GrimGrimoire

Als großer Fan von Vanillaware Spielen stieß ich irgendwann während meiner Post-Playstation 2 Zeit auf GrimGrimoire, einem Spiel mit einer ungewöhnlichen Prämisse.

Bei GrimGrimoire handelt es sich um ein 2007 (sehr spät im Zyklus der Playstation 2) erschienenes 2D Spiel, ganz im typischen Stile von Vanillaware unter Mithilfe von Nippon Ichi Software. Anders, als die Spiele danach (Odin Sphere, Dragon's Crown, Muramasa) handelt es sich dabei aber um ein Echtzeit Strategiespiel.

Das Spiel, welches leider weder finanziell ein großer Erfolg wurde, noch heute mehr als ein totaler Nischentitel ist, entstand aus der großen Vorliebe des Entwicklerteams für StarCraft sowie der Möglichkeit seitens Publishers Nippon Ichi Software, völlig freie Hand bei der Entwicklung zu haben. Obwohl das Spiel wegen seines Stils und seiner Herangehensweise gelobt wurde, wurde es für seine unhandliche Steuerung kritisiert und floppte finanziell. Da das im selben Jahr erschienene Odin Sphere ein großer finanzieller Erfolg war, konnte die Firma vor dem Bankrott gerettet werden, den GrimGrimoire beinahe verursacht hatte, denn für das Spiel hatte das Team all ihre Ersparnisse aufgebraucht und Director Kamitani hatte sogar ein privates Darlehen von 20 Millionen Yen dafür aufgenommen.

Im Spiel schlüpft man in die Rolle von Lillet Blan, deren magische Schule von einem bösen Zauberer mit seinen Schergen attackiert wird, der den Stein der Weisen rauben möchte. Lillets Aufgabe ist nun, innerhalb von fünf Tagen den Angriff zurückzuschlagen, indem sie mit Hilfe von Einheiten, genannt Familiars, die gegnerischen Einheiten besiegt. Die Einheiten sind auf mehrere Magieschulen aufgeteilt, wodurch sich unterschiede in deren "Klasse" und Fähigkeiten ergibt. Gekämpft wird in Echtzeit, wobei sich das Gameplay jederzeit pausieren lässt. Elemente und Features des Spiels wurden Jahre später im Erfolgsgekrönten Spiel 13 Sentinels: Aegis Rim in ähnlicher Form wiederverwendet oder wieder aufgegriffen.

Ich habe erst spät von dem Spiel erfahren und die Prämisse eines 2D Realtime Strategie-Spiels machte mich neugierig, noch dazu von Vanillaware, die mir damals schon wegen ihres ganz eigenen Stils schon aufgefallen waren. Nachdem mir Odin Sphere sehr gefiel, war ich gespannt, was mich erwarten würde, als ich das Spiel gebraucht erwarb. Mir haben vor allem das Styling und das Setting gut gefallen. Sowohl Charakterdesign als auch die Art der Präsentation trafen meinen Geschmack sehr, aber im Gegensatz dazu fand ich das Spiel - wenn auch der Genremix interessant war - einfach nicht gut zu spielen. 2D ist einfach nicht so sehr für ein Rollenspiel gemacht. Falles es da draußen gute Beispiele dafür gibt - ich kenne sonst keines. So konnte der schöne Stil dennoch nicht über das Gameplay hinwegtäuschen, welches etwas überfordernt war. Zur Verteidigung des Spiels muss ich aber auch sagen, dass es mehrere Schwierigkeitsgrade gibt. Ich hatte "Sweet" gewählt, wodurch die Levels angenehm zu schaffen waren, aber könnte mir nicht vorstellen, es auf einem schwereren Grad zu zocken, zumindest habe ich es ziemlich schwer in Erinnerung, da es viel Übung erfordert, in dem begrenzten Sichtfeld Einheiten zu kommandieren.

Dennoch blieb mir das Spiel bis Heute wegen seines außergewöhnliche Genremixes und seines Stils in Erinnerung.

Heute ist das Spiel leider ein kleiner Goldschatz geworden. Gebraucht kostet es Unsummen und ist somit für Leute, die mal reinschnuppern wollen, nicht erschwinglich und hat beinahe reinen Sammlerwert. Ob es von einem Re-Release in digitaler Form oder einem HD Remaster profitieren würde, weiß ich nicht, es ist wirklich sehr nischig und das Gameplay halt sehr durchwachsen, aber zumindest hätte das Spiel so eine Chance sich vor einem größeren Publikum zu bewehren, und wer weiß, vielleicht würde es zu einem preiswerten Geheimtipp werden? Ich sehe die Chancen für einen Port oder ein Remaster nicht groß, vor allem, da es wohl immer noch kein finanzieller Erfolg werden wird, aber wer mal die Chance hat, es zu zocken, ohne danach über Wochen nur Wasser und Brot zu essen, sollte das unbedingt tun!

