Eternal Sonata

  • Bei mir ist es auch schon ein paar Jährchen her, seit ich das Spiel das letzte Mal gespielt habe. Was ich noch in Erinnerung habe, ist eine quitschbunte, knallig schöne Grafik, Chopin und ein Haufen Leute, die wie Musik heißen. Und dieser kleine Dödel mit der Mädchenstimme, der sich andauernd mit so einem kleinen Mädchen zankt.
    Die Rollen wurden nach bester Bandai Namco Art Verteilt, auch vom Kampfsystem her erinnert das Spiel stark an die Tales of ... Reihe.


    Für Abwechslung sorgt das Spiel von Licht und Schatten, das Gegner und Attacken verändert, je, nachdem, wo sich diese befinden.


    Das Ende ist etwas verwirrend. Im negativen Sinn, weil es eben keinen Sinn macht.


    Der Soundtrack ist mir aber auf jeden Fall im Ohr geblieben. Übrigens, das Kampfthema ist nahezu mit dem vom Baten Kaitos ident.


    Aja, und ein Lied, das bei den Klippen, erinnert mich immer irgendwie an das Metal Gear Thema. Keine Ahnung, warum.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Bei mir ist es noch ganz frisch, und irgendwie.. bin ich verwirrt. Sehr verwirrt.


    Das Spiel hat unglaubliches Potential. Gut, die Geschichte ist nicht innovativ und die Charaktere irgendwie kitschig bis unsympathisch, doch ich denke man hätte aus dieser Welt, die von machtsüchtigen Herrschenden regiert wird, und wo Menschen mittels Medizin zu willenlosen Soldaten gemacht werden, einiges rausholen können.
    Gerade, als irgendwann eine Geschichte um Polka entstanden ist, dachte ich mir, jetzt würde es abgehen. Aber verdammt nochmal, im Laufe des Spiels wird nicht ein Mal erklärt, WAS da eigentlich mit Polka abgeht


    Ich hab in den langen Zwischensequenzen immer wieder versucht, Eternal Sonata als Parabel für die Revolution in Polen zu sehen - teilweise gelungen, teilweise aber so abstrakt, dass ich mich frage, ob ich da nicht mehr reininterpretiere als gewollt.


    Der kleine mit der Mädchenstimme war für mich nur dazu da, Kohle zu scheffeln, weil seine Fotos einfach mal unendlich viel Geld gebracht haben..


    Bis Barock hat das ganze noch irgendwie Sinn ergeben, aber als es dann zum Ende hin zur Elegie des Mondes und in diese zwei letzten, verwirrenden Dungeons ging, hab ich den Faden komplett verloren - ich meine, wtf?! WARUM gehen wir da hinein?!


    Schade fand ich es ausserdem, dass es eigentlich nur einen Dungeon mit minimalen Musik-Rätseln gab, da hätte man sicher einiges rausholen können, bei dem Thema.
    Die Partitur-Sessions waren zwar lustig, aber kein Ersatz für Nebenquests.


    Kann mir jemand das Ende erklären?

  • Ich kann mich nur noch sehr vage ans Ende erinnern.



    Die Story ist halt ziemlich undurchdacht. So sind sie halt, die Japaner. Machen eine Story, realisieren, dass hinten und vorne nix zusammenpasst und füllen diese Plotholes dann mit schrägen Tanzeinlagen und einer Menge Fantasie.


    Manchmal geht es gut und die Spieler nennen das dann Kunst. Oft geht es schief und die Spieler nennen es japanisch.

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  • Hast du es jetzt durchgespielt, oder nicht?


    Es macht halt wenig Sinn, weil wir Europäer sind. In Japan ist es ganz normal, dass am Ende der Held seine Bestimmung erfüllen und sich für das Wohl des Konzerns opfern muss, während die restliche Belegschaft ihn bekämpft, ein Lied singt und sich von der Klippe stürzt.

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  • Ich habe es nicht durchgespielt, sondern recht bald wieder verkauft.


    Eigentlich schade, man hätte schon was tolles aus dem Spiel machen können, denn einige Dinge (Grafik, Musik und ja sogar die Story ein wenig) haben mir gefallen.


    Aber die negativen Dinge stehen für mich deutlich über den positiven.
    Ich bin kein wirklicher Freund dieser Kampftechniken, wenn der Rest absolut stimmt, kann ich darüber auch hinweg sehen. Aber der Rest hat hier einfach nicht gestimmt.


    Wenn ich eins hasse, dann ist es, wenn man in einer Spielwelt fast nur auf den Wegen laufen kann und es nur vorwärts geht.
    Was nützen mir ein schön gestaltetes Umfeld wenn ich dort nicht lang laufen darf. Ich kann es nicht leiden in einem Spiel so eingeschränkt zu sein. Und ich möchte lieber einige Orte mehrmals aufsuchen und mich mit den Orten näher beschäftigen, also nur von einem zum nächsten zu rennen.
    Das sind für mich so die Hauptpunkte.


