Harvest Moon: Back to Nature war der erste Titel der Reihe (welche mittlerweile unter dem Namen Story of Seasons vertrieben wird), welcher nicht auf einem Gerät von Nintendo erschienen ist, sondern für die erste PlayStation. In Japan war es schon im Dezember 1999 so weit, während wir in Europa noch bis zum 26. Januar 2001 warten mussten.
Die Version Harvest Moon for Girl (Japan-only) gab es auch, wobei diese dann später im Pack als Harvest Moon: Boy & Girl für PSP erschienen ist, wo man dann beide Versionen spielen konnte.
Später ist das Spiel auch im PlayStation Network im Rahmen der Klassiker für PS3 und PSV erschienen.
Ein kleiner Junge war vor Jahren über die Sommerferien bei seinem Großvater. Dieser hatte jedoch nicht viel Zeit und so musste das Kind die Gegend alleine erkunden. Während dieser Erkundungstour hat sich der Junge mit einem Mädchen angefreundet und das Farmleben lieben gelernt.
Als der Opa stirbt, erbt der Junge; mittlerweile erwachsen; die Farm, doch der Bürgermeister des Dorfes beschließt, dass man nur bleiben darf, wenn man die verwitterte Farm wieder auf Vordermann bringt. Und vielleicht findet man auch die erste, große Liebe wieder…
(In der Version Harvest Moon for Girl bzw. Harvest Moon: Boy & Girl ist es dann ein kleines Mädchen, welches einen Jungen trifft!)
In diesem Spiel wurden einige Charaktere aus Harvest Moon 64 wiederverwendet, wobei sie eigentlich einer ziemlichen Überarbeitung unterzogen wurden, neue Hintergrundgeschichten haben und Verwandte haben. Außerdem gab es später eine Art Remake/Extended Edition mit Harvest Moon: Friends of Mineral Town auf dem GBA, welches wiederum 2020 ein Remake für die Switch bekommen hat: Story of Seasons: Friends of Mineral Town
In diesem Thread soll es speziell um Harvest Moon: Back to Nature bzw. Harvest Moon: Boy & Girl gehen.
Wie für die Reihe üblich, ist das Hauptziel Obst und Gemüse anzubauen, sowie Farmtiere zu verpflegen, wobei die Vielfalt in diesem Teil eher mittelmäßig ist. Es gibt nur fünfzehn unterschiedliche Saatgut – also fünf pro Saison, da man im Winter nichts anbauen konnte.
Vier der Saaten kann man immer sofort kaufen, die fünfte Saat (Erdbeeren im Frühling, Kürbis im Sommer und Spinat im Winter) schaltet sich erst frei, wenn man alle anderen Gemüse/Früchte des Monats mindestens 100 Mal verkauft hat.
Verfügbare Tiere sind ein Hund, ein Pferd, sowie Hühner, Kühe, Schafe und Fische im Teich.
Typische Hilfsmittel für die Spielfigur sind Sichel, Hacke, Gießkanne, Hammer, Axt; später kommen noch Bürste, Schermaschine, Melkmaschine, Angelrute, Tierglocke, Ball, Korb und sogar Mayonnaise- und Käse-Maschine, sowie ein Garnspinner mit denen man tierische Produkte weiterverarbeiten kann.
Abgesehen davon, gibt es diverse Möglichkeiten das Bauern-Leben zu gestalten: Man kann Angeln; wobei es auch hier nur sechs verschiedene Fische gibt; sowie es zwei unterschiedliche Minen gibt, denen es möglich ist unterschiedliche Erze abzubauen.
Auch der soziale Aspekt ist in diesem Spiel schon wichtig. Nicht nur mit den Heiratskandidaten/Heiratskandidatinnen muss man sich anfreunden, sondern auch mit den restlichen Bewohnern der Stadt, da man so zum Beispiel Rezepte zum Kochen bekommet.
Pro Jahreszeit gibt es jeweils vier bis fünf Festivals, wovon manche eine aktive Teilnahme des Spielers erfordert haben, während andere Feste eher passiv sind.
Zuletzt eine kleine Warnung, falls jemand dieses Spiel ausprobieren möchte: Es gibt in einer bestimmten PAL-Version von Harvest Moon: Back to Nature (PS) einen Bug, bei der nach der Hochzeit ein Blackscreen erscheint und das Spiel augenscheinlich beendet – dies kann man umgehen, indem man dafür sorgt, dass die Hochzeit am 30. eines Monats geschieht.
Kennt jemand diesen Ableger? Habt ihr vielleicht sogar die Version „für Mädchen“ gespielt?
Ehrlich gesagt, wird dieser Teil wohl immer einen besonderen Platz in meinem Herzen tragen – dabei war es nicht einmal mein erster Titel, aber definitiv der Erste, bei dem ich richtig viel Spaß hatte. In meinem Booklet zum Spiel, steht sogar noch die „Anleitung“ geschrieben, wie ich den Black Screen vermeide, was ich damals noch sehr umständlich im Netz suchen musste…
Das Game lässt natürlich einige Aspekte der neuen Spiele vermissen, sowie die Auswahl an Tieren und Co. relativ klein ist, aber ich finde eigentlich auch, dass es einen guten „Middle-Ground“ hatte, was viele Aspekte anging. Es war nicht zu überladen, bot dennoch genug, damit man sich nicht allzu schnell gelangweilt hat.
Mit einigen Verbesserungen (nicht nur technisch, sondern auch im Gameplay), glaube ich, dass das Spiel auch heute noch mit aktuelleren Titeln der Reihe mithalten könnte. Wobei man dies ja zu einem kleinen Stückchen auch in Story of Seasons: Friend of Mineral Town getan hat. Trotzdem hängt für mich an diesem Game noch ein bisschen mehr Nostalgie und Liebe, auch wenn es in dem Sinne eigentlich die „abgespeckte“ Version ist…
Trotzdem: Wer PlayStation-Games und die Reihe mag, sollte unbedingt reinschnuppern. Dieser Titel ist bei vielen Fans sehr populär und ist inhaltlich wirklich nicht so schlecht gealtert. Aber natürlich hat man mittlerweile zig Alternativen die; rational gesehen; besser sind.