Höhle der Illusionen

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    Eine Stunde später standen alle fünf etwas fröstelnd im Freien, wo nun das kommende Winterwetter allmählich zu spüren war und winzige Schneeflocken zu Boden tanzten. Es war nicht bitterkalt, doch unter ihnen war keiner, der nicht die Wärme des beheizten Speisesaals vorgezogen hätte.
    So standen sie zusammen und sahen einander fragend an, während sie warteten; Sala war noch nicht eingetroffen, hatte sie aber instruiert, hier auf sie zu warten und alles, was sie brauchten, mitzubringen; sehr zur Verwunderung aller hatte sie jedoch ausdrücklich darauf bestanden, dass auf Waffen verzichtet wurde. So schienen alle außer Luto ein wenig verloren dazustehen, kaum mehr bei sich als die Kleidung, die sie am Leib trugen; Tanea hatte eine Tasche dabei, in der sie unter anderem Wasser transportierte; er selbst trug einen Beutel, der bis auf einige Holzwerkzeuge nahezu leer war. Die Schatzkarte, die ihm so wichtig war, hatte er in ihrem Zimmer gelassen; er wollte nicht riskieren, dass sie verloren ging.
    Da sie keine Waffen brauchten, ging er davon aus, dass sie über die Details des ominösen Trainings, das sie machen sollten, sprechen würden und eventuell Pläne für die nächsten Tage aufstellen. Er sehnte sich bereits jetzt wieder danach, in die warmen Räumlichkeiten zurückzukehren und sich mit Tanea höflich von den anderen zu entfernen. Doch es kam anders.
    Sala betrat letztendlich den Platz auf der Rückseite der Winterresidenz und musterte sie alle einige Augenblicke lang. Dann bedeutete sie ihnen knapp, ihr zu folgen, und wandte sich in nördliche Richtung. Nach einigen Minuten schweigsamen Dahinwanderns ließen sie das gepflegte Gelände um den königlichen Grund hinter sich und die Gegend wurde trostloser. Schon bald wanderten sie zwischen zerklüfteten Felsen auf und ab und schienen sich einem Gebirge zu nähern. Luto blickte sich immer öfter um und in ihm wuchs die Sorge, dass er wohl doch nicht zum Mittagessen mit Tanea auf ihrem Bett liegen und Trauben essen würde. Auch unter den anderen machte sich allmählich etwas Unruhe breit; bald waren die Schlossruinen nicht mehr zu sehen und es schien nebliger zu werden.
    Sie mussten schon mehr als eine Stunde unterwegs sein, als Sala plötzlich die Stimme hob und sie ansprach, ohne sich umzusehen.
    "Wer von euch hat Proviant eingepackt?"
    Die anderen sahen sich ratlos an und zuckten mit den Schultern; niemand antwortete. Anscheinend hatte keiner von ihnen es für nötig befunden, etwas Essbares mitzunehmen. Sala drehte sich zu ihnen um, während sie vorankletterte, und lächelte spöttisch.
    "Lektion Nummer 1: immer auf alles vorbereitet sein."
    Die anfangs verwirrte Stimmung steuerte damit dem Nullpunkt entgegen. Immer mühseliger wurde der Aufstieg und obwohl die anderen deutlich bessere Kondition hatten als Luto, fingen auch sie bald zu keuchen und zu schwitzen an; die Anstrengung, gepaart mit der zunehmend kälter werdenden Luft, war gewiss nicht wahnsinnig gesund. Doch Sala schien das nichts auszumachen.
    Ihr Aufstieg endete abrupt, als sie über eine Hügelspitze kletterten und auf einmal eine gewaltige Felswand vor ihnen aufragte, in der ein riesiges Loch klaffte. Es musste eine gewaltige Höhle sein. Sala wartete, bis alle zu ihr gestoßen waren - Luto stolperte keuchend als Letzter heran - und stieg dann schnellen Schrittes in die Höhle hinab. Die anderen beeilten sich, mit ihr Schritt zu halten.
    Das Tageslicht begleitete sie etwa siebzig Meter ins Innere hinein, ehe es so dunkel wurde, dass man den Weg nur noch erahnen konnte. Sala wies sie an, sich wie sie an einer Felswand entlang zu bewegen, damit sie den Weg nicht verloren, und ging einfach weiter. Nach einigen Minuten bangen Voranschreitens, während dem sie von einem lauter werdenden Dröhnen begleitet wurden, bemerkten sie, dass es vor ihnen wieder heller wurde. Schließlich erreichten sie einen riesigen, naturgeformten Raum und blieben staunend stehen.
    Das Licht, das sie gesehen hatten, ging von Kristallen aus, die dumpf in allen Regenbogenfarben schillerten und die Höhle in ein wunderschönes und gespenstisches Licht zugleich tauchte. Glühende Pilze und Sporen wuchsen aus dem Boden und sogen die Feuchtigkeit auf; etwa in der Mitte der Höhle teilte ein gewaltiger Fluss den Boden, der für das Rauschen verantwortlich war und dessen Hall weithin zu hören war. Luto schätzte, dass der Fluss gute fünfzig Meter breit sein musste. Sala wies sie an, ihre Taschen auf einen Haufen zu legen und zu ihr heranzutreten. Alle taten, wie ihnen geheißen.
    "Dieser Fluss", begann sie, "ist der Weg in ein weit verzweigtes Netz von Höhlensystemen, die dieses Gebirge durchziehen. Seine Strömung ist nicht zu unterschätzen, doch ein gesunder Mensch kann problemlos darin schwimmen, ohne zu ertrinken."
    Luto schluckte schwer und fröstelte aufgrund der Temperatur in der Höhle. Er hatte das beunruhigende Gefühl, zu ahnen, worauf sie hinaus wollte. Sala grinste unverhohlen, als sie seinen Gesichtsausdruck wahrnahm.
    "Eure Aufgabe ist sehr einfach: erreicht das Ende des Höhlensystems. Ich werde dort auf euch warten und was zu essen mitbringen, denn das werdet ihr brauchen." Sie machte eine theatralische Pause. "Nur, damit ihr euch im Klaren seid: üblicherweise braucht man zwei Tage, um durch das Labyrinth durchzufinden." Ihr Blick fiel auf Luto. "Es würde mich nicht wundern, wenn ihr noch länger brauchen werdet. Und damit ihr einen Anreiz habt, euch zu beeilen... "
    Sie ging zu dem Haufen an Taschen, die sie abgelegt hatten - und packte alles und warf es in hohem Bogen in den Fluss, wo es von der Strömung davongetragen wurde. Sie hörte nicht auf die empörten Rufe der anderen, sondern schickte sich an, die Höhle zu verlassen.
    "Augenblick!", rief Lucinda ihr nach. "Es wird Winter! Wenn wir in dem Wasser schwimmen und die Höhlen in den nassen Sachen durchqueren, holen wir uns den Tod!"
    Sala drehte sich nicht mehr um. "Dann würde ich euch raten, euch zu entkleiden."
    Sie ließ die Gruppe einfach stehen, die einander ansahen und schluckten.

  • Der Mond. Der Mond hat Augen. Grimmig blicken sie auf eine Stadt herab, eine Stadt, die der von Hyrule ähnlich schaut. Die Ähnlichkeit ist verblüffend, jedoch ragt ein Turm wie ein Dolch aus den Eingeweiden der Stadt, stellt sie in seinen Schatten. Die Turmuhr schlägt Mitternacht. Menschen schreien auf. Gelächter. Irres Gelächter. Der Mond.


    Tanea träumte in letzter Zeit sehr viel von dieser Stadt, deren Namen sie nicht kannte. War es ihre Mutter, deren Lachen sie beinahe um den Verstand brachte? Wem gehörte so ein diabolisches Lachen, dessen schrille Töne ihre Krallen in ihr Gehirn schlugen, ihre Nerven mit scharfer Klinge durchtrennten? Sie spürte Lutos Arme, die er um sie geschlungen hatte. Ihr Gewicht fühlte sich Gut an, sie fühlte sich geborgen. Ein Gefühl, das sie allzu selten verspürte, auf ihrer meist einsamen Reise. Die restliche Nacht schlief Tanea einen traumlosen Schlaf. Nur einmal erwachte sie mit dem komischen Gefühl, dass jemand sie aus den Schatten heraus beobachten würde. Doch das bildete sie sich bestimmt nur ein, zumindest versuchte sie sich, das einzureden und schlief wieder ein, nachdem sie den vertrauten Griff ihres Dolchs erneut spürte, den sie unter der Matratze verwahrt hatte.


    Das Frühstück verging schnell. Tanea hatte keinen besonders großen Hunger, sie aß nie wirklich viel. Ihr Leben in der Wüste hatte sie gelehrt, genügsam zu sein und mit wenig auszukommen. Sie lauschte Königin Zeldas Ansprache. Noch immer wusste sie, tief in ihrem Inneren, nicht, ob dies der Weg war, den das Schicksal für sie ausgewählt hatte oder ob es überhaupt möglich war, einen Weg zu gehen, den das Schicksal nicht für einen erwählt hatte. War die Vernichtung Sharous und das Erlangen der Elementarjuwelen tatsächlich ihr Weg, oder war es der Weg ihrer bisherigen Begleiter? Die Wege des Schicksals waren oft sehr verworren, oft betrat man einen Weg, der in eine andere Richtung führte, nur um zu bemerken, dass auch er an das Ziel führt, wenn auch mit einigen Umwegen. Tanea entschloss sich, vorerst auf dem Anwesen zu bleiben, sie hielt es für das Richtige. Tief im Inneren sagte ihr eine Stimme, dass dies der richtige Weg war.


    Sie kam nicht umhin, zu bemerken, dass Salas Augen, die durch ihre Maske kaum zu erkennen waren, länger auf Tanea zu ruhen schienen, als auf ihren Begleitern. Was mochte Sala nur denken? Beiläufig strich sie über den Schnitt an ihrer Wange. Wollte Sala ihren Tod? Es war kaum zu übersehen, dass Sala in ihrer Gegenwart besonders angespannt war. Als die Königin bei ihrem gemeinsamen Abendessen mitteilte, dass Tanea und ihre Begleiter auf dem Anwesen bleiben durften, um sich auf den Kampf gegen Sharou vorzubereiten, meinte Tanea, dass sich Salas Gesichtsausdruck noch mehr verfinsterte. Sala wollte sie nicht in der Nähe Königin sehen und schon garnicht in ihrer Nähe. Sie grinste verstohlen, als die Königin mitteilte, dass sie alle Salas befehlen ohne zu zögern zu folgen hätten.


    Sie waren schon einige Stunden gewandert, bis sie zu einer steilen Felswand kamen. Tanea konnte sich nicht vorstellen, wie Sala mit nur einer Hand die Felsen erklimmen wollte, bis diese tatsächlich die Felsen beinahe hinauflief. Ihre gesunde Hand fand mit bemerkenswerter Schnelligkeit Halt, während ihre Beine sich von den Felsvorsprüngen, Spalten und Rissen abstießen und sie immer weiter hinauf trugen. Ihren zweiten Arm hatte Sala in ihrem Mantel vergraben und legte ihn auf den Rücken, vermutlich, damit er sie nicht behinderte. Sie war so jung und dennoch hatte sie die Zielstrebigkeit, die Ausdauer und die Erfahrung einer Gerudokriegerin. Tanea hatte Mühe, Sala in diesem Tempo zu folgen, und das, obwohl sie zwei gesunde Hände hatte.


    Als sie oben angelangt waren, wurden sie von Sala über die Höhlen instruiert. Als Sala ihre Tasche nahm und das Trinkwasser wegschüttete, verdunkelte sich ihre Miene. War das wirklich ihr Ernst? Die Kälte nagte selbst an Taneas Haut, die solche krassen Temperaturen gewohnt waren. Aber selbst sie wusste, dass es den Tod bedeutete, bei solchem Wetter zu schwimmen. Wenn das kalte Wasser sie nicht umbrächte, würde es das kalte und feuchte Klima in den Höhlen tun. Tanea blickte ungläubig zu Sala, die ihren Blick sofort erwiderte. Sala hatte die Maske kurz abgenommen, während sie mit ihnen sprach. Für einen kurzen Augenblick schien ihr Raubtierlächeln sanfter zu werden, ihre Augen schienen sich in den Ihrigen zu verlieren. Sala schien jedoch wieder zu Besinnung zu kommen und ihr Blick wurde wieder hart wie Granit. Tanea begann sich zu entkleiden und ihr Gewand in den mitgebrachten Beutel zu verstauen. Die gegerbten Tierhäute, aus denen der Beutel bestand, ließ kein Wasser durchdringen. Ihre Kleidung würde also relativ trocken bleiben, solange der Beutel gut verschlossen war und nicht zu lange unter Wasser blieb. Tanea entblößte ohne Scham ihren drahtigen und muskulösen Körper. Lediglich ihre Unterwäsche behielt sie an. Selbstbewusst stellte sie sich vor ihre Gefährten. Sie spürte all ihre Blicke auf ihrem Körper ruhen. Dann lasst uns keine Zeit verlieren, oder? Wenn wir zusammenhalten, werden wir das doch schaffen, oder? sie blickte selbstsicher zu Sala, die sich ihre Maske wieder aufgesetzt hatte. Sie bemerkte, wie Sala ihre gesunde Hand zu einer Faust ballte und im selben Moment fast wieder kraftlos hinabhängen ließ. Was ging nur im Kopf der Attentäterin vor?

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Silex wollte ja eigentlich selber ankündigen das er einen Dunkelgeist hatte. Aber ihm war es auch recht wenn Zelda das übernommen hatte. Auch wenn es das Vertrauen zu den nicht gerade gestärkt hatte. Er konnte es ihnen aber auch nicht verdenken. Zelda das es höchst unsicher sei das Varjo sich ihm nicht bemächtigte. Er hatte sich seit seiner aufbrausenden Rede nicht mehr Blicken lassen, den geschweige auch nur einmal Versucht seinen Körper zu Übernehmen. Silex hatte da noch keine Befürchtungen.
    Sie waren mit Sala zu einer Höhle hochgeklettert. Es war ein sehr anstrengender Aufstieg gewesen, für alle. Nur Saphrax schien wirklich mit Sala mitgehalten zu haben was sein Ego enorm in die Höhe gehoben hatte.


    Die Höhle vereinte alles was Silex nicht mochte. Es war dunkel, kalt, nass und eng zumindest Teilweise. Aber als sie Schließlich in die Große Höhle kamen schienen sie in einer anderen Welt. Er hatte noch nie zuvor so etwas gesehen, verblüfft schaute er sich um. Alles um ihn herum schien zu Leben und zu Leuchten, es war ein Anblick den man in seinen Leben kaum zu Gesicht bekam wenn man nicht wusste wo man suchen sollte. So riss sich Silex erst von dem Anblick los als Sala seine,- ihre Sachen in den Fluss warf. Alle waren nicht weniger entrüstet wie er. Es konnte doch nicht wahr sein das sie zuerst sagte man soll auf alles Vorbereitet sein und dann die Vorbereitung in den Fluss warf.
    Es blieb ihnen Wirklich keine Wahl als in den Eiskalten Fluten zu Schwimmen, dabei hatte der Tag doch eigentlich gut Angefangen...
    Silex hatte keine Tasche in der er die Sachen verstauen konnte. Also wickelte er einfach alles in die Jacke ein sie war am Wasserfestesten.
    Nun stand auch Silex nur noch in Unterwäsche da. Die Kälte war beklemmend und sein Körper kühlte schnell aus, er wollte gar nicht wissen wie sie alle es Lebend durch die Höhle schaffen sollten. Bei ihrem Glück brach sowieso die ganze Höhle zusammen.
    Irgendwie waren sie alle in dieses Abenteuer geraten und Silex hatte noch immer keine Ahnung wie genau das zu Stande gekommen ist. Wenn er es sich genau überlegte war es wohl Schicksal.
    Mittlerweile hatten sich alle bis auf die Unterwäsche entkleidet und froren in der Kalten Luft. Sie standen alle vor dem reisenden Gewässer "Die hat sie doch nicht mehr alle" meinte Najwu. Keiner schien anders zu denken. "Dann wollen wir mal" meinte Najwu. Als sie losgehen wollte meldete sich Lucinda "Was sollen wir machen falls wir uns Verlieren ich glaube kaum das man sich in dieser Höhle leicht wieder findet." "Wenn wir uns hier verirren käme das dem Tod gleich" meinte Tanea nur bitter und ging ins Wasser. Daraufhin
    gab sich auch Luto einen Ruck. Das Wasser schien genauso kalt wie vermutet. Nun ging auch Najwu gefolgt von Lucinda ins Wasser, auch die Beiden sogen scharf die Luft ein.
    Silex kam nun auch nach, Saphrax hatte sich auf seinen Kopf gesetzt und Funkelte das Wasser böse an. Als ob es unter seinen Blick verdunsten würde. Das Wasser schien Nadeln in seinen Körper zu bohren, welcher schnell abkühlte und es sich anfühlte als würde man brennen.
    Nun ließen sich alle von der Strömung fortreisen, der Strom war wirklich stärker als er Aussah. Ihr Glück war es das die Wände weiterhin in einem gespenstischen Licht leuchteten so das sie einander sehen konnten die Frage war nur wie lange dies noch anhalten würde. Erste Abzweigungen führten in andere Teile der Hohle. Aber mit zunehmender dauer wurden die Strömungen stärker und sie schwächer. Alle schwammen nach Leibeskräften und Versuchten gleichzeitig ihre Kleidung trocken zu halten, was kein leichtes Unterfangen war.
    Ein weiteres Problem war das sie nicht wussten ob der Hauptfluss überhaupt ins Freie führte oder sie nur in einem weiteren Unterirdischen See landeten. Aber es war wohl die Sicherste Methode als wenn sie einen Nebenarm wählen würden.
    Sie waren nun schon knapp 5 Minuten im Fluss und Silex konnte seine Glieder schon nicht mehr spüren. Alles schien taub und sich rein Mechanisch zu Bewegen. Außerdem gingen ihm und den Anderen aufgrund der Kälte die Kräfte schnell aus. Kurzum es war die reinste Hölle. Die Hölle ist mindestens nicht kalt dachte Silex grimmig. Die Kühle feuchte Luft lies einen schwer zu Atem kommen, es schien auch weniger Sauerstoff vorhanden zu sein. Auch wenn die fluoreszierenden Pflanzen die Umgebung beleuchteten war die Umgebende Dunkelheit erdrückend und schien fast greifbar.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Als Tanea ins Wasser eintauchte, schienen tausend heiße Nadeln sie an allen Stellen ihres Körpers gleichzeitig zu stechen, dennoch war das Wasser tatsächlich wärmer, als sie befürchtet hatte. Sie machte erste Schwimmbewegungen, um ihren Körper zu wärmen und um die Strömung des Wassers einzuschätzen. Der Fluss war nicht sonderlich tief, Tanea versuchte, mit ihren Beinen den Grund zu erreichen. Sie musste nicht weit ins Wasser tauchen, um die glitschigen Steine an ihren Fußsohlen zu spüren. Vorsichtig kostete sie das Wasser, es schmeckte sehr eigenartig. Sie fand, dass es nicht ungeniesbar oder gar schädlich für sie war, da das Wasser aber an vielen Stellen die seltsamen fluoriszierenden Pilze umschwemmte und deren Sporen ins Wasser trief, schmeckte das Wasser, naja, es schmeckte einfach Pilzig. Zumindest würden sie sich keine Sorgen machen müssen, verdursten würden sie hier wohl nicht.


