Max Payne 3

  • Stprytechnisch war man da schon mehr gewöhnt,

    Hmm... ich kann mich Anfang der ~2000er nicht an sehr viele Spiele erinnern, bei denen quasi ein Schriftsteller für das Writing zuständig war, was man auch deutlich merkt und wo großer Wert darauf lag, wie das Spiel erzählt wird. Gerade im Shootergenre waren sowas wie Writing oder Storytelling eigentlich noch Fremdwörter und Spiele wie Half Life (das aber vor allem durch environmentally storytelling glänzte und weniger durch Charakter-Writing) eine Ausnahme. Welche Spiele würden dir denn da einfallen, die damals schon im Shooter Genre mit einem derart dichten Writing aufwarten konnten, weil mir jetzt ohne nachzusehen, keines einfallen würde, das vergleichbar genreübergreifendes Writing und Inszenierung aufweist?

    Man merkt das geringe Budget sehr deutlich und Story technisch, ja max geht von a nach b dazwischen Sequenzen, das gab es vorher schon

    Es ist nicht was man tut, sondern wie es dem Spieler präsentiert wird. Klare Levelstrukturen, die ihre eigene Identität und hohe Wiedererkennbarkeit haben tragen ebenso zur Erzählweise und Präsentation bei, wie die Comicsequenzen zwischen den Levels und das Sounddesign der Dialoge oder Feuergefächte und das gezielte Einspielen der markanten Soundsequenzen oder Max' markante Stimme, die das Geschehen noir-esque kommentiert.


    Film Noir ist im Erstling auch eher spärlich gesäht, eher eine Hommage an the matrix und John woo und der Plot nimmt groteske Züge an mit dem Inner Circle, wäre dieser Punkt nicht gewesen ich hätte der Story deutlich mehr Punkte gegeben

    Du musst da unterscheiden zwischen Präsenation und Gameplay. Die Präsentation rund um die Story und wie die Story erzählt wird ist deutlich dem Noir-Genre bzw. Noir-Comic-Genre angelehnt, während die Bullet Time eben klar Teil der Action ist. Max Payne ist ja kein reines Film-Noir Spiel, sondern beleiht sich gezielt und effektiv der Genrestärken während die Action aber eben nicht Genretypisch sondern eben für Third Person Shooter seiner Zeit wegweisend war, mitunter durch die Bullet Time (zwar von Matrix inspiriert aber so in einem Videospiel noch nicht gesehen).

    Da gibt es auch einen riesen Unterschied zwischen MP1 und 3. Glaubwürdigkeit.

    Ich finde Glaubwürdigkeit in einem Videospiel ein eigentlich unwichtiger Faktor, wenn der Hauptcharakter sich von Schusswunden im Sekundentakt erholt und quasi als Ein-Mann-Armee sich erfahrenen Mördern entgegenstellt. Also Max Payne 3 als glaubwürdiger zu bezeichnen ist so, als würdest du sagen, der Pazifik hat mehr Wasser, als der Atlantik. Und ich persönlich (vielleicht bist du da eine andere Art Gamer und siehst es deswegen anders) spiele Videogames um mich zu unterhalten und was Unterhaltung betrifft ist Glaubwürdigkeit nicht gerade unter den ersten zehn Punkten, die mir wichtig sind. Falls du aber Authentizität der Spielwelt meintest...

    kann es sein, dass dir Brasilien (auch wegen deiner eigenen Erfahrung) anders und vielleicht besser gefiel, aber ich konnte mit den aufdringlichen Kontrasten, dem Setting, das mich sehr an gängige Actionshooter der Dekade erinnerte und in seinem Wesen eben nicht sonderlich auffiel, weniger anfangen. Aber wenn Art Design, Leveldesign und Atmosphäre für mich in einem Spiel so ein hohes Niveau haben wie in Max Payne 1, muss ich ehrlich sagen, ist mir unwichtig, wie authentisch hier die New Yorker (Unter)welt dargestellt wird. Ich möchte mich da eher vom Feeling des Spiels fangen lassen und mir nicht den Kopf zerbrechen, ob die dargestellte Welt ihrem echten Pendant entspricht. Und selbst, wenn New York hier reißerisch und überzeichnet dargestellt wird... gehe ich mal nicht davon aus, dass du in Brasilien in einen Menschen/Organhändlerring gekommen und mehrere Feuergefechte miterlebt hast, die dir Max Payne 3s Welt authentischer vorkommen lassen, oder? Letztendlich ist es ja alles Fiktion und gutes (oder schlechtes) Writing sollte nicht an der Authentizität der Welt gemessen werden in einem Videospiel, sondern an seiner Wirkung auf den Spieler.


