Gestern habe ich mir das Spiel heruntergeladen und reingespielt. Der Anfang hat mich direkt gepackt, obwohl das Spiel auf aufwendige Grafiken oder viel Story verzichtet. Es sieht super simpel aus aber irgendwie passt der Stil total, nur wirkt die Umgebung und vor allem die Musik etwas fad, wenn man länger in der selben Gegend ist. Wenn ich das Spiel mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich das Wort "Süß" verwenden. Der Hauptcharakter, ein namenloser Fuchs (zumindest hätte ich seinen Namen nirgendwo aufgeschnappt) findet erstmal einen Stock und darf damit dann ein paar Gegner verprügeln.
Das Leveldesign ist ebenso sehr simpel gehalten aber die Abkürzungen finde ich sehr raffiniert. Im Grunde funktioniert Tunic ähnlich wie ein Soulslike Spiel. Es gibt Speicherpunkte, deren Aktivierung dein Leben und die Lebenselixiere (deren Anzahl man erhöhen kann) auffüllen, aber bereits besiegte Gegner bevölkern danach wieder die Gegend. Stirbt man, wird man an so einen Speicherpunkt zurück gesetzt und verliert ein paar Münzen. Bisher waren es nur 20 Münzen und man kann an der Stelle, wo man starb, einen durchsichtigen Charakter-Avatar berühren, um sie zurückzubekommen.
Das Kampfsystem ist ebenso simpel. Man greift mit kleinen Kombos an, weicht aus oder blockt (wenn man den Schild bekommen hat). Ausweichen und das Blocken kostet Ausdauer, die sich wieder füllt. Ist die Ausdauer leer, bekommt man mehr Schaden zugefügt.
Was ich besonders süß finde, sind die Illustrationen, die man nach und nach erhält und die einem die Spielmechaniken etwas näherbringen. Die erinnerten mich total an den ersten Zelda Comic damals in diesem Nintendo Heft. Wirklich gut getroffen und wohl bewusst so gewählt, weil das Spiel natürlich auf den ersten Blick große Ähnlichkeit mit älteren Zelda Spielen hat.
Bisher habe ich eine Stimmgabel aktiviert und bin auf dem Weg zur zweiten Stimmgabel. Das Spiel ist nicht super einfach, ich bin schon ein paar Mal bei schwereren Gegnern gestorben, aber so richtig länger irgendwo gehängt bin ich auch nicht. Neben Waffen, die sich in drei Slots ausrüsten lassen bekommt man Bomben oder eben Tränke, die auch ihren Nutzen haben können, beispielsweise wenn ein schwererer Gegner gerade den Weg versperrt oder einen Schlüssel bewacht. Ich konnte nun schon ein Schwert, Schild und eine Laterne erhalten, dank denen ich in der Welt immer weiter komme. Büsche lassen sich nun aus dem Weg räumen und dunkle Orte erhellen.
Wenn ich etwas Negatives zum Spiel sagen müsste, dann, dass es eben sehr einfach und nicht gerade abwechslungsreich gestaltet ist. Es wirkt wie ein kleines Indie Projekt. Fehler fand ich bisher keine, aber auch keine Ecken und Kanten. Die Lieder, die gespielt werden, wirken wie Stock Images, nur als Songs und die Umgebung wirkt jetzt auch nicht wahnsinnig abwechslungsreich. Durch die glatten Oberflächen ohne Texturen sieht alles schnell etwas fad aus. Das Gameplay kann manchmal auch hakelig sein, gerade, wenn mehrere Gegner dich gleichzeitig attackieren und es gibt kaum Invincibility Frames, die dir eine kleine Verschnaufpause gönnen, wenn du getroffen wirst.
Alles in allem aber ein nettes Spiel. Ich würde es wohl nicht kaufen, wenn ich es nicht als gratis Spiel erhalten hätte, aber ich denke schon, dass ich es durchspielen oder zumindest weiterspielen werde