    Tanea drehte sich zu ihren Gefähren um. Ich schwimme voraus und wechsle mich mit Lucinde ab. Silex, du bist am kräftigsten, du schwimmst zum Schluss und sorgst dafür, dass niemand zurückfällt. Wenn jemandem die Kraft ausgeht, werden wir rasten. Der Rand des Flusses ist sehr kantig und bietet viele Möglichkeiten, sich festzuhalten. Außerdem ist das Wasser am Rand nicht so tief. Schwimmt gleichmäßig, zieht eure Hände vollständig durchs Wasser und versucht, so flach wie möglich im Wasser zu liegen, um wenig Widerstand zu bieten. Gerade wollte sie sich zu Sala umdrehen, da stellte sie fest, dass diese schon wieder in den Schatten verschwunden war. Das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden. Ihr müsst einfach gleichmäßig schwimmen, die Kälte wird mit der Zeit erträglich.


    Ihre Gefährten taten, wie ihnen gesagt wurde und sie bildeten eine Reihe und schwommen der Strömung entgegen. Hier und da war das Flussbett seichter und es war, als könnte man den Grund sehen. Sie machten immer wieder Pausen, aber nicht zu lange, damit sich ihre Körper nicht abkühlten. Die Höhle machte viele Kurven, war aber stets durch das grünliche Leuchten der Pilze erhellt, welche die Höhle und das Wasser grün gelblich schimmern ließen. Je länger sie schwommen, desto weniger spürten sie die Kälte, lediglich das Schwinden ihrer Kräfte machte Einigen zu schaffen, besonders Luto schien es, als würden seine Hände brennen und abzubrechen drohen. Gerade, als ihn die Kraft verließ, blickte Silex, ob noch jeder da war. Er konnte erkennen, wie Lutos Kopf langsam ins Wasser sank und seinen Hilfeschrei erstickte. Luto ersäuft uns! schrie er und tauchte sofort nach unten, um den Kraftlosen wieder an die Wasseroberfläche zu bringen. Er tastete im Pechschwarzen Wasser nach Lutos Körper und bekam seine Hand zu fassen. Schnell schwang er sich Lutos Hände um den Hals und tauchte nach ob. Als er an der Oberfläche angekommen war, hielten sich bereits alle am Rand des Flusses fest. Ich denke, wir sollten eine Pause machen schlug Najwu vor, dessen Arm ihm wohl mehr schmerze, als er zugeben würde. Er schwamm schon einige Zeit hauptsächlich nur mit einem Arm, um die Schmerzen erträglicher zu machen, dass Luto am Ertrinken war, kam ihm nicht ungelegen, er hatte zu viel Stolz, um als erster nach einer Pause zu bitten.


    Silex schwamm mit Luto am Rücken zum Rand, sofort kam Tanea von vorne zu Luto. Silex legte ihn ab, so dass er mit dem Oberkörper am Rand lag, Tanea strich ihm mit ihrer Hand über den Rücken. Luto hustete und keuchte, Wasser floss aus seinem Mund. Lasst uns hier eine Pause machen. Sie hoffte, dass die Höhle bald wieder breiter wurde und ihnen genug Platz bot, neben dem Fluss herzulaufen. Doch bisher gab es nur hier und da Einbuchtungen in der Höhlenwand, in denen die grünen Pilze augenscheinlich dichter wuchsten. An so einer Einbuchtung befanden sich die Gefährten gerade, sie bot gerade genug Platz, dass jeder von ihnen sitzen konnte. Tanea stieg aus dem Wasser und half Silex, den noch immer prustenden Luto an den Rand zu ziehen. Dabei rieb er unsanft mit seinem Bauch und seiner Hüfte an den spitzen Steinen am Rand des Flusses und kleine Kratzer wurden in seine Haut gerissen, die sofort zu bluten begannen. Erstaunlicherweise war es hier nicht einmal so kalt, wie angenommen. Sie mussten sehr tief im Inneren des Bergs sein, das Klima war sehr stickig und feucht, aber es war bei weitem nicht so kalt wie an der Stelle, an der sie ins Wasser gestiegen waren. Wir müssen irgendwie versuchen, uns abzutrocknen und warm zu halten. Es ist zwar nicht so kalt, aber dennoch kalt genug, für eine Lungenentzündung. Tanea reichte ihre noch halbwegs trockenen Kleider herum. Trocknet euch damit ab. Sie selber kümmerte sich um Luto, nahm ihr trockenes Oberteil und tupfte ihm die Wasserperlen vom Körper. Als sie das Blut sah, schluckte sie, atmete jedoch erleichter auf, als sie feststellte, dass es nur ein paar Kratzer waren, die wegen der Nässe so stark bluteten. Sie nahm ihn in die Arme und lehnte sich an die felsige Wand, deckte sich und Luto, so gut es ging, mit ihrer Kleidung zu, die sie nicht den anderen gegeben hatte. Ich denke, wir sollten hier Kraft tanken. Ich hoffe, dass der Tunnel bald größer wird und wir zum Höhlenlabyrinth finden, wo wir nicht mehr schwimmen müssen. Dann küsste sie Luto sanft auf die Wange, dieser war schon beinahe eingeschlafen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es war Luto sehr unbehaglich, als sie begannen, sich zu entkleiden; einerseits war er etwas verstimmt, als Tanea sich scheinbar völlig bedenkenlos bis auf ihre Unterwäsche vor den anderen auszog, andererseits aber bereitete ihm ihre erste Aufgabe große Sorgen. Er konnte recht gut schwimmen - mit dem Anflug eines Lächelns erinnerte er sich daran, wie er einmal an die Unterseite eines Bootes getaucht war, um dort in den Laderaum einzubrechen. Sein Lächeln verblasste, als ihm wieder einfiel, dass das Boot dabei erschreckend rasch gesunken und die gesamte Ladung vernichtet worden war. Glücklicherweise konnte er den Vorfall recht glaubwürdig einer Piratenbande in die Schuhe schieben, die zu der Zeit die Küste unsicher gemacht hatte.
    Doch die Kälte war ein völlig anderes Thema. Zeit seines Lebens war Luto bestrebt gewesen, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die Waren, die er mit sich zu führen pflegte, hatten üblicherweise ausgereicht, um ihn vor jedem Wetter ausreichend zu schützen - Nässe und Kälte hatte er stets mit der passenden Kleidung aushalten können. Doch als er barfuß auf dem nackten Fels stand und seine Kleidung zu einem kompakten Haufen zusammenschnürte, den er auf dem Kopf tragen würde, fröstelte er bereits merklich. Sein Blick huschte immer wieder zu dem strömenden Fluss und von dem Gedanken, darin zu schwimmen, wurde ihm übel.
    Doch schließlich ging es nicht anders; die anderen ließen sich der Reihe nach ins Wasser und Luto setzte vorsichtig einen Fuß in den Strom, um ihn sofort wieder rauszuziehen. Er musste sich beherrschen, um nicht laut loszufluchen. Eine Schüssel mit zerstoßenem Eis konnte nicht unangenehmer sein!
    Beruhige dich, flüsterte ihm Laris zu und Luto erschrak ein wenig. Sie war seit den gestrigen Geschehnissen sehr still gewesen - er hatte den Verdacht, dass auch sie sich hin und wieder zur Ruhe zurückzog - und er hatte ihre Stimme seit dem Frühstück nicht mehr gehört, bei dem ihnen Silex Verbindung mit dem Dunkelgeist offenbart worden war.
    Ich werde dir helfen, du schaffst das schon.
    Luto sparte sich eine Antwort, denn sie musste seine Verärgerung ohne Zweifel spüren. Die anderen waren inzwischen im Wasser und warfen ihm ungeduldige Blicke zu; er konnte es nicht länger hinausschieben und ließ sich unvernünftigerweise sehr langsam in den Fluss gleiten, was es nur schlimmer machte. Als er zur Hüfte kam, schwappte seine Pein selbst auf Laris über.
    Meine Güte, keuchte sie. Eure menschlichen Körper sind für solche Temperaturunterschiede doch höchst unpraktisch!
    So ist das bei uns Jungs halt, dachte er sauer und ließ sich vollends in die Fluten gleiten. Er merkte sofort, wie sein Körper mit jeder Sekunde mehr auskühlte. Natürlich tauchte er ein Stück weit unter die Oberfläche ein, sodass seine Sachen sofort nass wurden.


    Tanea übernahm beinahe augenblicklich die Führung und rief ihnen Anweisungen zu, die Luto dankbar befolgte. Üblicherweise bevorzugte er es, sich seine Pläne selbst zurechtzulegen, aber er war viel zu sehr damit beschäftigt, mit der Kälte zu hadern, als dass er auch nur darüber nachgedacht hätte, ob ihre Anweisungen überhaupt Sinn ergaben. So schwamm die Gruppe los und ließ die Eingangshöhle rasch hinter sich; die Strömung im Rücken trug ihren Teil dazu bei, sie mit beachtlicher Geschwindigkeit durch die Tunnel zu bewegen. Auch andere hatten ihre Kleidung teils auf dem Kopf abgelagert und auf Silex Haupt saß Saphrax, der seine Krallen in dessen Haar vergraben hatte. Begleitet wurde die Truppe von Rakyr, dem Luto neidvoll zusah, wie er über ihren Köpfen Kreise zog und durch die Luft segelte. Der Vogel war der Einzige, der sich nicht mit den Gefahren des Flusses herumschlagen musste.
    Nach einigen Minuten, von denen jede einzelne Luto vorkam wie die endlosen Winter in den nördlichsten Regionen von Lukaria, erregte etwas in dem Strom seine Aufmerksamkeit und zum ersten Mal, seit er ins Wasser eingetaucht war, bewegte sich seine Stimmung wieder für einen Moment nach oben, als er erkannte, dass seine Tasche vor ihm trieb. Im Vorbeischwimmen streckte er ächzend einen Arm danach aus und bekam den Riemen gerade so zu fassen - seine Finger waren inzwischen so klamm, dass er ihn fast nicht zu umschließen vermochte. Doch das war der einzige Lichtblick; weitere Minuten vergingen und das Schwimmen fiel ihm mit jedem Augenblick schwerer. Seine Gliedmaßen schienen sich mit Blei zu füllen und das unnatürlich schwere Gewicht sowie der vor Kälte pochende Schmerz war das Einzige, was er noch in seinen Beinen fühlte. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als in der Bewegung innezuhalten und kurz zu verschnaufen, doch das Wasser war zu turbulent als dass er das riskieren konnte.
    Er blinzelte und das gespenstische Zwielicht, das die Tunnel erfüllte, schien sich zu entfernen. Ihm war, als ob er ein fernes Flüstern vernahm, dann so etwas wie erstickte Rufe, die durch den Nebel der Zeit zu ihm getragen wurden. Sein Gesicht unterhalb seiner Nasenspitze war inzwischen taub vor Kälte und er spürte nicht mehr, wie er mehr und mehr unter die Wasseroberfläche eintauchte. Nur sehr langsam konnte er erkennen, dass die Rufe, die zu ihm drangen und so unendlich weit weg schienen, aus seinem Inneren kamen. Laris rief ihm dringende Warnungen zu, doch er verstand sie nicht.
    Das Nächste, was er fühlte, war, wie er gepackt und ein felsiges Ufer hinaufgedrückt wurde. Er spürte die Berührungen nicht direkt, sondern nur schwach, wie durch viele dicke Decken hindurch, nur dass diese Decken aus lähmendem Eis gewoben schienen. Sein Körper war so taub, dass er nicht merkte, wie er sich Kratzer und Schürfwunden zuzog, als ihm das Ufer hinaufgeholfen wurde. Er musste husten und sah sich wie eine außenstehende, unbeteiligte Person mit milder Verwunderung Wasser ausspucken. Er konnte sich nicht entsinnen, welches geschluckt zu haben.


    Er fand sich in einem Raum aus völliger Dunkelheit wieder, dessen Unermesslichkeit zu erkennen war, obwohl er völlig leer war. Erstaunt drehte Luto sich herum und erspähte hinter sich ein kleines, flackerndes Licht. Eine Fee? Er trat ein Stück näher, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Doch das Licht schien nicht näher zu kommen. Es war eine seltsame Erscheinung; nicht wie eine einzelne, kompakte Lichtquelle, sondern eher wie eine Art gesponnene Kugel, deren Fasern aus glühenden Lichtstrahlen gewebt zu sein schienen. Darin, klar sichtbar und doch unendlich weit weg, waren vage die Umrisse einer Art Elfe zu erkennen. Für einen Moment schien sich die Lichtgestalt zu entfernen, als würde sie durch einen schwarzen Tunnel hindurch fortgerissen, doch dann war sie wieder da und brannte mit neuer Intensität auf.
    "Das war knapp", sagte Laris und Luto hörte ihre Stimme, wie ihm schien, zum ersten Mal nicht als Echo in seinem Kopf, sondern klar und deutlich vor sich.
    "Was ist passiert?", fragte er verwirrt und er konnte sich des nagenden Gefühls nicht erwehren, dass er die Antwort kennen sollte, doch sie fiel ihm nicht ein.
    "Wir wären beinahe getrennt worden", sagte sie leise und in ihrer Stimme lag so etwas wie Schmerz.
    "Dann wärst du wieder frei... ", erwiderte er langsam und es schien Luto, dass das doch gar keine so schlechte Sache für den Lichtgeist gewesen wäre. Oder gab es da etwa einen Haken? Er kam nicht darauf. "Was ist das hier für ein Ort?", fragte er und schaute sich wieder um. Plötzlich kam es ihm gar nicht mehr so leer vor. Weit hinten erkannte er ein Gebirge, das ihm vage vertraut vorkam. Er zuckte zusammen, als er an der Schulter berührt wurde. Eine Hand in eisernem Handschuh ruhte darauf.
    "Du solltest nicht hier sein", sagte Hauptmann Viscen und sah Luto traurig an. Dieser blinzelte und schaute den Soldaten erstaunt an. Es schien ihm eigentümlich, den Hauptmann gerade hier anzutreffen.
    Viscen wandte sich an den Lichtgeist. "Schaffst du es, ihn zurückzuführen?"
    Der Lichtgeist wippte auf und ab, eine Geste, die an ein menschliches Nicken erinnerte. "Wir machen das schon", meinte sie.
    Der Hauptmann nickte und sah Luto durchdringend an. "Geht jetzt. Ihr dürft nicht hier sein, sonst lässt er euch nicht mehr weg", warnte er. Luto merkte nicht, dass er sich bewusst in Bewegung setzte, doch mit zunehmender Geschwindigkeit entfernten sich die unendliche Leere, das Gebirge und der Hauptmann.
    "Seid vorsichtig!", rief Viscen ihnen nach und seine Stimme war nur noch ein ferner Ruf. "Ich will euch hier lange, lange Zeit nicht mehr sehen!"


    Luto schlug die Augen auf und schnappte nach Luft. Er bäumte sich ein Stück weit auf, doch dann hielten ihn starke Arme sanft, aber bestimmt fest und er entspannte sich wieder, als er erkannte, dass Tanea ihn hielt. Sie strich ihm einige nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    "Alles in Ordnung?", fragte sie und in ihren Augen war Sorge zu lesen. Luto nickte benommen, aber er brauchte kurz, um ein verständliches Wort herauszubringen. Seine Kehle brannte trocken.
    "Wasser", krächzte er. Tanea griff sogleich zu ihrer Tasche und öffnete einen Verschluss, aus dem sie ihm in den Mund einflößte. Luto erkannte anhand des etwas sumpfigen Aromas, wo sie ihren Beutel aufgefüllt haben musste.
    Obwohl sie ihn dicht an ihrem Körper hielt und wärmte, zitterte er vor Kälte. An der Luft war es angenehmer als im Wasser, doch er war es trotzdem nicht gewohnt, sich extremen Temperaturen auszusetzen. Er hob einen bleischweren Arm und deutete auf seinen eigenenen Beutel, der ein Stück weit entfernt lag.
    "Feuer", flüsterte er und Tanea verstand. Sie machte eine Kopfbewegung zu Lucinda, um ihr zu bedeuten, ihr den Beutel zu reichen, und öffnete ihn. Kurz darauf holte sie zwei Feuersteine daraus hervor und begann sich umzusehen, ob sie etwas hatten, was sie verbrennen konnten. Lutos Stimme war noch schwach, als er sprach.
    "Die Pilzstängel", wisperte er. Die Gerudo-Kriegerin begriff sofort; diese Pilze nahmen die Feuchtigkeit mit ihren Hüten aus der Luft auf, daher waren ihre Stängel und Wurzeln vergleichsweise trocken. Sie setzte Luto sanft an die Wand, der sich dagegen lehnte und ihre Kleidung bibbernd um sich schlang, und begann, einige Pilze aus der Wand und dem Boden zu reißen. Die Hüte trennte sie ab und legte die Stängel auf einen Haufen und begann, die Feuersteine aneinander zu schlagen. Als die ersten kleinen Flammen sichtbar wurden, begriffen auch die anderen und beeilten sich, noch mehr Pilzstängel herbeizuholen. Schon bald war ein recht ansehnliches Feuer entfacht, um das sie herumsaßen und ihre kalten Hände und Füße davorhielten, um sich aufzuwärmen.
    "Zwei Tage", sagte Luto mit rasselnder Stimme, die inzwischen schon viel fester klang. "Die ist doch verrückt." Während er sich umsah - das Feuer und der Ärger über das Erlebte trugen dazu bei, dass seine Kräfte allmählich zurückkehrten - fiel sein Blick plötzlich auf Saphrax und Rakyr, die sich am Rand des Feuers um den wärmeren Platz stritten.
    "Der werden wir's zeigen", meinte er und kniff forsch die Augen zusammen, als sich ein Plan in seinem Kopf zu formen begann. Das Hermelin konnte im Moment nicht viel mehr ausrichten, als das Leid über ihre Reise zu teilen, doch bei dem Falken sah das schon anders aus. Man mochte vielleicht zwei Tage durch diese Tunnel irren, wenn man den Weg nicht kannte - doch wenn man einen fliegenden Begleiter an seiner Seite hatte...

