Tormented Souls

  • Bei Tormented Souls (nicht zu verwechseln mit Remothered: Tormented Fathers, was mir passiert ist) handelt es sich um ein Survival Horror Spiel, das im Jahr 2021 für Playstation 5, Xbox X und Switch erscheinen soll, die Playstation 4 und Xbox One Versionen wurden kürzlich gestrichen (wodurch ich auf das Spiel aufmerksam geworden bin). Das Spiel ist sehr stark an Genregrößen wie Silent Hill und Resident Evil angelehnt, das Entwicklerteam ließ sich aber auch von der Alone in the Dark Serie inspirieren und versucht eine moderne Version dieser Spiele zu erschaffen.


    Da kam mir erstmal das Dawn of Fear Desaster oder den billigen Abklatsch namens Outbreak sowie Daymare 1998 (das ich persönlich ebenso nicht sonderlich gut fand). Also nur ein weiterer Resident Evil Klon, der an der Oberfläche ganz nett ausschaut, aber dem es an Substanz und spielerischer Feinheit fehlt und der sich am Ende einfach furchtbar spielt?


    Ich bin zwar vorsichtig geworden, aber verfolge gern immer wieder News zu Spielen, die als spirituelle Nachfolger klassischer Horror Games genannt werden, nicht nur, weil es außerhalb des Indie Bereichs sehr wenige solche Spiele gibt und noch weniger dieser Spiele etwas taugen. Das Spiel selbst ist zwar mit Dual Effect Games von einem Indieentwickler aus Chile, aber schaut dafür auf den ersten Bildern und Videos ganz ordentlich aus (und nicht wie ein Copy and Paste Asset Pack First Person Horrospiel oder Pixelart Game, das in 2 Stunden durch ist). Ein wenig skeptisch macht, dass das Studio keine Erfahrung im Bereich hat und es das Erstlingswerk ist (Erinnerungen an Dawn of Fear werden intensiver... war das doch auch von einem spanischsprachigem Team) und das Team besteht nur aus zwei Leuten (zwei Zwillingsbrüder) aber es lohnt sich ja vielleicht, da ein Auge drauf zu werfen. Solange es nicht so bockschwer und absolut frustrierend ist, wie Dawn of Fear, würde ich es mir auf alle Fälle anschauen, aber nicht, ohne vorher Reviews zu checken.


    Man wird in die Rolle von Caroline Walker schlüpfen (diesmal keinen Pferdeschwanz, aber natürlich mit bauchfreier Lederjacke, ganz "starker weiblicher Charakter" Stilecht!) die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester nackt in einer Badewanne aufwacht, an verschiedene Gerätschaften angeschlossen und sich in einem zu einem Krankenhaus umfunktionierten Anwesen wiederfindet. Soweit eigentlich übliche Horrorkost. Man wird seine Umgebung absuchen und Gegenstände kombinieren müssen, um Rätsel zu lösen, gegen Monster wird man sich mit unterschiedlichen Waffen und begrenzter Munition zur Wehr setzen können. Das Besondere an dem Spiel ist, dass man (ähnlich wie in The Medium oder Silent Hill) durch Spiegel in eine Art Parallelwelt treten und diese alternative Version der Gegenwart erforschen kann.


    Wie gesagt, ich bleibe gespannt und werde das Spiel weiterhin im Hinterkopf behalten. Ob es am Ende dann ein ähnlicher Shizzle wie Dawn of Fear wird oder wirklich ein legitimer Genrevertreter mit auch eigenen Ideen sein wird, der auch rundherum poliert wirkt und gut funktioniert bzw. Spaß macht, werde ich ja sehen.


    Der Trailer ist zwar schon etwas älter, aber gibt ein gutes Bild über Styling des Spiels und man bekommt schon eine Ahnung, wie es dann aussehen wird.


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    Ein wenig chanky schaut es schon aus, die Grafik sowie Animationen hat man schonmal besser gesehen und das Styling erinnert eben wie ein Mix aus Silent Hill, Evil Within oder eben Resident Evil. Da ich das Genre aber sehr gerne mag und da immer die Augen offen halte, würde ich jetzt über technische Mängel bis zu einem gewissen Grad hinwegschauen können. Und dafür, dass es von mehr oder weniger zwei Leuten ist, wirkt es nichtmal so übel.


