Spider-Man: No Way Home

Zunächst einmal stimme ich meinem Vorredner zu, dass es mein liebster Spider-Man-Film ist, allerdings würde ich ihn zumindest auch als einen meiner liebsten Streifen im MCU bezeichnen, weil ich einfach so viel Freude im Kino hatte – aber vielleicht bin ich auch etwas Überschwänglich, weil mir zuletzt The Eternals nicht so gefallen hat und Venom 2 zwar unterhaltsam war, aber eben auch nicht irgendwie extrem positiv hervorsticht, sondern zu erwartende Standardkost war.

Wie man von Marvel gewohnt ist, stand dem Film natürlich extrem viel Budget zur Verfügung und dementsprechend waren die Effekte toll. Von den Filmen die so „in letzter Zeit“ rauskamen, hatte der Streifen die besten Effekte, wobei ich natürlich auch sagen muss, dass ich generell ein Fan von dem CGi bin, welches immer in Verbindung mit Dr. Strange zu Nutzen gemacht wird. Die „Mirror World“ ist einfach optisch ein totaler Hingucker.

Die Szene in der Dr. Strange und Spidey in der Mirror World aufeinandertreffen ist aber auch nicht nur technisch gut, sondern auch von der Idee und Umsetzung. Ich meine: der Part mit dem Zug alleine, war einfach richtig geil anzusehen.

Was mich positiv überrascht hat, war der Fakt, dass die ganzen Charaktere aus den anderen Universen auch wirklich Screentime hatten. Meine Befürchtung war ja, dass man sie auch nur als Fanservice nutzen könnte und/oder zumindest nur 1 – 2 Charaktere und der Rest rutscht in Vergessenheit. Aber nicht nur die Villains wurden ordentlich eingesetzt, sondern auch Spider-Man und Spider-Man…

Zitat von Ich-bin-Niemand

Bei dieser Szene bekam ich die wohl größte Gänsehaut! Nicht zuletzt, weil Andrew Garfield diesen Moment so emotional gespielt hatte!

Die Szene fand ich auch wirklich toll, auch wenn ich tatsächlich seine Filme am wenigsten von allen mochte. Konnten mich niemals so cringe-unterhalten wie Tobeys Spidey und niemals so generell unterhalten, wie Toms Spidey.

In dem Film hat er mir aber tatsächlich sehr gut gefallen, was aber an der generellen Chemie zwischen den ganzen Charakteren gelegen hat. „I love you, guys!“ – *awkward silence* „Thank you…“ (sorry, habe es; wie immer; im Englischen angeschaut) – über die Szene hab‘ ich mich scheckig gelacht, wobei das ganze Kennenlernen auch ganz witzig war und die Faszination der Spideys, wie der filmische OG-Spidey seine Fäden produziert. Fand (Andrew-)Spidey dann nicht so gut, als er das ins Gesicht bekommen hat. *hust*

Auch die Chemie zwischen Strange und Spider-Man war toll… vor allem da sie ziemliche Gegensätze sind. Gut, Strange ist schon etwas „spitzbübisch“ aber auf eine andere Art, als es Peter ist, dem natürlich noch viel Unschuld in der Wiege liegt. Immerhin hat sich Strange über Wong hinweggesetzt (der sich sicher freuen wird, wenn er die Scheiße ausbaden muss, wie der Trailer zum nächsten Strange ja schon vermuten lässt…).

„That’s why I don’t want kids…” – ich kann es verstehen, Sir, Stephen. Ein bisschen erinnert die Dynamik der Beiden an Tony und Peter und wenn die Geschichte rund um Spidey jetzt noch immer nicht vorbei ist, dann könnte man da sicherlich gut was drum herum bauen. Sie funktionieren auf der Leinwand auf jeden Fall gut zusammen, wobei Tom Holland den „Adorkable“ Typ schon sehr gut draufhat – wobei man sagen muss, dass er in diesem Film definitiv gewachsen ist. Da muss ich wieder IBN zustimmen, dass es sich angefühlt hat, als hätten wir erst jetzt die „Origin Story“ dieses MCU-Charakters hinter uns… da wird definitiv noch was kommen – was ich auch wegen der Mid-Credit Szene glaube… also, Tom Hardy Venom wird vielleicht nicht relevant, aber er hat ja ein Stückchen von seinem Symbionten zurückgelassen?

Wäre zwar schade, da ich Hardy mag, aber ich könnte es mir vorstellen, da Eddy ja wieder weggebeamt wurde und man dann das kleine Viech hat rumkrebsen sehen.

Generell bin ich eigentlich nicht so der größte Fan von Liebesgeschichten im MCU. Ein paar funktionieren, die meisten sind für mich eher „Meh“, aber tatsächlich finde ich, dass Peter Parker und M.J. sehr gut funktionieren und einfach süß miteinander sind – vielleicht liegt es daran, dass die zwei auch im echten Leben ein Paar sind. Sowas hilft sicher, wenn man es versucht auf der Bühne zum Knistern zu bringen.

Per se finde ich aber die schauspielerische Leistung ziemlich gut und mir haben auch Octavius und Green Goblin, wo ich es einfach schon „mind blown“ finde, dass man die überhaupt wieder in einem Spider-Man auf der Leinwand sehen kann. Hätte ich nicht gedacht (aber mit Ersatzschauspielern, hätte es auch nicht annähernd so gut funktioniert, ebenso mit weniger Sendezeit).