  • Sala war bereits wieder eins mit den Schatten geworden, noch bevor die drahtige Gerudo mit den smaragdgrünen Augen ihre Kleider abgelegt hatte. Sie hatte noch einen Augenblick länger in der schützenden Dunkelheit eines Felsvorsprungs gewartet, als sie es vorgehabt hatte. Sie wollte nur einen kurzen Blick auf den Körper der Gerudo werfen, der Körper, dessen Geist sich entschieden hatte, sich zu einem schwächlichen Kümmerling hingezogen zu fühlen. Ihr Körper war nahezu perfekt, Sala schluckte, als sie Tanea musterte. Ihre feuerroten Haare, jetzt durch die Feuchtigkeit in der Höhle etwas dunkel, reichten der Gerudo bis in den Nacken, ihre Schultern, schmal aber kräftig genug, große Lasten zu tragen, ihre... Sala schluckte noch einmal, Brüste, wie sie sich in ihrer Kleidung deutlich abzeichneten. Durch die Kälte waren gewisse Details zu erkennen, die ihr Blut in Wallung brachten. Ihre Hüften und ihr Bauch, so schmal und dennoch muskulös, ihre Beine, unendlich lang und fähig, tausende Meilen zu laufen. Wie sie sich bewegte, so grazil und präzise, jede ihrer Bewungen, selbst die beiläufigsten Handgriffe, waren die einer wahren Kriegerin, gefährlich, sinnlich, tödlich. Als Salas Blick auf Taneas Händen ruhte, drängte sich ihr eigener Makel ins Gedächtnis.


    Sie erinnerte sich zurück an jenen schicksalshaften Tag, als sie gegen die Räuber kämpfte, die sich Zutritt zum Schloss verschafft hatten. Gerade noch konnte sie die Königin in ihren Gemächern aufsuchen und die Räuber daran hindern, ihr etwas Schlimmes anzutun. Beinahe wäre die Königin Opfer eines Raubüberfalls geworden und es war nur ihre Schuld. Sie hatte viel zu tief geschlafen und den brutalen Angriff der Eindringlinge bemerkt, als es schon fast zu spät war. Diese Nachlässigkeit hatte sie mit dem Verlust ihrer linken Hand bezahlt.


    Sala seufzte innerlich. Tanea würde sie bestimmt für schwach halten, so hatte sie doch im Kampf ihre Hand verloren. Bis zum heutigen Tag versuchte sie ihren Makel zu kaschieren, versuchte jenen Abend aus ihren Gedanken zu verbannen, jedoch gelang ihr nur Ersteres. Alpträume plagten sie nächteweise, Träume, die stets auf die selbe Art und Weise endeten. Ich muss ihr beweisen, dass ich ihrer Wert bin. Dieser Haderling soll mir dabei nicht im Weg stehen. Es wird nicht lange dauern, da wird sie merken, was für ein kümmerlicher Krieger er ist. Gerade in diesem Augenblick entkleidete Luto sich und entblößte einen eher schmächtigen Körper. Ich werde ihr zeigen, was wahre Hingabe ist.


    Noch einmal blickte sie auf die Gruppe, es waren nun fast alle im eiskalten Wasser. Sala schloss die Augen und ihre Gedanken waren allein bei der Gerudo mit den Smaragdaugen. Einen Augenblick später besann sie sich und machte sich auf, durch die verzwickten Höhlen und Gänge zu eilen, um vor der Gruppe anzukommen. Niemand kannte die Höhle so gut wie sie und niemand wusste, wie sehr man sich vor den Gefahren, welche die Höhle bot, in Acht nehmen musste.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Najwu nickte bestimmt, als Luto seinen Gedanken erläutert hatte. Er wusste nicht genau, wie intelligent Rakyr war, doch Najwu schien zuversichtlich, dass er das Tier ausreichend instruieren konnte, um ihnen weiterzuhelfen. Er ließ den Vogel auf seinem gehobenen Arm landen und wandte sich ihm zu.
    "Rakyr, wir brauchen einen Weg aus diesen Höhlen raus, und zwar so schnell und sicher wie möglich. Sieh zu, dass du der Strömung des Flusses folgst, wir können nicht dagegen anschwimmen. Achte auf Luftzüge, die einen Weg ins Freie offenbaren, und halte Ausschau nach einem Ort, wo wir wieder rasten können. Wir müssen die Möglichkeit haben, gut voranzukommen und auch bei Bedarf Rast zu machen."
    Der Falke schrie einmal kurz auf, wohl als Zeichen, dass er verstanden hatte; dann schlug er kräftig mit den Flügeln und sauste ins Dunkel davon. Najwu setzte sich.
    "Es kann eine Weile dauern, bis er zurückkommt", meinte er schulterzuckend und die anderen nickten. Es war unmöglich zu sagen, wie es hier weiterging, und für den Augenblick waren sie dankbar, dass sie am Feuer sitzen und sich aufwärmen konnten.
    Silex hob den Blick zu Luto und musterte ihn kurz, ehe er fragte: "Wie sieht es bei dir aus, geht's dir schon besser? Meinst du, du schaffst es nochmal in den Fluss?"
    Luto wusste, dass er es nur gut meinte, dennoch war ihm die Frage unangenehm. Alle sahen ihn mit einem Blick an, der Bände sprach: er war das schwache Glied in der Gruppe und derjenige, um den sie sich Sorgen machen mussten, dass er sie nicht zu lange aufhielt oder ihnen wegstarb. Etwas mutiger, als er sich fühlte, entgegnete er: "Macht euch um mich keine Sorgen, ich schaff' das schon. Ich habe mich vorhin nur etwas übernommen, das ist alles."
    Daraufhin war es einige Minuten still, doch obwohl keiner sprach, schien in der Gruppe eine Art wortlose Kommunikation stattzufinden. Tanea musterte Luto hin und wieder und er wich ihrem Blick angestrengt aus; er wollte nicht sehen, wie sie ihn ansah und sich überlegte, wie sie ihn wohl lebendig hier rausbringen würde. Silex streichelte Saphrax, der das Feuer deutlich behaglicher fand als den Fluss; Najwu und Lucinda tauschten hin und wieder kurze Blicke und schienen mit den Augen unausgesprochene Gedanken auszutauschen, vermieden es aber, ein Wort zu sagen.


    Es musste etwa eine halbe, wenig gesprächige Stunde vergangen sein, als ein entfernter Raubvogelruf, der durch die Tunnel hallte, Rakyrs Rückkehr ankündigte. Najwu stand augenblicklich auf und ließ den Falken auf seiner Schulter landen, der sogleich loskrächzte. Luto fragte sich unwillkürlich, wie gut der Hylianer mit der Augenklappe den Vogel wirklich verstand und wieviel reine Interpretation war.
    "Es gibt eine größere Höhle weiter vorne", meinte Najwu schließlich. "Wir müssen noch ein Stück weiterschwimmen, aber wir sind schon ziemlich nahe. Dort ist irgendetwas. Rakyr kann es mir nicht genau erklären, aber so, wie es sich anhört, muss es ziemlich wichtig sein."
    Die anderen nickten und bereiteten sich auf den Aufbruch vor. Lucinda stieß mit dem Fuß die Überbleibsel des Feuers ins Wasser, wo die Pilzstängel zischend erloschen. Silex nahm Saphrax wieder auf den Kopf und ließ sich als Erster ins Wasser gleiten. Luto zögerte einen Moment, doch dann sah er, dass Tanea wartete; es war offensichtlich, dass sie erst nach ihm in den Fluss steigen und in seiner Nähe bleiben würde. Innerlich stöhnte er auf; ihre Anteilnahme war zwar rührend, aber er ärgerte sich unheimlich darüber, wie schwach er für sie wirken musste. Sie hatte ihm vergangene Nacht widersprochen und gemeint, er sei für sie nicht wertlos. Doch es fiel ihm schwer, das zu glauben, wenn nicht mal er selbst davon überzeugt war, dass er etwas für die Gruppe leisten konnte. Resignierend ließ er sich in den Fluss gleiten und deutete die Kälte, die ihn umfing, als verdiente Strafe für sein Versagen.
    So dauerte es nicht lange, bis sie sich wieder von der Strömung entlangtreiben ließen, und sie schwammen diesmal viel dichter beieinander. Die Strömung wurde stärker, als es ein Stück weit bergab ging, dann wurde der Fluss wieder gerade. Sie erreichten bald die bis dahin gefährlichste Stelle: einige Dutzend Meter lang setzten die lichtspendenden Pflanzen und Kristalle komplett aus und sie trieben in vollkommener Schwärze dahin, unfähig, einander zu sehen, und mussten sich aneinander festhalten, damit niemand verloren ging. Im Dunkeln hörte Luto ein empörtes Keuchen, doch dann wieder nur das Rauschen des Wassers. Schließlich wurde es langsam wieder heller und sie bekamen die Höhle vor sich zu sehen, die Rakyr entdeckt hatte.
    Es war ein imposanter Anblick; die Höhle war mindestens so groß wie der Eingangsbereich der Tunnel, in dem sie zum ersten Mal in den Fluss gestiegen waren, doch hier wurde das Wasser schließlich von einer dicken Eisscholle unterbrochen, die Teil eines riesigen Eisberges war, der eine Hälfte der Höhle ausfüllte. Der Fluss floss weiter darunter durch, doch es war zu gefährlich für die Gruppe, darunter zu tauchen; es schien, als würde es darunter lange keine Möglichkeit geben, Luft zu holen. Als sie sich dem Eis näherten, wurde die Luft spürbar kälter und kleine Dampfwolken bildeten sich; aufgrund der Strömung kühlte das Wasser nicht ab, ehe sie wirklich zur Scholle trieben und mit ihren Händen das Eis berühren konnten. Auf Najwus Bestätigung hin hielten sie sich alle am Eis fest und zogen sich hoch; die Berührung des gefrorenen Elements auf der blanken, nassen Haut war eine Pein für Luto. Auf einmal wünschte er sich fast, im Fluss geblieben zu sein.
    Als sie keuchend am Eis standen, konnte sich Luto einen Reim darauf machen, was vorhin im Dunkeln passiert war, als sie einander gefasst hatten, denn Lucinda gab Najwu eine schallende Ohrfeige.
    "Fass mich nicht noch einmal so an", sagte sie schnaubend und Najwu rieb sich die Wange, doch er schien nicht wütend auf sie zu sein. Er lächelte ein wenig. Dann wandten sie sich alle dem Berg zu; unter der dicken Eisschicht waren riesige Exemplare der glühenden Kristalle eingeschlossen, welche die gefrorene Masse von innen heraus leuchten ließen. Von der Unbill abgesehen, die sie auf sich genommen hatten, um hierher zu gelangen, war es ein umwerfend schöner Anblick.


    ***


    Sala lief durch die Dunkelheit, folgte blind den Wegen, die sie wie ein zweites Zuhause kannte. Sie hatte unzählige Tage ihres Trainings in diesen Höhlen verbracht und war jedes Mal stärker und erfahrener daraus hervorgegangen. Zu Beginn ihrer Ausbildung war sie mit Königin Zelda selbst hier gewesen und hatte alle Grundlagen des Überlebens gelernt; später war sie alleine hierher gekommen, wenn sie eine Herausforderung gesucht hatte oder einsam war. In letzter Zeit war das oft der Fall gewesen.
    Sie schüttelte verärgert den Kopf und drängte den Gedanken beiseite. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, in Selbstmitleid zu schwelgen. Die Gruppe würde bald den Spiegelsaal erreichen und sie musste rechtzeitig dort sein, um ein Auge auf sie zu haben. Ihr schoss kurz die Frage durch den Kopf, ob der Rothaarige wohl schon ertrunken war. Sie glaubte es zwar nicht wirklich, aber zumindest belustigte der Gedanke sie.
    Nach einigen Minuten konnte sie einen Lichtschimmer am Ende des Tunnels erkennen und ihr Schritt wurde langsamer. Schließlich trat sie hinaus aus dem steinernen Schacht, dem sie gefolgt war, und bewegte sich vorsichtig an den Rand eines Vorsprungs hoch oben, fast an der Decke der Höhle. Von hier aus hatte sie einen wunderbaren Ausblick über den gesamten Raum und konnte den Eisberg im Auge behalten. Bis zum Grund der Höhle waren es gute fünfzig Meter und es gab keinen schnellen Abstieg, nur eine sehr langsame und mühsame Kletterpartie; sollte ein Notfall eintreten, der ihr Eingreifen erforderte, würde sie wohl oder übel in den Fluss springen müssen. Doch sie begnügte sich einstweilen damit, sich auf dem Vorsprung hinzuknien und darauf zu bauen, dass sich die Gruppe ihrer kommenden Herausforderung selbst stellen konnte. Immerhin hatten sie zwei sehr fähige und schöne Gerudo-Kriegerinnen im Team... damit sollten sie den Mangel, den der schmächtige Hylianer darstellte, vielleicht wettmachen können.
    Sie wartete.


    ***


    Da sie kein Feuer machen konnten, hatten sich alle notgedrungen wieder angezogen und schritten nun über das Eis. Der glühende Eisberg hatte sie zwar einige Augenblicke lang in Staunen versetzt, doch nun suchten sie eine Möglichkeit, wie sie hier weiterkommen sollten; unter dem Eis weiterzuschwimmen hatten sie einstimmig abgelehnt.
    Sie teilten sich ein wenig auf und jeder suchte nach einem verborgenen Gang, einem Loch im Eis oder auch nach einem Eingang in das Innere des glitzernden Berges. Luto blieb stehen, als ihm etwas Seltsames auffiel. An einer nackten Felswand, die ein Stück vom Berg entfernt war und etwas mehr in den Schatten lag, schien sich ein großes Loch zu befinden, möglicherweise der Eingang in einen weiteren Tunnel. Doch eben an jener Stelle ragte eine spiegelglatte Eiswand auf, die den Zugang komplett verschloss. Blank glänzend lag sie vor ihm und reflektierte die Bewegungen der anderen in der Höhle, als er davor stand und die Eiswand musterte, um herauszufinden, ob es sich hier womöglich um einen künstlich verschlossen Zugang handelte.
    Seine Augen wanderten am Rand des Eises entlang, doch nirgendwo war zwischen der kalten Mauer und der Felswand ein Spalt zu sehen, der darauf hindeutete, dass sie sich an der Stelle Einlass verschaffen konnten; die Wand zu durchbrechen schien auch ausgeschlossen, denn dafür war sie gewiss zu dick. Es schien, als ob ihre einzige Chance ein Feuer sei, doch in der Höhle waren keine Pilze zu sehen und sie hatten nicht viel dabei, was sie anzünden konnten. Um durch dieses Eis zu gelangen, musste ein Feuer wohl stundenlang brennen.
    Plötzlich wurde Lutos Aufmerksamkeit von etwas anderem beansprucht: sein Blick fiel auf die Reflektion der anderen hinter ihm und er konnte deutlich sehen, wie Tanea bei Silex stand und sich leise unterhielt. Er konnte ihr Gespräch nicht hören, doch wollte er sich auch nicht herumdrehen und sie darauf aufmerksam machen, dass er bemerkt hatte, wie sie miteinander tuschelten. So beobachtete er weiter unauffällig ihre Reflektion. Er kniff die Augen zusammen, als er ihnen zusah, denn obwohl sie in einer recht ratlosen Situation feststeckten, schienen sie sich blendend zu verstehen und die beiden lächelten breit. Luto schluckte und merkte, wie Eifersucht in ihm hochstieg. Worüber amüsierten sich die beiden miteinander nur so in dieser Lage? Unterhielten sie sich etwa über ihn? Rissen sie bereits Witze darüber, dass er ihrem Kampfgeschick nicht nacheifern konnte und dass er sich nicht so geschickt anstellte bei diesem Abenteuer wie sie? Er ließ sich noch immer keine Reaktion anmerken, doch sein Herz schlug jetzt schneller und er ballte die Fäuste.
    Auf einmal fühlte er in sich einen tiefen Stich, als er im Eis sah, was als Nächstes passierte: Silex strich mit der Hand über Taneas Gesicht, dann beugte er sich zu ihr und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Sie blinzelte kurz, dann ergriff sie sein Gesicht mit beiden Händen und erwiderte den Kuss leidenschaftlich.
    "HEY!", rief Luto laut und fuhr blitzschnell herum. Binnen eines Herzschlags war kochende Wut in ihm aufgestiegen und er bebte vor Zorn. Doch nur einen Augenblick lang, dann stand ihm der Mund offen vor Verwirrung. Als er gerufen hatte, hatten sich alle zu ihm umgedreht und sahen ihn fragend an, auch Tanea und Silex; doch die beiden standen gar nicht in der Nähe voneinander, sondern wurden von mindestens zwanzig Metern Distanz getrennt.
    "Was ist los?", fragte Lucinda verwirrt, die gerade die Hand auf dem Eisberg hatte und ihn untersuchte.
    "Äh, gar nichts", murmelte Luto leise und verstand die Welt nicht mehr. Völlig ratlos drehte er sich wieder zu der Eiswand um. Hatten seine Augen ihm da einen Streich gespielt?
    Doch als er den Blick wieder auf die Reflektion im Eis richtete, erkannte er, dass dem nicht so war. Silex und Taneas Gestalt hatten die Arme umeinander gelegt und sahen ihn mitleidig aus dem Eis heraus an, dann begannen sie sich wieder innig zu küssen und mit den Händen leidenschaftlich über den Körper des jeweils anderen zu fahren. Luto schüttelte ungläubig den Kopf über das, was er da in der Spiegelung vor sich sah. Er hob den Blick und sah in sein eigenes Spiegelbild, das ihn kühl musterte und herablassend lächelte. Dann blitzten seine Augen und die Gestalt trat aus dem spiegelnden Eis heraus.
    Luto stolperte rückwärts und fiel zu Boden, die Augen wie gebannt auf das Wesen gerichtet, das aus der Mauer getreten war und sein in Eis gegossenes Abbild zeigte. Die Gestalt selbst hob ihre Arme und betrachtete sich im Schimmer des glühenden Eisberges, vermutlich entzückt darüber, nicht länger eine bloße Reflektion zu sein.
    "Äh, Leute", stotterte Luto atemlos, "i-ich glaube, wir haben da ein Problem... "
    Als die anderen sich wieder zu ihm drehten, traten immer mehr der Reflektionen aus der Eiswand heraus und seine Begleiter keuchten erschrocken, als sie ihre eigenen Ebenbilder in den Eisfiguren erkannten. Die glitzernden Doppelgänger lächelten und sahen ihre lebendigen Originale lauernd an. Mit einem Knirschen verformten sich ihre Arme, flossen auseinander und bildeten statt der Hände dünne, messerscharfe Eisklingen. Dann griffen sie an.

