Erotik in Videospielen

  • Genau ich denke auch das dies Schwachsinn ist. Wenn ich in meinem Privatleben meine sexuellem Bedürfnisse nicht befriedigt bekomme, dann versuche ich die gegebenenfalls woanders zu bekommen. Dann gehe ich in Diskos (OK das war vor 20 Jahren so), melde mich bei Singlebörsen an oder gehe ins Bordell. Aber mit Sicherheit hole ich mir keine Porno-Videospiele. Sind sie in gewissem Rahmen Bestandteil eines Spieles ist das ok. Muss ich persönlich nicht haben, es sollte aber auch kein Tabu Thema sein.


    Werde ich in dem Fall zu sexuellem Handlungen verleitet? Ich denke nicht. Mag in extremen Ausnahmen der Fall sein aber da gibt es immer noch Youporn und Co. wo die Inspirationen her kommen könnten. Ich meine wir reden ja jetzt nicht von einem Rape Adventure. Also es geht in diesem Thread ja um konventionelle sexuell Handlungen und nicht um Vergewaltigungen.

  • Umgelegt auf die Erotik Debatte könnte man jetzt fragen - macht Erotik in Videospielen uns zu Sexisten, wie ich es hier angedeutet sah in manchen Antworten.

    Du möchtest keine Zitate aus dem Zusammenhang reißen, schreibst dann aber eine Vermutung die so nirgendwo steht. :/


    Die Aussagen, die ich hier lese sind, dass Sexismus von Seiten der Entwickler schon jetzt ein Problem für viele Frauen darstellt und momentan Spiele „leider“ zu einem großen Teil für heterosexuelle Männer produziert werden und sich dies ganz schnell auch beim Writing niederschlagen kann. Sieht man an X-Beispielen.


    Bei Indie-Spielen mag dies nicht zwingend so sein, aber viele AAA-Entwickler und Publisher kommen z.B. auch aus kulturellen Kreisen, wo das Frauen-Bild noch komplett anders ist. Zusätzlich gibt es eben keine Gesetze dagegen ein Stück Scheiße zu sein, gegen Waffengewalt zu einem sehr großen Teil schon, weswegen die Differenzierung zwischen Realität und Spiel weitaus klarer ist als im Umgang mit Frauen.


    Persönlich bin ich sehr liberal im Bezug auf sexy Design; sonst würde ich kaum Spiele wie Xenoblade Chronicles 2 so feiern; aber nur weil ich damit kein Problem habe, heißt es nicht, dass es kein allgemeines Problem von den Seiten der Spieleentwickler ist.

    Und nur weil es dich als (höchstwahrscheinlich) heterosexueller Mann nicht betrifft, sondern sogar an dich gerichtet ist, heißt es ebenfalls nicht, dass dieses Problem nicht existiert. Deswegen ist die Integrierung von Sex, Sexualität und Erotik ein ganz dünnes Pflaster an Eis.

  • Weil ich es jetzt schon wieder ein paar Mal gelesen habe, nochmal zur Erklärung - es soll in diesem Thread nicht darum gehen, Sexspiele die sich auf Grund ihrer Machart und Zielsetzung selbst in eine Nische drängen, zu rechtfertigen - ich möchte nicht erklärt bekommen, warum Dead or Alive Volleyball oder andere bekannte Erotikspiele eben nicht so gut ankommen allgemein und eben diesen Ruf haben. Ich würde gerne wissen, warum mit Erotik als Stilmittel für realisierte und natürliche Umgebungsdarstellung so sparsam umgegangen wird, während mit Gewaltexzessen regelrecht inflationär umgegangen wird und warum Erotik in Videospielen größere Aufreger sind, als eben solche Gewaltverherrlichung.


    Es geht überhaupt nicht darum, wer sowas brauchen sollte. Ich habe verstanden, warum die Beitragschreiber hier im Einzelnen keine Erotik in Videospielen wollen - zusammengefasst habe ich das jetzt so verstanden, dass Sexualität in Videospielen vom Großteil hier als Geilmacherei empfunden und deshalb abgelehnt wird.

