Kreativ-Wettbewerb: Das Voting

Kapitel 1: Der Beginn einer winterlichen Reise

Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. – ganz Hyrule ist besetzt! Ganz Hyrule? Nein, ein kleines unbeugsames Kokiri Dorf bleibt weiterhin versteckt vor dem Feind!

Erst nach dem Mittagessen brach für so manche Bewohner des Kokiri Waldes der Morgen an. Spätestens um 13 Uhr kam dann der Feen-Wecker ganz persönlich bei ihnen vorbei und ging erst wieder, wenn die Kokiris ihre Füße aus den Betten erhoben hatten. Extra für diese Schlafmützen wanderte die Mittagssonne täglich wieder zurück, um erneut den Morgen begrüßen zu dürfen.
Auch der nun vor kurzem erwachsen gewordene Link fand Unterschlupf in seinem früheren Zuhause. Jeden mittäglichen Morgen, pünktlich um 13:01 Uhr, stieß er sich den Kopf am Querbalken in seinem Zimmer an, wenn er aufstand. Selbst seine blonden Haare konnten kein gutes Polster bieten. Er schien auch immer in seiner grünen Kleidung zu schlafen, die er tagsüber trug, dazu gehörte auch Kopfbedeckung.
„HEY!"
Der Grünbemützte Mann ertrug dieses ständige Schnappen nach Aufmerksamkeit nicht mehr.
„TomTom...“, brummte er genervt, „kannst du mich nicht ein einziges mal ausschlafen lassen?“
TomTom war seine Fee, um genauer zu sein der männliche (!) Begleiter des Helden, der ihm stets zur Seite stand. Dieser war zur Mittagszeit natürlich noch sehr müde und bis die Orientierung eingesetzt hatte, waren weitere Minuten vergangen.
„In zwei Metern links abbiegen!“
„TomTom ich weiß, wo einst die Haustür gewesen war! Was kann ich dafür, wenn der blöde Mido mir sie vor sieben Jahren eingetreten hat und sie immer noch nicht repariert wurde? Außerdem, das Haus hat ja schließlich nur ein Zimmer, so schwer kann das ja gar nicht sein, nach draußen zu finden!“

Draußen hatte es über Nacht geschneit und am Vormittag war wieder alles weggetaut. Link hatte das erst gar nicht mitbekommen, wie jeden Mittag fror er lediglich, als er nach draußen ging. Meistens, wenn es ihm nicht gerade gut erging, wünschte er sich daheim zu sein, denn im Haus war es zwei Grad Celsius wärmer.
„Hallo Link!“, rief Salia, ein Kokiri Mädchen, aus der Ferne. Sofort kam sie angerannt.
„Mensch, bist du aber groß geworden!“
Sie klang schon fast wie das Großmütterchen von nebenan, das ihn zwei Tage nicht gesehen hatte.
„Morsche!“, erwiderte der, der eigentlich gar kein Kokiri war. Wir wissen alle, wer damit gemeint ist.
„Ich muss jetzt wieder in die Steppe und Zeugs erledigen, bis in ein paar Wochen!“
„Aber...LINK!“, rief Salia noch hinterher, doch dieser war bereits auf dem stillen Örtchen in den verlorenen Wäldern verschwunden. Zu hören war nur noch das Jaulen der Wolfsheimer, die wieder verzweifelt versuchten, aus dem schrecklichen Labyrinth herauszufinden. Bemitleidenswert.

„Auf geht’s, TomTom! Mal sehen, was heute so auf der Steppe los ist!“ Er nahm seinen fliegenden Teppich, würgte diesen kurz ab, startete ihn neu und flog im Rückwärtsgang nach Entenhausen. Dort legte er einen Zwischenstopp zum Tanken ein, musste jedoch feststellen, dass die Benzinpreise schon wieder gestiegen waren. Nur halb voll getankt, die andere Hälfte war lediglich Eiswasser, flogen die zwei zurück und landeten in der Steppe, wo sie eine spektakuläre Aktion zu sehen bekamen.
„Mensch, das ist ja der Wahnsinn...“
Fünfundfünfzig Kaninchen tummelten durch die übrigen Schneereste, die zu einem großen Haufen zusammengeschoben wurden und nicht so schnell verloren gingen.
„Irgendwie süß...“
Doch plötzlich blieben alle still und richteten ihre Ohren auf, kurz darauf flohen sie in Richtung Hyrule Stadt.
„Nanu? Wo wollen sie denn hin? Hier ist irgendetwas faul!“
„Die Route wird berechnet...“, antwortete TomTom und flog nach oben, um ihren Laufweg im Überblick zu haben.
„Sie scheinen in die Stadt zu hoppeln!“
„Dann nichts wie hinterher!“, befahl der Held seinem Begleiter und die zwei rannten den Tieren nach.

Kapitel 2: Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt

In der Stadt herrschte große Vorfreude auf den kommenden Weihnachtsmarkt. Viele Bürger Hyrules kamen dort hin, sogar auch von ganz entfernten Orten. Alle wollten das gute Essen, die heißen Getränke und die wunderbare Stimmung nicht verpassen.

Währenddessen wurden auch im Schloss die Pläne zum Teil bereits in die Tat umgesetzt. Die junge Prinzessin, Zelda, wollte das Spektakel ebenfalls hautnah miterleben. Ihr Freund aus der Kindheit, Link, würde sie besuchen kommen. Sie wollte mit ihm zu zweit über den Markt schlendern und alles in Ruhe genießen. Ihr Vater war allerdings anderer Meinung, er wollte sie in den Mittelpunkt des Weihnachtsmarktes drängen und zu einer Rede motivieren.
„Vater, lass mich an diesem Abend aus dem Spiel, ich möchte den Markt genießen!“, sagte sie. Dieser antwortete mit ruhiger Stimme:
„Zelda-Liebes, zahlreiche Bewohner aus verschiedenen Völkern werden hierher kommen und sie wollen dich sehen, mein Schatz. Du kannst stolz darauf sein, vor so vielen Leuten eine kurze Ansprache zu halten, sie werden dir zujubeln!“
„Aber Vater, ich will mit Link den Tag verbringen und...“
„Mach bitte kein Drama daraus, ja? Du wirst die kurze Ansprache halten und gut jetzt!“
„Aber...“
„Kein Aber mehr! Dein Vater hat gesprochen!“

Die Prinzessin seufzte, in gewissen Situationen war sie einfach nicht einer Meinung mit ihrer Familie. Nach solchen hitzigen Diskussionen, in denen natürlich ihr Vater dominierte, wollte sie einfach nur noch alleine sein. Sie warf sich wütend und traurig zugleich über die Entscheidung ihres Vaters aufs Bett.
„Blöder Daddy...!“, schluchzte sie in ihr Kissen, welches sie fest umarmte.
„Nie darf ich mal das machen, was ich möchte...“
Leichte Tränen kullerten ihr die Wange hinab. Dabei verlangte sie doch gar nicht viel, sie wollte manchmal einfach nur...“normaler“ sein. Bedrückt guckte sie aus dem Fenster, sie konnte den Marktplatz der Stadt sehen. Verschiedene Gruppen bauten bereits ihre kleinen Stände auf, meist einfach gebaute Holzhütten, wo sie am kommenden Abend ihre Sachen verkaufen wollten. Es herrschte jetzt schon reger Betrieb dort, wie voll würde es dann erst werden, wenn der Weihnachtsmarkt eröffnet werden würde?
Die Arbeiter grüßten sich gegenseitig und plauderten während kurzen Pausen miteinander. Sie schienen den kommenden Tag kaum erwarten zu können, auch Kinder schlichen umher und verfolgten neugierig der Fortschritte des Aufbaus mit. Eine Zeit lang betrachtete auch Zelda von ihrem Zimmer aus die Fortschritte, war mit ihren Gedanken aber woanders...auf dem Weihnachtsmarkt, mit Link. Doch da landete eine kleine aber feine Schneeflocke an ihrer Fensterscheibe. Sie hatte ein einzigartiges Muster und sah wunderschön aus. Sie riss die Prinzessin aus ihrem Tagtraum, welche aber sehr angetan war.
„Ei-eine Schneeflocke...“, flüsterte sie und sah nun weit hinaus, bis auf die Steppe.
Es fing tatsächlich überall in der Umgebung an zu schneien, genau einen Tag vor dem großen Markt, das waren perfekte Bedingungen! Ihre Laune verbesserte sich wieder, denn das Naturschauspiel beeindruckte sie sehr.
„Ich werde mit Link auf den Weihnachtsmarkt gehen.“

Kapitel 3: Der Natur auf der Spur

Währenddessen waren Link und TomTom auf der Hylianischen Steppe unterwegs, sie folgten schnurstracks den Fußspuren der Kaninchenhorde. Diese rannten wie vom Blitz gestochen auf die Zugbrücke zu und verschwanden schließlich hinter der schlafenden Wache, die mal wieder ihren Job ausgezeichnet erfüllte.
„Sie sind tatsächlich alle in die Stadt. Link, tu doch was!“, nervte die Fee.
„Jaja...“
Der Held nahm aus einem kleinen übriggebliebenen Schneehaufen ein kleines bisschen in seine Hände, die von braunen und warmen Handschuhen überzogen waren, und formte einen Schneeball, welcher TomTom eiskalt erwischte.
„Ohhhh....STÖRUNG! K-kaaaalt-t-t-t!“
Der listige Link – man beachte die Alliteration – konnte sich das Lachen nicht verkneifen...bis er selbst einen Schneeball, samt Stein, in sein dämliches Gesicht bekam.
„AUA! A-aber, wie hast du...?“
„Das ist und bleibt ein Geheimnis!“, lachte der Begleiter und die zwei setzten ihre Spurenverfolgung fort.

