Malkus war ins Training vertieft und vergaß einen Moment lang alles um ihn herum. In diesem Augenblick waren Sebariells Worte und die darauffolgenden Hiebe alles, worauf sich der Hylianer konzentrieren konnte. Seine Gedanken schienen wie auf wundersame Weise geordnet und klar. Keine Helga oder Eve, die ihm im Kopf herumgeisterten oder auf andere Gedanken brachten. Jetzt gab es nur Malkus und das Schwert, welches seinem Großvater gehört hatte und ihm von seinen Eltern vermacht worden war. Bemüht tat er, was Sebariell ihm auftrug. Er versuchte, den Übungen zu folgen und nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen und wieder in einer Verteidigungsposition dazustehen, wie der Schmied es verlangte. Sebariell wurde immer schneller, hatte er zuerst noch Rücksicht genommen, so verlangte er Malkus nun immer mehr ab. Während der Spieler schwitzte, schien sein Gegenüber aus schier endlosen Quellen Energie zu schöpfen. Sebariell tänzelte mühelos um ihn herum, fand Schwachstellen in seiner Deckung und nutzte sie aus. Das Sparring wurde immer intensiver und Malkus hatte mühe, überhaupt noch etwas zu erkennen. Das jahrelange Training musste sich bezahlt machen, denn für Sebariell schien es eine leichte Übung, während Malkus wirklich alles geben musste. Seine Sicht wurde verschwommen und seine Hände waren Schwer. Er brauchte dringend eine Pause, ansonsten würde er noch zusammenbrechen.
Er wich zurück und hob mit letzter Kraft schützend die Hand, um seinem Lehrer zu deuten, dass er eine Unterbrechung brauchte. Seine Atmung ging schnell und seine Brust hob und senkte sich wie im Takt eines schnellen Liedes. Die Spitze des Schwertes bohrte sich ins lockere Erdreich, als Malkus es zu Boden sinken ließ.
Brom hätte keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um den zwei Trainierenden Gesellschaft zu leisten. Malkus konnte sich so noch etwas ausruhen und Sebariell, dem nicht eine Schweißperle auf der Stirn stand, widmente sich nun etwas dem Training des Goronen.
Nur wenig Zeit verging, als eine vertraute Stimme sich näherte. Die Stimme gehörte der Heilerin des Stalls, aber sie war nicht freudig, sondern besorgt. Eve war verschwunden. Brom ließ keine Sekunde verstreichen und eilte einmal um den Stall, so schnell ihn seine stämmige Beine trugen, aber er kam schulterzuckend zurück. Wo war sie nur abgeblieben?
Malkus versuchte sich zu erinnern, wo Eve zuletzt hingegangen war, als er sich kurz von der Gruppe trennte. Er schaute in ebenso ratlose Augen, als sein Blick sich mit jenem von Sebariell kreuzte. "Sie wird doch nicht...?" begann Malkus, dem sich nun schreckliche Bilder vor seinem geistigen Auge formte. Das Wesen, welches von Eve Besitz ergriffen hat, Zalia nannte die Kriegerin den Dämon, vielleicht hat sie etwas damit zu tun? Malkus verdammte sich dafür, dass er Eve allein gelassen hat. Er hätte es besser wissen müssen. Die Gefahr war noch nicht beseitigt und die Dämonen, die in seiner Gefährtin innewohnte, hatte sich nicht so einfach geschlagen gegeben. Sie muss wohl erneut von ihr Besitz ergriffen haben und Eve konnte nun weiß Gott wo sein. Sie muss erkannt haben, dass Eve in der Nähe ihrer Gefährten zu scheinbar Übermenschlichem fähig ist und sich ihrer Umklammerung widersetzte, aber ohne ihre Freunde wäre Eve nicht stark genug, Zalia abzuwehren. "Zalia" stammelte Malkus erneut. "Sie muss von ihr Besitz ergriffen haben, als wir nicht aufgepasst haben. Hat Eve euch irgendetwas erzählt, was Zalia wollte? Etwas, das ein Hinweis darauf sein kann, wo Zalia sie hinbringen wird?" Sebariell und Brom schauten einander an. Dann ergriff Sebariell das Wort.