Gerudo-Stadt {Siedlung}

  • Malkus hatte erst die Befürchtung, dass sein hastiger Vorstoß, Symin sofort suchen zu wollen, vielleicht zu gefährlich war und seine Gefährten vorschlugen, behutsamer vorzugehen, aber zu seiner Überraschung folgten sie ihm sogleich in den Gang. Nach nur wenigen Schritten bekam aber sein Enthusiasmus einen herben Dämpfer verpasst. Insgeheim hatte er gehofft, sofort Symins Spur aufnehmen zu können, sobald er aus dem Zimmer gestürmt war, aber was hatte er sich erwartet? Fußspuren am Gang? Stofffetzen, die irgendwo hingen und ihm den richtigen Weg weisen würden? Malkus war nicht sehr geübt darin, Fährten zu lesen und Symin war ein Yiga, ein Meister der Tarnung. Jemand wie er würde keine Spuren hinterlassen, wenn er es nicht wollte. Ratlos stand er dort, wo der Gang sich aufteilte. Links und rechts säumten sich Türen, die, so dachte Malkus, zu weiteren Zimmern führen würden und geradeaus machte der Gang einen weiteren Knick, wo das Badezimmer sein musste. Er schnaufte tief ein wodurch sich der dünne Stoff auf seiner Brust hob und senkte. Malkus drehte sich um und blickte in erwartungsvolle Augen, die aber im nächsten Augenblick ebenso ratlos schienen, wie die seinigen. Er zuckte mit den Schultern und gestand sich ein, nicht zu wissen, wo sie nach Symin suchen sollten. Doch zum Glück hatte Brom einen hilfreichen Hinweis ausmachen können, wodurch Malkus eine Idee kam. Symin würde sich bestimmt außerhalb der Stadt treffen. Sie musste also nur ungesehen die Stadtmauern hinter sich lassen. Malkus hoffte, dass er richtig lag.


    Der Mond war bereits aufgegangen und die Luft war kühl und klar. Malkus atmete tief ein und lauschte. Es war nichts zu hören. Die Stadt schien zu schlafen und er hoffte, dass dies auch auf die Meisten der Wachen zutreffen würde. Die Gerudowachen würden unangenehme Fragen stellen, trotz ihrer Verkleidungen. Deshalb hieß es, nicht gesehen zu werden. Das war aber leichter gesagt, als getan. Alleine wäre es für Malkus einfacher gewesen, sich in den Schatten der Gassen zu bewegen und vielleicht über einen erhöhten Punkt über die Mauern klettern zu können. Der Sand würde seinen Fall dämpfen oder vielleicht fand er eine andere Möglichkeit, ungesehen über die Mauer zu kommen. Zu dritt war die Chance gesehen zu werden aber gleich viel höher und Brom war auch nicht gerade so geübt im Schleichen, wie Symin. Malkus deutete, dass er etwas vorausgehen und sehen würde, ob die Luft rein ist. Vorsichtig ging er eine Hauswand entlang bis die Gasse in eine größere Straße mündete. Dort wartete er noch einige Augenblicke und spitzte die Ohren. Er hörte nichts und schob seinen Kopf vorsichtig aus den Schatten. Malkus schaute in beide Richtungen. Die Luft schien rein. Keine Wachen oder sonstige Gestalten, die sie verraten konnten. Er drehte sich um und deutete seinen Gefährten, ihm vorsichtig und leise zu folgen. Malkus querte die Straße, blickte sich noch einmal in beide Richtungen um und verschwand in der nächsten Seitengasse. Seine Gefährten folgten ihm und drückten sich ebenso an die nächste Hauswand, wie er es tat. Die Schatten waren auf ihrer Seite. Trotz des Mondes konnten sie sich in ihnen neugieriger Blicke entziehen. Plötzlich hörte Malkus ein Knarzen. Es war das Geräusch von einer Ledersohle die auf feinkörnigen Sand trat. Er hielt den Atem an und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Malkus nahm den Stoff, der sein Gesicht verhüllte und wischte sich die feuchte Haut. Langsam und gleichmäßig atmete er aus. Er hörte nichts mehr und setzte seinen Weg vorsichtig fort.


    Wieder ließ er etwas Abstand zwischen sich und seinen Gefährten. Ein letzter Blick zurück und ein Zeichen, dass sie warten sollten, dann verschwand er hinter einer Biegung. Die Gasse war noch dünkler und er tat sich schwer, überhaupt etwas zu sehen. Malkus hoffte, dass die Gasse weiter zum östlichen Ausgang führen würde. Als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, musste er sich zwingen, nicht vor lauter Schreck loszuschreien. Seine Augen weit aufgerissen packte er die Hand und versuchte, sich loszureißen. Der Griff war aber fest und es gelang ihm nicht. Er wurde lautlos gegen die Mauer gedrückt und eine Gestalt im Schatten deutete ihm, leise zu sein. Er sammelte all seine Ausflüchte im Kopf und versuchte und seine Lippen formten bereits Lügen unter dem Stoff, als die Gestalt etwas ins fahle Mondlicht trat, dort, wo ein sanfter Strahl sich seinen Weg in die enge Gasse bahnte. Malkus sah ein bekanntes Gesicht, das ebenso verhüllt war, wie das seinige, aber es waren die Augen der Person, die er so schnell nicht vergessen würde. Es war die Gerudo, die ihm bereits unter tags begegnet war. Sie waren beinahe zusammengestoßen und hatten sich kurz unterhalten. Es bestand kein Zweifel, sie war es. Ihr Blick war nun viel weniger panisch, als noch zuvor und sie drückte ihn gegen die Wand. Eine Hand quer über seinen Brustkorb gelegt und mit der anderen Hand zog sie sich den Schleier aus dem Gesicht. "Was macht ihr hier. Warum seid ihr in meine Stadt gekommen und wo ist euer Freund."


    Malkus wollte antworten aber die Gerudo drückte ihm ihren Unterarm noch kräfter gegen die Brust. "Ihr wart zu viert. Jetzt seid ihr nur mehr zu dritt. Was ist passiert? Und keine Lügen. Ich weiß, zwar nicht, wer ihr seid, aber ich weiß, dass ihr nicht die seid, die ihr vorgebt zu sein." Dabei schob sie ihre andere Hand an Malkus' Gesicht und zog an seinem Schleier. Malkus wusste, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte, wenn er jetzt log. Er hatte keine Ahnung, wer diese Gerudo war und warum sie nachts unterwegs war, aber sie hätte Malkus und seine Gefährten genau so gut einfach der Stadtwache melden können. Der Umstand, dass sie es nicht getan hatte, gab ihm aber Hoffnung, dass noch nicht alles vorbei war.