Frierend kamen sie an der Zugbrücke an, sie zitterten beide, TomTom’s Flügel waren sogar noch voller Schnee. Die Wache des Monats, ausgezeichnet mit einem Stern an der Uniform, schlief immer noch seelenruhig mit dem Speer in der Hand, hauptsache den Posten nicht verlassen, das lobt man sich!
Die Stände für den Weihnachtsmarkt standen schon zum Großteil, überall waren ihre Betreiber, aber von den Hasen keine Spur.
„Wo sind sie bloß hin?“, fragte sich der Grünbemützte. „So weit können sie nicht gekommen sein.“
„Gebieter, es besteht eine Wahrscheinlichkeit von 3,14159265359%, dass sie sich in den Seitengassen befinden!“
„Soll das ein Witz sein? Das ist Pi! Und überhaupt, wie redest du eigentlich mit mir?“
„War nur ein kleiner Scherz am Rande. Das erinnert mich aber an einen guten Witz! Also, der geht so: Warum können Piraten keine Kreisberechnungen durchführen?“
„Öhm...ja...keine Ahnung...“
„Weil sie Pi raten! Ahahahahaha...“
„TomTom...“
„Was?“
„Halt die Klappe!“
Die zwei waren echt ein Dream Team, sie gingen zu jeder Zeit durch dick und dünn! Des Weiteren bewahrheitete sich die Wahrscheinlichkeit der Zahl Pi, die Tiere waren tatsächlich in die Seitengassen geflohen.
„Hinterher!“, rief Link und sprintete sogleich los.
In den engen und eisigen Sackgassen blieb allerdings keine Spur von den Kaninchen, nur ein Schneehaufen fiel auf.
„Bestimmt verstecken sie sich im Schnee...“, murmelte der Abenteurer leise vor sich hin und schlich sich behutsam an das Versteck an. Plötzlich sprang er mit einem großen Satz auf den Haufen und schaufelte den Schnee schneller weg als ein Bagger, im Nachhinein wünschte er sich allerdings, er hätte dies nicht getan.
„IHHHH, die haben die Leiche ja immer noch nicht weggeräumt...und wie das stinkt, ist ja widerlich...“
Mit verzerrtem Gesicht, zugehaltener Nase und wild wedelnden Händen rannte er so schnell es konnte wieder auf den Marktplatz, bloß weg von diesem Horror.
„Was wohl Salia jetzt sagen würde?“, fragte TomTom.
„Ja woher soll ich denn das wissen? Seh ich aus wie ein Telefonbuch? Frag die Auskunft!“
Nachdem diese zwei Schlauberger wieder einmal hinten und vorne nicht mehr unterscheiden konnten, war die Stimmung an einem gar nicht weit entfernten Ort deutlich besser...

Kapitel 4: Ein Traum wird wahr (Anmerkung der Redaktion: Falls sich kein dummer Zwischenfall ergeben sollte, welcher ziemlich häufig eintreten könnte, z.B. ein Herzinfarkt des

Erneute Anmerkung: Der kürzlich verstorbene Autor konnte am dritten Tage wieder auferstehen und setzte seine Geschichte fort:

Der Sonnenuntergang nahm seinen Lauf, der Himmel wurde in ein traumhaftes Rot gefüllt. Die Prinzessin stand schon seit einiger Zeit reglos an ihrem Fenster und war tief in Gedanken versunken.
„Hach...“, seufzte sie, „...ist das nicht wunderschön?“
Mit den Ellenbogen auf dem Fensterbrett, leicht geschlossenen Augen, einem kleinen Grinsen im Gesicht und den Handflächen an den Wangen verbrachte sie den kompletten Rest des Tages. Diese Haltung strahlte deutliche Zufriedenheit aus, wies aber zugleich auf Tagträumerei hin. Später bei Nacht strahlten überall kleine Lichter in der Stadt, die aus der Vogelperspektive einfach atemberaubend aussahen, so richtig weihnachtlich.
Mit diesen schönen Bildern im Kopf legte sich Zelda in ihr kuscheliges Bett. Zwei wärmende Decken und ein bequemer Schlafanzug sorgten für Gemütlichkeit und einen schönen Traum, nämlich dem perfekten Weihnachtsabend.

Am nächsten Morgen wachte sie mit dem üblichen Gähnen und Strecken, geweckt von den Sonnenstrahlen auf der Ostseite, auf. Im ersten Moment wäre sie am liebsten wieder liegen geblieben, doch dann schoss ihr durch den Kopf, was für ein besonderer Tag eigentlich war.
„Heute ist WEIHNACHTSMARKT!“, jubelte sie und keine zwei Sekunden später stand sie vor ihrem Kleiderschrank.
„Also, was ziehen wir denn heute an? Es sollte auf jeden Fall warm halten und bequem sein. Andererseits auch meine schlanke Linie betonen, ich darf nicht zu dick wirken in den Winterjacken...“
Sie durchforstete alle Sachen, die sie besaß, doch sie fand nicht gerade das, was sie sich genau vorstellte.
„Ich habs! Für den Kopf ziehe ich eine Weihnachtsmütze an, das passt nicht nur super, sondern hält auch warm.“
Zelda kramte aus einer eher selten geöffneten Schublade, zwischen vielen Verkleidungsaccessoires, die eben genannte rote Mütze heraus und zog sie über ihre blonden Haare. Mit einem lachenden Gesicht, das sich perfekt für Zahnpasta-Werbung eignen würde, betrachtete sie sich vor dem Spiegel und war mehr als zufrieden. Rot war also die Farbe, in der sie sich kleiden wollte, Handschuhe durften ebenfalls nicht fehlen.
„Das wird einer der schönsten Tage meines Lebens!“.
Sie freute sich sehr, doch sie musste sich an ihrem Vater vorbeischleichen, welcher unbedingt eine Rede hören wollte. Das könnte der einzige Haken an der Gesamtsituation sein, aber dafür hatte sie bereits einen Plan.

Kapitel 5: Das Grauen naht

„Da Link, ein Kaninchen!“, brüllte TomTom, sodass alle Menschen auf dem Marktplatz ihn anguckten.
Die beiden warteten keine Sekunde und verfolgten es bis zum Maskenladen, wo es durch ein kleines Loch in der Hauswand verschwand. Also blieb ihnen keine andere Wahl, als ihn zu betreten. Dort konnte man in diversen Tauschgeschäften Masken erwerben und weiterverkaufen, ob man Gewinn oder Verlust erzielte war vollkommener Zufall. Von den Tieren blieb auch hier keine Spur.
„Kennt Ihr euch mit Tieren aus?“, fragte Link den Maskenhändler.
„Nein, aber willst du dir eine Maske ausleihen?“
„Hört mir bitte zu, ich bin auf der Suche nach einer Horde weißer Kaninchen. Eines ist soeben in dieses Haus durch ein kleines Loch geschlüpft, habt Ihr es gesehen?“
„Nein. Bist du dir sicher, dass du keine Maske ausleihen möchtest? Du kannst sie dann weiterverkaufen!“
„Ja, ganz sicher...“, seufzte der Held und verlies ohne weitere Worte das Haus.
„Idiot...“, ging ihm nur durch den Kopf, „...als ob er nur an seinen Job denken würde...“

Bis zum Abend blieben die zwei Freunde in der Stadt, da dort der Weihnachtsmarkt eröffnet wurde. Anfangs strömten sehr viele Besucher zu den zahlreichen Ständen und genossen die heißen Getränke und das schmackhafte, selbst zubereitete Essen. Egal ob Zora, Gorone, Hylianer oder Gerudo, jeder von ihnen hatte seinen Spaß mit Freunden oder der Familie an diesem schönen Ort. Ein riesiger Tannenbaum, geschmückt mit zahlreichen Lichtern und Kugeln, prägte den Mittelpunkt, er war mindestens fünfzehn Meter hoch.

Link stand, gemeinsam mit TomTom, am Brunnen, welcher sich neben der Tanne befand, bis er auf einmal von hinten angetippt wurde. Mit fragendem Blick, um wen es sich handeln könnte, drehte er sich um und sah niemand anderen als Zelda, die Prinzessin höchstpersönlich.
„LINK!“, rief sie voller Freude und fiel ihm strahlend um den Hals.
„Zelda, du siehst toll aus! Sag mal, was machst du denn hier?“, fragte er neugierig.
Schnell ließ sie ihn wieder los.
„Sag bloß, du hast vergessen, dass wir verabredet waren...“. Ihre Stimme klang plötzlich ein wenig ernst, trotz den netten Kompliments.
„N-nein, also, d-das würde ich doch niemals tun. Ich dachte nur du würdest...mit deinem Vater gehen...“, stammelte er vor sich hin.
Da konnte er sich nochmal rausreden. So sehr er auch vom Triforce Fragment des Mutes beeinflusst wurde, bei Frauen wurden seine Knie letztendlich doch weich.
„Pssst!“, flüsterte die Prinzessin, „Versprichst du mir, dass du es niemand weitererzählst?“ - „Versprochen!“ – „Ich habe mich von daheim weggeschlichen. Mein Vater wollte eigentlich, dass ich eine Rede halte, aber ich selbst nicht. Seit Tagen träume ich nur noch von diesem Abend mit all den bunten Lichtern, etwas einmaliges im ganzen Jahr, das wollte ich mir nicht vermiesen lassen durch seine Anweisungen! Aber egal, lass uns den Abend gemeinsam hier verbringen!“

