Hateno-Festival

  • Das war es also? Nach all den Strapazen in den vorherigen Räumen und Gängen trennte sie nur noch eine einfache Tür von ihrem Ziel? Das erregte doch sehr Zoltans Misstrauen. Türen wuchsen nicht auf natürliche Art in Wänden, sie wurden von Menschenhand geschaffen. Und in diesem speziellen Fall würde der, der sie in die Höhlenwand eingebaut hatte, sie doch sicher so installiert haben, dass ein Eindringling sie nicht einfach so würde öffnen können, oder?


    Kotari näherte sich ihr als Erster, wandte sich dann aber mit ratlosem Blick an die Gruppe. Auch wenn er nicht sichtlich verletzt war, schien ihm nach der Detonation nicht ganz wohl zu sein. Zoltan konnte es ihm nicht verübeln. Was, wenn das Betätigen der Klinke eine weitere Falle auslöste? Aber es gab nur diese eine Möglichkeit, es herauszufinden.


    Tretet zurück, forderte er die anderen auf. Sie leisteten seiner Anweisung Folge, und Zoltan drückte die Klinke hinunter, stieß die Tür auf und sprang blitzschnell zurück. Nichts. Kein Fallbeil kam herabgestürzt, keine Pfeile schossen aus den Wänden. Leise knarzend und beinahe einladend schwang die Tür nach innen. Nachdem er ein paar weitere Augenblicke abgewartet hatte, ob nicht doch noch ein tödlicher verborgener Mechanismus losging, trat er in die nun offene Kammer, die von einer unbestimmten Lichtquelle spärlich beleuchtet wurde, blickte sich um - und stieß einen Pfiff durch die Zähne aus.


    Hier hatte nicht bloß jemand eilig seinen Hausrat herbeigeschafft, um sich ein Refugium zu errichten. Der Raum den er betreten hatte war riesig, und das Sammelsurium an Regalen, Kisten, Gegenständen und Schriften war überwältigend und kaum zu überblicken. Diese Anhäufung war die Arbeit von Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten. Überall in den Regalen lagen Dinge, auf denen sich so viel Staub und Spinnweben gesammelt hatten, dass sie selbst und ihr Verwendungszweck darunter nicht mehr zu erkennen waren.


    Das Herzstück des ganzen Chaos bildete das Wrack eines Wächters. Überall um die Maschine herum lagen Holzsplitter, längst erloschene Energiekristalle und andere Trümmer. Vorsichtig trat Zoltan auf die Apparatur zu und ließ sich davor auf ein Knie nieder.


    Wie hatte der Mann, nach dem sie suchten, dieses Ding hierhergeschafft? Ihm kam die schmale Passage in den Sinn, die sie vorhin gleich zu Anfang hatten durchqueren müssen und die der einzig sichtbare Weg in diese Höhlenkammer war. Unmöglich, dieses Monstrum auf diesem Wege hier hinein zu schaffen. Also womöglich doch ein weiterer Höhleneingang?


    Das ließ die Frage offen, ob ihr Widersacher sich noch irgendwo zwischen all den chaotisch angeordneten Regalen verborgen hielt und sich seine Chancen gegen gleich fünf Eindringlinge ausrechnete, oder längst die Flucht ergriffen hatte. Spätestens mit der Tunnelexplosion hatten sie immerhin genug Lärm verursacht, um ihn vorzuwarnen.


    Er stemmte sich wieder in die Höhe, ließ von der kaputten Maschine ab und ging langsamen Schrittes tiefer in den großen, lagerartigen Raum hinein. Auch seine Kameraden waren nun dabei, diese merkwürdige Ansammlung aus längst vergessenen Artefakten und Folianten zu bestaunen. Er ließ sich jedoch keine Zeit dafür, ihre Reaktionen zu beobachten oder ihren Kommentaren zu lauschen. Es galt, jemanden zu jagen, und dieser Jemand war - vielleicht - direkt irgendwo vor ihnen.


    Komm raus, komm raus, wo immer du steckst, murmelte er in einem Singsang vor sich hin, ließ seine Blicke schweifen und drehte lauernd den Griff seines Schwertes in der Hand umher. Er erfreute sich an dem dumpfen, bedrohlichem Geräusch, dass seine schweren Stiefel bei jedem Schritt auf dem blanken Steinboden erzeugten.

    Hoch lebe sie, unsere Demokratie - hergestellt mit Knüppeln für Sie!

    7 Mal editiert, zuletzt von Vincent Delacroix ()

  • Staunend sah Sandro sich in diesem Raum um. Sein innerstes war tiefst verängstigt, so sehr ging es ihm gegen seinen Instinkt.

    Mitten in die Höhle des Löwens zu rennen? Bis vor wenigen Stunden undenkbar.


    Ungern dachte er an den Ölgang zurück. Duzende der Feuerschleime und die Explosion. Das war einfach eine andere Liga, seine Zauber nützen in so hektischen Situationen gar nichts und ohne Zauber war er nutzlos.

    Auch die Einzelteile des Wesens, welches von seinen Kameraden als Wächter bezeichnet. Sandro machte sich große sorgen, dass ihr Abenteuer so weiter gänge. Was kommt als nächstes? Blitzgegner in einem Metallraum? Deutlich mehr und lebendigere Wächter?

    Er beschloss M bald zur Rede zu stellen. Die Sicherheit der Gruppe geht über das Image eines eingebildeten Mädchens.

    John ging wie immer vorne Weg und stampfte sich mit seinen Stiefeln durch den Raum. Kann dieser Vogelscheuchen fuchtelnde Psychopath nicht etwas leiser sein? Wenn die Explosion nicht Ankunftszeichen genug war, weiß jetzt jede Lebensform in ihrer umgebung, dass sie ungebeten die Höhle betraten. Zögerlich aber entschlossen folgte er John, um wenigstens beim stärksten Kämpfer zu bleiben, damit er nicht nicht hinter der nächsten Ecke filettiert oder gebraten wird.

    Wieso kriegen wir Supah nicht wieder!

    Wo ist Supah?

  • [Hateno #14]


    Hatten sie ihr Ziel nun endlich erreicht? M konnte es kaum glauben. Der Raum war voller Hinweise, wenn man nur genau hinsah – doch der alte Mann, den sie verfolgten, war nirgends zu sehen.