    Und hier gehts zur Entwicklerseite, wo man nochmal alle Fakten und Hintergründe checken kann, außerdem gibts noch ein paar nette Bilder zum Game


    http://www.dualeffectgames.com/press/#factsheet

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Vor kurzem hat das Spiel eine Demo auf Steam spendiert bekommen (zumindest war sie mir erst kürzlich aufgefallen) Ich hab sie noch nicht runtergeladen, weil PC ist halt nicht so meine super First Party, was solche Spiele betrifft, aber ich werde sie vielleicht mal ansehen und meine Eindrücke schildern, wenn ich mal Muse habe. Ich hab mich mal mit meiner Mail auf der Webseite registriert, um in Zukunft News um das Spiel rascher zu bekommen. Ich finde es immer noch sehr interessant und auch bspw. bei Bawkbasoup, einem bekannten Resident Evil Streamer, kommt das Spiel gut an und er bezeichnet es als Liebeskind zwischen Alone in the Dark, Resident Evil und Silent Hill. Wen ein Playthrough der knapp über einstündigen Demo interessiert, kann es hier ansehen.


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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich habe mir heute ein Herz genommen, und die Demo (Steam Version) angespielt.


    Nach knapp ~einer Stunde habe ich die Demo durchgespielt. Ich konnte einen guten Überblick der Gameplay Mechaniken, Grafik und des Sounddesigns bekommen. Vorweg, mein erster Eindruck ist wirklich gut. Man darf nicht vergessen, dass das Spiel von nur zwei Leuten programmiert wurde, daher kann ich über kleinere Grafik- und Gameplaybugs leichter hinwegsehen.


    Die Grafik ist wirklich nett anzusehen. Hier und da gibts kleine Fehlerchen und das Charaktermodell ist nun sicherlich nicht das schönste auf der Welt, auch die etwas hölzernen Bewegungen in den Zwischensequenzen fallen auf, aber ansonsten gibts hier erstmal nicht viel zu meckern, außerdem bekommt man gleich in der ersten Cutscene Carolines Tiddies zu sehen (allein deswegen werden wohl jetzt ein paar Leute die Demo ziehen).


    Das Spiel erinnert ab dem ersten Augenblick sehr an seine großen Vorbilder Resident Evil und Silent Hill, schafft es aber durch geschickte Kameraeinstellungen ein schön gruseliges Gefühl zu erzeugen. Das Anwesen/Krankenhaus bietet schön morbide Hintergründe und Assets, die nun nicht wie kopiert aussehen, die Lichteffekte sind nicht schlecht und auch die restliche Präsentation stimmt. Das Spiel orientiert sich klar an seinen Vorbildern aber ich habe das Gefühl, dass es dennoch nicht bloß ein Klon sein möchte, sondern mehr eine Hommage.


    Das Sounddesign war für mich der heimliche Star der Demo. Egal, ob beruhigende, fast schon gespenstische Safe-Room Musik oder bedrückende Noten, die ein beklemmendes Gefühl erschaffen, hier wurde nicht gekleckert. Fand ich richtig gut und ein paar Mal musste ich auch kurz eine Pause einlegen, weil ich fast schon erwartete, hinter der nächsten Ecke erschreckt zu werden.


    Das Gameplay ist für so ein Spiel absolut passend. Ich habe es an der Tastatur mit Tank-Controlls gespielt, es bietet aber Controller unterstützung mit direkter Steuerung, leider gibts zumindest in der Demo keine freie Tastenbelegung, aber das stört nun nicht, da die Tasten eigentlich so angelegt sind, wie man es sich erwarten würde.

    Man kann Gegenstände aufheben, kombinieren und anschauen, wobei das Drehen mittels Maus etwas ungenau funktionierte und ich mit der Belegung im Menü nicht sofort zurecht kam. Das könnte man noch etwas optimieren.


