Der Kataklysmus (Upheaval)

  • Link und Zelda erkunden die unter dem zentralen Schloss befindlichen Höhlen und treffen auf Ganondorf, der just in diesem Moment erwachte. Kurz darauf findet sich Link in einer veränderten Welt wieder. Der Kataklysmus, so nennen es die Bewohner des Königreichs, hat die Landschaften verändert. Inseln sind im Himmel, Biome sind verschoben und große Löcher machten sich zum Untergrund auf.

    Aber was ist der Kataklysmus überhaupt? Wikipedia sagt:

    Der "Begriff Kataklysmus oder Kataklysmos (lateinisch cataclysmus; von altgriechisch κατακλυσμός kataklysmós, dieses zu κατακλύζειν kataklýzein „überschwemmen“ aus κατά katá „hinunter“ und κλύζειν klýzein „spülen, wegspülen“) bezeichnet eine sehr große, alles zerstörende Katastrophe.

    Anscheinend ist zumindest historisch gesehen vermehrt eine Art Überflutung gemeint. Im Kontext von Tears of the Kingdom ist das aber sicherlich ein wenig anders. In der englischen Übersetzung heißt es übrigens "Upheaval".


    Ich bin mal ehrlich, so wirklich kann ich das nicht auf den Punkt bringen was der Kataklysmus im Kontext der Geschichte des Spiels ist. Vielleicht habe ich aufschlussreiche Erklärungen noch nicht gefunden oder wohl möglich nicht richtig verstanden?


    Ich weiß nur was es aus der Sicht des Game-Designers ist: Ein praktisches Werkzeug allerlei Änderungen in der Overworld und neue Spielmechaniken zu erklären. Schon bei den ersten Interviews bei denen es von der Wiederverwendung von Botw's Hyrule ging, machte ich mir Gedanken darum was sich Nintendo so einfallen lässt um die Änderungen im Sequel zu erklären. Ich ging damals noch von einer großen Flut aus, weil ich es für möglich hielt, dass man eventuell das Gameplay auf und im Wasser ein wenig ausbaut. Oder wohlmöglich eine Zeitreise ins Hyrule vor der Verheerung. Das ist alles letztendlich nicht geschehen, denn das Hyrule Warriors hatte zumindest letzteres schon getan, doch fliegende Inseln und ein neuer Untergrund wären direkt die nächsten Kandidaten gewesen.




    Was haltet ihr vom Kataklysmus? Ist dieser ein spannendes Story-Element und findet ihr dieser erklärt die vielen Verändungen der Overworld gut? Was haltet ihr von den Änderungen in der Welt konkret und findet ihr, dass diese genug sind für ein Sequel?

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  • Link und Zelda erkunden die unter dem zentralen Schloss befindlichen Höhlen und treffen auf Ganondorf, der just in diesem Moment erwachte. Kurz darauf findet sich Link in einer veränderten Welt wieder.

    Ich habe keine stichfesten Beweise, aber aus meiner Sicht muss ziemlich viel Zeit vergangen sein vom Ausbruch bis Links Erwachen. Denn als Link in Hyrule ankommt, haben sich sämtliche Bewohner bereits ausgiebig mit der Situation beschäftigt und Maßnahmen getroffen, die zum Teil gewaltig sind. Es gibt ein ausgeklügeltes Lorensystem am Teufelsberg, neue Pfade, Forschungsergebnisse. Purah hat sich extra einen Wachstumsschub verpasst, weil sie es leid war, sich mit den Sonauraketen zum oberen Regalfach zu schießen. Und noch vieles mehr.

    Link war also nicht nur ein paar Tage weg, so wirkt es jedenfalls auf mich.




    Ich denke, damit soll schlicht das Fehlen der Shiekah-Technologie erklärt werden, welches ja eigentlich aus unzerstörbarem Gestein bestand - obwohl die neuen Türme und Purahs Fernrohr zum Teil daraus bestehen, aber egal. Und man brauchte eine Erklärung für die Himmels- und Untergrundebene.

    Ich find diese Entscheidung gut. Obwohl ich mir schon gewünscht hätte, dass sowas wie spürbares Entsetzen darüber herrscht, dass die zuvor so gefeierte Technologie der Shiekah einfach in Luft aufgelöst wurde. Wenigstens Purah und Robbie hätten so reagieren müssen, find ich.

