Age of Empires III

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    Erscheinungsjahr: 2005, 2020 (Definitive Edition)

    Entwickler: Ensemble Studios

    Plattformen: PC

    Genre: Real Time Strategy


    Mit Age of Empires III setzte Entwickler Ensemble Studios 2005 endlich die beliebte Strategieserie Age of Empires fort, nachdem zuvor der zweite Teil zuletzt 1999 erschienen war. Zwar überbrückten Erweiterungen die Wartezeit, aber Fans der Serie waren schon ganz kribbelig geworden, vor allem, da das Strategie-Genre Anfang der 2000er Jahre einen Umbruch zu erleben schien. Große Serien wie etwa Command and Conquer sollten sich für alle Zeiten verändern und bis zu StarCraft II sollte es noch weitere 5 Jahre dauern.

    Age of Empires III brachte neben einem neuen Zeitalter (Kolonialisierung) auch sehr viele Gameplay-Veränderungen mit sich, nicht alle wurden von Fans positiv aufgenommen. Erstmals hatte man komplett in 3D animierte Modelle und Gebäude, wodurch Zoomstufen möglich waren und man konnte dadurch auch vielseitiger Bauen (wie man es schon aus Age of Mythologie kannte) und war nicht mehr auf Grits bzw. bestimmte Bauplätze angewiesen. Neben neuen Einheiten wurde auch der Technologiebaum verändert, es gab weniger Gebäude dafür wurde das Spiel (wie damals wohl üblich) mit einem EXP und "Commander" Modus ausgestattet, wodurch sich unterschiedliche Karten freischalten und zusammenstellen ließen, anhand erhaltener Exp (durch das Besiegen von gegnerischen Truppen und Gebäuden) konnte man bestimmte Features ausspielen, wie beispielsweise eine Truppe Söldner anheuern oder einen Planwagen erschaffen. Dies brachte noch ein wenig mehr strategische Tiefe ins Spiel, dafür wurden einige Völker entfernt, die Völker wurden aber noch ein wenig unterschiedlicher gestaltet, als im Vorgänger, wo diese sich nur teilweise in einzelnen Einheiten oder Technologien unterschieden. Das Terrain war auch ein viel wichtigerer Faktor geworden, Dorfbewohner brauchen keine Lager mehr sondern bauen ab, was das Zeug hält (wobei Rohstoffe nicht unendlich waren, wie beispielsweise in Cossacks).

    Das Spiel hatte nur eine Kern-Kampagne, die aber mit kleinen Cutscenes (ähnlich Warcraft III) und liebevoll gestaltetem Missionsdesign aufwartete, in den Jahren 2006 bis 2007 erschienen noch jeweils eine Kampagne, nämlich The Warchiefs und Asian Dynasties für das Spiel.

    Auf Grund des großen Erfolgs der Serie an sich bzw. der HD und Definitive Editions, wurde schließlich auch für Age of Empires III eine Definitive Edition mit schönerer Grafik und allem Umfang (alle DLCs, inklusive) sowie mit zwei neuen Völkern (Inka und Schweden) angekündigt, welche kürzlich, im Oktober 2020 erschien.


    Ich habe das Original damals viele Stunden gespielt, wenn auch mir die Kampagne etwas mehr gefiel, als vom Vorgänger, da sie sich wirklich wie eine Singleplayerkampagne anfühlte. Age of Empires II hatte auch tolle Missionen, aber erst im dritten Teil fühlte es sich meiner Meinung nach mehr wie eine Kampagne an, und nicht wie eine Map gegen KI mit besonderen Starterfordernissen. Diesmal haben Helden auch mehr Funktionen (bsp. Schätze einsammeln oder bestimmte Gebäude errichten). Dafür fand ich aber das Spiel gegen die KI bei weitem nicht so toll, wie im Vorgänger, den ich heute im Koop immer noch bevorzuge.


