Walking Simulatoren

  • Ein Genre, welches in den letzten Jahren spürbar zunehmend an Beliebtheit gewonnen hat und definitiv nicht mit den herkömmlichen Vorstellungen eines Videospiels zu vergleichen ist. Der Walking Simulator. Spiele aus der Ego-Perspektive waren oft für ihre Action bekannt und plötzlich wurde hier genau das Gegenteil gemacht: Mit lediglich minimalen Gameplay-Elementen und einem langsamen Tempo versehen steht das Erlebnis im Vordergrund, während man durch die Spielwelt läuft. Durch die einfachere Gestaltung handelt es sich für gewöhnlich um Indie-Games. Die Entwickler haben damit gute Chancen ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Kann das überhaupt interessant sein? Und ob! Auch mich hat diese Art von Spiel zunehmend stärker angesprochen und ich konnte mehrere positive Erfahrungen machen. Dieser Thread dient nicht nur dem Meinungsaustausch über das Genre allgemein, sondern auch über einzelne Spiele im Detail, für welche kein eigener Thread existiert oder lohnenswert ist.


    Einer der ersten und bekanntesten Walking Simulatoren ist Dear Esther. Ursprünglich ein Half-Life 2 Mod, so erlangte er wenige Jahre später nach Überarbeitung den Durchbruch als eigenständiges Spiel. Man kann absolut nichts anderes machen außer Laufen und während man durch die Spielwelt, eine verlassene Insel, streift, werden kleine Textstücke eingeblendet und vorgelesen. Diese lassen sich zu einer Geschichte zusammensetzen, welche von Anfang bis Ende erzählt wird. Der Unterschied zu einem simplen Buch oder Filmen ist jedoch die Atmosphäre sowie die spielerische Erkundungsfreiheit. Durch das Umgebungsdesign und die Musik wird stets eine gewisse Stimmung bei den Spielern hervorgerufen und Bezug auf die Orte genommen, welche man besucht. Es gibt dabei auch keine feste Reihenfolge, in der man die Story-Schnipsel erhält. Am Schluss liegt es am Ermessen des Spielers, wie viel er selbst hineininterpretiert. Ebenfalls zählten Everybody's Gone to the Rapture und Gone Home zu wegweisenden Vertretern.


    Dear Esther ist das klassischste Beispiel für das Walking Simulatoren Genre und hat mir persönlich ironischerweise nicht zugesagt. Lediglich die Regiekommentare, die so gesehen Infos über die Entstehung des Spiels und somit Genres enthielten, waren wiederum sehr interessant. Aber nicht immer lässt die Handlung von Walking Simulatoren so viel Interpretationsspielraum, denn einige werden auch sehr zielstrebig erzählt und fokussieren sich auf andere Elemente. Gone Home wiederum vermittelt am Ende den Twist deutlich klarer und hinterlässt so den vorerst stärkeren Eindruck. Je nachdem wie intensiv man sich also mit offeneren Spielen beschäftigt bzw. beschäftigen will, desto mehr Gefallen wird man an ihnen finden. Für Interessierte am Genre empfiehlt es sich daher, nach speziellen Empfehlungen zu fragen anstatt blind den am besten bewerteten Titel zu kaufen. Die Unterschiede zwischen den Games können deutlich größer sein, als man zunächst annimmt.


    Doch gerne werden die verschiedenen Titel mit anderen Genres kombiniert. Slender oder Amnesia: A Machine for Pigs brechen durch ihre Horror-Elemente die ruhige Stimmung gewöhnlicher Walking-Simulatoren. Letzteres bringt neben seiner düsteren Atmosphäre vereinzelte Stealth-Passagen mit sich, Slender fokussiert sich sogar auf diese. Dennoch sind diese Spiele natürlich absolut nicht mit richtigen Schleichspielen à la Thief zu vergleichen.


    Äußerst beliebt ist auch der Einbau von Rätseln. The Vanishing of Ethan Carter bedient sich mehrmals daran, indem man einen Detektiv spielt und die mysteriösen Geschehnisse in die richtige Reihenfolge bringen muss. Ein meiner Meinung nach sehr lohnenswerter Titel mit bombigem Design, ein guten Handlung und viel Freiheiten. The Witness beschränkt sich sogar ausschließlich auf das Rätseln und wird im Laufe der Zeit nur noch richtig schwer zu knacken.


    Des Weiteren werden häufig Sammelgegenstände benutzt. Slender macht ja mit seinem Spielprinzip offensichtlich Gebrauch davon, da man alle Gegenstände mitnehmen muss um zu gewinnen, aber nicht alle Walking Simulatoren erzählen ihre Geschichte auf die Art und Weise wie Dear Esther. Es ist genauso gut möglich, dass man die Handlung auf Zettel verstreut vermittelt bekommt, die es zu finden gilt. Andererseits können diese Sammelgegenstände auch notwendig sein, um einen neuen Pfad zu öffnen. Die Spiele von Tonguç Bodur (Nephise, Drizzlepath, Bottle, ...) sind schöne Beispiele, da sie kaum Handlung besitzen und lediglich dazu dienen die Welt zu erkunden, welche optisch wirklich umwerfend ist. Genauso gut können Sammelgegenstände auch optional sein und schlicht verstärkt zum Erkunden einladen, was gerne mit Achievements kombiniert wird.


    Firewatch und The Stanley Parable erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie teils oder sogar ganz auf eine humorvolle Art die Spieler in ihren Bann ziehen. Während The Stanley Parable einen absolut nicht ernstzunehmenden Erzähler besitzt, extrem eigen ist und verschiedene Verhaltensweisen sich auf das Ende auswirken, so ist es bei Firewatch wiederum der Protagonist, welcher hin und wieder einen Spruch reißt. Im Spiel selbst orientiert man sich via Karte und Kompass durch einen Nationalpark, muss diverse Gegenstände finden und ungewöhnliche Geschehnisse lüften.


    Ebenso zählt What Remains of Edith Finch zu den großen Titeln innerhalb des Genres. Ein Spiel, welches ich selbst auch unbedingt noch erleben möchte! Hier erhält man die Möglichkeit in mehrere Figuren einzutauchen, welche auch nicht zwanghaft menschlich sein müssen. Besonders die Innovation und Einzigartigkeit gegenüber anderen Ablegern stechen hervor.


