Mächtige Artefakte, woher stammen sie

Rein Meta gedacht würde ich sagen, dass sie den Federn von Autoren entstammen, die sich überlegten, welche Gegenstände vom Gameplay her Sinn machen, Herausforderung schaffen und gut für Rätsel geeignet sind ohne jedoch das Spiel kaputt zu machen.

Aber mit Fantasy würde ich sagen, ein guter Teil davon gehörte Abenteurern, die Hyrule bereist haben, große Krieger oder Soldaten, die in epischen Schlachten gefallen sind oder in Gefängnissen dunkler Kerker verrotten. Diese Gegenstände sind Hinterbleibsel, geformt von mächtigen Schmieden, Magiern oder Handwerkern, die es verstanden, aus edelsten und seltensten Bestandteilen in aufwendiger Arbeit und unter Einsatz ihrer ganzen Handwerkskunst Gegenstände zu erschaffen, die in ihrer Macht, Präzision und ihrem Nutzen alles übertrafen, was die Menschen je gesehen haben. Diese Gegenstände wären natürlich viel zu wertvoll gewesen, sie zu zerstören, als sie in die Hände der Monster fielen, nachdem ihre Eigentümer zu den Göttinen auffuhren, daher wurden sie in dunklen Verliesen weggesperrt, bewacht von den schrecklichsten Monstern, die man sich vorstellen kann bis sie in die Hände des tapferen Helds von Hyrule fallen, um einmal mehr zu göttlichen Werkzeugen gegen die finsteren Schergen von Hyrule zu werden, in den Händen des Champions aller Champions, des Helden der Zeit.

Zitat von Ashes

Doch vor allem bei Artefakten mit Intelligenz könnte noch etwas mehr dahinterstecken.

Die wurden von längst vergessenen Völkern hergestellt aus Materialien, die man heute nicht mehr findet und deren Herkunft keiner mehr kennt. Darum kann auch nicht jeder Schmied in Hyrule einfach so mal ein mächtiges Schwert schmieden, es braucht das Wissen von hunderten Jahren um ein Schwert wie das gehärtete Masterschwert oder die Goldklinge zu schmieden, Wissen, das von Generation zu Generation bei den schmiedebegabten Zwergen weitergegeben wird oder magischen Wesen wie Feen.

Ein sehr interessantes Thema, Ashes , über das man sehr viel spekulieren kann. Gefällt mir!

Was einem auffällt, wenn man die Items/Artefakte aus den verschiedenen Zelda-Teilen betrachtet, sind natürlich die zahlreichen Musikinstrumente, die magische Fähigkeiten haben:

• die Flöte aus Zelda I + II
• die Okarina (der Zeit) aus diversen Teilen
• die Lyra der Göttin aus Ocarina of Time und Skyward Sword
• Harfe der Zeiten aus Oracle of Ages
• der Taktstock des Windes aus Wind Waker

Da drängt sich mir die Frage auf, ob es so etwas wie ein göttliches Orchester gab, das die Geschicke der Welt gelenkt hat, indem es musiziert hat (Ich stell mir das ein bisschen so vor wie in der griechischen Mythologie, wo der Tag-Nacht-Wechsel dadurch erklärt wurde, das Eos, Helios und Selene sich über das Himmelszelt hinweg verfolgen.). Natürlich reichen die genannten Instrumente nicht für ein Orchester und es sind auch bestimmt nicht alle wichtigen Ereignisse durch sie abgedeckt (Wobei mir gerade nichts in der Natur einfällt, das sich nicht durch die Okarina der Zeit und Co beeinflussen lässt: Zeit, Wetter... Was braucht die Natur noch mehr, um ihrem Alltagsgeschäft aus Wachstum und Verfall nachzugehen?), aber man kann sich natürlich noch zig Instrumente dazu denken (die Pauke des Donners... oder was weiß ich).