  • Einen Weg, irgendwo hier musste es doch Weitergehen. Der imposante Eisberg schien hier sowieso komplett fehl am Platz. In dieser Höhle müsste zu warm sein als das sich hier Eis bilden könnte. Er lies nicht ein mal einen Spalt für Saphrax offen. Vielleicht hätten sie einen Nebenarm nehmen müssen, aber das Glaubte er selber kaum. Ratlos sah er zum Eisberg hinauf drüber Klettern war Sinnlos, er war viel zu Steil und zu Rutschig. Außerdem konnte er schlecht sagen wie viel Platz zwischen dem oberen Rand und der Decke war. "Äh, Leute" vernahm Silex Lutos Stimme "i-ich glaube, wir haben da ein Problem... " Sie drehten sich alle fast Gleichzeitig herum. Silex Gehirn verarbeitet erst zögerlich was er da sah, es war doch sehr skurril. Sie standen sich selber Gegenüber wie Gläserne Figuren.
    Die Wesen fackelten nicht lange und griffen an. Silex wollte seine Schwerter ziehen, doch er griff ins Leere. Sein Spiegelbild war schon bei ihm und holte aus Silex hatte kaum Zeit zum Ausweichen und die Eisene Klinge traf seinen Arm. Sie schien kälter als das Eis zu sein auf dem er stand und für einen kurzen Moment fühlte es sich so an als währe sein Arm gefroren, jedoch sickerte nun warmes Blut aus der Wunde und die Kälte verschwand. "Was zum?" Silex konnte dem nächsten Schlag ausweichen und verschaffte sich Abstand. Ohne Waffen konnte er weder Angreifen noch sich Verteidigen. Er rutschte fast aus als er sich unter dem Nächsten Schlag wegduckte, der Untergrund war ebenfalls sehr unpassend, jedoch schien es dem Spiegelbild nichts auszumachen. Ob es was brachte ins Wasser zu Springen? Nein er müsste gegen die Strömung schwimmen und währe seinen Feind schutzlos ausgeliefert, schutzloser als er Ohnehin schon war. Er hatte nicht ein mal Zeit zu Überprüfen wie es den Anderen ging.
    Die Angriffe von dem Eiswesen wurden immer schneller und kräftiger. Silex wurde immer Verzweifelter und wurde an die Wand
    zurückgedrängt. Das Wesen lächelte breit und herablassend. Silex sah in seine Augen wo er sich spiegelte. Jedoch sah er sich Tod, erstochen am Boden liegen auf rot gefärbten Eis.
    Das Grinsen wurde noch breiter. Es spielte mit Silex schien seine Furcht und Verzweiflung regelrecht aufzusaugen. Silex konnte den Blick nicht mehr von den Augen des Eiswesens wegnehmen. Er schien wie erstarrt, unfähig sich zu Bewegen.
    Er würde hier nie wieder lebend rauskommen, hier in dieser Höhle würde er seinen letzen Atemzug machen. Naja die Höhle ist ja auch nicht gerade schlecht, so einen schönen Ort zum Sterben hat ja nicht jeder. Außerdem wer bin ich überhaupt das ich denke ich könne die Welt vor dem unvermeidlichen Untergang bewahren. Ich bin ja nur ein Einzelner Mensch da kann ich auch nicht viel Ausrichten. Silex lies jeden Widerstand sinken und machte sich auf den Todesstoß gefasst.
    Mannomann ich muss mich auch zu einem Schwächling entwickelt haben, ich schaffe es nicht,- habe es noch nicht geschafft deinen Körper zu Übernehmen, aber ES schafft es sofort deine Gedanken zu Vergiften... ich glaube, ich werde alt.
    Varjo räusperte sich vernehmlich. Aber bevor ich hier noch in Selbstmitleid versinke, wie währe es wenn du mal deinen Hintern von diesem Fleck wegbewegst, ICH will hier wirklich nicht sterben. Silex riss die Augen auf und wich dem Schlag aus. Er machte eine Faust und schlug so hart es ging auf den Kiefer seines Gegenübers ein. Dessen Kopf wurde nach hinten gerissen, während sich Silex fluchend die Hand hielt. Dieses Wesen war so hart wie Stein, aber glücklicherweise schien nichts an seiner Hand gebrochen.
    Silex nutzte die Zeit um sich wieder mehr Platz zu verschaffen. Was hatte er da vorhin eigentlich für Gedanken gehabt sonst dachte er ja auch nicht so. Das Eiswesen schien ihn wirklich diese Gedanken in den Kopf gesetzt zu haben. Nocheinmal würde ihm das nicht passieren.
    Sein Eisenes ich drehte sich zu ihm um es schien relativ unbeeindruckt von dem Schlag, nein es zog sogar, soweit man das erkennen konnte, eine Augenbraue hoch und ging zu einem erneuten Angriff über. Vielleicht kann ich versuchen mit ihm zu Sprechen,... kann es überhaupt reden, oder hören? Als ob sich mit dem ein Vernünftiges Gespräch führen ließe, dass Glaubst du ja selber nicht. Das Sagt der Richtige. Meinte Silex Hast du etwa eine bessere Idee? Vielleicht Umarmst du es mal?bei vielen Bösen Seiten funktioniert das, naja bei mir nicht, aber wer nicht wagt..., Oder nein beschmeißt es mit Pilzstänge, vielleicht ist das seine Einzige Schwachstelle. Du kannst auch versuchen ihm ein Schlaflied vorzusingen, vielleicht rennt es dann weg, dass funktioniert sicher. Meinte Varjo ernst. Kurzum er hatte auch keinen Plan wie man gegen sich selber in Eisform gewann.
    Würde es helfen wenn er seinen Feind ins Wasser schmiss? Das Problem war das Eis nicht unterging. Aber einen Versuch war es wert.
    Er bewegte sich zum Rand der Eisplatte, das Wasser schwappte in regelmäßigen Abständen auf die schon rutschige Oberfläche und machte das Stehen nicht leichter. Das Spiegelbild war ihm gefolgt, nicht ohne zu Versuchen ihn nochmal zu erwischen, doch Silex war Vorsichtiger geworden.
    Nun stand er am Rand und Versuchte einen festen Stand zu bekommen. Das Wesen stach mit seiner rechten Hand, oder Klinge, besser gesagt, zu und schien damit wohl auf das Gleiche hinauszuwollen wie Silex. Er wich zu seiner eigenen Freude aus ohne auszurutschen und ergriff nun den rechten Arm von seinem Gegenüber. Wie ein Messer durchstach ihn die Kälte bei der Berührung und er sah wie sich Eiskristalle auf seiner Haut bildeten. Er erschrak fast so sehr das er den Arm fast losgelassen hätte, stattdessen zog er nun mit aller Kraft an und konnte es nun ins Wasser ziehen, wo er es nicht mehr so schnell rauslassen würde. Vielleicht schaffte er es sogar es in die Strömung zu bringen, damit es in den Wassertunnel geriet.
    Silex hielt es immer zurück sobald es versuchte wieder an Land zu kommen. Konnte es überhaupt ertrinken?
    Er musste es auf jeden Fall schaffen es noch ein wenig weiter nach unten zu drücken. Fast hatte er es geschafft, er drohte zwar selbst ins Wasser zu Fallen jedoch schaffte er es irgendwie oben zu Bleiben. Klingen schnellten aus dem Wasser in Silex' seine Arme. Unvorstellbarer Schmerz durchzuckte ihn. Von den Messern aus schien sein Körper zu Gefrieren. Gepeinigt schrie er auf, während sich das Eiswesen wieder nach oben zog. Selbst Varjo, der sich immer in die Hinterste Ecke von Silex' Bewusstsein zurückzog keuchte auf und fing das Fluchen an. Sala war doch Vollkommen Verrückt gewesen als sie, sie in diese Höhle geschickt hatte ohne jegliche Waffen.
    Aber Silex musste wieder aufstehen, sonst war er geliefert. Mit purer Willenskraft raffte er sich in die Höhe. Langsam kam wieder Gefühl in seine Gliedmaßen und sein verschwommener Blick klärte sich gerade rechtzeitig um dem Nächsten Hieb taumelnd zu entkommen. Silex schüttelte seinen Kopf um wieder klar denken zu können. Als er Plötzlich ein weißes Fellknäul sah das von Hinten auf sein Ebenbild sprang und es mit Krallen und Zähnen Angriff. So war es für einige Augenblicke abgelenkt und Silex ging so schnell wie möglich mit zusammengebissenen Zähnen, wieder in die Nähe der Anderen. Er hoffte das es ihnen gut ging, besser als ihn. Sie alle schienen Probleme zu haben, aber sie lebten noch. Mindestens etwas worüber Silex erleichtert sein konnte.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Immer noch empört über Najwus Verhalten untersuchte Lucinda einen der Eisberge. Er fühlte sich trotz seinem Material seltsam warm an.
    Vielleicht kann man das Eis irgend wie brechen. Wer weiß, hier hinter könnte es einen weiteren Weg geben.
    Sie fuhr zurück als Luto ein lautes "HEY!" rief. Verwirrt fragte sie nach dem Grund, doch scheinbar war nichts.
    Ich wusste doch die ganze Zeit, dass der nicht ganz richtig im Kopf ist. Die Diebin schüttelte den Kopf und widmete sich wieder dem Berg aus Eis. Wenn wir doch nur ein Feuer oder irgend eine heiße Quelle hätten. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Luto stotternd über ein Problem sprach. Lucinda drehte sich langsam um und konnte ihren Augen nicht trauen. Aus dem Eis traten exakte Spiegelbilder von ihr und den anderen. Die Wesen grinsten hämisch und verwandelten ihre Hände in messerscharfe Klingen aus Eis. Lucindas Ebenbild ging langsam auf sie zu und umkreiste die rothaarige. Sein Grinsen war mord lüstern und und eiskalt. Ihre Blicke trafen sich und mit einem Mal bekam Lucinda starke Kopfschmerzen. Sie sank zu Boden und presste ihre Hände gegen den Kopf. Schreckliche Gedanken wirbelten dort.
    'Gib auf.' 'Du wirst es nie zu etwas bringen.' 'Dieses Lächerliche Kind hat Angst vor Männern. HAHAHA!' ' Geh sterben!' 'Du hast das Leben nicht verdient!'
    Die Stimmen wurden immer lauter und immer mieser.
    'Du hässliche Göre!' 'Verkriech dich in ein Loch!' Schmutzige Diebin!' 'Du wirst nie geliebt werden!'
    "HÖRT AUF!" Wieder bildete sie Tränen in den Augen. Lucinda versuchte dagegen anzukämpfen, aber es wollte nicht aufhören.


    Ihr exaktes Ebenbild ging auf sie zu, bereit den Todesstoß zu vollführen. Es erhob seine Klinge und wollte zustechen, doch da kam wieder die starke Frau in der Diebin hervor. Die Gedanken kreisten zwar weiterhin in ihrem Kopf, jedoch versuchte Lucinda diese zu ignorieren. Gekonnt rollte sie zur Seite und das Wesen stach in den Boden. Als es kurz fest hing nahm sie einen versteckten Dolch hervor und schnitt ihrem falschen Ich den Arm ab. Doch eine gute Entscheidung, dass ich eine Waffe mitgeschmuggelt habe.
    Als sie der Existenz des Wesens ein Ende bereiten wollte zerfloss dessen Arm wieder zusammen und bildete diesmal eine Art Kreissäge aus glänzendem Eis, die unglaublich schnell um die eigene Achse rotierte. Wütend rannte es auf sie zu. Lucinda trat die Flucht an, doch es war sehr schwer auf diesem Boden zu laufen ohne auszurutschen. Schnell schlitterte Lucinda einer Eiswand entgegen, blieb vor dieser stehen und wartete auf ihren Feind. Als dieses Ausholen wollte sprang die Frau so gut es ging zur Seite und das Wesen schnitt einen Riss in das relativ dünne Eis. Sie wollte ihr Ebenbild zu Fall bringen und kickte ihr rechtes Bein in Richtung Feind, doch dies schlug dramatisch fehl. Es streifte sie mit der rotierenden Waffe. Das Gefühl war schrecklich, eiskalt und lähmend. Lucinda schrie vor Schmerzen laut auf. An der Stelle wo sie getroffen wurde trat Eis aus und weitete sich bis zum Boden aus, so dass sie fest gefroren war und sich nicht bewegen konnte. Mit ihrem Dolch wollte sie das Eis brechen, doch ihr Feind schlug diesen aus ihrer Hand und bäumte sich vor ihr auf. Panik breitete sich in ihr aus.
    Nein, es darf noch nicht zu Ende sein!

  • Luto rollte über den Boden, um dem Hieb seines eisigen Doppelgängers auszuweichen. Die Klinge streifte sein Hemd und riss es an der Schulter auf, aber verletzte ihn nicht. Dennoch fluchte er, als er sich aufrappelte und fieberhaft nach einem Ausweg suchte. Ein flüchtiger Blick verriet ihm, dass die anderen in Kämpfe mit ihren Ebenbildern verwickelt waren - selbst die Tierbegleiter von Najwu und Silex wurden von ihren eigenen Eisreflektionen bedrängt. Rakyr schraubte sich hoch in die Luft, verfolgt von einem eisenen Raubvogel; Saphrax balgte sich am Boden mit einem glitzernden Nager, der sein gefrorener Zwilling war.
    Sie sind eure genauen Ebenbilder, schaltete sich jetzt Laris in seine Überlegungen ein. Sie verfügen über all eure Fertigkeiten.
    "Na toll", keuchte Luto, der nicht wusste, wie ihm das weiterhelfen sollte. "Und wie schlägt man sich selbst in einem Kampf?"
    Ich glaube nicht, dass Sala euch hergeschickt hat, um getötet zu werden, überlegte Laris jetzt, während Luto den Stichens eines Doppelgängers auswich. Es ist eine Charakterprüfung. Der Schlüssel zum Sieg liegt darin, die eigenen Stärken - und Schwächen - zu kennen.
    Luto rutschte ein Stück weit über das Eis, als er vor einem Schwerthieb zurückgesprungen war. Er atmete schwer in der kalten Luft und sein Körper protestierte gegen den Kraftakt, den er aufbieten musste, um in Bewegung zu bleiben. Das Schwimmen in dem eiskalten Wasser hatte extrem an seinen Kräften gezerrt und allmählich ermüdeten seine Gliedmaßen, seine Bewegungen wurden nachlässig und träge. Wenn der Kampf noch lange dauerte, würden sie alle schlicht und ergreifend schlappmachen, weil sie am Ende ihrer Kräfte waren. Die Eis-Doppelgänger hingegen schienen solche Probleme nicht zu haben; ihre Bewegungen blieben schnell und geschmeidig und sie zeigten keinerlei Anzeichen von Erschöpfung.
    Luto stolperte weiter davon und duckte sich unter einer Klinge hindurch, die für Najwu von seinem Ebenbild bestimmt war; er versuchte, sich nicht in dessen Kampf einzumischen und suchte das Weite, verfolgt von seinem eigenen Gegner. Seine Gedanken rasten. Die Stärken, die Luto hatte und für einen Kampf taugten, waren überschaubar. Welche Schwächen hatte er, die er sich bei seinem Widersacher zunutze machen konnte?
    Schließlich geschah, was nur eine Frage der Zeit gewesen war: Luto rutschte auf dem spiegelglatten Untergrund aus und fiel hart auf das Eis, rutschte einige Meter weit und wurde von einer Felswand gebremst, gegen die er unsanft schlitterte. Daran gelehnt blieb er stöhnend liegen und hielt sich das vor Schmerz pochende Bein, auf das er gefallen war. Klirrende Schritte kündigten die Ankunft seines Gegners an, dann beugte sich ein Schatten über ihn. Luto riss die Augen auf, als sein eisiges Ich die Klinge hob.
    Der Ruf drang instinktiv aus seinem Mund, ohne das er groß darüber nachdachte. "Wenn du mich leben lässt, gebe ich dir eintausend Rubine!"
    Das Undenkbare geschah: sein Doppelgänger hielt in der Bewegung inne und setzte eine nachdenkliche Miene auf, als ob er sich das Angebot durch den Kopf gehen lassen musste. Luto musste vor Erleichterung ungläubig grinsen. Ohne ein Gewissen, das durch Laris Anwesenheit an Weisheit gewonnen hatte, wurde sein eisener Widersacher von der gleichen Gier gesteuert, die ihn früher kontrolliert hatte.
    Eis-Luto ließ den in die Luft gehobenen Arm herabsinken und ritzte stattdessen mit einigen schnellen Bewegungen etwas in die Wand. Luto hob den Blick und sah, dass dort ein Gegenangebot aufgezeichnet war, eine einzige Zahl: 5000.
    "Was!?", platzte es unwillkürlich aus ihm heraus und er tippte sich vielsagend gegen die Stirn. "Du spinnst wohl!"
    Eis-Luto knurrte erzürnt und hieb wieder nach seinem Original, der sich schnell unter dem Angriff wegduckte und die Beine in die Hand nahm.
    Das war wohl die falsche Schwäche, kommentierte Laris trocken, als Luto davonlief. Da hast du dich ja schön selbst überlistet.
    "Ich weiß, ich weiß", murmelte Luto keuchend und dachte wieder fieberhaft nach. Aus den Augenwinkeln nahm er eine rollende Bewegung auf Fußhöhe wahr und im Vorbeilaufen kickte er mit aller Macht gegen den Saphrax-Doppelgänger aus Eis, der in hohem Bogen davonflog und gegen den Kopf von Eis-Lucinda knallte, die gerade mit erhobener Waffe über ihrem Original stand. Das Eis-Hermelin zerbarst in tausend Scherben und Lucindas Gegner taumelte einige Augenblicke lang desorientiert davon, was der Gerudo-Kriegerin Zeit verschaffte, sich zu befreien und auf die Beine zu kommen.
    "Oh, das war ja leicht", wunderte sich Luto. Anscheinend hatte es nicht nur Vorteile, dass ihre Widersacher aus Eis waren. Saphrax, der nun von seinem eigenen Kampf befreit war, rannte zu Silex und sprang dessen Doppelgänger an.
    Jeder ist nur mit seinem Ebenbild beschäftigt, dachte Luto nach. Es will wohl keiner den anderen um Hilfe bitten. Ihr Stolz im Kampf ist ihre Schwäche, überlegte er. Wenn wir zusammenarbeiten würden, sollten wir eigentlich leichtes Spiel haben.

  • Ihr Doppelgänger war mindestens genauso schnell, wie Tanea selbst. Sie konnt jedem seiner Angriffe nur mit großer Mühe ausweichen, ihren Schlägen und Hieben wich ihre Doppelgängerin jedoch, wie es schien, mühelos aus. Sie merkte, wie sie langsam erschöpft wurde. Wie soll ich mich nur selber im Kampf schlagen? Tanea schien ratlos, Verzweiflung machte sich in ihr breit. Für einen kurzen Moment war sie unachtsam, ihre Doppelgängerin traf sie hart am Oberschenkel. Tanea stöhnte kurz auf und konzentrierte sich wieder. Gerade in diesem Augenblick sah sie, wie Luto nicht nur Eis-Saphrax ausschaltete, indem er ihn gegen die Eiswand kickte, sondern auch Eis-Lucinda von ihrem gefrorenen Kopf befreite. Tanea wich einem Hieb ihres Eis-Doppelgängers aus, der ihren Kopf von den Schultern trennen sollte. Das war die Lösung! Sie mussten ihre Doppelgänger gemeinsam bekämpfen, nur so konnten sie die Überhand gewinnen.


