Dieses Spiel ist der Nachfolger von Oddworld: Abe’s Oddysee, welcher 1998 für PlayStation auf den Markt kam und 2020 ein Remake mit dem Namen Oddworld: Soulstorm für aktuelle Konsolen bekommen soll.
Abe wurde gerade noch als Held gefeiert, da erfährt von den Geistern seiner Vorfahren von noch mehr Missständen! In den Necrum-Minen müssen erblindete Mudokon die Knochen ihrer eigenen Vorfahren ausbuddeln, damit daraus das suchterregende „Soulstorm Bräu“ hergestellt werden kann – noch einmal muss Abe seine Kollegen retten.
Auch hier handelt es sich um einen 2D-Plattformer, welcher viele spielerische Elemente aus seinem Vorgänger übernimmt. So steht im Fokus nicht nur Geschicklichkeit, sondern auch das Lösen von Rätseln; die Rettung von Mitstreitern, welche ein eigenes Gemüt haben; sowie die Possession von Feinden durch Telepathie.
Eine signifikante Verbesserung ist die Einführung einer Schnellspeicher-Funktion, welche auch die kniffligeren Stellen ein wenig von Frust befreit und außerdem; und vielleicht noch viel spannender; haben die Mudokon nun einen Gemütszustand, welcher Einfluss auf ihre Verhaltensweise hat.
Ein wütender Mudokon kann sogar so weit gehen, dass er tödliche Fallen aktiviert, um es dem Spieler schwerer zu machen oder er tendiert dazu, seine Mitgefangenen zu schlagen, was auch zu deren Tod führen kann. Die depressiven Mudokon begehen Selbstmord, wenn sie sehen, wie ihresgleichen Unrecht getan wird.
Beide Status-Zustände kann man mit dem „Sorry“-Sprach-Kommando bessern, jedoch auch mit Hieben wieder verschlechtern.
Abgesehen davon gibt es auch physikalische Beeinträchtigungen der zu rettenden Mudokon: Blinde Mudokon können Abe nur mit Hilfe seiner Stimme folgen und laufen nicht eigenständig hinter ihm her, kranke Mudokon müssen erst mit einer speziellen Possesions-Fähigkeit geheilt werden und mit Lachgas-Vergiftete Mudokon rennen planlos und schnell umher, was eine sichere Flucht schon mal gefährden kann… ein Schlag hilft.
Auch die besondere Form eines Shryskulls ist ein neues Feature, bei dem Abe alle Gegner auf einem Bildschirm auslöschen kann, wenn er genug Mudokon zeitgleich durch ein Portal geschickt hat – danach kann die Fähigkeit einmalig eingesetzt werden.
Viele dieser Neuerungen; zum Beispiel auch die Pfeif-Rätsel mit den Sligs; wurden tatsächlich erst aus Zeitgründen in dieses Game und nicht bereits in den Vorgänger eingebaut.
In diesem Game gibt es 278 Mudokon, die man retten kann; 150 sind nötig, um das gute Ending freizuschalten, wobei es auch ein spezielles Ending, sowie eine Belohnung gibt, wenn man jeden einzelnen Mudokon umbringt.
Man wird unbesiegbar.
Kennt jemand dieses Spiel oder ist am Remake interessiert?
Wer bereits vom ersten Teil überzeugt war, sollte sich den zweiten Titel definitiv anschauen. Auf Grund dessen, dass viele Ideen in Abe’s Oddysee verworfen werden mussten, kam das Game relativ schnell auf den Markt, da das Grundgerüst bereits stand, doch für den Endverbraucher ist dies gar nicht so schlecht geworden…
Denn der erste Teil fühlt sich nicht unfertig an, doch die Steigerungen zum zweiten Teil waren dementsprechend merklich und haben das Spiel wieder ziemlich aufgewertet. Man muss sagen, dass es trotzdem zu einem großen Teil noch mal ein ähnliches Spielgefühl ist, doch da dieses gut war, war dies für mich nicht so tragisch.
Abgesehen davon ist es halt auch wieder ein sehr schwerer Plattformer, der definitiv nicht für jedermann ist und frustrierend sein kann, wobei dies eben durch die Schnellspeicher-Funktion schon ein bisschen rausgenommen wurde.
Wer aber eher schwere Plattformer nicht mag, sollte hier die Finger von lassen, denn bezüglich dessen legt Exodus noch eine Schippe drauf.
Persönlich kann ich es wirklich empfehlen wobei jetzt natürlich sehr nahe liegt, dass man erst einmal das Remake abwartet. Wenn dieses einen Qualitätsstandard wie „New ’n’ Tasty“ hat und die nervigen Kleinigkeiten eliminiert, dem Spiel aber sonst treu ist, wäre ich happy.