    Ich sehe es aber völlig anders. Genau so wenig, wie mich erotische Szene in Stephen King Büchern geil machen (sollen), sollen das jene erotischen Szenen in Videospielen, von denen ich spreche. Niemand käme auf die Idee, einen King einem Porno vorzuziehen, warum auch, das wäre ja völlig Schwachsinnig. Deswegen gibt es ja einerseits Pornografie, die rein dazu da ist, Menschen zu erregen und andererseits Erotik in Medien - hier als Thema Videospiele - aber als Beispiel würde ich auch mal sagen, dass die allerwenigsten Leute sich Game of Thrones wegen der Titten anschauen. Ich schätze, das wird ein wenig missverstanden - oder vielleicht kommt es mir nur so vor.


    Was meinen letzten Kommentar betraf, habe ich das nur angemerkt, dass es interessant wäre, käme jemand auf die Idee herzugehen und eben Sexismus oder gar Vergewaltigungen auf solche Rollenbilder in Spielen zurückzuführen, denn genau das machen ja Medien oÄ bei der Videospieldebatte dzt. im Zusammenhang mit Amokläufern oÄ.


    Um Sexismus soll sich die Debatte eigentlich nicht drehen, denn wer Erotik mit Sexismus gleichsetzt, hat vermutlich eine falsche Vorstellung davon oder vertauscht da thematisch etwas. Sexismus ist nicht gleich Erotik, so wie die Darstellung einer Pistole nicht gleich Mord ist. Es mag für dich, Yuffie, ein sehr heikles Thema sein. Das könnte man über (Waffen)Gewalt auch sagen, nicht umsonst wird es medial immer breitgetreten, wenn jemand einen Amoklauf begeht und man keine "herkömmlichen" Schuldigen findet. Aber um Sexismus geht es mir garnicht - sollte das bis jetzt falsch verstanden worden sein, dann waren meine Beiträge bis jetzt leider vergeben Liebesmüh.


    Moody hat es sehr gut auf den Punkt gebracht, Videospiele können Kunst sein und sind es vielfach auch und die grafische Darstellung div. Themen obliegt den Entwicklern. Und so wie King in seinen Büchern keine Sexszenen schreiben bräuchte, damit sie besser werden, macht er es aber, um die Beziehung von Figuren zB. zu beschreiben. Und genau diesen Stellenwert könnte eben Erotik in Videospielen auch haben - was aber nicht der Fall ist.


    Ich habe jetzt schon ein paar Erklärungen gehört, die mir auch einleuchten. Zusammengefasst sollen Videospiele ein globales Publikum erreichen und um wenig Kontroverse zu schaffen, packt man da eben keine Erotik mit rein. Ich widerum finde aber, dass gerade Waffengewalt in den USA, einem der größten Videospielmärkte, nach wie vor ein Thema ist, aber die Gewalt in Videospielen nimmt zu, statt ab. Auch ist die Gewaltbereitschaft an sich in Mitteleuropa gestiegen und somit könnte man sagen, es ist ein heikles, auch kulturelles Thema, aber im Gegensatzu zu Erotik wird Gewalt in Videospielen immer noch realistischer und häufiger.

    Ich kann aber verstehen, dass eben Spiele an den amerikanischen Markt angepasst sind und auch an den Japanischen und da eben Erotik einen anderen Stellenwert hat. Ob die Amis in dieser Debatte rießige Heuchler sind ist zwar das Ergebnis, aber ändert ja nichts am Argument und das kann ich auch verstehen.