    Geht es mehr Klischee. Als Filmfan drückt das Spiel halt nur die Klischee Knöpfe wärend der dritte eine düstere Geschichte erzählt, diese klischee Knöpfe bei Brasilianer aber unentwegt drückt, aber mangels Übersetzung das nicht so durchkommt.

    Ich persönlich fand, ich glaube das habe ich in einem meiner früheren Beiträge eh erwähnt, ebenso das Brasilien Setting mit seinen Facetten schon oft dagewesen, von Klischees erfüllt und weder originell noch besonders reizvoll, da ich das Setting und Art Design schon aus zig anderen Spielen so oder ähnlich kannte. Darum hat es mich nicht so geflasht, im Gegenteil, es fühlte sich wie ein abschreibender Banknachbar an, der die selben Fehler abschreibt und nicht versteht, worum es in der Aufgabe ging.


    Ich könnte jetzt auch sagen man könnte Teil 1 gehen x beliebigen Helden austauschen.

    Natürlich könnte man das, aber man hat sich für einen Look und eine Stimme entschieden, einen Hintergrund und einen die Story um diesen Charakter geschrieben, dessen Motivation auch für den Spieler begreifbar ist. Man schuf damals eben einen Antihelden namens Max Payne, samt markantem Gesicht oder Stimme. Klar hätte man ihn auch Johnny B. Retta nennen können, mein Punkt ist aber, dass vom Held, den man im ersten Teil gezeichnet hat, nicht viel mehr, als seine Stimme im dritten Teil übrig ist. Also warum dann überhaupt Max Payne draufschreiben, wenn man sich so sehr vom Kernmaterial entfernt und sich Synchronsprecher und Violinensequenzen eher wie Fanservice anfühlen? Wie schon gesagt, fühlte sich für mich das Spiel mehr nach Cashgrab an. Ich würde aber nicht sagen, dass es Cashgrab ist, weil der Produktionswert sehr hoch und es technisch ja sogar sehr gut ist. Aber das ist bei Call of Duty auch der Fall.

    Und Bullet time war hatte sein Debüt bei Conker nicht bei Max.

    Bei Conker diente es aber rein der persiflage von Matrix und war kein eigenständiges, ins Gameplay integrierte Feature sondern fühlte sich halt als das an, was es ist, nämlich ein kurzer Tweak in einer gescripteten Sequenz. Ist aber auch nicht der Punkt, dass es das Feature vielleicht schon vorher gab, sondern der Punkt ist, wie das Feature eingesetzt wurde und damit ein ganzes Genre definierte.


    Meinst du mit Trial and Error die (zugegeben) dämlichen Traumsequenzen? Denn da stimme ich dir zu, wenn auch sie vielleicht (was diskutabel ist) für die Story oder Stimmung ihren Teil beitrugen war es eine richtig blöde Entscheidung, hier Plattforming als Gameplayelement zu wählen.

    Wie gesagt ein Klassiker an sich , ja. Teil 3 hievt Story 3rd person shooter auf eine andere Ebene die auch an Filme rankommt. Das schafft der erste nicht annähernd.

