ANNO: Mutationem

Das Spiel des Entwicklerstudios Thinking Stars Games wurde kürzlich auf der State of Play vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein cyberpunkesques Action Adventure mit RPG Elementen im wechselnden 2D und 3D Style, das dieses Jahr (2020) im Dezember für voraussichtlich Playstation 4 und Steam erscheinen wird.

Das Besondere an dem Style ist, dass die Protagonistin, Ann, völlig in 2D Sprites dargestellt wird, während ihre Umgebung teilweise aus 3D Modellen besteht.

Um sich in der gefährlichen Welt von ANNO:Mutationem zu verteidigen, greift Ann genretypisch auf Waffen mit unterschiedlichen Eigenschaften zurück, die scheinbar durch Chips verbessert werden können, wie in den ersten Bildern zu sehen ist.

Hervorheben möchte ich den düsteren Art Style und vor allem den stimmigen Soundtrack, der im ersten Trailer zu hören war.

Für mich war das Game der kleine Star der letzten State of Play. Bei 2D Spielen dieser Art werde ich immer hellhörig und wenn das Art Design dann noch so stimmig ist, die Spielfigur aus liebevoll gestalteten Sprites besteht und der Sound das ganze Paket dann noch passend einrahmt, bin ich schon beinahe fix am Start. Für mich ist das Game bis jetzt trotz der nur sehr kurzen Sequenzen, die man sehen konnte, ein Fixkauf im kommenden Winter.

Hier der gezeigte Trailer:

Hier noch ein paar erste Pics zum Spiel:

Publisher Lightning Games hat bekannt gegeben, dass das Spiel (wie zu erwarten) vom Dezember 2020 auf das 3. Quartal 2021 verschoben wurde. Grund der Verschiebung wurde nicht angegeben, vielleicht möchte man noch mehr an dem Spiel feilen oder es hat, wie bei so vielen anderen Entwicklern, Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielleicht möchten sie auch noch etwas mehr am Spiel optimieren, denn das soll nun auch für Playstation 5 erscheinen.

Es gibt mittlerweile auch ein etwas längeres Gameplay Video der Game Awards Demo

Zwischen 03.02-09.02. 2021 gab es kurzzeitig die Game Awards Demo auf Steam zum Herunterladen und Anspielen, leider habe ich das übersehen und konnte so das Spiel nicht selbst ausprobieren. Die ersten Meinungen von (11) Steam Kuratoren sind allerdings großteils positiv ausgefallen. Leider gibts sonst nicht viel Neuigkeiten zu einem möglichen Releasetermin, allerdings denke ich, dass die Demo für Interessierte bestimmt wieder (vielleicht diesmal dauerhaft) online kommen wird und wenn ich es diesmal nicht übersehe, werde ich sie mir auf alle Fälle kurz anschauen.

Nachdem es jetzt fast ein Jahr relativ ruhig um das Spiel geworden war - zumindest waren mir keine Meldungen aufgefallen - wurde nun bekannt gegeben, dass das Spiel am 17.03.2022, also doch recht bald, erscheinen wird.

http://www.youtube.com/watch?v=_1jT_ZdkyHs

Hier der Trailer zum Releasetermin.

Ich hatte das Spiel schon noch am Schirm und fragte mich auch langsam, wann es denn so weit sein wird, mit so einem frühen Termin hätte ich nun aber nicht gerechnet und es trifft mich ein wenig unerwartet. Das Spiel steht bei mir jedenfalls noch weit oben in meiner Wunschliste und ich schätze, dass ich es auch zum Release oder nicht lange danach kaufen werde.

Edit: Keine Ahnung, warum der Youtube Link nicht automatisch umgewandelt wird...

Ich wollte nicht mehr auf einen Sale warten und habe mir das Spiel jetzt um 21 Euro gekauft. Viel habe ich noch nicht gespielt, aber meinen ersten Eindruck, der insgesamt doch recht gut ausfällt, lasse ich mal da. Grundsätzlich wusste ich nicht so recht, was mich in dem doch eigenwilligen Grafikmix aus Pixel und 3D erwarten würde. Wird es Cyberpunkig? Oder doch ein waschechtes Metroidvania? Ein wenig von beidem.