    In der Demo gabs auch ein paar einfache Gegner, ich hatte am Ende keines meiner Heilitems verbrauchen müssen und es gab genug Munition für die Nagelpistole, obwohl ich alle Gegner erledigte. Es erinnerte mich stark an Silent Hill und ich mag es lieber, meine Gegner besiegen und mich auf die Atmosphäre konzentrieren zu können, als ständig in einem Raum von einem Gegner weglaufen zu müssen, weil er nicht besiegt werden kann oder ich keine Waffen oder Munition habe. Hier gibts also bisher Pluspunkte von mir!


    Die Rätsel waren ebenso angenehm, nicht zu leicht und sogar eine richtige Kopfnuss am Ende dabei, wo ich schon überlegen musste!


    Was mir leider etwas negativ aufgefallen ist, sind die Ladezeiten zum Beginn des Spiels und beim Betreten neuer Räume.


    Alles in allem aber ein überraschend gutes Spiel, die Optik stimmt, auch wenn manche Modelle nun nicht so wahnsinnig gut aussehen, dafür gibts ein tolles Sound Design, das die Atmosphäre unterstützt. Das Gameplay passt zum Setting, die Rätsel sind wirklich gut gemacht, leider ist die (englische) Synchronisation eher von der billigen Sorte und die Animationen könnten besser sein, aber alles in allem habe ich Lust auf das Spiel bekommen.

    Ich hoffe, dass sich seit der Demo technisch noch etwas tut, dass es im Menü noch ein paar Einstellungen mehr geben wird und dass das Spiel (obwohl die Demo super leicht war) dennoch einen Leicht-Modus bekommt.


    Das Spiel soll ja schon am 13. August 2021 erscheinen (mehrere Quellen) aber ein wenig mehr Polishing würde auch nicht schaden. Für mich aber jetzt schon ein kleiner Geheimtipp und die Demo braucht sich wirklich nicht verstecken. Schon jetzt mehr wert, als der Reinfall Dawn of Fear.


    Euer Ghostwriter, der noch heute bereut, Dawn of Fear überhaupt mit seinem durchsichtigen, braunen Auge angeschaut zu haben.

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    die Playstation 4 und Xbox One Versionen wurden kürzlich gestrichen

    Anscheinend wird das Spiel nun doch wieder auf PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob die Qualität dieser Versionen dann gegeben sein wird? Da ich aber sowieso kein Interesse habe, muss zumindest ich nicht in den sauren Apfel beißen.

  • Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob die Qualität dieser Versionen dann gegeben sein wird? Da ich aber sowieso kein Interesse habe, muss zumindest ich nicht in den sauren Apfel beißen.

    Da das Spiel zumindest in der Demoversion technisch niemanden vom Hocker reißt (es ist nicht schlecht, aber man merkt, dass da kein 150-Kopf starkes Team dahinter sitzt) kann ich mir jetzt schon vorstellen, dass es auch auf Playstation 4 und Xbox One läuft. Fraglich, wie optimiert es ist (und da habe ich etwas Sorgen). Die Demo war schon etwas dürftig, lange Ladezeiten und Ruckler waren eigentlich normal, wenn auch es jetzt nicht unbedingt störend war, es fiel halt auf, aber wenn es im Rahmen bleibt, kann ich da drüber hinwegsehen und wenn sich vor Augen führt, dass nur zwei Leute daran arbeiten (kann sein, dass es mittlerweile doch mehr sind), dann kann ich dafür auch Verständnis aufbringen.


    Ich hätte, so oder so, eh die Playstation 5 Version gekauft, wobei ich erstmal Wertungen vor allem zur Technik abwarten möchte. Ich fürchte zwar, dass das Spiel zu unbekannt sein könnte, dass es nur wenige oder garkeine Wertungen von namhaften Kritikerseiten bekommt, aber zumindest auf Steam wirds ein paar Wertungen zur PC Version geben.


    Das Spiel ist derzeit (Gameware.at) mit ~35 Euro angeschrieben. Das wäre für mich jetzt verkraftbar, falls es sich als Fehlkauf herausstellt, wobei ich eher auf die technische Komponente gespannt bin.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Das Spiel ist seit wenigen Tagen offiziell draußen. Ich habe mir die Playstation 5 Version zu fairen 37 Euro geholt. Finde ich in Ordnung, weil das Spiel schon stellenweise technisch nicht so überragend ist und man ihm das sehr geringe Budget und das kleine Team einfach anmerkt, aber andererseits habe ich weitaus schlechtere Spiele gesehen von einem weitaus größeren Team.