    Interessierte haben selbstverständlich die Möglichkeit in manche Spiele hinein zu schnuppern. Entweder macht man dies über Youtube, wobei man dort leicht gespoilert werden kann, oder eben über ein kostenloses Spiel. Über Steam kann man beispielsweise ein paar Games gratis erwerben, die mich wirklich überzeugt haben. The Way of Life - Free Edition erzählt verschiedene Lebenssituationen aus der Sicht von drei Generationen: einem Kind, einem Mann und einem Rentner. Sehr kreativ und nicht selten ergreifend! Awkward Dimensions Redux sorgt außerdem durch seine Vielfalt und den guten Soundtrack für eine gelungene Stimmung. Hier springt man von einer Dimension in die nächste, lässt die Atmosphäre auf sich wirken, muss ggf. ein Rätsel lösen und schließlich zur nächsten Dimensionstür gelangen.


    Mein liebster Walking Simulator ist übrigens Layers of Fear, zu welchem ich auch hier einen Thread erstellt habe. Im Gegensatz zu anderen Horrorspielen, völlig egal ob Walking Simulatoren oder nicht, wird man hier nicht mit Gegnern konfrontiert. Das Spiel ist teilweise echt verrückt und sorgt oft für ein mulmiges Gefühl im Bauch, aber alles rein durch die Atmosphäre. Es gibt da hinter einem kein Monster, das einen bedroht, und trotzdem fühlt man sich nicht weniger gestresst. Ein absolutes Vorzeigewerk, wie man seine Umgebung sprechen lässt.


    Doch nicht mit allen Walking Simulatoren habe ich positive Erfahrungen gemacht. Wie gesagt, das variiert immer stets nach eigenen Erwartungen oder Ansprüchen. So fand ich Among the Sleep als eher enttäuschend, da die Gruselatmosphäre zwar durchgängig gegeben war, aber lediglich oberflächlich. Trotz eines späteren Gegners war man nie unter Druck, denn das Spiel hat einen nicht gefordert. Außerdem haben vergleichbare Titel mit Horror-Elementen mehr Spielzeit geboten. Ich persönlich bin auch eher ein Fan davon, wenn die Story klarer erzählt wird. Die erwähnten Spiele von Tonguç Bodur sind genauso wenig für mich geeignet, da ihnen in meinen Augen durch die kaum vorhandene Story auch der Erzählfluss fehlt. Die einzige Aufgabe besteht darin durch eine bedeutungslose Welt zu ziehen, um 2-3 genauso bedeutungslose zufällige Rätsel zu lösen. Dr. Langeskov, The Tiger, and The Terribly Cursed Emerald: A Whirlwind Heist ist ein sehr kurzes und kostenlos Spiel von den Machern von The Stanley Parable. Wer den Humor dieses Spiels liebte, wird bestimmt auch hier auf seine Kosten kommen. Doch bereits die Demo von The Stanley Parable hat meinen Humor nicht getroffen und hier war es leider nicht viel anders, was ich persönlich schade finde. The Witness hat mich genauso gelangweilt, was an der Art der Rätsel lag.


    Kennt Ihr Walking Simulatoren und habt Ihr bereits welche gespielt? Was gefällt Euch gut und was eher nicht? Habt Ihr besondere Empfehlungen?


    Als Abschluss nennenswert ist tatsächlich auch Shadow of the Colossus. Abseits der bildgewaltigen Kämpfe bereitet man ein weites, offenes und größtenteils leeres Land, in welchem sich lediglich ein paar Eidechsen und Früchte finden lassen. So gesehen war bereits einer der beliebtesten PS2-Titel stellenweise eine Art Walking Simulator. Kennt Ihr noch mehr Games, die vergleichbare Passagen beinhalteten?

  • Wow, ich bemerke erst jetzt, da du all diese Titel aufzählst, wie sehr ich auf Walking Simulatoren abfahre. Eigentlich sind es eher interaktive Geschichtsbücher, bei denen man halt, statt eine Seite umzublättern, "geht" oder kleinere Rätsel löst. Meist besteht die Steuerung eben aus den Richtungstasten, vielleicht einem Aktionsknopf und eventuell noch einem Zoomknopf.
    Ich kann auch garnicht sagen, welches mein erster Walking Simulator war und ob ich den damals auch schon so genannt hätte oder habe. Ich erinnere mich da an nette 2D Sprite Games wie Home oder eben Gone Homo. Danach habe ich Ethan Carter gespielt, was mir außerordentlich gut gefiel, auch wenn manche Rätsel etwas abstrakt waren. Von Dear Esther hatte ich mir eigentlich mehr erwartet und Rapture fand ich ziemlich fad, Witness kenne ich nur vom Zusehen, dafür habe ich Firewatch und Layers of Fear absolut genossen. Die Macher haben übrigens kürzlich ein neues Spiel mit Cyberpunk Einfluss herausgebracht, nämlich Observer, das wohl auch genau in dieses Genre fällt.


    Diverse von dir aufgezählte Horrorspiele, wie eben die Frictional Games Games würde ich eher nicht direkt als Walking Simulator bezeichnen, sondern als Survival Horror ohne Survival und ohne Horror, mit viel Jump Scares und Trial and Error. Das Gameplay ist da dann doch zu sehr im Vordergrund als eben bei anderen Games, wo man eigentlich immer so einen "inneren Erzähler" hat, oder einen Funk oder irgend eine Stimme halt, die das, was passiert, kommentiert, ganz Stanly Parable Style. Ich würde da eher Joes Diner oder Pineview Drive noch als Walking Simulatoren bezeichnen, obwohl sie schon knietief im Horror Genre drinstecken. Es gibt auch etliche solche Horrorgames, bei denen man eigentlich nicht verlieren kann und die ich deshalb auch eher als Walking Simulatoren bezeichnen würde - wenn ich müsste. Krampus fällt mir da ein oder Shiver, Disconnected, Leftway, Helltown, Hellblade Senuas Shizzle, Night in the Woods vielleicht sogar noch? Wobei da auch oftmals eine kräftige Portion übernatürliches Adventure dabei ist.