Wie solche göttlichen Artefakte in die Hände der Menschen/Hylianer gelang sein könnten, lässt sich ebenfalls auf vielerlei Weise erklären. Die Lyra der Göttin blieb, sofern ich Skyward Sword gerade richtig im Kopf habe, in Hylias Besitz, nachdem sie ihre menschliche Form Zelda angenommen hatte, und wurde dann in Zeldas Familie durch die Generationen hinweg weiter vererbt, weshalb nicht überraschend ist, dass sie in Ocarina of Time in Shieks Händen ist.

Ähnlich könnte es mit der Okarina der Zeit gewesen sein. Vielleicht ist diese aber auch erst später von z.B. der Gottheit der Zeit an den ersten Herrn der Zeiten übergeben worden, als der diese um Beistand angefleht hat. Dieser erste Herr der Zeiten (oder wie immer man den Helden nennen will) könnte ein Mitglied der königlichen Familie gewesen sein und sie so über mehrere Generationen hinweg an die Zelda aus Ocarina of Time vererbt haben.

Vielleicht ist es aber auch einst niederträchtigen Menschen gelungen, in die Welt der Götter einzudringen und ihnen einige ihrer Artefakte zu rauben. Diese wurden dann von irgendwelchen Helden erobert, um die Welt vor dem Grauen, das diese mächtigen Relikte in den falschen Händen anrichten können, zu bewahren.

Man könnte dazu ewig viele Theorien und Spekulationen anstellen. Die Spiele und Mangas sind leider zu uninformativ, was die Hintergründe dieser Objekte angeht, um ein sinnvolles Fundament zu haben. (Vermutlich, weil sich niemand wirklich etwas dazu überlegt hat. Wie Megaolf schon sagte: Die Entwickler werden sich gedacht haben "Das passt gut ins Gesamtkonzept des Spiels" und das war's dann auch schon.)

Ansonsten fallen mir die zahlreichen Masken aus Majora's Mask ein, aber bei diesem Teil der Serie lässt sich insgesamt spekulieren, ob Link überhaupt bei Bewusstsein ist oder die Handlungen lediglich in seinem Unterbewusstsein stattfindet, während er ohnmächtig (oder vielleicht sogar sterbend) irgendwo herum liegt. Die Maskenthematik (--> Maske: sein wahres Ich verbergen) und die sehr surreale, zum Teil obskure Gestaltung Terminas (und vor allem des Übergangs dorthin) könnten für letzteres sprechen.

Wenn man davon ausgeht, dass Majora's Mask nur in Links Kopf stattfindet, sind natürlich auch sämtliche Artefakte und Masken des Spiels nichts weiter als Produkte von Links Phantasie, was erklären würde, warum ihre Macht z.T. unbegrenzt zu sein scheint und warum es für wirklich alles eine Maske gibt.

Den Ursprung anderer Objekte (z.B. die Feuerohrringe aus Skyward Sword oder die Pegasus-Stiefel aus diversen Teilen) würde ich deutlich irdischer verorten und sie der Findigkeit von menschlichen Erfindern und Schmieden zuschreiben. Gerade in Breath of the Wild bekommt man einen groben Eindruck, wie extrem fortschrittlich die Shiekah-Kultur zu ihrer Hochzeit war. Wer Zaumzeug erfinden kann, mit dem man Pferde über weite Strecken teleportieren kann, der kann auch Stiefel erfinden, mit denen man so schnell rennt wie der Wind.

Zitat von Ashes

Siehe Majoras Maske, Pai und Girahim (Vielleicht noch Maske der Grimmigen Gottheit.

Das sind durch Magie verfluchte oder gar verwandelte Geschöpfe, deren Seele oder Geist in einem Objekt eingesperrt wurde. Kreaturen, die so viel Böses angerichtet hatten oder gottgleiche Fähigkeiten hatten und so von den Göttinnen oder den Weisen ihrer Zeit als zu gefährlich oder mächtig angesehen und gebannt wurden, so wie auch Ganon gebannt wurde und nur mit Hilfe des mächtigen Magiers Agahnim aus seinem Gefängnis ausbrechen konnte. So können diese Geschöpfe in ihrer jetzigen Form nur einen Bruchteil ihrer Macht nutzen, aber durch die Hilfe von anderen, auch unschuldigen Wesen, können diese zu Gegenständen gewordenen Geister ihre Macht entfalten und ihrem Träger zu unglaublicher Stärke verhelfen.