    Ich bin heute erst dazu gekommen, meine Version anzufangen. Den ersten Teil kenne ich schon, weil ich die Demo gespielt habe, bisher habe ich nicht viel Neues gesehen. Ein paar Gegner erledigt, den Generator wieder in Gang gesetzt, diesmal habe ich sogar gleich das Brecheiesen gefunden und habe mir die Suchzeit gespaart. Ich bin gespannt, was danach kommt, habe aber irgendwie das Gefühl, dass das Spiel nicht sonderlich lang sein wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn man die Gegend um das Krankenhaus noch etwas erkunden könnte oder später auch an andere Orte kommt, aber irgendwas sagt mir, dass das eher nicht der Fall sein wird. Ich lasse mich dennoch positiv überraschen, falls es denn dann so ist.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich habe es in den letzten Tagen in mehreren kurzen und heute einer langen Session durchgespielt.


    Insgesamt habe ich laut Counter etwas über 10 Stunden gebraucht, obwohl bei meinem Speicherstand kurz vor dem Ende knapp 7 Stunden stehen. Ich weiß nicht, was der Counter am Ende mitzählte und die Speicherdatei nicht.


    Grafisch ist das Spiel, wie schon erwähnt, nicht besonders ansehnlich. Die Umgebungen sehen ganz nett aus, aber manche der Assets wiederholen sich und das Anwesen bietet halt nicht die super große Abwechslung. Man hat halt typische Räume, dann eben die Krankenstation und ein Abwasserkanal, im Wesentlichen kann man die meisten der Räume in diese drei Kategorien einteilen. Die Charaktermodelle und Animationen sind wirklich teilweise wüst und sehen nach Playstation 2 aus. Dennoch gefiel mir das Art Design der Gegner und der Protagonistin sehr.


    Das Sounddesign ist stellenweise richtig gut. Wenn Gegner im Raum sind, schwillt die Musik leicht an, wird bedrohlich, in anderen Räumen bekommt man typische Save-Room Musik. Die Inspiration von Silent Hill und Resident Evil lassen sich nicht abstreiten, dennoch finde ich, dass die Musik hier passend gewählt wurde. In manchen Räumen wird allein durch das Sounddesign ein Gefühl der Unruhe erzeugt, das gefiel mir sehr. Leider ist das Voice Acting sehr schwach. Man hört eigentlich nur die Protagonistin und zwei NPCs, das sind aber sicherlich keine professionellen Sprecher oder zumindest gaben sie sich nicht sonderlich Mühe.


    Das Gameplay reicht von ok-ish zu sehr hakelig.

    Einmal die Steuerung - das Spiel kann direkt per Stick oder mittels "Panzersteuerung" gespielt werden. Ich habe mich für die direkte Variante entschieden. Leider sind manche Kamerawinkel und Übergänge etwas blöd gewählt, so dass ich mehrmals von einer Einstellung zur anderen hin und herlief, weil ich immer zum falschen Zeitpunkt den Stick drückte. Bessere Übergänge hätten das verhindert. Das Gunplay ist ok, die Waffen gefielen mir und hatten bumms, leider war das Kämpfen selbst sehr steif, das Zielen war ebenso langsam, wie das Schießen. Gott sei Dank sind die Gegner langsam und lassen sich gut ausweichen, leider ist die Nahkampfwaffe praktisch nutzlos, da man so langsam angreift und zu wenig Reichweite hat, ich habe sie nur verwendet, wenn Gegner gestunnt am Boden lagen. Man findet allerdings genug Munition um jeden Gegner im Spiel zu besiegen, was ich auch gemacht habe.


    Das Spieldesign ist recht linear und erinnert stark an Resident Evil. Es gibt kleinere Rätsel, von denen manche echt harte Kopfnüsse waren. Vielleicht tun andere Spieler sich da leichter, aber manchmal bin ich echt angestanden, aber dennoch hatte ich dann ein cooles Gefühl, ein Rätsel gelöst zu haben. Manche erfordern, außerhalb der Box zu denken, andere sind dann doch etwas lästig, aber ich will nicht zu viel darüber verraten.