    Tanea wich einer weiteren Attacke aus, diesmal hätte ein Treffer ihr wohl den Arm abgetrennt. Lucinda rief sie, und deutete auf den Eisdämon, der Lucinda zum Verwechseln ähnlich sah. Eis-Lucinda taumelte auf der Eisscholle und schlug wild mit ihren Armen um sich, Tanea hechtete nach vorn, um nicht von ihren scharfen Klingen getroffen zu werden, dicht gefolgt von Eis-Tanea. Lucindas Doppelgänger schien ihren Stimmen zu folgen und wandte sich Ludinda zu, die heftig stöhnen wieder auf die Beine kam. Gerade in diesem Augenblick sprang Tanea zu Lucinda, warf sie um und drückte sie auf den Boden. Eis-Lucinda, die immer noch benommen schien, geriet in Rage und schlug immer heftiger mit ihren Eisklingen um sich, dabei bemerkte sie garnicht, wie Taneas Doppelgängerin ihr gefährlich nahe kam, um ihrer Gegnerin den Garaus zu machen. Eis-Tanea lief so zielstrebig zu der echten Tanea, dass sie garnicht zu bemerken schien, wie Eis-Lucinda wie ein wilder Berserker ihre Klingen kreisen ließ. Im nächsten Moment wurde sie oberhalb ihrer Hüfte in zwei Teile geschnitten. Eis-Lucinda, die nun bemerkte, dass sie etwas getroffen hatte, hackte immer wieder auf Eis-Tanea ein, deren schmerzverzerrtes Gesicht stumme schreie ausstieß. SIe schien den Unterschied garnicht wahr zu nehmen, immer und immer wieder ließ sie ihre Klingen auf den eisigen Körper hinabgleiten, bis ihre Klingen stumpf waren und selbst zu bersten drohnten, von Eis-Tanea war inzwischen nicht mehr übrig, als ein Haufen Eiswürfel. Dennoch ließ Eis-Lucinda ihre tödlichen Klingen wiederkehrend, ohne Unterlass, auf den Boden schlagen, wie wenn sie nur ein Ziel hätte, nämlich ihre Widersacherin zu zerstückeln.


    Da Eis-Lucinda abgelenkt war, standen die echte Lucinda und Tanea auf. Gemeinsam würden sie eine Chance gegen Lucindas eisigen Doppelgänger haben. Tanea und Lucinda teilten sich auf, nahmen den Eisdämon in die Zange und griffen gleichzeitig an, während sie immer auf die tödlichen Hiebe des Eismonsters achteten. Es gelang Tanea den Schlägen auszuweichen, obwohl Eis-Lucinda in einem ähnlich schnellen Tempo ihre Schläge niedersausen ließ, jedoch ohne die tödliche Präzision.


    Lucinda schlug zu, während ihr eisiger Gegenpart den Rück zugedreht hatte, als dieser sich ihr zuwandte, duckte sie sich nach rechts weg und Tanea trat den Eisdämonen. Eis-Lucinda stolperte über Lucindas Körper, die sich ihm in den Weg warf und schlug hart auf dem eisigen Untergrund auf, eine ihrer Klingen, mit der sie sich abzustützen versuchte, brach und zerbarst in viele kleine Eisstücke. Tanea und Lucinda ließen dem Eisdämonen keine Verschnaufpause, sondern liefen zum gestürzten Doppelgänger und schoben ihn ins eisige Wasser, wo bereits Silex' Doppelgänger trieb. Dort würden sie einen Vorteil gegenüber den Eisdämonen haben und jetzt, da von Taneas Doppelgänger nicht mehr übrig war, als Eiswürfel, konnten sie den Spieß vielleicht umdrehen

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Zu Silex seiner Verblüffung schienen sich die Gegner nur für ihr Gegenstück zu Interessieren sie waren Blind auf ein Ziel vexiert. Das hieß das nur einer ihn angreifen würde, er selber. Das Problem war das er auf zwei Schwerter spezialisiert war und sein Eis-Ich genau diese zur Verfügung hatte, während er selber keine einzige Waffe dabei hatte. Er war schlicht weg zu Gutgläubig. Tanea schaffte es auf schlaue Art und Weise ihr Eis-Ich zu zerstören. Wenn Eis-Lucinda es nicht auch wieder schaffte wieder aus dem Wasser zu kommen waren noch, Rakyr und Saphrax mitgezählt, noch 4 übrig.


    Silex wollte seinen Hermelin zur Seite stehen, doch Tanea und Lucinda schienen sich schon darum zu kümmern und schubsten den Dämon abermals ins Wasser. Saphrax sprang noch rechtzeitig wieder von Eis-Silex ab und rannte auf ihn zu. Silex schätzte kurz ab wer von Najwu und Luto die meiste Hilfe benötigte. Da Najwu anscheinen auch einen Dolch mitgeschmuggelt hatte viel Silex die Entscheidung leicht und rannte auf Luto zu. Silex Verletzungen an den Schultern waren nicht sonderlich tief, sein Eis-Ich schien aus dem Wasser nicht genug Schwung geholt haben zu können. So war er zwar ziemlich geschafft, aber nicht zu schwer verletzt als das er nicht helfen konnte.
    Auch Silex hatte verstanden das es darauf ankam seine Schwächen zu nutzen. Sein Eis-Ich war nicht nur deshalb letztendlich dem Wasser zum Opfer geworden weil Saphrax ihn abgelenkt hatte sondern einfach weil er auch nie gedacht hätte das ihn jemand in so einer Notlage ins Wasser schubsen würde.
    Silex stand nun in der Nähe der zwei Gegenstücke, er hatte schon mitbekommen das Luto versucht hat seinen Eisgegner mit Rubinen zu bestechen.
    Was waren Lutos schwächen die nicht so kostspielig waren? Da viel Silex eine Situation ein in der Luto wirklich am Boden zerstört war. Vielleicht half es ja den Eis-Luto abzulenken? "HEY Eis-Luto, dein Wagen ist mir vorhin ins Wasser gerutscht als ich eine Decke gesucht habe! Das ist doch nicht allzu schlimm oder?" schrie er in die Richtung der Beiden.
    Eis-Luto riss die Augen auf und es schien als ob er noch ein paar Grad kälter wurde, falls das überhaupt noch ging. Nun schien er, mindestens für kurze Zeit, vergessen zu haben was er Eigentlich noch vorgehabt hatte. Als Eis-Luto nun auf Silex losgehen wollte, kam nun von hinten Tanea geschickt auf den rutschigen Boden angerannt und konnte den Eisdämon niederschlagen, dessen Ausdruck sich von schieren Entsetzen in Wut verwandelt hatte, aber nun keinen Bewegungsfreiraum mehr hatte.
    Lucinda schien sich nun mit Najwu zusammengetan zu haben und half ihm Eis-Najwu zu Besiegen. Selbst Saphrax und Rakyr arbeiteten zusammen, indem Rakyr seinen Gegenpart so nahe zum Boden gelockt hatte sodass Saphrax Eis-Rakyr am Boden festnageln konnte und ihn nun mit allen ihn zu Verfügung stehenden Krallen zu Bearbeiten.
    Fast hatten sie es geschafft.

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    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Als Silex und Tanea Lutos Ebenbild abgelenkt hatten, war er vor der Eiswand, aus der die Gegner getreten waren, stehengeblieben und hatte seinen Eis-Doppelgänger beobachtet. Der Gesichtsausdruck, mit dem er auf Silex Ruf reagiert hatte, ließ Luto wie angewurzelt dastehen, denn er wusste, dass es der gleiche Ausdruck war, den er noch wenige Tage zuvor zur Schau gestellt hatte, als seine Besitztümer verloren gegangen waren.
    Das war es also? Das war das, was er bis vor kurzem noch selbst gewesen war? Erst jetzt dämmerte Luto die wahre Bedeutung dieses Raumes und der Prüfung, der sie sich soeben unterzogen. Es ging nicht darum, ihre Eis-Widersacher zu besiegen. Vielmehr ging es darum, sich selbst in ihnen wiederzuerkennen - die eigenen Schwachstellen und die kalten Seiten, die sie zu verstecken suchten. Und etwas daraus zu lernen.
    Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als Eis-Luto seine Starrheit ausnutzte und auf die Füße sprang. Mit einer geschmeidigen Bewegung bewegte sich sein Abbild hinter Luto und hob eine eisene Klinge an seine Kehle. Tanea und Silex blieben sofort stehen und Luto meinte einmal mehr, dass es nun mit ihm zu Ende gehen würde. Doch der Eis-Doppelgänger sah sich hektisch um und zog Luto einige Schritte rückwärts zur Wand, während er den Raum unter die Lupe nahm. Er sah mit an, wie seine eisenen Kameraden der Reihe nach zerfielen und auch Eis-Najwu sich den vereinten Angriffen von Lucinda und Najwu allmählich geschlagen gab. Tanea und Silex rührten sich nicht, doch all ihre Muskeln waren angespannt und man sah, dass sie nur auf eine Gelegenheit warteten, gegen ihren Gegner loszuschlagen, sobald dieser die Bedrohung seiner Geisel vernachlässigte.
    Dann geschah etwas Unerwartetes: statt ihm die Kehle durchzuschneiden oder anzugreifen, warf sich Eis-Luto mitsamt seinem Original in einem weiten Satz nach hinten und Luto wurde von stechender Kälte umhüllt, als sie gemeinsam in die Eiswand eintauchten und eine Sekunde später, die sich wesentlich länger und schmerzhafter anfüllte, auf der anderen Seite wieder herausfielen.
    Sie befanden sich jetzt in einem sehr dunklen Tunnel und die Geräusche von Lutos Begleitern waren vollständig abgeschnitten. Durch die Eiswand, die gewiss einen halben Meter dick sein musste, drang fahles Licht der Kristalle im anderen Raum und man konnte verschwommen die hektischen Bewegungen der anderen ausmachen. Doch all das fiel Luto nicht auf, als er sich hochstemmte und sofort zurück an die Wand wich; sein Doppelgänger erhob sich ebenfalls und kam langsam und mit erhobener Waffe auf ihn zu.
    Keuchend stand Luto seinem Ebenbild gegenüber und sah ihm in die glitzernden Augen. Doch etwas hatte sich verändert und Luto brauchte einen Herzschlag lang, um zu begreifen, was es war: er hatte keine Angst mehr. Er richtete sich auf und straffte sich, als er seinem Doppelgänger entgegensah. Weder jetzt, schutzlos ausgeliefert in diesem Tunnel, von den anderen abgeschnitten, noch zuvor, als dessen Klinge an seine Kehle gehalten wurde, hatte er Angst davor, dass Eis-Luto ihm etwas antun würde.
    "Du kannst mir nichts tun", sagte er laut und mit atemloser, aber fester Stimme. "Du bist nicht wie ich. Du bist eine Projektion, eine Anhäufung meiner schlechten Seiten und Ängste." Seine Stimme wurde leiser, jedoch bestimmter. "Aber ich bin mehr als das. Ich bin viel mehr, als du jemals sein könntest."
    Eis-Luto knurrte wild auf und ließ die Klinge in einem horizontalen Bogen auf Luto zusausen, um sein Original zu enthaupten. Diesmal duckte sich Luto nicht oder machte sonstige Anstalten, der Attacke auszuweichen - ruhig, aber blitzschnell hob er die Hand und fing die Klinge mit den bloßen Fingern ab. Eis-Lutos Augen weiteten sich ungläubig und er zerrte an seinem Schwert, doch Luto hielt sie so fest umklammert, dass seine Handfläche vor Schmerz brannte, und ließ sie nicht los.
    "Du bist nur ein Standbild, eine Momentaufnahme, die mich glauben machen soll, dass es keine Hoffnung auf Veränderung gäbe." Ein dünner Rinnsal warmes Blut tropfte aus Lutos Faust hervor und lief die Klinge hinab, doch er ließ nicht los. "Aber ich habe mich verändert. Und ich werde mich weiter ändern. Ich werde besser werden und über mich hinaus wachsen, und ich werde mich allen beweisen, die jetzt noch an mir zweifeln. Du wirst nie mehr sein als das, was du im Moment deiner Erschaffung gewesen bist. Aber ich... ich kann alles sein." Er griff noch fester zu. "Ich bin nicht wie du."
    Einen Sekundenbruchteil länger kreuzten die beiden Ebenbilder ihre Blicke - dann, noch ehe Eis-Luto ein überraschtes Gesicht machen konnte, explodierte er in einer Wolke von Millionen glitzernden Schneeflocken. Luto stand einfach nur da und ließ die blutende Hand sinken. Sein erhöhter Herzschlag verlangsamte sich und ihm war, als würde mit dem Adrenalin auch alle seine übrige Kraft einfach aus ihm herausfließen. Er fühlte sich unendlich müde.
    Laris sagte nichts, doch Luto konnte in sich spüren, dass der Lichtgeist vor Ehrfurcht schwieg. Sie hatte einen neuen Respekt vor ihm entwickelt, den sie vorher nicht für möglich gehalten hatte. Er hob den Blick, als er ein Zischen vernahm, und konnte sehen, wie die Eiswand vor ihm, die ihn von den anderen trennte, einfach dahinschmolz. Luto schloss daraus, dass alle Eis-Doppelgänger erledigt waren.
    Wenige Sekunden später war die Mauer fortgeschmolzen und die anderen standen vor ihm. Silex und Tanea liefen ohne zu zögern zu ihm in den Tunnel und sahen sich hektisch nach seinem Widersacher um.
    "Alles in Ordnung? Was ist passiert?", fragte Silex nervös, doch Luto winkte ab.
    "Es ist okay. Wir haben's geschafft, schätze ich."
    Taneas Blick fiel auf seine Hand, aus der noch immer Blut tropfte, das den Schnee am Boden des Tunnels dunkel färbte. "Du bist verletzt!", stellte sie fest und packte seine Hand, um sich die Schnittwunde anzusehen. Luto fand, dass ihre Reaktion übertrieben war, doch er ließ sie gewähren. Zum einen fühlte er sich zu erschöpft, um zu protestieren; zum anderen erfüllte es ihn mit ein wenig Wärme, als er die ehrliche Sorge in ihrem Gesicht sah. Er lächelte matt. "Ist nicht so schlimm." Er hob den Blick zu den anderen, die nun hinter Tanea herantraten und sich den Tunnel besahen. "Ist bei euch alles in Ordnung, ist jemandem was passiert?", fragte er.
    Die anderen bestätigten, dass es ihnen gut ging, und auf den ersten Blick schien sich keiner ernsthaft verletzt zu haben. Lediglich einige Schnitte, Schrammen und andere, kleinere Blessuren zeugten von dem Kampf, der vor wenigen Minuten noch getobt hatte, doch Luto vermutete, dass jeder von ihnen zu stolz war, sich wegen solcher Kleinigkeiten groß zu beklagen. Er drehte sich um und sah den Tunnel hinunter, so weit er vom dem geisterhaften Licht des Eisberges erhellt wurde.
    "Sieht so aus, als hätte ich rausgefunden, wie wir weiterkommen", meinte Luto und die anderen pflichteten ihm bei. So verloren sie nicht viel Zeit und setzten sich bald in Bewegung, den Tunnel entlang - nicht jedoch, ehe Tanea einen Streifen ihrer Kleidung abgerissen und verwendet hatte, um Lutos Schnitt auf der Handfläche zu verbinden.


    So waren sie rasch wieder unterwegs, einen weiteren, neuen Tunnel entlang, der teilweise in völliger Dunkelheit lag, dann jedoch auch wieder von kleineren Leuchtgewächsen erhellt wurde. Auch, wenn es die anderen vielleicht nicht zugegeben hätten, waren alle dankbar, dass sie nicht schwimmen mussten; Luto merkte deutlich, dass nicht nur er selbst mit den Kräften am Ende war.
    Obwohl sie schweigend dahingingen, wurde ihre Stimmung bald merklich besser, denn die Luft wurde mit jedem Schritt, den sie taten, wärmer und wärmer, und als sie vor sich schon einige Zeit lang ein grünliches Licht erkennen konnten, erlebten sie bald eine weitere, die bis dahin angenehmste Überraschung. Sie verließen den Tunnel und traten in eine große Höhle, die nahezu das Gegenteil von der war, die sie verlassen hatten: hier war es wohlig warm und die Luftfeuchtigkeit machte das Atmen weitaus leichter und angenehmer als an der klirrend kalten Luft der Eisberg-Höhle. Aber am schönsten war, dass diese Höhle grün und lebendig war; der Boden war von so weichem Gras bedeckt, dass ein Teppich nicht angenehmer für die Füße gewesen wäre, und sie sahen vor sich eine Art Oase, durch die sich der Fluss, der aus einer Felswand herauskam, schlängelte; vorbei an heißen Quellen und Bäumen, deren Äste schwer von Früchten hingen. Pilze und bunte Blumen spendeten ein sehr romantisches Licht und einige glühende Käfer schwirrten gemütlich durch die Luft. Kurzum: sie schienen in einem unterirdischen Paradies gelandet zu sein.
    Selbst der ernsthafte Najwu, der von ihnen allen aussah, als ob er am wenigsten Ergriffenheit und Romantik für solch einen Ort aufbringen konnte, schien überwältigt. Einen Moment lang sah er sich mit offenem Mund um, dann sprach er laut aus, was alle anderen dachten: "Ich würde vorschlagen, wir werden hier übernachten."

  • Die Höhle stand in krassem Gegensatz zu dem, was sie bisher hier erlebt hatten. Es war so lebendig, farbenfroh, Tanea konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal ein so saftiges Grün und so leuchtende Früchte gesehen hatte. Genau in diesem Augenblick schien ihr Magen sie in Form eines Knurrens daran zu erinnern, dass sie schon seit einiger Zeit nichts mehr gegessen hatten. Die Höhle schien wie ein Geschenk an sie, da sie die Strapazen bisher gut überstanden hatten. Es fiel Tanea schwer, nicht einfach loszulaufen und die Früchte direkt von den Bäumen zu pflücken und sich an ihrer Süße zu laben. Sie drehte sich zu ihren Gefährten um und konnte in ihren Blicken sehen, dass alle das selbe dachten, wie sie.


    Schnell waren ein paar Äste gesammelt, trotz der hohen Luftfeuchtigkeit schienen die Äste wunderbar zu brennen, sofort war ein wohliges Feuer entfacht. Luto und Lucinda machten sich sofort auf, die Äster der Bäume von der Last der reifen Früchte zu befreien. Sie sammelten so viele, wie sie tragen konnten und brachten sie zum provisorischen Lagerplatz. Saphrax konnte sich nicht beherrschen und naschte direkt eine der Früchte an. Sein Schmatzen und Kauen war deutlich zu hören, wie er sich in die pralle Frucht vorarbeitete und das saftige Fruchtfleisch verzehrte. Soweit man dies erkennen konnte, falls Frettchen so etwas wie zufriedenheit ausstrahlen konnten, dürfte Saphrax nie zufriedener gewesen sein.