    Wie erwähnt hatte das Third Person Shooter Genre auf der Xbox 360 (und Playstation 3) seine Hochphase. Es gab praktisch ein Meer an Third Person Shooter Games bzw. Cover Shooter und dieses Meer gab es mehrere Jahre vor Max Payne 3. Das Spiel kam nämlich Jahre nach Beispielsweise Gears of War, Dead Space, Alan Wake, Mass Effect, Kane & Lynch GTA IV oder Red Dead Redemption heraus. Und ich messe nun ein Spiel aus dem Jahr 2001 technisch nicht mit einem Spiel, das 12 Jahre und unzählige Games danach herauskam, sondern eben mehr an Genre- und Zeitgenossen und da bietet Max Payne 3 eben nicht annähernd die Auswirkung, wie Max Payne 1. Zu sagen, Max Payne 3 ist näher an einem Film inszeniert ist irgendwie... unfair? Ich meine, das Spiel kam einfach über 10 Jahre danach raus und hatte halt 100 Millionen Dollar mehr Budget oder so, ganz abgesehen von den technischen Grenzen damals.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Max Payne 3 ist für mich eine besondere Erinnerung, da es das erste Spiel war das ich am PC mit Controller und am Fernseher gespielt habe. Das war vor 7 Jahren. Es ist übrigens auch das erste Max Payne das ich gespielt habe. Gekannt habe ich nur ein paar Gameplay-Videos der Vorgänger und den Film mit dem coolen Marylin Manson Lied im Trailer. Obwohl die Erinnerungen recht alt sind, habe ich hier noch immer einer echt starke Meinung.

    Das allgemeine Gameplay des Spiels ist wirklich sehr smooth und lässt sich gut sehen. Max spielt sich super, das Zielen und Schießen der Waffen macht Spaß und die Max Payne typischen Moves sind echt klasse gemacht. Es ist ein 1A 3rd-Person Shooter und ich glaube das lässt sich noch heute gut blicken. Das Level-Design war okay und es gab ein paar uninteressantere Collectables zu finden. Die verschiedenen Gegner boten leider nicht viel Abwechslung und gepaart mit dem schlauchigen Level-Design und der wenigen Interaktivität außer dem rumballern kam relativ schnell ein wenig Langeweile auf, da es reptitiv wurde.

    Grafik und die generelle Präsentation sind das größte Highlight. Das ist echt eine richtige Bombe. Noch heute richtig schön anzusehen. Ich glaube wenn Red Dead Redemption 2 nicht wäre würde das immer noch das bestaussehenste Rockstar-Spiel sein das es gibt und das sogar nach all den Jahren. Auch die grundsätzliche Atmosphäre ist sehr gelungen und die Brutalität ist gnadenfrei. Die Euphoria Physik Engine ist einfach der Wahnsinn und war seit GTA4 die Liebe auf dem ersten Blick. Hier war ihr Einsatz auch sowas von gelungen und ich würde mir wünschen, dass es solch ähnliche Ragdoll-Systeme öfter auf dem Markt gäbe.

    Von der Story habe ich leider überhaupt nichts mehr im Kopf. Ich empfand sie als recht langweilig und nichts besonderes. Was aber richtige Schmerzen bereitet hat war die Erzählweise. Nur selten haben die Level selbst eine Geschichte erzählt. Außerdem sind die großen Massen an Gegnern aufgefallen die im starken Kontrast zur recht glaubwürdigen Präsentation standen. Die Immersion ging, wenn man das nicht ausblenden könnte, echt flott verloren und alles was übrig blieb war eine Schießbude. Viel schlimmer sind jedoch die Cutscenes. Sie sind ellenlang und einfach richtig anstrengend. Jedes mal war es so unglaublich langweilig zu warten bis man wieder spielen kann. Zusätzlich waren sie trotz wenigen Geschehen sehr schnell geschnitten und voller Bildschirmeffekten die zu Augenkrebs führten. Ganz ehrlich: Das hat mir fast das gesamte Spiel vermasselt.

    Im großen und ganzen empfand ich Max Payne 3 als recht unstimmig. Die grundlegenden Spielmechaniken sind simpel aber gelungen, doch leider führt das repetitive Level- und Gegner-Design und da es mechanisch nicht wirklich weitergeht zu langeweile nach wenigen Stunden. Das unglaublich schlechte Videospiel-Storytelling mit der uninteressanten Story gab dem den Rest. Da kann die unglaublich gelungene Präsentation und Grafik auch nicht mehr aushelfen. Am Ende ist das Spiel selbst schließlich viel wichtiger. Wer kein Meisterwerk erwartet, einen kurzen Snack will und lange Cutscens nicht stören, der hat mit MP3 trotzdem ein ganz nettes Spiel. Jedoch nur noch bis MP3 technisch völlig überholt sein sollte.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Megaolf


    So ist teilzitieren auf dem Handy für mich einfacher.