    Das Gegnerdesign war in Ordnung, es gab eigentlich keinen nervigen Gegner, jeder der Feinde war fair und konnte gut besiegt werden, die Gegner spawnen auch nicht (außer, wenn man bestimmte Events auslöst) und obwohl


    Die Story war wirklich nett und hat am Ende sogar eine kleine Überraschung parat gehabt. Ich habe sie genossen, auch, wenn sie zum Großteil nur durch Tagebucheinträge erzählt wurde.


    Der Endboss war leider ein ziemlich frustiger Trottel. Man muss ihn auf eine bestimmte Weise besiegen und das wird nicht gerade durch das etwas schwammige Treffersystem gefördert. Ich habe ihn mehrmals versuchen müssen, nicht, weil er so schwer war, sondern weil er hakelig war aus den falschen Gründen und mir die Munition ausging.


    Es gibt scheinbar zwei Enden (laut Trophies) und einen Result Screen, leider kann man soweit ich das sehe nichts freischalten, was ich sehr schade finde. Ich mag es gerne in solchen Spielen Waffen, Kostüme oder Features zu erspielen und dann noch einen Durchgang zu wagen. So habe ich keine Motivation das Spiel noch einmal durchzuzocken, die Achievements für niemals speichern und heilen bzw. unter 3 Stunden hole ich bestimmt nicht, auch, wenn es schaffbar wäre.


    Alles in allem ein wirklich gelungenes Spiel, eine nette Hommage an vor allem Resident Evil mit echt kniffligen Rätseln, schöner Stimmung aber leider wird es durch das fehlende Team und Budget etwas zurückgehalten. Gute Technik ist mir schon wichtig, wenn ich Nachteile beim Gameplay habe, bspw. die Hitboxen sind manchmal wonky, die Eingaben und Befehle werden etwas verzögert ausgeführt oder die Kameraperspektiven, die unnötig hakelig waren. Mit mehr Politur könnte das Spiel richtig richtig gut sein, so wird es technisch leider etwas zurückgehalten. Dennoch ein sehr ambitioniertes Projekt, das auch durch Spieltiefe und seiner Länge mit den "Großen" mithalten kann.


    37 Euro als Einstiegspreis finde ich ok-ish, da habe ich schon mehr Geld für weniger Game ausgegeben, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch Sales gibt und wer Interesse hat, kann auch die Steam Demo laden. So ab 10-15 Euro kann man sicherlich als Genrefan nichts falsch machen, auch wenn das Spiel rough around the edges und manchmal etwas janky ist, hatte ich meinen Spaß.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich hatte mir die Demo schon vor über einem Monat gezogen, aber tatsächlich erst jetzt nach Release des Hauptspiels angerührt. Zum einen bin ich begeistert, zum anderen hat das Spiel mein Hirn zu später Stunde nochmal ordentlich rauchen und zur Verzweiflung bringen lassen. Volle zwei Stunden hab ich alleine für die Demo benötigt und damit ca. doppelt so lange, wie manch anderer. Ich hab diverse Räume teils 4-5x abgesucht und dennoch zwei Gegenstände nicht aus eigener Initiative finden können, sodass ein Guide herhalten musste. Tatsächlich hat dies schon im allerersten Raum angefangen. Es gab einfach keine Erklärungen und so wusste ich nicht mit dem Cursor umzugehen. Ich hab den Schrank funkeln gesehen, doch dachte ich, dass man einen Gegenstand zum Öffnen benötige. Aber nein, man musste ihn lediglich mit dem Cursor anklicken. Na klasse, ging ja schon mal super los.