Erstmal der Grafikstil, natürlich das Aushängeschild des Spiels. Schon in den Trailern konnte man den eigenen Stil begutachten, den man sonst sehr selten findet. Mir fällt zumindest auf anhieb, ohne zu suchen, kein Spiel ein, das einen Mix aus Pixelgrafik mit 3D Grafikmodellen verbindet.

In der Theorie klingt das wirklich gut und auf den ersten Blick machen die Pixelmodelle eine richtig gute Figur. Die Modelle sind sehr hübsch gestaltet, finde ich, und passen gut in diese moderne Welt. Ich bin froh, erstmal nicht mehr nur Undercuts sehen zu müssen. Der Style hat etwas von Anime, die Präsentation sogar einen Hauch Film Noir und die Spielwelt wirkt sehr Cyberpunk-esque.

Unschön finde ich aber die Animationen. Gerade bei Close Ups oder in Dialogszenen bewegen sich die Pixelart Figuren sehr ungestüm und vollführen die immer selben, oft unfreiwillig komischen Animationen. Leider kann auch der nette Style nicht verbergen, dass sich unser guter, alter Freund, die Unity Engine dahinter verbirgt. Üblicherweise bedeutet das unsauberes Plattforming oder eigenartige Kolissionsabfrage. Dabei darf ich der Engine diesmal nicht sofort unrecht tun, machte sie doch in Children of Morta eigentlich grafisch eine ganz solide Figur. Leider hätten die Animationen in Anno Mutationem etwas mehr Politur vertragen können, die wirken nämlich nicht so flüssig wie im Roguelite. Abgesehen von den Pixelstyle Figuren finde ich die Welt bisher hübsch und stellenweise sehr stimmungsvoll gemacht, wenn nicht die absolut hässliche Fahrzeuganimation mich ein wenig aus meinem Träumchen reißt. Hier und da gefällt mir die Beleuchtung nicht, Cyberpunk muss für mich immer düster und dreckig sein, wie Bladerunner, ansonsten habe ich da gleich was zu meckern. Einige Orte sind gut getroffen, andere treffen meinen Geschmack nicht so, weil sie direkt aus Night City sein könnten.

Das Sound Design ist bisher in Ordnung bis gut. Es gab einige Ambience Tracks, die ich super cool und stimmungsvoll fand. Genau so, wie ich mir Cyberpunk Musik vorstelle. Viel Synthisizer, gequeschte Töne die etwas Unheilvolles aber auch mystisches haben. Zukunft halt. Die Kampfmusik gefiel mir auch. Und in der Bar hatte die Musik sogar etwas von Neo Noir. Bisher eben ganz gut.

Die Synchronsprecher sind ok. Ich mag Anns Stimme und auch die des Doktors. Ebenso gefällt mir Ayane Misuno, zwar sehr Anime-Klischeehaft aber ich finde, dass es gut zum Styling des Spiels passt. Bisher habe ich an den Sprechern nichts auszusetzen, ich gehe auch davon aus, dass jetzt nicht super viel Budget da hinein geflossen ist, daher umso bemerkenswerter.

Was mich bisher nicht begeistern konnte, sind Story und allgemein, wie diese präsentiert wird. Etwas zu sehr ins Gesicht, die Dialoge fühlen sich irgendwie selbst für so ein Spiel völlig unnatürlich an. Ich bin jetzt schon zu Beginn über ein paar Dialoge gestolpert, die selbst ich - das getraue ich zu sagen - besser schreiben würde und sie würden nicht halb so holprig klingen. Auch die Eigenwörter klingen irgendwie... als hätte sie ein 10-Jähriger ausgedacht? Nicht wirklich ins Setting passend und mit wenig Sinn für die Welt, in die das Spiel stattfinden soll. Sowas ist jetzt kein totaler abturner, aber ich würde hier drauf tippen, dass kein professioneller Writer involviert war.