    Als ein Beispiel wurde auch genannt, dass Erotik keinen Mehrwert hat, Gewalt aber schon. Sehe ich ein, dass eben Gamer lieber satt dargestellte Gewalt sehen als zB. Erotik - an einigen Kommentaren sieht man, wie Erotik von Gamern wahrgenommen wird. Selbst wenn die einzelnen Geschmäcker das unterschiedlich sehen, würde mich interessieren, ob Spieleentwickler sich da auf Marktforschungen oder bestimmte Strömungen berufen. Immerhin habe ich ja einige der beliebtesten Spiele der letzten Jahre aufgezählt und zumindest war darin teilweise Erotik zu sehen - somit dürften die Entwickler sich bewusst für oder gegen solche Strömungen entschieden haben. Hatten sie Sexszenen in Fahrenheit Mehrwert? Für viele Spiele vielleicht nicht. Haben sie gestört? Nicht mehr, als vielleicht eine Sexszene in deinem Lieblingsfilm. Haben sich die Spiele auf Grund dieser Szenen in den Köpfen einiger Spieler eingebrannt? So gesehen in meinen zumindest. Denn ich erinnere mich oft an Fahrenheit, was ein ganz ausgezeichnetes Spiel ist - jetzt nicht wegen der Sexszenen - aber diese haben mir den erwachsenen Ton des Spiels verdeutlicht und haben sich perfekt ins Setting eingefügt. Es wäre kein schlechteres Spiel ohne der Szenen aber ich habe es dadurch noch mehr als eben Kunstwerk in Erinnerung behalten.


    Vielleicht ist Erotik aber deshalb Tabu(thema) weil Videospiele zu einem großen Teil für Jugendliche geschaffen werden und man oder "Mann" eben im Heranwachsen eher Gewalt als Gesprächsthema oder als Thema an sich aufgreift und eben Sexualität da vielleicht noch diesen peinlichen Unterton hat. Zum Beispiel fällt mir da immer mal wieder eine Szene ein - man zockt ein Videospiel und gerade wo es anzüglich wird, kommt Mama ins Kinderzimmer. Die genau selbe Szene wäre nicht halb so peinlich, käme Mama rein, während dem Feind die Köpfe explodieren. Kann zwar sein, dass Mama das auch nicht gefällt, aber es ist nicht so peinlich.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Du hast mit dem King-Buch aber ein gutes Beispiel hergenommen – wie ich bereits sagte, gibt es in Büchern die geschmackvolle Darstellung von Sex, Sexualität etc. pp.

    Sicher gibt es diese auch in Spielen, aber leider zeigen die „großen Beispiele“, dass es einfach nur ist um einen Schock-Effekt zu haben oder um „hot“ zu sein. Wir können nicht unbedingt danach fragen das Thema zu enttabuisieren, wenn es bisher einfach nicht gut etabliert wurde – bzw. dass macht die Angelegenheit schwerer.


    Ich glaube niemand hat etwas gegen eine geschmackvolle Erotik-Szene, aber wird Sex und Sexualität in unserer Zeit denn in der Mehrheit geschmackvoll integriert? Leider nicht. Und wenn es in diese Richtung geht, ist es sicherlich auch schwer einen guten Ansatzpunkt zu finden, oder?


    Es hat; auf Grund von bisher eher negativen Beispielen; ein Stigma. Dieses könnte man sicherlich durchbrechen, aber man müsste dafür gut schreiben können und vor allem müsste man; wie bereits angesprochen; aus vielen gesellschaftlichen Gruppen einen Aufschrei erwarten, was sich natürlich sowohl negativ, als auch positiv auf Verkaufszahlen niederschlägt.


    Welcher Spieleentwickler will aber, dass ein Spiel gegebenenfalls nicht in; sagen wir; Amerika verkauft wird? Gab doch jetzt erst die Nachricht, dass Walmart keine Spiele mehr mit Gewalt verkauft (Schusswaffen aber schon… uhm), aber die wären höchstwahrscheinlich auch die Ersten, die keine Spiele verkaufen die auf Grund von (gerne auch geschmackvoller) Sexualität eine Warnung hinten aufgeschrieben haben.