Die zwei kosteten viele Gerichte, die verkauft wurden. Von Waffeln über Grillwürstchen bis hin zu jeglichen Süßigkeiten, das konnten sie sich einfach nicht entgehen lassen. Eine Tasse, gefüllt mit Glühwein, gab es auch, der Weihnachtsmarkt gefiel ihnen richtig gut. Während Link in seiner typischen grünen Kleidung aufgekreuzt war, hatte sich Zelda sehr fein gemacht. Sie konnte ein rotes Kleid mit langen Ärmeln auftreiben und einen roten von ihrer Mutter gestrickten Schal, auf dem das Triforce abgebildet war. Da das an sich etwas dünn gewesen wäre, trug sie darunter noch etwas Flauschiges. Als der Kinderchor traditionelle Lieder anstimmte, legte Zelda ihre Arme um Link’s Hüfte, kuschelte sich im Stehen etwas an ihn und schloss dabei die Augen. Zahlreiche Leute lauschten dem perfekt geprobten Gesang, am Ende gab es großen Applaus für den Nachwuchs, welcher sich geehrt fühlte. Jedes Kind bekam des Weiteren noch eine Süßigkeit geschenkt für die tadellose Leistung.
„Ach Zelda, das erinnert mich an etwas. Ich habe während meiner Reise ein Lied für dich komponiert. Ich nenne es: Zelda’s Lied!“
Der junge Mann zückte seine Okarina und begann zu spielen:
A ► ... (die restlichen Noten dürfen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gezeigt werden
Wir bitten um Ihr Verständnis)
Nun wandte sich die Menge Link zu, welcher sich ganz auf seine Noten konzentrierte. Von überall hörte man diverse Meinungen wie „Das klingt wundervoll“, „Der hat’s drauf!“, „Herbert, warum kannst du nicht so romantisch sein?“ oder „Das kenn ich doch aus der Werbung!“.
„Link, das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe“, sagte Zelda mit leichten Freudentränen und drückte den Musiker ganz fest.

Eines der weißen Kaninchen störte Link, denn es begann in seine Stiefel Löcher zu knabbern.
„HEY MOMENT MAL!“, brüllte dieser, da er es nicht fassen konnte.
Gesteuert von seiner Wut trat er das Tier mit dem Fuß weg. Just in diesem Moment waren über den ganzen Weihnachtsmarkt verteilt Schreie zu hören. „Meine Handtasche“, „Lass-meine-Hose-in-Ruhe!!!“ und „Schnappt das Tier, es hat mein Bratwürstchen geklaut!“.
„Aber.......was ist denn nur in diese Tiere gefahren? Normalerweise sind sie doch so friedlich, knuffig und süß...“, fragte sich Zelda.
„Sie sind gestern in die Stadt geflohen, wir haben sie bis hierher verfolgt. Warum sie plötzlich solche Angst hatten, das ist uns unklar. Doch nun scheinen sie das genaue Gegenteil zu spüren, sie verhalten sich sehr aggressiv!“
Der komplette Markt wurde durcheinander gebracht, es gab kein Entkommen vor den wilden Störenfrieden. TomTom hatte die Situation bereits analysiert.
„HEY LISTEN! He he ich mach nur Spaß. Link, Zelda, ihre Augen leuchten rot, gestern waren sie aber schwarz! Es besteht die Möglichkeit, dass sie ferngesteuert werden durch Sensoren und sich selbst nicht mehr unter Kontrolle haben!“
Link schnappte sich den Übeltäter, der seine Schuhe angeknabbert hatte und untersuchte seinen Körper. Das Kaninchen wehrte sich, doch TomTom konnte es mit einem Sturzflug auf den Kopf kurz KO. schlagen. Das außer Gefecht gesetzte Kaninchen befand sich nun bewegungslos in den Armen des Grünbemützten.
„Aha!“, rief dieser nach ungefähr acht Sekunden Abtasten.
Am linken hinteren Bein war, unter dem Fell versteckt, ein kleiner roter Stachel.

Kapitel 6: Tohuwabohu!

Zelda zog vorsichtig dem Kaninchen den Stachel aus dem Hinterbein und dessen Augen verfärbten sich wieder normal in schwarz zurück. Allerdings blieb es weiterhin bewusstlos.
„Armes Ding, es kann sich vermutlich an nichts erinnern...“, seufzte sie.
„Wir müssen die anderen stoppen!“
Sie legte das befreite Tier in eine Ecke, damit es ja nicht plattgetreten werden würde. Nun war mittlerweile das Chaos auf dem Weihnachtsmarkt ausgebrochen. Mütter brachten ihre heulenden Kinder in Sicherheit, die Goronen und Gerudos versuchten die Kaninchen zu stoppen, wurden aber immer wieder heftig gebissen oder gekratzt, nur wenige konnten ausgeschaltet werden.
„Das hat keinen Zweck!“, rief ein Zora und suchte das Weite.
Es war klar, dass jemand sie einfangen musste, doch das war leichter gesagt als getan, denn die restlichen dreiundvierzig Tiere hoppelten alle in Richtung Zugbrücke, nachdem sie „ihre Arbeit“ erledigt hatten. Diese wurde auf Befehl sofort hochgefahren, doch nicht rechtzeitig, zwölf Kaninchen konnten in die Steppe ausbüchsen und zerstreuten sich in alle Richtungen, um in ganz Hyrule Unruhe zu stiften. Wachposten beobachteten mit einem einfach gebauten Fernglas, an welchen Orten sie zuschlagen wollten. Jeweils immer zwei sind zur Lon-Lon Farm, nach Kakariko, dem Zora Reich, dem Hylia See, in Richtung Gerudo Tal und in die verlorenen Wälder. Dennoch wurde es den anderen nicht mehr ermöglicht, ins Freie zu entkommen. Entweder sie blieben gleich stehen oder rutschten an der hochgezogenen Zugbrücke herab, selbst die stärksten Krallen reichten nicht aus, um noch zu entkommen. Manche hätten es theoretisch noch nach draußen geschafft, wären aber im Wasser gelandet und nicht wieder herausgekommen.

Es dauerte ein Weile, bis alle in der Stadt verbliebenen Übeltäter mit einem dicken Netz einfangen werden konnten, immer Stück für Stück. Alle Gefangenen versuchten auf der Stelle sich frei zu nagen, aber es war zwecklos, dafür hätten sie viel zu lange gebraucht. Mit dem starkem Schleudern eines Goronen war es kein Problem, diese zur Bewusstlosigkeit zu bringen, ohne sie direkt zu verletzen. TomTom und Zelda klärten bereits alle Leute in der Stadt auf, die noch auf dem mittlerweile fast leergefegten Markt zurückgeblieben waren. Die meisten konnten aus der Stadt fliehen, bevor die Zugbrücke hochgelassen wurde, oder suchten Unterschlupf in sicheren Häusern.
„Tastet alle Körper der Kaninchen nach einem roten Stachel unter dem Fell ab und entfernt diesen, damit sie wieder normal werden!“, befahl Link und Hilfsbereite unterstützten ihn.
„Link, es muss hier in der Stadt ausgelöst worden sein, vorhin haben wir doch noch ein normales Kaninchen gesehen. Der eigentliche Bösewicht könnte möglicherweise noch in der Nähe sein!“, berichtete die Fee.
„Du hast Recht, TomTom. Aber ich glaube, dass wir ihn hier nicht mehr finden können. Die Frage ist auch, wer würde das diesen unschuldigen Tieren antun? Es muss aber jemand sein, der all dies kurz vor Beginn des Weihnachtsmarktes angerichtet hat!“
Navi...ups, Verzeihung, TomTom natürlich, hatte bereits einen Gedankenblitz.
„Der Maskenhändler!“

In der Tat (Dr. Klenk) verhielt dieser sich vormittags noch äußert ungewöhnlich. Ein Kaninchen schlüpfte bei ihm durch die Hauswand, aber er wollte nicht mal ansatzweise davon reden und verhielt sich so, als ob er nichts wüsste.
„Er wird’s sein, wir müssen genauer forschen!“
Der Maskenladen war von außen abgesperrt. Der starke Gorone brach die billige Holztür ein, aber im Inneren war alles leergefegt. Sämtliche Regale waren noch zu aufzufinden, aber allesamt ohne Inhalt.
„Er ist wohl nicht mehr da-goro!“
Auch in seinem Zimmer hinter dem Laden war nichts mehr zu finden, er hatte sich komplett aus dem Staub gemacht. Doch unter dem Teppich befand sich eine Luke, die man leicht öffnen konnte, das offensichtlichste Versteck überhaupt. Eine Holzleiter führte unter die Erde und eine Art Labor vor vorzufinden. In diesem wurden vermutlich die gefährlichen Stacheln hergestellt, zudem konnte man das kleine Loch knapp unter der Decke beobachten, durch welches die Tiere hineinkommen konnten. Es bestand kein Zweifel, nur der Händler konnte der Bösewicht sein.