    Das gute an diesen Spielen ist halt, dass man nie hängt. Man kann sie in einem durchspielen und mir fällt kein Spiel ein, das länger als 2-3 Stunden ist, meist sogar kürzer und wenn man weiß, was man tut, kann man sogar das Game unter einer Stunde durchspielen. Der Nachteil an solchen Spielen ist oft, dass man alles kennt, wenn man es einmal durch hat. So hätte ich zB keinen Grund mehr Firewatch nochmal durchzuzocken - storywise. Vielleicht noch, um Achievements zu unlocken oder Eastereggs etc. zu sehen, aber die Pointe, die Storywende kenne ich schon und selbst wenn es bei manchen dieser Spiele unterschiedliche Enden gibt, so ist der Weg zu den jeweiligen Enden kaum unterschiedlich, meist wird es von einer Schlüsselszene ausgelöst und mich da durchzuarbeiten ist, wie Kadaj im Thread zu Detroid become Shizzle schon gesagt hat, ein Grind, den auch ich mir nicht antun möchte. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, haben Quantic Dream Games auch viele Passagen oder sogar große Ähnlichkeiten, gameplaywise, mit div. Walking Simulatoren. Denn eigentlich wird die Story meist durch Spazieren und Entscheidungen per Quicktime Events vorangetrieben. Nimmt man die QTE weg, hat man Walking Simulatoren feinster Güte


    Ich sehe also Walking Simulatoren als Snacks. Eher Kurzgeschichten, wo ich als Spieler kaum gefordert werde, da der Schwerpunkt auf Story liegt. Eben eine Geschichte deren Fortgang und Geschwindigkeit ich mit meiner Spielfigur steuern kann. Eine Art Visual Novel ohne sinnlose Dialoge, eher sind es meistens Monologe und mit einer oft übernatürlichen Story, die oft eine unerwartete Wende hat.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es stimmt, dass die Schwelle nicht leicht zu bestimmen ist, ab wann ein Game kein Walking Simulator mehr ist. Ich denke, das liegt auch immer ganz am eigenen Ermessen und wie temporeich man seine Spiele am liebsten hat. Die Argumente, Slender nicht mehr dazu zu zählen, kann ich sehr nachvollziehen. Dennoch enthält vor allem The Arrival, da es mehrere Kapitel gibt, auch mit seinen gegnerlosen Abschnitten ein paar Walking-Phasen, in welchen man höchstens Zettel findet. Außerdem habe ich von den Frictional Games Werken bewusst nur Amnesia: A Machine for Pigs aufgezählt, welches eigentlich von The Chinese Room entwickelt wurde. Die waren ebenso für Dear Esther und Everybody's Gone to the Rapture zuständig und das merkt man. Im Gegensatz zu den Vorgängern Penumbra und Amnesia: The Dark Descent hat man hier kein Inventar mehr, entsprechend leichtere Rätsel, keine Taktik, da die Lampe dauerhaft brennt usw. Die Story wird sehr rasch erzählt und Gegner trifft man genauso fast gar nicht. Für mich zählt A Machine for Pigs noch klar als Walking Simulator, aber einer der guten!


    Von Pineview Drive habe ich mich bisher ferngehalten, da es mega repetitiv sein soll. Mit Passing Pineview Forest existiert wohl auch so eine Art Appetitanreger, der in Richtung Slender geht. Selbst ausprobiert habe ich es bisher noch nicht. Bei Firewatch war ich ebenfalls skeptisch, ob es meinen Vorlieben entspricht. Mit Kholat hatte ich mir letztens etwas ähnliches zugelegt, da man sich dort auch mit einem Kompass und einer Karte durch ein verschneites Gebirge bewegt, aber wie in echt nie seinen Standort sieht. Bisher gefällt es mir gar nicht, wenn auch hauptsächlich wegen des orangenen Slenderman Wesens.
    In wie weit Hellblade: Senua's Sacrifice sich mit dem Genre überschneidet werde ich demnächst sehen, wenn ich es selbst spiele. Gekauft habe ich es schließlich schon, als es zuletzt im Sale war.


    Dass man die Games abseits der Achievements im Grunde nur einmal durchzocken möchte ist nun mal so. Doch ein Problem habe ich damit nicht, da ich bei allem, was nicht zu Gelegenheitsspielen zählt, genau davon ausgehe. Eigentlich bin ich sogar überraschter, wenn in mir weiterhin ein gewisser Wiederspielwert entflammt. Nichtsdestotrotz gibt es sehr viele Titel, die nicht öfter als einmal anrühre. Ich kaufe mir Walking Simulatoren schließlich genauso lediglich als Snacks für Zwischendurch. Sie bieten hervorragende Abwechslung zu meiner restlichen Spielesammlung und man kann einfach mal abschalten und die Landschaften genießen.


    Gone Homo

    Ich brech ab :ugly:

  • Meine Erfahrung mit den Genre ist erschwinden klein. Von den meisten Spiele habe ich nur über Trakon in den zuletzt gekauft Thread mit bekommen bzw davon das erste Mal gehört. Durch den YouTuber bzw Twitter Kollege Cliff hatte ich dann auch Interesse an What Remains of Edith Finch. Das Spiel werde ich bald auch endlich mal spielen und genauer zu Wort komnen.
    Das Slender und Shadow of the Colossus an das Genre angrenzen oder vereinzelt dazu zählen war mir so gar nicht bekannt.


    Atmosphärische Spiele mit ein minimalistischen Design und Storytelling können auch auf ihre einfache Art überzeugen. Daher ist mein Interesse an diese Richtung definitiv vorhanden und wird in der Zukunft auch näher betrachtet..

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


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  • Im Gegensatz zu den Vorgängern Penumbra und Amnesia: The Dark Descent hat man hier kein Inventar mehr, entsprechend leichtere Rätsel, keine Taktik, da die Lampe dauerhaft brennt usw. Die Story wird sehr rasch erzählt und Gegner trifft man genauso fast gar nicht. Für mich zählt A Machine for Pigs noch klar als Walking Simulator, aber einer der guten!


    Von Pineview Drive habe ich mich bisher ferngehalten, da es mega repetitiv sein soll


    Was intuitiv auch gut war. Es ist kein gutes Game und ich habe es eigentlich auch nur wegen der Horror Prämisse gekauft. Durchgespielt habe ich es, weil es wirklich sehr kurz ist, einige "Tage" bzw. Rätsel sind aber auch weit hergeholt und man erlebt viele gleiche Tage wo sich praktisch nur wenig verändert. Die Stimmung und das Grafikdesign ist dafür cool. Das Ende dafür ultra nervig.


    Mit Kholat hatte ich mir letztens etwas ähnliches zugelegt, da man sich dort auch mit einem Kompass und einer Karte durch ein verschneites Gebirge bewegt, aber wie in echt nie seinen Standort sieht. Bisher gefällt es mir gar nicht, wenn auch hauptsächlich wegen des orangenen Slenderman Wesens.


