Mein Buch zu "Majora's Mask"

  • Hallo.
    Also hier stelle ich mal eine kleine Frage und zwar, ob ihr euch vorstellen könntet, die Geschichte von Majoras Mask in Buchform zu lesen oder dass dies überhaupt möglich wäre.
    Früher habe ich eigentlich alle Teile ein wenig angefangen nachzuerzählen, aber ich spiele mit dem Gedanken, es jetzt mal wirklich umzusetzen.
    Majoras Mask würde ich würde ich wählen, weil ich die Handlung dieses Teils am außergewöhnlichsten finde und es außerdem das dichteste Spiel ist. Sowohl inhaltlich als auch atmosphärisch.


    Ich habe mal angefangen ein wenig zu schreiben und mir selbst macht es großen Spaß, aber ich frage euch mal, ob ihr sowas überhaupt für möglich haltet.
    Außerdem habe ich hier eine kleine Leseprobe, um zu zeigen, wie der Stil etwa wäre.
    Ich habe erstmal an der Stelle angefangen, um zu schauen, ob ich überhaupt Spaß daran habe. Der Anfang wird selbstverständlich ergänzt. Wer möchte, kann es ja mal lesen.
    Ich würde mich sehr über konstruktive Kritik freuen. :)


    Die Stelle ist genau die, an der Link zum ersten Mal Unruhstadt verlässt und die Ebenen von Termina betritt:


    _________________________________________________



    Vor Link erstreckten sich die Ebenen von Termina. Die weite Landschaft um Unruhstadt herum, von welcher man zu den vier Teilen dieses Landes kam.
    Im Norden erhob sich ein gewaltiges, schneebedecktes Gebirge, durch welches ein steiler Pass in das Land der Goronen, jenem alten Bergvolk führte.
    Im Westen erahnte Link das Meer, welches an der Schädelküste brandete. Dort, wo sich Zoras und allerlei Seevolk angesiedelt hatten.
    Zu seiner rechten, im Osten Terminas befand sich die kahle Landschaft des von Legenden umrankten Canyons von Ikana und der Felsenturm ragte majestetisch aus der felsigen Landschaft hervor.
    Link aber befand sich im südlichen Teil um die Stadt und vor ihm zog sich ein schmaler Weg durch die grasige Ebene, welcher zum nahegelegenen Waldrand führte.
    Kurz vor dem Wald gabelte der Weg und ein Wegweiser deutete auf die „Romani Ranch“ hin.
    Als sich Link nach links wendete, erblickte er auf einem kleinen Hügel die blausilbern funkelnde Kuppel des Observatoriums und sein meteterlanges Teleskop, welches pausenlos entgegen der drohenden Fratze des übergroßen Mondes gerichtet war.


    Ohne Umschweife machten sich Link und Taya nun auf den Weg in die Sümpfe.
    Durch einen tiefen Wald führte sie der abgelaufene Pfad und schließlich so weit hinein, dass die entfernte Unruhstadt völlig aus ihrem Blickfeld entschwand und Stille einkehrte, die nur gelegentlichen Tierlauten oder dem Wind gebrochen wurde, welcher die Bäume des großen Mischwaldes leicht bewegte.
    Von fern meinte Link sogar das Heulen eines Wolfes zu hören und er beschleunigte seinen Gang.


    Plötzlich hielt Taya inne und bat Link, einen Moment zu verweilen.
    Als er sie fragte, was sie für Sorgen hätte, antwortete sie „Ich war schon einmal hier. Es ist gar nicht lange her, da kam ich mit Tael und dem Horrorkid eben diesen Weg entlang. Sieh´, die Zeichnung an dem Baum da vorne.“ und deutete auf einen breiten Baum, der sich zu ihrer Rechten befand.
    Hineingeschnitten war unverkennbar eine Abbildung von Horrorkid und zwei kleinen Feen, die ihn umschwirrten.
    Es weckte schöne Erinnerungen in Taya und sie begann zu erzählen.
    „Eines Tages waren Tael und ich alleine in diesen Wäldern unterwegs. Ein plötzlicher Regenschauer überraschte uns und wir stellten uns unter die Bäume, um nicht nass zu werden. Da hörten wir ein leises Wimmern.
    Und in der Tat, als wir dem Geräusch nachgingen, fanden wir an einem Baum kaunernd eine kleine Gestalt. Sie hatte die Arme verschränkt und fror bitterlich, denn die aus Laub gefertigten Kleider schienen wenig vor der Kälte zu schützen.
    Als wir die Gestalt nach ihrem Namen fragten, bekamen wir die Antwort, sein Name sei Horrorkid. Weiter erfuhren wir, dass seine Freunde ihn allein im Wald zurückließen und er den Weg in die heimischen Wälder nicht zurückfand. Er tat uns leid, wie er da saß und so beschlossen wir, ihn ein wenig zu wärmen und uns mit ihm zu unterhalten.
    Schon bald wuchs aus unseren Gesprächen eine wunderbare Freundschaft undHorrorkid bat uns darum, sich uns anschließen zu dürfen. Von dem Tag an waren wir immer zusammen unterwegs. An schönen Tagen spielten wir stundenlang Verstecken in den Wäldern, tollten durch´s Gras und Horrorkid spielte fidele Melodien auf seiner hölzernen Querflöte.
    Es war eine traumhafte Zeit. Und als wir an einem dieser Tage diesen Weg entlang gingen, fertigte Horrorkid diese Zeichnung an, um die Freude, die er empfand für immer festzuhalten.
    Doch an dem gleichen Tag nahm das Übel seinen Lauf...“
    An dieser Stelle unterbrach Taya die Geschichte einen Moment und war in Gedanken.


    Nach einigen Augenblicken fuhr sie in traurigem Ton fort.
    „Wir waren es gewohnt, allen Leuten, die uns begegneten Streiche zu spielen. Horrorkid erschreckte die Vorbeikommenden oder rannte ihnen nach, einige Male beklaute er sie sogar.
    Und an jenem Tag kam dieser misteriöse Maskenhändler des Weges.
    Nach alter Manier versteckte sich Horrorkid und als der Mann vorbeilief, stürzte er sich auf ihn und riss ihn zu Boden.
    Der Mann verlor vor Schreck die Besinnung und blieb einen Moment liegen.
    Genau wie du neulich, wenn ich dich daran erinnern darf.
    Horrorkid durchwühlte den großen Reiserucksack, den der wandernde Maskenverkäufer trug und nach einigem Stöbern zog er eine unheimliche Maske hervor.
    Und ich denke, es bedarf keiner Erklärung, es handelte sich um Majoras Maske, von der uns der Mann erzählte.
    Wie hypnotisiert betrachtete Horrorkid die Maske und kurz darauf legter er sie an.
    Dann machten wir uns davon. Oh, wie ich diese Tat bereue...


    Die gelb leuchtenden Augen der Maske und ihr starrender Blick verliehen Horrorkid ein unheimliches Aussehen und von dem Tag an war er wie ausgewechselt.
    Zu Tael und mir war er weniger freundlich und die Streiche, mit denen er die Leute belästigte wurden immer gröber.
    Der böse Geist, der in der Maske schlummert, bemächtigte sich Horrorkids und verwandelte seinen Verstand in Boßheit.
    Den weiteren Verlauf der Geschichte kannst du dir sicher denken...“


    Link nickte nachdenklich.
    Da er nicht wusste, was er Taya am besten entgegnen sollte, ging er langsam wieder weiter und schweigend folgte sie ihm. Von da an sprachen sie eine Weile nicht.
    Als weit im Norden die Turmuhr von Unruhstadt zweimal schlug, lichtete sich der Wald allmählich und ein verfallenes Holzschild verkündete ihnen, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren. „Die Sümpfe des Vergessens“ stand darauf geschrieben.
    Links daneben war ein kleiner Wegweiser angebracht. „Links: Bogen-Trainigcenter im Sumpf; Geradeaus: Sump-Infocenter“.
    Was auch immer dort erwartete, Link beschloss, sich im Sumpf-Infocenter danach zu erkundigen, wo in diesem Gebiet sich der Tempel befand, den er aufsuchen musste.
    Als er den Weg geradeaus eine Weile verfolgt hatte, erblickte er endlich die Sümpfe.


    Durchwuchert von vielerlei Farngewächsen und bedeckt von meterbreiten Seerosenblättern sah Link das breite, trübe Wasser. Ganz friedlich schien es, aber Link kannte die Tücken des Sumpfes und gab Acht, nicht hineinzugeraten.
    Die stickige Luft war erfüllt von dem Zirpen unzähliger Insekten und Gequake vieler Frösche, die an den Ufern lebten und eingige davon hatte er noch nie gesehen. Riesige Libellen gab es dort. Sie flogen Kreise über die Teiche und sahen beängstigend aus.
    Nach einigen Metern, die Link am Ufer entlangging, sah er ein aus Holz gebautes Haus mit einem steilen Bambusdach. Es war auf vier massiven Baumstämmen errichtet, die sich unmittelbar aus dem Wasser erhoben. Darunter, an einem kleinen Steg lag ein Ruderboot, mit welchem man offenbar die Sümpfe durchqueren konnte.
    Eine schmale Holzleiter hinauf ging es und Link betrat das Haus.


    Darin fand er zwei Tresen vor. Der eine stand leer und ein Schild verhieß: „Koumes Bootsverleih – Bin im Wald Pilze sammeln, komme gleich zurück.“


    Hinter dem zweiten Tresen stand ein großer, breitschultriger Mann mit einem eindrucksvollen Bart und verschränkten Armen.
    Sein Gesicht wirkte freundlich. Mit einer dröhnenden Stimme sagte er:
    „Na Kleiner, dann zeig mir mal das Bild, das du geschossen hast.“
    Link blickte fragend drein.
    „Was, wie? Oh, du bist gar kein Teilnehmer meines Wettbewerbs? Verstehe.“
    Jetzt erst erkannte Link, dass unleserlich „Fotowettbewerb“ geschrieben stand.
    „Wenn du kein Teilnehmer bist, was führt dich dann hier her?“, fragte der Mann.
    Link erklärte ihm, dass er auf der Suche nach einem Tempel sei, der sich in den Sümpfen befinden soll und dass er wenn möglich auch ein Boot brauche.
    „Ah, dann sag das doch gleich!“, brüllte der Mann lachend.
    „Was das angeht, muss ich dich aber leider enttäuschen. Ich habe noch nichts von einem Tempel hier in der Nähe gehört und die alte Frau vom Bootsverleih ist, wie du siehst nicht da.
    Das Unheimliche ist, dass ich sie schon seit Stunden nicht mehr gesehen habe, obwohl sie eigentlich nur Pilze sammeln gehen wollte.
    Das einzige, was ich dir raten kann ist, sie im Wald der Mysterien zu suchen. Du musst einfach dem Ufer immer weiter nach links folgen, bis du irgendwann in einen Weg einbiegst, der zum Magieladen „Zur alten Schachtel“ führt. Dort biegst du ab. Wenn du an diesem Laden vorbeigekommen bist, ist es nicht mehr weit.
    Ich wünsche dir viel Erfolg beim Suchen und dass du dich nicht in den Wäldern verirrst, denn schon so mancher ging dort verloren und fand nie zurück nach draußen. Also sei vorsichtig.“
    Sehr höflich bedankte Link sich für die hilfreiche Auskunft und verließ das Sumpf-Infocenter.


    „Sehr freundlicher Kerl.“, meinte Taya. „Hätte ich bei seinem Aussehen gar nicht erwartet. Jedenfalls wissen wir nun einiges mehr und sollten uns gleich auf die Suche nach dieser Frau machen.“
    Natürlich war Link einverstanden und wie es ihnen geraten wurde, gingen sie ein Stück am Ufer entlang.
    Die sumpfige Luft machte sie müde und als sie die beschriebene Abzweigung erreichten, machten sie eine Weile halt.


    Nach der kleinen Pause ging es weiter. Auf dem Weg zu besagtem Wald, lauerten ihnen Dekurahnas auf, meterhohe Schlingpflanzen mit scharfen Zähnen und giftigen Dornen. Als sie nach Link schnappten, zückte er sein Schwert und hob ihnen die blaufarbenen Köpfe ab. Wie er wusste, beherrschen diese Pflanzen eine enorm schnelle Selbstheilung und so beeilte er sich, möglichst rasch das Ende dieses Weges zu erreichen.

  • Du hast deine Geschichte ziemlich gut geschrieben,besonders gefällt mir deine gute Schriftsprache und die Beobachtung von Details.Allerdings ist die Geschichte,die Taya vor den Sümpfen erzählt,ein wenig ermüdend zu lesen,aber vielleicht bin ich auch kein Fan von Monologen.(-;


    Aber sehr schön formuliert,mit passenden Adjektiven ausgeschmückt und einem guten Blick für Details.Vielleicht sollte Tayas Erzählung auch mal ein paar mal unterbochen werden,um Links Reaktion darauf zu zeigen.
    Weiter so!

  • Hallo Myriad.
    Dankeschön für dein Kompliment.
    Freut mich, wenn man mit der Idee nicht völlig daneben liegt.
    Wahrscheilnich wird das ganze sowieso überarbeitet, es war ein Test.


    Tayas Geschichte habe ich so genau erzählt, weil ich die Geschichte auch denen verständlich machen möchte, die das Spiel nicht kennnen.
    Sowieso möchte ich, dass der Text nachher so greifbar ist, dass ihn auch Leute verstehen, die Zelda gar nicht weiter kennen. Daher ist es auch so detailreich.
    Denn der Stoff von MM ist so genial, es wäre schade, wenn er lediglich von den Spielern gewürdigt wird. :)


    Schönen Abend noch,
    Winterseele...