    "Mein Name ist..." der Hylianer bemerkte sofort, dass er noch instinktiv mit verstellter Stimme redete, wodurch sich die Augen der Gerudo zu kleinen Schlitzen formten. "... Malkus". fuhr er mit normaler Stimme fort. "Es ist eine lange Geschichte, warum wir hier sind. Wir suchen jemanden und möchten verhindern, dass diese Person unglaublich schlimme Dinge tut. Das Schicksal von ganz Hyrule hängt davon ab. Wir wurden aber getrennt und einer unserer Gefährten ist in Gefahr. Die Chancen stehen gut, dass er sich östlich der Stadt aufhält und das ist auch unser Ziel." Die Augen der Gerudo weiteten sich. Ihr Griff lockerte sich und sie schien nachzudenken. Bevor Malkus fortfahren konnte, zischte sie "euer Freund, der euch verlassen hat, er ist ein Feind meines Stammes. Die normalen Kriegerinnen vermögen das nicht zu erkennen, aber der Geruch, der an ihm haftet ist deutlich. Keine Verkleidung der Welt könnte ihn vor mir verbergen. Ich hätte euch töten können aber dann hätte ich wohl nie erfahren, warum es euch in meine Stadt verschlägt." Malkus schluckte und fuhr fort. "Wir wollen dir und deinem Volk nichts Böses. Wir wussten aber, dass ihr uns niemals in eure Stadt lassen würdet. Das Schicksal unseres Landes liegt in euren Händen. Lasst ihr uns gehen, oder...?" Die Gerudo lächelte. "Ist das so?" fragte sie, als würde sie sich über Malkus lustig machen. "Du bist ein interessanter Voe , das muss ich schon sagen. Und deine haarsträubende Geschichte über das Schicksal Hyrules..." sie zögerte etwas "werde ich dir glauben. Vorerst. Verlasst die Stadt. Wir sind uns nie begegnet. Folgt dieser Gasse, am Ende, wo sie sich teilt, haltet euch links. Dort ist ein Brunnen. Das Wasser kommt aus einer Quelle außerhalb der Stadt. Das Gitter ist rostig und alt, es hält nicht lange statt. Ihr könnt es entfernen und dem Fluss des Wassers folgen" Malkus war sichtlich verwirrt und noch bevor er irgendetwas darauf erwidertn konnte, küsste ihn die Gerudo auf die Lippen. Wie, als hätte sie eine lang gehegte Neugier befriedigt, grinste sie und leckte sich über die Lippen, als sie sich lautlos in die Schatten zurückzog. Malkus stand wieder so alleine da in der dunklen Gasse, wie vor wenigen Augenblicken und hätte er nicht den Geschmack von Lilien auf den Lippen, wäre er sich nicht einmal so sicher, ob er das eben nicht gerade geträumt hatte.


    Nur wenige Sekunden später bogen seine Gefährten hastig um die Ecke. Sebariell wirkte ungeduldig und stellte ihn flüsternd zur Rede, warum er nicht gekommen und ihnen ein Zeichen gegeben hatte. Malkus entschuldigte sich knapp. "Ich denke, ich habe einen Ausgang gefunden." teilte er ihnen mit.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Brom war manchmal aufgeweckter, als er vermuten ließ! Doch war diese Fassade vielleicht auch der Grund dafür, dass er ein guter Händler war? Man neigte dazu, den großherzigen, doch ängstlichen Goronen zu unterschätzen, was ein Fehler war! Wahrscheinlich ging ihm so schon der ein oder andere Kunde ins Netz.

    Oder aber er hatte die größte Portion Glück, die es in Hyurle zu finden gab! Anders konnte sich Sebariell nicht erklären, wie Brom es so oft schaffte, der Gruppe Lösungen fast schon auf dem silbernen Tablett zu servieren, während der Rest von ihnen verzweifelte. Das war schon damals so mit dem Talisman für Evelyn und nun wieder! Rein zufällig hatte Brom genügend in dem Spiegel hinter Symin lesen können, um ihnen eine Richtung zu weisen.

    War das wirklich nur pures Glück oder blanker Zufall? Sebariell neigte fast dazu misstrauisch zu werden. Doch er schob den Gedanken beiseite - vorerst. Wichtiger war es, der Spur zu folgen. Der Schmied sorgte sich um seinen Kameraden, nicht minder als es Malkus tat!


    Draußen in der Stadt pressten sich Sebariell und Brom, angeführt von Malkus, durch die Schatten und blieben so unerkannt. Dies war auch besser, denn Seba vermochte nicht, sich auszumalen, was die Gerudo vielleicht mit ihnen anstellen mochten, würden sie sie in die Finger kriegen. Je länger sie in dieser Stadt waren, in der sie nicht seien durften, war sich Sebariell sicher, dass es eine dumme Idee war, herzukommen! Sie hätten die Stadt verlassen sollen, sobald der Sandsturm sich gelegt hatte!


    Malkus machte kurze Handzeichen und lotste sie weiterhin sicher durch die Schatten. Sebariell kam nicht umhin, anzuerkennen, welche meisterhafte Schleichkunst Malkus ihnen darbot. Diese, so vermutete Seba, hatte sich sein Freund wohl in vielen Jahren der Flucht vor gehörnten Ehemännern angeeignet.

    Plötzlich blieb Malkus stehen, bedeutete Sebariell und Brom zu warten und verschwand um die nächste Ecke. Die Augenblicke verstrichen und Sebariell bemerkte, wie Brom hinter ihm unruhig das Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerte. Er konte die Nervosität des Goronen verstehen. Was trieb Malkus bloß?

    "Brom, wir sehen nach, was los ist! Malkus könnte in Gefahr sein."

    Der Gorone nickte etwas unsicher, dann setzten sie sich in Bewegung und bogen um die Ecke, just in dem Moment, als eine Gestalt von Malkus abließ und sich in die Schatten zurückzog.

    "Malkus! Wer war das? Geht es dir gut?" Sebariell hatte seine Stimme lauter klingen lassen, als er wollte und dabei nicht länger darauf geachtet, sie zu verstellen.

    Der Wortverdreher schaute sich leicht verdutzt zu seinen Kameraden um und antwortete mit leiserer Stimme: "Ich denke, ich habe einen Ausgang gefunden."

    Sowohl Sebariell als auch Brom waren überrascht, diese Worte zu hören. Nur zu gerne wollte Sebariell wissen, was geschehen war.


    Während sie zum Ausgang eilten, den Malkus für sie gefunden haben wollte, erklärte er, wer ihm begegnet war und was ihm diese Person gesagt hatte. Es gab nun also eine Gerudo, die wusste, wer sie in Wahrheit waren! Neben der reisenden Händlerin Risa, nun schon die zweite Person innerhalb der Mauern, die sie auffliegen lassen konnte. Sebariell schluckte einen Kloß runter und spürte dabei fast die Schlinge, die sich immer enger um sie zusammen zog...

    Endlich hatten sie den Brunnen mit dem rostigen Gitter erreicht. Sie stellten sich um den steineren Ring auf und sahen in dessen schwarzes Auge.

    Neben dem Brunnen ruhte ein alter Holzeimer, an dem ein überraschend dickes Tau hing. Dies würde Sebariell und Brom vermutlich tragen können. Bei Brom war sich Sebariell nicht so sicher. Doch bevor er seinen Zweifel äußern konnte, bemerkte er eine Bewegung hinter sich. Instinktiv zog er sein Schwert. Einen Herzschlag später ertönte das Klirren sich begegnenem Metalls! Ein Kurzschwert verharrte mit festem Druck auf Sebariells Klinge. Die gegnerische Waffe ruhte in der Hand von Risa, der Händlerin. Mit finstrem Blick starrte sie auf den Schmied, bewegte sich ruckartig in einer Drehung nach hinten, stürzte geduckt nach vorne und schnellte dann mit ihrem Kurzschwert hoch. Fast hätte sie dabei Sebas Schwertarm erwischt. Doch dieser hatte sich noch rechtzeitig zur Seite bewegen können und war so ausgewichen.

    Brom und Malkus brachten den Brunnen zwischen sich und Risa und schienen es ganz Sebariell zu überlassen, die Situation in den Griff zu bekommen. Risa duckte sich, sprang im Zickzack hin und her und hielt sich dicht am Boden. Dann schnellte ihre Waffe, die sie unter ihrem vorgebeugten Oberkörper und dem wehenden Reisemantel verbarg, plötzlich wie eine Schlange vorwärts. Seba konnte nicht ganz ausweichen und die Spitze der Klinge ritzte ihm die rechte Wange auf. Er spürte, wie warmes Blut seine Wange herunterlief.

    Dem Schmied wurde bewusst, dass die Frau zu schnell und wendig war, als dass er sie ohne große Gegenwehr aufhalten konnte. Er hob sein Schwert an, bot ihr somit eine offene Angriffsfläche und ließ seine Waffe mit ganzer Kraft nach unten fallen, als Risa sich näherte. Diese erkannte zu spät, was Seba da tat und schon schlug dessen Schwert auf ihre gerade hervorsausende Klinge ein. Von der Wucht des Aufpralls erzitterte ihr gesamter Körper und sie ließ das Kurzschwert fallen. Ächzend richtete sie sich auf, als Sebariell seine Schwertspitze vor ihr Gesicht hielt. Nun war er es, der finster schaute. "Was sollte das? Erst spielst du unsere Verbündete und dann greifst du uns an?"

    "Ihr wart es doch, die unsere Abmachung brechen wolltet! Ich habe euch beobachtet, als ihr plötzlich das Gasthaus verlassen habt. Dachtet wohl, ihr könntet des nachts abhauen und mich zurück lassen? Vergesst es!"

    Risa spuckte fast vor Zorn, als sie die nächsten Worte hinter zusammengebissenen Zähnen hervorpresste. "So lange ich diesen einen Mann in Mordreds Reihen getötet habe, werdet ihr mich nicht los!"

    Sebariell verstand jetzt, was los war. Risa fürchtete, dass er und die anderen sie nicht mitnehmen wollten. War ihr gesamtes Auftreten zuvor nur gespielt gewesen? Die Neckerei mit Malkus nur eine Fassade, um selbstsicher zu wirken? Hilfesuchend wandte sich Sebariell an Malkus. Dieser verstand sofort und konnte mit seiner Engelszunge im Nu erklären, weshalb sie wirklich so abrupt losgelaufen waren.


    Nachdem Malkus Risa alles erklärt hatte und sie alle ihr versicherten, nicht ohne sie nach Mordred zu suchen, war die Händlerin soweit beschwichtigt, dass sie die Gruppe allein ziehen ließ, um weiter nach Symin zu suchen.

    Dennoch würde sie am Brunnen auf ihre Rückkehr warten und schaute Sebariell misstrauisch nach, als dieser in die Dunkelheit des Brunnens hinab stieg...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Irgendwie hatte Brom das Gefühl, das Sebariell ihn skeptisch ansah, nachdem sie gemeinsam beschlossen hatten, wo Symin vermutlich hin ist. Hatte Brom irgendwas falsches gesagt, das er diesen Blick verdient hatte? Verunsicherte Brom etwas. Doch jetzt hatte er keine Zeit sich weiter darüber Gedanken zu machen, denn sie mussten schleunigst Symin hinterher.


    Die Gefährten richteten nochmals schnell ihre Verkleidungen und dann ging es los. Da es mittlerweile dunkel geworden ist, beschloss die Gruppe vorsichtig vor zu gehen, um nicht zu auffällig zu sein. Deshalb ging Malkus immer vor um den Weg zu überprüfen, bevor die anderen hinterher kamen.


    An einer Straßenecke verging allerdings auffällig viel Zeit und Malkus war immernoch nicht nicht zurück. Deshalb beschlossen Sebariell und Brom nicht länger auf ihn zu warten und weiter zu gehen. So sahen sie gerade noch, das eine Gerudo sich von Malkus entfernte. Hatte er nichts besseres zu tun, als jetzt zu flirten?


    Auf den weiteren Weg erklärte er, das die Gerudo ihm wohl einen Weg nach draußen genannt hatte. Dazu musste die Gruppe in einen Brunnen steigen, den sie auch kurz darauf erreichten. Sie wollten gerade hinabsteigen, als sie plötzlich hinterrücks attackiert wurden.


    Es war Risa, die Händlerin, aber war sie nicht auf ihrer Seite? Sebariell und sie bekämpften sich mit einer schnellen Abfolge von Schlägen. Brom konnte ihnen kaum folgen. In den Kampfpausen wechselten sie immer Mal wieder ein paar Worte. Irgendwann stellte sich wohl heraus, das alles ein Missverständnis war und es kam zu einem Waffenstillstand. Sie wollte hier warten, bis wir zurückkommen.


    So kletterten wir endlich in den Brunnen herunter. Zur Sicherheit gingen Malkus und Sebariell voran, falls das Seil des Brunnen reißen sollte. Aber Brom kletterte mehr die Brunnenwand herunter, als sich am Seil festzuhalten.


    Unten angekommen hörte er Malkus laut fluchen. Von wegen dass Gitter ist verrostet. Es ist gerade Mal angerostet. Wir können daran ziehen und drücken wie wir wollen, es rührt sich nicht. Verflucht.


    Als Brom näher kam, sah er wie Malkus und Sebariell verzweifelt an einem Gitter hantierten. Sebariell blickte hinter sich und bemerkte Brom. Ah, da ist ja endlich unser Großer. Brom, versuche du Mal dein Glück. Du solltest mehr Chancen haben als wir.


    Brom nickte Sebariell zu und bat die beiden, auf Seite zu treten, in Erwartung, das es ein Kraftakt wird. Aber das Gitter gab überraschend schnell nach, als er beherzt Zugriff. Es überrascht ihn fast, wie einfach es ging.


    Sebariell lachte. Wusste ichs doch, wo wir nicht weiter kommen, braucht es Broms rohe Gewalt.


    Brom war unsicher ob das jetzt ein Lob war, oder ob er sich lustig machte. Auf jeden Fall war das Gitter nun entfernt und die Gefährten konnten weiter durch den Tunnel, wobei Brom eher kriechen musste, weil die Decke so niedrig war. Nach einigen Schritten sahen sie das Dämmerlicht des Mondes und traten ins freie.


    Nachdem sie sich kurz umgesehen hatten, konnten sie in einiger Entfernung an der Stadtmauer 2 Gestalten erkennen. Wobei sich eine gerade entfernte und im nächsten Augenblick verschwunden war, als hätte sie sich in Luft aufgelöst.


    Beim näherkommen erkannten die Gefährten dann Symin, sie hatten ihn tatsächlich gefunden und eingeholt. Brom hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt. Aber irgendwie wirkte er abwesend und bemerkte gar nicht, das die Gefährten näher kamen.


    Bis ihm Malkus auf den Rücken klopfte und sagte: Da bist du ja, das nächste Mal nimmst du uns besser direkt mit, statt abzuhauen, dann müssen wir dich nicht unnötig suchen. Und jetzt Mal raus mit der Sprache, was ist hier los?

  • Symin starrte eigentlich nur eine kurze Zeit in den sternenreichen Himmel dieser Nacht, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Die Sterne waren etwas so wunderschönes. Egal, wie finster die Nacht war, die Sterne leuchteten immer, genau wie der Mond. Und während Symin in die unendlichen Weiten des Kosmos starrte, hatte sich eine ähnliche unendliche Leere in seinem Kopf eingenistet. Ein Chaos aus endlos vielen, kurzen Gedanken, die in der Schwärze der betrübten Stimmung immer wieder kurz aufflackerten, im großen und Ganzen aber nichts gegen die Leere tun konnten. Doch immerhin gab es immer mal wieder ein kleines bisschen Licht, was Hoffnung ausstrahlte.

    Die Zeit, die Symin in den unendlichen Weiten seines Verstands verbrachte, endete relativ schnell mit einem Klaps auf den Rücken von Malkus, der Symin dann wie erwartet fragte, was los war. Als hätte er gerade geschlafen, brauchte Symin erst einmal ein wenig Zeit, um zu realisieren, wo er war. Danach entschied er sich, seinen Gefährten endlich die Wahrheit zu sagen. Es tat ihm zwar weh, aber er konnte nicht länger lügen. Also fing er an zu erzählen: "Es tut mir leid, dass ich so lange geschwiegen habe. Ich hätte euch die Wahrheit sagen sollen. Aber ich wollte nicht, dass ihr in meine Fehde mit dem Clan mitreingezogen werdet." diese Worte waren noch einfach, aber was folgen sollte, war so viel schwerer zu sagen. Symin stand auf, atmete tief durch und fing erneut an zu reden: "Damals, als wir mit Ham gegen diese Moblins gekämpft haben, ist etwas passiert. Eine Freundin von mir aus dem Clan tauchte auf, mit dem Plan, Evelyn zu töten. Es gab wohl ein Kopfgeld für sie, wahrscheinlich von Mordred. Ich hab sie getroffen und mit ihr geredet. Und dann hat sie mich vor die Wahl gestellt: Sie verrät mich beim Clan oder ich helfe, Evelyn zu töten. Ich konnte beides nicht zulassen. Und dann ist es einfach passiert. Ich wollte das gar nicht, aber ich hab es gemacht. Seitdem fühl ich mich so schuldig und rede deshalb auch so wenig. Und deshalb hat mich auch gerade ihr Mann töten wollen. Ich konnte es ihm ausreden, indem ich ihm die Wahrheit gesagt habe, aber sicher bin ich nicht." Als er diese Worte aussprach, zitterte sein Unterkiefer dauerhaft und er fing an, auf den Boden zu schauen. Er schämte sich immer noch für diese abscheuliche Tat. Er atmete erneut durch und beendete seine kleine Ansprache mit einem Appell an seine Gefährten: "Versprecht mir eins: Falls sie es jemals herausfinden, falls sie sich rächen wollen, dann versucht nicht, mir zu helfen. Im Zweifel ist es sowieso hoffnungslos. Ihr würdet eure Leben nur sinnlos wegwerfen!" Dabei schaute er ihnen wieder ins Gesicht und seine Stimme wurde lauter. Dann wartete er auf die Reaktion seiner Gefährten...

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • "Wir sind nicht gemeinsam so weit gekommen, um dich einfach im Stich zu lassen, Kleiner" sagte Malkus. "Du hast mir mehr als nur einmal meine Haut gerettet und mich soll der Blitz treffen, wenn ich zulasse, dass irgendwer dir ein Haar krümmt. Nicht, wenn ich es irgendwie verhindern kann" fügte Malkus hinzu. Er legte seine Hand auf Symins Schulter und lächelte ihm zu. "Egal, was du getan hast, wir schaffen das schon. Wäre doch gelacht. Wie sollen wir jemals Mordred und seine Schergen besiegen oder die Wiedergeburt des Bösen verhindern, wenn wir so schnell Aufgeben und einen unserer Kameraden allein lassen mit seinen Dämonen? Weder Evelyn noch du sind allein, vergiss das niemals." Malkus Finger umfassten die Schulter des Yiga und packten kräftig zu. Liebevoll schüttelte er Symin und klopfte ihm schließlich zweimal sanft gegen den Oberarm. "Wer soll mir den sonst den Arsch retten, wenn du nicht mehr da bist?" fügte er lächelnd hinzu.


    Malkus Kleid, das er noch trug, wehte in der kühlen Brise, die über die Dünen zog und die schroffen Mauern der Stadt entlang zog um sich seinen Weg weiter in die offene Wüste zu bahnen. Malkus fröstelte etwas und sah sich nach seinen Gefährten um. "Lasst uns Risa holen und hier verschwinden, was meint ihr?" schlug er vor und blickte in zustimmende Gesichter. Er deutete zum Schachte, aus dem sie gekrochen waren und der wieder hinein in die Stadt führte. Dort würde Risa auf sie warten. Die Gerudo hatte Malkus vorhin einen ziemlichen Schreck eingejagt. Der Gedanke, ein Bett mit ihr zu teilen war im Nu verflogen, als er den Blick in ihren Augen sah, wie sie mit Sebariell kämpfte. Zum Glück war nichts Schlimmeres passiert, für einen Moment dachte er, Risa hätte sie verraten und würde ihren Tod wollen. Er hoffte, dass sie noch dort war und es sich nicht anders überlegt hatte, schließlich wäre es ihr problemlos möglich gewesen, die Wachen zu alarmieren. Nach ihrer Klettertour im engen Brunnenschacht waren die samtenen Kleider, in die Malkus gehüllt war, in Mitleidenschaft gezogen worden. Er sah nun bestenfalls nach einer Bettlerin aus und nicht mehr nach einer edlen Besucherin aus weiter Ferne. Malkus hatte ohnehin genug von den Frauenkleidern. Er hoffte, dass sie sich der Gewänder bald entledigen konnten. Kaum zu glauben, dass Frauen freiwillig ihr ganzes Leben in solchen Klamotten verbrachten.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Sebariell konnte nur daneben stehen und Malkus in allem zustimmen, was dieser zu Symin sagte. Als Malkus geendet hatte und sie beschlossen hatten, Risa zu holen und weiterzuziehen, ging Seba zu Symin. "Keiner wird zurück gelassen. Wir helfen einander, egal wobei!" Mehr konnte er nicht sagen, war er bei weitem nicht so wortgewandt wie Malkus. Auch wusste er nie wirklich, seine Gedanken und Gefühle richtig auszudrücken. Um seinen Worten etwas Wärme zu verleihen, lächelte er den Yiga Kameradschaftlich an.

    Während sie durch den Tunnel unterhalb des Brunnens stapften und dabei versuchten möglich wenig Lärm im knöchelhohen Wasser zu machen, musste Sebariell wieder einmal an Evelyn denken. Niemand blieb zurück. Das sagte er so leicht, aber Evelyn hatten sie zurück gelassen. Sie war zwar einfach verschwunden, ohne etwas zu sagen, doch wirklich Mühe gegeben, sie zu finden, hatten sie nicht... Wo sie wohl gerade war und ob es ihr gut ging? Brachte es überhaupt etwas, diesen Mordred zu jagen? Sie wollten damit Evelyn von dem Fluch befreien. Doch was, wenn dies vergeben war, weil sie schon längst irgendwo tot im Graben lag?

    Sebariell schüttelte sich bei diesem Bild im Kopf und schob den Gedanken schnell beiseite. So zu grübeln brachte weder ihm noch den anderen etwas!


    Schließlich hatten sie das Ende des Schachts erreicht und waren hochgeklettert - außer Brom. Dieser meinte, unten zu warten, bis der Rest zurück kam. Dies sollte schneller passieren als gedacht. Da sie ihre Habseligkeiten noch alle bei sicht trugen und Risa noch da war, wo sie warten wollte, war die Gruppe schon nach kürzester Zeit abreisefertig.

    "Um den Kerl ginge es euch also? Mach und ja keinen weiteren Ärger. Ich hätte fast deinen Kumpel abgestochen, wegen dieses Missverständnisses!" Risa funkelte Symin an und zeigte auf Sebariell, während sie gesprochen hatte.

    "Ich habe das äh... etwas anders in Erinnerung. Du hättest mich wohl eher nicht so schnell abstechen können." Irgendwie war Seba gekränkt dass Risa in so schwächlich darstellte. Symin war ziemlich verwirrt, ob ihrer Worte, doch Brom erklärte ihm die Situation, kaum dass wir wieder im Schacht waren.


    Ein letzter, feuchter Marsch später, waren Seba, Brom, Malkus, Symin und Risa wieder im Freien. Sebariell war einfach nur froh, als sie hinter einer nahegelegenen Ruine einkehrten, zu der Risa sie geführt hatte, und alsbald damit begannen, sich die Kleider auszuziehen. Endlich wieder in seiner gewohnten Kleidung zu stecken, erleichterte Seb ungemein. Am liebsten hätte er die mittlerweile rissigen und verschmutzten Kleider in der Wüste verschart. Doch Brom schien seine Gedanken zu lesen, da er sagte: "Lasst eure Verkleidungen lieber in eurem Gepäck. Vielleicht brauchen wir sie noch einmal."

    "Bitte nicht", jammerte Sebariell. Malkus wiederum grinste und sagte, dass er jederzeit wieder nach Gerudo-Stadt wollte. Auch wenn die Frauen dort gefährlich sind. Dabei schaute er schelmisch zu Risa. Diese stanf etwas abseits und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Hehe, ihr solltet nie euer Gegenüber unterschätzen. Ich habe schon früh gelernt, auf mich selbst aufzupassen!"

    Dann streckte Risa ihre Hände hoch in die Luft. "Kommt, wir haben lang genug getrödelt! Ich will zu Mor-" weiter kam Risa nicht. Ihre weiteren Worte sollten ihren Hals niemals verlassen, denn ein Pfeil hatte sich plötzlich in diesen gebohrt. Mit aufgerissenen Augen und einem erstickten Röcheln fiel sie zuerst auf die Knie und dann mit dem Gesicht in den Sand.

    Reflexartig zogen Sebariell und Symin ihre Waffen und auch Brom hob die Fäuste, wenngleich blanke Panik seine Gesichtszüge umspielte. Malkus wollte sich in Bewegung setzen, um zu Risa zu eilen. Sebariell aber packte ihn am Kragen und zog in zu sich, gerade in dem Augenblick, als weitere Pfeile die Luft zerschnitten.

    "In Deckung!", schrie Symin und sie liefen zur Ruiney um Schutz zu suchen. Was war hier nur los?!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Als Symin ihnen seine Geschichte erzählt hatten, wurde Brom so einiges klar. Deshalb war Symin die letzten Tage so schlecht drauf gewesen. Er hatte kürzlich eine schwere Entscheidung zu treffen gehabt, seine Freundin aus Kindertagen oder seine neue Gefährten und in einer Reflexreaktion hatte er sich für seine Gefährten entschieden und seine Freundin umgebracht, was seit dem an seinem Gewissen genagt hatte.


    Brom dachte zurück an seinen ersten Mord an dem Wiesel am Anfang seines Abenteuers. Er hatte ebenso reflexartig gehandelt und wollte das Wiesel nicht einmal treffen, doch hatte er ihn ebenso ermordet. Auch das hatte ihn ihm damals große Gewissensbisse ausgelöst. Daher konnte er Symin gut verstehen, nur das es ihn noch stärker treffen müsste, da er die getötete Person sogar kannte.


    Der Attentätern war wohl der Bruder der getöteten, der Blutgeld fordern wollte, doch irgendwie hatte Symin es geschafft mit ihm einen Waffenstillstand zu schließen. Nun sorgte er sich allerdings, wie seine Gefährten wohl reagieren würden.


    Brom schlug Symin auf die Schulter, etwas kräftiger als gewollt und hob den Daumen, als Zeichen, das er weiter hinter ihm steht und alles gut wird. Er hoffte, das würde reichen, denn er wusste im Moment nicht, was der sonst sagen sollte, da er kein Meister der Worte war.


    Anschließend beschlossen die Gefährten, Risa die Händlerin abzuholen und endlich die Stadt zu verlassen, was Brom sehr freute, da er immernoch Angst hatte, aufzufliegen. Mit Risa entfernten sie sich etwas von der Stadt in eine nahegelegene Ruine.


    Hier verschnauften sie kurz, um sich umzuziehen. Die Gefährten waren sicherlich froh darüber, die Verkleidung anzulegen. Nachdem sie sich umgezogen hatten, wollte Risa gerade zum Aufbruch drängen, wozu sie aus dem Versteck tratt, als plötzlich ein Pfeilhagel los ging. Einer dieser Pfeile traff Risa und sie kippte mit einer tödlichen Verletzung zu Boden.


    Malkus wollte zu ihr eilen, doch Sebariell hielt ihn zurück, zunächst mussten sie sich einen Überblick verschaffen. Brom schaute vorsichtig aus ihrem Versteck, wobei er sein Gesicht mit der Hand abschirmte. Ein paar Pfeile prallten an dieser ab.


    Das stürmt eine Horde Bokblins durch die Ruinen, erklärte er den anderen, diese machten sich um Kampf bereit. Wir scheinen aber nicht ihr Ziel zu sein, sie stürmen Richtung Gerudo Stadt. Womöglich sind wir nur zwischen die Fronten geraten und eigentlich versuchen sie Mal wieder Gerudo Stadt anzugreifen. Ich rechne aber nicht damit dass sie großen Erfolg haben werden. Das versuchen sie immer Mal wieder, hab ich mir sagen lassen. Scheinbar sind sie nicht sehr lernfähig.


    Nach diesen Worten krabbelte er zu Risa um ihren Körper zurück ins Versteck zu ziehen. Warum musste sie sich auch für ihre Kraftrede aus ihrem Versteck bewegen. Malkus kümmerte sich gleich um sie, wobei Brom nicht sicher war, ob sie noch zu retten war. Sie war zwar bei Bewusstsein, aber mit dieser Wunde war es sehr wahrscheinlich dass sie in den nächsten Minuten an ihrem Blut ertrinken wird.


    Nun stellte sich die Frage, was die Gefährten tun sollten. Blieben sie in ihrem Versteck und versuchen sich unauffällig zurückzuziehen oder unterstützen sie die Gerudo bei der Abwehr des Angriffs. Brom war nicht scharf darauf erneut in ein Gefecht zu geraten, aber was dachten die anderen?

  • Schwarze Pfeile ergossen sich auf die Abenteurer wie ein dunkler Schwarm aus Raubvögeln, die sich hinabstürzten, um ihre Beute zu erlegen. Die Gefährten suchten sich Schutz hinter den Resten einer Mauer, während die Pfeilspitzen mit einem *Klack* gegen das Gestein prasselten wie ein Regenschauer. Symin schob seinen Kopf vorsichtig nach oben und wagte einen Blick durch eine Aussparung um die Situation besser einzuschätzen, zog aber sofort wieder den Kopf ein, als weitere Pfeile gefährlich nahe an der Wand einschlugen. Er teilte den Gefährten mit, was er gesehen hatte. Eine Horde, bestehend aus 30 oder 40 Bokblins, genau konnte es Symin nicht festmachen, schienen auf die Stadt zuzureiten. Einer von ihnen hatte sogar matt silberne Haut. Normalerweise war dies ein Zeichen dafür, dass es sich um einen besonders starken Bokoblin handelt, vielleicht war dies der Anführer der Meute.


    Malkus versuchte panisch die Blutung am Hals der Gerudo zu stoppen, aber es schien aussichtslos. Der sandige Boten verfärbte sich bereits dunkelrot und ihre Kleidung wurde von ihrem Blut getränkt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an, ihre Hände packten ihn kraftlos, während sie ihn anflehte. Er blickte zu Sebariell in der Hoffnung, dass dieser wusste, wie die Gerudo gerettet werden konnte. Der Schmied riss ein Stück des Stoffes, welches noch wenige Stunden zuvor als Verkleidung gedient hatte und versuchte, der Gerudo einen Druckverband anzulegen. Der Pfeil ragte gefährlich aus ihrer Wunde. Ihn zu entfernen würde wohl bedeuten, dass das Blut noch stärker aus der Wunde sprudelte, aber den Pfeil im Hals stecken zu lassen verringerte die ohnehin geringen Überlebenschancen der Gerudo noch weiter. "Auf Drei" befahl Sebariell und deutete Malkus, dass er die Gerudo festhalten und, nachdem er den Pfeil aus ihrem Hals entfernte, fest auf die Wunde drücken soll. Noch bevor Malkus etwas fragen konnte, schrie Sebariell "Drei!!!" und zog den Pfeil mit einem Ruck aus dem Hals der Frau. Sofort quoll Blut aus der Wunde bahnte sich in Rinnsalen weitere Wege ihren Hals hinab, wo es danach auf den Boden tropfte und versickerte. Die Gerudo wurde Bewusstlos und Malkus tat, wie Sebariell im Aufgetragen hatte. Er drückte gegen ihren Hals, seine blutverschmierten Hände rutschten immer wieder ab, als Seba seine Hände über die von Malkus legte. Er schob die Finger ein wenig auseinander und drückte Malkus Handflächen seitlich gegen die Wunde. "Nicht direkt auf den Hals, sonst erstickt sie." Schweißperlen liefen Malkus' Stirn hinab und perlten an seinem Kinn von den Barthaaren auf den Boden. Die Verletzung war zu schwer, Malkus war sich sicher, dass die Gerudo diesen Tag nicht überleben würde, aber sein Kopf wehrte sich gegen diese Gewissheit und so versuchte er vergeblich, die Blutung zu stoppen. Er nahm den Stofffetzen, den Sebariell ihm hinhielt und verband den Hals der Gerudo. Sofort färbte sich der Stoff dunkelrot und wirkte auf groteske Art und Weise wie eines der Halsbänder, die manche Hylianer aus modischen Gründen trugen. Malkus betete innerlich zur Göttin, dass sie das Leben dieser Gerudo verschonen mochte, während Symin seine Gefährten warnte, dass eine kleine Gruppe von Bokoblins sich abgespaltet hatte und in Richtung der Ruine lief.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Blut. Überall war Blut und dazwischen hockte Sebariell, verzweifelt bemüht, diesen kostbaren Lebenssaft nicht weiter aus Risa strömen zu lassen. Neben ihm lag der Pfeil, der Augenblicke zuvor noch in ihrem Hals gesteckt hatte. Aber Seba hatte kaum eine Ahnung, was er hier tat oder als nächstes tun musste! Innerlich verfluchte er sich dafür, seinem Vater damals nie richtig zugehört zu haben, wenn dieser ihm erklärte, wie man Verletzungen bei Tieren versorgte. Zwar hatten sie auf ihrem Hof damals nicht wirklich viel Vieh gehabt, dennoch verstand sich sein Vater auf deren Behandlung und war in Hateno deswegen oft zu Rate gezogen worden.

    Doch Sebariell hatte sich stets mehr für seinen Großvater und dessen Geschichten interessiert! Das sollte ihn nun teuer zu stehen kommen. Risas Leben lag in seinen Händen und es floss ihm zwischen seinen Fingern hindurch, wie ihr Blut es tat!


    "Die Bokblins haben uns entdeckt!" Symins Worte schafften, was Seba nicht mehr für möglich hielt: sein Puls raste noch schneller! Was sollten sie nun machen? Wenn er kämpfen musste, auch nur kurz Risas Hals loslassen würde, dann wäre es das Ende der Händlerin! Doch tat er nichts, würden sie beide sterben, vielleicht auch die anderen.

    Seine Gedanken rasten wie Blitze durch seinen Kopf. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg, den es nicht gab. "Malkus!" Mit fester Stimme rief er den Namen seines Freundes. Als dieser seinen Blick endlich von Risa losriss und den Schmied ansah, sprach Seba weiter. "Ich kann nicht loslassen, sonst stribt Risa! Du musst mich und sie mit dem Schwert schützen!"

    Malkus' Augen weiteten sich, doch bevor er etwas erwidern konnte, fuhr Sebariell fort: "Du kannst das! Mach das, was ich dich gelehrt habe!"

    Nach kurzem Zögern, nickte der Wortverdreher, zog das Schwert und stellte sich schützend vor Sebariell und Risa.


    Es dauerte nur einen Wimpernschlag, da hatte ein Teil der Bokblins die Ruine erreicht. Sie waren so schnell so nah, dass Sebariell den Geifer an ihren Mundwinkeln sehen konnte. Sie schwangen ihr Sammelsurium an Waffen über ihre breiten Schädel und waren begierig, diese in die Leiber ihrer Feinde zu treiben!

    Brom und Symin waren etwas weiter vorne und hatten sich kampfbereit gemacht. Symin hatte das Kurzschwert gezogen und Brom hatte einen Felsbrocken in der Hand. Als die ersten Bokblins nah genug waren, warf Brom - er zögerte kaum - den Fels, der sogleich mehrere Bokblins quiekend unter sich begrub.

    Symins Schwert tanzte durch die Luft und trennte Köpfe von Hälsen, wie ein Bauer seinen Weizen vom Boden. Doch es waren zu viele, obwohl der Großteil von ihnen auf Gerudo-Stadt zuhielt!

    Mehrere Bokblins kamen zwischen Brom und Symin hindurch und rannten auf Malkus und Sebariell zu. Sie hatten die beiden fast erreicht, als Sebariell eine Bewegung hinter sich bemerkte. Eine Gerudo sprang über eine der Mauern der Ruine, stieß noch in der Luft ihre Lanze nach vorne und spießte damit gleich drei Bokblins auf! Dann riss sie die Lanze hoch, drehte sie und schüttelte die Bokblins so wieder ab. Ein Regen aus Blut ergoss sich über der Ruine, da war die Gerudo bereits dabei, die nächsten Bokblins aufzuspießen.

    Zwei weitere Gerudo kamen aus der gleichen Richtung und gesellten sich zu ihrer Kameradin. Eine von ihnen lachte und brüllte: "Was für ein Spaß! Versuchen es diese hirnlosen Trottel also wieder einmal? So werden unsere Waffen wenigstens nicht stumpf!"

    Die andere Gerudo wollte etwas erwidern, sah dann aber Sebariell und hielt inne. Es war so, als nehme sie erst jetzt wahr, dass Seba und seine Gefährten hier waren, zwischen den Fronten.

    "Hey du, Vooi! Was hast du mit ihr gemacht?" Seba wusste zuerst nicht, was die Gerudo meinte, doch dann sah er an sich hinab und sah auch wieder als das Blut. Verzweifelt schüttelte der Schmied den Kopf. "Die Bokblins..." Doch er kam nicht weiter. Die Gerudo stieß ihn beiseite, legte eine Hand auf Risas Hals und zog mit der anderen einen Feuerstein hervor. Dann griff sie nach dem Pfeil, der noch immer blutverschmiert im Sand lag, rieb ihn grob am ihrer weiten Hose ab und brach ihn dann entzwei. Sie rieb den Feuerstein an der niedrigen Mauer und mit den Funken entzündete sie das hintere Stück des gebrochenen Pfeils. Als eine kleine Flamme darauf loderte, hielt sie die Pfeilspitze in sie hinein. Während des gesamten Vorgangs hielt die Gerudo ihre Hand weiter fest auf Risas Wunde.

    Nach einem Moment nahm sie die Pfeilspitze, die nun glühte, und presste ohne weiteres auf den Hals der verletzten Händlerin. Diese zuckte unter dem plötzlich neu aufgeflammten Schmerz auf.

    Seba starrte die Gerudo verdutzt an. Doch bevor er irgendetwas erwidern konnte, griff die Kriegerin nach ihrerm Säbel und wollte ihn gegen den Schmied richten. In diesem Moment kam aber Symin hinzu, riss Seba nach hinten und schrie: "Jetzt oder nie! Lauft!"

    Noch ehe er richtig wusste, was los war, rannte Sebariell bereits hinter Symin her, Brom und Malkus an seiner Seite. Nach nur wenigen Herzschlägen hatten sie die Ruine, Risa und Gerudo-Stadt hinter sich gelassen und rannten weiter und weiter in die Gerudo-Wüste.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Brom befürchtete das schlimmste, nicht nur um die Händlerin, um desen Leben gerade Malkus und Sebariell rangen, sondern auch um die Gruppe selbst, als Symin nach einem weiteren Blick feststellte, das sie wohl nicht unbemerkt geblieben sind, da sich eine kleine Gruppe Bokblins von der Masse getrennt hatten und nun auf dem Weg zu ihnen war.


    Es würde also wieder zum Kampf kommen. Brom wollte schon nach seinem Hammer greifen, aber dann kam ihm für den Anfang eine andere Idee, als er ein paar Trümmer der Ruine neben sich sah. So hob er zunächst einen dieser Felsen hoch und schleuderte ihn mitten unter die Gruppe Bokblins, als sie nah genug heran waren. Damit hatte er zumindest dafür gesorgt, das sich die Gruppe etwas zerstreuen musste, aber lange aufhalten wird es sie nicht. Und so Griff er dann doch zu seinem Hammer. Gemeinsam mit Symin, der neben ihm stand erwartete er die Gegner.


    Und dann kam es zum Zusammenstoß. Zwar waren die Bokblins nicht so kräftig wie die Moblins, gegen die die Gefährten zuletzt gekämpft hatten, aber durch ihre Anzahl waren auch diese nicht zu unterschätzen. Symin und Brom gelang es zwar, ein paar aufzuhalten, trotzdem schafften es einige, zwischen ihnen hindurchzuschlüpfen. Verdammt, hinter ihnen kämpften die Gefährten immer noch um das Leben der Händlerin und hatte daher kaum eine Möglichkeit, sich zu verteidigen.


    Brom hatte aber keine Zeit, sich umzudrehen, um nach seinen Gefährten zu schauen, da er sich selbst verteidigen musste. Er konnte nur hoffen dass ihnen nichts geschah. Aber dann plötzlich regneten einige Pfeile von hinten auf die Bokblins ein. Das verwirrte Brom für einen Moment, da sich eigentlich kein Bogenschütze unter den Gefährten befand.


    Aber das Rätsel wurde gleich gelöst, denn da die Bokblins nun durch den Pfeilhagel beschäftigt waren, konnte Brom einen Blick hinter sich riskieren und entdecke dort einige Gerudo bei dem Gefährten. Scheinbar hatten nicht nur die Bokblins von den Gefährten Notiz genommen.


    Brom und Symin konnten sich langsam zurückziehen, da sich nun die Gerudo um die Bokblins kümmerten. Brom sah, das die Gerudo wohl eine kleine hitzige Diskussion mit Sebariell führten, als sie die Händlerin entdeckten. Sie waren wohl unschlüssig wer an denen Verletzung schuld war.


    Doch dann kümmerten sich die Gerudo um die Händlerin und schickten Sebariell und Malkus fort. Brom und Symin schlossen sich den anderen an uns so eilten sie fort von geschehen. Bei einem flüchtigen Blick beim vorübereilen auf die Händlerin, sah es nicht gut um sie aus, Brom hoffte, sie nochmals lebend wiederzusehen.


    Nachdem sie sich weit genug entfernt hatten, so dass sie vom Kampflärm nichts mehr hörten, blieben die Gefährten stehen. Brom war total aus dem Atem, da er im tiefen Sand nur schwer vorwärts kam und einige Male gestolpert war.


    Hoffentlich kommt Risa durch, äußerte Malkus, mit Blick zurück zum Kampfplatz.


    Wir haben alles getan was wir konnten. Ihr Leben liegt nun in den Händen der Gerudo. Mögen die Göttinnen ihr beistehen. sagte Sebariell mit einer Hand auf Malkus Schulter.


    Ja, wir können jetzt nichts mehr für sie tun. Wir haben jetzt auch viel dringlicher Angelegenheiten. Denn wir müssen immer noch zum Versteck von Mordred, und das liegt in der Wüste, wenn auch an deren östlichen Ausläufen. stellte Symin fest. Das wird ein langer und beschwerlicher Marsch.


    Hatte Risa nicht ein Transportmittel erwähnt, das in der Wüste häufig verwendet wird. Zwar kann sie uns nun keine mehr besorgen, aber wir müssten doch eigentlich gemeinsam genug Rubine zusammenbekommen, das Brom uns welche in Gerudo Stadt besorgen könnte, oder? äußerte Sebariell.


    Selbst wenn wir welche bekommen, gibt es da immer noch ein gewichtiges Problem, stellte Symin mit Blick auf Brom fest, denn Brom bräuchten schon eher einen Moldora, statt eine Sandrobbe, bei seinem Gewicht. Goronen sind halt nicht für die Wüste gemacht.


    Brom war das Thema sichtlich unangenehm, aber wusste dass Symin Recht hatte.


    Sind die denn viel teurer als Sandrobben? fragte Malkus.


    Ähm, du verstehst mich falsch. Stelle Symin richtig, Moldora kann man nicht einfach ausleihen, das sind im Gegensatz zu den Sandrobben, wilde Monster denen wir besser nicht in der Wüste begegnen sollten. Ich meinte das eher scherzhaft. Fakt ist, Brom bräuchte vermutlich nicht nur eine, sondern eher 3 Sandrobben, damit er vom Fleck kommt.


    Aber einen anderen Weg durch die Wüste gibt es nicht? vermutete Malkus. Also brauchen wir immernoch diese Sandrobben. Wenn wir uns keine ausreichenden Tiere mieten können, können wir uns ja vielleicht auch welche "ausleihen".


    Brom gefiel gar nicht, wie er dieses letzte Wort betonte. Das klang eher als wenn da wieder der Gauner aus ihm sprach. Aber eins stand fest, an den Robben führte vermutlich kein Weg vorbei, es sei denn die Gruppe wollte stundenlang durch die Wüste marschieren.

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  • Blindlings folgte Malkus seinen Gefährten, als Symin die Gunst der Stunde erkannte und sie aufforderte, zu fliehen. Die Gerudo würden doch nicht ein paar Rabauken verfolgen und dafür das Leben einer ihrer Gefährtinnen aufs Spiel setzen? Malkus versuchte sich das einzureden während er insgeheim hoffte, dass Risa ihre schwere Verletzung überstehen würde. Die Gerudo schienen sie nicht zu verfolgen. Der Pfeil, den die Gerudo zum Ausbrennen der Wunde an Risas Hals verwendet hatte, musste Beweis genug gewesen sein, dass keiner von ihnen für ihre Verletzung verantwortlich war. Sie hätten zwar bleiben und den Gerudo alles erklären können, aber vielleicht hätte ihnen das zusätzliche Schwierigkeiten eingebracht und momentan steckten sie über beide Ohren in Angelegenheiten, die nicht warten konnten. Es war letztlich klüger, einfach wegzulaufen. In nächster Zeit würden sie ohnehin einen großen Bogen um die Stadt machen und warten, bis etwas Sand über die Sache gerieselt ist. Es glich schon einem Wunder, dass sie in der Stadt nicht aufgeflogen sind, obwohl gleich zwei Gerudo ihre Verkleidung durchschaut hatten.


    Die Gefährten liefen durch den Sand, so schnell sie ihre Beine trugen. Brom fiel immer weiter zurück, er schien bei jedem seiner Schritte immer tiefer im Sand zu versinken. Der Gorone schnaubte laut und Sebariell, der das ebenso zu bemerken schien, hielt die Gruppe an und deutete in die Richtung, aus der nur mehr weit entfernt Schreie und Kampfeslärm zu hören waren. Es schien, als hätten sie ihre Angreifer abgehängt.


    Nach einer kurzen Diskussion, wie sie weiter vorgehen wollten schlugen seine Freunde vor, dass sie mit Sandrobben viel schneller durch die Wüste kämen. Sollen wir wirklich das Risiko eingehen und zurück zur Stadt laufen? sagte Malkus. Er hielt es für keinen guten Plan, die Robben nahe der Stadt zu besorgen. Gibt es nicht auch welche an der Oase? Er wandte sich an Symin und Brom, die schon früher in der Wüste unterwegs waren und vielleicht wussten, wo es solche Robben gab, die scheinbar das Reisen durch den heißen Wüstensand erleichterten.


    Wie weit ist es überhaupt noch bis... naja, zu unserem Ziel fragte Malkus in die Runde. Für ihn sah hier in der Wüste alles gleich aus und nur die Berge in der Ferne ließen ihn nicht völlig die Orientierung verlieren, obwohl sich ihre Ränder in der Hitze wölbten und waberten. Es sah aus, als würde er in die Spiegelung eines Sees schauen, dessen Wasseroberfläche durch starken Wind etwas in Bewegung versetzt wurde.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Warum konnte sich Symins Leben nicht mal ein bisschen, nur ein kleines bisschen beruhigen? Gerade noch war er in ein Duell mit einem Yiga-Kameraden, wenn man es so nennen wollte, verwickelt gewesen, und schon kam die nächste Gefahr auf sie zu. Sie wurden von Bokblins angegriffen und Risa wurde schwer verletzt. Zum Glück hatten sie einen guten Moment zur Flucht abpassen können, auch wenn das hieß, dass sie Risa zurücklassen mussten. Das fiel Symin aber nicht so schwer, da er sie kaum kannte und sie bei den Gerudo ja auch nicht gefährdet war. Sie würde wahrscheinlich schneller genesen, als wenn die Gefährten sie pflegen müssten. Falls sie es überhaupt tat.

    Als die Gefährten dann einiges an Distanz zwischen sich und die attackierenden Bokbkins gebracht hatten, kam die Frage auf, wie sie weiter verfahren sollten. Sandrobben waren zwar eine gute Idee, aber sie brachten das unumgängliche Problem mit sich, dass sie Brom nicht ziehen könnten. Höchstens zu dritt. Doch Malkus hatte Recht: Es gab keinen anderen Weg. Sie konnten nicht bis zur Ostseite der Wüste laufen, dabei würden sie sicher verdursten. Selbst, wenn sie ihre Vorräte an der Oase auffüllten, sie könnten niemals genug tragen. Außerdem wären die Taschen ja dann auch extrem schwer.

    Die einzige Frage war dann nur, wie sie an genug Sandrobben kommen sollten. Malkus brachte den berechtigten Einwand ein, dass es sehr gefährlich wäre, zur Stadt zurückzukehren. Es gab dort schließlich schon Leute, die wussten, wer sie sind und niemand wusste, wie Risa reagieren würde, wenn sie realisiert, dass die Gefährten sie verlassen hatten. Das könnte böse für sie ausgehen. Andererseits gab es nur eine andere Möglichkeit, nämlich wilde Sandrobben zu fangen. Und wenn man bedachte, dass sie drei Sandrobben alleine für Brom brauchten, könnte das schwierig werden.

    Die Gefährten befanden sich also in einer Zwickmühle. Der eine Weg war gefährlicher, der andere Weg war umständlicher. Symin überlegte lange, doch letztendlich fand er den gefährlicheren Weg besser. Bis sie so viele Sandrobben gefunden und gefangen hatten, wie sie brauchten, könnten Tage vergehen. Sehr wertvolle Zeit, wenn man bedachte, dass sie immer noch nicht wussten, wie es um Evelyn stand. Außerdem wusste Symin ja immer noch nicht sicher, ob ihn Meilan nicht doch noch beim Oberkommando verriet. Symin musste seine Zeit also bestmöglich nutzen, plädierte also für den Umweg über Gerudo-Stadt: "Ich weiß, dass es gefährlich ist, aber wir sollten zu Gerudo-Stadt zurückkehren. Bis wir genug wilde Robben gefunden haben kann es Tage dauern. Abgesehen davon, dass wir unsere Wasservorräte sowieso aufstocken müssen, sollten wir auch keine Zeit verschwenden. Wir wissen immer noch nicht, wo Evelyn ist und jede Sekunde die wir verstreifen lassen, macht es unwahrscheinlicher sie wiederzusehen." Malkus wandte berichtigterweise ein, dass es zu gefährlich sei. "Ich weiß, es ist sehr gefährlich. Aber um ehrlich zu sein, ich weiß auch nicht, wieviel Zeit ich noch hab. Ich weiß nicht, ob die Sache mit dem Yiga-Clan schon geklärt ist. Und ich möchte diese Sache noch vorher geregelt bekommen." Diese Aussage löste zunächst Schweigen in der Runde aus. Die Reaktionen der Gefährten blieben abzuwarten...

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Symin stand also weiterhin bei den Yiga in Ungnade... keine guten Neuigkeiten. Sebariell brummte der Schädel. Pochend drückte es ihm gegen die Schläfen. Allmählich wurde es zu viel für ihn! An seinen Händen klebte noch das angetrocknete Blut von Risa. Hinter ihnen warteten wütende Gerudo-Kriegerinnen auf sie, vor ihnen lag die erbarmungslose Wüste. Ihr Ziel war das Versteck eines Verbrechers, dessen Taten ihm vorauseilten, um dort für ihre Gefährtin nach einer Heilung zu suchen - ohne Gewissheit, ob jene Gefährtin überhaupt noch lebte!

    Malkus, Symin und Brom diskutierten darüber, ob sie nun auf Sandrobben setzen wollten oder nicht. Ihre Worte sickerten in Sebariells bereits zum Bersten gefüllten Kopf, was für seine Kopfschmerzen wie Öl im Feuer wirkte.

    "Ich bin dagegen!", sagte der Schmied laut genug, um über die Stimmen seiner Freunde hinweg zu hören zu sein. "Wir sind gerade vor ein paar Gerudos davon gelaufen, die aller Wahrscheinlichkeit annehmen werden, dass wir etwas mit Risas Verletzungen zu tun haben! Unsere Verkleidungen haben so gut funktioniert, dass wir mehrmals enttarnt wurden! Sich in die Stadt zu wagen, ist das Risiko kaum wert! Ich kenne mich mit der Wüste und den Sandrobben nicht aus. Doch sind sie es wert, geschnappt zu werden? Oder schlimmeres?"

    Die Gefährten schwiegen. Grübelten erneut. "Ich wäre dafür, dass wir zur Oase gehen, uns dort mit Proviant eindecken und dann schnellstmöglich durch die Wüste zu diesem Versteck eilen. Wäre es möglich diese sieben Statuen auch über die Felsklippen zu erreichen? Sie sollen sich doch ziemlich am Rand der Wüste befinden. Was sagt ihr?"

    Während Sebariell fragte schaute er hauptsächlich auf Symin und Brom, die sich weitaus besser auskannten, als er. Doch seiner Meinung nach wäre es wohl der sichere Weg, nach vorne zu gehen, als umzukehren!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Noch immer war nicht entschieden, wie die Gruppe weiter vorgehen sollte. Die Robben wären wohl die schnellste Lösung, aber Broms Maße stellte nach wie vor ein Hindernis dar. Außerdem fanden die meisten Gefährten, das es zu gefährlich wäre, sich der Stadt nochmals zu nähern, zu oft war ihre Verkleidung schon aufgeflogen und es war nur eine Frage der Zeit bis dies auch zu ernsteren Konsequenzen führte.


    Malkus und Sebariell schauten Brom und Symin fragend an, da sie erwarteten, das die beiden wissen, wie es weiter geht. Dabei kennt Brom die Wüste auch nicht wirklich. Er kannte lediglich den Weg vom Stall bis zur Stadt, weiter hatte er sich nie in die Wüste getraut. Er hatte keine Ahnung wo dieses Tal der 7 war, wo laut Symins Informationen 7 Statuen standen. Deshalb hob er entschuldigen die Schultern und blickte ebenso Symin an.


    Dieser überlegte eine weile und bestätigte dann Sebariells Annahme. Ja, das Tal ist, soweit ich weiß am östlichen Rand der Wüste. Wenn man sich immer östlich an den Felsen hält, kommt kommt man also ebenso dorthin, man muss nicht quer durch die Wüste, auch wenn ein direkter Weg durch sie Wüste sicherlich der kürzeste, aber beschwerlichere Weg wäre.


    Ohne Robben wäre der direkte Weg allerdings zeitlich ebenso lang, als wenn wir zurück zur Oase laufen und von dort südlich der Felswand folgen. Und da wir aktuell wohl an keine Robben kommen, würde ich Sebariells Vorschlag befürworten.


    Die Gefährten vertrauten Symins Urteil, da sie selbst keine bessere hatten und so machten sie sich auf zur Oase, um ihre Vorräte aufzufüllen und von dort Richtung Süden am Rand der Wüste zu reisen.


    >>>>>Brom verlässt zusammen mit Symin, Sebariell und Malkus Gerudo Stadt und Umgebung in Richtung Oase>>>>>