Zitat von Ashes

In Minish cap ist es ja von vorn herein klar. Die Mütze, die Link da trägt ist ein intelligentes Artefakt, welches ursprünglich ein Minish war.

Ich meine, dass die Mütze ja nur der verwandelte Typ ist, also der Meister von Vaati, oder täusche ich mich da?

Intelligente Gegenstände können ja auch mächtige magische Artefakte sein, denen man mittels Zauberei, Hexerei oder sonstiger Magie - böswillig wie auch gutwillig - Leben eingehaucht hat um diese self aware oder sentient zu machen (sorry, die englischen wörter passen in dieser hinsicht einfach perfekt) - zu deutsch auch sich selbst gewahr oder mit Selbst-Bewusstsein.

Auch das Masterschwert hat ein wenig solcher Fähigkeiten, zb. kann es, wenn es spürt, dass sein Träger bei voller Gesundheit ist, Strahlen abfeuern oder wird doppelt so stark, wenn es die Gegenwart von anderen uralten Wesen spürt, die den selben Ursprung haben, wie es selbst.

Die verschiedenen Zeldaspiele finden ja in teilweise ganz unterschiedlichen Zeitepochen statt. Das heißt, dass viele der Gegenstände, die in anderen Teilen wichtig waren, in Vergessenheit gerieten oder als Grabbeigabe dem Held der Zeit mit auf den letzten Weg ins Grab gelegt wurden. Oder sie wurden durch noch mächtigere Magie zerstört - oder sie befinden sich im Besitz eines Wesens, das seine Macht nicht annähernd erkennt und hängt dort im Wohnzimmer als Dekor

Mir gefällt die Idee von Labrynna mit dem Orchester sehr, da sie gut in das Fantasy-Universum passt. Oftmals sind es ja musikalische Instrumente, die in Zelda-Spielen aufgrund ihrer großen Macht auffallen. Auch wenn Link's Awakening nichts als der Traum des Windfischs ist, so spielen auch hier Instrumente eine große Rolle. Ich denke ebenfalls, dass diese Art von magischen Artefakten oftmals von den Göttern selbst stammen und von diesen an die Menschheit weitergereicht wurden oder sich noch immer in göttlichem Besitz befinden.

Des Weiteren existiert Magie bei Zelda, abseits von göttlichen Kräften. Es gibt mächtige Zauberer (wie z.B. Agahnim), ich kann mir aber vorstellen, dass er nicht der einzige ist. Es kann ebenso auch "gute" Zauberer geben, die bestimmten Gegenständen eine Macht geben oder auch weitere, welche "Personen" in Gegenstände einfangen (bzw. sie verfluchen), um diesen eine Art Selbstbewusstsein einzuhauchen. Nur, weil diese Zauberer nicht in Erscheinung treten, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt (im Zelda-Universum). Allein die alte Hexe, die ihre Elixiere braut, sowie ihre Schülerin Marta könnten ein Hinweis sein.

Wenn man an Breath of the Wild (und in Zügen auch Skyward Sword) denkt, erkennt man, dass zu einem gewissen Zeitpunkt die Technologie sehr weit fortgeschritten war. Vielleicht stammen ja auch mehr Artefakte als der Shiekah-Stein und die lustigen Roboter aus Skyward Sword aus dieser Zeit? Wer weiß. Die Technologie in Breath of the Wild kam mir schon immer ein wenig zu magisch vor, um nur Technologie zu sein. Ein Schuss Magie ist sicher darin.