Kapitel 7: Die Verfolgung beginnt

„Link...“, sagte Zelda etwas traurig, „du musst die Kaninchen stoppen, aber ich werde dich nicht begleiten können. Du schaffst das, ich glaube an dich!“
Sie lächelte sacht, drehte sich um und ging zurück zum Schloss, man merkte ihr an, dass sie ein mulmiges Gefühl im Bauch hatte. Der komplette Abend war ruiniert, obwohl er so schön werden sollte, und ihren Vater hatte sie auch im Stich gelassen.
„JUNGE DAME...“, brüllte dieser wütend, als seine Tochter nach Hause kam.
Seine Arme waren verschränkt, sein Blick unheimlich grimmig und er tappte immer wieder mit seinem rechten Fuß auf dem Boden.
„WO WARST DU VORHIN?“
„Ich...ich...ich war mit Link auf dem Weihnachtsmarkt...“
Ihre leise und verunsicherte Stimme war nur schwer wahrzunehmen, sie hatte auch ihren Kopf gesenkt. In manchen Situationen fürchtete sie sogar ihren leiblichen Vater, da er auf gewisse Dinge großen Wert legte und nicht gut damit umgehen konnte, wenn aus diesen nichts wurde, sei es nun seine Schuld gewesen oder nicht.
„Wir müssen uns jetzt mal dringend unter vier Augen unterhalten!“, grummelte er und zog die Prinzessin auf ihr Zimmer.
„ICH ZIEH DIR DIE OHREN LANG!“
Daraufhin hörte man leises Gelächter von den Bediensteten, welche sich schon die Hände vor den Mund hielten.
„SCHWEIGT STILL!“
Auf der Stelle waren alle mucksmäuschenstill.

Währenddessen räumten Link und ein paar starke Marktbesucher, die bis jetzt noch dageblieben waren, alles Beschädigte auf. Einiges an Schmuck des großen Tannenbaumes war auf den Boden gefallen und zerbrochen, vieles an Essen wurde einfach fallen gelassen bei der Flucht und auch kaputte Tassen sowie allgemein viel Dreck waren überall zu finden.
„Der Tag hatte so schön begonnen. Ein Jammer, dass er ausgerechnet so enden musste...“, seufzte ein zweifacher Familienvater, der direkt neben dem Magieladen wohnte.
„Jep...“, bestätigte ein recht kleinwüchsiger Gorone, „...damit rechnet man vor allem einfach nicht.“

Link und TomTom beschlossen, sich ein paar Stunden noch aufs Ohr zu hauen, bevor sie die Stadt verlassen würden. Es war fast schon Mitternacht und sie waren den ganzen Tag aktiv gewesen, eine Pause war ihnen mit Sicherheit gegönnt.
„Bitte weck mich um fünf Uhr TomTom, dann brechen wir auf!“
„Kein Thema!“

Gut ausgeschlafen erwachten beide gegen elf Uhr vormittags.
„WARUM HAST DU MICH NICHT GEWECKT?“, brüllte Link wütend und weckte somit alle anderen im Umkreis von fünf Kilometern. Der Begleiter gähnte verschlafen.
„Frag mich nochmal in einer Stunde...“. Eigentlich wollte er wieder einschlafen, bis der Abenteurer ihn an den Flügeln packte und wild durchschüttelte.
„Nein, du wirst jetzt aufstehen, und zwar dalli!“
Zum Frühstück gab es etwas Roastbeef, ein Hühnchen und ne Pizza, dann ging es auch schon los. Ihr Plan war es, sich gegen den Uhrzeigersinn an der Steppe durchzuarbeiten.
„Wir gehen als erstes zur Farm, dann ins Gerudo Tal, danach zum See, anschließend in die Wälder, gefolgt vom Zora Reich bis hin zum Dorf Kakariko.“
Das Duo verließ die Stadt und in höherem Tempo schritten sie in Richtung Lon-Lon Farm. Bei dieser starken Belastung kam es beim etwas vollgefressenen und in letzter Zeit leicht untrainierten Helden allerdings zu einem starken Anstieg seiner Laktat-Werte und die überschrittene anaerobe Schwelle führte zu einer Übersäuerung des Körpers. Nach nur wenigen Sekunden war er schon völlig fertig.
„Boah...TomTom...ich...ich kann nicht mehr...“, schnauft er völlig außer Atem.
„Wir haben nicht mal die Zugbrücke überquert, das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!“
Die Bedingungen für die Reise waren also optimal.

Kapitel 8: Tier vs. Tier

Zwanzig Minuten waren vergangen, als das Dream Team den Bauernhof erreichte.
„Das erinnert mich daran, als ich Epona bekommen habe. Jap, das waren noch Zeiten...“
„Du wirst alt!“, entgegnete die Fee knochentrocken.
Auch die sonst friedliche Lon-Lon Farm wurde vom Kaninchen Problem betroffen. Kaum zu glauben, aber das war tatsächlich das erste mal seit der Einführung des Gedächtnisses und der Geschichtsbücher, das solche kleinen Tiere überall für Unruhe gesorgt haben. Wenn auch nur zwei an der Zahl, es reichte eindeutig aus, um die drei Bewohner Talon, Malon und Basil zu ruinieren. Ersterer kam gerade aus dem Stall, wo er jedoch nicht gearbeitet, sondern ein Nickerchen gemacht hatte. Er war ein wenig dicker und trug eine blaue Arbeitshose, mit seinem Bart erinnerte er etwas an Super Mario.
„Oh, es ist schrecklich...“, schluchzte dieser, „zwei weiße Kaninchen stürzen uns in den Ruin! Sie attackieren unsere Hühner, Kühe und Pferde und verwüsten die Ställe. Wir brauchen dringend Hilfe!“
„Lass das unsere Sorge sein, wir kümmern uns darum. Man nennt uns nicht umsonst...Rabbitbusters“.
*Coole Pose*

Ohne zu zögern betraten die zwei den großen Stall, in diesem arbeitete Basil, welcher Super Mario’s Bruder Luigi sehr ähnlich aussah.
„Du weißt nicht zufällig, wo sich die Kaninchen hier aufhalten?“, fragte der junge Mann lässig.
„Eins ist hier, aber ich weiß nicht wo...es könnte überall im Stroh sein!“, erklärte Luigi’s Doppelgänger.
Gemeinsam durchforsteten sie alles, doch das Kaninchen war zu flink. Hin und wieder hörte man es in der anderen Ecke des Raumes rascheln, aber es gab kein Entkommen. Plötzlich ließ eine der Kühe ein lautes „MUUUUH!“ los, der Störenfried hatte sie in den Schwanz gebissen.
„Da ist das Biest, na los hopp hopp hopp!“
Link und Basil verfolgten es hastig, bis es wieder im Stroh verschwand. Der Bauer warf sich hinterher, landete aber weder sanft, noch erfolgreich. Der Held dagegen nutzte seine Intelligenz und breitete eines der Netze aus, die er noch aus der Stadt mitgenommen hatte. Tatsächlich tappte das Tier direkt in die Falle und war nun selbst hilflos. Der Stachel konnte erfolgreich entfernt werden und es wurde wieder normal.
„Hier ist der Hase“, sagte der Grünbemützte erleichtert und übergab diesen Basil, welcher aber nicht wusste, was hinter den Stacheln steckte. Aus reinem Egoismus zum Weihnachtshasenbraten drehte er dem Tier blitzschnell den Hals rum.
„A-aber....aber....“, keuchte der erfolgreiche Fänger.
„Was denn? Ich hatte schon lang keinen Hasen mehr. Außerdem hat er für genug Unruhe gesorgt, jetzt bin ich dran!“
Das Duo konnte es nicht fassen, mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen standen sie reglos da.

Der zweite Übeltäter huschte über die Farm. Die junge Malon, gekleidet in einem lilanen Rock und einer dicken Winterjacke in braun, war emotional bedrückt. Sie konnte es nicht mit ansehen, wie das vom Bösen besessene Tier die Pferde mit Bissen in die Beine quälte.
„Feenjunge!“, rief sie sofort und rannte zu ihm hin.
„Ich brauch deine Hilfe, du bekommst auch eine Belohnung! Ich schaffe es alleine nicht, diesen wildgewordenen Hasen zu fangen, bitte unterstütze mich, ja?“
Die beiden verfolgten den Winzling über die Koppel, doch es hatte konditionell einfach keinen Zweck, sie schienen schneller als gewöhnliche Artgenossen zu sein und während dem Rennen sich zu bücken, um es zu schnappen, war erneut eine Nummer schwieriger.
„Malon, das ist deine Chance, dränge es in den Mittelbereich!“
TomTom hatte alles im Überblick und nutze seine Flugfähigkeit aus, um Tipps zu geben. Es schien keine schwere Aufgabe gewesen zu sein, es in die Mitte zu bekommen, die junge Dame schloss direkt das Tor und nun war der Fluchtraum des Kaninchens deutlich kleiner. Zu zweit schien dennoch nicht so einfach zu sein ohne jegliche Hilfsmittel.
„Gleich hab ich ihn...“, rief Link und stürzte sich auf dem Boden. Von der anderen Seite kam Malon angerannt, welche dem Tier den Weg abschneiden wollte und die beiden stießen nach Abbremsversuchen zusammen und fielen ins Gras.
„Mein Schädel brummt...“, ächzte die junge Dame und strich sich ihre orange glänzenden Haare aus dem Gesicht, „ist bei dir alles in Ordnung?“
„Alles....ARGH...bestens!“, entgegnete dieser.
„Jetzt bin wohl ich dran. Dass auch immer ich alles alleine machen muss...er wird’s nie lernen...“
Mit seinem bekannten Sturzflug nahm er Kurs auf das weiße Kaninchen und verfolgte es von hinten. Kurz vor dem Zaun wich dieses aus und TomTom versuchte zur Seite auszuweichen, doch er war zu schnell.
„Uh-oh...“, dachte er sich nur, konnte sich aber durch die kleine Lücke hindurchzwängen und nach einer Wendung weiterhin die Verfolgung aufnehmen. Diesmal klappte es, er stieß es mit voller Kraft um und es verlor das Gleichgewicht. Malon fing es sofort ein und versuchte es still zu halten.
„Durchsuche sein Fell nach einem roten Stachel und zieh ihn vorsichtig heraus!“, erklärte der Hylianer und schaute mit. Gesagt, getan, das Böse nahm von dem armen Tier, das sich wie die anderen an nichts erinnern konnte.
„Och, ist es nicht süß, wenn es friedlich ist?“
Malon pflückte etwas Gras und hielt es dem Tier zum fressen hin, welches es sofort anknabberte. Link streichelte es dabei etwas, während sie es in den Armen hielt.
„Wie versprochen erhältst du eine Belohnung, ich werde sie dir morgen in dein Haus liefern lassen. Es wird eine Überraschung, hihi!“
Sie zwinkerte und umarmte ihren Helden. Nun war es leider an der Zeit, Abschied zu nehmen und beim Verlassen der Lon-Lon Farm eilte Talon dem Dream Team hinterher.
„Ich danke Euch vielmals, Ihr habt unsere kleine Farm gerettet. Nehmt diese Milch als Zeichen unserer Dankbarkeit, Ihr könnt zweimal aus ihr trinken!“
„Was, nur zwei mal? Bei einem halben Liter?“
„Möchtest Du vielleicht Malon zur Frau nehmen?“
Ja ←
Nein
„Ho ho ho! War doch nur ein Scherz. Auf Wiedersehen Freunde, Ihr seid hier immer Willkommen.“

