Ori and the Will of the Wisps

  • Konsole: Nintendo Switch



    Im Kontext des Releases


    Steuerung: 100/100

    Top. Die Stärken des vorherhigen Spiels - Präzision, Steuerungsmöglichkeiten, instinktive Handhabung - wurden ausnahmelos übernommen und meine persönliche Kritik - fehlende "Skill-Erweiterungen" zum Ende hin - vom Vorgänger wurden ausgemerzt. Während des Spiel bekommt der Spieler auf glaubhafte Art und Weise immer mehr Mittel an die Hand, um die Welt zu erkunden und bisherige Hürden leichter überwinden zu können.

    Anfangs noch ungewohnt sind die kämpferischen Möglichkeiten, die im Vorgänger doch deutlich begrenzter sind - hat dem Spiel aber in keinster Weise geschadet, sondern dem Spiel eine gewisse Ernsthaftigkeit verliehen und baut das gesamte Spierlebnis fabelhaft aus.


    Story: 95/100

    Tatsächlich berührt mich persönlich das Schicksal von Ori im ersten Teil ein Stück weit mehr als in Ori and the Will of the Wisps. Es geht hier zwar auch noch um eine persönliche Betroffenheit, aber generell wartet das Spiel mit einem größeren World Building auf und Ori´s Schicksal hat deutlich mehr Tragweite. Dennoch ist die Inszenierung auch wieder grandios und jede Figur trägt auf eine wunderschöne Art und Weise dazu bei, dass die Handlung im Gesamten vorwärts kommt.


    Charaktere: 85/100

    Ich habe den Eindruck, dass die Figuren im zweiten Spiel mehr an Bedeutsamkeit zugesprochen kriegen - allein was die Kröte Kwolok zur Gesamthandlung beiträgt ist beachtlich und zum Ende hin wirklich tragisch. Daneben gibt es erneut einen "Bösewicht" mit einer Hintergrundgeschichte, ein ulkiges Völkchen (Moki?) und zwei, drei Gebieter ihrer Regionen. Durch die Sammelquest baut sich eine deutlich stärkere Bindung zu den jeweiligen Figuren auf und bleiben somit deutlich länger im Gedächtnis - was auch dem geschuldet ist, dass das Spiel insgesamt


    Spielzeit/ Motivationskurve: 90/100

    Wie schon im vorherigen Teil ist die Balance aus Spielwelt-Größe und den darin befindlichen Elementen beinahe perfekt. Es bereitet schlichtweg Spaß die Welt zu erkunden und Ori and the Will of the Wisps bietet meinem Mittelhirn wieder massig Arbeit, um das Dopamin-Level auch ordentlich hoch zu halten. In klassischer Metroidvania-Manier kann ich mit neuen Fähigkeiten bisherige Passagen "neu" erforschen, um unlösbare Hürden zu überwinden - ein übliches Spielprinzip, was hier wunderbar zur Geltung kommt. Lediglich die Sidequest-Belohnung fühlt sich zum Ende hin etwas mager an - aber schadet dem Gesamteindruck kaum.


    Schwierigkeitsgrad: 100/100

    Das perfekte Gerüst aus tödlicher Umgebung und konsequentem Sterben wird hier weiter ausgebaut und klassische Bosskämpfe bereichern das Spiel in einem fordernden und fairen Stil. Ebenso wie die Fluchtsituationen, die einige Spieler definitiv unerwartet treffen und unweigerlich zum Tod führen.


    Technik (Grafik / Sound): 91/100

    Nominiert in "Best Art Direction" und "Best Score/Soundtrack" bei den Game of the Year 2020-Award als Indie-Game: Erneut präsentiert Moon Studios ein farbenfrohes, aber zuweilen auch düsteres Spiel und ruft die komplette Farbpalette ab - was ein Feuerwerk. Die Detailverliebtheit spiegelt sich im gesamten Spiel wieder und ich wurde von den Bildern förmlich mitgerissen.