    Von Kholat habe ich noch nicht viel Gutes gehört und daher bewusst nicht gekauft.


    In wie weit Hellblade: Senua's Sacrifice sich mit dem Genre überschneidet werde ich demnächst sehen, wenn ich es selbst spiele. Gekauft habe ich es schließlich schon, als es zuletzt im Sale war.


    Also mir gefiel es eigentlich nicht. Der Hauptgrund dafür ist, dass mir einfach die Story und der Grafikstil nicht zusagen und ich die Protagonistin und ihren offenen Mund so unsympathisch fand.


    Ich kaufe mir Walking Simulatoren schließlich genauso lediglich als Snacks für Zwischendurch.

    Ich denke, das sollen sie auch sein und das wollen sie auch sein. Die wenigsten dieser Spiele kosten mehr als 20-30 Euro beim Release und Monate später kann man sie dann noch günstiger, oft in Onlinestores erwerben, Retail Versionen gibts dazu eh nicht immer.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich habe eben What Remains of Edith Finch komplett beendet und auch, bis auf das kurze Anzocken des ersten Kapitels, den Großteil der Geschichte am Stück erlebt. Die richtig positiven Kritiken sind zurecht und trotz klarer Erwartungen meinerseits wurde ich nicht enttäuscht. Von den reinen Walking Simulatoren, die nicht mit anderen Genres gemixt werden, ist es derzeit mein eindeutiger Favorit und das verdanke ich nicht nur dem sehr klaren Storytelling, sondern auch der Innovation. Man erkundet als Edith das riesige und toll gestaltete Haus der Finch Familie und erfährt anhand ihrer Besitztümer, wie die einzelnen Familienmitglieder mehrerer Generationen gestorben sind. Dabei darf man dann selbst in ihre Rollen schlüpfen und diese werden auf kreativste Erzählmethoden vermittelt. Im Gesamtpaket handelte es sich aber um eine emotionale Geschichte, die stellenweise mitnimmt. Die Spielzeit mag mit 2-3 Stunden nicht die längste sein, aber dieses Game kann ich klar für Genre-Interessierte empfehlen!

  • Was intuitiv auch gut war. Es ist kein gutes Game und ich habe es eigentlich auch nur wegen der Horror Prämisse gekauft. Durchgespielt habe ich es, weil es wirklich sehr kurz ist, einige "Tage" bzw. Rätsel sind aber auch weit hergeholt und man erlebt viele gleiche Tage wo sich praktisch nur wenig verändert. Die Stimmung und das Grafikdesign ist dafür cool. Das Ende dafür ultra nervig.

    Als Pinewiew Drive und Joe's Diner neulich im PSN-Store reduziert waren, habe ich beide nochmal genauer unter die Lupe genommen. Also Joe's Diner kann man ja eigentlich in die Tonne treten, das ging mir schon beim Zuschauen auf die Nerven. Nichts anderen machen als aufräumen, nur jede Nacht schneller. Nein danke.

    Pineview Drive war zwar eindeutig verlockender, aber es ist einfach stockdunkel und man macht nichts anderes als die verschlossenen Türen zu checken und kleine Gegenstände zu sammeln. Letztendlich hätte ich mich wohl auch hier sehr durchgequält und dafür möchte ich schlicht kein Geld ausgeben. Derart wild bin ich nun auch nicht drauf, alle Spiele zu zocken, die mich ein wenig neugierig gemacht haben.

    Mit Kholat hatte ich mir letztens etwas ähnliches zugelegt, da man sich dort auch mit einem Kompass und einer Karte durch ein verschneites Gebirge bewegt, aber wie in echt nie seinen Standort sieht. Bisher gefällt es mir gar nicht, wenn auch hauptsächlich wegen des orangenen Slenderman Wesens.

    Von Kholat habe ich noch nicht viel Gutes gehört und daher bewusst nicht gekauft.

    Bin das Spiel gestern nochmal angegangen, nachdem ich es ja vor zwei Monaten direkt beiseite gelegt hatte, und habe es soeben beendet. Sobald man erst mal weiß, wie das Game tickt, ist es gar nicht mal mehr so übel. Größtenteils ist es wirklich ein Walking Simulator durch ein großes verschneites Gebirge. Im Gepäck hat man nur eine Karte, auf der man sich selbst nicht sieht, eine Taschenlampe für Höhlen und einen Kompass. Bis ich den Kompass erst mal richtig lesen konnte (das rote C ist Norden) hat es auch zu lange gedauert, haha. Vereinzelt findet man einen Notizzettel, was man anhand des Flatterns im Wind hört. Jeder Fund dient als automatischer Speicherpunkt, sodass man sich nach und nach voran tasten kann. Über die Spielwelt sind auch kleine Zeltlager verteilt, die man anhand eines Knisterns ausfindig machen kann. Diese ermöglichen eine Schnellreise untereinander, was im Verlauf des Spiels vieles bequemer macht und vor allem Sicherheit gibt. Sie können dauerhaft als Speicherpunkte genutzt werden.


    Die Hauptaufgabe besteht jedoch aus dem Aufsuchen von neun Koordinaten. Das sind besondere Orte im Gebirge, an denen auch Gefahr lauert. Im Normalfall tummeln sich hier ein oder mehrere orangene Wesen herum, die einen sofort töten. Hat mich am Spielanfang sehr frustriert und wie ich letztendlich feststellen musste bin ich damals als allererstes an die meines Erachtens zweitschwierigste Stelle im gesamten Game - in Richtung Kirche - gelaufen. Kein Wunder, denn nur die Jagdhütte mit ihren Fallen war noch schwerer. Manch andere Koordinate war dagegen gut machbar.


    Die erzählte Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, wird durch das Zettel-System aber schlecht vermittelt. Es wird zwischen neutralen Artikeln, persönlichen Tagebucheinträgen usw. unterschieden und man findet alles wild durcheinander. Im Grunde habe ich mir nichts merken können. Außerdem ist das Gebirge als ein Ganzes zu betrachten und nicht durch Ladezeiten getrennt. Entsprechend kommt es hin und wieder zu Framerateeinbrüchen, selbst auf der PS4 Pro. Beim Starten des Spiels bzw. nach einem Tod brauchen die Ladebildschirme wiederum eine gefühlte Ewigkeit, da schließlich alles geladen werden muss. Atmosphärisch ist Kholat zwar erste Sahne, aber technisch lässt es zu Wünschen übrig.