  • Ich habe keine stichfesten Beweise, aber aus meiner Sicht muss ziemlich viel Zeit vergangen sein vom Ausbruch bis Links Erwachen.

    Ups, da habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Mit dem Satz "Kurz darauf findet sich Link in einer veränderten Welt wieder" habe ich nicht gemeint, dass da generell nur wenig Zeit vergangen ist, sondern einfach nur das nach seinem eigenen Befinden nach es kurz darauf war. So wie für uns Spieler auch.

    Ich denke, damit soll schlicht das Fehlen der Shiekah-Technologie erklärt werden, welches ja eigentlich aus unzerstörbarem Gestein bestand - obwohl die neuen Türme und Purahs Fernrohr zum Teil daraus bestehen, aber egal. Und man brauchte eine Erklärung für die Himmels- und Untergrundebene.

    Aber was ist das denn überhaupt? Was hat es ausgelöst und warum? Mir ist die Erklärung dafür noch nicht wirklich ersichtlich. Scheint ja auch viel mit den Sonau zusammenzuhängen, wenn man mal all den Forschern rund um Kakariko und so glauben mag.

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  • Was hat es ausgelöst und warum? Mir ist die Erklärung dafür noch nicht wirklich ersichtlich.

    Meine Erklärung (keine offizielle Bestätigung):

    Als Ganondorfs Mumie unten erwacht, macht er direkt Nägel mit Köpfen. So wie ich verstehe, hat er durch sein Miasma die Himmelsbarriere durchbrochen und die Welt über Hyrule, wohl schon immer dort, wurde sichtbar.

    Das tat er schon zu Lebzeiten Raurus, doch der hielt ihn irgendwie fest, doch das endete ja mit der Ankunft von Link und Zelda. Die Folge war der Kataklysmus, der jetzt, wo Raurus Kraft endete, erfolgt.

  • Link war also nicht nur ein paar Tage weg, so wirkt es jedenfalls auf mich.

    Dem würde ich zustimmen, auch wenn es am Anfang vom Spiel so wirkt, als wäre Link nur für ein paar Stunden bewusstlos gewesen. Erst, wenn man nach Hyrule kommt, und sieht, dass ein Spähposten errichtet wurde und sich die Hylianer in Forschungstruppen und Kämpfergruppen organisiert haben, um den Ereignissen auf den Grund zu gehen und das Reich gegen die wieder aufgetrauchten Monster zu verteidigen, wird einem klar, dass da womöglich doch ein bisschen mehr Zeit vergangen sein könnte.

    Hier hätte ich mir echt gewünscht, dass irgendein NPC (Purah? Rauru?) einen Kommentar gelassen hätte, von dem man hätte ableiten können, wie lange Link verschwunden war.




    Der Kataklysmus selbst ist für mich so ein deus-ex-machina-Element. Es wird, meines Wissens nach, nie richtig erklärt, was der Kataklysmus genau ist/war (Hat es Miasma vom Himmel geregnet? Hat die Erde gebebt? Haben die Leute gedacht, die Welt geht unter?), noch woher er kam (Gut, es wird impliziert, dass Ganondorfs Erwachen ihn ausgelöst hat. Aber wie? Hat Ganondorf das bewusst getan oder war es eine unabsichtliche Begleiterscheinung?) oder ob der Kataklysmus vorbei oder immer noch im Gange war.


    Es hat für mich ein bisschen was von "Hey, wir brauchen eine Erklärung, warum die Shiekah-Technologie nicht mehr da ist." "Schreib, es liegt am Kataklysmus - das klingt fancy!" "Aber was ist der Kataklysmus?" "Ist doch egal. Irgendwas, das Ganondorfs Erwachen ausgelöst hat."


    O-kaaaaay...?


    Aber damit steht der Kataklysmus in TotK nicht alleine da. Es gibt in dem Spiel mehrere solcher deus-ex-machina-Momente (Wieso z.B. fällt Raurus Hand in genau dem Moment von Ganondorf ab, in dem Zelda und Link ihn finden? Ohne dass einer von beiden irgendetwas gemacht hat? Einfach nur schlechtes/gutes Timing?!) und wenn ich zu lange drüber nachdenke, rege ich mich deswegen nur auf, weil ich mich als Spieler nicht ernst genommen fühle.