    Ein Gedanke ließ sie ebenfalls nicht los: Der Kauz konnte all das Gerümpel unmöglich durch die schmalen Gänge hierhergeschleppt haben. Es musste einen weiteren Eingang geben. Doch so sehr ihr Blick über die Wände huschte, kein geheimer Durchgang offenbarte sich ihr.


    Jeder war in seine eigenen Nachforschungen vertieft. M nutzte den Moment, um nach dem Chaos im Schleim-Feuer-Gang wieder zu Atem zu kommen. Ihre Lungen brannten nicht mehr so sehr, doch die Anspannung blieb. Immer wieder wanderte ihr Blick zur Tür, als könnte das Feuer aus dem Gang trotz des steinernen Bodens unaufhaltsam nach ihnen greifen.


    »Ich glaube nicht, dass er einfach raus komm–« Sie wollte John ins Wort fallen, der mit dem Murmeln versuchte, den alten Mann wie ein scheues Tier aus seinem Versteck zu locken.


    Dann – ein Knarzen.


    M fuhr herum.


    Ein vollgestopftes Regal schwang wie eine Tür zur Seite, und in dem verborgenen Durchgang stand ein alter Mann. Eine dampfende Tasse Tee ruhte ruhig in seinen Händen, als hätte er alle Zeit der Welt. Sein Blick war wachsam, doch nicht feindselig.


    M‘s Blick wanderte über ihn. Seine Brille hatte dasselbe metallische Schimmern wie das Material der uralten Wächter. In seinem langen, weißen Haar waren Energiekristalle eingeflochten, deren einst türkisfarbenes Leuchten längst erloschen war.


    Er wirkte nicht bedrohlich. Gepflegt, aber auf eine chaotische Weise – als wäre er selbst ein wandelndes Rätsel, genauso rätselhaft wie die Maschinenwesen, die er möglicherweise für seine Zwecke missbrauchen wollte.


    War er wirklich der Mann, der bionische Monster zum Erwachen des Herrschers vorbereitete?

  • Wie gewohnt gingen die Ereignisse nicht in die Richtung, die Kamui erwartet hatte. Eigentlich wollte er M in Ruhe über ihre Rolle in diesem Drama zur Rede stellen und wieso sie so wenige Informationen über das weitergab (oder weitergeben konnte), vielleicht könnte er danach noch ein wenig den Raum durchsuchen. Doch als sich eines der Regale wie von Zauberhand öffnete und Blick auf einen alten Mann freigab, der gemütlich einen Tee trank, musste er seinen Plan ändern.


    Während er vorsichtig seine Flügel hob, um seine friedlichen Absichten zu offenbaren, meinte er nur: "Guten Tag." Der alte Mann antwortete darauf nichts, sondern ließ seinen Blick nur prüfend über die Gruppe gleiten.
    "Hm... Also, mein Name ist Kamui, und das sind..." Nachdem der Orni den Rest der Gruppe vorgestellt hatte, meinte er: "Es tut uns leid, falls wir Sie hier in Ihrem Geheimversteck stören, aber... Wir sind hier auf der Suche nach einem Mann, der scheinbar Schrotteile sammelt, um Monster zu erschaffen. Unsere Freundin M hier hat uns auf ihn aufmerksam gemacht, aber leider scheint sie nicht wirklich zu wissen, wo er genau in dieser Höhle zu finden ist. Da wir gerne mehr über seine Pläne erfahren möchten, haben wir uns entschieden, ihn mit ihr sozusagen zur Rede zu stellen. Können Sie uns da weiterhelfen?"

  • Kotari 22


    Kotari beobachtete den alten Mann, während dieser scheinbar unbeirrt zu einem Schreibtisch schlenderte. Kotari hätte letzteren beinahe nicht gesehen zwischen all dem Gerümpel, der im Raum verteilt war. Auch der Tisch folgte diesem Muster: er war voller Blätter Papier, die mit Notizen vollgekritzelt waren. Auch aus der Entfernung war sich Kotari sicher, dass er nichts davon verstand.


    Aus dem Augenwinkel sah der Orni, dass auch seine Gefährten den alten Mann beobachteten. Bis auf Kamui hatte niemand ein Wort gesagt, seit der alte Mann den Raum betreten hatte.

    Das Klingen in seinen Ohren hatte glücklicherweise nachgelassen, während die Gruppe den Raum vorsichtig untersucht hatte. Dabei war John wie gewohnt vorangegangen, dicht gefolgt von Sandro. Kamui und M hatten sich nicht so weit hineingetraut und auch Kotari hielt etwas Abstand, auch wenn das Wächterkonstrukt im Zentrum verlockend war. Er nahm sich vor, es später zu untersuchen, sollte er Gelegenheit dazu erhalten.


    Kotari blickte wieder zu dem Mann, der noch immer seinen Tee in der Hand hielt. Unbeeindruckt war er vor dem Schreibtisch stehen geblieben. Er beachtete das Chaos von Zetteln überhaupt nicht und wandte sich stattdessen an die Gruppe.


    "Langsam, langsam, Kindchen...", begann er und nahm einen Schluck Tee. Gemächlich lehnte er sich gegen den Tisch und ließ seinen Blick über jeden Einzelnen der Eindringlinge gleiten. Er schien unbekümmert, ja, fast schon friedlich. Kotari versuchte jedoch, sich nicht zu sehr zu entspannen - was ihm nicht schwer fiel, da er nach dem Feuer im Gang noch immer voller Adrenalin war.


    Bevor jemand etwas erwidern konnte, fuhr der alte Mann fort: "Nur ich lebe hier in dieser Höhle und ich sammele mitnichten Schrott!"

    Er wirkte gekränkt und Kotari spürte, wie sein Körper sich weiter anspannte, bereit, sich im Notfall zu verteidigen. Doch der Fremde griff nicht an, auch wenn seine folgenden Worte alles andere als beruhigend waren. "Und von Monstern kann gar nicht die Rede sein! Ich möchte einfach nur vorbereitet sein..." Sein Gesicht nahm einen düsteren Ausdruck an. "... auf ihn!" Danach entspannte er sich fast augenblicklich wieder und er schaute die Runde geradezu freundlich und gelassen an.