    Dann kam ich eine längere Zeit gut zurecht, bin mit vereinzelten Gegnern konfrontiert worden und geriet irgendwann wieder in eine Sackgasse. Eine Lampe an der Wand war ein Hebel. Im Nachhinein war es gar nicht so abwegig, da irgendeiner dieser Tagebucheinträge indirekt darauf hingewiesen hatte. Da konnte ich einfach nicht Eins und Eins zusammenzählen. Zum Schluss habe ich nach etlichen Versuchen beim Schlüsselrätsel aufgegeben. Ich hatte den Hinweis mit dem Soldaten und dem Fünfeck falsch verstanden, nämlich dass es für fünf Finger stehen würde. Diese Logik hat sich auf die anderen drei Symbole nicht anwenden lassen. Das war ein schweres Rätsel. Zudem hatte ich als Guide zunächst ein Video aus dem Hauptspiel genutzt. Dies hat sich später als fataler Fehler erwiesen, da es marginale Änderungen gab. So fand der Spieler die Muffe des Schraubstockes weitaus früher und ich hab mir dann nochmal gefühlt das halbe Video angeschaut, nur um irgendwann verzweifelt festzustellen, dass ich sie in der Demo überhaupt nicht übersehen hatte, da meine Gegenstände anders platziert waren.


    Als ich die Demo soeben abgeschlossen habe, hab ich mich einfach nur dumm gefühlt. Ich wäre vielleicht gelassener gewesen, wenn ich öfter als zweimal hätte speichern können. Das erste Band hab ich natürlich direkt nach wenigen Minuten verbraten, da ich nicht wusste, dass es zum Speichern dient und nicht wiederverwendbar ist. Bis ich das zweite Band gefunden hatte, vergingen geschätzt 70 Minuten. Zum Glück geriet ich nicht in größere Gefahr, aber ich hätte ungern derart viel Fortschritt verloren. Alles über eine halbe Stunde ist frustrierend und selbst das sollte schon die Ausnahme sein. Mit jeder weiteren Minute wurde ich nervöser und ich wollte einfach nur noch speichern. Ich konnte meine Session nicht mal pausieren, um eine Nacht über die Rätsel zu schlafen. Ich durfte nicht aufhören und hab folglich zum Guide gegriffen. Nicht die feine Art und ich hoffe, im Hauptspiel gibt es ein paar Rollen mehr zu finden.


    Aber nun zum Positiven: dem gesamten Rest! Die Rätsel mögen schwer sein, aber ein paar haben auch Spaß gemacht. Die feste Kameraperspektive ist ein Traum, die Grafik gefällt mir dank den tollen Lichteffekten erstaunlich gut, das Item-Management mit Untersuchen und Kombinieren ist klasse, die Atmosphäre mit Kopfhörern wirklich gelungen und diese Mischung aus den guten, alten Resident Evil und Silent Hill Spielen lässt mein Herz absolut höher schlagen. Die Synchronsprecher gefallen mir ebenfalls, selbst wenn die Lippenbewegungen fehlen. Es kommt ohne Zweifel eine super Stimmung auf. Kaum zu glauben, dass das Game lediglich 20€ kostet. Gut möglich, dass ich zeitnah zuschlagen werde, um gelungene Projekte wie dieses zu unterstützen. Bislang gab es auch fast ausschließlich positive Kritiken. Es wundert mich aber, dass Megaolf 37€ bezahlt hat, da ich das Spiel wie gesagt überall nur mit einem Zwanziger gelistet sehe, die ich definitiv bereit wäre zu zahlen.

  • da ich das Spiel wie gesagt überall nur mit einem Zwanziger gelistet sehe, die ich definitiv bereit wäre zu zahlen.

    Ich habe mir die Retail Version zugelegt, liegt vielleicht daran. Ich habe ehrlich gesagt auch nicht lange die Preise verglichen. Im Nachhinein ärgert es mich auch nicht. 20 Euro ist verdammt fair, finde ich, weil es nunmal ein Indiegame ist, das nur von, glaube ich, zwei Personen entwickelt worden ist, aber für mein Geld habe ich genug Spiel bekommen. Ein paar freischaltbare Goodies wären noch ein Anreiz gewesen, das Spiel ein zweites Mal durchzuspielen, und vielleicht hätten noch ein paar Schwierigkeitsregler für Kämpfe und Rätsel dem Spiel gut getan, da ich auch an manchen Rätseln fast verzweifelt bin und wenn ich Trakons Bericht lese, ging es nicht nur mir so.