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  • Hier hätte ich mir echt gewünscht, dass irgendein NPC (Purah? Rauru?) einen Kommentar gelassen hätte, von dem man hätte ableiten können, wie lange Link verschwunden war.

    Also wir sind uns ja alle einig, die Diskussion ist nur aus einem Missverständnis dazu enstanden, aber die Frage wie lang genau Link weg war ist stark mit dem Kataklysmus verbunden. Schließlich erklärt dieser Zeitraum einige Änderungen der Welt, genauso wie der Kataklysmus selbst auch. Es ist quasi ein zusätzliches Werkzeug dafür Veränderungen im neuen Spiel zu begründen.


    Wenn man davon ausgeht, dass hylainische Kinder einen ähnlichen Alterungsprozess haben wie echt Menschen, dann dürfte man so auf 6-7 Jahre kommen? Wenn ich mich nicht irre gibt es nämlich wirklich keinen Moment in TotK in dem explitizt erklärt wird wie viele Jahre vergangen sind, aber der Alterungsprozess von NPCs könnte uns ein wenig mehr Aufschluss bieten.

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  • Wenn man davon ausgeht, dass hylanische Kinder einen ähnlichen Alterungsprozess haben wie echt Menschen, dann dürfte man so auf 6-7 Jahre kommen?

    Dem Gedankengang kann ich nicht so ganz folgen.


    Auf welches Kind/welche Kinder beziehst du dich?


    Auf Tulin?

    An ihm könnten wir höchstens festmachen, wie viel Zeit seit BotW vergangen ist.

    Aber zwischen dem Ende von BotW und dem Anfang von TotK ist auch schon mal einiges an Zeit vergangen - das erkennt man schon daran, was Zelda vor TotK alles gemacht hat (z.B. eine Schule bauen lassen).


    Zu Beginn von TotK sehen wir allerdings keine Kinder, von denen wir etwas ableiten könnten.

    Oder?




    Also wir sind uns ja alle einig, die Diskussion ist nur aus einem Missverständnis dazu enstanden

    Sind wir.


    Ich hatte deinen Erklärungspost erst nach Absenden meines Beitrags gesehen.

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  • Ich finde den Kataklysmus schon recht selbstverständlich. Es ist das verheerende Ereignis, das auftrat, als Ganondorf erwachte. Er hob mit seinem Miasma das Schloss empor und gleichzeitig rissen überall im Land die Abgründe auf, die in den Untergrund führten.

    Letzterer schlummerte stets unter Hyrule, schließlich gibt es dort ja auch Spuren verschiedener Völker, wie z.B. der Goronen.


    Ich glaube aber auch, dass zwischen Zeldas Verschwinden und Links Erwachen Zeit vergangen sein muss, denn man fing ja schon ausgiebig an, die Abgründe etc zu erforschen.


    Was aber die Türme sowie den Spähposten betrifft: die gab es doch schon vorher. So habe ich es verstanden.

    Vielleicht bestehen die Kartographietürme sogar aus den alten Shiekah-Türmen. Letztere haben ihre Funktionen eingestellt und um sie weiterhin zu nutzen hat man sie umgebaut. Jedenfalls meine Erklärung.


    Aber ja, es ist schon schade, dass es wohl keine bessere Erklärung zur Schiekah-Technologie gibt und diese quasi nur ersetzt wurde durch die Sonau-Technik.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Dem Gedankengang kann ich nicht so ganz folgen. [...] Zu Beginn von TotK sehen wir allerdings keine Kinder, von denen wir etwas ableiten könnten. Oder?

    Ach, stimmt! Das habe ich gar nicht bedacht. Dann ist die Zeit in der Link mal wieder rumpennt wohl doch ein wenig kürzer als ich dachte.

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  • Was aber die Türme sowie den Spähposten betrifft: die gab es doch schon vorher. So habe ich es verstanden.

    Bei den Türmen weiß ich es nicht, aber der Spähposten wurde eindeutig erst nach Ganondorfs Erwachen erstellt, weil man von dort aus besser das abgehobene Schloss beobachten konnte.

    Die Entscheidung, Planung und Errichtung des Postens hat wahrscheinlich Monate gedauert, außerdem besteht bereits eine Infrastruktur mit Händlern hier. Allein das heißt ja, dass wirklich viel Zeit vergangen ist.