  • Also die Idee finde ich klasse und die Leseprobe hat mir auch sehr gut gefallen! Wie bereits gesagt ist es genau richtig hier richtig ins Detail zu gehen, damit auch Leute, die das Spiel nicht kennen, verstehen worum es geht :)
    Schreib mal weiter, würde mich freuen :]

  • Geht klar.
    Weil jetzt Ferien sind, werde ich ein paar Tage nicht schreiben können, aber hier ist schonmal die Fortsetzung.
    Bevor ich da weitermache, werde ich schonmal den Anfang schreiben. Dann ist es immerhin bis dorthin abgeschlossen und ist nicht nur so ein Fragment.
    Also hier der nächste kleine Abschnitt:


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    Der Pfad machte eine Biegung und nun befand sich Link auf einer Lichtung. Sie lag an einer hohen Felswand, von der sich ein Wasserfall ergoss und einen kleinen Teich bildete, von dem das Wasser weiter in die Sümpfe abfloss.
    Inmitten dieses Teiches befand sich ein Haus von ganz ähnlicher Bauart wie der des Sumpfinfocenters.
    Vier solide Baumstämme trugen eine breite Holzplatte, auf der ein Häuschen in Form eines Kruges gebaut war.
    Aus dem Schornstein, den die Öffnung des Kruges bildete, schwoll lilafarbener Rauch. Auch zu diesem Haus hinauf führte eine Holzleiter.
    Ein Schild bestätigte Links Vermutung, es handelte sich dabei um den Magieladen namens „Zur alten Schachtel“, den ihm der Mann beschrieben hatte.
    Gleich dahinter sah man einen sehr breiten, ausgehölten Baumstumpf, der waagerecht in den dahinter liegenden Wald hineingelegt war.
    Hineingraviert war die Aufschrift „Wald der Mysterien – Vorsicht vor den Sumpfschildkröten!“
    Ohne zu zögern durchschritten Link und Taya den ungewöhnlichen Eingang und befanden sich nun in einem sehr dichten, düsteren Wald.
    Nadelbäume, aber auch Palmen und zahlreiche, exotische Farngewächse bildeten ein undurchschaubares Netz und verhinderten so das hindurchgehen.
    Zu ihrer linken aber, rechten und auch vor ihnen gab es jeweils einen Weg.
    Welchen sollten sie nehmen?
    Bei diesem Gedanken sprang unter lautem Geschrei ein weissfarbener Affe von einer Palme hinab und verbeugte sich vor ihnen.
    Ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu fragen, wie ihnen geschah, sagte er nur „Du mir folgen!“ in undeutlicher Aussprache.
    Das taten sie auch und sie mussten sich beeilen, denn sehr schnell rannte ihnen der Affe voraus.
    Nachdem sie das erste Mal rechts abgebogen waren, sahen sie erneut drei Abzweigungen. Ohne zu zögern schlug der Affe den linken Pfad. Plötzlich tauchten aus den Wäldern meterhohe Sumpfschildkröten mit stachelbesetzten Panzern auf und versuchten, die unerwünschten Gäste zu vertreiben, indem sie sehr rasch auf sie zueilten und angreifen wollten.
    Sowohl der Affe als auch Link beschleunigten den Lauf und hetzten durch das Labyrinth aus Pfaden, quer durch den schier unendlich großen Wald.
    Dann blieb der Affe stehen.
    Auf veiner Lichtung lag eine in schwarze Tücher gehüllte Gestalt und um sie herum standen drei weitere Affen, die aufgeregt aufsrpangen, als sie die Ankömmlinge sahen.
    Die Person am Boden rührte sich und offenbarte ihr Gesicht.
    Eine lange, gebogene Nase hatte sie, große Augen und auf dem Kopf trug sie einen weißen Turban, welcher mit einem roten Edelstein verziert war.
    Sie schien sehr alt zu sein und war wenig größer nur als Link.
    „ich bin Koume, die Leiterin des Bootsvereihs.“, sagte sie in schwachem Ton und sank wieder zu Boden.
    Link stellte sich vor und fragte, was geschehen sei und ob er ihr helfen könne.
    „Ich machte mich vor einigen Stunden auf den Weg in den Wald um Pilze zu sammeln.“, leitete Koume ein.
    „Nach einer Weile machte ich Rast auf dieser Lichtung und wurde plötzlich von einem Kobold mit einer abscheulichen Maske auf dem Gesicht erschrocken.
    Er entriss mir den Korb mit gesammelten Pilzen und schlug mir auf den Kopf, sodass ich das Bewusstsein verlor.
    Seit ich erwacht bin, fühle ich mich furchtbar und kann mich kaum rühren...
    Wenn du mir wirklich helfen möchtest, dann eile zu meiner Schwester Kotake. Sie ist die Besitzerin des Magieladends am Eingang der Wälder.
    Dort verkauft sie ein rotes Elixier. Es hat heilende Kräfte und veleiht dem, der es trinkt, neue Energie.
    Ich bitte dich, mir eine Flasche von diesem Trank zu bringen.
    Wenn du das tust, bin ich dir zu großem Dank verpflichtet.“


    Sofort willigte Link ein und ließ sich von dem Affen zurückführen.
    Nachdem er die Wälder verlassen hatte, kletterte er sofort die Leiter zum Magieladen empor und betrat ihn.
    Ein süßlicher Duft erfüllte den Raum und wabernde Dämpfe aus brodelnden Töpfen verschleierten den Blick.
    Die Fenster waren abgedunkelt und erst nach einigen Schritten sah Link die Besitzerin des Geschäfts.
    Hinter dem Tresen stand sie. Kotake glich ihrer Schwester Koume haargenau, nur mit dem Unterschid, dass der Edelstein, der ihren Turban zierte, von blauer Farbe war.
    Sie gab ein leises Schnachrchen von sich und als Link sie ansprach, schaute sie sich erschrocken um.
    „Oh, ein Gast. Treten sie näher, junger Mann, meine Tränke wirken guuut.“, sagte sie und kicherte.
    Sie verkaufte drei verschiedenfarbige Elixiere. Ein kraftspendendes, rotes Elixier, ein grünes, welches magische Kräfte wiederherstellte und schließlich ein blaues, welches beide Zwecke erfüllte.
    Link aber beschloss, sich ein anderes Mal darum zu kümmern und begann, noch ganz außer Atem von seinem Lauf, hastig die Geschichte zu erzählen.


    Als er geendet hatte, erschrak Kotake und war ganz außer sich.
    „Wie bitte? Meine Schwester liegt hilflos auf einer Lichtung in diesen gefährlichen Wäldern?
    Ich bitte dich inständig, junger Mann, hilf ihr!
    Ich gebe dir eine Flasche rotes Elixier. Rasch, eile und verabreiche ihr diesen Trank!“
    Link verließ den Laden und ließ sich von dem Affen zurück zu der Lichtung führen, auf der Koume lag.
    Er gab ihr die Flasche. Sie roch an dem Trank und als sie sich vergewissert hatte, dass es sich um Kotakes rotes Elixier handelte, leerte sie die Flasche in einem Zug.
    Daraufhin stand sie auf und war wieder bei Kräften.
    Link war sehr beeindruckt von der Heilkraft des Tranks und beschloss, sich selbst eine Flasche mit auf den Weg zu nehmen, sobald er wieder an dem Magieladen vorbeikam.
    „Hihihi! Dankesehr, junger Mann! Koume ist wieder da und kehrt zu ihrem Bootsverleih zurück. Und du hast dir gerade eine Frafahrt verdient.“, sagte sie, stieg auf einen Besen mit rotleuchtendem Schweif, als ob er aus Flammen gefertigt wäre und flog unter lautem Lachen davon.
    Nun machte auch Link sich auf, die Wälder zu verlassen.

  • naja die idee find ich ja recht gut und deine texte lesen sich auch relativ gut, aber grad mit MM hast dir nen sehr schweren batzen aufgeladen, bei dem ich ned weiß, wie du die gesamtheit der gigantischen spielwelt und die tatsache mit den zeitreisen so verpacken willst, dass sich das ganze stimmig liest.
    ich denke mal ein jeder andere teil wär um einiges leichter zu erzählen gewesen. nichts desto trotz wünsch ich dir viel erfolg bei deiner arbeit. sollts mal fertig werden, würd ichs tatsächlich auch lesen und normalerweise les ich keine fan geschichten oder ähnliches ;)

  • Das ist nett, dass ihr mich so ermutigt. :)


    Ich habe übrigens gerade weil es so schwer ist, MM gewählt. ^^
    Mit den Zeitreisen bekomme ich schon hin, und alle anderen Details, alle Figuren, Masken etc, die nicht zur Haupthandlung gehören, werden in einem Anhang zusammengefasst.
    Dazu würde dann z.B. die Geschichte von Anju und Kafei oder das Abenteuer auf der Romani Ranch zählen.


    Irgendwie wird es schon. ;)

  • Also ich muss ganz ehrlich sagen mir gefällt seine Art und Weise zu schreiben. Der Stil ist echt toll und durch die genaue erklärung der Details kann man sich das alles vorstellen ohne das Spiel gespielt zu haben [ Mein Bruder hats sich auch gerade durchgelesen ]
    Also ganz erhlich...du solltest unbedingt weitermachen =D
    Wenn du es weiter im Netz veröffentlichst werde ich es mir auch weiterhin durchlesen ;)

  • Hallo!
    Also ich muss sagen, die Komplimente haben mich dazu bewogen, weiter zu machen. :D
    Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich nicht der einzige sein werde, dem das Ergebnis etwas sagen wird. Darüber bin ich sehr froh.


    Ich werde einfach bestimmte Stellen immer mal hier reinstellen, damit ihr mir Vorschläge zum besser machen geben könnt.
    Denn wenn mir hier niemand helfen kann, wer dann, wir sind hier schließlich die Zelda-Elite. =)


    Jedenfalls habe ich jetzt schonmal den Prolog verfasst. Die Vorgeschichte, die es dem Leser leichter machen soll, in die Geschichte reinzukommen, ohne das Spiel oder auch nur Ocarina of Time zu kennen.
    Hauptsache, man hat eine grobe Ahnung, wer Link ist und warum er unterwegs ist.


    Ich hoffe, das geht so, wie es momentan ist.
    Meine Idee ist es, noch vorab die Legenden vom "Karneval der Zeit" und den "Vier Giganten" zu stellen, die die Großmutter im Gasthof erzählt. Denkt ihr, das macht Sinn?
    Also, hier ist mein Prolog:


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    Prolog


    Seit langer Zeit erzählt man sich im Land Hyrule eine Legende.
    Die königliche Famile selbst behütet sie wie einen Schatz.
    Es ist die berühmte Legende vom Helden der Zeit. Die Legende von dem Helden, der das Land vom Bösen befreite und das Licht zurück nach Hyrule brachte.
    Große Taten vollbrachte der Held und überwand dabei alle dunklen Mächte, die das Land beherrschten und sogar die Grenzen der Zeit.
    Link war der Name dieses Helden und überall im Reich wird er gefeiert und in Liedern besungen.
    Link war eine äußerst ungewöhnliche Person.
    Er wuchs auf in den unberührten Wäldern Hyrules und lebte unter den Kokiri, ein friedliches Waldfolk, welches die ungewöhnliche Eigenschaft besaß, niemals erwachsen zu werden.
    Feenkinder werden sie auch genannt, denn jedes von ihnen begleitet und schützt eine winzige, geflügelte Fee, deren es in den Wäldern viele gab.
    Doch eigentlich war Link ein Hylianer, ein Mensch. Nach seiner Geburt übergab ihn seine Mutter in die Obhut des Waldes. Warum dies geschah, sollte er nie erfahren.
    Als er aus dem Kindesalter herauswuchs, zeigte sich unverkennbar, dass er wuchs und sich immer mehr von den Kokiri unterschied, welche kleiner waren als er selbst.
    Und wie es das Schicksal wollte, kam alsbald der Tag, an dem er die Wälder verließ und in die Weiten des Landes hinauszog.
    Die typische Kleidung der Kokiri behielt er allerdings seither bei.
    Ganz in grün gewandet war er, und trug neben seiner leinenen Rüstung eine längliche, blattgrüne Mütze.
    Ab dem Tag seines Abschieds von den Wädern bekämpfte er alles Übel, welches das Land verdunkelte und obwohl er noch ein Kind war, bezwang schließlich Ganondorf, den Großmeister des Bösen, welcher der Urheber allen Schreckens war.


    Zu Ehren seiner ruhmreichen Abenteuer verlieh ihm die königliche Familie ein unvergängliches Heroenschwert und einen soliden Schild, den ein Adler und das Wappen des Reiches Hyrule zierten.
    Außerdem überließ man ihm das schnellste Pferd des ganzen Landes. Epona hieß es und leistete ihm auf vielen seiner Wege treue Dienste.
    Obwohl er ein Leben wie ein König hätte führen können, geschah es, dass er das Land verließ, welches ihn einst zur Legende machte.
    Er machte sich auf die Suche nach einem geliebten Freund, den er lange entbehrt hatte und zog mit Epona im Stillen davon, nicht ahnend, in welche neuen Abenteuer ihn das Schicksal dadurch wieder verwickeln sollte.

  • Also ich finde die Idee auch klasse, ein buch zu majoras mask zu schreiben, allerdings stell ich mir vor dass das mit viel arbeit verbunden sein wird, das ganze spiel schriftlich wieder zugeben! Ich hab sowas auch schon mal ausprobiert, mit dem unterschied dass ich mir ein eigenes zelda-spiel ausgedacht habe und ich muss sagen dass ich ziemlich selten daran schreiben da es für mich auf dauer echt anstrengend wird....:(

    Majoras Mask 4 eva:bang:

  • Ja, (zeit)aufwändig ist es auf alle Fälle, aber es macht auch großen Spaß.
    Ich hätte nicht gedacht, dass ich es so auführlich machen muss, aber was man im Spiel vielleicht zufällig entdeckt, muss man eben hier erklären und alles.
    Einiges muss man auch dazudichten oder weglassen, es ist nicht leicht.
    Mittlerweile habe ich schon 2 Kapitel geschrieben und es endet damit, das Link die Mondträne erhalten hat und die zusammen sind schon fast 30 Seiten... Es wird eine lange Geschichte.^^
    Hier erstmal das erste Kapitel für diejenigen, die es lesen wollen:


    _______________________


    1. Kapitel


    Es war eine graue, kalte Morgendämmerung, bei der Link auf Epona durch die verlorenen Wälder, die an der Ostgrenze Hyrules liegen, durchritt.
    Wenige Tage waren seit seinem Abschied von seinem Heimatland vergangen, doch hatte er bereits eine weite Strecke zurückgelegt und dachte darüber nach, wohin ihn der Pfad durch die schier unendlichen, dichten Kiefernwälder ihn wohl führen würde.
    Während er sich dies fragte und als Epona ihren Trab verlangsamte, nickte er für einige Minuten ein.


