Verschwommen und unscharf erkannte er den Dolch seines Onkels. Die leicht geschwungene Klinge. Das eingravierte Muster, das schon leichten Rost angesetzt hatte und ihn als Kind immer an die gespreizten Krallen eines Raubvogels erinnerten, obgleich es alte Buchstaben waren. In diesen Moment wo die Klinge seiner Kehle nahe kam, erinnerte er sich seltsamerweise an seine Kindheit. Runar hatte immer gelacht, wenn Leute meinten, dass vor dem Tod das ganze Leben an einem vorüber ziehen würde und jetzt...
Jetzt lag er da und dachte daran, wie oft er diesen Dolch als Kind doch haben wollte. Ein mattes Lächeln umspielte seine Lippen. Welch Ironie!
Plötzlich jedoch hörte er eine Stimme und sogleich entfernte sich der Dolch ein Stück. Sein Onkel stand wieder auf und starrte in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und dann...war er weg.
Besser gesagt, war einfach aus Runars Blickwinkel geschleudert worden und hing nun etwas festgeklemmt zwischen Wand und Stiel der Sense. Mit großen Kraftaufwand, richtete sich Runar etwas auf, fasste sich dabei an die Stirn und betrachtete das Szenario genauer.
Kurosaki kam gerade auf ihn zu als er ein scharrendes Geräusch wahrnahm und sich sein Onkel wieder befreit hatte. Dieser stellte sich allerdings nicht, sondern lief davon.
Nichts anderes hatte Runar erwartet und entsprechend gelassen folgte sein Blick dem Mann, der ihn aufgezogen hatte. Er seufzte und lehnte sich gegen die Hausmauer, wobei sein Blick auf den Dolch fiel, den sein Onkel fallen gelassen hatte.
Er griff danach und merkte wie kraftlos seine Hand doch war. Trotzdem schaffte er es, das Stück an sich zu nehmen und genau zu betrachten. Erst jetzt schaute er zu Kurosaki.
"Jetzt muss ich mich schon wieder bei dir bedanken...", sagte er mit ausgelaugter Stimme, wobei jedoch immer noch der gespielte Vorwurf daraus zu hören war.