    Was das Alter der Kinder angeht: Da war ich verwirrt, denn sämtliche Orni-Kids sind gealtert, aber nicht viel. Die süßen Küken aus BotW sind jetzt im Teeniealter - Vögel werden aber schneller adult... Aber naja, es ist ja eine Fantasiewelt.

  • Hyrokkin

    Ich hatte es aber so verstanden, dass Link und Zelda vom Spähposten aus aufgebrochen waren, um das Miasma zu untersuchen, dessen Zentrum man unter dem Schloss vermutet hatte. Kann sein, dass ich es falsch aufgefasst hatte, aber so hatte ich es bisher im Kopf :z11:

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Ich bin endlich Zuhause und kann vom Laptop aus schreiben - welch eine Wohltat!

    Der Kataklysmus selbst ist für mich so ein deus-ex-machina-Element. Es wird, meines Wissens nach, nie richtig erklärt, was der Kataklysmus genau ist/war (Hat es Miasma vom Himmel geregnet? Hat die Erde gebebt? Haben die Leute gedacht, die Welt geht unter?), noch woher er kam (Gut, es wird impliziert, dass Ganondorfs Erwachen ihn ausgelöst hat. Aber wie? Hat Ganondorf das bewusst getan oder war es eine unabsichtliche Begleiterscheinung?) oder ob der Kataklysmus vorbei oder immer noch im Gange war.


    Es hat für mich ein bisschen was von "Hey, wir brauchen eine Erklärung, warum die Shiekah-Technologie nicht mehr da ist." "Schreib, es liegt am Kataklysmus - das klingt fancy!" "Aber was ist der Kataklysmus?" "Ist doch egal. Irgendwas, das Ganondorfs Erwachen ausgelöst hat."


    O-kaaaaay...?


    Aber damit steht der Kataklysmus in TotK nicht alleine da. Es gibt in dem Spiel mehrere solcher deus-ex-machina-Momente (Wieso z.B. fällt Raurus Hand in genau dem Moment von Ganondorf ab, in dem Zelda und Link ihn finden? Ohne dass einer von beiden irgendetwas gemacht hat? Einfach nur schlechtes/gutes Timing?!) und wenn ich zu lange drüber nachdenke, rege ich mich deswegen nur auf, weil ich mich als Spieler nicht ernst genommen fühle.

    Nochmal: Es ist meine Theorie - es muss nicht so sein (sollte das am besten immer deutlich dazu schreiben^^).


    Aaaaber, wir haben hier ein Zeitreiseparadoxon. Rauru kannte Zelda - nicht eine ihrer Vorfahren, sondern unsere BotW-/TotK-Zelda. Ich weiß nicht, wie weit du mit den Tränenvisionen bist; in einer erzählt Zelda leidenschaftlich von Link und von seinem Mut usw, weswegen auch Rauru von Links Existenz weiß und das Link Ganondorf vernichten wird. Die Hand, die Ganondorf all die Jahre in Schach hielt, war Raurus und er wusste, dass Link und Zelda irgendwann auftauchen würden; und er wusste, dass Zelda in die Vergangenheit stürzt. Was macht also Rauru oder sein Geist/seine Macht? Er lässt Ganondorf los, da dieser Zeitloop ab jetzt startet, sorgt dafür, dass dieser besondere Mysterienstein direkt vor Zeldas Füße fällt und kann nun Link in Sicherheit bringen, denn der wäre in den Tod gestürzt. Rauru weiß ja, dass es ohne Link nicht geht, also muss er ihn retten.

    Das ist jedenfalls meine Erklärung dafür, dass Raurus Hand genau in diesen Moment "versagt".


    Denkbar ist hier auch, dass es einfach die Zusammenkunft der drei Schlüsselfiguren Zelda - Link - Ganondorf ist, welche allein eine Katastrophe in Gang setzt; dann wäre aber wirklich alles andere Zufall^^


    In einer anderen Vision bekommt Ganondorf Sonias Mysterienstein und wird zum Dämonenkönig und als er das ist, setzt er diesen Kataklysmus in Gang - aber (und ich spoilere mal nicht), Rauru hat am Ende noch ein Ass im Ärmel. Nur als seine Hand dann später versagt, bricht dann auch eine Art Siegel und der Kataklysmus bricht nun entgültig aus: Abgründe tun sich auf, die Monster sehen anders aus und sind auch stärker.