Mit Malon’s lieblichem Gesang, welcher in der Ferne zu hören war, verließen TomTom und Link erschöpft die Farm bei Sonnenuntergang.

Kapitel 9: Warme Weihnachtszeit

„Den ersten Ort haben wir abgehakt, Kumpel!“, rief Link erleichert.
„Ich spüre die Aura des Bösen aus Westen“.
Dort befand sich das Gerudo Tal, direkt an der Gespensterwüste. Sehr warme Temperaturen herrschten dort bei Tage, in der Nacht dagegen wurde es kälter als in vielen anderen Regionen. Die Temperaturamplitude hatte hier gefühlt keine Grenze und entsprechende Kleidung war stets gefragt. Bis dorthin war es noch ungefähr eine Stunde zu Fuß, doch mitten in der Steppe war es zu gefährlich, um ein Nachtlager aufzuschlagen, sie mussten den Wasserfall im Tal erreichen, welcher relativ nah an der Grenze lag. Er mündete in eine tiefe Schlucht, durch welche sich ein Fluss zum Hylia See schlängelte.
„Brrr, mir ist k-k-k-kalt-t-t-t“, bibberte TomTom.
Es wurde Nacht und der Wolf sang sein einsames Lied.
„♫ O when the saints... ♫“
Plötzlich fiel ein lauter Schuss und der Wolf verstummte.
„Die Gerudos...“, flüsterte Häuptling falscher Kokiri, sein linker Schuh war übrigens der des Manitu.

Nun begann die Gefahr, Skelette gruben sich aus dem Erdboden und griffen mit gefährlichen Hieben an. Link konnte sie mit dem Masterschwert abblocken und die Gerippe zerbrechen. Sie stellen keine sonderliche Bedrohung dar, kamen jedoch in Massen und verließen das Feld erst wieder, wenn die Sonne aufging. Erbittert kämpfte der Held bis er verschwitzt das Gerudo Tal erreiche. Die kämpfen haben ihn so abgelenkt, dass er drei statt nur einer Stunde benötigt hatte.
„Endlich da...“, prustete er und fiel direkt um.
„HEY! Schlag den Nachtlager auf oder willst du frieren?“
Eigentlich wollte Link nur noch schlafen, aber im Lager war es eben gemütlicher. Er baute schnell ein Zelt auf und nahm einen Schlafsack zur Hand, in seinen magischen Abenteuerbeutel passte einfach alles. Seine Waffen legte er beiseite, dann wickelte er sich warm ein und schon war er in die Welt der Träume gesunken. Man konnte nur noch das Rauschen des Wasserfalls hören.

Gegen Vormittag wachte er allerdings wieder auf, die Hitze hätte ihn fast umgebracht.
„AHHH ist das heiß!“, schrie er, riss den Reißverschluss des Schlafsackes auf und warf alle Decken beiseite. Er war völlig verschwitzt und roch dementsprechend auch so. Nichtsdestotrotz ließ er sich nicht von seiner Aufgabe ablenken und schnell war alles zusammengeräumt. Der Held überquerte die Holzhängebrücke, welche über der Schlucht errichtet wurde, somit befand er sich nun offiziell im Gebiet der Gerudo Kriegerinnen. Nur alle 100 Jahre wurde in diesem Volk ein Mann geboren, Ganondorf war einer von ihnen.
„Die Kaninchen könnten bei der Festung sein. Du hast den Gerudo Pass, es wird nichts passieren“, beruhige der Begleiter den recht ruhigen Hylianer.
„Ich bin nur konzentriert, das ist alles!“, entgegnete er.
Die zwei liefen den kurzen Weg zur Festung, wo die Tiere anscheinend über Nacht sämtliche Schätze des nun nur noch zweitgrößten Diebesvolkes entwendet haben, alle waren außer sich. Die Anführerin schrie sämtliche Wachen gehörig an.
„IHR WISST NICHT, WER DIE SCHÄTZE GESTOHLEN HAT? WAS SEID IHR FÜR WACHEN?“
Niemand hatte die winzigen weißen Kaninchen bemerkt, wie sie unauffällig durch Lücken in die Festung hinein und dann schnell wieder hinaus huschten.
„Hey!“ Link sprach sie von hinten an. Diese drehte sie wütend um, ohne zu wissen wer da überhaupt stand.
„WAS?“, brüllte sie genervt, bis sie ihn und seinen Gerudo Pass erkannte. „Oh, Link, du bist es! Tut mir Leid, ich bin grad sehr genervt. Uns wurden kostbare Schätze geklaut und niemand weiß, wer der Täter war...“
„Wir wissen es aber. Es sind kleine manipulierte Kaninchen in weiß gewesen, sie stiften überall in Hyrule Unruhe. Wir sind hier, um sie zu stoppen!“, erklärte die Fee.

Eine Wächterin führte das Duo durch die Festung und zeigte zwei Kammern, in denen Sachen entwendet wurden.
„Das sind Schätze von Ganondorf höchstpersönlich, wir brauchen sie dringend wieder bevor Weihnachten ist und er vielleicht vorbeikommt!“, klagte sie.
„Link, die Tiere sind bestimmt noch ganz in der Nähe!“
„In die Wüste würden sie sicherlich nicht hoppeln, da herrscht gerade ein deftiger Sandsturm, das wäre ihr sofortiger Tod. Zudem ist das Tor geschlossen!“, erklärte die Gerudo.
Sie verließen die Festung wieder, als eine andere Wächterin herbeigeeilt kam.
„Ich habe auf dem Trainingsgelände einen weißen Hasen gesehen, er trug etwas goldenes im Maul!“
„Nichts wie hin!“, rief Link und zeigte mit dem Zeigefinger, der bekanntlich zum Zeigen da war, wie der Name „Zeigefinger“ schon sagt, gen Himmel.
Was der Hase jedoch nicht wusste, war, dass er in einer Sackgasse gelandet war und ihn nun ein Dutzend Wächterinnen sowie Link verfolgten. Chancenlos wie er war, sah er schnell ein, dass es nutzlos war, davon zu hoppeln, er war umzingelt. Eine simple Deku Nuss betäubte ihn kurz und der Stachel wurde entfernt. Der Schmuck, den er entwendet hatte, wurde wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückgebracht.
„Der andere ist vielleicht am Wasserfall, wenn die Wächter keinen mehr bei der Festung entdecken können“.
„Es schadet nicht, dort mal nach dem Rechten zu gucken“, behauptete der Grünbemützte und in einer kleinen Gruppe von drei Gerudos und dem Dream Team begaben sie sich zum eben erwähnten Ort. Dort hoppelte tatsächlich der zweite Übeltäter seelenruhig mit einer Goldkette zwischen den Zähnen.
„SCHNAPPT IHN!“, rief die Anführerin und die zwei Wächterinnen gingen mit ihren Speeren auf den kleinen Dieb los, welcher direkt zu flüchten begann.
Link versperrte ihm den Weg auf der Holzbrücke, doch das vom Bösen befallene Tier reagierte aggressiv auf diese Geste und sprang ihn. Dieser hatte damit überhaupt nicht gerechnet und verlor direkt das Gleichgewicht.
„NEIN, MEIN SCHATZZZZZ!“, schrie die Gerudo Anführerin, doch das Kaninchen und der Abenteuer fielen bereits vierzig Meter in die Tiefe, bis sie schließlich schmerzhaft auf dem Wasser aufprallten, in den Fluten versanken und nicht wieder auftauchten.

Kapitel 10: Halt Stop!