    Rennen kann der gute Mann übrigens auch immer nur wenige Meter, dann muss er verschnaufen. Da die Erholung aber auch von einer auf die andere Sekunde stattfindet, geht man mit dem Sekunden-Renn-Rhythmus durchs gesamte Spiel. Für den einen oder anderen eventuell nervig, aber lässt sich nicht vermeiden. Mit der Zeit gewöhnt man sich halt dran. So oder so kann ich keine Empfehlung aussprechen, den Kauf für 5€ bereue ich jedoch zumindest nicht mehr.

  • Für mich ist ganz klar Uncharted 4 ein Walking und Climbing Simulator. Das erste Mal spielen ist es echt gut aber nach ein paar Monaten nochmal merkt man das alles geskriptet ist und nur ein laufe von A nach B. Das einzige gute sind die Kämpfe und die sind hier auch im Hintergrund. Kein Vergleich mit einem Last of us oder Uncharted 2. Dafür ist alles aber realistischer und die Story natürlich deshalb besser.

  • Es gibt auch etliche solche Horrorgames, bei denen man eigentlich nicht verlieren kann und die ich deshalb auch eher als Walking Simulatoren bezeichnen würde - wenn ich müsste. [...] Hellblade Senuas Shizzle

    Also mir gefiel es eigentlich nicht. Der Hauptgrund dafür ist, dass mir einfach die Story und der Grafikstil nicht zusagen und ich die Protagonistin und ihren offenen Mund so unsympathisch fand.

    Für mich ist ganz klar Uncharted 4 ein Walking und Climbing Simulator. Das erste Mal spielen ist es echt gut aber nach ein paar Monaten nochmal merkt man das alles geskriptet ist und nur ein laufe von A nach B.

    Interessante Ansichten, denn ich würde weder Uncharted noch Hellblade: Senua's Sacrifice als Walking-Simulatoren bezeichnen. Zwar geht Letzteres vor allem noch zu Beginn etwas in diese Richtung, aber insgesamt betrachtet sind es doch schon eher viele Kämpfe, die es zu bestreiten gilt. Uncharted wiederum ist abseits der Schießereien auch ein Adventure. Kletterpassagen sind an sich ja was deutlich selteneres und zugleich auch aufregenderes als gewöhnliches Gehen. Den Begriff Climbing Simulator habe ich jetzt auch noch nicht gehört, und selbst wenn würde ich ihn nicht mal mit etwas Langweiligem assoziieren.


    Stimme aber zu, dass Hellblade nicht ganz so umhauend ist, wie oft behauptet wird. Bis auf den die tolle Inszenierung und den guten Sound der Synchronstimmen bleibt ein mittelmäßiges und vor allem einseitiges Gameplay zurück. Die Geschichte hat ein kritisches Thema angesprochen und wurde zusammen mit Experten sowie Betroffenen kreiert, aber hat mich dennoch nicht ganz so mitgenommen. Die Kämpfe fand ich im ersten Durchlauf auch unglaublich schwer, sodass ich wirklich extrem oft gestorben bin. Jedoch war mir nicht bekannt, dass man am Boden liegend noch ausweichen konnte. Für die Platin Trophäe musste ich das Spiel noch fast ein komplettes zweites mal durchspielen, um 4 restliche Runen zu sammeln, und hatte bis zum vorletzten Kapitel keinen einzigen Tod. Allerdings hab ich diesmal den Pfad von Surtr vor dem von Valravn bestritten, da er deutlich leichter war. Letzterer hat mich im ersten Spielstand ohne den Fokus der Verzweiflung nahe gebracht. Schlecht wars jetzt zwar nicht, aber hatte mir schon mehr vom Game erhofft.


    Life is Strange sehe ich da noch eher als Walking Simulator als die anderen beiden. Zwar kann man hier die Zeit beeinflussen und mit sehr vielen Charakteren interagieren, aber letztendlich ist es viel mehr ein interaktiver Film mit Entscheidungen. Ansonsten besteht das Spiel lediglich aus Erkunden. Ich kann selbst zwar keinen Vergleich zu den Quantic Dream Games wie Heavy Rain, Beyond Two Souls und Detroid Become Human ziehen, aber ihr Prinzip und das der Walking Simulatoren überschneiden sich definitiv in manchen Teilen.

  • Trakon

    als ich das über Uncharted 4 geschrieben habe wollte ich das Spiel verkaufen. Hab dann einen Neuanfang gestartet und auf extrem gespielt. Am Anfang fand ich das Spiel richtig öde. Aber je länger ich gespielt habe umso mehr hat mich wieder die Story mitgerissen und auf extrem machen die Kämpfe auch viel mehr Spaß. Z.B. ist es total geil sich hinter einem Abgrund zu verstecken und die Gegner wegzuballern oder der geilste Moment bis jetzt in Schottland ganz oben an einer Felswand gehalten und 3 Gegner weggeballert. Die Shoreline Söldner flankieren auch einen. Auf normal würde ich solche Taktiken niemals anweden. Deshalb war meine Meinung natürlich irgendwo trotzdem legitim aber auch unfair. Zudem ist Naughty Dog einer der wenigen, die so eine lineare Story erzählen. Also mir hats gefallen und ich hatte viel Spaß am Wochenende. Die Schwächen aber sind trotzdem noch da z.B. sind die Rätsel echt idiotensicher obwohl ich beim Kreuzrätsel diesmal echt lange gebraucht hab. Letztens ging das alles flotter. Naja, hab von Leuten gehört das der Schiffsfriedhof heftig sein soll auf extrem. Die Deckung geht auch viel schneller kaputt. Ist mir beim ersten Spielen garnicht aufgefallen das die kaputt geht. Wie blöd muss man sein das nicht zu merken?? :D in Wolfenstein 2 geht die auch kaputt. Find das geil , weil es neue Taktiken fordert. Ist man zu lange hinter einer Deckung werfen die Söldner Granaten(in Uncharted 4). Das finde ich realistisch. In Wolfenstein 2 ist die KI dagegen nicht so gut finde ich. Granaten werfen die nur selten und da wird die schlechtere KI durch höheren Schaden kaschiert. Auch kann man campen und die einen nach dem anderen abknallen. Ab und zu flankiert mal einer. Trotzdem macht es Spaß auf höheren Schwierigkeitsgraden. Am besten fand ich es bei Max Payne 3. Man wartet ja immer bis der Gegner rauskommt aber dort kommen die erst raus wenn man selbst nicht mehr zielt und so Probleme bekommt einen Kopfschuss zu geben. Richtig gut gemacht von Rockstar! den 360 Grad Winkel im Liegen hat Rockstar mit Max Payne 3 auch damals gut erfunden. Dachte das gabs schon in MGS4 aber war nicht so. Freue mich schon auf Last of Us 2. Egal ob Joel stirbt oder nicht. Das ist eben die Story ^^