    Ohne dass sie es merkten, wurden sie aus den Baumkronen heraus von zwei Feen beobachtet.
    Die eine Fee war leuchtend gelb und ein helles Licht ging von ihr aus. Die andere Fee schien weniger intensiv, denn sie war von lilaner Farbe.
    Beide aber hatten zwei Paar feine Flügel von denen glitzernder Feenstaub ausging, dem man heilende Kräfte zuschreibt.
    Ihre Absichten machten sie kurzerhand klar, denn sobald sie sahen, dass der einsame Reiter schlief und auch sein Pferd erschöpft schien, fassten sie den Entschluss und stoben urplötzlich aus den Bäumen herab und flogen blitzschnell auf Epona zu.
    Diese erschrak so heftig, dass sie laut wiehrte und sich auf die Hinterbeine stellte, mit den Forderhufen durch die Luft schlagend.
    Dabei flog Link in hohem Bogen aus dem Sattel und landete besinnungslos am Boden.


    „Gut gemacht, meine Freunde.“, ertönte aus dem Dickicht eine höhnische Stimme.
    Als sich Epona beruhigt hatte und während Link noch immer regungslos am Boden lag, trat eine unscheinbare Gestalt an sie heran und begann, Links Rucksack zu durchwühlen.
    Kurz darauf zog sie die blaue, tönerne Okarina der Zeit heraus, inks kostbarsten Gegenstand.
    Es war kein gewöhnliches Instrument.
    Diese Okarina hatte er auf einem seiner vielen Abenteuer von Prinzessin Zelda von Hyrule höchst persönlich erhalten. Sie war ein Erbstück der könglichen Familie und besaß magische Kräfte.
    Der Geist, der den Melodien, die man auf ihr spielte, innewohnte, bewirkte die außergewöhnlichsten Dinge und nicht zuletzt diente die Okarina dazu, über die Zeit zu herrschen.
    Nur durch ihre Hilfe konnte das Böse in Hyrule bezwungen werden und so war sie für Link nicht nur von persönlichem Wert, sondern verlieh ihrem Träger ungeahnte Fähigkeiten, weshalb sie unter gar keinen Umständen in falsche Hände geraten durfte.


    Und genau diese Okarina hielt nun die Person in Händen, die mithilfe der Feen Link überfallen hatte.
    „Seht mal, Freunde, was ich gefunden habe. Ist das nicht eine hübsche Okarina?“, wandte, wer auch immer es war sich an die Feen und begann daraufhin, unbeholfen in die Okarina hineinzublasen.
    Wohl klangen die unsauberen Töne nicht, aber derjenige, der sie spielte amüsierte sich scheinbar sehr und kicherte.
    „Bitte lass mich auch mal!“, sagte kurz darauf die lilafarbene Fee.
    „Auf keinen Fall, Tael. Du könntest sie nicht halten und sie würde am Ende zerbrechen.“, entgegnete die gelbe Fee.
    „Aber Schester...“ wollte Tael einwänden, als Link sich plötzlich regte.
    Da hielten alle drei den Atem an.
    Er rieb sich den Kopf, der immernoch schmerzte von seinem Fall und schaute sich um.
    Als er wieder völlig bei Sinnen war, sah er die Gestalt im dichten Nebel und musterte sie.


    Schlank und klein war sie, kaum größer als er selbst.
    Grüne, aus Laub und Stroh gefertigte Klamotten hatte sie an und ein breiter, spitz zulaufender Strohhut zierte ihren Kopf.
    Doch am auffälligsten war, dass sie eine bizarre Maske trug.
    Die Maske hatte die breite Form eines Herzens, war aber an den Kanten mit länglichen, spitzen Auswüchsen versehen. Gleichsam Zähnen zierten auf jeder Seite vier dieser Zacken den unteren Bereich der Maske und zwei weitere, die oberhalb angebracht waren, wirkten wie Hörner.
    Die Grundfarben der Maske waren blau und rot, während verschiedenste, ungewöhnliche Muster, die sie zierten schwarz, weiß und grün waren.
    Sehr markant waren außerdem die kugelrunden, glühend gelben Augen mit rot-schwarzer Iris, die den Betrachter der Maske bösartig anschauten.


    Im Licht der beiden Feen schien die Maske und verlieh ihrem Träger ein unheimliches, groteskes Aussehen. Doch Link, der einen Moment brauchte, um jedes Detail an seinem Angreifer zu mustern, ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern sprang auf und versuchte, nach der Okarina zu schnappen.
    Der Maskierte, der dies offensichtlich schon erwartet hatte, sprang in hohem Bogen über Link hinweg und sprang auf Eponas Rücken.
    Er verpasste ihr einen Schlag und sofort galoppierte sie los, vor Schreck nicht an ihren Besitzer denkend.
    Das einzige, was Link tun konnte, war, sich an dem Steigbügel festzuhalten und sich mitschleifen zu lassen.
    Im Augenwinkel konnte er das Gesicht hinter der Maske erkennen, welche bei jedem Sprung des Pferdes ein Stück weit nach oben flog.
    Sofort erkannte er die Person.
    Es war Horrorkid, ein Kobold, der die verlorenen Wälder bewohnte.
    Er traf ihn damals häufig auf seinen Spaziergängen und musizierte mit ihm gemeinsam.
    Sie waren gute Freunde gewesen und daher war Link verwundert und beleidigt darüber, dass sein alter Freund ihm solches Unrecht antat.


    Der Weg machte eine steile Biegung und Link gelang es nicht, sich weiter festzuhalten.
    Mit einem Schmerzensschrei landete er unsanft auf dem unebenen Waldboden und sah Horrorkid triumphirend davonreiten.
    Keine Zeit war zu verlieren. Mit aller Kraft raffte er sich auf und rannte so schnell er konnte seinem Pferd hinterher, doch er wurde immer langsamer, fiel zurück und verlor sie schließlich ganz aus den Augen.
    Nach einer kurzen Rast rannte er weiter, immer weiter durch den nebelverhangenen Wald, der sich mit den ersten Sonnenstrahlen allmählich aufhellte.
    Sein Weg führte hinein in eine dunkle Höhle.
    Obgleich er nicht sehen konnte, was sich darin befand, stürmte er weiter und in den dunklen Tunnel hinein.
    Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, vernahm er ein wenig von seiner Umgebung und da stockte ihm der Atem.
    Vor ihm tat sich ein tiefer Abgrund auf. Bevor er anhalten konnte verlor er den Boden unter den Füßen und fiel unter einem laut widerhallenden Schrei in die unergründliche Tiefe des Tunnels.


    Lang war sein Fall und viele Dinge gingen im währenddessen durch den Kopf. Er hörte das Ticken einer Uhr und sah immer wieder die merkwürdige Maske vor Augen, die Horrorkid getragen hatte.
    Das ganze kam ihm vor wie ein Traum.
    Doch noch bevor er den Wunsch zuende denken konnte, aufzuwachen, landete er unerwartet weich auf einer großen, blaugrünen Blume.
    Wo war er?
    Er schaute sich um und konnte kaum etwas erkennen, denn immernoch war es dunkel um ihn.
    Plötzlich flammten zwei Lichter auf und offenbarten ihm die Szenerie.
    Er befand sich immernoch in der Höhle, soviel war klar. Horrorkid schwebte vor ihm in der Luft, um ihn herum die beiden Feen.
    Nachdenklich starrte er Link aus den großen, durchbohrenden Augen der Maske an.
    Jetzt fiel Link auf, was fehlte. Wo war Epona?
    „Was ist bloß los mit dem dummen Gaul? Hörte auf keinen meiner Befehle! Daher habe ich ihn verkauft.“,
    erklärte Horrorkid.
    Link war sprachlos.
    Er erhob sich vom Boden und zückte sein Schwert.
    Horrorkid, der dies sah, lachte und sprach:
    „Du Narr. Denkst du wirklich, du könntest mir in der Gestalt etwas entgegensetzen?“
    Und auf diese seltsame Frage hin begann die Maske zu leuchten.
    Link war wie hypnotisiert von ihrem grausamen Antlitz und konnte sich ihrem Blick nicht entziehen.
    Da war es ihm, als schossen ihm Blitze, die von der Maske ausgingen in seinen Kopf und und würden sich seiner Gedanken bemächtigen.
    Er schrie auf und dann folgte ein furchtbares Gefühl, dass ihn zu Boden zwang.
    Der Schmerz ließ nach und nach einer Weile öffnete er die Augen.
    Was war mit ihm geschehen?
    Erschrocken schaute er an sich herunter. Klein war er geworden. Als sei er um die Hälfte geschrumpft!
    Und seine Arme, Beine, alles fühlte sich ungewohnt an, als stecke er nicht in seinem eigenen Körper.
    Da blickte er in eine Pfütze, die einen Teil der Höhle ausfüllte und ein stieß Entsetzensschrei aus.
    Horrorkid hatte ihn verwandelt. Er hatte die Gestalt eines Deku angenommen.
    Grüne, blattähnliche Haut, gelbe, traurig dreinsehende Augen und eine schwarze, runde Öffnung anstelle eines Mundes.
    Er war diesen pflanzenhaften Wesen oft begegnet, denn sie wohnten zahlreich im Kokiriwald und anderen Gebieten Hyrules.
    Die Dekus waren ein friedliches Volk. Sie bewohnten Laubhaufen und nach außen hin blumenähnliche Höhlen, aus denen er sie oft herausfliegen sah.
    Zwar konnten sie nicht fliegen, aber sie waren so leicht, dass sie den Wind nutzen konnten, aus ihren Blumen heraus zu höher gelegenen Plätzen zu schweben. Dazu verwendeten sie außerdem zwei große Blumen, die im Wind propellerartig kreisten und sie eine Weile in der Luft tragen konnten.
    Außerdem trugen sie nicht selten Dekustäbe und –nüsse als Verteidigungswaffen bei sich, welche allerdings wenig Schutz vor großen Feinden boten.
    Und nun hatte Link das Äußere einer solchen Kreatur angenommen.
    Bevor er den Schock verarbeiten konnte, kicherte Horrorkid und rief „Dieses Gesicht steht dir viel besser! Sieh zu, wie du zurechtkommst!“
    Und bei diesen Worten öffnete er eine schwere, steinerne Tür hinter sich und schwebte hinaus.
    Tael war an seiner Seite, doch die zweite Fee, die noch immer damit beschäftigt war, sich über Link lustig zu machen, blieb zurück und war nicht rechtzeitig am Ausgang, als die schwere Tür zufiel.
    „Hey!“, schrie sie. „Ihr könnte mich doch hier nicht zurücklassen. Wartet auf mich!“
    Und mit all ihrer Kraft warf sie sich immer wieder gegen die Tür, die sich kein Stückchen bewegen wollte.
    Erschöpft und traurig sank die kleine Fee zu Boden.
    Dann, nachdem sie einen Moment da saß, flog sie zu Link und jammerte: „Es ist alles deine Schuld! Du bist der Grund, weshalb ich nun hier festsitze!“
    Link wusste darauf nichts zu entgegnen.
    Es fiel ihm allerdings schwer, Mitleid für die Fee zu empfinden, da sie schließlich an dem Überfall Teil hatte und ihn somit erst in diese missliche Lage gebracht hatte.
    Doch auch er drängte danach, Horrorkid wiederzusehen, damit er ihn zurückverwandle und so zögerte er nicht lange und öffnete die steinerne Tür.
    Es war totenstill und nirgends war auch nur eine Spur von den anderen zu sehen.
    Eilig durchquerte er den Gang, in dem er sich nun befand und die Fee hatte Schwierigkeiten, mitzuhalten.
    „Warte doch bitte auf mich!“, rief sie ihm nach.
    Link fasste sich ein Herz und blieb stehen.
    Schließlich könnte die Fee ihm dabei helfen, seine alte Gestalt zurückzuerlangen.
    Die Fee holte ihn ein und schaute ihn beschämt an.
    „Nun schau mich doch nicht so an. Ich hätte auch nicht gewollt, dass es so endet.“, versuchte sie sich zu rechtfertigen.
    „Hör zu - Link war dein Name, oder? – Wenn du mir hilfst, zu Horrorkid zurückzugleangen, werde ich ihn überreden, dich zurückzuverwandeln. Dann haben wir beide, was wir wollen. Bitte, ein unschuldiges Mädchen bittet dich. Einverstanden?“
    Link dachte darüber nach, aber die Fee ließ ihn den Gedanken nicht ausführen, sondern sagte „Gut, dann ist es abgemacht. Mein Name ist übrigens Taya. Ich werde versuchen, dir soviel wie möglich zu helfen und gebe dir gute Ratschläge, wenn du sie benötigst.“
    Link akzeptierte also ihren Vorschlag und gemeinsam setzten sie den Weg fort.
    Am Ende des Ganges kamen sie zu einem Raum, in dem sich erneut ein tiefschwarzer Abgrund vor ihnen auftat. Am anderen Ende des Raumes konnte er einen weiteren Gang sehen, den er für den Ausgang hielt.
    Wie sollte er hinüber gelangen? Es war viel zu weit zum springen und an der Felswand hinüberklettern schien zu gefährlich zu sein.
    Da meldete sich Taya zu Wort.
    „Sieh mal dort!“ und sie deutete auf etwas nahe der Felskante.
    Dort war wieder so eine Blume, genau wie die, auf der er nach seinem tiefen Fall gelandet war.
    Es war unverkennbar eine Dekublume.
    „Könntest du nicht versuchen, mit Hiilfe der Blume hinüberzufliegen?“, fragte Taya.
    Link war nicht sicher, was er davon halten sollte.
    Er hatte sich kaum an seinen neuen Körper gewöhnt und die Vorstellung, mit nichts als zwei großen Blumen in den Händen zu versuchen, über einen derart tiefen Abgrund zu fliegen, bereitete ihm keine Freude.
    Aber er wusste auch, dass es die einzige Mögiichkeit sein würde, aus der Höhle hinaus und zu Horrorkid zu gelangen.
    Also stellte er sich kurzerhand auf die Blume und wurde wie von selbst hineingesogen.
    Sofort darauf schleuderte die Blume ihn in die Luft und nun trieb er in großer Höhe über dem Abgrund.
    Langsam bewegte er sich vorwärts und konnte kaum nach unten sehen.
    Er verlor immer mehr an Höhe und dachte schon, es sei um ihn geschehen, doch da landete er auch schon sicher auf der anderen Seite.
    Erleichterung. Er war sich sicher, dass er diese Art der Fortbewegung mit etwas Übung besser beherrschen würde, wünschte sich aber, dazu nicht erst gezwungen zu sein, denn das einzige, was nun zählte, war Horrorkid und Tael einzuholen und die Rückverwandlung und die Okarina zu erbitten.
    Taya, die hinterher flog, war sehr überrascht, wie leicht ihm der Flug geglückt war.
    Gemeinsam verließen sie nun den Raum.
    Was nun folgte, übertraf alles seltsame, vorangegange.
    Der Korridor, in dem sie sich nun befanden, war verdreht wie eine Spirale und aus ihrer Sicht an der Decke befand sich Ausgang.
    Link ging und wie von selbst, machte er die Drehung des Pfades mit. Dies widersprach allen Gesetzen der Schwerkraft, doch am Ende blickte er zurück und sah den Raum, in dem er eben noch gewesen war, auf den Kopf gestellt.
    Vor ihnen drehte sich ein großes Mühlrad, welches durch fließendes Wasser betrieben wurde.
    Als sie die Konstruktion näher betrachteten, schloss sich hinter ihnen eine schwere Metalltür und versagte ihnen den Rückweg durch den verdrehten Korridor.
    Was hatte das alles bloß zu bedeuten?
    Sie befanden sich nun in einem hohen Turm, viele Zahnräder drehten sich und bewegten eine gewaltige Stange, die sich in der Mitte des Raumes befand.
    Handelte es sich um eine Windmühle?
    Eine kleine Treppe führte hoch zu einer breiten, in der Mitte geteilten Holzpforte und aus dem Spalt in der Mitte drang Tageslicht.
    Sie waren also wieder an der Oberfläche.
    Doch gerade als Link ansetzte und die Tür öffnen wollte, hörte er hinter sich ein Kichern und eine Stimme:
    „Das Schicksal hat es nicht gut mit dir gemeint.“
    Erschrocken drehte er sich um.
    Wenige Meter hinter ihm stand ein blau gekleideter, mittelgroßer Mann mit einem riesigen Wanderrucksack auf dem Rücken, an den zahlreiche Masken gehäftet waren.
    Wie Link noch nicht wusste, war es der Besitzer des fröhlichen Maskenladens in Hyrule. Er kannte ihn nicht und dies schien auf Gegenseitig zu beruhen, denn der Mann stellte sich vor:
    „Guten Morgen, junger Mann. Ich bin der umherreisende Maskenhändler.“
    Als Taya ihn sah, versteckte sie sich blitzschnell hinter Link und sagte kein Wort.
    Der Mann schaute drein mit einem ebenfalls maskenhaften, breiten Grinsen.
    Nachdenklich rieb er sich das Kinn und erklärte sich.
    „Du bist auf der Suche nach einem Kobold, der dich bestohlen und verwandelt hat, nicht wahr?“
    Link nickte.
    „Ho ho ho, dachte ich es mir doch.
    Weißt du was? Ich kenne den Weg, der dir deine alte Gestalt zurückbringt.“
    Verwundert und sprachlos darüber, was der Maskenhändler über ihn wusste und die Neuigkeit, dass er ihm behilflich sein könnte, schaute Link drein.
    „In der Tat, ich weiß es.“, fuhr der Maskenhändler fort.
    „Ich werde dir gerne helfen, nur unter einer Bedingung:
    Du wirst dich sicher erinnern, dass der Kobold, der dich überfiel, eine bunte Maske auf dem Gesicht trug, richtig?“, prüfte ihn der Händler, worauf Link zustimmend nickte.
    „Diese Maske gehört mir und ist für mich von unschätzbarem Wert. Er hat sie mir gestohlen und ich brauche sie dringend zurück.
    Wenn du deinen kostbaren Gegenstand wieder hast und mir die Maske bringst, werde ich dir helfen.“
    Link überlegte.
    „Was? Das wird doch für jemanden wie dich keine unmögliche Aufgabe sein, oder?
    Aber eines muss ich dir noch sagen. Ich bin viel beschäftigt und nur auf der Durchreise.
    Daher muss ich in genau drei Tagen diesen Ort verlassen und dann die Maske wiederhaben.
    Dir bleiben also für deine Aufgabe nicht mehr als 72 Stunden.
    Es ist keine Zeit zu verlieren, mach dich auf die Suche und ich werde meinen Teil der Abmachung erfüllen.“
    Auch wenn Link nicht wusste, wie er die Aufgabe angehen sollte, willigte er ein gab dem Maskenhändler sein Wort.
    „Ich werde hier auf dich warten. Wenn du deine Aufgabe erfüllt hast, kehre hierher zurück.“, endete der Maskenhändler und verabschiedete Link mit seinem schelmischen Lachen.
    Fest entschlossen, die Aufgabe zu erfüllen begaben sich Link und Taya auf die Suche und traten durch die große Tür endlich ins Freie.

  • Tag.
    Wenn es noch irgendjemanden interessiert (jaja, viel Text^^) habe ich hier das zweite Kapitel des Buches.


    Im Moment schreibe ich am vierten.
    Haltet ihr es für eine gute Idee, vorab die Legenden vom "Karneval der Zeit" und den "vier Giganten" zu stellen?
    Ich habe das gemacht, damit der Leser ein wenig eine Vorstellung davon bekommt, wo er sich befindet und was es mit dem Karneval etc. überhaupt auf sich hat.
    Was meint ihr?


    Manch einer wird sich wahrscheinlich über ein paar etwas freiere Szenen wundern, aber man muss eben improvisieren, wenn man die Geschichte glaubhaft erzählen will.
    Einige Dinge, die man im Spiel vielleicht nur zufällig entdeckt oder die auf den ersten Blick nicht sehr logisch sind müssen eben ganz genau erklärt werden usw. und das ist manchmal gar nicht so einfach. :D Viel Spaß noch,


    Winterseele...
    ___________________________


    2. Kapitel


    Es war ein tolles Gefühl, wieder draußen zu sein.
    Die Dunkelheit und die schwere Luft in Tiefen des mysteriösen Tunnels hatten Link erschöpft und so war es umso schöner, dass ihm nun die ersten Sonnenstrahlen des Tages ins Gesicht schienen und er die reine, frische Luft einsog, die ihm so lange verwährt gewesen war.
    Er hatte die Empfindung, jetzt erst wieder bei klarem Bewusstsein zu sein und er hätte alles, was geschah, nachdem er auf Epona eingeschlafen war, sei nur ein dunkler, wirrer Traum gewesen.
    Aber so war es nicht.
    Als Link dies feststellte und sich nun umsah und fragte, wo er sein könnte, meldete sich Taya zu Wort.
    „Dies muss Unruhstadt sein.“
    Link hatte den Namen nie gehört und die Fee nach der Stadt fragte, entgegnete sie:
    „Ich war noch nie hier, habe aber einiges von der Stadt gehört. Wir befinden uns im Lande Termina. Du warst noch nie hier?“
    Link schüttelte den Kopf. Er hatte eine grobe Ahnung davon, welche Orte außerhalb von Hyrule gelegen waren, aber Termina war ihm völlig fremd.
    „Tael erzählte mir einmal, hier in Unruhstadt würde eine der großen Feen leben. Sie könnte uns gewiss bei unserem Auftrag helfen. Allerdings weiß ich nicht, ob das stimmt.“, fügte Taya hinzu.
    „Sag mal... Dieser Maskenhändler. Ziemlich unheimliche Erscheinung, findest du nicht?
    Mir hat er irgendwie Angst eingejagt. Warum stand er plötzlich hinter uns und weshalb wusste er so viel?“
    Link gingen dieselben Fragen durch den Kopf, aber er wusste die Antwort nicht und wollte daher keine Zeit dafür verlieren, weiter darüber nachzusinnen, sondern fing an, ihre Umgebung näher zu inspizieren.


    Das Gebäude, welches er soeben verlassen hatte, stand am Ende eines großen, altertümlichen Marktplatzes.
    Ringsum standen Häuser und auf dem Platz arbeiteten zahlreiche Handwerker daran, die Stadt zu dekorieren und überall hingen bunte Fähnchen und bemalte Tücher, als stünde ein Fest bevor.
    Am anderen Ende des Marktplatzes konnte man außerdem einen Durchgang erblicken, der scheinbar aus der Stadt hinausführte und von einem Soldaten bewacht wurde.
    Nachdem sie alles betrachtet hatten, gingen sie auf den Marktplatz und drehten sich nach dem Gebäude um, in welchem sie zuvor gewesen waren.
    Nun zeigte sich, dass es sich nicht um eine Windmühle handelte, sondern um einen riesigen Uhrenturm.
    Er überragte alle darumstehenden Häuser und war gekrönt mit einer steinernen Kugel, die an einer massiven Säule befestigt war, die in das Innere des Turmes hineinging.
    Links und rechts drehten sich mächtige, hölzerne Räder und auf der Vorderseite, zum Marktplatz gerichtet, befand sich eine runde, übergroße, bunt verzierte Uhr.
    Sie verkündete genau die sechste Stunde.
    Als Link einen Schritt zur Seite tat und sich der Himmel hinter der steinernen Kugel auf dem Uhrenturm offenbarte, bekam er einen so heftigen Schreck, beiweitem größer war als alle Schrecken, die er kürzlich erlitten hatte.
    Senkrecht über der Stadt stand der Mond. Allerdings in ungewöhnlicher Nähe und wäre er ein lebendes Wesen, stierte er mit einem hasserfüllten Blick auf die Stadt herunter. Man sah jeden einzelnen Krater auf seiner Oberfläche, zudem hatte er zwei leuchtend gelbe Augen und einen ungeheuren, schwarzen Mund, der geöffnet war, als versuche er, alles zu verschlingen.
    Auch Taya verschlug es die Sprache.
    War es derselbe Mond, den Link vor wenigen Tagen in Hyrule untergehen sah?
    Sie beschlossen, einen der Arbeiter zu fragen, was es damit auf sich hatte.
    „Das weiß keiner so genau.“, sagte der eine. „Man hört allerlei Gerüchte, der Mond solle vom Himmel herabstürzen. Wenn ihr mich fragt, so handelt es sich einfach nur um einen bösen Scherz, den der Bürgermeister sich für den diesjährigen Karneveal überlegt hat.“, fuhr er fort.
    „Karneval?“, fragte Taya.
    „Habt ihr denn noch nichts mitbekommen? Heute in genau 3 Tagen findet der Karnveal in Unruhstadt statt.
    Wie ihr seht, sind alle Vorbereitungen in Gang und überall ist die Vorfreude groß.
    Auch wir schmücken gerade die Stadt. Alles muss bis zur Nacht vor Beginn des Karnevals perfekt sein.“
    „Verstehe. Wir wollen Sie nicht länger von ihrer Arbeit abhalten, aber können sie uns sagen, ob und wo es in dieser Stadt eine große Fee gibt?“
    „Selbstverständlich. Im Norden der Stadt gibt es eine Feenquelle, die ihr jederzeit aufsuchen könnt. Übrigens stellt ihr sehr merkwürdige Fragen.“, antwortete der Handwerker freundlich, jedoch mit einem misstrauischen Unterton.
    „Es liegt daran, dass wir neu hier sind und uns nicht auskennen. Wie kommen wir am schnellsten in den Norden der Stadt?“, erklärte Taya.
    „Es ist ganz einfach. Wir befinden uns in Südunruhstadt. Der Uhrenturm ist das größte Gebäude und Zentrum der Stadt.“
    Dann deutete er in Richtung Uhrenturm.
    „Dort, hinter dem Turm führt euch zu beiden Seiten eine Treppe zu insgesamt drei Wegen. Sie führen in den Westen, Norden und Osten der Stadt. Ihr geht einfach geradeaus.
    Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich muss nun dringend weiterarbeiten, ihr findet euch schon zurecht.“, schloss der Handwerker ab und winkte zu Abschied.
    Taya und Link bedankten sich und machten sich auf den Weg, geradaus am Uhrenturm vorbei und durch die Pforte in den nördlichen Stadtteil.
    In diesem Viertel war es wesentlich ruhiger und vorallem grüner als im Süden.
    Der Boden war mit Gras, Büschen und einigen Bäumen bewachsen.
    Auf der rechten Seite befand sich eine Art Spielplatz für die Kinder der Stadt und ein Junge war zu sehen, der mit einem Blasrohr versuchte, einen bunten Luftballon zum Platzen zu bringen.
    Auf der linken Seite stieg der Weg an, der durch den gesmaten Stadtteil führte und endete bei einem unscheinbaren Eingang, der in die steinerne Wand geschlagen war. Das musste die Feenquelle sein.
    Link gegenüber befand sich ein Ausgang aus der Stadt heraus, genau wie der, den sie im Süden gesehen hatten.
    Als er auf ihn zuging, stellte sich der Soldat dem in seinen Augen schutzlosen Deku in den Weg und erlaubt ihm nicht, die Stadt ohne Begleitung zu verlassen, weil es draußen zu gefährlich für „Kinder“ sei.


    Sie verloren keine Zeit damit, zu diskutieren, sondern gingen auf direktem Wege den Anstieg zur Feenquelle hinauf. Oben angekommen bestätigte sich die Vorahnung, denn „Feenquelle“ war auf ein Schild neben dem Eingang geschrieben.
    Sie gingen hinein und ihnen bot sich ein traumhafter Anglick.
    Der Boden bestand aus weißem Mamor, verziert war der gesamte Raum mit prächtigen Säulen und steinernen Dekorationen. Von den Wänden rann Wasser herab, in dem sich das Licht zweier hell leuchtender Fackeln brach und im Zentrum des Raumes befand sich ein Becken, welches mit kristallklarem Wasser.
    Ein wunderschöner Ort.
    Über dem Wasser kreisten viele, gelbfarbene Feen, doch keine große Fee war auszumachen.
    Was war mit hr geschehen?
    „Sei gegrüßt, junger Freund.“, erklang eine weibliche Stimme wie aus dem Nichts.
    „Ich bin die große Fee von Unruhstadt.“
    „Was ist mit dir geschehen?“, fragte Taya entsetzt.
    „Vor kurzer Zeit wurde ich von Horrorkid angegriffen. Ich stob auseinander, in die vielen, kleinen Feen, aus denen ich bestehe und eine von uns ist dabei verloren gegangen. Solange ich nicht meine ursprüngliche Form zurückerlange, bin ich machtlos.
    Wenn du kamst, um meine Hilfe zu erbitten, dann bitte helfe auch mir.
    Suche die Fee, die von uns ging. Wir wollen hoffen, dass sie sich noch immer in Unruhstadt befindet.“, endeten die Feen.
    Link und Taya mussten nicht lange überlegen. Auf der Stelle verließen sie die Feenquelle und begannen die Suche nach der verirrten Fee.
    Wäre sie in Südunruhstadt gewesen, hätten sie sie sicher bemerkt und als sie das Nordviertel durchsuchten, fanden sie die Fee zu ihrer Enttäuschung auch nicht.
    Daher verließen sie Nordunruhstadt durch den östlichen Ausgang und befanden sich nun im östlichen Teil.
    Dieser war nicht weniger klein als der südliche.
    Auch hier gab es einen großen Marktplatz. Darauf spielten Kinder und die Leute waren fröhlich und amüsierten sich in ihrer Vorfreude auf den Karneval.
    Gleich sah man, dass dieser Teil der Stadt für die Unterhaltung zuständig war, denn es gab zahlreiche, öffentliche Häuser, in denen man an Glücksspielen teilnehmen konnte, darunter auch eine Schießbude.
    Außerdem gab es einen großen Gasthof namens „Zum Eintopf“.
    Gleich gegenüber lag ein ein altes Backsteingebäude mit der Aufschrift „Milchbar Latte – Geöffnet ab 22 Uhr. Zutritt nur für Mitglieder“.
    Scheinbar war dies der Treffpunkt für die Bewohner der Stadt und außerdem eine Örtlichkeit für Feste, denn auf einem Plakat an der Hauswand der Milchbar kündigte ein „Konzert der berühmten Zoraband, die Indigogos“ für den Karnevalsabend an. Neben der Milchbar befand sich wie schon in den davor gesehenen Vierteln ein bewachtes Stadttor.
    In einem Haus am nördlichen Ende dieses Viertels residierte der Bürgermeister, Dotour geheißen, der Stadt.
    Auf dem Türschild stand „Residenz des Bürgermeisters – Geöffnet 10 – 18 Uhr“ geschrieben und Link beschloss, in einer freien Minute hineinzugehen, um sich über den Mond zu erkundigen.
    Da er aber zu allererst die Fee finden wollte und in diesem Teil der Stadt keine Spur von ihr war, verließ er das Ostviertel.
    Er ging eine Treppe am Ende des Marktes hinunter und war nun wieder in Südunruhstadt.
    Mittlerweile empfand er den Ort als sehr übersichtlich und sah sich darin bestätigt, als er ihm direkt gegenüber die Pforte in den Westteil sah.
    Links daneben führte eine schmale Gasse hinunter zum „Waschplatz“ der Stadt, wie ein Wegweiser erklärte.
    Link aber zog vor, zuerst den Westen zu erkunden.
    Dieser erwies sich als lange, ansteigende Straße, die parallel zum Südviertel verlief. An ihrem Anfang und Ende gab es auch je einen Ausgang und zue erwarteten war ebenfalls einen aus der Stadt heraus.
    Der Westen war das Einkaufsviertel der Stadt. Hier gab es zahlreiche Geschäfte und nur wenige Privathäuser.
    An erster Stelle gab es einen Laden für alltägliche Gebrauchsgegenstände und Waffen. Pfeile, Schilde und Dekunüsse sowie –stäbe konnte man dort kaufen.
    Gleich im Nebengebäude befand sich ein Geschäft mit der Aufschsrift „Kuriositätenladen – Geöffnet ab 22 Uhr“.
    Was für Kuriositäten damit wohl gemeint sein könnten? Link beschloss, es bei Gelegenheit auszukundschaften.
    Eine Tür weiter fand man ein Geschäft, welches auf Bomben und andere, explosive Waffen spezialisiert war.
    Am nördlichen Ende der langen Einkaufsstraße waren außerdem das Postamt und die Bank der Stadt, sowie eine Lotterie und ein Dojo, in dem man die Kunst des Schwertkampfes erlernen konnte.
    All das war schön und gut und die gepflegten Häuser waren durchaus einladend, aber Link kümmerte es wenig, denn um seiner Aufgabe nachzugehen, musste er als erstes die verirrte Fee finden und zu ihrer Feenquelle zurückbringen.
    Zu Links stätig wachsendem Unmut war sie aber auch in diesem Teil der Stadt nicht zu finden.
    Er dachte nach und kam zu dem Schluss, dass, wenn sich die Fee überhaupt in Unruhstadt befinden sollte, sie am Waschplatz anzutreffen wäre, denn dies war der einzige Ort der Stadt, wo er noch nicht gesucht hatte.
    Also verließ er Westunruhstadt gen Osten. Sich wieder am Uhrenturm befindend, bog er nach rechts ab und gelangte über eine kleine Treppe in die schmale Gasse, die hinab zum Waschplatz führte.
    Dieser erwies sich als angenehm friedlich, zumal er grün bewachsen und von dem Geräusch des allmählich dahinfließenden Wassers des Stadtkanals erfüllt war.
    Nur ein Haus befand sich hier und es war nicht ersichtlich, zu welchem Zweck es diente. Vermutlich war es ein einfaches Wohnhaus.
    Nachdem Link sich umgeschaut hatte, wollte er schon enttäuscht den Platz wieder verlassen doch in eben diesem Moment hörte er das vertraute, leise Wispern, wie es nur von einer Fee stammen könnte und tatsächlich, über dem vorbeiziehenden Wasser schwebte eine kleine Fee.
    Augenblicklich geleiteten Link und Taya sie nach Nordunruh und zurück zu ihrer Quelle.
    Die Kleine flog hinüber zu ihren gelbleuchtenden Gefährtinnen und unter einem plötzlich aufflammenden, hellen Blitz, der den ganzen Raum erhellte, vereinten sich die Feen.
    Vor Entzücken lachend erhob sich die große Fee in die Höhe und strahlte auf Link hinab.
    Sie war von graziler Gestalt und gewandet in ein Kleid aus den grünsten Blättern des Waldes. Diese zierten auch ihr langes, gelb schimmerndes Haar, von welchem glitzernder Feenstaub hinab in das schilldernde Wasser, in dem sich ihr Licht in tausend schönen Farben brach.
    Mit himmlischer, anmutiger Stimme sprach diese Schönheit nun zu Link, der erleichtert war, diesen Schritt seines Vorhabens erflogreich hinter sich zu bringen.
    „Habt tausend Dank, junger Freund.“, grüßte sie ihn.
    „Nun kennt ihr meine wahre Gestalt und ich bin gerne bereit, euch eure Queste zu erleichtern.“
    Link schilderte der eleganten Gestalt seine Sorgen und dass er nicht wüsste, wo sich Horrorkid aufhielt.
    „Oh weh. Wie ich sehe, hast auch du Sorgen mit den Übeltaten von diesem Kobold.
    Wenn das so ist, dann wisse, wo er sich aufhält.
    Er wartet auf der Spitze des Uhrenturms.
    Er wartet dort auf das Ende. Und das Ende wird es bald geben, wenn sich das Schicksal nicht in letzter Minute ändert.
    Sicher hast du den Mond bemerkt, diese furchterregende Grimmasse, welche so ungewöhnlich nah der Erde ist.
    Dies ist Horrorkids größte Untat. Er hat den Mond verzaubert, welcher nun droht, ganz Termina unter sich zu begraben.“
    Link und Taya stockte bei dieser Erklärung der Atem. Sprach die große Fee die Wahrheit? Wie in aller Welt war war es möglich, mit welch gewaltigem Zauber sollte jemand fähig sein, den Mond zu kontrollieren?
    „Ihr hört richtig, so steht es um das Schicksal dieses Landes.
    Und Horrorkid wartet nun auf der Kuppel jenes Uhrenturms und beschwört den Mond mit seinem dunklen Zauber.“
    „Wie können wir das verhindern, wie gelangen wir zu ihm?“, warf Taya ein.
    „In genau drei Tagen soll der Karneval in der Stadt beginnen. Jedes Jahr findet zu diesem Anlass um Mitternacht ein großes Feuerwerk statt, welches von einer alten Tradition begleitet wird.
    Die große Kuppel des Uhrenturms, senkt sich genl Süden und das gewaltige Zifferblatt, welches daran hängt, kehrt sich in Richtung Himmel, sodass es begehbar wird und als Schauplatz für das Volk aus Uhruhstadt dienen kannn.
    Hinauf führt eine Treppe, die sich nur dieses eine Mal im Jahr öffnet.
    Dies scheint die einzige Möglichkeit für dich hinaufzugelangen.“
    Ob dieser erschreckenden Neuigkeit schwieg Link.
    Taya aber hakte nach und fragte, wie sie Horrorkid aufhalten könnten.
    „Ich habe keine Waffe, die mächtig genug wäre, dies Schicksal zu vereiteln, ich kann dir lediglich ein Hilfsmittel geben, die dir auf vielen deiner Wege behilflich sein kann.“
    Nach diesen Worten hüllte die Fee den Deku in einen grünen, zartschimmernden Schleier.
    Es war ein unglaublich befreiendes, schwereloses Gefühl, das er dabei empfand und ihm war, als würde er schweben.
    Als der Schleier vorüber war, spürte er zunächst keine Veränderung, doch die Fee erklärte ihm, was geschah.
    „Ich habe dir die Fähigkeit verliehen, Dekublasen zu erschaffen. Forme in deinem Mund eine Lufblase und puste sie hinaus, du wirst sehen, dies ist eine sehr wirksame Distanzwaffe, die dir zumindest einen kleinen Schutz gewähren kann. Probiere es nur.“
    Link tat wie ihm geheißen. Ein sonderbares Gefühl war es, und obwohl er erst nicht an diese merkwürdige Gabe glauben wollte, stieß er tatsächlich eine wie Blase hervor. Wie eine Seifenblase war sie, jedoch widerstandsfähiger und schwerer.
    Somit hatte er wenigstens eine kleine Angriffskraft, allerdings wusste er nicht, ob sie ihm jemals helfen würde.
    Nachdem er sich bei der großen Fee bedankt hatte und Abschied nahm, wünschte sie ihm und Taya viel Glück für ihren weiteren Weg und gestattete ihnen, immer zu ihrer Feenquelle zurückzukehren, wann es ihnen beliebte.
    Enorm gestärkt und ausgeruht durch den Aufenthalt bei der großen Fee verließen sie den magischen Ort und gedachten, sofort den Uhrenturm näher zu inspizieren, um die Stelle zu finden, an der sich in der Karnevalsnacht die Treppe auftun würde.
    Dort angekommen, sahen sie es.
    Ein kleiner Balkon, wenig oberhalb der hölzernen Eingangstores war es. Eine schmale Durchgang war dort zu sehen, jedoch war er versperrt von einer dicken und bunt bemalten Steinplatte.
    „Dies wird die Stelle sein!“, sagte Taya zufrieden.
    „Aber wie sollen wir hinauf kommen?“
    Auch Link kam diese Frage augenblicklich in den Sinn, denn der Balkon lag in der Tat sehr hoch und hinaufklettern war ihm in seiner jetzigen, kleinen Gestalt unmöglich.
    Zu ihrem Glück fanden sie bald eine Lösung, denn unmittelbar vor dem Uhrenturm wuchs eine gelbgrüne, prächtige Dekublume.
    Als sie aber danach trachteten, sie zu verwenden, drang eine Stimme auf sie hinab.
    „Halt! Dies ist meine Dekublum!“, meldete sich ein mit großen Leinensäcken bepackter Deku, welcher in eben dem Moment über die hohe Stadtmauer geflogen kam und die vermeindlichen Eindringlinge sah.
    Er landete auf seiner Blume und baute sich vor ihnen auf.
    „Ihr dachtet wohl, ihr könntet in meiner Abwesenheit heimlich meine Blume verwenden, nicht wahr?
    Aber dies ist mein Eigentum und hier wohne ich.“
    Sie erklärten dem entrüsteten Deku ihr Vorhaben und er wurde etwas nachsichtiger mit ihnen.
    „Können wir deine Blume unter gar keinen Umständen nutzen?“, fragte ihn Taya.
    „Nun, wisst ihr, ich bin Geschäftsmann und gemäß meinen Gewohnheiten werde ich euch die Blume nicht einfach so überlassen.
    Aber einen Taschhandel könnten wir abschließen!“, schlug er vor. „Meine Frau und ich feiern künftig unseren Hochzeitstag und ich möchte zu diesem Anlass eine Mondträne schenken. Ihr wisst was ich meine?“
    Da weder die Fee noch Link je von einer Mondträne gehört hatten, fragten sie nach.
    „Verstehe, ich habt also keine. Eine Mondträne ist ein sehr kostbarer Edelstein, der aus den Augen des großen Mondes stammt. In letzter Zeit sieht man des öfteren, da der Mond besonders nah ist.
    Wenn ihr keine habt, schaut doch, ob ihr beim Observatorium eine für mich besorgen könnt, dann würde ich euch auch meine Dekublume überlassen.“
    Sie wussten nichts von einem Observatorium in Unruhstadt und daher erklärte ihnen der Deku den Weg dorthin.
    „Im östlichen Teil der Stadt, auf dem Platz, auf dem sich die Residenz des Bürgermeisters befindet, werdet ihr auf eine enge Straße treffen. Sie bringt einen in einen unterirdischen Tunnel und an seinem Ende befindet sich das Observatorium.
    Dort wohnt ein alter Greis, den ihr danan fragen könntet.
    Besorgt mir einen solchen Stein und meine Dekublume gehört euch.“, fügte der Dekuhändler hinzu und verabschiedete die beiden.
    „Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als diese Mondträne zu besorgen. Wir sollten uns lieber beeilen, es ist schon Nachmittag und wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    Also setzten sie ihren Weg fort, die große Treppe hinauf und wieder nach Ostunruhstadt.
    In der Nähe der Residenz des Bürgermeisters Dotour sahen sie die beschriebene Gasse.
    Davor stand ein kleiner Junge mit orangefarbenen Kopftuch, welcher die Arme verschränkte und ihnen den Weg versperrte.
    „Wenn ihr hindurch wollt, müsst ihr mir zuerst den Zahlencode sagen. Dieser Weg gehört der Brüderschaft der Bomber und nur Eingeweihte haben Zutritt.“
    Auf diese freche Bemerkung wollte Link eigentlich etwas genauso grobes entgegnen, aber er erinnerte sich, dass er in seiner neuen Gestalt, in welcher er nicht größer war als der Junge, schwach war und wollte sich daher kaum mit einer ganzen „Brüderschaft“, wie der Junge es nannte anlegen.
    „Wenn ihr an dem Code interessiert seid, fragt unseren Anführer Bill. Er dürfte gerade in Nordunrustadt unterwegs sein.
    Fragt ihn oder lasst es bleiben, ich werde euch sonst jedenfalls nicht durchlassen.“
    Etwas genervt gingen Link und die Fee also zurück in das grünbewachsene Nordunruh.
    Abgesehen von dem Wachsoldaten war niemand zu sehen außer der kleine Junge mit dem roten Kopftuch, den er vorhin schon bemerkt hatte.
    Das musste Bill sein.
    Er sprach ihn an. Bill reagierte erst nicht, sagte aber dann in kindisch gereiztem Ton „Was willst du, Dekujunge? Ich übe gerade. Lass mich gefälligst in Ruhe!“ und wandte sich ab.
    Verärgert über die Gemeinheit dieses Schelms schoss Link eine seiner Blasen auf den Ballon, welcher unter lautem Knall zerplatze und Bill erschrak.
    „Hä? Warst du das gerade?“, fragte er. „Du... du scheinst ziemlich cool zu sein. Möchtest du mit uns spielen?“
    Eigentlich wollte Link selbstverständlich nicht, aber da er keine andere Wahl hatte, bejahte er die Frage mit gespieltem Lächeln.
    „Toll! Pass auf, ich und meine vier Brüder werden uns verstecken. Wenn du es schaffst, uns alle fünf bis zum Sonnenuntergang zu finden, erhälst du unseren geheimen Zahlencode. Was sagst du?“
    Was für ein naives Spiel, dachte sich Link. Dennoch, er willigte ein und die vier Brüder von Bill erschienen.
    Sie sahen alle gleich aus und trugen blaue Kopftücher.
    Jeder von ihnen war mit einer anderen schwarzen Zahl auf dem Rücken versehen.
    „Also los, gib uns einen Moment Zeit und dann versuche, uns zu finden.“, sagte Bill und sie rannten und versteckten sich in der Stadt.
    Sie zu finden war im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel, denn ihre Verstecke waren erstaunlich einfallslos.
    Sie jedenfalls waren sehr erstaunt, dass es Link so schnell gelungen war, sie zu finden.
    Als sie sich wieder in Nordunruhstadt versammelten, begrüßte ihn Bill, tief beeindruckt.
    „Unglaublich, dass du uns gefunden hast. Du scheinst echt ziemlich toll zu sein für einen Dekukerl.
    Wir sind die Brüderschaft der Bomber.
    In unseren Notzbüchern schreiben wir alles auf, was wir in Unruhstadt mitkriegen und das ist eine ganze Menge! Wenn du Fragen über irgendwen oder etwas hast, frage uns danach.
    Tut mir leid, aber obwohl du uns beeindruckt hast, werden wir dich nicht aufnehmen, bei uns sind keine Dekus erlaubt.
    Aber den Code wollen wir dir trotzdem sagen.“
    Link wurde es immer blöder und ungeduldig hörte er sich den Code an. Wenn es nur nicht schon so spät geworden wäre.
    In einer Reihe stellten sich die Bomber auf drehten sich herum, sodass die Zahlen, die auf ihren Rücken standen folgende Reihenfolge zeigten: „5-2-3-4-1“
    „Viel Spaß im Observatorium. Der alte Mann da ist etwas verrückt, aber sieh dich ruhig um, da gibt es viel zu entdecken.“, sagte Bill und er und seine Brüder verabschideten sich von Link.
    Mittlerweile dämmerte es und ihm war, als sei der Mond tatsächlich ein Stück näher an die Stadt heran gekommen.
    Wieder vor dem schmalen Durchgang zum Observatorium sagte er ihm den Code und er war sehr überrascht, dass Link in der Tat die Gunst der Bomber gewinnen konnte.
    Er trat beiseite und eilig rannte Link nun eine hohe Treppe hinunter, bis er in einem langen, von Fackeln erhellten Tunnel ankam.
    Durch den Tunnel zog sich der Wasserkanal der Stadt, den Link auch schon am Marktplatz und wie er sich dachte im Uhrenturm gesehen hatte.
    Er ging an dem Kanal entlang und fragte sich, wie lang der Gang noch sein möge.
    Nach einer Weile machte er eine Biegung und war dort an schlechter erhellt. Link ertastete, als es um ihn gänzlich dunkel wurde eine hölzerne Leiter, die einige Meter nach oben führte.
    Es folgten weitere Schritte durch das Dunkel, bis die beiden endlich an ihrem Ziel angekommen waren.
    Zunächst befanden sie sich in einem sonderbaren Raum.
    Überall befanden sich absonderliche Gegenstände.
    Dicke, staubige Bücher füllten hohe Regale, Sternenkarten tapezierten die Wände, in einem Käfig rannte ein einsames Huhn umher, daneben stand eine bunt gekleidete Vogelscheuche und der Parkettboden war über und über bedeckt mit allerlei beschriebenen Papieren und es stapelten sich große Kisten, deren Inhalt sich nicht erahnen ließ.
    Aber der wahrhaft wunderliche Anblick bot sich im oberen Stockwerk.
    Es ging eine schmale Treppe hinauf und angekommen, war es Link, als ob es ihm träumte.
    Eine kreisrunde Kuppel bildete das Dach und sie war von Königsblau und verziert mit silberfarbenen Sternenbildern, die Wände und der Boden waren ebenfalls blau und reflektierten das angenehme Licht, von dem der Raum erfüllt war.
    Im Zentrum stand auf einem Podest ein in das gleiche Blau gekleideter, alter Mann mit langem weißen Bad und einem hohen Zylinder auf dem Haupt.
    Er stierte nachdenklich in ein Teleskop, das aus der Kuppel hinaus in den Himmel ragte. Offenbar hatte er Link und die Fee noch nicht bemerkt.
    Neben ihm befand sich ein magisch leuchtender Stein in einer Vitrine. Da er die Form einer Träne hatte musste es eine Mondträne sein, wie sie der Dekuhändler in Südunruhstadt beschrieben hatte.
    Also bestieg Link das Podest und sprach den Mann an.
    Dieser drehte sich überrascht nach ihm um und musterte ihn.
    „Oh, welch ungewöhnlicher Gast.“, sagte er erstaunt.
    „Bist du ein neuer Freund der Bomberbande? So siehst du jedenfalls nicht aus. Hach, diese Kinder. Nichts als Ärger bereiten sie mir.“
    Link bestätigte ihm, dass er keinesfalls Mitglied der Bomberbande war und gewann gleich die Sympathie des alten Mannes.
    Er erzählte ihm von seinen Umständen und weshalb er das Observatorium aufgesucht hatte.
    „Verstehe, du bist auf der Suche nach einer Mondträne. Meinen Stein werde ich dir leider nicht überlassen können aber wage ruhig einen Blick in das Teleskop, vielleicht hast du Glück und es fällt ein weiterer hinab.
    Dieses Angebot schlug Link nicht ab und schaute in das Teleskop. Er war überrascht, wie weit er gelaufen war. Viele Meter entfernt sah er Unruhstadtlvor sich und die ungleichen Dächer reflektierten das Sternenlicht.
    Von der Umgebung sah man wenig, da es bereits Nacht geworden war und alles in tiefe Schwärze gehüllt war.
    Link betrachtete den Uhrenturm. Er ging etwas näher heran und auf der Kuppel konnte er die Silhouette von Horrorkid sehen, welcher den Mond anstierte.
    Er stand nun erschreckend nah über der Stadt.
    Das Schicksal hatte es gut mit ihm gemeint, denn als Link das Gesicht des Mondes näher betrachtete, sah er in seiner Augen etwas glitzern. Etwas feurig leuchtendes, einem Meteorit gleich trat aus seinem Auge heraus und landete mit einem gewaltigen Aufprall irgendo in der Umgebung des Observatoriums, so viel war sicher.
    Da warf Link erneut den Blick hinab auf Horrorkid.
    Als hätte er gewusst, dass er beobachtet wurde, machte er in seine Richtung eine verächtliche Geste und daraufhin erhob er sich in die Luft und es sah aus, als würde er dem Mond entgegen schreien, um seinen Sturz zu beschleunigen.
    Link ließ von dem Teleskop ab.
    „Und, hast du etwas Interessantes gesehen? Was war das für ein lautes Geräusch? Sieh draußen nach.“, sagte der Mann und deutete auf eine kleine Tür.
    Link ging hinaus. Es war stockdunkel.
    Er sah nur noch wenige Meter entfernte Kiefern, und im Abglanz der Sterne einen metallenen Zaun, der das Observatorium von der Umgebung trennte.
    Er ging einmal um das Gebäude herum und dort sah er den Stein auf dem Boden leuchten.
    Er hob ihn auf. Ganz kalt fühlte er sich an. Wie Glas. Doch war er hart wie Diamant und erstrahlte in herrlichem Silber. Ein wunderschönes Stück.
    Er steckte in ihn die Tasche und ging zurück ins Observaotirum.
    Er erzählte dem Mann von dem freudigen Fund.
    Dieser war froh es zu hören und offenbar hatte er Link, von dem er glaubte, er hätte die Sterne genauso lieb gewonnen wie er selbst, sodass er ihm anbot, die Nacht über im unteren Stock des Observatoriums zu verbringen.
    Link war es zwar von seinen zahlreichen Abenteuern gewohnt, wenig und gerne auch unter freiem Himmel zu schlafen, aber er nahm das Angebot gern an, da er von dem ereignisreichen Tag sehr müde war und die Erholung brauchte.
    Da er nun alles, was ihm einfiel getan hatte, um sich auf das Wiedersehen mit Horrorkid vorzubereiten getan hatte und er die Mondträne gleich morgen dem Dekuhändler aushändigen würde, nagte der Zeitdruck weniger an ihm und so nahm er das freundliche Angebot dankend an.
    Nachdem er dem Astrologen eine gute Nacht gewünscht hatte und sich so bequem wie möglich niedergelegt hatte, fielen ihm direkt die Augen zu und verfiel in einen tiefen Schlaf, der ihm alles andere als schöne Träume bereitete.

  • Ich werd deine Geschichte bei Gelegenheit mal durchlesen, denn ich hab vor einiger Zeit MM auf meiner Collector's Edition neu angefangen. ;)


    Hab mal etwas reingeschnuppert und dein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Du scheinst ja wirklich in jedem kreativen Bereich ein Könner zu sein. 8)


    Kann mir vorstellen, das es nicht gerade einfach ist, eine Geschichte über ein Spiel zu schreiben, welches seinerseits aus einer Legende besteht. :D Aber immerhin hast du schon eine Vorlage, was wiederum einiges erleichtern sollte.


    In diesem Sinne, schreib bloss weiter und poste! Ist ja schliesslich ein Zelda-Forum und wäre schade, wenn uns das entgehen würde. ^^


    PS. ich verschieb aber mal ins User-Center (falls du nichts dagegen hast), da dort üblich Zelda-FF's hingehören.

  • Ich denke , wenn man es verfilmen würde im Advent Children Style (also gemeint damit ist die Grafik), würde es bestimmt ein Kassenschlager.
    Es würde sich für denjenigen bestimmt auszahlen der diese Story verfilmt.
    Mach nur weiter so gefällt mir.

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    Zitat

    Original von Megaolf


    "Extrablatt - Zufälliger Zelda Forum User fühlt sich durch Megaolf provoziert"

  • Ja, ein Kinofilm zu dem Spiel könnte äußerst gut sein. Vorallem dieser Pathos am Ende. :D


    Deku:
    Ja, ich schreibe auf alle Fälle weiter. ;)
    Momentan macht er die Sumpf-Bootfahrt und bis dahin sind es immerhin schon 50 Buchseiten.^^
    Ich jedenke, ich muss auf allen Gebieten noch besser werden, weil man immer noch besser werden kann und ich mich so noch nicht zufrieden gebe. 8)
    Danke für das Lob.

  • Tag.
    So, wieder fleißig weitergeschreiben.^^
    Jetzt bin ich beim Dämmerwaldtempel angelangt.
    Aber für euch habe ich erstmal das dritte Kapitel.
    Viel Spaß beim Lesen. Und - Verbesserungsvorschläge?


    ______________________



    3. Kapitel – Warten auf den Karneval


    Früh morgens erwachte Link.
    Der Astrologe war ebenfalls schon wach und begrüßte seinen Gast freundlich.
    „Hast du gut geschlafen?“, fragte er.
    Link nickte. Der Schlaf kam ihm wie eine Ewigkeit vor.
    Nun fühlte er sich viel behaglicher als am Tag zuvor und war wieder völlig bei Kräften.
    Nachdem er ein kleines Frühstück eingenommen hatte, erklärte er dem Mann, dass er sich nun wieder auf den Weg machen müsse.
    „Nur zu, Junge. Aber besuche mich jederzeit wieder, wenn du die Sterne betrachten willst oder nach einem ruhigen Platz zum Übernachten suchst.
    Ich habe hier selten Gesellschaft und freue mich daher immer über Besuch.“
    Link und Taya bedankten sich höflich und verabschiedeten sich wünschten dem Astrologen einen guten Tag.
    „Denke darüber nach, ob es nicht besser sei, die Stadt bald zu verlassen. Wenn ich mir den Mond ansehe, schenke ich dem Gerücht Glauben, dass er bald hinabstürzen wird...“ fügte der Astrologe nachdenklich hinzu.
    Sie verließen das Observatorium, zurück durch den düsteren Gang, die Treppe hinauf und waren nun wieder in der Stadt.


    Es war ein wunderschöner Morgen. Die Sonne schien, auf den Dächern der Häuser zwitscherten Vögel und auf dem Marktplatz herrschte angenehme Ruhe, denn nicht viele Leute waren in den Straßen unterwegs.
    Jedoch war der Schreck groß, als sie in den Himmel blickten. Es bestand kein Zweifel, der Mond rückte drohend immer näher und sein Blick war entsetzlicher als je zuvor.
    „Vielleicht sollten wir als erstes dem Dekuhändler die Mondträne übergeben.“, meinte Taya.
    Das taten sie und der Deku war überglücklich darüber, endlich ein Hochzeitsgeschenk für seine Frau zu haben, das ihm ihrer würdig erschien.
    Er bedankte sich mehrfach und überließ ihnen seine Dekublume.
    „Alles Gute euch beiden, ich werde nun mit all´ meinem Besitz die Stadt verlassen.
    Eigentlich wollten wir gemeinsam den Karneval feiern, aber der Mond bereitet uns großes bedenken.
    Ein Glück, dass ich eine Höhle außerhalb der Stadt habe. Wenn du vorbeikommst, sieh dich doch um, mein Angebot ist groß.“, sagte er und hob zum Abschied seinen Hut.
    Mit seinen Beuteln flog er davon.
    Link prüfte augenblicklich die Dekublume. Mit ihrer Hilfe glitt er nun problemlos auf den Balkon, wo sich in der Nacht des dritten Tages die Treppe auftun würde.
    „Wir können nun nur noch warten.“, sagte Taya.
    „Eine gute Gelegenheit, sich die Stadt näher anzusehen, meinst du nicht?“ Link stimmt ihr zu und erinnerte sie daran, dass er sich beim Bürgermeister der Stadt nach dem Mond erkundigen wollte, auch wenn sein eigener Zweifel daran, dass der Mond hinabfallen würde verschwindend gering war.
    Es war nach 10 Uhr, also musste die Residenz nun geöffnet haben und so machten sie sich auf den Weg.
    In der Vorhalle der Residenz saß eine junge Frau an einem Empfangsschalter, die ihnen erklärte, dass sich hinter der Tür zu ihrer linken das Zimmer des Bürgermeisters befinde und die Tür auf der rechten Seite zum Sprechzimmmer von seiner Frau, Madamme Aroma führte.
    „Einen Termin braucht ihr nicht, wenn es euch um diese Frage geht. Die Leute gehen den ganzen Tag aus und ein deshalb und im Moment diskutieren sie, was geschehen soll. Wenn ihr euch ruhig verhaltet, betretet das Zimmer und hört ihnen zu.“, erklkärte sie freundlich und wies sie durch die linke Tür.


    An einem großen Schreibtisch saß Herr Dotour in seinem großen Sessel und lauschte den diskutierenden Menschen, die ihn umgaben.
    Auf der einen Seite waren zwei Handwerker, ähnlichen denen, die Link schon in Südunruhstadt gesehen hatte. Ihnen gegenüber standen zwei Soldaten.
    Sie waren offensichtlich heftig im Gefecht:
    „Wir müssen die Stadt evakuieren!“, rief der eine Soldat. „Immer mehr Leute verlassen die Stadt und keiner von ihnen hört mehr auf das Wort des Bürgermeisters. Sie haben Angst vor dem Mond, der unverkennbar immer näher rückt! Herr Dotour, lassen sie die Stadt evakuieren!“, rief er.
    Der Bürgermeister war ratlos und blickte zu den Handwerkern herüber.
    „Lächerlich! Das glaubt ihr doch selbst nicht, dass der Mond auf die Erde stürzt! Draußen, vor der Stadt lauert die Gefahr, ihr Narren!“, schrie der eine.
    „Der Karneval darf auf keinen Fall abgesagt werden! Wir müssen die Tradition bewahren und den vier Giganten huldigen, sonst wird ihr Zorn groß sein!“
    „Schlimmer kann es doch gar nicht mehr kommen!“, entgegnete ihm ein Soldat.
    „Sonst ist die Stadt überfüllt von Besuchern, die alle den Karneval feiern wollen, dieses Jahr fliehen die Leute. Hier zu bleiben ist zu gefährlich. So sagen sie doch etwas, Herr Dotour!“
    Dieser schüttelte weiterhin nachdenklich den Kopf und wusste sich nicht zu helfen.
    Die beiden Parteien streiteten eine Weile weiter und es sollte zu keinem Entschluss kommen.
    Taya blickte Link mit einem vielsagenden Blick an. Es war ausgeschlossen, dass sie hier noch etwas Wesentliches erfahren würden.
    Daher verließen sie nach einer Weile die Residenz des Bürgermeisters. Nun wurde ihnen zumindest bewusst, dass die Leute die Situation ernst nahmen und flohen.
    „Kann man diese Katastrophe denn auf keinem Wege verhindern?“, dachte Taya laut.
    Sie überlegten, ob man nicht alles aufhalten könnte, indem sie Horrorkid, der dafür verantwortlich zu sein, beredeten oder im Ernstfall angriffen.
    Alles, was sie im Moment tun konnten war, darauf zu warten, dass sie sich endlich Horrorkid, der auf dem Uhrenturm wartete, entgegen zu treten.
    Das bedeutete warten. Warten auf die Nacht des dritten Tages.


    Sie schlenderten ziellos durch die Straßen als es plötzlich anfing zu regnen. Der Himmel war nun wolkenverhangen und die Straßen leerten sich.
    Auf der Suche nach einem Platz zum unterstellen kamen sie am Gasthof „Zum Eintopf“ vorbei und beschlossen, sich dort aufzuhalten.
    Drinnen war es sehr warm und sie waren erleichtert, eine so angenehme Unterkunft gefunden zu haben.
    Auch der Gasthof war für das große Fest dekoriert und an den Wänden hingen buntbemalte Masken.
    Hinter einem Tresen stand eine hübsche junge Dame, die sie mit einer freundlichen Verbeugung begrüßte.
    „Willkommen im Gasthof zum Eintopf“ sagte sie.
    „Ähm... haben Sie eine Reservierung? Wie ist ihr Name?“
    Link nannte ihn und nachdem sie kurz ihre Unterlagen durchsucht hatte entgegnete sie:
    „Ah ja, Herr Link, richtig. Sie waren eigentlich schon für gestern angemeldet, wir befürchteten schon, Sie würden gar nicht mehr kommen.
    Wissen Sie, wir haben zwar viele Reservierungen, wie jedes Jahr an Karneval, aber die meisten Leute kommen nicht oder verlassen die Stadt frühzeitig.
    Trotz der Vorfreude sind die Leute alle sehr ängstlich, was nun geschehen möge. Meine Familie und ich wollen selbst morgen aufbrechen aber...“ Sie unterbrach ihren Monolog und errötete.
    „Oh, Verzeihen Sie, wie unhöflich von mir. Ich bin total durcheiander, weil ich selbst große Sorgen habe. Ich möchte sie nicht weiter stören.“, fügte sie sehr höflich hinzu.
    Link, der auf die Neuigkeit, dass ein Zimmer unter seinem Namen reserviert war sehr überrascht war, störte sich überhaupt nicht daran.
    Erst hatte er vorgehabt, ihr mitzuteilen, dass es sich um ein Missverständnis handeln müsse, aber in dem Moment war er einfach nur froh darüber, einen gemütlichen Ort zum übernachten zu haben.
    „Ihr Zimmer befindet sich im ersten Stock. Gehen Sie einfach die Treppe hoch, es ist die zweite Tür rechts.“, sagte die Dame und übergab Link den Zimmerschlüssel.
    „Mein Name ist übrigens Anju. Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, kommen sie jederzeit. Meine Mutter arbeitet auch hier, sie ist in der Küche tätig und kocht täglich frischen Eintopf für unsere Gäste. Wenn Sie hungrig sind, holen Sie sich ruhig eine Portion.“ Erklärte sie und zeigte auf die Treppe, die nach oben führte.
    Link und Taya gingen hinauf. In dem Gang, in dem sie nun standen gab es viele Zimmertüren. Links neben der ihren war eine Tür mit der Aufschrift „Zutritt nur für Personal“. Aus den anderen Räumen drangen vereinzelt Stimmen und aus einem sogar Musik.


    Ihr Zimmer war nicht sehr geräumig aber immerhin gab es ein Bett und einen Tisch, auf dem sich viele Bücher stapelten.
    Link ruhte sich eine Weile aus und griff nach einem der Bücher.
    Darin las er verschiedene Legenden des Landes Termina und die Erzählungen vom „Karneval der Zeit“ und den „vier Giganten“ waren unter ihnen.
    Nun hatte er eine gewisse Ahnung von allem, was in der Vorkarnevalszeit vor sich ging und verstand, warum auf dieses Fest so viel Wert gelegt wurde.
    Es wurde Abend und gemeinsam gingen sie, wie ihnen Anju empfohlen hatte hinunter und aßen etwas.
    Als sie, es musste schon nach 8 Uhr gewesen sein, zurück auf ihr Zimmer gingen, trafen sie auf dem Gang zwei gleich aussehende Frauen in Tanzkleidern und einen Musiker, der lachend einen Leierkasten spielte und das Haus mit einer fidelen Melodie erfüllte.
    „Schönen Abend!“, grüßte er sie.
    „Wir üben für die große Feier, die übermorgen in der Milchbar steigen wird. Welch ein Ereignis!
    Mein Name ist Guru-Guru, ich werde für die Musik sorgen. Und wer bist du?“, fragte er amüsiert.
    Link stellte sich vor.
    „Aha, du nimmst also nicht an der Show teil.
    Die Damen dort drüben sind übrigens die berühmten Geschwister Rosa. Sie sind erstklassige Tänzerinnen, doch ausgerechnet zum Karneval will ihnen kein Tanz einfallen. Sie üben Tag und Nacht und sind äußerst gereizt. Störe sie besser nicht, es sein denn du bist selbst ein guter Tänzer.“, sagte der Musiker und lachte.
    „Wenn du magst, höre weiter meinem Spiel zu.
    Ansonsten gute Nacht, man sieht sich hoffentlich am Tag des Festes!“, beendete er das füchtige Gespräch und widmete sich erneut seinem Leierkasten.
    Sie lauschten noch einen Moment, gingen dann aber zurück auf ihr Zimmer und beschlossen, früh schlafen zu gehen.
    Vor dem Fenster gewitterte es.
    „Der Tag morgen wird lang und anstrengend werden, es ist besser, wir ruhen uns aus und sparen unsere Kräfte.“, meinte Taya und gähnte.
    Link war gleicher Meinung und bald schon legten sie sich schlafen.


    So endete ihr zweiter Tag in Unruhstadt und die Situation spitzte sich zu.
    Als sie am nächsten Morgen den Gasthof verließen und sich umsahen, waren alle Spuren des gestrigen Unwetters verschwunden und die Sonne lachte auf die Stadt herab.
    Doch die Stimmung war alles andere als heiter.
    Der Mond war erneut um ein vielfaches nächer gerückt und bedeckte Südunruhstadt mit einem dunklen Schatten.
    Die wenigen Leute, die auf den Straßen unterwegs waren, bewegten sich eilig und ihre Stimmung war alles andere als von Freude erfüllt.
    Immer mehr Menschen verließen die Stadt und die meisten derer, die blieben versteckten sich in ihren Häusern.
    Auch Link und Taya konnten sich der allgegenwärtigen Angst nicht entziehen und sie hofften, der Abend möge bald kommen und alles würde sich zum Guten wenden.
    Aber die Zeit verstrich elendig langsam und sie wussten nicht, was sie tun sollten.
    Zur Mittagszeit schlenderten sie ein weiteres Mal durch Westunruhstadt und besuchten die Geschäfte.
    Halb um sich für die Begegnung am Abend zu rüsten, halb aus Langeweile kaufte sich Link für 80 Rubine (die Währung des Landes, wie auch von Hyrule) einen kleinen Sack voll Bomben.
    Auf seinen vergangenen Abenteuern hatten sie sich oft als hilfreiche Waffen und zum sprengen von Felsen erwiesen und wer wusste, wie seine Begegnung mit Horrorkid verlaufen würde?
    Später am Tag verweilten sie eine Weile auf dem Waschplatz.
    Die Ruhe, die dieser Platz ausstrahlte war ungetrübt und es tat ihnen gut, sich vor dem Abend etwas zu entspannen.
    Ob es ihr letzter Tag auf Erden sein sollte?
    Unaufhaltsam und unter tiefem Grollen rückte der Mond näher und näher, was ihre Furcht ins Unermessliche steigerte.
    Als sie sich erhoben schlug der Turm die fünfte Stunde und die Abendsonne senkte sich langsam.
    Sie kehrten zurück zum Gasthof und nahmen ein letztes, stärkendes Mahl ein.
    Stumm und freudlos war nun auch hier die Stimmung und es gab nichts, das ihnen das Warten erleichtert hätte.
    Stattdessen verstrich die Zeit zäh und es kam ihnen vor, als würde es niemals Mitternacht.
    Als es draußen bereits stockfinster war und die Uhr die zehnte Stunde verkündete, ginngen sie hinaus und nach Südunruhstadt.
    Die Atmosphäre hätte auf einem Friedhof nicht trübseeliger sein können. Nunmehr niemand mit Ausnahme des Wachsoldaten und einem streunenden Hundes war mehr zu sehen und es herrschte Totenstille, die nur gelgentlich vom angespannten Bellen des Tieres durchbrochen wurde.
    Link flog mithilfe der Dekublume hinauf auf den Balkon des Uhrenturmes.
    Wie er so da saß und in den Sternenhimmel blickte, konnte er stets leise Ticken vernehmen, das die Uhr über ihm nach jeder verstrichenen Minute zu hören gab.
    Taya konnte es nicht mehr ertragen und verfluchte Horrorkid, welcher sie inn dieses Ärgernis gebracht hatte.
    Die letzten Minuten vor Beginn der Zeremonie kamen und es war nicht verwunderlich, dass kein Bewohner der Stadt kam um das Schauspiel zu betrachten.
    Dann – schlug es Mitternacht.
    Unter dem Geläute des Uhrenturms spielte sich nun hoch über der Stadt ein buntes Feuerwerk ab.
    In den verschiednsten Farben leuchtete der Himmel nun auf und hüllte die Szenerie in sein Licht.
    Der Kontrast zwischen der erdrückenden Untergangsstimmung und dem heiteren Feuerwerk hatten etwas auf grausame Art makaberes und groteskes an sich und eher konnte einem dabei schlecht werden als dass man sich an dem Lichterreigen erfreuen könnte.
    Dann fuhr die Kuppel des Uhrenturms langsam in die Höhe und als sie stehenblieb, kippte sie vorn über und das gewaltige Zifferblatt kehrte sich nach oben, sodass es waagerecht wurde.
    Während dies geschah öffnete sich hinter Link die Tür und gab eine schmale Treppe frei.
    Das Feuerwerk endete und er rannte hinauf. Nun war alle Eile geboten, denn der Mond, wie angetrieben von der vermeindlichen Feierlichkeit beschleunigte seinen Fall und nur noch wenige Meter trennten ihn vom Uhrentturm.


    Nun war Link angekommen und das Zifferblatt erwies sich als noch riesiger, als es von unten betrachtet wirkte.
    Zwischen ihm und der drohenden Grimasse schwebte Horrorkid, mit verschrenkten Armen und Tael war an seiner Seite.
    Nachdenklich stierte er auf die Ankömmlinge herab.
    „Schwester!“, rief Tael und brach das Schweigen.
    Sie entgegnete seinen Ruf und er, ebenso angsterfüllt wie sie schrie in voller Hast zurück.
    „Sümpfe, Berge, Meer und Canyon! Die vier, die dort warten, hole sie her!“
    Bei diesen Worten schlug ihn Horrorkid und brüllte ihn verärgert an. „Sei still, du törichte Fee!“
    Was hatte dieser Ausspruch zu bedeuten?
    Taya, die sah wie Horrorkid mit ihrem geliebten Bruder umging rief hasserfüllt zu ihm hinauf. „Wie kannnst nur du so mit Tael umgehen? Glaubst du wirklich, wir wollen jetzt noch deine Freunde sein?“
    „Nun, wie auch immer...“ kommentierte Horrorkid teilnahmslos ihren Vorwurf.
    Dann zog er die Okarina hervor und warf sie gelangweilt auf und ab.
    „Selbst wenn die Vier noch kämen, könnten sie das Schicksal nicht mehr ändern. Seht nach oben!“ fuhr er fort.
    „Versucht doch das Unabwendbare zu verhindern!“ sagte er und dann, plötzlich stieß er einen entsetzlichen, grellen Schrei aus, während von der Maske ein kaltes blaues Licht ausging.
    Die Augen des Mondes fingen an gelb aufzuleuchten und sein Mund öffnete sich um ein Vielfaches mehr.
    Jetzt gerieten sie in Panik und Horrorkid beschwor in seinem Wahnsinn den Untergang.
    „Tu was! Irgendetwas!“ kam es von Taya und ohne länger darüber nachzudenken schoss Link eine große Blase auf Horrorkid.
    Sie schadete ihm nicht im Geringsten, doch es überraschte ihn und völlig aus seinem Wahn gerissen, fiel ihm die Okarina der Zeit aus den Händen.
    Link hastete ein paar Schritte vorwärts und fing sie kurz vor dem Aufprall auf.
    Er hatte es geschafft. Er hatte sein Instrument zurück und verstaute es in seiner Tasche.
    Mit der Okarina kehrten auch die Erinnerungen an Prinzessin Zelda zurück, die sie ihm einst überreichte.
    „Nimm sie.“, hatte sie gesagt. „Nimm sie als ewiges Zeichen der Dankbarkeit der könglichen Familie für deinen Triumpf über das Böse.“
    Und bevor er schied und sich auf die Reise begeben sollte, spielte sie für ihn die Hymne der Zeit, jenes uralte Lied, welchem die Macht über Fluss der Zeit innewohnte.
    Mit einem Mal geriet ihm die nachdenkliche, traurige Melodie in den Kopf und als in der Verzweiflung über seine Ratlosigkeit, beschloss er sie zu spielen.
    „Link! Es ist jetzt keine Zeit zum Träumen! Du musst handeln!“, riss ihn Taya aus seinen Gedanken.
    Doch als er die Okarina hervorholen wollte, zog er ihrer statt Dekupfeifen hervor.
    Mehrere, trompetenartige Blumen waren es und ein breites Mundstück mit Anschluss an ein flötenhaftes Rohr, von dem die Blumen ausgingen sind typisch für dieses traditionelle Instrument des Waldfolkes.
    „Wo hast du auf einmal dieses Instrument her?“, rief Taya verwundert.
    Er war darüber genauso überrascht wie sie und wusste keine Antwort.
    Nun meldete sich Horrorkid erneut zu Wort und fuhr mit seiner Beschwörung fort.
    Es sollte sich so fügen, dass der Mond genau zum Ende der Nacht sein Ziel erreicht haben sollte und bis dahin waren es nur noch wenige Minuten.
    An das was nun folgte erinnerte sich Link kaum. Es war im Nachhinein viel mehr eine Sequenz aus einem dunklen Traum oder ein anderes Hirngespinst, aber als er die Hymne der Zeit spielte geschah etwas Merkwürdiges.
    Kaum war der Schlussakkord verklungen war es, als wäre die Zeit stehen geblieben.
    Um Link und Taya herum war es weiß geworden.
    Ein gigantisches Uhrwerk bewegte sich um sie herum und währenddessen fiel Link in die bodenlose Leere ihrer unwirklichen Umgebung.
    Unscharfe Bilder spielten sich vor seinem inneren Auge ab.
    Er fiel von seinem Pferd und landete unsanft auf Boden.
    Majoras Maske stierte ihn an und dann sah er einen Deku.
    Der verquere Gang, das Mühlrad im Inneren des Uhrenturms und der lächelnde Maskenhändler zogen erneut an ihm vorüber.
    Alles um ihn herum drehte sich und mit dem ersten Bild, das er beim Verlassen des Turms vor drei Tagen gesehen hatte endete der Taumel.
    Was war geschehen?
    Taya war bei ihm. Er blickte an sich herab und um sich her, alles war wie er es bereits erlebt hatte.
    Die Handwerker schufteten in Südunruhstadt, der Uhrenturm stand unversehrt und in seiner normalen Gestalt im Zentrum der Stadt und der Mond, der vor wenigen Augenblicken noch greifbar nah war, lag weit über ihnen im Himmel, wie vor drei Tagen.
    „Was ist nur passiert?“, fragte Taya.
    Waren sie durch die Magie der Okarina und des Liedes in der Zeit zurückgereist?
    Link, der noch wie in Trance von der seltsamen Begebenheit war, durchwühlte seine Taschen.
    Die Bombentasche und seine Dekupfeifen waren noch da. Die Rubine, die er ausgegeben hatte fehlten und alles an ihm schien unverändert.
    Dadurch wurde ihnen klar, was geschehen sein musste.
    Sie hatten das Schicksal nicht verändern können, aber aufgeschoben hatten sie es, zumindest für sich selbst.
    Also hatte die Okarina der Zeit nicht im Geringsten an Kraft verloren und auch hier, an diesem denkbar fremden Ort ungeahnte Fähigkeiten.
    Augenblicklich schritten Link und Taya durch die Pforte des Uhrenturms, um dem Maskenhändler zu zeigen, dass er sein Instrument bereits wieder hatte.
    Als er die Dekupfeifen sah, strahlte er vor Freude und schüttelte Link kräftig.
    „Ich wusste es, ich wusste es!“, rief er erfreut.
    „Ich wusste, du bist der Richtige für diese Aufgabe!“
    Bevor Link die Sache erklären konnte, zog ihn der Maskenhändler bereits in eine Ecke des Raumes, in der sich eine monumentale Orgel befand. Wo dieses Instrument auf einmal her kam blieb ungeklärt.
    Der Maskenhändler nahm auf einem Stuhl platz und legte seine Hände majestätisch auf die Tasten.
    „Lausche nun der Melodie, die ich dich lehren werde. Es ist das Lied der Befreiung, welches schon vielen unruhigen Geistern Frieden gegeben hat. Es reinigt deine Seele.“, erklärte der Maskenhändler.
    Dann stimmte er auf der Orgel eine melancholisch anmutende Ballade an und sie hüllte Link in einen Schleier von reinster Zufriedenheit.
    Die Töne flossen dahin und nun hieß es, den Deku zu verabschieden.
    Vor Links innerem Auge sich selbst und er winkte dem Deku nach, der sich langsam aber sich entfernte und im Dunkeln verlor.
    Dann folgte ein Moment der Stille.
    Link öffnete die Augen und blickte sich um. Als er an sich herabsah fiel ihm ein schwerer Stein vom Herzen. Er hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen.
    Seine Besitztümer hatte er wieder bei sich und die Okarina war wieder wohlbehütet in seiner Tasche, doch was war das?
    Ihm zu Füßen lag ein aus Holz geschlagenes Abbild des Dekus, von dessen Gestalt er eben noch gewesen war.
    Traurig sah ihn die Maske an.
    Als er sie aufhob meldete sich der Maskenhändler zu Wort.
    „Der Fluch ist von dir gewichen. Die Magie, die dahinter steckte, ist gebannt in diese Maske. Es ist die Dekuschale.
    Immer wenn du danach trachtest, die Gestalt eines Dekus anzunehmen, habe keine Angst sie anzulegen.
    Du wirst die Vorzüge dieses Zaubers durchaus noch zu schätzen wissen, glaube mir.“
    Und auf seine ihm eigene Art kicherte er verhalten.
    Taya war begeistert von seiner Heilkunst und Link überschüttete ihn mit Danksagungen und freute sich sehr über seine neue Maske, den besonders die Nutzung von Dekublumen hatte er genossen. Wer weiß, wozu die Dekuschale noch einmal gut sein würde?
    Dann streckte der Maskenhändler lächelnd die Hand aus und blickte ihn vielsagend an.
    „Nun. Jetzt ist es Zeit für dich, deinen Teil der Abmachung einzulösen.“, sagte er.
    „Gib mir meine Maske.“
    Link und Taya erröteten und sahen betreten zu Boden.
    „Du... hast sie doch zurückbekommen... oder nicht...?“, fragte der Maskenhändler unsicher.
    Link schwieg.
    Da verdunkelte sich das Gesicht des Maskenhändlers mit einem Mal und griff Link am Kragen.
    Während er ich ärgerlich schüttelte brüllte er ihn an:
    „Oh was hast du mir nur angetan! Wie konntest du mir das antun!“
    Er war buchstäblich schockiert und schlug sich die Hände vor den Kopf.
    Mit gequälter Mimik streckte er die Arme gen Himmel und tat sein Leid kund.
    „Oh du weißt nicht, was du da getan hast!“ rief er und sein Auftreten nahm groteske Züge an.
    Link war viel zu überrascht um sich sinnvoll zu rechtfertigen, aber der Maskenhändler begann bereits ihm die Sache näher zu erläutern.
    „Diese Maske, die mir der Kobold gestohlen hat... es ist Majoras Maske!
    Ich bin lange gewandert um in ihrem Besitz zu kommen und musste viele Mühen dafür auf mich nehmen.“
    Die Maske schien offensichtlich von unschätzbarem Wert für ihn zu sein.
    „Die Maske ist ein uraltes Relikt eines längst vergangenen Stammes. Damals wurde sie für teuflische Hexenrituale missbraucht und ihre Kraft ist gewaltig! So gewaltig, dass sie bereits einmal die ganze Welt ins Dunkel zu stürzen drohte.
    Sie vergiftet die Herzen ihrer Träger und bemächtigt sich ihrer Geister.
    In ihr steckt das pure Böse und ihre Gedanken sind von Hass beseelt.
    Wenn sie in falsche Hände gerät wird etwas Furchtbares passieren!
    Und jetzt hat sie dieser Kobold...“
    In einem Anflug von Resignation ließ er den Kopf hängen.
    Dann sprach er wieder leiser und wendete sich Link zu.
    „Ich bitte dich, junger Mann. Ich bitte dich von ganzem Herzen, du musst mir die Maske zurückbeschaffen.
    Dein Schicksal ist an das dieser Welt gebunden und du hast das Unglück mit eigenen Augen gesehen.
    Ich bitte dich inständig, bring mir die Maske und verhindere das Schlimmste.“
    Nun war Link überzeugt von der Wichtigkeit dieses Unterfangens aber er wusste nicht, wie er es fertig bringen sollte.
    „Solltest du dir nicht zu helfen wissen und der Macht hilflos ausgeliefert zu sein, rufe die an, die helfen können.“
    Auch wenn Link sich denken konnte, wen er meinte fragte er nach und der Maskenhändler bestätigte seine Vermutung.
    „Sümpfe, Berge, Meer und Canyon. Die Vier, die dort warten, sie sind die Götter dieser Welt und helfen seither denen, die verzweifeln.
    Vor langer Zeit legten sie sich schlafen in ihren Tempeln, die sich im Lande Termina befinden.
    Wenn du sie aus ihrem Schlummer erweckst werden sie das Unmögliche geschehen lassen.
    Vertraue in deine Stärke.“, schloss der Maskenhändler und wieder strich er sich nachdenklich über sein Kinn und begutachtete Link.
    „Vergiss aber eines nicht. Dir bleiben nur drei Tage.“, sagte er und erneut lachte er geheimnisvoll.
    „Ich weiß, es kann dir gelingen.
    Du bist ein wahrhaft außergewöhnlicher Junge...“
    Mit diesen rätselhaften Worten endete ihr Gespräch und der Maskenhändler verabschiedete sie mit einer Verbeugung.
    Link nahm die Dekuschale an sich und gemeinsam mit Taya machte er sich auf und es schien, als könnte es nur Schicksal sein, dass der Held der Zeit ein weiteres Mal hinauszog um das Geschehen der Welt zum Guten zu wenden.


    In Unruhstadt ging alles den gewohnten Gang und die Vorbereitungen auf den Karneval wurden getroffen.
    Zunächst beschlossen sie, die Sümpfe, die sich südlich der Stadt befanden, aufzusuchen und sie passierten das Stadttor, denn der Wachsoldat, welcher Links Schwert und Schild sah, ließ ihn hindurch.
    So wurde Unruhstadt zum ersten Mal von ihnen verlassen.

  • Ah! Einer versucht Majora's Mask als Geschichte umzusetzen. Das Spiel gehört zu meinen Lieblingszelda, vorallem wegen dieser tollen Story.


    Hab jetzt alles bis zum Prolog gelesen. Sehr schöner Schreibstil und auch gut umgesetzt. Werde mir demnächst auch Kapitel 1 -3 durchlesen.