  • M hatte - mehr oder weniger beabsichtigt - vier Kämpfer um sich geschart, um diesem mysteriösen Mann entgegenzutreten und dieser Nathan fürchtete ihn sogar so sehr, dass er es für besser gehalten hatte, einfach die Beine in die Hand zu nehmen. Und hier war er nun: Ein alter Exzentriker, der höflich mit Kamui und Kotari plauderte und so gar keine Gefahr ausstrahlte, wie er da an seinem Schreibtisch stand, Tee trank und sie alle anblickte wie ein Großvater, der sich freut, all seine Enkel um sich versammelt zu sehen.


    Dennoch klang sein Gerede so ziemlich verrückt. Er erwartete also tatsächlich die Ankunft von jemandem und wollte mit seinem Kuriositätenkabinett darauf vorbereitet sein. Inwiefern? Zoltan beschloss, sich in dieses merkwürdige Gespräch einzuklinken, um dies zu erfahren.


    Was genau soll das bedeuten? Baust du hier an irgendeiner Geheimwaffe, um ihn zu unterstützen, oder willst du damit gegen ihn kämpfen? Scheinbar machst du dir ja reichlich Gedanken, wenn ich mir das alles hier so ansehe. Und Gedanken mache ich mir gerade auch. Nicht, dass mir die guten Menschen von Hateno besonders am Herzen liegen, aber sie haben es auch nicht gerade verdient von Monstern, Maschinen oder teuflischen Herrschern niedergetrampelt zu werden. Also bitte, klär uns ein wenig auf. Dann werden wir ja sehen, ob wir hier alle Freunde bleiben können, oder... Er hob vielsagend sein Schwert.


    Der Alte seufzte, behielt aber seine Gelassenheit bei.

    Du bist wohl der Mann für's Grobe, was? Nicht alle Probleme dieser Welt lassen sich mit Gewalt lösen, mein Junge... aber leider verirren sich doch allzu häufig Menschen auf diesen dunklen Pfad... Zoltan verzog einen Mundwinkel nach unten. Das waren wirklich große Worte von einem Mann, der es darauf ankommen ließ, dass unangemeldete Besucher in einem ölgetränkten Tunnel verbrannten.

    Danke für diesen Tipp, aber meine Frage hast du damit nicht beantwortet. Obwohl...

    Er wandte sich an M, die den Austausch der vergangenen Minuten gespannt verfolgt hatte.

    Du wolltest unbedingt nach ihm suchen und herausfinden, was hier los ist. Also bitte, die Bühne gehört nun dir.


    Er trat zurück und hielt das Schwert weiterhin an seiner Seite, bereit, auf eine falsche Bewegung des Alten sofort zu reagieren. Auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei war die Aufmerksamkeit dieses Zausels so auf das Mädchen zu lenken, denn er war immernoch überzeugt, dass sie mehr über diesen Mann wusste, als er selbst bereit war auszuplaudern. Und je nachdem, wie richtig sie mit ihrem Wissen über seine kuriosen Aktivitäten lag, könnte es vielleicht doch noch gefährlich werden.


    Denn eines stand fest: Der Alte fühlte sich im Angesicht von fünf zum größten Teil bewaffneten Eindringlingen in seiner Höhle anscheinend ein wenig zu sicher. Das sprach für ein tödliches Ass in seinem Ärmel.

    Hoch lebe sie, unsere Demokratie - hergestellt mit Knüppeln für Sie!

    Einmal editiert, zuletzt von Vincent Delacroix ()

  • [Hateno #15]


    M trat einen Schritt vor, ihre Stimme schärfer, als sie beabsichtigt hatte. »Was genau habt Ihr mit dem Wächter vor? Sie sind gefährlich!«


    Der Mann öffnete langsam die Augen, als hätte er die Frage bereits erwartet. Sein Blick wanderte zu dem zerlegten Wächter – Adern aus zerfetztem Metall, eine glasige Linse wie ein blindes Auge zum Raum hingerichtet.


    »Reparieren«, sagte er schlicht.


    M runzelte die Stirn. »Ihr wollt sie reparieren? Die, die Städte zerstört und getötet haben?«


    »Ah, ja. So erinnern wir uns oft an sie«, murmelte er, mehr zu sich selbst als zu ihr. Dann hob er die Stimme, seine Worte durchdrungen von Überzeugung. »Aber das war nicht ihre Schuld. Sie waren fehlgeleitet. Werkzeuge – keine Täter.«


    Er stellte die Tasse ab. Der Dampf kräuselte sich um seine Hände, in deren Falten sich das schwache Licht der Energiekristalle brach, die seine Fingerknöchel wie Schmuck zierten. »Ganon wird zurückkehren. Ich weiß, was man sagt: besiegt, verbannt, gebannt in die Welt des Todes.« Er schnaubte leise. »Doch das Böse schläft nie tief. Ich spüre es. In den Winden, in den Träumen, in den Rissen unter den alten Ruinen. Es regt sich.«


    »Und Ihr wollt ... Wächter wiederaufbauen, um was zu tun?« fragte M, skeptisch.


    »Was bleibt mir anderes übrig?« Seine Stimme klang jetzt heiser, aber leidenschaftlich. »Die Menschen vergessen. Doch die Technologie – sie schläft nur. Ich kann sie wecken, neu ausrichten. Die Wächter könnten wieder werden, was sie einst waren: Unser Schild und Schwert zugleich.«


    Er lächelte, schief und müde. »Ich bin nicht wahnsinnig, Mädchen. Ich bin nur der Einzige, der noch zuhört.«


    Für einen Moment herrschte Schweigen. Nur das leise Ticken einer vergessenen Uhr irgendwo im Gerümpel füllte den Raum. M wusste nicht, was beunruhigender war – seine Worte oder die absolute Überzeugung, mit der er sie aussprach.

  • Sandro wurde dass alles zu viel. Die suche nach dem Mann, der Mann selber, die Wächter.

    Er nahm sich einen Augenblick um alles zusammenzusetzen, doch das Gesammtbild gefiehl ihm noch deutlich weniger.

    Flüsternd wendete er sich an die anderen.