Das Gameplay ist bisher cool. Ich mag den Mix aus 2D Kämpfen und 2.5D Exploring mit einem (guten) Schuss RPG Mechaniken. Bisher bin ich die meiste Zeit nur herumgelaufen, habe mich ein wenig mit NPCs unterhalten, ein nettes Bar-Minispiel gespielt und dazwischen Kämpfe ausgetragen. Die Kämpfe fühlen sich bisher gut an. Ich spiele auf Normal (daneben gibt es noch Leicht) und habe bisher keine Probleme, aber ist sicher auch noch zu früh, das einzuschätzen. Jedenfalls fühlen sich die Kämpfe ganz gut an. Ich bin froh, dass man in eine völlige 2D Ebene wechselt, sonst hätte es etwas hakelig werden können, gute Entscheidung. Man kämpft entweder mit einem Schwert oder kann aus einer Vielzahl an Schießeisen auswählen. Ich fand die Kämpfe bisher sehr flüssig, kann am Ausweichen nichts aussetzen, die Feinde hielten mir nur einen Ticken zu viel aus, aber nichts, was mir jetzt die Kämpfe kaputt macht. Das Spiel vergibt Fehler und man kann auch einiges einstecken. Da die Kämpfe in diesen "2D Arenen" stattfinden, wechselt das Spiel zwischen Kampf und Erkundung, ist also in dieser Hinsicht kein klassisches Metroidvania. Außerdem findet die Erkundung mehr auf der X und Y Achse statt, springen muss man beim Erkunden nämlich nicht (und kann man auch nicht?), in den Kämpfen dafür schon.

Die Karte finde ich übersichtlich gemacht, zumindest den Kartenausschnitt, den man sieht. Die Menüführung konnte ich bisher nicht auf Herz und Nieren testen, fühlt sich aber etwas langsam an, also keine Quickzugriffe bisher, vielleicht kommt das noch (oder ich stelle mich dämlich an und finde den Knopf für die Karte nicht).

Bisher also ein cooles Spiel. Der Schwerpunkt liegt jetzt nicht direkt auf den Kämpfen (bisher) sondern zumindest gleichermaßen auf Erkundung und Rollenspiel. Es scheint auch eine Menge Nebenquests und auch Minispiele (mein Eindruck... muss nicht sein) zu geben. Auf die RPG Elemente und das Levelling bin ich schon gespannt, davon sah ich noch nicht viel, aber für besiegte Gegner gibts eine Art Ressource die vermutlich zum Leveln verwendet wird.

Ist jetzt ein Genremix, den man sich vielleicht vorher in Videos ansehen sollte, aber bisher konnte mich das Spiel schon grappeln.

Das Spiel gefällt mir immer besser. Über die grafischen Schwächen, was ein paar der Animation betrifft und manche Gegenden, bei denen mir das Zusammenspiel von 3D Grafik und diesem Fake-Sprite Style einfach nicht gefällt oder die 3D Grafiken etwas sehr billig aussehen, kann ich hinwegschauen. Spielerisch gefällt es mir sehr. Die Kämpfe gefallen mir gut und ich finde sie vom Schwierigkeitsgrad her genau richtig. Selbst die Hitbox scheint korrekt und das Ausweichen klappt wunderbar, das hätte ich mir bei der Unity Engine nicht so recht erwartet.

Der Wechsel zwischen Erkundung, Dialogen und Kampf ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, weil man abseits der Kämpfe oder bestimmter Gegenden nicht springen, dafür aber in die "Tiefe" gehen und sich in alle Richtungen bewegen kann, aber auch das gefällt mir immer besser. Ich konnte auch schon ein paar Nebenquests lösen. Die Story ist jetzt nicht so super stimmig erzählt, aber ich mag die Welt und vor allem den Soundtrack. Mit etwas mehr Budget, einem super Writer und einem ordentlichen Lokalisierungsteam (die Übersetzung ist nicht schlecht, aber die Formulierungen klingen manchmal etwas holprig) hätte das Spiel richtig potential zu einem echten Geheimtipp zu werden. So ist es zwar cool, aber doch ziemlich Nischig, selbst im Metroidvania Genre (es hat Metroidvania Elemente, aber als ein waschechtes Metroidvania würde ich es nicht bezeichnen, höchstens die Kampfsequenzen) würde ich es nur bedingt empfehlen, weil es eben auch vom Setting und der Story lebt.

Wer aber über den etwas rauhen Kern schauen kann, wird ein schönes Cyberpunk Abenteuer erleben mit knackigem Gameplay und ein paar netten Tweaks, die ich so jetzt aus nicht vielen anderen Spielen kenne (prompt fällt mir kein Spiel ein, welches die Grafik- und Perspektivenelemente so verwendet, wie das Game).

