Thema Tod in Zelda

  • Ich meinte auch generell die Vorstellung, dass die Weisen tot sind (nicht nur Naboru). Ich habe bisher nie von dieser Theorie gehört. Ich glaube natürlich, dass es die gibt und verstehe auch warum. Ich persönlich habe das aber nie so gesehen als Kind, weshalb mir der Gedanken auch jetzt etwas fremd erscheint. Für mich waren die Weisen danach einfach nur dazu auserkoren in der Halle der Weisen ihr Dasein zu fristen und den Tempel zu beschützen, beziehungsweise die Welt im Gleichgewicht zu halten oder was auch immer.
    Aber das passt dann vermutlich besser in den Topic, der hier bereits angesprochen wurde und sich ausschließlich mit den Weisen beschäftigt.


    Wenn ich jedenfalls an das Thema "Tod in Zelda" denke, assoziiere ich damit eher die ganzen anderen Beispiele, die hier genannt wurden und auf die ich mich auch in meiner vorgestellten Meinung beziehen möchte.


    Edit: Wenn ich die Zitate aus OoT jetzt nochmal lese muss ich aber nachtragen, dass es sich für mich nach wie vor so liest, als sei die Versklavung Naborus auch nach dieser Attacke durch die Hexen fortgesetzt worden. Indem sie ja auch sagen "wir sollten dich noch etwas länger versklaven" usw. implizieren sie ja offenbar keine Tötungsabsicht. Und nachdem man ihr das nächste Mal begegnet sind ihre Worte "oh man, ich bin so durcheinander, die beiden Hexen haben mich versklavt"... also sorry, wenn ich mich wiederhole, aber irgendwie erscheint mir das erneut wenig plausibel, dass Naboru sterben soll.
    In dieser Szene sieht man ja, dass sich dieses Gespräch eben nicht zu der Zeit abspielt, als Link noch ein Kind ist, sondern nach diesen sieben Jahren. Insofern muss ich dir da nochmal widersprechen, Zero. Aber vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden. Hier sagt Koume eindeutig "we should brainwash her AGAIN" und danach feuern sie die Kugel auf sie, die Naboru verschwinden lässt, ähnlich wie bei dem Sog vor sieben Jahren...
    http://www.youtube.com/watch?v=LkYKLJhKsfE

  • Ich bin der Ansicht das es einige Fälle gibt das hier und dort einer stirbt, aber es wird verharmlost. Dadurch das kein Blut gezeigt wird ist das ganze viel Kinderfreundlicher und kommt auch nicht brutal rüber.

    Mal abgesehen vom Grund des Brunnens, der voll von diversen Folterinstrumenten, Untoten, hirnsaugenden Bestien und jede Menge Blut an Böden und Wänden ist.


    An anderer Stelle wurde es aber, wie du sagst, tatsächlich verharmlost z.B. in dem das Blut, das Ganondorf am Ende spuckt Grün eingefärbt wurde, um ein niedrigeres Rating zu erzielen. Die Tester haben den Brunnen wahrscheinlich mit verbundenen Augen gemacht oder als nicht so schlimm erachtet. Ich fands damals schon verstörend.


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    seit 25.12.06 im Bett mit @Adrima<3

  • Danke für den Hinweis, Chaela. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht...


    Auch für mich stand diese grausige Szenerie damals in einem deutlichen Gegensatz zu der sonst relativ heilen Welt Hyrules. Ich finde es auch überraschend, dass sie dort Folterinstrumente dargestellt haben. Scheinbar haben sie sich alles explizit brutale für den Schattentempel und den Brunnen als sein Vorgänger aufgespart.

  • der voll von diversen Folterinstrumenten

    Die Tester haben den Brunnen wahrscheinlich mit verbundenen Augen gemacht oder als nicht so schlimm erachtet.

    Welcher Folterinstrumente meinst du? Sicherlich, die Ketten die von der Decke hängen und vor allem das Kreuz, welches in der Mitte des größten Raumes vorzufinden ist, deuten vielleicht welche an, aber direkt werden sie nicht dargestellt. Was den Brunnen aber nicht harmloser macht. Was ich mir vorstellen kann ist, dass die Leute, die das Spiel eingestuften, zwar das Blut zum Beispiel an den Wänden gesehen haben, aber einen Unterschied zwischen diesem vorhandenen Blut und dem aktiven Blutspucken von Ganondorf und die Spritzer beim Finalenschlag gemacht haben.


    Ist zwar ein wenig Off-Topic, aber mein Beitrag zum eigentlichen Thema wird noch folgen.

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  • Ja, das war auf das Kreuz in der Mitte bezogen. Es wurde natürlich nicht gezeigt, wie jemand damit gefoltert wurde, aber die Menge an Blut deutet schon an, dass darunter jemand starb oder zumindest sehr gelitten haben muss.




    Bei dem Blut an der Wand will ich auch nicht wissen, wie es da hingekommen ist.



    Manchmal liegt dann auch noch ein Skelett in der Ecke...




    Im Schattentempel gab es zudem noch diverse Guillotinen.




    Und diese netten Gesellen, die ein bisschen wie der Tod mit Sense aussahen...



    Und natürlich das Geisterschiff, dass einen zur "anderen Seite" bringen sollte. Was man ja mit der Fähre in der griechischen Mythologie vergleichen kann, mit der einem der Fährmann für einen Obolus in Hades Totenreich bringt.



    Was mir noch jetzt beim Googeln der Bilder auffiel.
    Im Deutschen lautet die Inschrift auf dem Schild am Eingang des Tempels:
    "Der Schattentempel - Hier ruhen Hyrules Zeugnisse von großer Gier und blindem Hass."