    AAA-Publisher und Entwickler wollen sich dies wahrscheinlich nicht leisten und ob ein Indie-Entwickler es sich leisten kann, weiß ich nicht. Das ist ein Teufelskreis, wobei so erzählerische Games a la Fahrenheit, Heavy Rain etc. es sicher schaffen könnten (auch wenn ich noch immer der Meinung bin, dass die sehr käsig geschrieben sind) – aber gibt es dafür einen Markt? Will man die konservativen Spielergruppen gegen sich aufbringen?


    Ist halt alles behaftet durch Hintergründe und Co., weil Erotik etwas Intimes ist, während Mord meistens einzig und allein eine unrealistische Fantasie ist. Muss es deswegen ein Tabu sein? Nö. Würde ich als Spieleentwickler riskieren, dass sich vielleicht der große Teil einer Fangemeinde komplett gegen mich stellt, damit ich vielleicht Busen zeigen darf? Nö.


    Da gibt es (meiner Meinung nach) Baustellen in der Spieleindustrie, die viel wichtiger wären, um sie in Angriff zu nehmen.

  • Genau ich denke auch das dies Schwachsinn ist. Wenn ich in meinem Privatleben meine sexuellem Bedürfnisse nicht befriedigt bekomme, dann versuche ich die gegebenenfalls woanders zu bekommen. Dann gehe ich in Diskos (OK das war vor 20 Jahren so), melde mich bei Singlebörsen an oder gehe ins Bordell. Aber mit Sicherheit hole ich mir keine Porno-Videospiele.

    Das ist altmodisches Denken, denn mit dem Fortschritt der Technik kommen auch neue Möglichkeiten, siehe VR oder eben Spiele wie Koikatsu Party. Warum sollte man sich mit einem simplen Film begnügen, wenn man komplett selbst aussuchen kann, wie die Frau aussieht und das Liebesspiel abläuft? Und die reine Anmeldung in einer Singlebörse oder der Besuch eines Clubs (was für mich alleine aufgrund der Musik schon nicht in Frage kommen würde) bedeutet auch nicht, dass es sofort zu Sex kommt und man wieder keine digitalen Vorlagen benötigt. Regelmäßige Bordellbesuche schlagen zudem auf den Geldbeutel und ob es das Wert ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Kaufen eines Porno-Videospiels ist für viele mit Sicherheit kein Schwachsinn, ausgelegt auf Selbstbefriedigung.

    Einerseits versuche ich ja seit mehreren Beiträgen zu erklären, dass für mich Erotik in Videospielen eben nicht als Wichsvorlage oder Ähnliches dienen, sondern für Immersion in der Spielwelt sorgen soll. Und andererseits ist der Umkehrschluss, dass sich Leute, die eben keine Gewalt in ihrem Privatleben haben, sich diese (Gewaltphantasien) dann per Videospiel holen? Denn das ist mehr oder weniger auch Teil der Argumentation die nun mal wieder in den USA stattfindet - frei nach dem Thema, machen Videospiele uns gewalttätig.

    Umgelegt auf die Erotik Debatte könnte man jetzt fragen - macht Erotik in Videospielen uns zu Sexisten, wie ich es hier angedeutet sah in manchen Antworten.


    Interessant, ob die Debatte über Gewalt in Videospielen und ob diese zu Gewalt im echten Leben führt, auch auf Erotik umgelegt werden könnte?!

    Wie gesagt, ich hab keinerlei Spiele gezockt, in denen Sex auch nur halbwegs sichtbar vorkam. Ich hab keine einzige Sekunde von Game of Thrones geschaut, auch keine anderen Filme oder Serien, in denen so offen damit umgegangen wurde. Vermutlich kann ich deswegen zur Thematik über die Immersion nichts beitragen, weil ich erst gar kein Beispiel kenne, wie du es die ganze Zeit vor Augen hast. Des Weiteren bezog ich mich die ganze Zeit auf Koikatsu Party und das ist schließlich sehr offensichtlich eine Wichsvorlage.