    Die Musik begleitet die Bilder stets glaubwürdig und mit einer herausragenden Qualität - einzelne Klaviertöne in ruhigen Moment, oder aber auch bombastisch oder mächtig durch Trommeln oder Chöre in hektischen, plötzlichen oder chaotischen Sezenen. Es gibt nur einen minimalen Abzug, weil mir bis auf diese Stelle leider keine Melodien im Gedächtnis geblieben ist - leider.


    Gesamteindruck/Wertung: 94/100

    Gab es Erwartungen bezüglich des ersten Spiels? In meinem Fall kam es nicht dazu, weil ich das Spiel direkt nach dem ersten Teil gespielt habe. Aber wenn ich eine Erwartung gehabt hätte, wäre die nicht erfüllt - sie wäre übertroffen.

    Ach ja und vorweg - bei meiner Switch Lite ist das Spiel einmal komplett abgestürtzt.

    Persönlich habe ich einen emotionaleren Bezug zum ersten Teil Ori and the Blind Forest - die Handlung ist kleiner und feiner, die Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten sind "begrenzter". Das mache ich dem Nachfolger aber nicht zum Vorwurf - die Handlung und Spielgröße ist schlicht mächtiger. Moon Studios baut das alles vorherige in einem größeren Rahmen aus und gibt dem Spieler einfach mehr. Mehr von Allem - mehr Gameplay, mehr Kämpfe, mehr Inhalt, mehr Figuren. Aber ebenfalls auf eine glaubwürdige und schöne Weise, was mit fantastischen Bildern und schöner Musik begleitet wird. Und so entsteht ebenfalls ein für mich wieder perfektes Spiel - dazu muss es keine 100/100 sein.






    Definitiv das beste Metroidvania das ich je gezockt hab

    Kommt bei mir tatsächlich auch in Frage. :z08:

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.

  • Was für ein schönes und großartiges Spiel! Gestern lief der Abspann, den ich nach den letzten Szenen nur halb mitbekommen habe, da ich mit heulend-in-der-Ecke-sitzen beschäftigt war.


    Was hat mir gefallen?

    + Präsentation: Wie der Vorgänger, Ori and the Blind Forest, bietet dieses Spiel zunächst mal visuell und auditiv einiges. Selbst auf der Switch sieht das Game, bis auf Ausnahmen, richtig toll aus und die musikalische Untermalung der Szenerie ist ein Traum. Und dieses Main Theme, argh! Liebe.

    + Steuerung: Ich habe es andernorts schon erwähnt, aber dieses Game spielt sich smooooth. Die Steuerung ist präzise und wenn man diese beherrscht, reist man rasch und problemlos durch die Regionen Niwens. Das macht einfach total Spaß. Dieses Gefühl hatte ich zuletzt bei Metroid: Samus Returns; da kam ich beim zweiten Mal zocken dann auch mit der Steuerung super zurecht und hatte das Gefühl mit Samus über den Planeten zu düsen, als wäre ich selbst schon seit Jahren galaktischer Kopfgeldjäger.

    + Umfang: Der einzige Kritikpunkt am direkten Vorgänger war für mich der zu geringe Spielumfang. Klar, es gab einiges zu sammeln, aber richtig lohnenswert war das nicht und die Story ist nach ein paar Stunden abgeschlossen. Für Ori and the Will of the Wisps habe ich nun ca. 14 Stunden benötigt und habe 75% des Spiels komplettiert. Auch nicht das größte Game, aber der Umfang hat sich in allen Belangen verbessert, das muss man sagen. Es gibt mehr zu sammeln, einige Nebenquests zu erfüllen, große Gebiete zu erkunden, einen schönen Hub, den man ständig erweitern kann...

    + Welt: Das Land "hinter" Nibel hat mir gut gefallen. Es gibt mehr friedliche Völker in Niwen, mit denen man auch direkt interagieren kann, sodass die ganze Welt deutlich realistischer wirkt. Je nach Fortschritt unterscheiden sich die Dialoge mit einzelnen Charakteren. Diese Lebendigkeit steht auch im "schönen" Kontrast zur Story.