  • Mir persönlich hat Everybody's Gone to the Rapture wirklich sehr gut gefallen. Das Storytelling war wesentlich besser als erwartet. Man ist zwar lediglich mit einzelnen Konversationen konfrontiert worden, von denen man je nach Erkunden mehr oder weniger entdeckt hat, aber sie waren äußerst einprägsam. Die Figuren hatten klare Persönlichkeiten und durch die Unterteilung des Spiels in Kapitel hat man nach und nach einen Stein aufeinander setzen können, anstatt dass man wild durcheinander mit irgendwas Zufälligem bombardiert wurde.


    Hinzu kommt, dass die Umgebung extrem tolle Wettereffekte hatte. Ich hab mich selbst mal wieder dabei erwischt, wie ich dutzende Screenshots beim Sonnenuntergang oder Gewitter gemacht habe. Da man durch Drücken von L2 auch ein bisschen schneller laufen konnte, hat das Erkunden Spaß gemacht. Mir selbst ist es sogar gelungen, bis auf eine einzige "You are here" Karte im Lakeside Camp, an der ich volle Kanne blind vorbeigelaufen bin, alles von alleine zu entdecken. Nach zwei Durchgängen und einigen schönen Spielstunden war alles im Kasten. Ich kann Everybody's Gone to the Rapture empfehlen, da die problematische Situation der Gegend gut zur Geltung kommt und die Charaktere länger im Gedächtnis bleiben. Einen dritten Spielstand würde ich in Zukunft nicht ausschließen, da man hinterher vieles mit anderen Augen betrachtet.

  • Mit Blackwood Crossing habe ich vor knapp einer Woche den nächsten Walking Simulator beendet. Bereits vor einiger Zeit hatte ich von dem Spiel als Snack für Zwischendurch erfahren, wobei ich nicht wusste, dass es ebenfalls dem Genre der Walking Simulatoren zuzuordnen ist. Besonders die Person mit der Hasenmaske hat man total an den Horror-Manga Doubt erinnert, weswegen ich eine düstere Erzählung erwartet hatte. Stellenweise ging die Atmosphäre auch in eine beklemmende Richtung, aber dann gab es auch wieder lockere und buntere Stellen, die aus Blackwood Crossing letztendlich eine abwechslungsreiche Berg- und Talfahrt gemacht haben. Die Formulierung habe ich bewusst gewählt, denn neben seinen schönen Momenten gibt es auch teils ein wenig träge Stellen, bedingt durch die nicht sonderlich interessante Story. Rätsel gibt es zwar nur wenige, aber ein Teil ist nicht leicht. Durchspielen lässt sich alles in ca. 3 Stunden, weitere Durchgänge dann geschätzt in lediglich einer. So richtig empfehlen kann ich es jetzt nicht, aber zumindest gabs ein paar schöne Landschaften.

  • N.E.R.O. - Nothing Ever Remains Obscure lag hinter meinen Erwartungen zurück. Der Geschichte, welche in schwebenden Fetzen erzählt wird, kann man dank Chronologie zwar gut folgen, aber sie ist nicht interessant. Die Spielwelt ist durchgängig dunkel und bietet trotz schöner Effekte kaum Abwechslung, sodass fast nie etwas heraussticht. Manche Rätsel sind Pflicht, andere wiederum optional. Sie wurden extrem simpel gehalten, nur das letzte kam mir irgendwie unlogisch vor. Durch die vier Kapitel sind jeweils zwölf kleine Bilderrahmen verteilt, die man finden kann. Sie sind gut versteckt, aber belanglos.


    Das Finden aller Bilder und Lösen der Rätsel führt bereits zur Platin-Trophäe, die ich allerdings noch nicht besitze. Warum nicht? Ganz einfach: N.E.R.O. wird von Abstürzen geplagt. Der dritte beim simplen Sammeln eines Bildes führte dazu, dass es meinen Speicherstand zerfetzt hat und dieser nicht mehr lesbar ist. PS4 im Safemode starten und via Punkt 5 die Datenbank neu aufzubauen hat nicht geholfen, mehrere Neustartsgenauso wenig. Ich probiere es demnächst nochmal, aber eigentlich habe ich komplett die Lust verloren. Auch wenn ich trotzdem erneut starten und binnen drei Stunden die Trophäe holen könnte, ist es mir das die Zeit nicht wert, da jeder kleinste Fortschritt in der Lage ist meinen ganzen Spielstand zu zerstören. Schwaches Spiel und - noch schlimmer - nicht mal technisch sauber. Finger weg.


    Auch Don't Knock Twice kann ich nicht weiterempfehlen. Es erschien erst letztes Jahr und basiert auf einem Horrorfilm, den ich nicht gesehen habe. Man kann es bewusst in 20 Minuten durchspielen, blind braucht man um die zwei Stunden. Die Atmosphäre ist gut, aber man wird schnell merken, dass die Anspannung zügig verloren geht. Durch VR könnte es etwas intensiver sein, doch spätestens als ich gemerkt habe, dass es wirklich keinen Verfolger gibt, wars harmlos. Die Rätsel waren nicht schlecht, insgesamt bot das Game aber kaum etwas und dafür ist es schlicht viel zu teuer. Liegt wohl auch noch am Alter und könnte die nächsten Jahre sicherlich sinken. Hatte mir deutlich mehr erhofft, da ich das Genre so ansprechend finde und bereits gute Vertreter kenne. Hier erhält man aber nichts weiter als eine einfache Möglichkeit auf Platin, die ihr Geld nicht wert ist.


    EDIT: Mein Beitrag zum Film: Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

  • Ich habe im Genre wohl einen neuen Favoriten gefunden und es handelt sich um einen Titel, den ich lange nicht auf dem Schirm hatte, weil mich das Konzept nicht ansprach. Letztendlich habe ich allerdings feststellen dürfen, dass meine Befürchtungen völlig irrelevant waren und das Game am Stück in ca. 4 Stunden durchgezockt. Die Rede ist von Firewatch.