    Die Kämpfe fand ich teilweise ganz schön anspruchsvoll und auch da fehlte mir irgendwann die Lust. Ich hab es lieber wenn ein Spiel durch seine Aufgaben/Rätsel anspruchsvoll ist, als durch verdammt schwere Kämpfe...

  • Ich hab Eternal Sonata erstmal nur bei nem Kumpel angetestet. Und zu aller erst ist mir aufgefallen die Balance zwischen gegner stärke und spieler stärke ist völlig ungleich. Die gegner sind manchmal over powered. Man muss echt viel leveln um das auszugleichen. Ich hab bis jetzt nur bis zum ersten großen Dungeon gespielt diese Festung da die erste. (Name vergessen xD) Und da kam ich erstmal net weiter.

  • Obwohl ich ein großer Fan von abgedrehten, sehr „japanischen“ Storys bin, muss ich hier @Megaolf einfach Recht geben. An sich wäre der (durchaus generische) Plot gar nicht das Problem, wenn er vielleicht ein bisschen besser erzählt werden würde… so fand ich die ganze Aufmachung einfach nur extrem kitschig.


    Persönlich haben mir aber wenigstens die Charaktere gefallen. Es sind sicherlich keine Figuren, die ich jetzt nachhaltig im Kopf behalten würde (nicht einmal für das doch wirklich hübsche Design), aber für den Weg durch das Spiel waren sie ausreichend und haben ihren Zweck mehr oder minder gut erfüllt. Ich könnte jetzt keinen Liebling nennen, denn während Tales of-Spielen überhaupt nichts gegen diese Klischee-Anime-Charaktere habe, ist hier niemand irgendwie super besonders hervorgestochen. Ich fand recht gut, dass man die Thematik auch mit den Namen verfolgt hat – das war irgendwie niedlich, aber es war auch nicht überragend.


    Trotzdem möchte ich hier auch noch mal betonen, dass ich den OST; abgesehen von den klassischen Stücken die verwendet wurden; generell ziemlich gut empfand, was bei einem Spiel (mehr oder minder) Rund um die Musik schon mal kein schlechtes Zeichen ist. Noch heute zählt Pyroxene of the Heart zu einen meiner absoluten liebsten Tracks, wenn es um gefühlvolle Rollenspiel-Stücke geht.


    Dass das Spiel so komischen Schwierigkeitsgrad hat, ist mir auch irgendwie aufgefallen. Auf der einen Seite war es störend, weil es mit viel Grinding verbunden war, auf der anderen Seite haben die etwas knackigeren Gegner eben auch Anspruch gehabt und so waren Kämpfe wenigstens herausfordernd. Man hätte da einen besseren Mittelweg finden können, doch mir war es im Endeffekt so lieber als wenn es (so wie der Look eigentlich den Anschein gemacht hatte) zu einfach geendet hatte. Zusätzlich war dieses System mit dem Schatten und den Licht nett gemacht und ehrlich gesagt war das Kampfsystem für mich so der positivste Aspekt des Spiels, weil es nicht zu übermäßig kompliziert war, aber einige Eigenheiten hatte, die man nicht bei jedem x-beliebigen RPG gesehen hatte, ohne dabei zu simpel zu sein. War halt eine nette Mischung und wenn man sich mit den teils zu starken Gegnern anfreunden konnte, dann hatte man hier einen wirklich tollen Aspekt im Spiel.


    Designtechnisch war das Spiel in manchen Aspekten schön (zum Beispiel das die Thematik der Musik in viele Bereiche eingeflossen ist), aber man hätte eigentlich dank dem Szenario der Traumwelt, weitaus mehr herausholen können. Trotzdem war der Look soweit in Ordnung und kann von meiner Seite nicht übermäßig bemängelt werden – man hätte halt nur das Konzept eines Traumes mit ein paar bizarreren Lokationen aufpeppen können.


    Wirklichen Widerspielwert hatte das Spiel für mich nur, weil ich zunächst die XBox 360-Version hatte und später die PlayStation 3-Version gekauft habe. Ich muss hier mal hervorheben: Das Storytelling in der PlayStation 3-Version ist detaillierter und gibt mehr Aufschluss über die Story, durch zusätzliche Szenen… trotzdem bleibt der Inhalt zu lasch und die Geschichte ist dadurch jetzt nicht auf einmal super toll.


    Eternal Sonata hätte so viel mehr sein können, doch leider wurde das Konzept nicht annähernd so ausgeschöpft wie man es hätte machen müssen. Zusätzlich waren die Charaktere (auch die zusätzlichen aus der PS3-Version) nicht unbedingt super sympathisch, sodass ich dieses Spiel nicht unbedingt empfehlen würde. Hardcore-JRPG-Fans könnten dem natürlich eine Chance geben; einfach um zu behaupten: „Ja, ich hab auch das gespielt.“; aber letztendlich hab ich mich hier vorher von dem süßen Look blenden lassen und ein maximal mittelmäßiges Spiel bekommen, welches höchstens durch den guten OST und vielleicht einem (semi)spaßigen Kampfsystem Bonuspunkte sammelt.