    Leute irgendwie ergibt die Geschichte des Mannes nicht wirklich Sinn. Erstens, die Wächter wurden beim letzten Mal korrumpiert und haben sich gegen Hyrule gewendet, warum sollten sie es dieses Mal nicht tun? Entweder er hat es vergessen, was ich nicht glaube oder er hat eine Maßnahme getroffen, uns aber nichts erzählt, was aber auch keinen Sinn ergibt. Wäre das nicht eins der überzeugendsten Argumente?
    Zweitens, warum hat er sich mit den Kreaturen verteidigt, die er angeblich hasst und vor denen er Hyrule verteidigen will?

    Er hat das Technologische können tausende Verteidigungsmechanismen zu verwenden. Vom wegklappenden Boden, über zerquetschende Kugeln, bis hin zur Schnur, wo uns bei durchtrennung Pfeile in den Kopf gejagt werden. Warum versteckt er sich hinter dem Rücken seiner Feinde.

    Und drittens, kommt die Ölfalle mir seltsam vor. Die Kombination ist zu gut, als dass sie Zufall sein könnte, aber es macht auch keinen Sinn, dass er das Öl bewusst zu den Feuerschleimen getan hätte, denn dann wäre er in seine eigene Falle gelaufen und die Schleime hätten das Öl sofort entzündet. Das einzige was in meinem Kopf übrig bleibt, ist dass er das Öl dort deponiert hat und dann dort Feuerschleime ansiedelte, aber auch das würde seiner Darstellung als Monsterhasser widersprechen.



    Wieso kriegen wir Supah nicht wieder!

    Wo ist Supah?

  • Misstrauisch beobachtete Kamui den Schlagabtausch zwischen M und dem alten Mann.

    Sie scheint von dem überrascht zu sein, was er gesagt hat. Das passt irgendwie zu dem Bild, was sie uns in den letzten Stunden gegeben hat- einerseits behauptet sie, alles über seine Pläne zu wissen, andererseits haben wir ihn auch nur durch Zufall gefunden haben. Aber...

    Der Blick des Ornis blieb am alten Mann hängen. Nur, weil sie scheinbar schlecht vorbereitet ist, heißt das nicht, dass er automatisch recht hat. Hier steht Wort gegen Wort!


    Nachdem Sandro fertig geflüstert hatte, erhob Kamui seine Stimme: "Vielen Dank für Ihre Erklärung, ich hätte aber dazu noch ein paar Fragen. Gut, die Wächter waren anfangs auf der Seite von Hyrule- doch dann hat Ganon von ihnen Besitz ergriffen! Wie können Sie also sicher sein, dass das nicht noch einmal passiert? Aus einem Feind kann ein Freund werden, aber wenn man bedenkt, was für ein Chaos die Wächter damals verursacht haben, bräuchte man schon einen guten Plan, um das Chaos von damals zu verhindern. Und wenn Sie angeblich Beweise dafür haben, dass Ganon noch einmal kommen könnte- warum verstecken Sie sich dann hier unten? Wäre es nicht besser, wenn Sie von Ort zu Ort reisen, um neben Ihrer Wiederbelebung der Wächter die Bevölkerung auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen?"


    Nach einer kurzen Pause meinte er: "Ich bin selbst Monsterforscher, sollte Ganon also wiederkehren, könnte mein Wissen vielleicht helfen. Aber leider habe ich keine von den Vorzeichen erkennen können, die Sie genannt haben deshalb bin ich mir nicht ganz sicher, inwieweit ich Ihnen Glauben schenken könnte... Also entschuldigen Sie bitte, dass ich zulasse, dass Sie hier mit Fragen gelöchert werden!"


    "Apropos Fragen..." Er wandte sich an M. "Ich muss sagen, dass mich dein Verhalten auch irgendwie verwirrt. Dafür, dass du letztens noch so sicher warst, dass er nicht das beste für Hyrule im Sinne hat, bist du gefühlt genauso überrascht wie wir, dass er jetzt quasi das Gegenteil behauptet. Auch habe ich das Gefühl, dass du abseits davon, dass du uns zur Höhle geführt hast, recht wenig zur Suche nach diesem Raum hier beigetragen hast. ...Ich will nicht sagen, dass er die Wahrheit sagt und du lügst. Aber..."


    Jetzt wandte er sich an sie und den alten Mann. "Ich muss sagen, dass ich hier nicht sicher bin, wer hier recht hat. Jede Seite hat eine eigene Erklärung für das alles hier, und jede passt nicht ganz zu meiner Vorstellung, wie diese Erklärung auch umgesetzt werden muss! Aber vielleicht gibt es dafür auch einen guten Grund?"


    Er lies seinen Blick über den Raum schweifen. Ich sehe hier einige Blätter, die nach Aufzeichnungen aussehen. Vielleicht kann ich ihn in einen ruhigen Moment fragen, ob ich da auch mal einen Blick drüberwerfen dürfte?

  • [Hateno #16]


    Er wandte den Blick zu dem Wächtertorso. »Ich verstehe eure Zweifel. Glaubt nicht, dass ich nicht selbst welche hatte – Tag für Tag, während ich durch verfallene Schreine und verlassene Forschungsstationen gestolpert bin. Die Wächter waren einst ein Geschenk. Dann wurden sie zur Waffe – nicht von sich aus, sondern weil Ganons Einfluss wie ein Fluch durch ihre Steuerungssysteme kroch.«


    Er sah Kamui direkt an. »Ich arbeite nicht daran, sie einfach wieder zum Leben zu erwecken. Ich arbeite daran, ihre Fehler zu verstehen – und sie zu isolieren. Ich habe Sicherheitskreise eingebaut, redundante Verschlüsselungen, komplett neue Verhaltensprotokolle. Sollte jemand versuchen, sie wieder zu korrumpieren – wird nur noch kaltes Metall antworten.«


    Ein Anflug von Stolz blitzte in seinen Augen auf – dann wich er einer Spur von Müdigkeit.