Das Tier starb direkt und die wertvolle goldene Kette ging in der starken Strömung verloren. Link dagegen hatte Glück, er ist mit seinem Augen an einem Nagel hängen geblieben er sah dem Tod ins Auge, grüßte freundlich und ging rasch weiter. So kam er nur mit einer Bewusstlosigkeit davon und trieb mit starken Rückenschmerzen, von denen er jetzt noch nichts wusste, den Fluss entlang bis zum Hylia See. Sowohl der See, als auch der Angelteich waren noch nicht gefroren, da es erst Winteranfang war und die Temperaturen bei Tag noch im positiven Bereich lagen. Die kalte Winterperiode würde erst in ein paar Wochen eintreten. Der Bewusstlose gelangte bis in die Mitte des Sees zur kleinen Insel. Ein Zora, welcher dort vorbeigeschaut hatte, zog ihn ins Trockene und drückte das verschluckte Wasser aus ihm heraus. Hustend erwachte der Hylianer nach einiger Zeit, er hatte einige Prellungen erlitten. Aus dieser Höhe wirkte Wasser wie eine harte Betonplatte, sein Oberkörper war immer noch rot.
„Mir.......tut.......alles.....weh“, ächzte er, seine Augen waren kaum geöffnet und der Versuch, aufzustehen, misslang ihm.
„Bleib ganz ruhig liegen, ich passe auf und helfe dir!“, erklärte der nette Zora.
Da verlor Link wieder sein Bewusstsein.

Es dauerte ungefähr eine Dreiviertelstunde, bis er wieder zu sich kam. Er hustete erneut. Sein Schädel brummte. Er hatte immer noch schwere Schmerzen.
„Blöde Hase...“, grummelte er und der Zora half ihm beim Aufstehen, indem er ihn hochzog.
„Soll ich dich noch begleiten?“, fragte dieser höflich.
„Ja, bitte...“
Gestützt vom freundlichen Helfer schritten sie langsam aber sicher über die Holzbrücken, bis sie am Labor vorbeikamen.
„Augenblick“, ächzte Link, „ich muss den Laboranten etwas fragen!“
Er betrat, natürlich ohne zu klopfen, einfach das Labor und fragte direkt:
„Hey, du hast nicht zufällig ein Kaninchen...ok, hat sich erledigt...“. Der Geschwächte verließ das Haus sofort wieder, der verrückte Mann aß gerade Kaninchenaugäpfel in Sahnesoße, da er einen Glubschfrosch nicht auf Lager hatte.
„WAS IST? Darf man nicht mal seine Leibspeise verputzen?“, rief dieser ihm noch entrüstet nach.

„Der...der hat tatsächlich eines der zwei Kaninchen, die hierher gekommen sind, einfach gegessen...“
Allesamt waren sie sprachlos, wobei der Zora nichts von der Aktion wusste, immerhin waren 50% der Gefahr bereits ausgeschaltet und das ohne Eingriff des Heldenteams. Das zweite kratzte andauernd an der Tür zum Angelteich, da es sie nicht öffnen konnte.
„STÖR NICHT!“, fauchte der Betreiber des Angelteiches, der bekanntlich den Sachsen das Angeln beigebracht hatte. Seitdem hießen sie Angelsachsen. Just als die Tür geöffnet wurde, schlüpfte das Tier hindurch und sorgte für ordentlich Schwung in der Bude, indem es den Leuten an die Angel sprang und die Schnüre kappte.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, beschwerte sich ein Familienvater mit eins, zwei, drei, vier, fünf...viel zu vielen Kindern.
Die Retter Hyrules mussten dringend eingreifen, sofort betraten sie ebenfalls das Angelteich-Gebiet. Die Mutter der Familie war sehr zornig:
„Erst vergessen wir unseren kleinen Kevin mit in den Weihnachtsurlaub zu nehmen und dann wird dieser auch noch eine Katastrophe!“
„Ihr habt Euer Kind daheim vergessen, an Weihnachten?“, wunderte sich TomTom.
Dazu äußerte sich niemand mehr, alle verspürten nur noch puren Hass auf den Eindringling, welcher nun gefangen war.
„HALT!“, brüllte eines der Kinder mit weißer Jacke und warf sich auf das Tier, doch es wich im letzten Moment aus. Folglich war die Landung direkt auf dem harten und dreckigen Boden, unmittelbar vor den Erziehungsberechtigten.
„NEIN!“, schrie die Mutter schrill, „DIE SCHÖNE JACKE!“
Instinktiv klopfte sie den groben Dreck herunter, was nicht viel brachte, und schimpfte das Kind aus. Der zweite Nachwuchs mit neuem Winteranzug stolperte über Steine, zwischen denen der Störenfried durchrannte, und landete mit dem ganzen Körper im Wasser.
„NEIN!“, rief die Mutter entsetzt, „DIE SCHÖNE KLEIDUNG!“
„STOP!“, krisch ein kleines Mädchen und rannte gegen die Wand, nachdem das Kaninchen kurz davor einen Haken schlug.
„NEIN!“, schrie die Mutter erneut, „DIE SCHÖNE NASE!“
„Alles muss man selbst machen...“, stöhnte der noch angeschlagene Link und rollte die Augen.
„TomTom, Sturzflug!“
TomTom setzt Sturzflug ein. Kaninchen (wild) wehrt die Attacke ab. Kaninchen (wild) ist geflohen.
„Na warte, ich krieg dich!“
„Lass gut sein, ich habe eine Idee. Ich erledige das Biest, bevor noch mehr Kinder in Schwierigkeiten geraten!“
Link zückte einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn in den hölzernen Feenbogen ein, den er einst aus dem Waldtempel ergattern konnte. Die Erinnerung, als er Phantom Ganon in den Bildern traf, würde nie verblassen, es sei denn er würde Demenz bekommen. Konzentriert zielte er auf den Hasen, der noch nichts von seinem Schicksal erahnen konnte. Der Pfeil schoss los, direkt in die Laufrichtung, aber minimal zu hoch.
Kaninchen (wild) setzt Kehrtwende ein. Das ist nicht sehr effektiv.
Der zweite Schuss saß und der Hylianer war nicht umsonst ein Bogenprofi. Was hatte er damals viele Rubine in der Schießbude verloren und es ist ja nicht so, als ob sie überall an den Bäumen wachsen würden, nein nein, er musste sich tatsächlich extra die Mühe machen und neue verdienen, indem er draußen im Gras kräftig sammelte.

Zur Sicherheit entfernte er den roten Stachel des Tieres und warf ihn unauffällig ins Wasser.
„Das wäre erledigt!“
Er klopfte sich zufrieden die Hände ab und verließ den Angelteich. Der Besitzer war wieder beruhigt und die komplette Großfamilie hatte sich in den Haaren, da die Mutter nicht damit aufhörte, den Nachwuchs auszuschimpfen. Die Macht des Bösen, in Form des Stachels, drang in den hylianischen Hecht ein. Dessen Augen färbten sich rot und er wuchs auf eine Länge von drei Metern an. Mit einem gigantischen Satz sprang er aus dem Wasser und alle fielen in Todesangst, doch weder TomTom noch Link bekamen dies mit, denn das ist eine andere Geschichte ;)

Kapitel 11: Von drauß’ vom Walde komm ich her

„Ich frage mich, wie die Kaninchen zum See gekommen sind...oh, natürlich...“
Unter den Zäunen, die den Weg zu Hylia See abriegelten, waren klare Löcher erkennbar, durch die sie problemlos durchschlüpfen konnten.
„Lass uns nach Hause gehen und dort nach dem Rechten schauen!“
Kaum zu glauben, dass sie erst zwei Tage unterwegs waren, doch der Nachmittag brach bereits an und bis sie im Kokiri Wald angekommen waren, wurde es schon dunkel. Der Weg dauerte zu Fuß geschätzt 2½ Stunden und war relativ friedlich am Rande der Steppe. Die Luft war frisch, das Wetter akzeptabel, etwas Nebel, hier und da noch die nun fast komplett geschmolzenen Schneehaufen, Waschküche halt.
Im Dorf angekommen, bemerkte zunächst niemand die Rückkehr der Rabbitbusters, was daran lag, dass niemand mehr draußen stand.
„Legen wir uns schlafen, wir haben einen anstrengenden Tag hinter uns!“, empfahl der Begleiter und sie kletterten die etwas morsche Holzleiter nach oben, denn Link’s Haus stand auf einer kleinen drei Meter hohen Plattform. Doch als sie es betraten, bekamen der Held einen Schock.
„WAAAAAH! WAS MACHT DAS HIER? MACHS WEG MACHS WEG MACHS WEG“, schrie der Eigentümer.
„Das ist nur eine Raupe...EINE RAUPE!“
„Soll das Malon’s Geschenk gewesen sein?“
„Wohl kaum, es ist vermutlich noch nicht da. Der Paketdienst ist schon mal schneller gewesen!“
Währenddessen auf der Hylianischen Steppe: Ein Postbote bricht verzweifelt unter dem Gewicht seiner Lieferung zusammen. Passanten konnten den nun querschnittsgelähmten Bediensteten befreien, aber nicht rechtzeitig ins Krankenhaus bringen. Die Lieferung verzögert sich ein paar Tage bis Heiligabend.
„Meinst du, sie wollte mich nur reinlegen?“
„Das bezweifle ich stark!“
„Sicher?“
„Ganz sicher!“
Nachdem das Haus raupenfrei war, hauten sie sich aufs Ohr, um ein wenig Entspannung zu finden.
„Autsch! Sag mal, spinnst du?“

Am nächsten Mittag, pünktlich um 13:01 Uhr, haute sich der größte aller Kokiris den Kopf an. Im eigenen Bett schläft es sich nicht nur am besten, sondern auch der Weckdienst gehört zur Meisterklasse. Müde aufwachen gibt’s hier nicht!
„Auf geht’s, wir müssen nach den Kaninchen suchen!“
Sie verließen das Haus und kletterten wieder auf den Boden hinab, aber alles war still.
„Hallo?“, rief TomTom, doch keine Antwort.
Zügig flog er durchs ganze Dorf und zum Deku Baum, nur schwer atmend kehrte er wieder zurück.
„LINK!“
Er prustete schon richtig so aufgeregt war er.
„Alle sind verschwunden, ALLE!“