    Nachdem nun auch Silex und Najwu halfen, Früchte und Pilze zu pflücken, war das Lager bald ein Füllhorn aus verschiedenen Köstlichkeiten. Alle Gefährten schauten sich kurz an, niemand wollte sich eingestehen, wie hungrig er war und direkt reinhauen. Als Tanea die erste Frucht langsam nahm und sich zum Mund führte, schlugen auch die restlichen Begleiter zu. Najwu schmatzte so laut, dass Saphrax kurz erschrak und sich umblickte, dann aber gleich wieder in einer Höhle aus Fruchtfleisch verschwand. Es war ein Festmahl, die Früchte waren so süß, Tanea hatte wohl nie süßere und saftigere Früchte gegessen. Der Vorrat schien endlos zu sein, es war, wie wenn die Früchte mit jedem Bissen noch besser zu schmecken schienen. Jeder von ihnen tat sich an den Geschenken, welche die Höhle bot, gütlich, bis sie schließlich, satt und voll, ringsum das Feuer saßen, das sanft prasselte.


    Plötzlich rumorte es in Taneas Bauch. Hatte sie sich übernommen? Sie hatte vielleicht ein paar Früchte zuviel gegessen. Aber sie konnte sich nicht zurücknehmen, ihr Hunger war zu groß. Sie fuhr mit ihren Händen über den Bauch und erschrak beinahe zu Tode, als ihre Hände mit ihrem restlichen Körper verschmolzen. Sie versuchte, die Hände unter ihrer Kleidung hervorzuziehen, doch war es, wie wenn ihre Hand an ihrem Bauch angenäht war. In Panik sprang sie auf und blickte um sich, mit Entsetzen stellte sie fest, dass ihre Gefährten zu monströsitäten verschmolzen und auf sie zukamen. Sie konnte sich nicht wehren und wollte weglaufen, doch ihre Beine waren im Boden versunken. Ihre Beine fühlten sich an, wie wenn sie durch schlammigen Morast waten würde, jeder Schritt kostete sie unglaubliche Kraft. Sie schrie auf, doch ihre Stimme versagte. Kraftlos fiel sie hin, als sie auf dem Boden aufschlug, wurden die Wände von Asche bedeckt und Luto trat aus der Asche, doch es war nicht Luto. Es war ein Dämon, der Luto gefressen und sich in seine Haut gezwängt hatte. Er war aufgedunsen und seine Haut war mit Pusteln und Blasen übersäht. Sein rechter Arm war zu einem pochenden Tumor verwachsen, der sich in Taneas Richtung schlängelte. Sie versuchte, sich dem Griff zu entziehen, doch schon erreichte der monströse Arm sie. Tanea spürte die nasse, glitschigen Blasen auf ihrer Haut, ein Schauer lief ihr über den Nacken, Lutos Gesicht wurde zu einer verzerrten Grimasse, er spitzte die abstrakten Lippen und versuchte, sie zu küssen, doch sie wandte sich ab, versuchte zu entkommen, genau in diesem Moment wurden ihre Beine und Arme von Tentakeln erfasst und zerrten an ihren Gliedmaßen, so stark, dass Tanea meinte, jeden Moment zerreißen zu müssen. Plötzlich ließen die Tentakel von ihr ab und sie sank kraftlos auf den Boden.


    Als sie erwachte, war es dunkel. Ihr Magen schmerzte unglaublich, es fiel ihr schwer, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, ohne unter den Krämpfen zusammenzuzucken. Die Höhle war nun nicht mehr hell und bunt, sie schien trostlos, grau, wie von Asche bedeckt, überall lagen Gebeine und Schädel, rostige Waffen und vermoderte Kleidung. Die Früchte hingen nun vertrocknet und verrotend auf dem harten, felsigen Boden, die Bäume waren zu verdorrten Stauden geworden und die ehemals saftigen Pilze leuchteten nun in giftigem Grün und Rot, während sie bemerkte, wie große Spinnennetze die Decke säumten. Tanea wurde wieder bewusstlos.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Wie waren sie nur in ein solches Paradies gekommen? Durfte es sowas unter der Erde geben? Naja war ja auch egal es war warm und lebendig man konnte nicht anders als sich wohl zu fühlen. Die Früchte von den Bäumen waren sehr süß und unglaublich lecker und alle schlugen zu.
    Silex gähnte herzhaft im warmen schein des Feuers. Komisch das er so müde war nach so einen Kampf wie eben, vielleicht weil es jetzt einfach nur herrlich ruhig war und die Atmosphäre richtig dazu einlud sich zu entspannen. Silex schlug die Augen zu und war so schnell eingeschlafen das er es kaum mitbekam.


    Er öffnete die Augen, plötzlich wieder hellwach. Aber wo befand er sich? Noch nie in seinen Leben war er an einem solchen Ort gewesen. Der Boden auf dem er lag war rissig und trocken in der nähe zischte und knallte es. Außerdem schien die Luft vor hitze zu flimmern. War er etwa im Todesberg? Er stand schnell auf und sah sich um, nein am Todesberg war er ganz sicher nicht die Gegend war viel zu flach. Besser gesagt schien sich die Vulkanlandschaft ewig weiterzuziehen. Überall stiegen Rauchwolken auf die bizarre Muster bildeten und es stieg zischend kochend heißer Dampf aus etlichen Löchern. Kein Mensch könnte hier Leben.
    Aber außer ihm schien sonst niemand hier zu sein, also ging Silex einfach mal ein paar Schritte weiter um sich ein wenig um zusehen. Es dauerte nicht lange bis sich Schweißperlen auf seiner Haut sammelten, die Hitze hier war wirklich unerträglich.
    Plötzlich viel der Boden in einen Krater hinab die Wände waren glatt und gingen beinahe Senkrecht 20 Meter nach unten. Stockend blieb Silex stehen und ging ein paar Schritte weiter zurück, fast währe er hinabgestürzt und währe er erstmal unten käme er wohl nie wieder raus und die Hoffnung aus dieser Hölle raus zu finden währe ebenso verloren.
    Jedoch bildete er es sich ein, oder hörte er Kampfgeräusche? Sie schienen aus den Krater zu kommen. Vorsichtig kroch Silex auf allen vieren wieder weiter an den Rand und schaute nun nach unten. Vorhin hatte er es nicht wahr genommen, doch in dem Loch befanden sich zwei Monster die ganz und gar aus Schatten bestehen zu schienen, als ob sie aus dem schwarzen Rauch geschaffen worden währen der aus so manchen Loch hier raus schoss. Sie hatten keine Direkte Form, aber man sah deutlich das sie Tentakelhafte Gliedmaßen hatten.
    Die zwei Dämonen schienen sich aber nicht gegenseitig zu bekämpfen sondern sie kämpften gegen einen Jungen der sich verzweifelt zu währen Versuchte. Er war nicht älter als 13 dies war jedoch schwer einzuschätzen. Das einzige was er noch feststellen konnte war das der Junge Kohlrabenschwarzes Haar hatte und nicht mehr als einen Dolch zu kämpfen schien. Was machte dieser Junge an einen so unwirtschaftlichen Ort? "HE Silex schau mir nicht nur zu wie ein dämliches Schaf, sondern schaff deinen bequemen Hintern hier runter und hilf mir gefälligst. Oder du lernst die Richtige Hölle kennen. sagte der Junge ohne einen Blick nach oben zu werfen.
    Ja aber wie sollte er ihm denn Helfen so ganz ohne Schwerter, außerdem das ganze war ja nur ein Traum.
    Aber irgendwoher kannte Silex diese Ausdrucksweise, auch die Stimme kam ihm bekannt vor. Sie war zwar jünger aber.... war dies dort unten etwa Varjo? Dieser kleine Junge?
    Silex hatte sich die Ganze Zeit nur wie ein Besucher dieser Welt gefühlt, als ob er nicht wirklich dort währe. Jetzt jedoch wurde ihm bewusst das auch er sich wohl in Gefahr befand, vielleicht fand er etwas womit er dem Jungen aus der Grube helfen konnte. "Moment ich helfe dir aus dem Loch raus!" schrie er nach unten. Doch als er sich umdrehte stand vor ihm auch ein Dämon. Erschrocken riss Silex die Augen auf während einer der Tentakel auf ihn zu sauste. Er hatte keinen Platz zum ausweichen und der Tentakel traf ihn mit voller Kraft Gleichzeitig versank die Welt in schwärze.


    Silex öffnete die Augen abermals. Vor sich sah er nicht mehr das Groteske Wesen. Auch die brüchige Landschaft war verschwunden und hatte einem nicht weniger freundlichen Ort Platz gemacht. Das Paradies war verschwunden alles ging von grau in grau über und Staub bedeckte den Boden und Spinnenweben hingen an jedem freien Platz an der Decke. Verdorrte Sträucher und Schädel säumten die Höhle und vertrocknete Früchte lagen neben ihnen. Der Hylianer versuchte sich aufzusetzen doch schreckliche Bauchkrämpfe verhinderten dies und er lies sich wieder auf den harten Boden fallen wo er gekrümmt liegen blieb bis die Schmerzen wieder abgeebbt waren. Dann startete er einen zweiten Versuch, diesmal war er auf die Schmerzen vorbereitet und schaffte es sich hinzuhocken. Doch aufstehen schien ihm eine Sache der Unmöglichkeit. Vorsichtig sah er sich um, darauf bedacht sich nicht allzu sehr zu Bewegen, die Anderen schienen noch alle dazu sein. Erleichterung erfasste Silex, der es sich aber verkniff zu seufzen.
    Aber was war hier eigentlich los? Dies ist nicht das Paradies von Eben, nein dies war weit entfernt davon.

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  • Für einen Augenblick war Sala verunsichert gewesen, als der Eis-Doppelgänger mit Luto durch die Mauer gesprungen war, doch nur kurz darauf hatten alle ihre Widersacher besiegt und die Wand war dahingeschmolzen. Sala war nicht sicher, was passiert war, aber sie vermutete, dass das Ebenbild des Hylianers einfach die Flucht ergriffen hatte - passen würde es zu ihm.
    Nun beeilte sie sich, voranzukommen; der Weg weiter oben, den sie nehmen musste, um ungesehen in die nächste Höhle zu gelangen, war deutlich länger als der Tunnel, durch den die Gruppe ging, und Sala musste ihn im Laufschritt zurücklegen. Als sich der Gang vor ihr zur Höhle hin öffnete, in der es warm und einladend war, kam sie gerade rechtzeitig, um mitzuverfolgen, wie die Gefährten ihr Lager aufzuschlagen begannen.
    Ganz so, wie Sala es erwartet hatte, dauerte es nicht lange, bis sie begannen, von den Traumfrüchten zu essen. Sie würden auf diese Art ihren Hunger bezwingen, aber auch für einige Stunden in einen tiefen, halluzinogenen Schlaf fallen, der nicht ungefährlich war. Sie ging in die Knie und legte sich auf den Steinboden der Anhöhe, von der sie runtersah, und versuchte, es sich so bequem wie möglich zu machen. Im Laufe der Jahre hatte sie sich das Können angeeignet, sich innerhalb von sehr kurzen Zeitspannen weit genug zu entspannen, dass sie rasch einschlafen konnte; eine sehr nützliche Fähigkeit, wenn man nicht wusste, was der morgige Tag bringen und wann man wieder Gelegenheit bekommen würde, eine ganze Nacht lang zu ruhen.
    So schloss sie die Augen und blieb ruhig liegen, bemühte sich um eine kontrollierte Atmung und versuchte, ihren Herzschlag zu senken. Sie musste den Gedanken an die Gerudo-Kriegerin Tanea mühevoll beiseite schieben, um das zu schaffen; es war wichtig, dass sie bald einschlief, damit sie den anderen in ihren Träumen beistehen konnte, so, wie es Königin Zelda einst für sie getan hatte. Sala war nicht sicher, ob man aus der Falle der Traumfrüchte überhaupt entkommen konnte, wenn man nicht angeleitet wurde, wie.


    ***


    Luto sah sich um und blinzelte erstaunt. Ihm waren die Augen zugefallen, nachdem er sich wie die anderen ausgiebig an den Früchten gelabt hatte, doch nun fand er sich an einem weiten, offenen Platz unter einem grauen Himmel wieder. Der Boden war gepflastert, doch die Steinplatten waren rissig und verwittert; rings um ihn herum waren Ruinen und Bruchstücke aus hellem Stein mit komplizierten Verzierungen und schwer erkennbaren Abbildungen. Es erinnerte ihn entfernt an eine antike Festung, die vor Jahrtausenden verlassen worden sein musste. Kleine, dicke Regentropfen fielen vereinzelt zu Boden und rundeten die traurige Wirkung der Gegend ab.
    Er setzte sich in Bewegung, wusste aber mit der Szenerie nichts anzufangen. Wieso war er überhaupt hier? Ganz langsam dämmerte ihm wieder, was seine letzte aktive Erinnerung war: sie hatten um das Lagerfeuer in der prachtvollen Höhle gesessen. Nun fiel Luto auch auf, dass er ganz allein war und er sah sich suchend um, konnte aber seine Gefährten nirgendwo entdecken. Wie war er nur hierher gelangt?
    Ein Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit: es war eine menschliche Stimme, die einen Laut zwischen einen Bibbern und einem unterdrückten Schluchzen von sich gab. Luto suchte nach der Quelle der Stimme und umrundete eine zerbrochene Säule. Dahinter saß, mit dem Rücken dagegen gelehnt und am ganzen Leib zitternd, ein kleines Mädchen mit strohblondem Haar. Luto näherte sich ihr vorsichtig, um ihr keine Angst zu machen, und sprach sie an.
    "Hey, ist alles in Ordnung? Hab' keine Angst, ich tue dir nichts." Er kniete sich neben dem Mädchen hin und strich ihr das Haar aus dem Gesicht, um sie besser sehen zu können. Das Mädchen hob den Blick und sah ihn an; auf ihren Wangen waren Spuren von Tränen.
    "Alle weg", murmelte sie leise, immer und immer wieder, und Luto musste zweimal hinhören, ehe er sie über ihrem Bibbern verstand. "Sie sind alle weg... "
    Luto brauchte ein paar Sekunden, bis er die Stimme identifiziert hatte. "Laris?", fragte er erstaunt.
    Das kleine Mädchen nickte, aber sie sah ihm nicht wirklich in die Augen, sondern durch ihn hindurch. "Sie sind alle fort... "
    Luto drehte sich um und nahm die Umgebung nun genauer in Augenschein. Ihm kam ein schrecklicher Verdacht, als er zerbrochene Banner und Wimpel entdeckte, die auf dem Boden verteilt waren - ebenso wie Knochen und Schädel sowie verrottete Säbel und violette Stofffetzen, die vor wer weiß wievielen Jahren einmal Kleider gewesen sein mochten. Sein Blick fiel auf das Skelett eines Pferdes, das vor einen morschen Wagen gespannt gewesen war.
    "Laris, wo sind wir hier?"
    Das Mädchen schüttelte den Kopf, doch es war eine andere, hohe und feste Stimme, die antwortete.
    "Auf der Ebene der Verzweiflung."
    Luto fuhr erschrocken herum und stellte sich instinktiv vor das Mädchen. Hinter ihm, auf den Überresten einer zerfallenen Mauer, saß ein kleiner, schwarz-weißer Kobold mit gelbem Haar und funkelnden Augen. Er hatte die Beine übereinander geschlagen und wirkte recht zufrieden. Die Gestalt war nackt und schien weibliche Proportionen zu haben; lässig wippte sie mit einem Bein und hatte die eine Hand gelassen in den Schoß gelegt, die andere hing regungslos an ihrer Seite herab.
    Lutos Blick verfinsterte sich ein wenig; er konnte spüren, dass dieses Wesen nicht sein Feind war, aber es schien ihm auch nicht gerade viel Wohlwollen entgegenzubringen. Wesentlich war aber nur, dass dieses Geschöpf ihnen vielleicht weiterhelfen konnte.
    Als hätte sie seine Gedanken genau mitverfolgt, lächelte die Koboldin breit und fuhr fort. "Du träumst gerade. Wenn ich deinen verblödeten Gesichtsausdruck richtig deute, bist du da noch nicht selbst draufgekommen." Luto verdrehte die Augen, als er seine Einschätzung bestätigt sah. "Du und deine Begleiter werdet solange schlafen, bis es euch gelingt, drei Traum-Ebenen zu durchstehen. Die erste ist hier: die Ebene der Verzweiflung. In der zweiten, der Ebene des Todes, wirst du die anderen wiedertreffen... wenn du es hier raus schaffst."
    Luto sah sie mit zusammengekniffenen Augen forschend an und versuchte, abzuwägen, ob sie die Wahrheit sprach, doch er hatte keine Anhaltspunkte, um an ihren Worten zu zweifeln. "Und die dritte Ebene?", fragte er stattdessen.
    Ihr Lächeln wurde breiter. "Das ist die schwierigste. Die Ebene der Wahrheit. Dort wird euer Herz geprüft werden." Sie neigte sich ein wenig nach vorne. "Nicht euer Mut oder eure Kampffähigkeiten. Auch nicht euer Potential oder das, was ihr aus euch noch zu machen glaubt. Nur euer Herz."
    Ihr Blick bohrte sich in den Lutos und ihre Worte drangen bis in sein Innerstes. Dann lachte sie heiser und löste sich auf. Luto drehte sich zu Laris um, doch sie war verschwunden. Er war allein.
    Ein Donnergrollen zog über den Himmel und Luto hob den Blick. Der Regen wurde stärker und ein tiefes, leises Rauschen ertönte aus der Ferne. Unruhe erfüllte ihn und er sah sich hektisch um. Zu seiner einen Seite konnte er plötzlich ein weit entferntes Schloss am Horizont sehen, das in Flammen stand; von der anderen Seite her drang das Dröhnen und als Luto sich dorthin drehte, erschrak er: eine gewaltige Flutwelle bildete sich durch den Regen und schoss genau auf ihn zu. Er riss den Mund auf, um einen stummen Schrei auszustoßen, doch das Wasser schoss einfach über ihn hinweg und wirbelte ihn fort.


    Als er erwachte, fand er sich an einem gänzlich anderen Ort wieder. Er erinnerte ihn entfernt an die Höhle, in der sie eingeschlafen waren, nur dass dieser Ort von Tod und Verderben erfüllt war. Im ersten Augenblick sah er sich noch besorgt um, doch dann sah er in einigen Metern Entfernung Tanea am Boden liegen. Sogleich lief Luto zu ihr und kniete sich neben ihr hin. Sie war am Leben, schien aber das Bewusstsein verloren zu haben. Vorsichtig zog er sie in seine Arme und strich ihr mit den Fingern über das Gesicht.
    "Tanea! Geht es dir gut?"

  • So eine leckere Frucht hatte Lucinda noch nie gegessen. Sie selbst wusste noch nicht einmal was es genau war, doch ihr Hunger zwang sie, und sie bereute ihre Tat nicht. Der Geschmack explodierte förmlich auf ihrer Zunge, es fühlte sich an wie an Feuerwerk in ihrem Mund. Den anderen schien es nicht groß anders zu gehen, das Essen mundete ihnen allen. Als die Gerudo fertig mit dem Essen war, wurde sie so müde wie noch nie, zu müde um sich dagegen wehren zu können, also ließ sie es über sich ergehen und schlief auf der Stelle ein.