    Zweiteres kam wohl falsch in meinem Beitrag rüber. Ich wollte so gar nicht darauf hinaus, dass brutale Videospiele uns gewalttätig machen. Und entsprechend erst recht nicht, dass Sexspiele uns zu Sexisten machen. Vielmehr war meine Aussage dahinter, dass wir uns in Videospielen hauptsächlich mit Themen beschäftigen, mit denen wir im realen Leben nichts am Hut haben. Dass jetzt doch einige Landwirte den Landwirtschafts-Simulator spielen, hat mich persönlich aufgrund des fehlenden Ausgleichs in ihrem Leben überrascht, aber das sollte sowieso nur ein Beispiel zur Verdeutlichung sein. Ich wollte stattdessen darauf hinaus, dass Sex völliger Alltag ist und Gewalt nicht, und wir Ersteres deswegen in Medien weniger interessant finden als Letzteres. Nur, weil ich mal ein blutiges Spiel zocken möchte, heißt das weder, dass ich tatsächlich Gewalt im Alltag ausgesetzt sein möchte, noch dass ich gegenüber anderen Menschen plötzlich gewalttätig werde. Ich denke euch ergehts da genauso, oder?

    Zum Beispiel fällt mir da immer mal wieder eine Szene ein - man zockt ein Videospiel und gerade wo es anzüglich wird, kommt Mama ins Kinderzimmer. Die genau selbe Szene wäre nicht halb so peinlich, käme Mama rein, während dem Feind die Köpfe explodieren. Kann zwar sein, dass Mama das auch nicht gefällt, aber es ist nicht so peinlich.

    Ja, Eltern würden bei einer sexuellen Szene viel empörter als bei einer brutalen reagieren. Und eben weil die Eltern so eingestellt sind, wird der Generation der Kinder automatisch beigebracht, dass sich so etwas nicht gehört. Ein weiterer Grund, warum die Denkweise auf der Welt so ist, denn sie wird immer an Jüngere weitergegeben. Doch ich glaube nach wie vor, dass auch beim Thema Sex das Eis in den Medien irgendwann brechen wird.

  • Ja gut ich stimme dir ja zu das im Falle von VR das Ganze natürlich etwas weiter gehen würde. Wenn ich mir eine Brille aufsetze und ggf. mit einem Anzug direkt mit dem "Spiel" vernetzt bin und dann auch alles fühle, dann wird die Sache natürlich interessanter. Aber gibt es sowas bereits? Und wenn ja, reden wir dann noch von Videospielen?


    Also gibt es bereits Videospiele, die dafür geeignet sind einen Pornofilm zu ersetzen hinsichtlich Selbstbefriedigung)?


    (Falls ja bin ich wohl wirklich altmodisch)

  • Ich möchte mal auf 2 Aussagen eingehen, zu denen mir ein paar Dinge eingefallen sind:

    Im Zuge der Diskussion musste ich an das erst letztens eröffnete Thema Für Kinder viel zu einfach erreichbar denken, welches sich bereits mit einer sehr ähnlichen Thematik beschäftigt hat, allerdings genau in die andere Richtung. Wie leicht es bereits im frühen Alter ist, an sexuelle Inhalte zu gelangen - völlig egal ob liebevoll oder brutal - und wie sich das auf die Mentalität auswirkt. Ob falsche Eindrücke von Sex entstehen und die ersten eigenen Erfahrungen in eine ungünstige Richtung lenken könnten. Hier wiederum wird diskutiert, warum nicht offener mit dem Liebesleben umgegangen wird. Die beiden Themen lassen sich doch gut miteinander verknüpfen, ja vielleicht möchten sie sich auch gegenseitig näher kennenlernen oder gar zusammen in die Kiste hüpfen? :woot2:


    Ich bin mir sicher, dass vermehrter Einbau von Erotik und Co. zugleich wieder eine Kontroverse auslösen würde, einfach weil es die Gesellschaft nicht gewöhnt ist. Das braucht einfach seine Zeit. Selbst wenn Spiele ab 18 freigegeben sind: jeder weiß, dass auch Jüngere ihre Quellen zum Ergattern haben und Inhalte wie diese nicht sicher vor ihnen wären. Würden dann womöglich auch diese Spiele ihren Eindruck von Sex beeinflussen, bevor sie ihn das erste mal selbst erleben? Wie würde das ankommen?