    »Was eure Frage angeht: Warum ich mich hier verkrieche.“ Er schüttelte den Kopf. »Ich war nicht immer allein. Früher habe ich mit anderen Forschern zusammengearbeitet. Doch sie wollten nicht hören. Sie haben mich ausgelacht, weil ich von Wiedererwachen sprach, von Omen und Beben im Fundament der Erde. Ich bin kein Redner. Ich bin ein Mann der Werkzeuge, kein Mann der Bühne.«

    Dann wurde seine Stimme leiser: »Und was, wenn ich falsch liege? Wenn das Unheil nicht zurückkommt? Wenn die Wächter nicht gerettet werden können? Ich würde wie ein Wahnsinniger dastehen, ein alter Mann, der mit Maschinen spricht und von Dämonen träumt. Also blieb ich hier. Und arbeitete weiter.«

    Er blickte in die Runde. »Ich will nicht, dass Hyrule leidet. Ich will es retten. Aber ich bin nur ein einzelner Mann.«




    M spürte, wie sich die Blicke auf sie richteten (zumindest glaubte sie das) – prüfend, zweifelnd, fordernd. Kamuis Worte hallten in ihr nach, lauter als sie es sich eingestehen wollte. Er hatte recht: Sie hatte sich sicher gegeben, hatte Fakten ausgelegt wie Karten auf einem Tisch – und doch stand sie nun genauso überrascht vor dem alten Mann wie alle anderen.

    Sie fühlte, wie sich etwas in ihrer Brust zusammenzog. Doch sie hob den Blick nicht trotzig, nicht anklagend – sondern mit einer ruhigen, beinahe müden Klarheit.

    »Ich weiß, wie das wirkt«, sagte sie leise. »Und vielleicht habe ich Fehler gemacht. Vielleicht habe ich mich zu sehr auf meine eigenen Vermutungen gestützt.«


    Sie blickte kurz zum alten Mann, dessen Hände leicht zitterten – vom Alter oder von all dem, was er mit sich trug, wusste sie nicht.


    »Ich habe nie behauptet, alles zu wissen. Aber ich weiß, was die Geschichte uns sagt. Ich weiß, was diese Dinger anrichten können. Für mich ... « – sie atmete aus – »für mich sind sie Waffen. Kein Schutz. Keine Lösung. Nur ... kalte, unberechenbare Gewalt.«

    Ihre Stimme war ruhig, aber fest. »Ich trau dem Ganzen einfach nicht. Sandro hat auch ein paar interessante Punkte genannt, wie die Fallen auf dem Weg hierher.«

    Dann zuckte sie mit den Schultern. Verteidigte sich nicht weiter. Vielleicht hatte sie es auch gar nicht nötig.




    Nach einem langen, schweigenden Moment wanderte sein Blick von M, die sich versuchte zu erklären, zu dem halbdunklen Raum hinter dem Schrank aus dem er vorhin gekommen war. »Oder …« sagte er langsam, seine Stimme wie ein Messer, das vorsichtig durch ein dickes Tuch schnitt. »Möchtet ihr … eine Demonstration?«

    Ein kaum wahrnehmbares Lächeln umspielte seine Lippen. Es war seltsam. »Vielleicht … würde das euch überzeugen.«

    Sein Blick ruhte nun auf jedem Einzelnen, länger als nötig. »Mein Fortschritt … ist nicht bloß Theorie.«

  • Kotari 23


    Schweigend hatte Kotari den anderen zugehört; er beschränkte sich darauf, Informationen aufzunehmen. M tat ihm fast ein wenig leid, aber Kamui hatte Recht. Hier stimmte etwas nicht und Kotari konnte nicht ohne Weiteres festmachen, wer von ihnen die Unwahrheit sprach. Auch wenn er hoffte, dass es nicht M war; schließlich hatte sie die Gruppe in die Höhle geführt.


    Auch er wusste, welche Rolle die Wächter in der Geschichte gespielt hatten. Ursprünglich erbaut, um Schutz zu bieten, waren sie der Verheerung anheim gefallen und von dem Bösen genutzt worden, sich gegen die Völker zu wenden und Hyrule in Schutt und Asche zu legen. Jeder wusste das. Der Fremde wirkte überzeugt, dass er einen ausreichenden Schutzmechanismus einbauen konnte. Kotari verstand nicht viel von Technik und Begriffe wie "Sicherheitskreise" oder "redundante Verschlüsselungen" waren für ihn Kauderwelsch.


    Kotari war tief in Gedanken versunken, doch als der alte Mann plötzlich "eine Demonstration" anbot, merkte der Orni auf. Was?

    Der alte Mann blickte jeden von ihnen der Reihe nach an. Als sich sein Blick in Kotaris Augen bohrte, versuchte der Orni, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.


    "'Eine Demonstration'?", fragte er und hoffte, nicht zu verwundert zu wirken. Er war nicht sicher, wie gut ihm das gelang - der Mann schien nun zu lächeln und Kotari konnte nicht sagen, dass ihn das beruhigte. "Was meint Ihr damit?" Der ruhige Ton des alten Mannes ließ ihn misstrauisch werden. Das klingt nach einer Falle.


    "Wie könnt Ihr euch sicher sein, dass sie sich nicht erneut gegen Hyrule wenden?", fügte er hinzu. "Was wisst ihr, was die Shiekah damals nicht wussten?"

  • Zoltan hatte den alten Forscher beobachtet, während dieser seine Geschichte erzählte und seine eigenen wissenschaftlichen Fortschritte pries. Er war plötzlich nicht mehr die Ruhe selbst, sondern bebte geradezu vor Aufregung, und seine Augen funkelten wild. Brach da der Wahnsinn durch? Oder konnte er es einfach nur nicht erwarten, endlich jemandem zeigen zu können, was er hier in dieser Höhle erreicht hatte, auch wenn dieses plötzliche Interesse an seiner Arbeit auf Misstrauen und Anschuldigungen beruhte?


    Ein Blick in die Runde zeigte Zoltan, dass sich auf den Gesichtern der anderen seine eigenen Zweifel spiegelten. Vielleicht wäre es das Klügste, sich einfach für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und das Berginnere auf irgendeinem Weg zu verlassen.


    Die sperrigen Kisten und der leblose Wächter hatten Zoltan zu dem Schluss gebracht, dass es mindestens einen anderen Ausgang geben musste. Es war völlig ausgeschlossen, dass all diese Gegenstände durch die schmale Passage, die sie zu Anfang durchquert hatten, bewegt worden waren.


