LoZ -- Ihr Name

  • Link/Zelda fluff. Ist bisher ziemlich gut angekommen... :D Mal sehen, was ihr so sagt. :3 Feedback, bitte!



    The Legend of Zelda: Ihr Name


    Sie hatte ihn nicht eintreten hören. Als sie ihn bemerkte, stand er schon mitten im Zimmer, auf dem dunklen, roten Teppich, der die Geräusche aller Füße, die über ihn wanderten, verschluckte und niemals wieder freigab.
    „Prinzessin“, sagte er leise, um auf sich aufmerksam zu machen. Zelda erschrak, und schickte die zwei Dienstmädchen fort, die ihr beim Umkleiden hätten helfen sollen. Sie stand hinter dem weißen Paravent, in nichts mehr als ein dünnes Unterkleid gekleidet, und merkte, dass es in ihrem Bauch kribbelte. Warum hatte sie die Mädchen fortgeschickt, obwohl sie kaum bekleidet war? Es ziemte sich nicht! Wenn ihr Vater wüsste, dass der Herr der Zeit in ihrem Zimmer war, wenn sie nicht salonfähig war...
    Aber Zelda wollte mit ihm alleine sein... Wann immer er zu ihr kam, wollte sie ihn für sich allein haben.
    „Was gibt es?“, fragte Zelda und unterdrückte das Zittern in ihrer Stimme und steckte sich die Haare rasche mit ein paar Haarnadeln zusammen. Sie sah seine Silhouette durch den Paravent; groß, kräftig und sehr, sehr ruhig dastehend. Er hatte das Gesicht zum Paravent gewandt, was sich sicherlich noch weniger ziemte als generell in ihrem Zimmer zu sein. Zelda fragte sich unwillkürlich, ob er sie wohl doch durch den weißen Stoff des Paravents hindurch sehen konnte.
    „Ich wollte Euch mitteilen, dass ich verreisen werde“, sagte Link ruhig. Er sprach immer mit gedämpfter Stimme.
    „Verreisen?“ Zelda sah sich um; sie mochte nicht hinter dem Paravent stehen bleiben. Doch die Dienstmädchen hatten ihr Kleid schon entfernt. Entschlossen griff Zelda nach einem hellblauen, seidenen Morgenrock und warf ihn sich über, ehe sie hinter der dünnen Wand, die sie und Link trennte, hervortrat. Sein Blick riss ihr beinahe den Boden unter den Füßen weg. Schlagartig fing ihr Herz an zu Klopfen und das Kribbeln in ihrem Bauch vervielfachte sich.
    Mit blauen Augen, klar wie ein Herbstmorgen, sah er sie ruhig, aber aufmerksam und neugierig an, folgte jeder Bewegung und betrachtete jedes Körperteil. Zelda konnte sich nicht helfen; sie errötete.
    „Verreisen?“, fragte sie erneut.
    „Ja“, sagte er und ließ seinen Blick an ihren zarten, bleichen Armen entlang wieder in ihr Gesicht wandern. „Ich werde Hyrule verlassen.“
    „Warum?“
    Link lächelte leicht. „Es ist nicht leicht zu erklären, Prinzessin, und ich bin so schlecht mit Worten“, sagte er. „Ich... habe das Gefühl, dass ich gebraucht werde.“
    Zelda sah ihn lange an und schwieg. Link lag nichts an Gerede, er unterbrach die Stille nicht.
    „Wirst du wiederkommen?“, fragte Zelda schließlich leise und wandte den Blick ab. Jeder hätte ihr mit einem eindeutigen Ja geantwortet, doch bei Link war es immer etwas anderes. Es war nie klar, ob er wiederkommen würde...
    Aber Link lächelte sanft. „Ja“, sagte er zu ihrer Überraschung. „Ich werde zu Euch zurückkehren, Prinzessin.“
    Sie sah auf; unsicher, ob sie sich freuen oder sich wundern sollte, und im selben Augenblick trat er auf sie zu, überbrückte die paar Fuß, die zwischen ihnen gewesen waren.
    „Allein der Gedanke, Euch allein zu lassen, macht mich unruhig“, sagte er leise, und Zelda spürte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht.
    Sie war nicht sicher, wie er das meinte. Sie wagte aber auch nicht, ihn zu fragen, und schlug die Augen nieder. „Dann hoffe ich, Herr der Zeit, dass Ihr nicht lange fort bleibt“, sagte sie schließlich. Die Distanz, die er zu ihr wahrte, obwohl er hier kaum eine handbreit vor ihr stand, enttäuschte und entmutigte sie.
    Link musterte sie, sah ihren Unmut. „Habe ich etwas falsches gesagt, Prinzessin?“
    Zelda blickte wieder zu ihm auf. „Einmal“, flüsterte sie, „einmal möchte ich dich meinen Namen sagen hören.“
    Links Augen weiteten sich für einen Moment in Erstaunen, dann lächelte er. Seine Hand streifte leicht eine ihrer goldenen Haarsträhnen, dann ihre Wange, ihren nackten, geraden Hals. Die Haut, die er berührte, schien für einen Moment zu brennen, und Zelda überlief ein kalter Schauder.
    Link beugte sie zu ihr hinab, seine Lippen striffen sanft ihre Wange, dann hielt er inne.
    Zelda verkrampfte ihre Hände in den weichen Stoff ihres Morgenrockes und wagte kaum zu atmen.
    „Deinen Namen“, hauchte er, kaum hörbar, in ihr Ohr. „Prinzessin Zelda von Hyrule...“ Im nächsten Moment war er vor ihr, kniete sich nieder, die Hand am Herzen, den Blick gesenkt. „Erwartet meine Rückkehr, Prinzessin“, sagte er, als sei nichts geschehen.
    Als er ging, sah Zelda ihm noch lange nach, starrte noch gegen ihre geschlossene Zimmertüre, als er längst fort war.
    Ihren Namen aus seinem Mund, so sanft und heimlich neben ihrem Ohr... Es war schöner gewesen als jedes Kompliment aller Männer, die sie jemals umworben hatten.
    Zelda ließ sich, wie sie war, auf den Boden sinken und betete zu den Göttinnen, dass sie ihn zu ihr zurückkehren ließen.

  • Ui das ist wirklich gut. Besonders die Beschreibungen und der Stil gefallen mir. Mach bitte weiter.^^

  • Ich bin dein Fan :pray:FoWo^^ *jubel*
    (und spekuliere darauf das es weiter geht *hoff*)


    Dinge wahrzunehmen ist der
    Keim der Intelligenz



    ~Tanz für mich~

  • Geheimnisvoll und ruhig? Ja das ist dein Link wirklich, aber ist er das nicht immer?^^
    Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, hast du die auch mal im zfans Board gepostet? Vielleicht irre ich mich ja auch? Gut geschrieben ist sie wohl zweifellos und da es ja ein Dialog zwischen den beiden ist, wäre soetwas als Film auch gut denkbar.^^
    Man kann sich ihre Gefühle und Reaktionen wirklich gut vorstellen, selbst wenn du sie nicht beschrieben hättest, dazu passt einfach ihre Sprache.

  • Ich finde auch das du alles sehr gut beschrieben hast ,...mann kann sich in die personen richtig rein versetzen,...bin gespannt wie es weiter, geht.^^