    Heute habe ich mir endlich die Definitive Edition gekauft und mich gleich mit der Kampagne befasst. Da es schon so lange her ist, dass ich den Kernteil zockte, kann ich nicht sagen, wie viel besser das Spiel ausschaut, aber es läuft gut, sieht verhältnismäßig gut aus und macht großen Spaß. Ich habe zwar schon ein Video zufällig gesehen, welches sich mit der schlechten KI und enthaltenen Bugs befasst, aber ich spiele nicht gegen KI (außer in der Kampagne) und bisher hatte ich nur einen Bug, dass das Spiel hängen blieb, aber das konnte ich beheben.


    Ich kann das Spiel bisher Fans des Originals bzw. von Strategiespielen seiner Zeit sehr empfehlen. Es ist nicht so heftig Kompetivit wie beispielsweise ein StarCraft und im Vergleich mag ich Age of Empires II immer noch lieber, aber ich habe es heute um 15 Euro gekauft (sonst 20 Euro) und man kann damit auf alle Fälle einen haufen schöner Spielstunden verbringen!

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ich hab AoE3 vielleicht ein oder zwei Mal auf einer oder mehreren LAN-Parties gespielt. Ich war wirklich sehr beeindruckt von der Grafik und grundsätzlich war das alles sehr sehr stimmig. Wenn ich ehrlich bin könnte es grafisch noch heute auf den Markt kommen. Allein das Wasser oder wie Gebäube zerstört werden. Ich fands auch cool, dass Einheiten Fackeln geworfen haben wenn sie ein Gebäude angreifen statt mit Schwertern gegen Mauern zu schlagen. Oder, dass die verschiedenen Fraktionen endlich viele Unterschiede aufweisen. Das Szenario, dass ja nicht mehr im Mittelalter angesetzt war, hat mir damals auch gefallen.


    Aber irgendwie ging es nie über die paar LAN-Sessions hinaus. Obwohl Ich RTS sehr mag, war ich vermutlich noch nie so zu 100% heiß auf das Genre, weil ich eher eine Turtle war, nie wirklich gut im Multiplayer und hatte kein Interesse das Meta-Gameplay zu erlernen. So würde ich zumindest erklären wieso ich mich danach nicht mehr weiter mit AoE3 beschäfitgt habe. Ansonsten kann ich mich noch erinnern, dass ich es bisschen schade fand, dass der Szenario-Umfang nicht so hoch war. Also es hat sich nicht ganz so angefühlt als würde man ein eigenes riesiges Königreich aufbauen. Es war eher eine Colonie und die harschen Gebäude- und Einheitenlimits gaben dem den Rest.


    Ich freue mich sehr, dass die Definitive Edition aufgesetzt wurde. Sie kam anscheinend auch sehr gut an:

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    Die Behandlung, die das Age of Empires-Franchise in letzter Zeit genießen darf, ist so toll. Es ist großartig, dass alte Fans und Spieler, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von AoE2 noch nicht einmal geboren waren, die Gelegenheit erhalten, solch stimmige Remasters und Remakes dieser Spiele zu spielen. Die Community ist riesig und stabil. Und dann haben wir bald AoE4, das die Tür eintritt. Fantastisch!


    Ich persönlich hoffe noch auf ein Empire Earth Remake, hehe.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Wenn ihr wollt könnte man mal AOE 2 DE oder 3 DE zocken. :)


    Aber 3 DE geht momentan bei mir nicht, da kommt immer eine Fehlermeldung:

    Host nicht gefunden.


    Hab da leider auch nichts bei Google gefunden.

  • Age of Empires III


    Als ich schon etliche Spielstunden mit "Age of Empires II" verbracht hatte, war ich erstaunt als ich irgendwann den dritten Teil im Elektrofachhandel sah - Internet und die herkömmlichen Informationsquellen gab es damals noch nicht für mich.

    So eine Ankündigung bekam ich zumindest nie mit. Außer ich suchte gezielt danach - was ich eigentlich nie tat.


    In jedem Fall holte ich mir auch diesen Ableger - so fand ich den Vorgänger schon grandios.