    Aber was brächte das? All ihre Anstrengungen wären umsonst gewesen, und sie würden mit einem Haufen unbeantworteter Fragen auseinandergehen. Und überhaupt: Würde der Alte sie gehen lassen wollen? Es war nicht so, dass Zoltan ein Problem damit hätte, ihm eins überzuziehen, wenn er sie gegen ihren Willen festhalten wollte. Es wäre allerdings besser, wenn ihr Gegenüber freiwillig Auskunft darüber erteilen würde, wie sie hier wieder herauskamen, falls in dem hinter ihnen liegenden Tunnel noch immer das Feuer wütete.


    Blieb also nur, das Risiko zu wagen, denn nun beantwortete der Alte auch Kotaris letzte Frage.

    Wie gesagt, ich zeige es euch, damit ihr versteht. Wer wäre ich denn, jungen Leuten Wissen zu verweigern? Er lächelte, und es wirkte irgendwie... unheilvoll. Bestünde diese "Demonstration" etwa darin, dass er einen dressierten Wächter - oder was immer es war - an ihnen testen wollte?


    Dankenswerterweise hatte Zoltan nie eines dieser Dinger in Aktion erlebt. Er stufte seine Fähigkeiten als über jeden Zweifel erhaben ein, doch gegen eine aggressive Maschine, die sich spinnengleich schnell fortbewegte und mit tödlichen Strahlen um sich feuerte, käme nicht einmal er an. Zu fünft könnten sie vielleicht eine solche Gefahr unter Kontrolle bringen, aber es gab keine Garantie dafür, dass dies ohne Verluste auf ihrer Seite geschehen würde. Aber... sie würden es nun einfach wagen müssen, den Alten seinen nächsten Schritt tun zu lassen.


    Also gut, richtete Zoltan das Wort an den Forscher.

    Zeig uns, was du hast. Aber ich warne dich. Ich werde dicht bei dir bleiben und dich im Auge behalten, damit du nicht auf dumme Ideen kommst.


    Nun sah der Alte zerknirscht aus. Vielleicht gefiel es ihm nicht, dass jemand damit drohte, ihm im Nacken zu sitzen, vielleicht war er aber auch empört darüber, dass Zoltan ihm weniger Höflichkeit zukommen ließ als seine Begleiter. Aber der gekränkte Stolz des Mannes interessierte ihn nicht. Er hoffte nur, mit seiner Aufforderung kein Todesurteil unterschrieben zu haben.

    Hoch lebe sie, unsere Demokratie - hergestellt mit Knüppeln für Sie!

    Einmal editiert, zuletzt von Vincent Delacroix ()

  • [Hateno #17]


    Das unheilvolle Lächeln war nicht gewichen, doch etwas daran war … tiefer. Vielleicht Melancholie. Vielleicht Stolz. Vielleicht etwas Anderes, das sich nicht benennen ließ.


    »Nun gut«, sagte er leise. »Dann folgt mir.«


    Er drehte sich um und schritt langsam auf eine die Wand zu, aus der er vorhin so unbemerkt gekommen war. Kaum hörbar, unter seinem Druck öffnete sich der Durchgang. Kein versteckter Mechanismus, kein dramatisches Knirschen – nur das leise Knarren alten Holzes. Dahinter lag ein schmaler Gang, in Dämmerlicht getaucht, von einer einzigen, schwach leuchtenden Fackel erhellt, die über ihren Köpfen schaukelte.


    »Ich habe gelernt, dass große Dinge in kleinen Räumen beginnen«, murmelte er, fast wie zu sich selbst.


    Der Gang öffnete sich in einen kleinen Raum, nicht größer als eine einfache Hütte. Die Wände waren aus grob behauenem Stein, durchzogen von alter Shiekah-Technologie, die schwach schimmerte. Und in der Ecke, neben einem improvisierten Tisch voller leeren Tassen, stand sie: eine rudimentäre Kochstelle, aus Metallplatten zusammengebaut, mit einem leise brodelnden Kessel über flacher Glut.


    Doch das war nicht das Auffällige.


    Neben der Kochstelle – mit einem kleinen, präzisen Zischen, das beinahe mechanisch rhythmisch klang – bewegte sich ein Wächter. Doch kein kolossaler, kampfbereiter Schrotthaufen wie aus den Legenden. Nein … dieses Modell war kleiner. Viel kleiner. Vielleicht einen Meter hoch, höchstens. Sein Metallkörper war alt, von der Zeit zerkratzt; seine Linse träge in einem blassen Blau, das keinerlei Bedrohung ausstrahlte.

    Und: Er … rührte den Tee um.


    Mit einer grazilen, schwenkenden Bewegung beugte sich das kleine Wesen über den Kessel, ein winziger Greifarm tauchte ein und rührte sachte, bevor es sich wieder aufrichtete und die Flüssigkeit mit einem kaum hörbaren „Ping“ analysierte. Offenbar zufrieden.


    Der Alte blieb stehen, sah nicht die Gruppe an, sondern den Wächter.


    »Darf ich vorstellen: Beta-Vier. Mein erster funktionaler Prototyp eines autonomen Unterstützungs-Wächters. Keinerlei Kampffunktionen. Nur ... Kochen. Tragen. Reparieren. Hören.«


    Er wandte sich um, sah in die Gesichter der Gruppe, sein Blick nun wieder durchdringend, doch nicht herausfordernd. Eher prüfend.


    »Ich weiß, was ihr erwartet habt. Aber nicht alle Wächter müssen töten.«


    Beta-Vier drehte sich zu ihnen, neigte seinen kleinen, runden Kopf in einer fast höflichen Geste und schwenkte dann einen Teebecher zur Seite, als wolle er fragen, ob jemand einen Schluck wolle.


    Das Glühen des Raumes, das leise Surren des Mini-Wächters, das Brodeln des Tees – all das legte sich wie ein Nebel aus Zweifeln über die Szene. Irgendetwas war noch immer nicht ganz greifbar. Aber im Moment … war es nicht Bedrohung. Nur eine seltsame Mischung aus Genie und Wahnsinn.

  • Die Aufforderung sich eine Demonstration eines Wächters anzuschauen, war Sandro echt zu viel.

    Bilder schwirrten Sandro durch den Kopf, von einer mechanischen Spinne, die mit Laserstrahlen um sich ballert. Er malte sich aus, wie jedes seiner Schilder durchbrochen wird, der Raum von Explosionen erschüttert wird und schließlich einer nach dem anderen zu Boden geht.