Das ist eine schöne Überraschung! Finde ich toll, dass Spieler die Möglichkeit bekommen, dieses doch eher unbekannte und schwer am Gebrauchtmarkt zu bekommende Game zu zocken. Ich bin auch gespannt, ob das Gameplay (Kommandierung, Sichtfeld) etwas geändert wird, im Trailer konnte man davon jetzt nicht allzu viel sehen. Ich werde das Spiel auf alle Fälle im Auge behalten und bei günstiger Gelegenheit, das heißt entweder bei einem Sale oder wenn mich einfach die Lust packt, zuschlagen. Ich habe nicht mehr allzu viele Erinnerungen an das Original, könnte mich daher völlig neu auf das Spiel einlassen und hoffe, dass es nicht zu schwer wird, da ich mich zumindest noch daran erinnere, dass ich die Steuerung bzw. Kommandierung der Einheiten etwas unübersichtlich fand und es mir deshalb schwer vorkam, dazu kommt, dass ich mich bei Strategiespielen oft nicht besonders gut anstelle und diese lieber auf einem leichten Grad genieße

Auf alle Fälle. Vormerken werde ich es mir, aber ich kann noch nicht zu 100% sagen, ob ich es mir zum Release hole. Das hängt wohl von meiner Tagesverfassung ab und ob ich mit vielen anderen Spielen eingedeckt bin. Es kommen zwar Final Bar und REmake 4 jetzt auch im Frühjahr, aber ich denke, dass ich das Spiel immer mal wieder zocken kann. Das Missionsdesign würde sich ja anbieten, ab und zu mal reinzuspielen. Ich würde mir aber Videos vorher ansehen, ob es ebenfalls noch jene Dinge hat, die mir damals beim Spielen nicht so gefallen haben.

Ich habe mir die Demo gestern noch geholt aber nur sehr kurz reingespielt. Ich bin gerade mal durch zwei Missionen durch. Mein Erinnerungsvermögen ist nicht mehr das allerbeste, daher konnte ich jetzt rein optisch und vom Gameplay her keine großen Unterschiede feststellen. Also es sieht schon schick aus und der Vanillaware Grafikstil ist sowieso zeitlos, aber große Änderungen scheint es wohl nicht zu geben, bis auf eben das, was man von einem HD Remaster erwarten würde. Inhaltlich kamen mir manche der Dialoge und die Anspielungen auf Harry Potter auch sehr vertraut vor.

Vom Gameplay müsste ich wohl eine Gegenüberstellung sehen, aber spontan wären mir da keine großen Änderungen aufgefallen. Vielleicht gibt es hier und da Schnellwahltasten oder so, aber der Kern des Gameplays blieb unverändert. Ich müsste mir aber ehrlich gesagt auch ein Vergleichsvideo ansehen, damit mir die Unterschiede jetzt auffallen würden.

Was mir allerdings auffiel, war, dass ich keinen Schwierigkeitsgrad wählen konnte. Entweder habe ich das übersehen, oder es gibt keinen. Ich fand das Spiel damals auf der Playstation 2 sehr umständlich zu steuern und dadurch auch ziemlich schwer, gerade, weil mir die gesamtheitliche Übersicht etwas fehlte und die Kämpfe sich chaotisch anfühlten ohne viel Mikromanagement betreiben zu können. Deswegen hätte ich mich über einen leichten Modus gefreut, bei dem Fehler eher verziehen werden und man gemütlicher spielen kann. Ich muss heute nochmal genau schauen, aber fände ich sehr schade, wenn es wieder keinen Schwierigkeitsgrad zum Einstellen gäbe.

Präsentation und Sound sind aber auf alle Fälle super, wie man es von einem Vanillaware Spiel erwarten würde. Die Sprachausgabe ist in englischer und japanischer Sprache vorhanden. Ich habe englisch gewählt, weil ich die Sprecher in den Vanillaware Spielen meistens sehr gerne mochte und es keines dieser Spiele ist (wie bspw Yakuza), wo sich eine andere als die japanische Ausgabe sich falsch anfühlen würde.

Ich bin jetzt etwas mehr dazu gekommen, die Demo zu zocken. Die geht sogar erstaunlich lang, ich hätte mir vorgestellt, dass sie nach dem Tutorial bzw. noch vor dem "Twist" zu Ende ist, das war aber nicht so.

Je länger ich das Spiel gezockt habe, desto mehr hat es mich aber an meine Erfahrungen von damals erinnert, als ich es auf der Playstation 2 zum ersten Mal gespielt habe. Ich möchte dieses Spiel wirklich lieben. Ich liebe Vanillaware und ich liebe deren Styling, die Präsentation über die Charaktere bis hin, was sie mit diesem Spiel versuchen zu machen. Ich liebe das Gameplay aber einfach immer noch nicht. Die gute Nachricht ist aber, dass es auf alle Fälle drei Schwierigkeitsgrade gibt, die man vor jeder Mission auswählen kann. Somit kann man das Spiel wohl ohne großen Stress durchspielen. Die ersten richtigen Missionen haben mir aber wieder gezeigt, warum ich das Spiel damals schon gerne gemocht hätte, es aber nie zu Ende gebracht habe. Das Gameplay ist stellenweise einfach unübersichtlich. Trotz Tastenkombinationen (ich weiß nicht, ob die neu sind) und Anwähl- bzw. Gruppenfunktionen gibt es mir nichts. Das Gameplay ist wirklich sehr flach, die Spielwelt hat keine Tiefe und fühlt sich für mich total uninteressant an und ich weiß noch von früher, dass sich das auch nicht änderte - zumindest nicht in den Levels, die ich spielte.

Ich würde ja wirklich gerne die Story kennen lernen, weil ich die Cutscenes sehr gerne mag, aber erneut muss ich mir wohl eingestehen, dass das Gameplay in meinen Augen einfach nicht gut ist. Ich werde mir daher das Spiel nicht kaufen, so leid mir das tut, weil ich eigentlich alles daran liebe, bis eben auf das Realtime Strategie-Gameplay. Sehr schade, dass es mich beim zweiten Mal auch nicht packen konnte, aber wer weiß, vielleicht lernt jemand anderes das Spiel noch zu lieben und das verhilft Vanillaware in Zukunft weiterhin Spiele so zu machen, wie sie möchten.