    Zitat

    Hmm... ich kann mich Anfang der ~2000er nicht an sehr viele Spiele erinnern, bei denen quasi ein Schriftsteller für das Writing zuständig war, was man auch deutlich merkt und wo großer Wert darauf lag, wie das Spiel erzählt wird. Gerade im Shootergenre waren sowas wie Writing oder Storytelling eigentlich noch Fremdwörter und Spiele wie Half Life (das aber vor allem durch environmentally storytelling glänzte und weniger durch Charakter-Writing) eine Ausnahme. Welche Spiele würden dir denn da einfallen, die damals schon im Shooter Genre mit einem derart dichten Writing aufwarten konnten, weil mir jetzt ohne nachzusehen, keines einfallen würde, das vergleichbar genreübergreifendes Writing und Inszenierung aufweist?

    Die Story von Deus Ex 1 ist deutlich besser, aber ein shooter rpg mix. Das meinte ich damit, im 3rd person Genre schon außergewöhnlich, warum ich das Spiel auch so liebe, aber extrem klischee beladen. Jede Person auf die man trifft ist ein klischee. Sei es Mona, vinnie, vlad, die finito brothers usw. Diese klischees waren in der Filmbranche ds schon uralt, will ich was neu machen muss ich mich nur weil anderes Genre nicjt am den übelsten klischees festhalten, da ist auch der Grund warum spiele so lange festhingen und erzählerisch nicht ernstgenommen werden konnten.

    Mp1 ist da so ein Beispiel, fängt an als harte undercover cop Story und driftet dann ins aluhutland ab das kann funktionieren. Aber nicht wenn meine Charaktere eh alle klischees sind und mein Gegner auch und dabei noch unglaubwürdig. In den USA so nicht möglich sag ich dazu nur. Deswegen ist MP3 da glaubwürdiger, da in Brasilien so möglich. Das sagen brasilianische MP3 Spieler die sich auch über die synchron aufregen. Da kein Brasilianer so spricht wie die Leute in MP3.

    Für mich ist Glaubwürdigkeit da auch nur relevant weil ich einen Haufen Filme gesehen habe. Und MP1 nimmt sich halt die schlimmsten der Klischees raus das es schon eher Parodie ist als alles andere. Das ist für sich in Ordnung, aber nicht der Meilenstein des storytelling den MP1 Fans gerne verkaufen. Im filmbuksinmess ist das "bottom of the barrel" und da kloppt Teil 3 einfach sowas von drauf.

    Glaubwürdigkeit meine ich nur könnte sich diese Geschichte einigermaßen abgespielt haben. Bei Teil 3 mit Abstrichen ja, bei Teil 1. Nein niemals. Es ist so einfach nicht möglich und ich möchte nicht mehr mit fake americano-italiemern bombardiert werden die schlecht synchronisiert sind, danke.


    Zitat

    Natürlich könnte man das, aber man hat sich für einen Look und eine Stimme entschieden, einen Hintergrund und einen die Story um diesen Charakter geschrieben, dessen Motivation auch für den Spieler begreifbar ist. Man schuf damals eben einen Antihelden namens Max Payne, samt markantem Gesicht oder Stimme. Klar hätte man ihn auch Johnny B. Retta nennen können, mein Punkt ist aber, dass vom Held, den man im ersten Teil gezeichnet hat, nicht viel mehr, als seine Stimme im dritten Teil übrig ist. Also warum dann überhaupt Max Payne draufschreiben, wenn man sich so sehr vom Kernmaterial entfernt und sich Synchronsprecher und Violinensequenzen eher wie Fanservice anfühlen? Wie schon gesagt, fühlte sich für mich das Spiel mehr nach Cashgrab an. Ich würde aber nicht sagen, dass es Cashgrab ist, weil der Produktionswert sehr hoch und es technisch ja sogar sehr gut ist. Aber das ist bei Call of Duty auch der Fall.