    Stop! Sandro denk doch mal nach. Hier gibt es nirgendwo Explosionsspuren und der Wächter hätte welche hinterlassen. Der Mann hätte den Wächter doch auch sicher nicht ungetestet auf sie losgelassen. Hör auf dir vor Angst in die Federn zu machen.


    Sandro war etwas beruhigt und konnte nach einem tiefen Atmer mit dem Rest mitgehen. Sandro musste etwas Schmunzeln, als er den Miniwächter sah, wie er Tee kochte. Er wies definitiv Gebrauchssppuren auf. Er war ganz zerkratzt, das Auge leuchtete in einem trüben Blau. Es gab keinen Zweifel, dass dieser harmlos war.


    Es ist irgendwie echt schade, wie militarisiert Hyrule geworden ist. Ohne Ganon und die Monster wären statt Kriegswächtern, solche Wächter entstanden. Alle Menschliche Berufe wären von Wächtern übernommen worden. Ohne Monster würde er jetzt mit seinen Eltern in nähe der Schnepfenhügel fliegen.


    Er seufzte und wandte sich an den Mann.

    Dieser Wächter ist sehr schön und mir gefällt der Gedanke, dass nicht alles mit Gewallt zu tun haben muss, aber wären Sie in der Lage auch größere Kriegswächter zu bauen und zu kontrollieren? Außerdem, wie heißen Sie eigentlich?

    Wieso kriegen wir Supah nicht wieder!

    Wo ist Supah?

  • [Hateno #18]


    Der Alte legte eine Hand an das kupferne Gehäuse des kleinen Wächters, der mit einem sanften Zischen gerade frisches Wasser aufsetzte. Die Hitze der improvisierten Feuerstelle flackerte über die Wände des Raums und warf tanzende Schatten über verschmierte Blaupausen und Kristallkerne, die auf dem Tisch lagen wie das Herz eines zerlegten Wesens.


    »Beta-Vier«, sagte er mit einem Anflug von Stolz. »Er war einst ein zerfetztes Wrack, ausgemustert. Jetzt kocht er Tee.« Ein kurzer, fast kindlicher Moment – dann funkelten seine Augen auf. »Wenn ihr wirklich verstehen wollt, wozu ich imstande bin ... dann ist das nur der erste Tropfen im Becher.« Er beugte sich leicht vor. »Ich könnte größere Einheiten bauen. Nicht als Waffen – sondern als Schutzwälle. Autonom, aber nicht autonom genug, um sich jemals wieder gegen uns zu richten.« Ein tiefer Atemzug.


    Er drehte sich zu Sandro um, als hätte er die Frage eben erst richtig wahrgenommen.

    »Theophilus. Ich heiße Theophilus. Und ich habe nicht vor, Ganon noch einmal das Feld zu überlassen.«


    M stützte sich mit einer Schulter gegen den Türrahmen. Ihr Blick ruhte auf dem kleinen Wächter – zu lange, um bloß Neugier zu zeigen, zu kurz, um echte Rührung erkennen zu lassen. »Ich verstehe, warum ihr ihn mögt«, sagte sie schließlich leise. »Aber eine freundliche Hülle macht aus einer Waffe noch kein Werkzeug.« Dann schwieg sie wieder. Ihre Stimme hatte weder Vorwurf noch Groll getragen – sie war sichtlich mit der Situation überfordert und traute noch immer nicht dem, was der Mann redete. Ganon war fort. Wo lag die Gefahr, wenn nicht in den Wächtern selbst?


    Theophilus drehte sich langsam zu ihr um. »Vielleicht nicht«, erwiderte er. »Aber vielleicht ... mit der richtigen Hilfe?« Sein Blick wanderte durch die Runde, blieb an M haften, nicht fordernd, aber eindringlich. »Ich kann viel bauen. Aber ich kann nicht alles allein tun.«

  • Während die Gruppe dem alten Mann in den neuen Gang folgte, dachte Kamui über Ms Worte nach. An sich hatte sie ja Recht damit gehabt, dass sie nicht gesagt hat, alles zu wissen. Trotzdem habe ich mir von ihrer Erklärung irgendwie mehr erwartet. Im Grunde hat sie ja nur das zugegeben und dann noch nachgehängt, dass sie versteht, dass das irgendwie komisch rüberkommt. Aber sonst?


    Der Orni seufzte. Hoffen wir einfach mal, dass ich versucht habe, sie zum falschen Zeitpunkt zu konfrontieren...


    Kaum kam die Gruppe im neuen Raum an, stellte Kamui überraschend fest, dass der alte Mann einen Wächter zur Teemaschine umgebaut hatte. ...All die Aufregung, wegen so etwas? Ich meine, lustig sieht es schon aus, ich weiß aber nicht, wie man mit so einer Machine gegen Ganon kämpfen soll.

    Er klinkte sich nun in den kurzen Schlagabtausch zwischen M und den alten Mann, der sich nun als Theophilus vorgestellt hatte, ein: "Wie sollen wir denn dir deiner Meinung nach helfen? Wir sind eine bunt gemischte Truppe und naja... Zumindest ich habe keine Ahnung von Mechanik und Programmierung."

    Er lies seinen Blick über Beta-Vier schweifen. "Ich wüsste auch nicht, wie uns ein solcher Assistenzroboter gegen Ganon helfen sollte... Könnten Sie uns das vielleicht noch bitte erklären, bevor wir irgendetwas zustimmen? M hat recht, ein nettes Aussehen kann nicht verhindern, dass etwas als Waffe benutzt werden könnte!"

    Jetzt habe ich aber trotzdem irgendwie Durst...

  • Zoltan sah innerhalb kürzester Zeit ein, dass es unnütz brutal war, den alten Forscher - er hatte sich mittlerweile als "Theophilus" vorgestellt - zu belauern.


    Nun lehnte er an einem Regal, nippte an seinem Flachmann und verfolgte müßig, wie die Diskussion, ob Antike Technologie gefährlich war oder nicht, in die nächste Runde ging.