    Und was mich zuerst überrascht waren die drei oder vier CDs, die in der OVP lagen. Es dauerte mehrere Stunden das Spiel zu installieren, war aber von den ersten Bildern der Anfangssequenz umso beeindruckter. Mein Gott sah das toll aus.

    Ich begann direkt mit der ersten Kampagne und war nach dem ersten Level komplett geflutet. Es gab eine Heimatstadt, die ich nach jedem Level besuchen kann?!? Was soll ich denn nun ausbauen? Was kann ich denn noch mehr ausbauen?

    Und die Kampagne entwickelte einen richtigen Sog. Die Geschichte der Familie Black durch die verschiedenen Epochen wird so wahnsinnig toll erzählt, dass ich dieses Spiel über einige Tage hinweg regelrecht suchtete und mich nicht loslassen wollte.

    Ich kenne bis auf Warcraft kein RTS, welches Geschichten und ihre Figuren so nahe bringen konnte. Dabei erinnere ich mich bis heute an die vielen unterschiedlichen Welten und Level, an einzelne Missionen oder an gewisse Dialoge - herrlich.

    Die Grafik (Original-Version von 2005) leidet sicherlich am Zahn der Zeit, aber die Geschichte dürfte selbst knapp 20 Jahre später noch funktionieren - sie sind wie schon im Vorgänger auf eine gewisse Art und Weise zeitlos.


    Nun ja, am Ende der Hauptgeschichte verließ mich dann die Begeisterung.

    Die Karten und strategischen Möglichkeiten im Mehrspielermodus sind im Vergleich zum Vorgänger, den ich bis kurz davor spielte, deutlich schlechter gestaltet. Ich habe beide Spiele im direkten Vergleich gehabt und der zweite Teil war dahingehend in jeder Hinsicht dem Nachfolger überlegen - speziell das Mikro- und Ressourcenmanagement erschien mir sehr merkwürdig und wenig intuitiv.

    Und auch die Steuerung war teilweise sehr unhandlich - das Platzieren von Gebäuden erwies sich aufgrund des 3D-Stils unnötig schwierig. Da hing ich dann manchmal mehrere Sekunden fest, weil ich nicht alles sehen konnte und mir ständig gesagt wurde, dass das Gebäude da nicht hinpasst.

    Aus einer reinen Vogelperspektive ist das dementsprechend schneller und einfacher nachzuvollziehen.


    Aus diesen Gründen entfernte ich mich dann recht zeitnah von diesem Spiel.

    Es war beileibe kein schlechtes Spiel, nur hatte ich wesentlich mehr Spaß an der Hauptstory als am eigentlich Gameplay - der Fokus verschob sich innerhalb der Reihe.


    Ich würde "Age of Empires III" aber heutzutage tatsächlich dem zweiten vermeintlich stärkerem Teil. Eben weil die Geschichte bzw. Kampagne und die Mechanik der Heimatstadt im Vordergrund steht.


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    Age of Empires III (+ Erweiterungen)

    [Genre-Wertung / Kontext zum Zeitpunkt der Veröffentlichung]


    Eine Heimatstadt mit Technologiebaum bindet Spieler:innen auf eine kreative Art an das Spiel und hat dadurch einen übergeordneten Handlungsstrang. Videosequenzen eröffnen und begleiten die Kampagnen, die Kulissen sind herrlich gestaltet und wirken dadurch etwas immersiver als beim Vorgänger.

    Insgesamt sind Musik, Animationen und das Storytelling der Kampagnen eine Wucht und Schlachten offenbaren sich als größer und mächtiger als jemals zuvor.

    Jedoch leidet das taktische Feingefühl - keine Einheiten auf Türmen, das Mikro- und Ressourcenmanagement erweist sich als eher unhandlich, Tore sind nicht schließbar. Das zentrale Merkmal des Vorgängers wird hier zum größten Manko und verhindert in gewisser Weise den bekannten spieletechnischen Tiefgang.

    Dieser Ableger vermischt die Zielgruppen etwas, aber ist in jedem Fall ein spielenswerter Nachfolger.


    Gesamt: 8.7



    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.