    Für mich persönlich ist "viel zu einfach erreichbar" nicht gleichbedeutend mit "in einem Medium enthalten". Sicher, Porno-Seiten sind für Kinder viel zu einfach zu erreichen. Insofern die Eltern nicht spezifisch daran gedacht haben, eine Kindersicherung einzurichten, können die Kinder Porno-Seiten besuchen. Ohne irgendeine Kontrolle oder Hürde, es reicht lediglich ein Klick auf "Ich bin 18 Jahre alt" - wenn überhaupt. Und dann bekommen sie die härtesten Sachen zu Gesicht, ohne jeden Kontext.


    Bei Videospielen hingegen gibt es zahlreiche Maßnahmen, um zu verhindern, das ein Kind an ein Spiel kommt, welches für Erwachsene konzipiert wurde. Typischerweise wird ein Perso benötigt, welchen man an der Kasse vorzeigt oder eben abfotografiert und and den Online-Händler schickt. Sodass dann auch nur an die Person geliefert wird, welche den Perso vorgelegt hat.


    Also wie gesagt, mMn. ist "einfach erreichbar" nicht in Verbindung stehend mit "es existiert". Sonst müssten wir uns auch darüber Gedanken machen, wie viel Splatter und psychologischer Horror in einem Film drin sein kann. Weil Kinder ja theoretisch ihre Quellen zum Ergattern von solchen Streifen haben könnten.

    Vielmehr war meine Aussage dahinter, dass wir uns in Videospielen hauptsächlich mit Themen beschäftigen, mit denen wir im realen Leben nichts am Hut haben.

    Dem kann ich selbst nicht so ganz zustimmen. Warum spielen Leute denn gerne Die Sims oder Animal Crossing, was im Grunde genommen bloß eine RL-Simulation darstellt. Freunde finden, Geld verdienen, seine Wohnung ausbauen und dekorieren, auf Partys gehen, die Karriere-Leiter aufsteigen. Macht das denn nur den Leuten Spaß, die dass Alles im RL nicht haben? Und was ist mit den Leuten, die sich (in Verbindung mit psychischen Problemen) von Videospielen zu Gewalttaten inspirieren lassen? Sollten diese Leute nicht eher weniger Drang zur Gewalt verspüren, wenn sie Gewalt-haltige Videospiele spielen? Weil es ja ausreicht, wenn man sich entweder im RL oder im Spiel mit einem Thema auseinandersetzt.


    Zudem sind Videospiele ja nicht immer Simulationen. Im RL bspw. mache ich gerne Musik, in Videospielen überträgt sich das auf Rhythmus-Spiele. Im RL beschäftige ich mich gerne mit Grafik- und Webdesign, in Videospielen gestalte ich dafür liebend gerne Umgebungen, wie etwa in Minecraft oder Terraria. Sicher, es ist am Ende keine direkte Nachstellung meiner RL-Hobbies. Aber Videospiele sind in der Regel auch selten Original-getreue Replikationen einer Tätigkeit aus dem echten Leben. Stattdessen zielt es auf die selben Interessengebiete ab, verpackt sie allerdings für ein Videospiel entsprechend neu. Oder erweitert das Konzept so, wie es nur ein Videospiel könnte.


    Aber auch bei banaleren Beispielen bestätigt sich die Theorie für mich nicht. Ich bin in GTA: San Andreas etwa immer wieder gerne mit dem Mountain Bike von Punkt A nach B gefahren, oder war ein wenig Off-Road unterwegs. Obwohl ich genau das gleiche auch im RL tue. :huh: