Wiederholendes Storytelling in jedem Tempel (vor allem nach dem Bossfight)

  • Ich wollte hier Mal ein Thema aufgreifen, das mir spätestens beim 3. Tempel mächtig auf die Nerven gegangen ist.


    Mal abgesehen, das jedes Volk ihre eigenen Probleme hatte, war der Storyverlauf zum und im Tempel und den Weisen jedes Mal total gleich und repetitive.


    Jedes Mal hören Link und der Volksheld eine Stimme, die sie zum Tempel ruft. Hat man den jeweiligen Boss besiegt, sieht man immer wieder die gleichen Szenen. Der Weise erzählt vom Kampf gegen den Dämonenkönig und wie anschließend die Weise der Zeit beim jeweiligen Weisen vorspricht. Es sind jedes Mal die gleichen Szenen und das war eben irgendwann nervig, wenn man sich 4 Mal das gleiche anhören muss.


    Das war in BotW besser gelöst. Da hatte jeder Recke eine eigene individuelle Story, die man dann sah. Hätte man das nicht hier in TotK genauso machen können? Also das jeder Weise eine individuelle Szene mit der Weisen der Zeit bekommen hätte, statt immer und immer wieder das gleiche zu erzählen? Das hätte den Weisen vielleicht auch etwas mehr Charakter gegeben, so waren es alles 4 charakterlose Weise, fast schon Puppen. Zumindest hab ich keinerlei Bezug zu dem Weisen aufbauen können. Das war alles in BotW viel besser gelöst.


    Ich verstehe ja, das man nicht vorhersehen kann, welchen Tempel der Spieler zuerst aufsucht und deshalb will man ihm immer die gleiche Info geben. Aber hätte man hier nicht nacheinander 4 unterschiedliche Szenen unabhängig vom Tempel zeigen können?


    Ich fand das auf Dauer total nervig und einseitig.

  • Da hatte jeder Recke eine eigene individuelle Story, die man dann sah. Hätte man das nicht hier in TotK genauso machen können? Also das jeder Weise eine individuelle Szene mit der Weisen der Zeit bekommen hätte, statt immer und immer wieder das gleiche zu erzählen? Das hätte den Weisen vielleicht auch etwas mehr Charakter gegeben, so waren es alles 4 charakterlose Weise, fast schon Puppen.

    Also die vier Weisen Riju, Sidon, Tulin und Yunobo kennst du ja schon aus Breath of the Wild, oder nicht? Gut, Tulin war da noch ein Küken und hatte wirklich eine sehr sehr kleine Rolle, aber die anderen drei kennst du relativ gut.

    Und wenn du die Weisen der Zeit meinst - naja, wieso denn eine Beziehung zu ihnen aufbauen? Sie lebten vor Äonen, tragen Masken und haben die Funktion der Krieger. Sie haben die gleichen Sprecher wie die von Urbosa, Mipha, Revali und Daruk und tragen Masken, die denen der Titanen ähneln; man sieht also nicht ihre Gesichter oder kennt ihre Namen. Ich glaube, mehr gibt es von ihnen gar nicht zu wissen oder zu verstehen, weil sie eher nebulös bleiben sollen.


    Aber grundsätzlich weiß ich, was du meinst. Ich fand das auch ein bisschen schade. Wenigstens eine Sequenz hätte es geben können, welches das enge Band zwischen demjenigen und Rauru hätte zeigen können. Ich fand es in BotW so auch besser gelöst, da jeder Recke nach der Befreiung seines Titanen nochmal einen individuellen Monolog bekam, der zwar inhaltlich größtenteils dasselbe war, aber nochmal die eigene Persönlichkeit hervorhob. Besonders Daruk und Revali sind mir in Erinnerung geblieben. Aber der Unterschied hier war ja auch, dass Link alle vier persönlich kannte und die Titanen selbst abgesehen von ihrer Form und ihrem Thema gleich aussahen, es da also keinen individuellen Unterschied gab großartig.

  • Dass die ursprünglichen Weisen (Es gibt nur eine Weise der Zeit: Zelda (ihre Vorgängerin ist wohl die Königin, aber die stirbt, bevor Rauru die Weisen beruft; damit ist Zelda, streng genommen, die einzige Weise der Zeit); die anderen waren der/die Weise des Windes/Donners/etc.; genau wie Tulin und Co. in der TotK-Zeit) so gesichtslos bleiben (im wahrsten Sinne des Wortes), stört mich gar nicht.

    Sie sind halt keine Charaktere, sondern reines Storytelling Device; aber damit unterscheiden sie sich auch nicht von Rauru aus OoT oder den Weisen aus TP oder den Nachfahren der sieben Weisen in ALttP.