    Ich hatte es aber so verstanden, dass Link und Zelda vom Spähposten aus aufgebrochen waren, um das Miasma zu untersuchen, dessen Zentrum man unter dem Schloss vermutet hatte. Kann sein, dass ich es falsch aufgefasst hatte, aber so hatte ich es bisher im Kopf

    Ja okay, könnte sein. Der Teil von Purahs Tagebuch, welcher davon berichtet, dass Link und Zelda in die Tiefen des Schlosses aufbrechen, liegt nun ausgerechnet im Spähposten; aber es wird nicht erwähnt, dass sie auch von dort aus aufgebrochen sind.

  • Ich kenne genau die beiden Visionen, auf die du anspielst, Hyrokkin. Finde daher deine Schlussfolgerung plausibel, dass Raurus Hand in dem Moment "versagt", als die drei Schlüsselfiguren zusammenkommen. Ist aber wieder so ein Zeitparadox, das mir Kopfschmerzen macht! Ich bin aber auch kein Fan von Zeitreisen - absolut nicht! Zwar ist es totals spannend, Zeldas Visionen zu erleben und dabei das alte Hyrule aus Gründungszeiten zu sehen, aber solche Timeloops können auch viel verkehrt machen. Bin daher sehr gespannt, wie alles ausgeht.


    Was den Spähposten betrifft, so ist das so eine dieser Sachen, bei denen ich mir mehr Erklärung gewünscht hätte, wie mit den Shiekah-Sachen. So ist der Spähposten wie gerade beides: vor und nach dem Kataklysmus entstanden. Er ist quasi Schrödingers Katze - nur ohne Box :w00t:

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Hyrokkin


    Ich kenne die beiden Visionen, die du ansprichst. Und ich finde deine Theorie auch durchaus schlüssig, zumindest so halbwegs. Mir geht's nämlich wie Ich-bin-Niemand: Wie ist Zelda ursprünglich in der Vergangenheit gelandet, wenn sie nur in der Vergangenheit landet, weil sie in der Vergangenheit war?


    Also, ich denke, das macht schon Sinn. Es ist halt eine Zeitschlaufe. Aber es fühlt sich paradox an.


    Und beim ersten Sehen der Szene, ohne dass man die Visionen kennt, wirkte sie einfach lächerlich wie die Hand so - plopp - einfach abfällt, ohne Einwirkung von außen.


    Bin echt kein Fan davon wie das gemacht ist - zumal man die Szene für mich leicht hätte "fixen" können: Zelda hätte, von ihrer Neugierde getrieben, den Mysterienstein oder Ganondorf berühren können, woraufhin Raurus Siegel dann gebrochen wäre.


    Die Zeitschleifenthese hätte dann immer noch gepasst (Zelda hätte Rauru bestimmt erzählt, was sie getan hat, und er hätte nur auf den richtigen Moment warten müssen) und Ganondorfs Erwachen hätte beim ersten Schauen nicht so random gewirkt.


    Aber, um aufs eigentliche Threadthema zurückzukommen: Deine Ausführungen zum Kataklysmus fand ich sehr spannend. Da habe ich wohl noch nicht genug vom Spiel gesehen, um richtig verstehen zu können, was der Kataklysmus ist.

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  • Die allgemeine Aussagen "der Kataklysmus hat das verursacht" konnte ich eigentlich gut schlucken. Das einzige was mich wirklich gewurmt hat war die Frage wie zum Geier die ganzen Metallwaffen in der Welt dadurch zerfressen wurden. Dafür fehlte mir einfach eine schlüssige Erklärung, vielleicht habe ich sie auch übersehen.

  • Wie ist Zelda ursprünglich in der Vergangenheit gelandet, wenn sie nur in der Vergangenheit landet, weil sie in der Vergangenheit war?

