Erscheinungsjahr: 2001
Entwickler: Remedy Entertainement
Plattformen: PC, Playstation 2, Xbox, Xbox 360, Playstation 3, Playstation 4
Genre: Third Person Shooter
Das bedrückende Abenteuer rund um den New Yorker Cop Maximilian Payne erschien 2001 vom finnischen Entwickler Remedy Entertainement erst für PC und Playstation 2 sowie Xbox, digitale Ports folgten danach. Das Spiel war nicht nur deren erstes, kommerziell erfolgreiches Game, es brachte weitere zwei Nachfolger und einen Kinofilm hervor und sorgte dafür, dass Remedy und Storywriter Sam Lake, der auch Max im Spiel sein Gesicht lieh, bei zahlreichen Gamern weltweit hohe Bekanntheit erlangten, wodurch auch spätere Spiele wie Alan Wake oder Quantum Break viel Publicity erhielten. Das zuletzt von ihnen herausgebrachte Control sorgte für gemischte Gefühle, dennoch glaube ich, ist der Name Remedy bei vielen Spielern allein wegen der Max Payne Serie ein fester Bestandteil.
Die Story beginnt damit, dass der New Yorker Cop Max Payne von der Arbeit nach Hause kommt, nur um festzustellen, dass sein Familienidyll von ein paar Junkies jäh zerstört wurde. Seine Frau erschossen, sein Kind ermordet versinkt er in einem tiefen Loch der Trauer. Drei Jahre danach arbeitet Max als undercover Cop bei der DEA, der hiesigen Einheit zur Drogenbekämpfung, und ist auf der Suche nach dem Ursprung von Valkyr, der Droge, auf welcher jene Junkies waren, die seine Familie töteten, außerdem war da noch ein mysteriöser Anruf, den Max erhielt, kurz bevor er die Junkies in seinem Haus stellte.
Während eines Treffens mit seinem einzigen Kontakt zur Polizei, Alex Balder, wird dieser von einer unbekannten Person erschossen und Max Payne wird dafür verantwortlich gemacht. Während nun auch die New Yorker Polizei hinter dem Flüchtigen her ist, führt ihn seine Spur über die New Yorker Mafiafamilie Punchinello bis hin zum russischen Gangster Vladimir Lem. Und welche Rolle spielt der Aesir Konzern, für den seine Frau gearbeitet hat? Je tiefer Max in den Morast der Verbrechen watet, desto dunkler werden die Geheimnisse, die er dabei aufdeckt.
Die in mehrere Kapitel aufgeteilte Story wird hauptsächlich in kurzen Comicstrips vom Pragonisten erzählt, hierbei lieh James McCaffrey dem Protagonisten Max Payne seine kernige Stimme, die ich damals absolut genial fand. Die Stimme war einfach furchtbar passend und unterstrich die Stimmung des Spiels, ebenso wie der Film Noir Style und die melancholischen Klänge des Soundtracks.
Gespielt wird Max Payne aus der Third Person, ganz klassisch (aber für die damalige Zeit nicht selbstverständlich) konnte man gleichzeit laufen und schießen, auch Seitwärtsbewegungen (Strafing) waren möglich und durch das Spiel wurde die bekannte Bullet Mode in Videogames eingeführt, welche zuvor durch den Matrix Film Bekanntheit erlangte. Ein großer Teil des Gameplays besteht darin, Gegner zu erledigen, um die Bullet Time aufzuladen, durch welche man nicht nur die Zeit verlangsamen kann, dadurch ließen sich Gegner leichter treffen, da weiterhin in normaler Geschwindigkeit gezielt und geschossen werden konnte, Max weicht außerdem einigen der ankommenden Geschossen aus und kann sich so gegen die Übermacht an Gegnern wehren, die ihm im Laufe des Spiels gegenüberstehen.
Max Rachefeldzug führt ihn durch die New Yorker U-Bahn direkt zum Tatort eines Bankraubs und durch die Unterwelt der Großstadt, dabei sind die Schauplätze so genial authentisch wie Abwechslungsreich. Egal ob ein billiges Motel, das noble Anwesen des Mafiadons, eine Russendisko oder eine Fleischerei, die Levels sind oft direkt oder durch kurze Comicstrips miteinader verbunden und es fühlt sich nie "unpassend" an, wie in anderen Spielen, wo man sich als Spieler fragt "wie bin ich denn jetzt hierher gekommen".
Max kann im Laufe des Spiels eine Vielzahl an Waffen erhalten, darunter die allseits bekannten Dual Berettas, eine Desert Egale, Shotgun, abgesägte Schrotflinte, ein Maschinengewehr oder sogar einen Granatwerfer.
Da die Gegner auf ein ähnliches Waffenarsenal zurückgreifen können, empfiehlt es sich, nicht immer mit dem Kopf durch die Wand zu laufen, sondern manchmal auch den richtigen Moment zum Angriff abzuwarten. Außerdem wird man, wenn man den Feinden einfach mal nur zuhört, oft mit netten, kleinen Dialogen belohnt.
Grafisch und technisch läuft das Spiel absolut sauber. Ich habe damals die PC Version gehabt, leider lief sie auf meinem damaligen PC nicht zu 100% gut (Blutflecken wurden als rote Vierecke angezeigt), weswegen ich mir später die Playstation 2 Version holte. Max steuerte sich zwar mit dem Controller nicht ganz so präzise, wie mit Maus und Tastatur, aber das war ein Kompromiss dafür, dass es gut lief. Außerdem waren die Ladezeiten auf der Playstation viel länger und in manchen Kapiteln waren noch zusätzliche Ladesequenzen eingebaut, da große Teile der Levels oftmals zusammenhängen.
Später erschien das Spiel als digitaler Download für PS 3 und Xbox 360, wobei es mittlerweile auch eine Version im PSN Store für die Playstation 4 gibt, welche ich mir geholt und durchgespielt habe. Derzeit gibts das Spiel auf Steam um rund 10,00 Euro bzw. im PSN um rund 15,00 Euro.
Neben dem normalen Schwierigkeitsgrad (Fugitive) gibt es noch Hard Boiled, in dem die Feinde noch blutrünstiger sind, Dead on Arrival, dem schwersten Grad sowie den Modus New York Minute, in der man das Spiel "in einer Minute" durchspielen muss, praktisch heißt das, dass man eine Minute hat und jeder Kill zusätzliche Zeit bringt, dh. es ist ein einfacher Time Attack Modus.
Für mich ist Max Payne bis heute eines meiner absoluten Lieblingsgames des Genres und noch immer ist es so, dass wenn ich Remedy höre, mein Herz kurz höher schlägt. Der tolle Mix aus knackiger Third Person Action sowie abwechslungsreichen und detailliert gestalteten Levels, dazu die tolle Erzählstruktur und nicht bloß Max' Aussehen sondern auch der Synchronsprecher trafen den Nagle auf den Kopf und haben so für mich eines der großartigsten Games überhaupt geschaffen. Noch heute reizt es mich manchmal, erneut in der U-Bahn zu starten und mich hin bis ins Hauptquartier von Aesir durchzukämpfen. Selbst einige der Sounds, wie das Rütteln an verschlossenen Türen, wurden derart ikonisch, dass sie es sogar als Easteregg in beispielsweise Alan Wake geschafft haben (gemeinsam mit anderen Eastereggs).