Metal Gear Solid (Film)

  • Es gibt ja schon lange die Information, dass es einen Film zum doch recht populären Metal Gear-Franchise geben soll… da dachte ich mir, dass sich vielleicht ein einzelner Thread ja anbietet, anstatt alles im News-Thread zu verstreuen.


    Regisseur ist Jordan Vogt-Roberts (Kong: Skull Island), das Skript schreibt Derek Connolly (Kong: Skull Island, Jurassic World) und Avid Arad (Iron Man, Ghost in the Shell) ist der Produzent. Jetzt gibt es neue News:

    Oscar Isaac (Star Wars, Dune) wird in die Hauptrolle als Solid Snake schlüpfen – dies hat Deadline verkündet.


    Habt ihr Hoffnungen?


    In den Schauspieler: Nun, jain. Wenn das Skript blöd ist, wird er da nicht viel reißen können, aber persönlich bin ich jetzt kein Fan von Kong: Skull Island oder auch Ghost in the Shell gewesen. Sicher nichts, was man grottenschlecht bezeichnen kann, aber halt sehr amerikanische Action-Filme – Metal Gear ist in seiner Prämisse wenigstens schon relativ amerikanisch, weshalb es funktionieren könnte, aber ich kann mir auch vorstellen, dass die Elemente fehlen werden, welche die Reihe so toll machen: Der Wahnsinn.

    Vermutlich bekommt man einen verdaulichen Action-Film präsentiert.

  • Ich befürchte das Metal Gear einiges von seinem japanischem Flair einbüßen wird und auch an dem Humor, der ja doch auch mit Grundfeiler des franchise ist. Und das Metal Gear Franchise ist ja ziemlich USA kritisch, mal gucken wie das transportiert wird.

    Oscar Isaac kann ich mir als Snake vorstellen (nur bei der Stimme werde ich Probleme kriegen aber das war abzusehen) aber Skull Island und Ghost in the Shell (gerade gemessen am Original) fand ich auch nicht so dolle.

    Ich befürchte seichtes Popcorn Kino ohne den typischen MGS einschlag, dafür viel krach Bumm. Und ich mag stumpfe krach, Bumm Filme, aber nicht als Metal Gear, dann bitte eigenen franchise oder einen bombast franchise nehmen. Aber man soll sich ja immer überraschen lassen, die Überraschung könnte ja immernoch positiv ausfallen. Aber ich bleibe erstmal misstrauisch.

  • Die Metal Gear Serie würde mehr als genug Story, Inhalt und Charaktere für mehrere Filme oder eine ganze Serie abgeben. Wenn ich mir die Eckpunkte aber anschaue, kommt mir da eher in den Sinn, dass man einen fürs westliche Publikum zugeschnittenen Film machen möchte mit einem Schauspieler, den mittlerweile viele Leute kennen, anstatt eines Films, der seiner Vorlage treu bleibt. Ich möchte nicht vorschnell urteilen, aber die Rezensionen der tragenden Personen sprechen nicht gerade dafür, dass der Film dem Franchise gerecht werden wird. Eher will man hier ein paar quick bucks aus dem Namensfranchise schlagen, wie schon mit Monster Hunter der Fall ist (aktuelles Beispiel).

    Ich frage mich nur wem die Leute den Film verkaufen wollen? Es ist nicht Pokemon, Sonic oder Mario, die man einfach kennt und die jemanden ins Kino locken, der vielleicht mal damit in Berührung kam oder als Kind die Games gespielt hat oder der Kinder/Familiengerecht ist oder den man mit seiner Freundin anschaut. Ich glaube, der Metal Gear Fan ist eine andere Art Kinogänger. Und rund 56 Millionen verkaufte Games (Quelle: Wikipedia) sind nun nicht gerade ein Argument für dicke Kinogängerzahlen, wenn man sich die Verkaufszahlen von Sonic oder Pokemon dazu anschaut. Liegt die Lizenz denn noch bei Konami? Denn dann würde es mich nicht wundern, dass die nach den schlechten Verkaufszahlen von Metal Gear Survive wohl so noch ein paar Dollars aus der toten Serie rauspressen möchten. Der arme Hideo Kojima wird sich wohl noch Jahrzehnte im Grab umdrehen, fürchte ich.

    Es ist also zu erwarten, dass der Film floppt und die Franchise eine Art Avatar/Dragonball Z Realfilm Schandfleck verpasst bekommt.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Rieche ich da einen Flop? Ich denke schon. Metal Gear Solid lebt nicht davon, dass man als Spieler/Zuschauer die Action ohne eigenes Handeln serviert bekommt, sondern davon, dass man mittendrin ist und in die Rolle des Solid Snake schlüpft. Ich stelle es mir durchaus unbefriedigend vor, das Geschleiche, Gekämpfe und Geballere auf einer Leinwand zu verfolgen, ohne es selbst zu tun. Und wer denkt, dass dieses Experiment als solches funktionieren könnte, der schaue sich bitte einmal den Tekken-Film an. Die Amerikanisierung des vorhandenen Materials lasse ich jetzt einfach mal außen vor, aber schon bei der Verfilmung von Assassin's Creed wusste ich nicht, was ich damit anfangen soll. Als jemand, der die Spiele gezockt hat, sitzt man dann im Kinosessel und will eingreifen, kann es aber nicht und muss sich dann mit 08/15-choreographierten Actionszenen zufriedengeben. Jetzt die Pointe: Ich habe nie AC gezockt und dachte mir beim Film so: "Wow, irgendwie öde und in die Länge gezogen. Das kann es doch nicht sein, was die Leute so an dieses Fandom fesselt!?". Und ähnlich stelle ich mir das bei einer Verfilmung von MGS vor.

  • Ich stelle es mir durchaus unbefriedigend vor, das Geschleiche, Gekämpfe und Geballere auf einer Leinwand zu verfolgen, ohne es selbst zu tun.

    Also rein von der Präsentation würde sich Metal Gear schon anbieten, finde ich. Immerhin gibt es Stunden an ingame Cutscenes und Dialogsequenzen, auf die Spiele verteilt, dazu einen haufen Bosse, die hohen wiedererkennungswert haben und interessante Hintergrundgeschichten. Von daher würde der Film, falls er gut gemacht wäre, schon Sinn machen, aber ich gehe davon aus, dass das Kernmaterial keinen großen Respekt erhält, einfach ein paar lose Namen hineingeworfen, dazu das Setting des fünften Teils (weil das der "neueste" Teil ist, sorry, Survival, dich vergessen wir, und Phantom Pain auch noch kommerziell sehr erfolgreich war), vielleicht ein paar Game-Sounds, die jeder kennt, sozusagen als Earcandy et voila, fertig ist Mr. Krabs' Cashgrab Royale.

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  • Megaolf Ja, das mag sein, aber: Würden die Cutscenes auch ihren Zweck erfüllen, den Spieler zu berühren, wenn er nicht zwischendurch selbst inmitten des Geschehens wäre? Ich denke da auch an Resident Evil: Da gibt es immer wieder starke Momente, aber die würden mich ohne den Thrill, den ich zwischendrin erlebe, eher weniger jucken. Das habe ich bei den Filmen und Romanen zur Reihe so feststellen müssen. Aber wie man das erlebt, möchte ich auch jedem selbst überlassen... ich bin da immer ein wenig streng, das eine Medium vom anderen zu trennen und zu denken, dass es nur so und so funktioniert. Und die ernüchternden Zahlen von Verfilmungen gegenüber ihrer Vorlagen, was den Erfolg beim Publikum angeht, scheinen das auch zu bestätigen. Aber ich bin da offen und warte ab, was der Film dann tatsächlich liefert - wenn ich ohne große Erwartungen da rangehe, kann ich auch nicht enttäuscht werden.

  • Würden die Cutscenes auch ihren Zweck erfüllen, den Spieler zu berühren, wenn er nicht zwischendurch selbst inmitten des Geschehens wäre?

    Also wenn ich so an Metal Gear IV denke, fühlte sich das Spiel an wie ein Film, der durch kurze Gameplay-Pausen unterbrochen wird, hehe. Viele cinematische Szenen bzw. auch Gameplay Szenen, die sich mehr nach interaktivem Film anfühlten. Ich habe mir schon oft vorgestellt, dass die Serie sich als Filmvorlage gut eignen würde, vorausgesetzt, jemand mit viel Liebe für das Material setzt sich daran. Auf der anderen Seite wäre ja eine originelle Story auch nicht verkehrt, schließlich mag man ja vielleicht auch was Neues sehen, das aber ins Universum passt und als canon gelten könnte (wie beispielsweise die animierten Resident Evil Filme, nicht die Live Action Filme vom Regisseur, der einfach seine Frau als Hauptdarstellerin gecastet hat, obwohl ihr Charakter keinen Sinn ergibt)

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  • Wo ich ein weiteres Problem sehe, ähnlich bei einer GTA Verfilmung (sollte jemals jemand auf die Idee kommen), die Spiele sind sehr stark von Filmen und Serien beeinflusst. Die Referenzen ziehen sich durch die gesamte Reihe in denen Kojima viele homagen einbaut und seinen eigenen Charme verpasst, die aber Teil des Plots sind oder Sequenzen die man sofort aus Filmen wiedererkennt. Gerade weil Metal Gear das sehr gekonnt macht und daher das Gefühl Film zum spielen oder Cinematisches Spiel vermittelt. Ich bin mir nicht so sicher ob sich das sehr gut übertragen lässt, besonders auch da Kojima nicht mit an Bord ist.