Zitat von Megaolf

Auch das Masterschwert hat ein wenig solcher Fähigkeiten, zb. kann es, wenn es spürt, dass sein Träger bei voller Gesundheit ist, Strahlen abfeuern oder wird doppelt so stark, wenn es die Gegenwart von anderen uralten Wesen spürt, die den selben Ursprung haben, wie es selbst.

Für mich hat das Masterschwert ein eigenes Bewusstsein, siehe Phais Geist. Dieser schläft, ist aber dennoch vorhanden. Neben den von dir aufgeführten Beispielen ist das Masterschwert in Breath of the Wild schließlich auch in der Lage, mit Zelda zu kommunizieren - es ist doch das Schwert, das ihr bedeutet, dass Link noch lebt und sie anschließend in den Wald zum Deku-Baum führt, oder nicht? Dort verweilt es (im Schutz des Waldes) in seinem Podest, bis Link zurückkehrt und es wieder herauszieht. Auch, dass es eben nicht von jedermann gezogen und geführt werden kann, zeigt schon, dass ihm eine gewisse Kraft innewohnt.

Zitat von LbW18

[Phai] wurde eingeführt aber hätte in allen anderen Zelda Games dabei sein sollen.

Wenn ich mich recht entsinne, wurde am Ende von Skyward Sword gesagt, dass Phais ihr Bewusstsein verliert und in ewigen Schlaf fällt. Natürlich war das nur eine Begründung dafür, dass sie in anderen Zelda-Teilen nicht auftaucht, aber man kann ihr dadurch nicht vorwerfen, alle im Stich gelassen zu haben. Das Masterschwert ist weiterhin eine mächtige Waffe mit zumindest einer Art von Intelligenz.

Zitat von Sylph

Es kann ebenso auch "gute" Zauberer geben, die bestimmten Gegenständen eine Macht geben oder auch weitere, welche "Personen" in Gegenstände einfangen (bzw. sie verfluchen), um diesen eine Art Selbstbewusstsein einzuhauchen.

Das hat mich auf eine Idee gebracht, wie es zu Phai als Schwertgeist gekommen sein könnte.

Irgendwie hat mich dieser kurze Abschnitt an die Astrah aus Final Fantasy X denken lassen: Menschen, die sich bewusst dafür entschieden haben, ihren Körper versteinern zu lassen, damit Media ihre Energien kanalisieren können, um mächtige Bestien zu beschwören und mit deren Hilfe den Rest von Spira zu beschützen.

Soweit zu FFX.

Aber wie passt das zu Zelda?

Man erfährt ja im Verlauf von Skyward Sword (wenn ich das gerade richtig im Kopf hab), dass der Kampf zwischen Hylia und dem Verdammten sehr lang und erbittert war, bevor Hylia sich entschloss, ihre göttliche Existenz aufzugeben und das Triforce zu nutzen. Soweit ich mich erinnere, hat das Skyward Sword zu diesem Zeitpunkt schon existiert und Hylia hat es, nachdem der Verbannte zurückgeschlagen und versiegelt worden war, im Schrein der Göttin hinterlegt, damit es, wenn die Zeit kommt, dem Helden zur Verfügung steht.

Was, wenn Hylia, bevor sie den drastischen Schritt gewagt hat, ihre Göttlichkeit aufzugeben, noch andere "Tricks" ausprobiert hat und z.B. die Seele einer besonders mutigen und fähigen Kriegerin in ihr Schwert eingeschlossen hat, um dieses zu stärken? (Ghirahim wäre dann der Konter des Verbannten, der quasi genau dasselbe wie Hylia getan hat, aber mit einem Dämon.)

Phai könnte, dieser Theorie folgend, vorher selbst ein (halb-)göttliches Wesen gewesen sein oder aber ein Mensch, der über herausragende mentale wie physische Fähigkeiten verfügte. Ich persönlich würde auf Grund von Phais analytischem, computerähnlichen Wesen eher von einem göttlichen Wesen ausgehen, denen ja häufig Menschlichkeit abgesprochen wird.