    Er hatte auch die Kreatur in Augenschein genommen, die Theo liebevoll als "Beta Vier" bezeichnete. Ein teekochender Wächter war mit Abstand das albernste, was er je gesehen hatte, aber etwas daran beeindruckte ihn auch. Er stemmte sich von seinem Tisch, ließ den Flachmann zurück in seine Tasche gleiten und gesellte sich zu M, Kamui und Theophilus.


    Schaut mal, Theophilus hat hier tatsächlich ein Wunder vollbracht. Es mag erst einmal lächerlich wirken, dass sein kleiner Beta-Wächter Tee zubereitet, aber betrachtet mal das große Ganze. Diese Maschinen wurden einst nicht gebaut, um mit den Hylianern zu leben und ihre Einkäufe nach Hause zu tragen. Theo hat es geschafft, ihr gesamtes Protokoll zu verändern und zu überschreiben!"


    Das ließ er erstmal so stehen. Zoltan überdachte die Motive des alten Forschers. Sicherlich war er zur Zeit der Verheerung ein junger Mann gewesen, der vielleicht wie unzählige andere geliebte Menschen im Chaos jener Nacht verloren hatte - und seitdem Rache schwor. Zoltan hatte ihm zugehört und wann immer der alte Forscher über die Verheerung sprach, schwang Bitterkeit in seiner Stimme mit.


    Die andere Möglichkeit wäre, dass er einst zu jenen Forschern gehörte, die an der Antiken Technologie herumpfuschten und fatalerweise ihren Beitrag dazu geleistet hatten, dass das Königreich Hyrule unterging. Also war vielleicht auch der Drang nach Wiedergutmachung sein Motiv.


    So oder so. Er ließ sich das Angebot des Forschers, sie zu seinen Schülern zu machen, durch den Kopf gehen.


    Zuerst: Zoltan war ein Kopfgeldjäger, Rächer, Auftragsmörder und Attentäter. Aber gewiss niemand, der ein strahlender Ritter sein und Hyrule in der Stunde seiner größten Not zur Hilfe kommen wollte. Das mochten andere übernehmen.


    Er liebte seine Arbeit, und das nicht zuletzt, weil sie ein mehr als nur passabler Broterwerb war. Seit die "Organisation" ihn angeworben hatte, spielten finanzielle Nöte in seinem Leben keine Rolle mehr, er war ein reicher Mann.


    Also waren es nicht Ruhm oder Geld, das ihn dazu trieb, Theophilus' Angebot anzunehmen. Er wollte etwas über diese geheimnisvolle, uralte Technologie lernen und sie sich für seine eigene Arbeit zunutze machen. Es wäre der absolute Knüller, wenn er mit solchen futuristischen Spielereien improvisieren könnte, um üblen Zeitgenossen das Licht auszuknipsen.


    Damit stand sein eigener Entschluss fest. Unabhängig davon, wie seine Begleiter entschieden, würde er zumindest für ein paar Monate bei diesem Mann in die Lehre gehen und sich sein Wissen aneignen.


    Bevor also Theophilus auf Kamuis drängende Fragen antworten konnte, stand Zoltan bereits neben dem alten Forscher, legte ihm eine Hand auf die Schulter und verkündete:

    Ich mach's!

    Hoch lebe sie, unsere Demokratie - hergestellt mit Knüppeln für Sie!

    5 Mal editiert, zuletzt von Vincent Delacroix ()

  • Kotari 24


    Hilflos sah Kotari seine Gefährten der Reihe nach an. Er war sichtlich überfordert. Als Theophilus sie durch den Gang in einen Nebenraum geführt hatte, hatte Kotari versucht, in seinem Kopf alle möglichen Szenarien durchzugehen. Doch nichts konnte ihn auf den Anblick, der sich ihnen nun bot, vorbereiten: einen teekochenden Wächter.


    Ihrer Reaktion nach zu urteilen, waren auch die anderen alle scheinbar verblüfft. Selbst M, die sie hierher geführt hatte und nun skeptisch auf den Roboter blickte, wirkte erstaunt.


    Das einzige, was Kotari etwas ruhiger stimmte, war, dass von Theophilus und dem Wächter - Beta-Vier - keine Gefahr ausging. Zumindest hoffte er das, während sein Blick durch den Raum glitt.


    John hatte sein Schwert weggesteckt und schien regelrecht begeistert von dem, was er sah. So begeistert, dass er prompt zustimmte, noch ehe Theophilus überhaupt auf Kamuis Fragen eingehen konnte. Kotari war nicht sicher, aber er glaubte sogar, ein Funkeln in den Augen des Schwertkämpfers zu sehen. Auch im Hinblick auf seine Aktion mit dem Vogelscheuchen-Konstrukt war Kotari überzeugt davon, dass hinter Johns grimmiger Fassade mehr steckte, als er zugab.


    Kamui und Sandro waren weniger euphorisch, auch wenn letzterer ein wenig amüsiert über den Wächter wirkte. Kamui ging die Sache gewohnt rational an, wirkte aber auch leicht misstrauisch, wie das Ganze einzuordnen war. Kotari konnte es ihm nicht verübeln, denn so ganz sicher war er noch immer nicht, was er von Theophilus halten sollte.


    Apropos... Kotari sah zu M hinüber. Auch das Mädchen war ihm leicht suspekt - schließlich war sie der Grund, weshalb sie alle nun in dieser Höhle saßen. Sie hatte von "bionischen Monstern" und einer Gefahr für Hyrule gesprochen, doch nun hatten sie einen alten Mann und einen Wächter gefunden, der Tee kochte. War das das "bionische Monster", von dem sie gesprochen hatte? Besonders monsterhaft sieht er nicht aus... Vielleicht sollte ich M darauf ansprechen...?


    Kotari war so in Gedanken versunken, dass er Theophilus' Worte fast überhört hätte. Der grüne Orni drehte sich zu dem alten Mann um, der seinen Wächter fast schon liebevoll anschaute.


    "Einen weiteren Prototypen? Was genau meint ihr damit? Einen weiteren... wie diesen?" Etwas verloren deutete er auf Beta-Vier. Er glaubte nicht, dass in Hyrule viel Bedarf nach teekochenden Wächtern bestand; Theophilus musste also etwas anderes im Sinn haben und Kotari gab es nicht gerne zu, aber er war neugierig, was genau der alte Mann plante.