    Lucinda befand sich an einem ihr nicht bekannten Ort. Alles wirkte so trostlos und leer. Überreste von toten Tieren lagen zerteilt auf dem sandigen Boden, der Anblick stimmte sie sehr traurig. Schnell versuchte sie sich davon abzulenken und überlegte, wo sie hier sein könnte und wie sie hier her gekommen war. Vor einigen Minuten befand sie sich noch mit ihren Gefährten an einem Lagerfeuer und aß gemeinsam mit ihnen die leckersten Früchte, die man sich nur wünschen konnte. Und nun war sie hier, an einem deprimierenden Ort, ganz alleine. Die Diebin wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie die lieblichen Töne eines Musikinstrumentes wahrnahm. Es konnte sich dabei nur um ihre Gitarre handeln, ihr Klang war einzigartig. Doch wer spielte auf ihr? Und wo befand sie sich? Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie sich nicht bewegen konnte, was sie auch tat, es war als wäre sie wie ein Baum im Boden verwurzelt. Das Instrument spielte immer lauter, zu allem Überfluss war es auch noch ihre liebste Melodie. Je größer ihr Verlangen wurde selbst auf der Gitarre zu spielen umso schwerer fühlte ihr Körper sich an und umso größer wurde die Verzweiflung in ihr. Verzweiflung. Dieses Gefühl was die Gerudo satt, sie konnte es nicht mehr ertragen. Dann verstummte die Melodie. Stattdessen lief ein Pferd vor ihr weg, geradewegs auf eine Schlucht zu, es könnte diese nicht überwinden, egal wie gut es im Springen geübt war. Doch konnte sie dem armen Tier nicht helfen. Bei genauerer Betrachtung fiel Lucinda auf, dass es sich dabei um ihr eigenes handelte.
    „Ignis, was tust du?! Lass das, du wirst es nicht schaffen!“
    Doch es war bereits zu spät, ihr treuer Begleiter stürzte sich in den Tod und sie konnte es nicht verhindern. Trauer und Wut kamen in ihr
    hoch, doch konnte sie diese nicht rauslassen. Keine Tränen, kein Schrei, kein gar nichts. Sie stand nur bewegungslos da.




    Einige Zeit später konnte sie eine Person erkennen, ein Mann mit einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen und schwarzer Lederjacke. So wie
    auch seine Kleidung waren auch seine Augen und Haare tiefschwarz. Er kam auf sie zu. Muss das jetzt sein? Als er unmittelbar vor ihr stand, konnte Lucinda deutlich seinen Atem spüren. Es war ein ruhiges und tiefes, beinahe schon entspanntes Atmen. Die fremde Person strich mit seiner Hand die roten Haare aus ihrem Gesicht und beugte sich zu ihr vor, seine Lippen nur ganz knapp vor ihren eigenen. Wütend wollte sie ihm eine Ohrfeige geben, doch konnte sie sich immer noch nicht bewegen, also versuchte sie zu schreien, doch auch das funktionierte nicht. Dann geschah es. Er küsste sie leidenschaftlich, so wie sie es nicht kannte. Noch nie hatte jemand sie so geküsst. Aber es gefiel ihr nicht, er sollte damit aufhören, aber er tat es nicht.
    Eine halbe Ewigkeit klebte er an ihr, ein Gefühl von Eckel kam in ihr hoch, sie hätte sich am liebsten übergeben und dem fremden Mann in seine Weichteile getreten. Er hätte es verdient. Als er fertig war blickte er ihr in die Augen.
    „Das hier ist nur ein Traum, die erste Ebene. Die Traumebene der Verzweiflung. Drei müssen du und deine Freunde meistern.“ Dann löste er sich vor ihren roten Augen in schwarzen Rauch auf. Ihr Körper wurde leichter und löste sich von der Bewegungsunfähigkeit. Und dann passierte es. Alle Gefühle, die sich in ihr gestaut hatten, kamen raus. Ein Schrei, Schluchzen, Tränen, sie musste weinen, sich übergeben und fiel anschließend zu Boden.



    Als Lucinda erwachte befand sie sich an einem anderen Ort. Es war die Höhle, in der sie zuerst eingeschlafen war, doch eine düstere Atmosphäre ging von hier aus, die ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Als die Gerudo sich genauer umsah konnte sie Luto erkennen, der sie vor die bewusstlose Tanea gebeugt hatte. Schnell rannte sie auf diese zu. Sie wollte fragen, ob sie ähnliche Erfahrungen gemacht hatten und sie wollte herausfinden, was mit Tanea geschehen war.

  • Silex hatte größte Mühe damit weiter aufrecht sitzen zu bleiben, oder die Augen offen zu halten. Sein Blick verschwamm und der graue Raum wurde eine Masse verwobenen Nebels. Er versuchte weiterhin mit reiner Willensstärke wach zu bleiben, doch es war vergebens er fiel wieder auf dem Rücken unfähig mehr zu tun als an die Decke zu schauen die nun von Nebelschwaden umhüllt wurde.


    Es war wieder der Gleiche brüchige Boden wie vorher, er befand sich wieder am Gleichen unmenschlichen Ort. Jedoch befand er sich an einer anderen Stelle. Auf einer Plattform über einen See voll Lava. Die Hitze hier war noch unerträglicher als das Letzte mal. Weshalb sich Silex nun schneller aufraffte und einem schmalen Weg entlang ging, der von dem Krater wegführte.
    Das ist definitiv mehr als nur ein Traum. Er ging einfach intuitiv in irgendeine Richtung einfach drauf los, vielleicht fand er ja wieder den Krater von vorher. "Du weist nicht was du tun sollst oder?" sprach eine leise sehr schüchterne Stimme. Silex drehte sich um und sah ein hübsches Mädchen das ganz in blau gekleidet war sogar ihre Haare waren blau, was einen stechenden Kontrast zur Rot-Grauen Umgebung machte. Sie schien sehr zerbrechlich als ob sie der kleinste Windhauch davontragen könnte. Sie war Ungefähr in seinem Alter. Mit den Füßen scharte sie verlegen Boden und vermied es ihn direkt anzusehen. "Ich, ich wollte dir nur sagen das du dich hier in der Ebene der Verzweiflung befindest und das noch zwei Prüfungen auf die Warten" Silex konnte sie kaum Verstehen da sie so leise Sprach und das Geräusch der rauchenden Explosionen fast alles übertönte. "Wer bist du denn eigentlich?" fragte Silex zögerlich. Woraufhin das Mädchen rote Wangen bekam. "Das i-ist vollkommen egal." stotterte es "Wichtig ist nur das die Nächste Ebene die des Todes ist wo du deine Freunde wieder findest und die Letzte der Ebene die der Wahrheit ist wo dein Herz ge-geprüft wird" Das Mädchen schien am liebsten in den heißen, staubigen Boden versinken zu wollen. "Also ich gehe dann mal wieder. Ähm ich wünsche dir viel Glück" Daraufhin löste es sich in glitzernde blaue Partikel auf und wurde vom Wind davongetragen.
    Silex sah hinterher, es war sehr sonderbar so jemanden hier zu treffen. Doch noch sonderbarer war das was sie gesagt hatte.
    Er raffte die Schultern. Also war das hier eine Prüfung die er bestehen musste und wenn er erstmal von hier wegkam würde er auch die anderen wiedertreffen. Silex ging einfach in eine Richtung drauf los. Viel verkehrt konnte er hier ohnehin nicht machen.


    Nach gefühlten Stunden sah er endlich wieder etwas Vertrautes. Er war wieder beim Krater angelangt der aus poliertem schwarzen Stein zu bestehen schien. Varjo war nicht mehr dort auch keines dieser grausigen Wesen war noch da, nicht das Varjo das nicht währe.
    Es war doch auch kein Zufall das er schon wieder an diesem Auffälligen Stück Land kam. Jedoch wollte er auf keinen Fall hinunter gehen. Rauskommen würde er wohl nie wieder. Dann währe er wirklich Verzweifelt.
    Silex sah zum Himmel hinauf. Der Himmel war rot, jedoch schien hier keine Sonne zu scheinen. Dennoch war es hier hell genug um etwas zu sehen.
    Entschlossenen Schrittes ging er nun um das Loch herum und besah sich seine Umgebung genau. Doch überall ging alles in das Gleiche eintönige Rot und Grau über so das man keine Markanten Punkte ausmachen konnte. In der Ferne konnte man den Horizont als Einzige Linie erkennen, da weder Berge noch Bäume die Sicht versperrten. Alles hier war sehr trostlos.
    Nach knapp 10 Minuten hatte er das Gesamte Loch umrundet. Dies hier war doch sein Traum, dann konnte er doch darüber entscheiden was geschah oder?
    Silex kniff fest die Augen zusammen und Stellte sich vor das er von diesen Ort weg kam. Langsam öffnete er die Augen, zuerst das Rechte und dann das Linke, und er sah, er sah... Eine trostlose Rot-Graue Gegend mit einem großen Spiegelglatten Krater vor ihm. "Einen Versuch war es Wert" seufzte er. Es war wirklich zum Verrückt werden. Was sollte er jetzt machen? Sich in diesem Loch fangen lassen, oder Weitergehen und den Einzigen Anhaltspunkt verlieren, wenn das Überhaupt einer war. Vielleicht würde nochmal das Mädchen von vorhin auftauchen? Um ihm einen Tipp zu geben. Doch er bezweifelte dies.
    Geschäftig ging er nun hin und her, genauso hin und her gerissen wie er sich fühlte. Es war zum Verzweifeln... ... Moment zum Verzweifeln? Er richtete seinen Blick intensiv auf die glatte Oberfläche. Es war zum Verzweifeln... Ebene der Verzweiflung. Ach ich fass mir einfach mal ein Herz und hoffe so in die Ebene des Todes zu kommen. Er gab sich einen Ruck, er würde einfach mal hineinrutschen. Es würde dann schon etwas passieren, hoffentlich.
    Er ging vor dem Krater in die Hocke zuerst fiel er steil ab doch dann ging er in eine Rundung über so würde er nicht allzu hart aufkommen und er könnte dann den Rest hinabrutschen.
    Es war zwar gegen all seine Instinkte dort hinab zu springen, aber er nahm sich zusammen und schwang die Beine über den Rand und lies sich hinabgleiten.
    Als er fiel begann es immer dunkler zu werden. Obwohl das Loch genauso beschienen worden ist wie die Ganze restliche Umgebung.
    Es wurde Stockfinster und er war noch immer im Freien Fall. Es hätte schon längst die Abrundung kommen müssen. Doch Silex fiel und fiel immer weiter. Er war sich nicht einmal mehr Sicher ob er die schwarze Wand noch hinter sich hatte, konnte dies jedoch nicht überprüfen.
    Plötzlich schlug Silex hart auf, komischerweise nicht so hart wie er erwartet hatte eher als wäre er aus dem Bett gefallen. Aber wo befand er sich nun? Er konnte nichts erkennen da alles düster war, er konnte rein gar nichts sehen. Es war als befände er sich mitten im Nichts. War er nun in der Ebene des Todes? Musste es hier den so finster sein?
    Silex ging Vorsichtig ein paar Schritte nach vorne, es schien kein weiterer Abgrund da zu sein. Also brauchte er nicht wieder befürchten sich zu Tode zu stürzen, vorerst. Aber irgendwo musste es hier doch eine Lampe, oder eine Fackel geben. Außerdem wenn dies die Ebene des Todes war müsste er hier die Anderen wieder Treffen. Jedoch traute er sich nicht zu Rufen. Wenn es hier Feinde gab währen die Sicherlich an die Dunkelheit angepasst im Gegensatz zu ihm.
    Tapp-tapptapp-Tapp-taptaptaptaptapp-quiiiick.
    Silex erstarrte, was war da? Er horchte Tapp-tapp-tapp-tapp das Geräusch wurde lauter bis Plötzlich etwas Gegen sein Bein knallte. Silex sprang zurück um möglichst viel Abstand zu bekommen bis er realisierte was genau gegen sein Bein gelaufen war. "Saphrax?" fragte er Erstaunt. Zur Antwort kletterte das Hermelin kurzerhand auf seine Schulter und rieb seine Wange innig an Silex seinem Gesicht, was in letzer Zeit wirklich selten geworden war. "Oh Saphrax bin ich froh das du hier bist" sagte Silex erfreut. "Dann lass uns mal ein wenig Licht suchen."
    Jedoch musste Silex gar nicht erst das Suchen anfangen den schon kam wieder Licht ins Dunkel.
    Und er wachte wieder in der selben Höhle auf wie zu vor. Es sah echt aus wie eine Grabkammer. Saphrax hüpfte auf seinem Bauch auf und ab.
    Silex setzte sich erneut auf. Alle waren sie da, nur Tanea lag bewusstlos am Boden. Lucinda und Luto waren bei ihr, auch Silex rappelte sich auf und ging zu den Beiden hinüber, sein Hermelin dicht auf den Fersen.


    Gedanken eines Hermelins Teil 3:


    Meinte Ein-Arm-sehr-flink-Sala wirklich er würde ihre Anwesenheit nicht bemerken. Vielleicht bemerkten es die stumpfen Sinne der Menschen nicht, aber er hatte sehr Ausgeprägte Sinne. Davon war er überzeugt.
    Außerdem was fiel ihr eigentlich ein sie ins Wasser zu schicken? eisblaue-Augen-Bester-Freund-Silex hatte wahrlich einen kleinen Kopf und durch das ständige Festhalten hatte er schon einen Krampf in den Krallen. Und dann musste auch noch kalter-Blick-Freund-Luto auch noch einen Tauchgang machen, was Silex natürlich sofort nachmachen musste. Und was war mit ihm? Er durfte mit ins Wasser, obwohl ER nicht tauchen wollte.
    Als sie endlich mal eine Pause machten konnte er sich nicht mal ans warme gefährlich-ungefährlich-Feuer hocken um ein wenig zu trocknen da Scharfe-Krallen-Falke-Rakyr sich auch an das Plätzchen hocken wollte. Obwohl er nicht nass geworden war.
    Jedoch war zum Glück der Fluss bald aus und sie erreichten einen riesengroßen Eisberg. Dort war es nicht wirklich wärmer als in der nähe des Wassers.
    Da griff ihn Plötzlich ein anderes Hermelin an. Während er sich gerade nach seiner Anstrengenden Kopfbootreise ausruhte.
    Das andere Hermelin roch nach... überhaupt gar nichts und war kalt und Allgemein sehr komisch. Schließlich wurde es von Rote-Augen-Lucinda aufgespießt und zerfiel in Eisstaub. Saphrax trauerte nicht um ihn er hatte es verdient. Moment wenn er aufgespießt wurde würde er dann auch in Schneeflocken zerfallen? Just in dem Moment kam Scharfe-Krallen-Rakyr angeflogen einen weiteren Falken auf den Fersen. Das konnte jetzt doch nicht wahr sein. Saphrax sprang in die Höhe und schnappte sich den Verfolger von Rakyr. Nicht das Saphrax dem Falken von ein-Auge-und-Falke-Mann-Najwu einen Helfen wollte. Doch er hatte keine Lust auf noch einen Raubvogel. Also schnappte er sich einfach den den er am wenigsten kannte und bearbeitete ihn solange mit den Krallen bis auch er zerfiel.
    Und wo zur Hölle war eigentlich Silex? Der müsste ihm eigentlich mal bei so einem Krawall zu Hilfe kommen. Saphrax erspähte ihn wie er mit sich selber Kämpfte. Wenn Saphrax in der Lage gewesen währe resigniert zu seufzen hätte er das wohl getan. So sprang er einfach auf den Doppelgänger der es sich Einfach so erlaubte. Silex nachzumachen, eine Frechheit war das. Auch eine Frechheit war das richt-nach-Sand-und-Hitze-Tanea ihn einfach mitsamt dem falschen Silex ins Wasser schubste. Saphrax hatte so gar keine Lust wieder ins Wasser zu gehen und sprang noch rechtzeitig ab. Stolz stolzierte er an den Beiden Gerudos vorbei und suchte sich ein ruhiges Plätzchen abseits der Kämpfe. Ganz ehrlich die konnten ihn mal.
    Als der Letzte Gegner besiegt war gingen sie weiter. Und dort wo sie hin gingen gefiel es ihm gleich besser, warum nicht gleich so?
    Es war Grün und Lebendig und Bunt und aaah einfach herrlich. Es gab reichlich Früchte. Leider konnte er keine Maus ausmachen... Aber man aß was man bekam und die Früchte schmeckten herrlich so das er sich gleich an eine Besonders große ran machte.