Heute habe ich das Spiel beendet. Es war letztendlich sehr geradlienig und gab nur wenige Nebenquests oder Gebiete, die man nicht sowieso entdecken musste, daher würde ich es nicht als Metroidvania bezeichnen sondern eher als 2D Plattformer bzw. Action Plattformer.

Die Story war am Schluss ganz in Ordnung, aber ich hasse es, wenn die Story in langweiligen, statischen Texten erzählt wird, anstatt bspw. in Cutscenes. Selbst die Szenen, die dann die Story mit Dialogen erzählten wirkten aber letztendlich sehr starr und steif, weswegen die Story mich einfach nicht packen konnte.

Das Sound Design hatte auch seine Höhen und Tiefen. Manche Szenen waren richtig gut mit Musik hinterlegt, die ganz stimmig war, in anderen Szenen hingegen fehlte der Sound völlig, ich habe keine Ahnung, ob das bewusst so war, aber das fühlte sich sehr komisch an.

Das Spiel war ein mixed bag. Es hat definitiv Potential gehabt, aber es fehlte wohl an Budget und Manpower. Der interessante Grafikstyle konnte nicht hinwegtäuschen, dass viele Animationen mit super wenig Frames auskamen und vor allem im Close up die Pixelgrafik wie ein seltsamer Reskin Mod für die Unity Engine aussah.

Spielerisch bot es genug Abwechslung mit kleinen Quests, Minispielen, Kämpfen und Erkundung, aber besonders in die Tiefe ging es nirgendwo. Mir fehlte auch etwas, dass mir das Spiel die Welt schmackhaft macht. Man bekam kaum etwas zu sehen und bestimmte Begriffe oder wichtige Ereignisse wurden - wie schon die Story - nur in Texten erzählt und das furchtbar langweilig. Die Texte, wie oftmals wie Logs geschrieben waren und in denen künstlich Begriffe geschwärzt wurden, lasen sich super holprig.

Ich mochte das Spiel aber es fehlte etwas. Es wirkte nicht ganz vollständig und in vielerlei Hinsicht generisch oder unfertig?! Letztendlich war es für mich ein kleiner Snack, die große Offenbarung blieb aus und ich glaube, man wird eher nur Spaß damit haben, wenn man sehr auf das Genre steht oder solche Games mag. Das Anime-esque Setting und Styling der Charaktere war in Ordnung, kam aber auch kaum zur Geltung (außer durch Ayane), leider fand ich die Charaktere auch nicht sonderlich Charmant. Gerne hätte ich mehr über Sigried gelernt, aber sie war kurz da und dann vergisst das Spiel, das sie existiert, nur, dass man sie am Ende nochmal kurz als Plot Device verwendet. Kann sein, dass man viel über die Figuren in den Texten erfahren hätte, aber die waren mir einfach zu mühsam zum Durchlesen und haben mich null packen können. Show dont tell und das, was gezeigt wird (von den Charakteren) war nicht sonderlich dreidimensional.

ANNO: Mutationem coming to Switch on September 1 - Gematsu

Publisher Lightning Games and developer ThinkingStars will release ANNO: Mutationem for Switch on September 1, the companies announced. ANNO: Mutationem first…

www.gematsu.com

ANNO: Mutationem wird am 1. September auch auf die Nintendo Switch kommen. Vielleicht kommen dann noch mehr Leute auf den Geschmack des Spiels?! Ich bin jemand, der bestimmte Spiele am Liebsten auf der Playstation zockt und kann daher gut verstehen, wenn Leute die Switch bevorzugen, auch, wenn sie ein bestimmtes Spiel bereits auf dem PC oder anderen Plattformen zocken könnten. Für Switch Enthusiasten könnte das nun ein guter Grund sein, in das Spiel reinzuschnuppern? Vielleicht konnten euch meine Eindrücke mehr Lust auf das Spiel machen? Noch jetzt ist mir das Spiel in guter Erinnerung. Die Nachteile und "shortcomings" habe ich schon erwähnt, aber der nicht ganz alltägliche Stil, die Anime-Charakter-Klischees und auch der schöne Soundtrack ließen mich das Spiel alles in allem in guter Erinnerung bleiben. Das Kampfsystem hat Spaß gemacht und das Spiel ist nicht sonderlich schwer - sollte also auch ganz zugänglich sein und nicht für frustige Momente sorgen.