Nach etwas über 50 Stunden Spielzeit habe ich Final Fantasy XVI gestern beenden können.
Am Ende habe ich Level 48, also nicht ganz die höchste Stufe erreicht. Ich habe alle Nebenaufgaben und alle Jagden gemacht, gebe aber zu, dass ich insbesondere im letzten größeren Gebiet den normalen Kämpfen aus dem Weg gegangen bin, da mir diese zu wenig EXP gebracht haben. Dazu habe ich alle Orchestrion-Rollen gesammelt und die gesamte Karte aufgedeckt.
Vor der letzten Mission kamen noch einmal richtig viele Nebenaufgaben dazu, da habe ich glaube ich zwei oder drei Sessions nur mit denen verbracht. Fand es zwar schön, nun auch den "wichtigeren" NPCs helfen zu können und es war auch toll, dass man durch Nebenquests Joshua und Jill ins Team nehmen konnte, da ich die beiden dann für die Jagden einfach mitgenommen habe. Blöderweise habe ich genau diese Aufgaben zum Schluss gemacht, dass ich davon abgesehen nicht viel Zeit mit ihnen verbracht habe, haha.
Der Endkampf zog sich glücklicherweise nicht ganz so sehr wie befürchtet. Ich glaube, er hatte nur vier Phasen, von denen eine aus mehreren Quicktime-Events bestand und eine ein Eikon-Kampf war. Da ich durch die Jagden die (glaube ich) beste Ausrüstung schmieden konnte, waren die beiden "normalen" Phasen nicht besonders schwer.
Die erste Phase hätte für mich genauso gut eine Zwischensequenz sein können, weil man irgendwie nur vier oder fünf Mal eine Taste drücken musste. Es war fantastisch inszeniert und ich hätte so gerne den Controller weggelegt, um ganz einzutauchen, was aber nicht ging, weil ich dann Viereck drücken musste. Hätte nicht sein müssen meiner Meinung nach.
Den Eikon-Kampf fand ich überraschend schwer, was aber wohl daran liegt, dass ich eine Niete darin bin, den Attacken auszuweichen, wenn alles leuchtet. Ich habe zum Ende hin das Timely-Accessoire abgelegt, weil ich den zusätzlichen Ausrüstungsplatz haben wollte und dadurch war der Kampf dann sehr knapp. Zum Glück hat es noch funktioniert, ich bin aber etwas enttäuscht, dass man nur so wenig Angriffsmöglichkeiten als Eikon hat.
Ich fand toll, dass mehr Fokus auf die Standard-Phasen mit Schwertkampf gelegt wurde, da mir das am meisten Spaß macht. Hier fiel mir das Ausweichen leichter (wenn auch nicht gut), aber es reichte aus, vor allem, da Will-o'-the-Wykes Angriffe blocken kann. Schön gemacht fand ich auch, dass am Ende nochmal alle Eikon dran waren. Das war schön inszeniert und hat mir gut gefallen.
PS: Ultima ist immer noch übel hässlich.
Da ist doch so Einiges in den letzten Spielstunden passiert. Leider empfand ich das Ende etwas unbefriedigend, nicht weil es schlecht wäre, sondern weil ich ein Fan von langweiligen Happy Ends bin.
Bereits, als sich Clive, Dion und Joshua im Hideout von allen verabschiedet haben, bekam ich ein ungutes Gefühl, da klar war, dass nicht alle (wenn überhaupt) zurückkommen werden.
Es wird offen gelassen, ob es Clive gelingt, Joshua durch Phönix zu retten - zumindest die Wunde kann er schließen - und auch, ob Clive nun stirbt oder nicht. Sein Arm wird zu Stein, als er am Strand liegt, was nahelegt, dass er auch am Ende ist, aber das wurde wohl bewusst offen gelassen.
Etwas ernüchternd fand ich, dass man nur Gavs und Jills sowie Torgals (Torgal <3) Reaktionen im Hideout sieht. Es gibt noch viele andere wichtige Figuren, die nach dem Abschied leider nicht mehr gezeigt wurden. Ich hätte auch gerne gewusst, was sie alle einige Zeit nach den Ereignissen so treiben. Wie sie das Hideout weiter ausbauen oder in ihr Land zurückkehren, die Blight zurückgeht oder was auch immer.
Ja, und dann noch der Zeitsprung. Die Anspielung mit den beiden Brüdern und dem Hundi, die Eikon spielen, war süß gemacht. Das Buch am Schluss lässt ja irgendwie vermuten, dass Joshua doch überlebt hat, um das Buch zu schreiben, aber er hätte es auch vorher bereits notieren können.
Ich weiß nicht. Irgendwie bin ich zwiegespalten - das heißt aber nicht, dass mir das Spiel nicht gefiel, ehe es so rüberkommt.
Das Spiel selbst empfand ich als wirklich gut. Es hat mir sehr viel Spaß bereitet, es sieht toll aus, ist sehr schön inszeniert und auch das Gameplay kann sich echt sehen lassen. Ich werde nicht alle Trophäen holen und auch nicht nochmal im Final-Fantasy-Modus spielen, dafür fehlt mir die Zeit leider und ich fürchte auch, dass ich nicht gut genug dafür bin.
Meine einzigen wirklichen Kritikpunkte sind die fehlende Minimap sowie die viel zu kleine Schrift, aber das habe wurde bereits angesprochen.
Insgesamt ein sehr sehr starkes Spiel, das mir viel Freude bereitet hat. Ich freue mich, dass ich es gekauft habe. Final Fantasy XV war solide, aber ich bin froh, dass mit XVI eine etwas andere Richtung eingeschlagen wurde und diese funktioniert in meinen Augen wunderbar. Gerne mehr davon.