    Das Spiel beginnt mit ein paar Textpassagen, in denen man Entscheidungen treffen darf. Bereits von der ersten Sekunde kam eine gewisse Dramatik auf, die mich an den Bildschirm fesselte und mitnahm. So tat mir der Protagonist Henry bereits Leid, bevor das eigentliche Geschehen überhaupt begann. Das Agieren im Nationalpark beginnt sehr seicht. Die Umgebung ist ein Traum und der Soundtrack trotz Beschränkung auf eine Hand voll Tracks sehr stimmig. Ich hatte Bedenken, dass das Hantieren mit Kompass und Karte ein ziemlicher Graus sein würde, schließlich hatte Kholat knallhart gezeigt, wie zügig man da die Übersicht verlieren bzw. auch einige Zeit vergehen kann, bis man sich überhaupt das erste mal zurechtfindet. Hier jedoch werden der Standort und die Laufrichtung angezeigt, sodass alles nicht bequemer hätte sein können. In den Optionen lässt es sich freundlicherweise sogar deaktivieren, falls man doch die reale Erfahrung haben möchte. Ich empfehle jedoch die einfachere Variante, da man sich so vollstens auf die Handlung konzentrieren kann.


    Diese wird grundsätzlich durch einen fortgehenden Dialog vorangetrieben. Man kommuniziert mittels Walkie-Talkie mit Delilah, welche ebenfalls im Park als Wächterin arbeitet, da man ihr sämtliche Funde meldet und sie darauf reagiert. Zudem stellt sie ununterbrochen Fragen, auf die man reagieren kann, indem man eine aus mehreren Antwortmöglichkeiten wählt. Die Konversation nimmt öfters einen humorvollen und sympathischen Charakter an, besitzt im Inneren aber einen herrlichen roten Faden und wird ungefähr ab der Mitte zunehmend spannender. Getroffene Entscheidungen beeinflussen spätere Dialoge, ändern jedoch nichts an den Kerngeschehnissen. Trotzdem ist dadurch ein gewisser Wiederspielwert gegeben. Spätestens in der letzten Spielstunde möchte man Firewatch gar nicht mehr beiseite legen, denn es macht einfach nur Spaß.




    Meine Erwartungen wurden meilenweit übertroffen. Hier bekommt man eine kleine Perle und im Sale zum kleinen Preis. Bis auf die teils ein wenig längeren Laufwege, welche aber durch die laufende Konversation nicht so sehr ins Gewicht fallen, habe ich absolut nichts zu bemängeln. Am liebsten würde ich das Spiel auch Nicht-Gamern zeigen und sie in den Bann ziehen, wobei es für sie womöglich langweilig werden könnte. Nach dem Durchspielen steht einem außerdem ein freier Erkundungsmodus des Nationalparks zur Verfügung. Wahlweise kann man währenddessen einen von vier wählbaren Soundtracks hören oder aber sich ganz der natürlichen Geräuschkulisse widmen. Tolles Game, uneingeschränkte Empfehlung.

  • Ich habe mir kürzlich Planet RIX-13 für knapp 5,00 Euro im PSN Store gekauft. Das Spiel versprach ein Sidescroller mit Horror Elementen zu sein und vielen Instant Death Momenten. Eigentlich mag ich solche Spiele nicht so, mit Trial and Error momenten aber Planet RIX-13 hat mich eines besseren belehrt.


    Das Spiel ist vergleichbar mit dem Sidescroller Home. In schöner Pixelgrafik ist man ein namenloser, auf einem Planeten gestrandeter Astronaut, der entkommen möchte, dabei macht man allerlei mysteriöse Entdeckungen. Die Instant Death Sequenzen sind sehr verzeihlich, dh. wenn man etwas falsch macht, wird man automatisch an den Anfang des momentanen Raums gesetzt, verliert also in der Regel nur ein paar Sekunden. Das Spiel besteht aus ein paar Fetch Quests und kleineren Rätseln, die eher Demo Charakter haben. Außerdem ist das Spiel sehr kurz. Ich bin eigentlich nur einmal gestorben, ganz am Anfang, die restlichen Tode waren intentional um an die Trophies zu gelangen. Nach nicht einmal einer Stunde hat man das Spiel durch. Es gibt zwei Enden. Möchte man an das zweite Ende gelangen, spielt man es in knapp 20 Minuten noch einmal durch und kann es somit platinieren. Für Trophyhunter somit eine leichte Platintrophäe.

    Fühle ich mich um mein Geld betrogen? Nö, eigentlich nicht. Das Spiel ist saukurz und bietet nur bedingt wiederspielwert, aber das ist ok. 5,00 Euro finde ich nicht viel, das ist nur ein Bisschen weniger als ein Big Mac Menü und ich hatte auch großen Spaß. Trotz seiner Kürze ist es wirklich ein nettes Spiel das meinen Geschmack genau trifft und vielleicht findet es ja wer im Steam Sale oder so um noch weniger Geld, dann würde ich getrost zum Zuschlagen raten können

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich habe heute Firewatch beendet und war echt froh drum. Echt ein schöner Grafik-Stil, tolle Dialoge, glaubhaftige Charaktere und die Story hat mich auch unterhalten. Aber irgendwie ist mir da der Funke nicht übergesprungen. Zuerst dachte ich, dass es ganz interessant werden wird den Charakter ohne weitere Hilfe mit der Karte zu manövrieren. Aber das hat die Spielerfahrung einfach nicht besser gemacht. Im echten Leben mache ich das teilweise echt gerne, aber in Videospielen ist das mit dem Orientierungssinn nicht mehr so einfach und ich finde Firewatch hat es vorallem in den Wald-Passagen echt nicht gerade leicht gemacht. Leider kann man sich nicht einfach einen Baum heraussuchen, weil er so besonders aussieht. Schließlich sind es Assets, die sich entweder sehr ähnlich oder gleich aussehen. So war das eher nervig und ich habe die sichtbare Position angemacht.


    Zusätzlich habe ich mir viel zu oft über die Steuerung gedanken gemacht, was mich persönlich aus dem Spiel gebracht hat. Ich meine, es gibt ja eigentlich gar nicht so viele Interaktionen und trotzdem war es z.B. mit der Karte was kompliziert. Wie ich finde, hätte die Steuerung ein wenig natürlicher sein können.