Die zwei starteten sofort in die verlorenen Wälder durch. Link musste vorsichtig sein, er war gar kein Kokiri und musste immer den Überblick behalten, denn dieser Ort war nicht für ihn geschaffen. Auch hier war es ruhig, zu ruhig. Es war kein Singen eines Vogels zu hören, kein Geraschel eines Dekus und kein Jaulen der Wolfsheimer, nur die eigenen Schritte im Gras. Trotz der Mittagszeit war es düster, die Sonne schien kaum durch die dichten Baumkronen hindurch. Ein eisiger Wind zog durch die Gegend, das Heldenteam fror und zitterte unaufhörlich, ihnen gefiel der Augenblick ganz und gar nicht. Die verlorenen Wälder waren sogar so verflucht, dass die Laubbäume ganzjährig ihre Blätter behielten.
„W-Was ist w-wohl mit den anderen p-p-passiert?“, fragte Link etwas ängstlich.
Seine Knie wurden weich und seine Zähne klapperten, als das Gelächter eines Horror Kids ertönte, ungefähr aus Südwesten. Dann ertönte es wieder, nur diesmal lauter und aus Nordwesten. Nun waren es bereits zwei verschiedenen Tonhöhen, fast synchron, sie kamen von überall her und das Geräusch wurde immer und immer schriller, da half selbst das Zuhalten der Ohren nichts mehr. Link wusste überhaupt nicht mehr, was mit ihm geschah. Er verkrampfte total am ganzen Körper und bewegte sich nicht mehr von der Stelle. Sein Arm verfärbte sich in ein ekliges braun, seine Haut wurde rau und nun ging gar nichts mehr. Das Gelächter der Horror Kids wurde von einem Rascheln verstärkt, Dekus! Nun hingen auch noch Blätter an seinen Händen und seiner Mütze, es war grausam. Der Held verwandelte sich in einen Baum.

Kapitel 12: Auf dem Holzweg (HA HA HA)

„NEIN!“, schrie TomTom verzweifelt, als er seinen hölzernen Freund sah.
Er konnte ihm als Fee und Waldbewohner helfen, noch hatte der Hylianer keine Wurzeln in die Erde geschlagen.
„Es ist nicht viel, aber immerhin etwas...“, murmelte die Fee und flog ein paar mal um den neuen Baum herum. Dabei verstreute er immer wieder eine Art Staub, sodass das Gewächs anfing, sich wieder zu bewegen. Ein greller Lichtblitz erschien an der Stelle und da, wo einst Link stand, welcher sich in einen Baum verwandelt hatte, lag nun ein kleiner Deku mit grüner Mütze.
„Link....?“
„TomTom...?“, flüsterte er.
„Du lebst...oder sind wir beide tot?“
„Nein Link, wir haben es geschafft, wir leben beide noch!“
Auch wenn der Begleiter nicht wirklich Augen hatte, kamen ihm Freudentränen. Er hatte bereits gedacht, sein Kumpel hätte dran glauben müssen, doch nun war er mehr oder weniger gut zurückgekehrt.
„Wir müssen den Wald retten!“, befahl der Held.
Tatsächlich war die schnelle Verwandlung mehr als ungewöhnlich. In normalen Fällen würde sie erst eintreten, wenn man sich mehrere Tage in den verlorenen Wäldern als Nicht-Kokiri aufhielt oder man sich verlaufen hatte. Die Aura des Bösen hatte die Überhand gewonnen und sich frei entfalten können. Die Verwandlung, die Halluzinationen, das leere Dorf, als das musste auf das Werk des Maskenhändlers zurückzuführen sein. Aus Angst und zur eigenen Sicherheit versteckten sich alle Dorfbewohner in ihren geheimen Plätzchen im Wald, sodass nicht mal der Grünbemützte sie finden konnten. Als dieser aufstand, merkte er auch, dass irgendetwas anders war...der Boden war so nah.
„WAS ZUM? TOMTOM, WAS STIMMT NICHT MIT MIR?“
„Link, es tut mir schrecklich Leid. Du hattest dich in einen Baum verwandelt. Ich konnte dich wiederbeleben, aber nicht in deiner ursprünglichen Form. Dich in einen Hylianer zurück zu verwandeln, das lag nicht in meiner Macht.“
„Ist in Ordnung. Ich sollte dir dankbar sein, immerhin hast du mir das Leben gerettet. Ohne dich wäre ich für immer nur ein alter Baum hier im Wald geworden, den niemand als etwas Besonderes ansieht, weil es so viele gibt. Ich bin nun ein Deku...so fühlt sich das also an...“

Fakt war, dass sich die zwei Hasen im Wald nicht verwandeln konnten, da sie Tiere waren, sie mussten von den Helden gestoppt werden.
„Ich glaube nicht, dass wir in dieser Verfassung die Kaninchen so leicht stoppen können. Wir müssen den Spieß rumdrehen und sie in eine Falle locken. Nun ist unser Gedächtnis gefragt und nicht unsere Stärke!“, erklärte der Helfer.
Die Suchaktion begann und die komplette Waldlichtung wurde abgesucht. TomTom überflog das Labyrinth mit den gefährlichen Wächtern, eines der Übeltäter befand sich darin.
„Link, du bist nicht in der körperlichen Verfassung, die Wachen zu besiegen. Du musst dich unbemerkt an ihnen vorbeischleichen“.
Der kleine Deku guckte behutsam um die Ecke der Hecke, um die Feinde zu beobachten. War ein Wächter am Ende eines Ganges angekommen, so drehte er sich blitzschnell um, so auch dieses mal. Link schaute sofort wieder weg und presste sich mit dem Rücken ins Gebüsch, um unbemerkt zu bleiben. Das Rascheln ließ den Wächter kurz zucken, aber als er nach kurzer Wartezeit nichts mehr vernahm, lief er einfach weiter. Die Nervosität überkam den Deku, plötzlich fühlte er sich ohne Waffen so hilflos und unterlegen, das war er gar nicht gewohnt. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter, als die muskelbepackte und riesige Person mit schweren Schritten an ihm vorbei lief. Erst zögerte er, bis er realisierte, dass es seine Chance war. Augenblicklich rannte er hinter der Wache ins Labyrinth und das in die Richtung, aus der sie gekommen war, jedoch war dies erst der Anfang. Mit der gleichen Taktik galt es noch, drei weitere Wächter zu überwinden, bis das Duo beim Kaninchen ankam. Gegenüber dem Deku hatte es eine sehr angrifflustige Haltung und machte kurzen Prozess. Im letzten Moment wich der kleine Link mit einer Umdrehung aus und rannte mit Höchsttempo davon, was im Vergleich zu seiner ursprünglichen Form relativ langsam war. Der Hase verfolgte ihn erbittert und kam immer näher, des Weiteren hatte ihn ein Wächter bemerkt und mit lautem Gebrüll und nach vorne gerichteten Speer sprintete dieser los. Die Gefahr kam von überall, aber der Abenteurer musste damit umgehen und lies sich, trotz seiner spürbaren Angst, nicht unterkriegen. Er sprang sofort ins Gebüsch, die Wache rannte an ihm vorbei ohne großartig stoppen zu können und spießte den bösen Hasen auf, sodass das Blut dessen Waffe hinunterfloss.
„Wow...“, prustete der Held, „war das vielleicht knapp...“

Von nun an beschloss er, sich durch die Hecken zu kämpfen und nur in der Not auf den offensichtlichen Wegen zu laufen. Unbemerkt drang er bis zum Waldtempel vor, den er in dieser Form allerdings nicht betreten konnte. Der zweite Hase saß auf dem kahlen Baum und es wäre ein Kinderspiel gewesen, ihn mit dem Enterhaken runter zu ziehen, aber ein Deku konnte mit dieser Waffe nicht umgehen. Seine neue Fähigkeit ließ ihn aber Blasen machen und diese bildete er mit seinem Mund. Ein Schuss nach dem anderen feuerte er ab, aber der Wind trieb sie immer wieder zur Seite. Als dieser sich gelegt hatte, traf Link und das Kaninchen fiel unsanft auf den Boden, sodass es sich etwas verstauchte. TomTom stürzte auf es herab und das Dream Team hatte wieder einmal saubere Arbeit geleistet. Der rote Stachel wurde entfernt, diesmal aus dem linken Vorderbein, und das Tier hoppelte zufrieden davon. In gewisser Weise war es traurig, dass die unwissenden Geschöpfe es teilweise nicht überlebten, der Maskenhändler sollte dafür büßen. Wie konnte er es wagen, die harmlosen Tiere so zu manipulieren? Es waren nur seine egoistischen Zwecke, die ihn dazu brachten, von Selbstverteidigung konnte da nämlich nicht die Rede sein.