    Manche der Rätsel sind halt schon speziell, aber fairerweise muss man sagen, dass es eigentlich immer (zumindest meiner Erinnerung nach) Hinweise auf die Lösung gibt. Oft muss man auch ein Items selbst näher begutachten, die klickbaren Punkte sind zwar manchmal fies versteckt, aber man bekommt praktisch schon im allerersten Raum erklärt, wie Rätsel funktionieren können, daher finde ich es fair, wie die Rätsel versteckt sind. Die Kopfnüsse erinnerten mich sehr an bspw. die schwerste Rätselschwierigkeit in Silent Hill 2 und gerade im AAA Bereich gibts fast keine großen Rätsel mehr, so wurden die Rätsel in Resident Evil immer leichter und auch die Silent Hill Teile hatten immer einfachere Rätsel. Für die Zugänglichkeit aber, wie gesagt, wäre ein Schieber für leichtere Rätsel sicherlich eine gute Option, damit das Spiel nicht frustig wird.


    Würde mich freuen Trakon wenn du es dir holst, hoffentlich findest du es nicht zu frustig, es gibt nämlich später schon noch weitere Kopfnüsse aber gerne helfe ich, auch ohne das Rätsel gleich zu verraten (wenn ich es noch weiß)

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  • Die Release-Dates wurden nun bekannt gegeben.




    Für mich ist das Spiel einfach nichts vom Look. Der Hauptcharakter (und ich weiß, man kann ein anderes Kostüm wählen), sieht einfach nur furchtbar aus und das schreckt mich leider ab. Sehr oberflächlicher Grund, aber für mich sieht das Game alleine durch die Entscheidung "Janky" aus. Sagt Olf ja auch, aber dann will ich mir das Geld lieber sparen, da ich wohl nicht genug Spaß hätte, um den Jank zu rechtfertigen. xD

  • Ich kann das Spiel dennoch nur weiterempfehlen, wenn man eine Schwäche für Resident Evil oder Silent Hill Spiele der 90er Jahre hat. Das Spiel ist eine klare Liebeserklärung an jene Games und die Entwickler sagen es ja auch ganz offen, wo sie ihre Inspiration her haben. Es ist für so ein Spiel auch nicht zu kurz mit 8-10 Stunden und vor allem die doch recht kniffligen Rätsel wurden in den Videos, die ich dazu sah, sehr gelobt, da es eben nicht bloß 08/15 Rätsel sind sondern man sich auch ein wenig anstrengen darf.

    Ich habe mir die Retail Version gekauft, die etwas teurer ausfiel, aber es kostet glaube ich ~20 Euro im Shop und das ist ein völlig fairer Preis finde ich. Schließlich ist es ein Indiespiel und das sollte man sich auch erwarten. Ich hatte keine großen technischen Probleme mit Ausnahme von denen, die ich erwähnte und bis auf den Endboss (der mich ziemlich genervt hat) habe ich auch keine großen Beanstandungen, wenn man mit den richtigen Erwartungen ans Spiel geht.


    Mir gefiel es optisch als auch vom Design sehr gut. Das Haus in dem sich die Story abspielt hat einige liebevolle Details und ich fand die Grundstimmung auch sehr gut, selbst die Features, die ich unter anderen Umständen als nervig empfinden würde (dunkle Gegenden, einmal eine kurze Sequenz mit einem unbesiegbaren Gegner der zufällig spawnt, aber nicht stark ist, leicht umgangen oder gar despawnt werden kann), störten mich nicht großartig. Selbst das Charaktermodell der Heldin fand ich hübsch, auch, wenn es nicht außergewöhnlich war (aber weibliche Protagonistinnen in einem Videospiel sehen leider oft zu ähnlich aus). Selbst die Story hatte kleine Twists und ich fand sie gut genug.


    Also, wer jetzt die Chance hat auf ein schönes Indie-Survival-Horror Spiel im Stile eines 90er Jahre Survival Horrors (begrenzte Speicherstände, Tank-Controlls light, Rätsel und Atmosphäre), kann hier wirklich getrost zugreifen. Solche Spiele gibt es heute nicht mehr so oft und ich finde es auch gut, wenn die Entwickler da unterstützt werden.


    Während es auf der Playstation 5 "schwächere" 72 Punkte bekommt, erhielt es immerhin auf der Xbox und am PC 79 bzw 75 Punkte auf Metacritic. Ein guter Mittelwert für ein Indiegame dieses Kalibers.

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