    Die Story fand ich am Anfang echt spannend und die Dialoge witztig. Aber das ist irgendwie ins nichts (oder in das zu wenig...?) geführt. Ich hätte mir von dem Ende einfach mehr erwartet. Anfangs konnte das Spiel mit sehr wenigen Mitteln und eigentlich auch nicht viel Geschehen eine unglaubliche Spannung und Creepiness aufbauen können. Leider ging das nicht weiter so. Ich glaube da hätte man sogar gegen Ende ein cooles Horrorspiel raus machen können... aber das wollte das Spiel natürlich auch nicht machen.


    Somit ist Firewatch das erste Spiel, dass ich beendet habe und es die Allgemeint auch als "Walking Simulator" betitelt. Das Genre interessiert mich zwar schon, aber solch Mischungen wie Hellblade: Senuas Sacrifice oder Soma waren mir bisher deutlich lieber. Vorallem SOMA ist einfach der Wahnsinn!

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • The First Tree war leider nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Man hat zwar einen Fuchs gespielt, aber das Gameplay war weder kreativ, noch in Zusammenhang mit der Handlung. Ich hatte erwartet, dass beispielsweise etwas mit den eigenen Jungen passiert und man sie dann vor Unwetter usw. retten muss, aber es gab nichts dergleichen. Nicht mal dieses Journey-mäßige "Der Weg ist das Ziel". Stattdessen hatte man zwei Erzähler, von denen hauptsächlich einer über seine Vergangenheit geredet hat, die relativ einsam war und traurig dargestellt werden sollte. Leider nimmt solch eine Geschichte, wie man sie schon z.B. aus Gone Home kennt, ohne passendes Bildmaterial vor Augen nicht mit. Stattdessen spielt man einen Fuchs, der 150 verstreute Glitzersterne in fünf Leveln finden muss. Nicht sonderlich motivierend, da kein roter Faden dahintersteckte. Das Cel-Shading Design sah nett aus, war aber maximal Niveau der vergangenen Konsolengeneration. Wie in der Spielebeschreibung bereits erwähnt war ich dann in unter zwei Stunden schon durch und ausnahmsweise auch froh drüber. The First Tree ist das beste Beispiel, welch offensichtlichen Fehler man im Genre begehen kann. Da reicht eine Schwäche, um das Gesamtpaket maximal als mittelmäßig abstempeln zu können. Kann ich leider nicht empfehlen, da sich die erzählte Geschichte nicht um den Fuchs dreht und die Suche nach Sternen viel zu sehr ablenkt, um sich voll auf die Story konzentrieren zu können.

  • Mit Draugen kam jetzt vor wenigen Tagen ein neuer Walking Simulator für den PC heraus, der interessant aussieht. Die Spielzeit beträgt laut Review 3-4 Stunden und die Landschaften sehen richtig gut aus. Besonders aber die Geschichte samt Lizzie spricht mich an, da bei ihr bislang kaum genutzte Techniken angewandt wurden. So sagt sie beispielsweise, dass man sie beim Sprechen anschauen soll, wenn man während des Dialogs in eine andere Richtung guckt. Was bislang das selbstverständlichste im Genre war, wird hier neu gestaltet.


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    Trotzdem sollte man dazusagen, dass die Wertungen bisher nicht ganz so brisant ausfallen. Für mich selbst kommt das Game aufgrund der Hardware-Anforderungen sowieso nicht in Frage, aber irgendwann mit einem neuen PC wäre ich für ein paar Euro gewillt, das Spiel zu kaufen.

  • Vor kurzem habe ich wieder zwei Walking Simulatoren beendet, die es kostenlos auf Steam gibt und von mir wirklich eine Empfehlung bekommen. Mit The Designer's Curse hätte ich gerne noch ein drittes ausprobiert, aber das hat sich bei mir leider jedesmal beim Spielstart aufgehängt...


    Passing Pineview Forest stellt einen kleinen Vorgeschmack auf das Hauptspiel Pineview Drive dar und war ursprünglich für Testzwecke gedacht. Auf einem langen Weg durch den dunklen Wald bahnt man sich zum Anwesen vor, welches in besagtem Game der Schauplatz ist. Unterwegs trifft man auf diverse Hütten oder Statuen und befürchtet aufgrund unwillkommener Laute, dass man nicht alleine ist. Doch wird hier zum Erreichen des Ziels Geduld und nicht Geschwindigkeit gefragt, was Passing Pineview Forest zu einer gelungenen Abwechslung im Vergleich zu anderen Horrorspielen macht. Aufgrund der repetitiven Aufgaben werde ich mir Pineview Drive aber wohl nach wie vor nicht zulegen.


    When the Darkness comes ist eine kleine kostenlose Perle auf Steam. Um die gesamte Geschichte zu erleben sind mindestens drei Spieldurchgänge notwendig, wobei zunehmend größere Veränderungen zum ersten Durchlauf auftreten. Dadurch wird kein repetitiver Eindruck erzeugt und die Motivation beim Laufenden gehalten.
    Das Spiel beginnt noch sehr locker und leichtherzig, was besonders durch den Humor des Erzählers vermittelt wird. Im Laufe des Fortschritts wird die Stimmung jedoch zunehmend bedrückender, wobei sich alles noch sehr zufällig und unverständlich anfühlt. Wesentlich nachvollziehbarer wird das Ganze erst mit dem zweiten Durchlauf, der einen ziemlichen Kontrast darstellt. Man fühlt sich viel stärker in die Spielwelt hineinversetzt und verspürt mehr Empathie als zuvor. Spätestens der dritte Durchlauf geht dann in eine ganz andere Richtung und kann durch eine exzellente Atmosphäre absolut überzeugen.

    Während ich mir zu Beginn noch nicht viel bei When the Darkness comes gedacht habe, so stellte ich irgendwann fest, dass ich gänzlich daneben lag und hier ein tiefgründiges Erlebnis mit wahren Worten geboten bekomme. Zum Durchspielen wird an drei Stellen zwar ein wenig Geschick gefordert, im Großen und Ganzen handelt es sich jedoch um einen technisch simplen Walking Simulator. Die 32 Achievements laden dabei zum Erkunden der Orte ein und lassen einen auf amüsante Eastereggs stoßen. Bis auf vier Stück konnte ich sogar alle von selbst aufspüren.

    Letztendlich kann ich jedem nur empfehlen, in dieses Spiel einen Blick hineinzuwerfen. Innerhalb kurzer Zeit wird man hier viel zum Nachdenken gebracht und mit verschiedensten Emotionen konfrontiert. Wahrlich seine rund drei Stunden Spielzeit für die 100% wert!