    Im Englischen geht's schon blutiger zu. Da heißt es:
    "Shadow Temple... Here is gathered Hyrule's bloody history of greed and hatred..."


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  • @die sechs Weisen: Ich glaube nicht, dass sie gestorben sind. Für mich sind die Weisen in Ocarina of Time einfach Wesen, die zu Höherem berufen und gerufen wurden, ähnlich wie Gandalf der Weise in Herr der Ringe. Sie sind nicht Tod, jedoch haben sie die Phase des "am Leben seins" eindeutig hinter sich gelassen und sind eine Art höhere Wesen geworden. Ich glaube jedoch nicht, dass dies durch Gewalteinwirkung oder gar Tod der Fall war, darauf deutet zu wenig bis garnichts hin, lediglich lose Spekulationen und Deutungsversuche.


    @Tod allgemein: Ich fand Ocarina of Time und Majoras Mask mit Abstand sehr düstere Zeldas, auch, was manche Levels anging. So war nicht nur der Stil der Spiele viel ernster, die Spiele beschäftigten sich auch eingehender mit dem Tod, dem Leben nach dem Tod, Wiedergeburt etc. Das Thema Tod wird aber sehr distanziert und schon fast respektvoll behandelt, man möchte meinen, wie in einem Kinderbuch. Der Tod wird als Ende der Existenz dargestellt, aber das Sterben selbst wird in diesem Zusammenhang nicht wichtig. Es ist nicht wichtig, wie ein Charatker stirbt, das bleibt nebensache. Der Tod in beispielsweise Ocarina of Time hat schon fast etwas religiöses an sich, man bedenke auch, dass der Tod und das Jenseits in der japanischen Kultur eine ganz andere Rolle spielt, als z.b. im christlichen Europa oder Nordamerika. So kann es auch, gewollt oder nicht, beim Übersetzen zu Fehler und Missinterpretationen kommen.
    Nichts desto trotz finde ich, dass das Thema würdig behandelt wird. Da das Sterben nicht im Mittelpunkt steht sondern die Entwickler hier meist Freiraum für Interpretationen lassen steht Zelda im krassen Gegenteil zu vielen erwachsenen Spielen, bei denen das Sterben selbst bzw. der Vorgang des Sterbens im Mittelpunkt steht. Dabei meine ich jedoch eher weniger das Gameplay bestimmter Actionspiele und Shooter sondern vielmehr Zwischensequenzen, die in diesen Spielen vorkommen


    Auch hat der Tod in Zeldas etwas sehr mystisches, oftmals werden tote Kreaturen und Personen zu Geistern, was darauf hindeutet, dass der Tod nur eine weitere Station ist. Hier möge auch wieder auf die japanische Kultur hingewiesen werden, Iky wird sich da bestimmt besser auskennen, als ich, aber ich meine, dass ua Geister, Rituale, Charms oä in der japanischen Kultur sehr präsent sind und auch Anwendung in Zeldaspielen finden.


    Betreffend Naboru: In dieser Hinsicht muss ich Iky zustimmen. Für mich stand nie zur Debatte, dass Naboru tatsächlich sterben würde. Ich habe es zweifelsfrei so verstanden, dass sie weglaufen will, aber wieder von den Hexen eingefangen wird (mittels Teleportschuss). Ich habe bislang keine einzige Sekunde daran gedacht, dass Naboru von den Hexen getötet wird, da sich das für mich absolut nicht aus dem Kontext erschließt (Iky hat ja die passenden Textstellen dokumentiert).

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Wirklich tolles und interessantes Thema! :)


    Ich finde, dass das Thema Tod in den Zelda-Spielen recht gut umgesetzt wurde. Natürlich ist er in manchen Spielen präsenter als in anderen (z.B. würde es meiner Meinung nach in Minish Cap nicht passen, wenn hier Leute sterben würden).
    Als ich die Überschrift gelesen hatte, fiel mir wie vielen anderen auch der Soldat in OoT ein. Die Szene ist unglaublich gut gemacht und zeigt eindringlich, was los ist und dass die doch recht unbefangene Reise, die man zu diesem Zeitpunkt hinter sich hat, jetzt zu Ende ist. Ansonsten hab ich als Kind auch die Zombies als tote Bewohner interpretiert. Dass die Weisen tot sein könnten, kam mir auch mal in den Sinn, besonders bei Darunia und Salia. Aber ich hab schon gesehen, dass es dazu ein eigenes Thema gibt, also werd ich dort mal noch rumlesen und schreiben :)


    In WW gibt es ja auch Tote, und zwar die beiden Weisen der Tempel. Ich weiß die Namen nicht mehr, aber ich meine den Kokiri und die Zora. Die sind für mich eindeutig tot und wenn ich es recht in Erinnerung hab, wird ja auch mehr oder weniger gesagt, dass Ganondorf sie umgebracht hat.


    Ich spiele gerade das erste Mal TP und bin noch nicht allzu weit (kurz vorm Seeschrein), aber die tote Zorakönigin hab ich schon getroffen. Hier wird man ja auch mit der Nase drauf gestoßen, dass sie tot ist.


    MM ist ja noch mal eine ganz andere Sache. Hier steht das Thema ja über allem, da man weiß, wenn der Mond runterkommt, ist vorbei. Von Mikau ganz zu schweigen. (Zum Ikana-Canyon kann ich nichts sagen, da ich nicht so weit gespielt habe).