  • Eternal Sonata hatte so viel Potential, hat aber leider, leider nur sehr wenig davon genutzt.


    Das größte Manko sind Story und Storytelling. Ich glaube, kaum ein Spieler hat sich das Ende angesehen und auch nur irgendwas verstanden. Beim Kauf hatte ich mich eigentlich auf ein buntes, spaßiges RPG mit netter Story gefreut, bekommen habe ich ein buntes RPG mit ein wenig Spaß und viel seltsamer Story. Das Spiel ist nicht schlecht und es nicht so, dass es überhaupt keinen Spaß macht, denn sonst hätte ich es ja nicht durchgespielt. Das Kampfsystem war, wie viele meiner Vorredner bereits bemerkt haben, ziemlich spaßig, hatte mit dem Licht/Schatten-System mal was anderes, war dann aber auch nicht zu kompliziert und recht einfach zu erlernen. Die Thematik mit der Musik hat mir gut gefallen, aber vieles an der Story war so undurchdacht und verwirrend, dass ich häufig das Gefühl hatte, völlig im Dunkeln zu sein und am Ende wurde auch nichts aufgelöst.


    Viel in Erinnerung geblieben ist mir von den Charakteren leider nicht mehr, außer dass einer (eventuell sogar Antagonist) gestorben ist und kurz vorher noch unendlich lange seine Lebensgeschichte erzählen musste. Als jemand, der japanische RPGs mag, ist das für mich nichts Neues, aber dass es so lange dauert, wow.


    Neben dem Kampfsystem war der Soundtrack ein großer Bonuspunkt an dem Spiel. Viele Stücke haben mir gut gefallen, was bei einem Spiel, das Musik als Thema hat, umso besser ist. Was mir auch gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass die EU-Version neben der englischen auch eine japanische Sprachausgabe als Option hat.


    Ansonsten empfinde ich es immer wieder als sehr schade, wenn mal ein RPG abseits von den "großen" Reihen wie FF, Tales, Star Ocean, Persona etc. pp. herauskommt, dann aber leider aufgrund solcher Mängel eben nicht aus der Masse heraussticht.


    Gespielt habe ich die Xbox360-Version, da ich zu dem Zeitpunkt noch keine PS3 hatte. Eigentlich hatte ich mir die PS3-Fassung irgendwann einmal ansehen wollen in der Hoffnung, dass die Story dort überarbeitet worden sei (auch wenn ich mich da etwas verarscht gefühlt hätte), bin aber irgendwie doch nicht dazu gekommen bisher. Und wenn ich mir durchlese, was Yuffie schreibt, dann glaube ich auch, dass es weiter so bleiben wird.

  • Ich habe mir ein Let’s Play zum Spiel angeschaut (fragt nicht wieso) und frage mich, ob ich das Spiel schlechter in Erinnerung hatte als es eigentlich ist…? Nicht im Bezug auf die Story und die Charaktere; hier bin ich weiterhin der Meinung, dass das Spiel schwächelt; aber im Bezug auf das Design…


    Es stimmt zwar, dass dem Spiel ein paar bizarre Orte fehlen, aber beim Let’s Play ist mir aufgefallen, wie krass detailliert die meisten Maps sind und wie viel Details über all schlummern. Der erste, richtige Dungeons ist ja gleich die Kanalisation und ich hatte total vergessen, wie hübsch die ist…


    Kanalisationen kommen echt in vielen Spielen vor und während sie mich nicht stören, finde ich; spontan; die aus diesem Spiel mit Abstand die Beste… es hängen grüne Pflanzen von der Decke, die Tropfen haben schöne Effekte im Wasser, die Lampen baumeln herum und es laufen kleine Eidechsen über den Boden.

    Ich habe dann mal richtig bewusst in den Videos auf die Umgebung geachtet und das Spiel hat ultra viele Details, ohne dabei technische Schluckaufs zu bekommen (was sicherlich auch an fixer Kamera liegt). Die Texturen und die Anordnung der Assets ist extrem mühevoll.


    Es gibt ein paar Ausnahmen, wo man das Budget des Titels voll merkt, aber alles in allem hat das Spiel mitunter die schönsten kleinen NPC-Häuschen, die ich je gesehen habe und kein Fleck gleicht dem anderen.


    Ich glaube nicht, dass das Spiel je ein Remake bekommen wird und ein Remaster würde die fundamentalen Probleme mit dem Writing natürlich nicht aus der Welt schaffen können… doch ich wollte noch mal loben, was ich in meinem letzten Post komplett außer Acht gelassen habe.