    Jemand hatte das Licht ausgemacht. Oder nein er hatte nur die Augen zu. Also öffnete er sie. Ein Wald war vor seinen Augen. Aber es war warm und feucht, es war ein Urwald. Saphrax mochte das Klima nicht. Es war ihm zu warm und zu nass. Und wo zur Hölle waren die anderen ihn einfach so Alleine zu lassen ihn!
    Saphrax versuchte eine Spur auszumachen, fand aber keine. Also schlich er sich einfach durchs dichte Gestrüpp. Direkt vor die Beine eines Tigers. Saphrax schaute von den gestreiften Beinen nach oben, während der Tiger nach unten sah. Einige Augenblicke des verblüffens beider Seiten vergingen, bis der Tiger merkte das das Futter ihm direkt vor die Nase gelaufen war.
    Saphrax rannte Hals über Kopf weg und landete, wie hätte es anders sein können, in einen Fluss. Schon seit dem betreten dieser total bekloppten Höhle war alles schief gelaufen. Er war ein Königliches Tier, er wollte wieder in die Villa jawohl dorthin gehörte er. Nicht in einen Wald voller gefährlicher Tiger und Flüsse, vorallem die Flüsse waren ärgerlich.
    Saphrax versuchte mit aller Kraft wieder aus dem Strom hinauszukommen, doch erwies sich schwimmen in diesem Gewässer als ziemlich Nutzlos. Irgendwann hatte er keine Kraft mehr und versuchte nur noch an der Oberfläche zu bleiben. Plötzlich hörte er ein Rauschen, das Rauschen eines Wasserfalls. Das war doch jetzt nicht wirklich ernst gemeint oder?
    Dann fiel er, ehe er es sich versah, schon den Wasserfall hinunter. Hart kam er auf dem Wasser auf und sank so weit nach unten bis kein Licht mehr existierte.
    Hustend rappelte er sich auf. Das Wasser war verschwunden jedoch war nun alles dunkel. Probeweise schnupperte er. War das nicht Silex? Hals über Kopf rannte er auf den Vertrauten Geruch zu. Bis er gegen seinen Gefährten rannte und geschwind hochkletterte. Bin ich froh dich wieder gefunden zu haben, da war ein Ganz großes Raubtier und... und... ich will wieder in die Villa. meinte er an Silex gewandt der jedoch anscheinend nur den Teil mit 'bin ich froh die wieder gefunden zu haben' verstanden hatte. Nun war abermals der Zeitpunkt gekommen um resigniert zu seufzen.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Najwu taten die Früchte gut. Er hatte es nötig, an diesem ohnehin schon miserablen Tag etwas so leckeres zu sich zu nehmen, er ließ es sich auch durch lautstarkes Schmatzen anerkennen, dass es ihm schmeckte. Der Kampf von vorhin hat ihm wirklich den Rest gegeben. Er hatte glücklicherweise seinen Dolch mit. Er hat ihn mitgenommen, da er sein ganzes Zeug nicht am Höhleneingang zurücklassen wollte, also stopfte er so viel Stoff wie es geht in seine Brustprotektoren. Das Zeug blieb darunter sogar einigermaßen trocken, gab ihm sogar zusätzlich im Fluss noch ein kleines Wärmegefühl, da sein Blutzentrum nicht ans eiskalte Wasser kam.
    Der Kampf gegen seinen Doppelgänger war eine richtige Herausforderung für ihn. Er selbst hatte einen schlaffen Arm und konnte nicht angreifen mit diese, sein Gegenüber hatte jedoch volle Bewegungs- und Angriffsfreiheit. Zum Glück konnte sich Najwu lange genug verteidigen, bis endlich Hilfe kam. Lucinda hatte anscheinend ihren Doppelgänger besiegt und kam um Najwu mit seinem zu helfen. Er war aber noch immer eine harte Nummer. Schnelligkeit und vor allem Wendigkeit zeichnen ihn aus. Der Doppelgänger hatte nicht viel Mühe sich mit wenigen gezielten Sprüngen und Schritten hinter die den Fähigkeiten Najwus noch nicht ganz bewussten Lucinda zu begeben. Najwu wusste aber, dass sein Doppelgänger so etwas machen würde, und so konnte er dementsprechend warnen und auch selbst zuschlagen. Nach einigem Hin und Her ohne einem ersichtlichen Vorteil auf beiden Seiten, kam endlich Rakyr, der anscheinend in Zusammenarbeit mit Saphrax seinen und Saphrax‘ Doppelgänger besiegt hat, und half mit gezieltem Ablenken, den Doppelgänger Najwus auszuschalten.
    Najwu wollte aber nicht mehr länger über die sich vor kurzem ereigneten Geschehnisse nachdenken, sondern sich lieber an den überaus schmackhaften Früchten erfreuen. Nachdem er den leicht genervten Blick von Lucinda wahr nahm, musste er grinsen und schmatze extra Laut. Er wusste selbst nicht, was an diesem Tag mit ihm war, jedoch mussten die anderen damit klar kommen, eine andere Wahl hatten sie ohnehin nicht. Nach einiger Zeit des Puren Hochgenusses, wurde Najwu immer müder und dachte, dass er wegen dem langen Tag und den Strapazen die er bis zu dieser Oase auf sich nehmen musste, er einfach erschöpft wäre. Er machte es sich gemütlich legte sich ein paar gut riechende Früchte, von denen auch mehr als genug an dem sattgrünen Baum hingen, nahm diese als Kopfpolster und schloss die Augen. Er nickte etwa drei Herzschläge nach dem Schließen seiner Augen ein.


    Najwu hatte einen schlechten Schlaf. Er wusste nicht mehr was er geträumt hat, aber es ging ihm dreckig. Er hatte einen steifen Nacken, sein Rücken tat ihm weh und er fühlte sich, als würde er schrumpfen. Er stand auf und sah auf die steinerne Wand vor ihm. Er drehte seinen Kopf und sah noch eine Wand. Auf der gegenüberliegenden Seite von dieser Wand, war ein Gang. Der einzige Ausgang aus diesem steinernen Raum. Der Himmel über ihm war rot und es rieselte Asche herunter, die aber wenige Meter über Najwu verschwand. Aus dem Gang, der aus dem Raum führte, drangen Stimmen. Najwu ging etwas zögerlich den Gang entlang. Drei Ecken weiter, fand er noch immer niemanden, die Stimmen wurden auch nicht lauter oder leiser. Er blieb stehen und lauschte.
    „Komm doch, such Papi!“ „Du findest den Typen doch sowieso nicht! Der ist abgehauen!“ „Sieh es doch ein, der ist tot! Diese Hure, die du deine Mutter verrät es dir nur nicht!“ „Uh! Uh! Ist der das? HAHAHA, was für eine jämmerliche Gestalt!“
    Najwu rannte weiter, er rannte so lange, bis er um eine Ecke kam, welcher ein scheinbar endloser Gang folgte. Fast außer Sichtweite stand ein Mann. Najwu konnte nicht erkennen, wie er aussah. „P…Papa?!“ „Seht euch dieses dumme Kind an, wie es glaubt, seinen Vater gefunden zu haben! Hahahah!“ Najwu sah noch immer nicht, von wo diese Stimmen kamen. Aber das war ihm egal. Er wollte zu seinem Vater. Er wollte ihn umarmen. Er wollte spüren, dass es ihn gibt. Er rannte etwas unbeholfen los, er rannte so schnell, wie es seine kleinen Füße zuließen. Je näher Najwu seinem Vater kam, desto weniger konnte er erkennen, wie dieser aussah. Fast angekommen, verschwand der Mann und erschien weitere 300 Meter weiter den Gang entlang. Najwu konnte es nicht fassen, wie konnte das passieren? Er rannte trotzdem weiter, langsam stiegen ihm die Tränen in die Augen. Nach einer halben Ewigkeit hat er wieder seinen Vater eingeholt, dieser erschien aber wieder weit weg. Najwu lief immer weiter. Seine kleinen Füße taten ihm weh, er war barfuß. Er streckte seine kurzen Arme aus, hielt sie in Richtung seines Vaters, als ob er ihn fangen wollte, und heulte drauf los. Aber nun kam er ihm nicht mehr näher, seinem Vater. Je weiter Najwu rannte, desto weiter entfernte sich sein Vater, so, als ob Najwu eigentlich von ihm weglaufen würde. Irgendwann stolperte Najwu und fiel zu Boden.
    Der kleine Junge weinte laut, schrie nach seinem Vater, und die Stimmen, ohne Besitzer lachten immer lauter und hämischer. Eine der Stimmen wurde aber irgendwann ruhig und sagte danach in einem strengen Ton: „Du träumst. Sie dich doch an. Vergessen, dass du erwachsen bist?“ Erstaunt hielt Najwu seine kleinen Hände vor sein Gesicht und erkannte erst jetzt, dass er die Hände eines Kindes hatte. „Überrascht, hm? Jedenfalls, befindest du dich in der Ebene der Verzweiflung. Wenn du sie überstanden hast, wirst du deine Freunde in der Ebene des Todes wieder finden.“ „Ebenen? Was redest du da? Wer bist du eigentlich?“ Die Stimme atmete tief ein. „Frag nachher einfach deinen rothaarigen Freund, wenn du es genauer wissen willst.“ Die anderen zwei Stimmen lachten immer noch, die dritte blieb aber stumm. Najwu rappelte sich wieder auf, und sah zu seinem Vater. Er sagte leise: „Ich werde dich noch finden, warte nur ab.“
    Diese Worte waren magisch. Rund um Najwu herum tauchten viele Gerudo auf und lachten ihn aus. Sie schrien, dass er niemals eine von ihnen für sie gewinnen könne, dass sein Vater unauffindbar wäre, oder dass er niemals von ihnen respektiert werden würde. Najwu hielt sie die Ohren zu, um ihn herum begann sich alles zu drehen, er bekam Kopfschmerzen, und brach schließlich einfach zusammen.


    Er wachte aus seinem Traum auf, ein verfaulter Geruch stieg ihm in die Nase und er spürte etwas Feuchtes an seinem Hinterkopf kleben. Er rappelte sich auf, sah, dass es den anderen gut ginge, oder zumindest dass sie lebten, und fasste sich an den Hinterkopf. Er zog eine verdorbene Frucht von seinen Haaren und war davon so angeekelt, dass er sich sofort übergab. Nach einer ausgiebigen Magenentleerung, sah er sich um. Alles um ihn herum, war verdorben. Der Baum, an dem die Früchte hingen, war morsch und hatte verdorbene Früchte an sich. Alles war düster, das Gras hatte einen gräulich braunen Ton. Ein Geruch lag in der Luft, den Najwu nur von den verdorbenen Leichen kannte, die in dem Verlies, in dem Ganondorf einige Hylianer gefangen hielt. Rakyr saß neben Najwu. Der Falke fühlte sich anscheinend auch sehr unwohl in dieser Gegend. Er fiepte eingeschüchtert und drängte sich an Najwu heran. Er hatte Angst, den Vogel beunruhigt etwas. Najwu wunderte das nicht, alles, was nicht gerade ein Mensch war - oder ein Vogel oder Hermelin, war tot. War das die… Ebene des...Todes?

  • Sala wirbelte einige Male um sich selbst, dann stand sie wieder in ihrer wahren Gestalt in der Dunkelheit. Das war allerdings ein relativer Begriff - obwohl die Illusion täuschend echt war, wusste Sala ganz genau, dass sie nicht wirklich aufrecht auf einer düsteren Ebene stand. Sie lag hoch oben in der Höhle auf einer Anhöhe und schlief. Die Ebene der Verzweiflung, auf der sie sich bewegt hatte, war eine Traumprojektion im Geist der fünf Gefährten, die tief unter ihr am Boden der Höhle lagen und ebenfalls schlummerten. Sie war jedem von ihnen auf andere Weise erschienen, hatte ihre Gedanken erforscht und Erscheinungen angenommen, die sie für passend und effektiv hielt. Doch eine fehlte noch. Sala lächelte dünn. Sie hatte sich das Beste für den Schluss aufgehoben. Nun würde sie Taneas Traum aufsuchen, um ihr einen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben und sie zur nächsten Traumebene weiterzuführen. Sie konzentrierte sich stark und suchte mit ihrem Gespür nach Spuren von Taneas Energie, versuchte ihren Geist mental aufzuspüren und ihre eigene Traumgestalt langsam dorthintreiben zu lassen, um in den Schlaf der Gerudo einzutreten. Bei Lucinda hatte sie sich einen Spaß daraus gemacht, als Mann aufzutreten - sie hatte die Angst des Mädchens davor schon vor einiger Zeit erkannt. Doch bei Tanea würde sie wohl etwas abwarten... die anderen konnten auf der Ebene des Todes wohl noch einige Minuten auf sie verzichten und sie würde die Zeit nutzen, um sich den Traum der Gerudo anzusehen und ihren Verstand zu studieren... und alles tun, um sie zu verstehen, um ihr zu zeigen, wie gut sie ihre geheimsten Gedanken begriff.
    Da war sie, ihre Präsenz, einmalig und unverkennbar. Sala nutzte das Wissen, das ihr die Königin gelehrt hatte, um den Traum der Gerudo zu betreten, ohne als Eindringling wahrgenommen zu werden. Taneas Gedanken waren wie ein wilder, ungezähmter Wasserstrom, unbewusste Vorstellungen und Verarbeitungen ihrer Erinnerungen, die ungeordnet umherflossen. Sie schlief, doch befand sie sich noch in einer früheren Schlafphase; sie war noch nicht in einem erkennbaren Traum, also hatte sie die Ebene der Verzweiflung noch nicht erreicht. Salas Herz - ihr Traum-Herz, erinnerte sie sich - klopfte schnell und aufgeregt, als sie sich vom Geist der Gerudo erfassen und einfach mittreiben ließ; sie bekam Einblick in intime, ungehemmte Erfahrungen der Kriegerin, einen Zugang zu ihrem Herzen, den niemand sonst kannte. Es war eine berauschende Erfahrung, in der man sich verlieren konnte, wenn man nicht Acht gab.
    Schließlich, nachdem Sala einer Flut von Bildern, Gerüchen und Gefühlen begegnet war, die Taneas Unterbewusstsein durchströmten - ein weitgehend überwältigendes Gefühl, auch wenn sie gegen das schlechte Gewissen ankämpfen musste, die Gerudo-Kriegerin ausspioniert und ihren Geist gegen seinen Willen nackt ausgezogen zu haben - konnte sie mitverfolgen, wie sich ein Traum aufbaute. Tanea erreichte die Ebene der Verzweiflung, auch wenn sie es selbst noch nicht wusste. Ihre Ebene begann sehr harmlos: sie saß wieder mit den anderen um das Feuer und aß die Früchte. Sala lächelte kurz, als sie das Bild beobachtete. Ihr Traum war zum größten Teil durch die Sinneseindrücke geprägt, die sie bis zuletzt vor dem Einschlafen aufgenommen hatte. Sehr außergewöhnlich und es zeigte Sala, wie schnell ihr Verstand jeden Augenblick analysierte und verarbeitete. Doch die Situation würde nicht so idyllisch bleiben, das wusste sie. Einen Moment lang überlegte sie sich noch, in welcher Gestalt sie Tanea erscheinen sollte - es sollte etwas Erhabenes, Bewunderswertes sein, etwas, was sie inspirieren würde. Natürlich war Sala nur hier, um sie anzuleiten und ihr zu helfen, doch was konnte es schon schaden, wenn sie ihre Traumerscheinung auch gleich nutzte, um der Gerudo zu imponieren? Wenn sie es geschickt anstellte, konnte sie vielleicht sogar Begehren in ihrem Geist wecken?
    Sie nickte entschlossen. Sala war überzeugt, dass Tanea wahrscheinlich größten Respekt vor einer anderen Gerudo haben würde, die ihr auf den ersten Blick ebenbürtig zu sein schien, eine Gleichgestellte. Sie würde einen gesunden und starken, beeindruckenden Körper nehmen, für den Tanea gar nicht anders konnte, als Bewunderung zu empfinden. Sie war eine echte Kriegerin - sicher würde sie physische Stärke und vielversprechende Proportionen anziehend finden. Und vielleicht würde Sala die Erscheinung mit einer vor Nässe glitzernden Haut abrunden...
    "Sala."
    Die Attentäterin zuckte mental zusammen, als sie die Stimme in ihrem Kopf hallen hörte. Der Traum vor ihr veränderte sich: das Bild flackerte ein wenig und begann dann, sich aufzulösen. Salas Schrecken wurde umgehend zu Bestürzung, als sie erkannte, wie sie aus dem Traum gerissen wurde. Sie war dabei, aufzuwachen.
    "Sala, ich rufe dich. Bitte antworte mir."
    Nein, es durfte nicht sein! Nicht jetzt! Sie hatte Tanea noch nicht angesprochen, sie hatte ihr noch nicht gesagt, was los war und wie sie weiterkommen konnte! Wenn Sala jetzt erwachte, dann würde Tanea alleine vielleicht nicht mehr aus der Ebene der Verzweiflung finden. Sie sträubte sich gegen das übermächtige Gefühl, gewaltsam davongezerrt zu werden, und versuchte verzweifelt, an dem Traum, dessen Zeuge sie kurz gewesen war, festzuhalten. Sie konnte noch sehen, wie Tanea sich den Bauch hielt und ihrer Illusion begegnete, die ihre Gefährten in grauenhafte Gestalten und Monster verwandelte; doch was weiter geschah, blieb für Sala ein Geheimnis. Als würde sie nach einem tiefen Tauchgang zurück durch die Wasseroberfläche an die Luft brechen, schlug Sala die Augen auf und lag mit schmerzenden Gliedern auf dem steinernen Boden, auf dem sie eingeschlafen war.
    "Sala, kannst du mich hören?"
    "Ich höre Euch, Zelda", antwortete sie dumpf und holte den kleinen, blauen Stein hervor, der ihr als Amulett um den Hals hing und der Königin erlaubte, telepathisch mit ihr zu sprechen.
    "Sala, wo seid ihr? Die Wachen meinten, ihr wärt am Morgen zum Training aufgebrochen, und jetzt ist es mitten in der Na- ... "
    "Majestät, bitte", unterbrach Sala sie nervös. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Sie wusste nicht, was mit Tanea geschehen war, die sie in ihrem Alptraum zurückgelassen hatte, und die Sorge krallte sich wie mit messerscharfen Klauen tief in ihr Herz. "Ich werde Euch alles erklären, wenn wir zurück sind, doch jetzt kann ich nicht mit Euch sprechen."
    Mit einem Ruck riss sie sich das Amulett vom Hals und die telepathische Verbindung war sofort unterbrochen. Einen Moment lang wusste Sala gar nicht, was sie da tat - sie hatte noch nie so mit der Königin gesprochen und ihren Gehorsam so schwer verletzt. Doch das war jetzt nicht wichtig. Nur Tanea war wichtig.
    In Windeseile machte Sala sich daran, von dem Vorsprung zu klettern, um hinunter in die Höhle zu gelangen. Das Fehlen eines Armes sowie ihre Hektik sorgten dafür, dass sie bei dem ansich schwierigen Abstieg oft abrutschte und die Felswand ein Stück hinunterschrammte und sich so zahlreiche blutige Kratzer und Abschürfungen zuzog, doch das spürte sie gar nicht. Die letzten sechs Meter ließ sie sich einfach fallen und landete unsanft auf den Füßen, auch wenn das saftige Gras ihren Fall abbremste. Angsterfüllt rannte sie zur Gerudo, die unbeweglich neben dem ausgehenden Feuer lag.
    "Bitte sei nicht tot, bitte, bitte sei in Ordnung", stotterte Sala fieberhaft, als sie sich zu ihr kniete und sie zu sich hochzog, so gut sie es mit einem Arm vermochte. Sie beugte sich mit der Wange dicht über Taneas Gesicht und wartete kurz. Sie schloss erleichtert die Augen, als sie die Wärme von Taneas Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. Doch ihre Sorge war nicht vorüber; sie wusste nicht, was mit der Gerudo im Traum geschehen war. Hatte sie die Ebene des Todes alleine erreicht? Oder hatten sie die Bilder der Verzweiflung in den Wahnsinn getrieben, in dem sie nun alleine für alle Zeiten träumen musste? Sala konnte sich erst vergewissern, wenn sie selbst wieder einschlief und träumte - sie drehte den Kopf und sah eine der Traumfrüchte im Gras liegen, die sie binnen Sekunden einschläfern würde. Sie zögerte einen Augenblick. Wenn sie von der Frucht aß, statt den Traum von selbst mit dem natürlichen Einschlafen zu betreten, dann hatte sie keine Kontrolle mehr darüber, was darin geschehen würde. Sie wäre den Ebenen, die sie durchlaufen mussten, genauso ausgeliefert wie die anderen und sie würde dabei an ihre gehandicapte Gestalt gebunden sein. Sie riskierte, für immer zu schlafen, wenn sie die Prüfungen nicht meisterte. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Das war egal. Zum einen hatte sie die Prüfung schon einmal geschafft; wieso sollte es ihr nicht wieder gelingen? Zum anderen war es der einzige Weg, sich davon zu überzeugen, dass es Tanea gut ging - also musste sie so schnell wie möglich in den Traum.
    "Halte durch, ich komme", wisperte sie der schlafenden Gerudo zu - dann beugte sie sich zu ihrem Gesicht und küsste sie auf die Lippen. Ihr Kuss wurde nicht erwidert und dennoch dauerte es einige Sekunden, bis sich Sala von ihr löste. Dann legte sie Tanea vorsichtig hin, ergriff die Traumfrucht und biss hinein. Dann legte sie sich an die Seite der Gerudo, schloss die Augen und wartete darauf, dass der Traum sie umfing.