    Weiß ich ja auch nicht :D Ich selbst hätte, wenn ich Entscheidungsträger gewesen wäre, mich auch lieber für etwas anderes als Zeitreise entschieden, weil es immer abstrakt und in Teilen unlogisch ist, egal, welche Erklärungen man sich heranholt. Dennoch scheint es einen Loop zu geben; einen, der vielleicht die gesamte Timeline deckelt, aber das ist dann jetzt hier wirklich Off Topic :D

    Und beim ersten Sehen der Szene, ohne dass man die Visionen kennt, wirkte sie einfach lächerlich wie die Hand so - plopp - einfach abfällt, ohne Einwirkung von außen.

    Ja :D Aber... hast du dich auch jemals gefragt, warum der Wolf im Grimm-Märchen "Rotkäppchen" in der Lage ist zu sprechen? Nee? Vielleicht, weil es einfach ein Märchen ist und man sich sowas nicht fragt. So gehe zumindest ich an diverse Dinge in Videospielen heran; sie sind Märchen und da passieren vielleicht auch mal Sachen, die schwachsinnig sind.

    Die allgemeine Aussagen "der Kataklysmus hat das verursacht" konnte ich eigentlich gut schlucken. Das einzige was mich wirklich gewurmt hat war die Frage wie zum Geier die ganzen Metallwaffen in der Welt dadurch zerfressen wurden. Dafür fehlte mir einfach eine schlüssige Erklärung, vielleicht habe ich sie auch übersehen.

    Besonders irre ist ja, dass die Waffen im Untergrund niegalnagelneu sind. Doch gerade dort ist doch alles voll mit Miasma - wie kann denn das sein? Zumal der Untergrund auch die Ebene ist, in der sich Ganondorf seit seinem Erwachen befindet... Ich will gar nicht erst versuchen, diese Frage zu beantworten :D Ich kann es nämlich nicht.




    Auf jeden Fall ist es lustig, dass Moody™ dieses Thema eröffnet hat. Auch ich hatte schon mehrmals überlegt, einen Thread mit der Thematik zu eröffnen, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich bislang keine fundierten Hinweise und Erklärungen fand, sondern alles nur spekulativ versuchen kann, zu erklären. Allerdings bin ich auch erst in meinem ersten und einzigen Durchlauf; ich habe viele Cutscenes bisher nur ein Mal gesehen. Wenn ich das Spiel zum zehnten Mal durchzocke, dann fällt vielleicht irgendwo ein Groschen und/oder ich finde plötzlich einen Hinweis, den ich zuvor immer übersehen haben könnte - war in BotW auch schon so. Ich bin also guter Hoffnung.

  • Ich muss gleich mal vorweg zugeben, dass ich nicht von allein drauf gekommen bin. Doch inzwischen gibt es eine nette und wie ich finde schlüssige Erklärung.


    Rauru opferte sich also selbst, um Ganondorf dort zu - ich nenn es jetzt mal - zu versiegeln. Doch das reichte nicht, denn zuvor konnte Ganondorf diesen Blutmond beschwören, also den Kataklymus auslösen, doch der Blutmond ist ja an Ganondorfs respektive Dämonenkönigs Kraft/Macht gebunden. Durch die Versiegelung wurde der Kataklymus gestoppt.


    Um Ganondorf dort auf ewig zu verwahren, errichtete man das Schloss über ihn, welches wie ein Korken auf einer Flasche wirkt und dafür sorgt, dass Ganondorf da unten verwahrt bleibt. (Nebenbei ist natürlich die Frage, wer dann das Schloss errichtete, denn Rauru und Mineru können es nicht gewesen sein, die waren schon tot. Es muss dieselbe Person gewesen sein, die auch die Wandbilder unter dem Schloss gemacht hat. Wer? Keine Ahnung. Aber das ist ein anderes Thema.)


    Damit bloß niemand je auf die dumme Idee kommen würde, sich in die Tiefen unter dem Schloss aufzumachen, wurde das Wissen um Ganondorfs Existenz auch nie weitererzählt und ging damit verloren. Zelda berichtet noch im Intro davon (man muss sie ansprechen), dass ihr Vater nur meinte, dass man den Bereich nie betreten darf. Warum wisse er nicht, aber so wird es seit Generationen weitererzählt. So erklärt sich auch, wieso die Antiken Shiekah vor 10.000 Jahren einst die Verheerung als das ultimative Böse betrachteten, denn selbst die wussten nichts von Ganondorf und errichteten eben Waffen gegen die Verheerung, anstatt gegen ihn. Hätten sie von ihm gewusst, hätten sie sich auf ihn konzentriert.