Eine Sache, die ich aber etwas inkonsistent fand, war Octavius „Verschwinden“. Als Green Goblin sich dagegen entscheidet gerettet zu werden, wird er weggeschleudert und ist dann halt einfach mal bis zum Zurückkommen verschwunden? Kam mir vor, als hätten sie nicht genau gewusst, was man mit ihm anfangen soll, denn dadurch wirkte für mich das Zurückkommen nicht so toll, zumal man sich sowieso denken konnte, dass es nicht plötzlich wieder böse ist.

Ein zweiter Punkt, der mich im Writing gestört hat, war so etwas der Tod von Tante May. Hätte Peter seine Fähigkeiten eingesetzt, hätte er die Bombe abfangen können? Stattdessen versucht er es nur mit der Hand zu fangen und seine Netze konnte er ja offensichtlich noch benutzten, da er danach mit Hilfe dessen flieht. Also, mit Suspension of Disbelief lässt es sich wohl akzeptieren, aber war einer der schwächeren Momente für mich. Man hätte May ja noch immer sterben lassen können, ich will gar nicht darauf hinaus, dass sie hätte überleben sollen… aber so wirkte es eben etwas Plot-Device. Davon ist MCU allerdings sowieso voll, dementsprechend ist es jetzt auch nicht annähernd irgendetwas, was den Film zerstört.

Zitat von Ich-bin-Niemand

Spidey wird gefordert und geformt, wie nie zuvor im MCU. Gleichzeitig gedenkt man den vorangegangenen Spider-Man-Filmen und ehrt sowohl Tobeys als auch Andrews Verkörperungen. Man deutet sogar an, wie sie sich weiterentwickelt haben. Es gibt Witze, doch nie wird ein Moment auf Kosten eines Gags zerstört. Die Emotionen werden hier beansprucht und es war einfach schön, eine Art "filmische Zeitreise" zu erleben, quer durch die Kino-Historie von Spidey!

Unterschreibe ich mal so.

Einen kleinen „Kritik-Punkt“ hätte ich jetzt ja noch: mit dem Trailer zum nächsten Doctor Strange hätten sie dann aber ja wirklich warten können. So lange läuft NWH noch nicht im Kino und nun bleiben die Leute sitzen, für einen Trailer, der offiziell veröffentlicht wurde? Fand ich etwas schade.

1. Woher wusste Electro überhaupt, wer Spider-man ist bzw. dass es nicht sein Spider-man ist? Er erfährt gar nicht wie Spider-man ohne Maske (also Peter Paker) aussieht, also ist für ihn der Mutliversum Spider-man auch nicht der „falsche“ Spider-man, da er die Identität des „echten“ Spider-man nicht erkennen kann.

2. Der zweite „Fehler“ ist nicht ganz so merkwürdig: Otto weiß eigentlich gar nicht wer Green Goblin ist, oder? Gut, vielleicht hat er 1 zu 1 zusammengerechnet… Normen stirbt, der Green Goblin verschwindet. xD

Ich habe mich gestern mit einer Freundin über das MCU unterhalten und als wir über Infinity War gesprochen haben, hatten wir uns auch einige Szenen rausgepickt via Youtube und Co. – ihr Lieblingscharakter ist Doctor Strange…

Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich alle MCU-Filme gesehen, aber ich bin auch ehrlich: die Filme sehe ich mir meist einmal an und dann nicht noch mal, weshalb ich mich nicht an alle Szenen erinnere. Aber jetzt (und hier kommen wir dazu, warum ich auf diesen Film zu sprechen komme) hatte ich eine Szene wieder 100% im Kopf – also habe ich weitere Doctor Strange Szenen angesehen und mir ist aufgefallen:

Es gibt eigentlich einen noch viel schlimmeren „Fehler“, als die, die ich aufgezählt habe… und zwar das Verhalten von Strange? Er ist absolut überkorrekt… um dies Mal in die Dimensionen zu rücken: er möchte seinen Stein unter keinen Umständen hergeben und kämpft dafür bis aufs Blut. Erst, als er sich 100%ig sicher ist, dass es sein muss, rückt er den Zeitstein raus.

Warum zur Hölle lässt er sich dann überhaupt auf Spider-Mans Wunsch ein, einen gefährlichen Zauber zu wirken (obwohl er sogar gesagt bekommt, dass er es unter keinen Umständen tun soll)? Mir ist PERSÖNLICH klar, warum sie es aus einer Schreibersicht machen wollten: damit Spidey nach Tony Stark eine neue „Vaterfigur“ hat, zu der er aufsehen kann, denn viele Fans lieben diese Dynamik.

Aber es ergibt; wenn man sich den Doctor Strange-Film, sowie die Avengers anschaut; keinerlei Sinn im Bezug auf Stephens Charakter und was man bisher von ihm gesehen hat.

Für mich macht diese Einsicht den Film tatsächlich etwas schlechter? Ich hatte trotzdem einen Heidenspaß, aber das war wohl der größte Punkt, an dem man die (in meinem Review genannte) Suspension of Disbelief einsetzen musste – weil man da echt beide Augen zudrücken muss.

Fänd ich dann aber schon sehr komisch, weil im dritten Titel ja suggeriert wird, dass es dann schon einen anderen Strange gibt... ich weiß nicht. Kann sein, dass sie etwas daraus schustern, weil ihnen auffällt, dass es den Fans aufgefallen ist - innerhalb des Films gab es ja sonst keinerlei Hinweis darauf.

Und die Twists in MCU finde ich eigentlich alle relativ vorhersehbar / unbesonders... aber wer weiß, vielleicht lassen sie was einfallen. Aber dann habe ich jetzt halt die Wahl zwischen:

Dummen Writing oder Dummen Writing als Erklärung xD