    Aber mir geht es auf den Keks, dass ich mir jedes Mal die fast gleichen Szenen wieder angucken muss (Sind die eigentlich skipbar?).

    Das ist Verschwendung meiner Zeit als Spieler und damit schlechtes Gamedesign.


    Ich verstehe zwar, dass dies der Tatsache geschuldet ist, dass die Reihenfolge der Weisen nicht vorgegeben ist, aber das hätte man eleganter lösen können, indem jeder Weise 4 verschiedene Szenen mit jeweils einem neuen Happen Hintergrundgeschichte gehabt hätte.

    Diese wären zwischen den Weisen wieder gleich gewesen, aber je nachdem, wie viele Weisen du schon erweckt hast, hättest du dann Szene 1, 2, 3 oder 4 gesehen und damit immer etwas Neues erfahren.

    Das wäre a) weniger langweilig gewesen und hätte b) dazu geführt, dass sich das Erwecken der Recken noch belohnender angefühlt hätte.


    War Nintendo aber anscheinend zu teuer.

    ZF-Signatur-2.jpg

    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Labrynna s Vorschlag finde ich auch die elegantere Lösung an dieser Stelle. Ich fand es auch sehr schade, dass man in beiden Tempeln, die ich bisher gesehen habe, am Ende die gleiche Erzählung bekommt. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Zwar hat es mich nicht abgrundtief genervt oder war eine Verschwendung meiner Zeit, aber hier stelle ich mir dann doch die Frage, warum nicht mehr ging. In BotW haben alle Recken individuelle Szenen am Ende des Titanen erhalten.

    Bedenkt man die lange Entwicklungszeit, dann hätte ich mir hier dann auch ein bisschen mehr Mühe gewünscht.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Ich mag dieses Game Design ebenso nicht. Wer die Freiheit, alles in der eigenen Reihenfolge zu erkunden, mag, wird hier sicher mehr Freude daran haben, aber ich mag es lieber, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Wirken in der Welt etwas bewirkt. Heck, die meisten NPCs verhalten sich so, als hätte es Breath of the Wild nie gegeben, was ich schon sehr komisches Storytelling und World Building finde. DIe Welt spielt ja nur ein paar Jahre oder so nach Breath of the Wild, aber ich sehe in der Spielwelt selbst, was das World Building betrifft, keinen Einfluss, ob ich jetzt was mache. Gut, die Gibdos verschwinden, die Kacke geht weg und der Schnee taut, was im kleinen Mikrokosmos der Völker schon eine Veränderung hervorruft, aber mir fehlt so der große Einschlag in der gesamten Welt, also die restlichen 99%, die ich ständig erkunde. Egal, was ich entdecke, mehr als ein Häckchen gibts dafür nicht und der Blutmond setzt ohnehin auch alle eroberten Lager zurück. Was wäre, wenn man dort stattdessen freundliche NPCs hingepflanzt hätte, die einem Belohnungen geben, die man sonst für das Erledigen der Bokoblins hätte bekommen können? Das funktioniert ja in anderen Open World Games wunderbar, mir fällt da Far Cry ein, wo sich die Welt mehr oder weniger lebendig weiterentwickelt und die eigenen Taten auch Einfluss auf die Bevölkerung haben. Der einzige Einfluss, den ich bisher durch Quests hatte, war eher auf der Metaebene. Hier günstigere Kleidung, dort gibt es eine neue Gameplay Funktion, aber die Welt reagiert kaum darauf.


    So kam es mir auch bei den XXL Schreinen vor. Man erledigt sie, aber im Endeffekt hat es nicht mehr Einfluss auf die Welt, als ein erledigter Schrein, der nun nicht mehr so schrecklich grün leuchtet. Das ist meiner Meinung nach wirklich kein gutes oder immersives Storytelling. Mir ist bewusst, dass diesmal das Bauen und Erkunden wieder sehr im Mittelpunkt steht und Sachen wie die Ultrahand der Story ein wenig die Show stehlen, aber wäre es wirklich so schlimm gewesen, diesmal eine kohärente Story zu bekommen, die auch so erzählt wird und sich anfühlt, als würde man in der Welt einen Unterschied machen? Ich bin Link, god damned, nicht irgendein Futzi und ich bin der Held der Zeit, habe das Triforce des Mutes und soll Ganon besiegen. Apropos, bis auf die optionalen Visionen habe ich keinerlei Hinweise oder Einfluss vom bösen Dämonenlord, den ich ja versehentlich befreit habe, gesehen. Existiert er eigentlich noch? Nach knapp 20 Stunden vergesse ich immer wieder, dass ich den Deckensprung habe und dass es ja eigentlich Ganon zu besiegen gilt, weil die Welt auf mich irgendwie überhaupt nicht so wirkt, als wäre etwas nicht in Ordnung.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"