    Dass Raurus Arm in dem Moment versagt, wo Link und Zelda auftauchen, macht halt Sinn, denn es ist eben genau diese Zelda, die in einem Timeloop steckt und die Weise der Zeit ist.


    Das Schloss wirkt also wie ein Korken und als Ganondorf dann wiedererwacht, hebt er das Schloss an. Die Folge war der Ausbruch des Kataklysmus, denn dieses Gloomzeug stieg nun auf. Der Blutmond des Dämonenkönigs, welcher wesentlich mächtiger ist als der Blutmond der Verheerung, erschuf die anders aussehenden Monster, neue Monster, öffnete die Höhlen und die Abgründe.


    Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass dieses Zeug in TotK Gloom heißt und nicht mehr Malice. Es sieht viel bedrohlicher aus und ist auch tödlicher. Kein Wunder, denn es stammt nicht von Ganondorfs schwächerer Form, der Verheerung, sondern von ihm selbst.

  • Der Kataklysmus ist, mit Verlaub, der größte Unsinn, den dieses Sequel zu bieten hat. Er zählt zu den faulsten, unkreativsten und uninteressantesten narrativen Mitteln, um ein Sequel in Gang zu setzen, die mir jemals untergekommen sind.


    Nicht nur schafft alles was mit dem Kataklysmus zu tun hat sämtliche Elemente aus dem Vorgänger zu entwerten, sondern findet dafür nicht mal sinnige Erklärungen, oft einfach überhaupt keine oder vergangene Bestandteile der Welt und Geschichte verschwinden gänzlich. Manchmal wird auch nur so getan, als sei etwas neu, man gibt dem einen anderen Namen, aber die visuellen Aspekte und das Anwendungsgebiet bleiben so gut wie identisch. Es wirkt nicht nur schlecht geschrieben und unüberlegt, sondern wie ein nachträglicher Einfall, weil man ja noch irgendwie die restlichen DLC-Ideen von Breath of the Wild verwurschteln will. Ganz ehrlich, da wäre mir sogar die Geschichte aus Zeit der Verheerung lieber.


    Tears of the Kingdom ist durch den Kataklysmus die Star Wars Episode 9 der Zelda-Sequels. Goes who's back. Nicht nur der böse böse Ganon(dorf) ist zurück, sondern auch die Schreine und Türme überall, nur anders angestrichen. Die Plots in den jeweiligen Hauptregionen sind zu denen aus BotW fast identisch, man bringt keine Geschichte vorran, sondern erzählt nur einen Reim der Vorherigen und das ein wenig anders verpackt. Die fliegenden Inseln könnten kaum gekünsteltere Erweiterungen der Welt sein und wirken nicht wie lebendige und schlüssige Orte die eine aufschlussreiche Erklärung bekommen oder bieten. Der Untergrund ist halt plötzlich da und mehr auch wirklich nicht. Der magische und mysteriöse Reiz der Sonau ist schon längst verflogen, denn eigentlich sind sie ja doch einfach nur Shiekah in Grün.


    Wenn der völlig erzwungene Plot der aus dem Kataklysmus entstand wenigstens gelungen wäre, dann würde ich dem ganzen doch mit Leichtigkeit verzeihen. Aber ganz ehrlich, so ist TotK rein storytechnisch das schelchteste direkte Zelda-Sequel, dass es für mich gibt und große Verantwortung dafür trägt das Handlungselement des Kataklysmus. Gerade als Fan der Geschichte von BotW wäre ich absolut nicht angetan von all dem was im Sequel so geschieht. Ich kann echt froh sein, dass ich schon bei der Handlung des Vorgängers keine emotionale Bindung aufbauen konnte. Es war klar, dass es einen Plot Device braucht um viele Änderungen in der Overworld und einen Ursprung einer neuen Geschichte zu erklären. Aber, dass dieser so unglaublich faul und schlecht umgesetzt wird hätte ich nicht erwartet.


    Neben der ludonarrativen Dissonanz wegen der Suche Zeldas, einer der größten Schwächen der gesamten Welt und Story des Spiels.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Moody™

    Hat den Titel des Themas von „Der Kataklysmus“ zu „Der Kataklysmus (Upheaval)“ geändert.