    + Boss-Gegner: Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es diesmal auch richtige Bossfights, welche teilweise episch inszeniert sind. Hier hatte ich, was den Schwierigkeitsgrad anbelangt, auch meine größten Probleme. Wenngleich ich insgesamt gut durch das Spiel gekommen bin (normaler Modus). Gelungen finde ich jedenfalls, dass manche Endgegner, ...

    + Story: Ich mag das Storytelling in den Ori-Spielen und in diesem Ableger gibt es wieder einen interessanten Plot, der, wenn es um die Weide, das Licht und das Land Niwen geht, stellenweise poetisch wirkt. Manchmal wirkte die Story vorhersehbar, aber dann gab es doch wieder kleine Elemente, mit denen ich dann nicht gerechnet hätte. Zum Beispiel...

    Jedenfalls hat mich die Story gecatched und das Ende zu Tränen gerührt.


    Was hat mir weniger gut gefallen?

    - Technische Umsetzung: Ich kenne die Xbox-Version nicht, aber die Switch-Edition läuft nicht einwandfrei. Ich habe im Ori and the Blind Forest-Thread beschrieben, was die Probleme sind. Schade. Aber es sind jetzt auch keine Fehler, die das Weiterkommen stören würden; die Savepoints sind fair verteilt.

    - "Nebenquests": So toll es war, auch abseits der Story Dinge tun zu können, hätten manche Nebenquests ruhig komplexer sein dürfen. Meistens läuft es nach Schema F ab und mehr Abwechslung hätte gut getan. Positiv ist aber wiederum, dass manche Nebenaufgaben auch eine Mini-Storyline beinhalten und daher nicht gar so random wirken, wie in vielen anderen Spielen. Dieser Punkt ist also auch ein bisschen Jammern auf hohem Niveau.


    Kurzum: Bis auf die technischen Macken der Switch-Edition macht Ori and the Will of the Wisps so ziemlich alles besser als der Vorgänger und macht einfach unglaublich viel Spaß. Ein großartiges Metroidvania. Ein Meisterwerk.

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Darkshuttle123

    Die technischen Probleme gab es zumindest anfangs (ich hab es am Anfang ja da gespielt) auch auf der Xbox. Sehr lange Teleportations-Ladezeiten, Ruckler, Hänger... und ein paar Leute hatten auch Gamebreaking-Bugs, das war bei mir aber nie der Fall und wurde glaub ich früh behoben.

    Ansonsten eine gute Bewertung, der ich so zutimmen würde!


    LG Maronus

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Für alle die, wie ich, mit einer Retail Version für die Switch liebäugeln, scheint sich was anzubandeln.


    NTower


    Laut Bericht wird eine Collection gelistet. Diese besteht aus beiden Ori Teilen und beinhaltet zudem Sammelkarten sowie digitale Soundtracks. Obwohl noch nicht offiziell angekündigt, kann man sie sich bei Amazon für 49,99 vorbestellen. Geht man über den link von NTower, kann man zudem die Seite unterstützen.


    Andernfalls auch einfach hierüber


    Amazon

  • Oh, sehr schön. Ich habe seit längerem schon beide Teile auf meiner Wunschliste bei Amazon. Da käme natürlich eine Collection gerade recht. Ich habe schon so viel Gutes (alleine hier im Forum) über diese Spiele gehört, dass ich sie definitiv mal ausprobieren wollte!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Oh, sehr schön. Ich habe seit längerem schon beide Teile auf meiner Wunschliste bei Amazon.

    Die Geduldigen werden belohnt.

    Ich dachte, dass sich meine Geduld schon bezahlt gemacht hat - jahrelang gab es die Spiele nur digital zu erwerben. Aber ärgert es mich im Endeffekt, weil die Spiele noch günstiger zu erwerben sind? Definitiv nicht.


    So eine Collection-Edition zeigt mir aber, dass sich das Spiel wunderbar verkauft hat und es anscheinend noch Bedarf gibt. Das freut mich immens und gibt der gesamten Vermarktung dieses Spiels (was für mich ein wenig sinnbildlich für das Indie-Genre steht) ganz viel Recht. ich hoffe auf mehr Retail-Versionen kleiner Titel.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.