    Teil 3 Pakt Max, in eine einigermaßen Glaubwürdige Story, wenn man das überhaupt kann mit jemandem mit seinem Namen. Wie gesagt wie kann es ein cashgrab sein wenn man die vorherigen Entwickler das Spiel spielen lässt und mach Meinungen fragt. Wie kommen Fans darauf das es kein Max Payne ist obwohl der Entwickler von 1&2 sagt es ist ein MP, wir hätten es anders gemacht aber es ist gut. Und Remedy hat 0 Interesse.daran eln neues MP zu entwickeln.


    Zitat

    Wie erwähnt hatte das Third Person Shooter Genre auf der Xbox 360 (und Playstation 3) seine Hochphase. Es gab praktisch ein Meer an Third Person Shooter Games bzw. Cover Shooter und dieses Meer gab es mehrere Jahre vor Max Payne 3. Das Spiel kam nämlich Jahre nach Beispielsweise Gears of War, Dead Space, Alan Wake, Mass Effect, Kane & Lynch GTA IV oder Red Dead Redemption heraus. Und ich messe nun ein Spiel aus dem Jahr 2001 technisch nicht mit einem Spiel, das 12 Jahre und unzählige Games danach herauskam, sondern eben mehr an Genre- und Zeitgenossen und da bietet Max Payne 3 eben nicht annähernd die Auswirkung, wie Max Payne 1. Zu sagen, Max Payne 3 ist näher an einem Film inszeniert ist irgendwie... unfair? Ich meine, das Spiel kam einfach über 10 Jahre danach raus und hatte halt 100 Millionen Dollar mehr Budget oder so, ganz abgesehen von den technischen Grenzen damals.

    Man kann das ganze spielen wie die ganzen anderen spiel, es wird aber deutlich schwerer.

    MP war niemals Cover shooter und teil 3 ist auch keiner. Wenn man Teil 3 als covershooter spielt wird es frustrierend, weil das Spiel einen dazubzwingt ins offene zu springen. Klar das klappt auch, das kann man auch lernen ist aber nicht der Sinn wie es gespielt werden sollte und ist da wie Teil 1& 2 einzigartig in der Spielweise

  • Die Story von Deus Ex 1 ist deutlich besser

    Puh, ok, wäre vielleicht ein eigenes Thema... so sehr ich die systemkritischen (und teilweise schon beängstigend präzisen Voraussagen) von Deus Ex schätze, und das macht das Game für mich zu etwas besonderem, die Story bzw. der Hauptcharakter ist nicht bloß für heutige Verhältnisse nicht besonders smart geschrieben, was mir damals nicht so aufgefallen ist. Aber ich stimme dir auf alle Fälle zu (wobei mir Deus Ex nicht eingefallen war aber auch eines meiner alltime Favorite Spiele ist), die Stimmung und das Worldbuilding zusammen mit dem wirklich tollen Soundtrack (haben ja mehrere Komponisten, ua. einer meiner Lieblinge Micheel van den Bos mitgearbeitet) sind das, was das Spiel heute für mich ausmachen und weswegen ich es gemeinsam mit dem tollen RPG System vorbehaltlos weiterempfehle als sicher eines der einflussreichsten Spiele seiner Zeit!


    Für mich ist Glaubwürdigkeit da auch nur relevant weil ich einen Haufen Filme gesehen habe.

    Dann haben wir einfach, wie ich schon festgestellt habe, einen unterschiedlichen Geschmack. Mir ist Glaubwürdigkeit nicht wichtig, weil ich wohl in beinahe jedem größeren Film, der nicht totale Nische ist, starke Widersprüche oder Fehler finden könnte oder das Verhalten von Charakteren als unglaublich unglaubwürdig bezeichnen würde. Aber das ist nicht mein Anspruch an einen Film, weswegen mir ein Film wie John Wick auch extrem gut gefallen kann und so ist es bei Videospielen auch. Ich spiele ein Game ja nicht (ebensowenig, wie ich einen Film schaue) weil ich das echte Leben sehen will. Wenn ich das möchte, schaue ich einen Dokumentarfilm oder so. Aber in einem Spiel möchte ich in eine Fansiewelt eintauchen oder in eine fiktive Welt die mich unterhält.

    Abgesehen davon finde ich macht Max Payne 3 auf mich aber auch keinen besonders guten Job... ich meine, selbst wenn das Thema sehr real ist, fand ich die Szenerie einfach austauschbar und die Story halt sehr... also weder glaubwürdig noch irgendwie besonders unterhaltsam, zumindest für mich.

    Ich finde interessant, dass du aber ansprichst, was Brasilianer von dem Spiel halten (oder du, da du schon in Brasilien warst). Hierzu konnte ich per Recherche nicht sonderlich viel finden aber ein kleines Statement einer Person, die eigenen Angaben zufolge Brasilianer ist und sein Leben lang in Sao Paolo lebte. Hier der Link


    https://www.reddit.com/r/maxpa…of_brazil_in_max_payne_3/


    Zusammengefasst findet die Person einige Dinge schon gut gemacht, aber im Wesentlichen eine grobe Überzeichnung der Leute und vor allem der Slums dort (auch die Farb-Kontraste bzw. das karibische Feeling werden kritisiert) was eben für mich nichts anderes ist, als das, was Max Payne 1 mit New York und seinen Mafiabossen machte... also vielleicht hat es dir einfach besser gefallen alles in allem, ich weiß auch nicht, ob man es objektiv daran festmachen kann aber unterm Strich fand ich das World Building im dritten Teil wesentlich schwächer weil ich eben keine Welt hatte, die mich gepackt hatte und mir in Erinnerung blieb, weil es sich eben anfühlte, wie so viele ähnliche Welten, die ich bereits in anderen Games kannte. Grundsätzlich muss das aber nicht automatisch heißen, dass eine Welt schlecht ist, weil sie ähnlich ist, beispielsweise Skyrim hatte auch eine wahnsinnig tolle Welt, aber nichts davon war besonders "neuartig", dennoch kommt es darauf an, was die Entwickler mit der Welt machen und das fand ich in Max Payne 3 eben nicht so erinnerungswürdig.


    Wie gesagt wie kann es ein cashgrab sein wenn man die vorherigen Entwickler das Spiel spielen lässt und mach Meinungen fragt.

    Ja, wie ich schon zweimal sagte, es würde wie ein cashgrab wirken wenn nicht so ein hoher Produktionsaufwand betrieben würde. Also es sind ja unmengen an Geld ins Projekt geflossen und Rockstar ist nun nicht der Nummer 1 Publisher/Entwickler, der seine Marken derart ausschlachtet. Ok, GTA V beiseite genommen... Ich sehe, dass man versuchte ein ordentliches Spiel zu machen, was sich ja auch in den Wertungen niederschlägt - es bekommt zwar durchwegs schwächere (Fan)Wertungen als der erste Teil, aber in den Reviews wird die Action und Technik stets gelobt, auch gibt es Lob für die Erzählweise (der ich nicht so viel abgewinnen kann), während aber die meisten Kritiker (die ich gelesen habe) sich einig sind, dass es eben nicht die Stärke des ersten Teils besitzt, aber jedenfalls ein gutes Comeback der Serie ist. Aber Rockstar hätte halt einfach eine neue IP machen können, beispielsweise und das ist eben ein wenig ein "Problem" was ich habe, wenn "alte" IPs noch in den Händen großer Publisher sind, während das ursprüngliche Studio längst nicht mehr existiert oder für den Publisher arbeitet (oder die leitenden Mitarbeiter weg sind). Bei solchen Nachfolgern mit großem Namen erwarten die Fans halt ein gewisses Game oder haben gewisse Vorstellungen. Und selbst wenn das Game für sich genommen ganz gut ist (was ich jetzt nicht bestreite) fühlt es sich für mich nicht so an, als hätte man hier ein Loblied auf das Original machen wollen, sondern halt ein zeitgeistliches Spiel mit einem bekannten Namen. Was bringt es, die ehemaligen Entwickler ein (fast) fertiges Spiel testen zu lassen? Hätten sie es wirklich geändert, wenn sie sagten, dass es ihnen nicht gefällt? Warum dann nicht gleich Remedy Geld geben und sie machen lassen? Immerhin gab es die Firma noch, ebenso wie Sam Lake und selbst James McCaffrey konnte ja verpflichtet werden und Remedy hat ja mit Alan Wake 2 Jahre vorher bewiesen, dass sie sehr wohl in der Lage sind sowohl ein technisch anspruchsvolles Benchmark Game zu schaffen, das auch noch kommerziell erfolgreich ist... Selbst, wenn Remedy es irgendwann ausschloss, einen Nachfolger zu machen... wenn genug Geld fließt und bei genügend Verhandlungsgeschick hätte Rockstar es sicherlich schaffen können, einen geistigen Nachfolger oder direkten Nachfolger aus Remedy rauszukitzeln. Immerhin hatte Alan Wake ja starke Anleihen an bestimmte Elemente und es gab sogar ne Menge Eastereggs, also ich schließe daraus, dass Remedy seine Serie immer noch lieb hat und man da sicher bei entsprechender Argumentation einen Nachfolger hätte machen können.


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob Remedy, (soweit ich das nachlesen konnte, standen lediglich Schreiber Sam Lake und CEO Matias Myllyrinne beratend zur Seite) das Spiel mit Dreck beworfen hätten. Sie haben ihr Meisterwerk (Max Payne 1) abgeliefert und es war ja ein ordentliches Game (Max Payne 3), gab also im Grunde nix zu kritisieren, außerdem wurden ja hauptsächlich das Aussehen und wie es sich spielt gelobt, wo sich andere Kritiker ja auch einig sind.


    Also nochmal, ich finde nicht, dass es ein objektiv schlechtes Spiel ist. Ich hatte meinen Spaß beim Durchspielen und selbst, wenn es mir nicht so gefallen hat, weil ich es eben zu sehr als Nachfolger von Max Payne bewertet hatte, kann man es sicherlich als sehr gutes Spiel sehen. Nur eben fand ich es nicht gut, dass man hier aus einer Spielserie, der andere einmal nacheiferten, ein recht stomlinienförmiges Spiel machte, das nun widerum anderen Genrekollegen nacheiferte.

    Man kann das ganze spielen wie die ganzen anderen spiel, es wird aber deutlich schwerer.

    Das ist ja überhaupt nicht mein Punkt... sondern, dass es eben schon Jahre zuvor jede Menge Spiele gab mit einem ordentlichen Produktionsvolumen, vielen Cutscenes und einer Inszenierung, die an große Hollywood Produktionen erinnert und heranreicht. Ob Cover Shooter oder reiner Third Person Shooter, es ging mir darum, dass das Genre - zusammengefasst - schon vorher filmreife Inszenierungen erfahren hatte und Max Payne 3 da, Jahre später, nur "einer von vielen war" (weil du ja von einer Inszenierung sprachst, die erst durch Max Payne 3 auf eine filmreife Eben gehoben hat - also das gab es schon vorher) während es für die Inszenierung von Max Payne 1 seinerzeit nur wenige Spiele gab, die da auf Augenhöhe waren.


    Mein Punkt ist nicht, dir Max Payne 3 schlechtzureden. Es ist ein gutes Spiel und das zeigen auch die Wertungen allgemein, aber auch da sind Kritiker sich großteils einig, ebenso, wie die Fangemeinde, dass Max Payne 3 eben nicht jenen Impact hatte und eben nicht mehr so ein herausragendes Game war. Und für mich persönlich war das eben auch ausschlaggebend, warum ich es im Kontext zu Max Payne 1 und im Kontext zu zeitgenössischen Spielen nicht so toll fand.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Megaolf

    Den subreddit hatte ich auch mal gelesen. Daher wusste ich auch das Brasilianer hier sehr Stereotyp dargestellt werden. Wobei hier natürlich dazu kommt, das sind ja alles Gangmitglieder im Spiel. Für mich war das auch nicht das komplette Favella sondern gang Territorium. Wobei wir zu einem ganz grossen Problem bei der Story kommen, der Part der in dem Subreddit erwähnt wird. Gewalt gegen die armen Leute. Deswegen halte ich die Story auch glaubwürdiger als die in New York, in dem Subreddit wird ja auch gesagt die Darstellung der Polizei und Politik kommt hin. Ich erinnere mich auch das es früher deutlich schlimmer gewesen ist wo regelmässig Strassenkroege in den Nachrichten waren aus Rio.

    Aber jetzt kommen wir zu so einem riesen Schnitzer in der Story. Die Gewalt gehen arme, spielt sich in MP3 ja wärend einer Mission ab. Das Problem ist dabei ich hatte mich ja gerade durch das Viertel geschossen, für mich war das gefühlt Gangterretorium und dann kommt die Polizei und ich soll mitleid haben obwohl beide Seiten darauf aus sind mich zu töten. Hätte man besser mit ner Cutscene lösen können oder man bewegt sich nicht durch ein Ganggebiet im Favella sondern da wo die Menschen arm aber nicjt kriminell und gewaltbereit sind und dann kommt die Polizei.

    Ich habe mir gerade nochmal Screenshots angeguckt und du hast recht, braun gelb. Hatte ich so nicht in erinnerung. Wechselt glaube ich von level zu Level je nach Location aber die Favella erinnert mich in den Screenshots sehr stark an Resi5.



    Das grün der Pflanzen wird fast komplett verschluckt.

    Ich glaube aber das hat einen Grund, wärend der Entwicklung. Die Screenshots von 2009 / 2010 zeigen mehr Farben, da gab es damals wenn ich mich recht erinnere Entrüstung drüber.

    Ich vermute auch mal die New Jersey Level wurden dann nachträglich eingeschoben und so kam es zu der Verzögerung. Ursprünglich war ja eine Veröffentlichung für 2009 angesetzt.

    Hier ein Screenshot aus der früheren Entwicklung.


    Kleiner funfact Max hatte da noch sein Gesicht aus Teil 2 womit am Anfang auch beworben wurde.



    Geschmäcker sind verschieden und drüber streiten kann man darüber eh nicht.

    Wie du schon richtig sagst, Teil 1 ist ein Klassiker an sich dafür das er ein Genre vorangetrieben hat, egal ob mir nun der dritte besser gefällt oder nicht. Lustige anekdote, ich bin damals immer mit dem Schiff von den USA nach Südamerika auf dort die West und Ostseite mit Panama Canal und wieder zurück in die USA. Hab also den Weg von Max gegenommen, bin in New York eingestiegen und nach ein paar Reisen dann in New York wieder nach 7 Monaten wieder ausgestiegen.

    Sorry wenn ich vorher irgendwie maulig rüberkam und auch nicht richtig genug gelesen habe, das du dich da wiederholen musstest. War spät und ich bin etwas durch seit wir nachts wieder hoch müssen, war nicht böse gemeint von meiner Seite.

  • Megaolf

    Ich zocke gerade wieder unserm Maximalen Schmerz 3 und mir wird auch immer mehr bewusst warum ich das Spiel so mag.

    Es spielt in Südmerika, ich bin viel in Südamerika, gerade Kolumbien und auch Brazilien gewesen und es erinnert mich total an die Zeit da.

    Eigentlich auch so wie es wahrgenommen habe außerhalb der Touristenecken.


    Als Seemann bezahlt man dem Mafiosi der an Bord kommt und der geht dann mit der Gruppe an Land.

    Der führt einen natürlich in die Bars usw die dazugehören.


    Ich habe es ähnlich dreckig im Erinnerung und ähnlich bedrohlich, ich fühlte mich d immer leicht unsicher, wie im Nervenkitzel.

    Spelunken die einerseits Puff und andererseits Bar sind habe ich dort auch mehrere besucht, das war immer wie ein fließender übergang im dem Kneipen in die uns die Mafiosis gebracht haben.


    Es spricht dort sehr stark meine Gefühle an, auch wenn es überzeichnet ist.

    Alleine, dass das Portugisisch nicht übersetzt ist feiere ich, weil es mich fühlen lässt wie damals. ich habe nichts verstanden und manche Leuten wirkten sehr bedrohlich auf mich.


    Ich glaube MP3 triggert da bei mir die richtigen Gefühle. Und ich liebe sie Shootouts.