Nun mussten sie wieder durch die verlorenen Wälder zurück ins Dorf kehren. Die Kokiris hatten die gute Aura bereits wieder wahrgenommen und sich daheim versammelt.
„Endlich ist hier im Wald alles wieder beim Alten!“
Darüber freute sich Link sehr, seine Heimat sah er nicht sonderlich gerne leiden. Der Rückweg durchs Labyrinth war dieses mal einfacher, denn vom Waldtempel aus gesehen war direkt zu Beginn eine Leiter und man konnte oben auf den Hecken laufen. An der Wand hing ein weißer Zettel, der Deku nahm ihn an sich.
„Nanu, eine Nachricht, was steht denn drauf?“
Dort stand „H E L P !“ aber die Schriftzeichen waren ihm unbekannt und er verstand die Bedeutung nicht. Plötzlich ertönte ein rhythmisches Pochen, es kam direkt aus den Wäldern und klang bedrohlich.
„Ich befürchte Schlimmes...“
TomTom ahnte bereits eine neue Gefahr, doch sie mussten dort hin, es gab keinen Notausgang. Am Ende des Labyrinths hing ein zweiter Zettel, es stand nichts drauf, aber eine Zeichnung mit ein paar Bäumen und einer schwarzen dünnen Figur war zu erkennen.
„W-w-was hat d-d-das zu bedeuten?“, bibberte der hilflose Deku, welcher sich in seiner neuen Form immer noch unwohl fühlte.
„Ich weiß es nicht...ich weiß es nicht“
Es wurde immer düsterer, die Atmosphäre spannte sich richtig an. Sowohl Link, als auch TomTom blieben mucksmäuschen still, sie vernahmen immer wieder das Pochen, aber sahen nichts, bis sie einem dritten Zettel über den Weg liefen, er hing an einem Baumstamm.
„C A N’ T...R U N“
Es war gruselig, denn sie wussten nicht, was es damit auf sich hatte. Weiterhin wurde das Pochen verstärkt und ein Dröhnen hinzugefügt.
„Link, wir müssen ganz schnell hier raus, ich spüre etwas in der Nähe, SCHNELL!“
Sie fingen an immer zügiger und zügiger zu laufen.
„Bloß nicht umdrehen!“, befahl die Fee, aber es war bereits zu spät.
Hinter ihnen, nicht weit entfernt, stand ein Mann im Anzug. Seine Arme waren unmenschlich lang und sein weißer Kopf komplett ohne Gesicht. Dem Grünbemützten stockte der Atem, er brachte keinen Ton mehr heraus. Die vierte Seite war in Sicht, aber die zwei ließen sie einfach hängen, ihnen war das Ganze nicht geheuer. Der unheimliche Mann kam immer näher und der Ausgang war gefühlt immer weiter weg. Ein schriller Alarmton schallte durch die Gegend, es war kaum auszuhalten.
„ICH WILL HEIM!“, heulte der kleine Deku, seine Gefühle wurden viel sensibler seit der Verwandlung, er spürte es richtig.
WUMM! Der gruslige Verfolger hatte sich unmittelbar vor sie teleportiert versuchte bereits, die zwei mit seinen Armen zu schnappen, doch er verfehlte sie um Haaresbreite.
„AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH, LINKS, NACH LINKS!“, schrie TomTom und ihnen ging die Kondition so langsam aus, den Dauersprint waren sie nicht gewohnt. Sie hechelten und bekamen kaum noch Luft, aber konnten keinen Abstand aufbauen.
„Was ist das nur für ein Psychopath?“, dachte sich der Abenteurer und endlich kamen sie am Ausgang an, doch da stand ein unüberwindbarer Zaun.
„WAS?“, rief der Begleiter, doch es war zu spät, der Würgegriff des Mannes zerquetschte ihn.
„Nein, TomTom! Lass mich in Ruhe, LASS MICH....NEEEEEEIN!“
Dem Held wurde schwarz vor Augen.
Link brüllte lautstark los.
„Ganz ruhig, wir sind doch daheim!“
„TomTom...“, sprach er ganz außer Atem, aber überglücklich, „dir geht’s gut!“
„Natürlich, mir geht’s blendend!“
„A-Aber, wir wurden gerade von so einem seltsamen Mann verfolgt, es ertönten überall abartige Geräusche und er hat uns umgebracht und...“
„He he, der Wald scheint dir einen Streich zu spielen. Ich habe mich schon gewundert, während unserem Rückweg warst du durchgängig still“.
Es war alles nur eine Halluzination.

Stark eingeschränkt und den Wald gerettet betraten die zwei wieder die Hylianische Steppe, welche nicht nur immer schön anzuschauen, sondern auch nicht umgehbar war, wenn man reisen wollte. Von den Wäldern aus gab es eine Abkürzung zum oberen Ende des Zora Flusses, aber diese konnten sie nun nicht nehmen, da Dekus das Wasser nicht vertrugen. Ein Zuviel würde ihnen schädigen und tauchen war absolut nicht möglich. Es wurde ihn glücklicherweise die Fähigkeit gegeben, für kurze Zeit dank der Oberflächenspannung über das Wasser zu springen. Der Zora Fluss mündete in einem kleinen Teich und dieser ging wiederum als kleiner Fluss weiter bis durch den Burggraben der Stadt und danach verließ er die Steppe.

Eine der schwersten Etappen stand nun an, der Fluss musste bis ganz oben bezwungen werden. Als Hylianer wäre das kein Thema gewesen, doch der kleine Deku Link stand vor einem Problem...

Kapitel 13: Wasser marsch!

Die Rabbitbusters schritten am Zora Fluss entlang. Schon nach kurzer Zeit ging es auf der linken Seite des Fluss nicht mehr weiter, die Seite musste gewechselt werden.
„Link, als Deku kannst du bis zu fünf mal über das Wasser hüpfen. Schaffst du es bis dahin aber nicht an Land, wirst du untergehen. Pass auf!“, warnte TomTom.
Der kleine Deku nahm kräftig Anlauf und sprang so weit er konnte. Doch plötzlich bekam er es mit der Angst zu tun, als er sich dem Wasser näherte, er hatte Angst, dass er untergehen und sterben würde. Sofort schloss er die Augen und öffnete sie erst wieder, als er festen Boden unter den Füßen hatte.
„Wie...wie hab ich das geschafft?“, fragte er sich und betrachtete seine winzigen Füßchen.
„Du bist nicht mehr im Körper eines Hylianers! Nutze deine neuen Fähigkeiten und mache sie dir zu deinem Vorteil!“
„Das ist ja ein Traum!“, rief dieser begeistert und sprang wieder, diesmal mit geöffneten Augen, auf die andere Seite.
„Wow, das macht Spaß!“
Schnell führte der Spaß zu Übermut und er geriet in Straucheln, sodass sein Sprung deutlich kürzer wurde und damit auch seine folgenden. Nur haarscharf erreichte er das Ufer, beinahe hätte er einen Herzstillstand erlitten.
„ACHTUNG! Konzentrier dich!“
„Ok...“
„Konzentrier dich!!!“
„OK!!!“

Es kostete viel Kraft, Kondition und Konzentration, sich den Fluss hochzuarbeiten. Allmählich wurde es wieder dunkel, doch bevor sie nicht die Höhle der Zoras erreicht hätten, würden sie kein Nickerchen machen. Ein paar Oktoroks lauerten im Wasser und griffen oftmals von hinten an, die Blasen des Dekus prallten an ihnen ab, als wären sie nichts. Somit stellten sie in der aktuellen Lage eine akute Gefahr dar, die man immer im Auge behalten musste. Bereits zwei mal konnte die Fee Link vor einer Kugel, die die Feinde immer spuckten, beschützen.

Nun war es erneut Nacht, ein schöner Halbmond glänzte am klaren Sternenhimmel. Das Rauschen des Wasser erzielte eine beruhigende Wirkung und als es immer lauter wurde, wussten die Freunde, dass der Wasserfall, welcher sich am Eingang des Zora Reiches befand, unmittelbar in der Nähe sein musste.
„Der Wasserfall...“
Es war ein unvergleichlicher Anblick, leichte Wasserspritzer flogen herrlich erfrischend in alle Richtungen.
„Das Lied, das Lied!“
In der normalen Verfassung war der Wasserfall viel zu stark. Der Held musste zunächst Zelda’s Wiegenlied spielen, welches er einst von Impa beigebracht bekommen hatte. Er zückte seine Okarina, doch irgendetwas war anders. Er hielt kein kleines Instrument mehr in seiner Hand, nein, es waren riesige Trompeten.
„Link, das sind die Deku Pfeifen! Sie ersetzen deine Okarina!“
„Erstaunlich...“
Er spielte das Lied, als wäre nichts gewesen. Aus unerklärlichen Gründe wurde der Wasserfall schwächer und das Rauschen des Wasser leiser. Nur noch wenige Wassermassen flossen hinab, sodass man einen klaren Blick auf das hatte, was dahinter war, nämlich der Eingang zum Zora Reich. Mit einem kurzen schnellen Sprung gelangten sie dorthin und es war traumhaft schön. Ein ruhiges natürliches Fleckchen in einer großen Höhle, am Boden gefüllt mit Wasser.
„Hier können wir uns ausruhen...“, flüsterte der Grünbemützte und fing an zu gähnen.
Der Schlafsack war ihm nun viel zu groß, genauso auch die Decke. Mit dieser konnte er sich nun als Deku einwickeln und das war mehr als warm und gemütlich, sogleich schlief er ein.
Morgens weckte ihn ein verwunderter Zora.
„Ein Deku? Hier? Am Ort des Wassers?“, fragte er.
„Es ist Link, der Herr der Zeiten, Retter Hyrules, Beschützer der Witwen und Waisen! Der Link, der den Reichen das Geld klaute und den Armen übergab! Der Link, der an den langen Haaren der Prinzessin den Turm des Schlosses hochkletterte! Der Link, der im WM Finale 2014 unter dem Alibi „Götze“ den Siegtreffer gegen Argentinien schießen wird!“, prahlte der Begleiter.
„Was ist ein Argentinien?“, fragte der Zora erneut, verwirrter als vorher.
„Vergiss es einfach wieder...“
Die Bewohner der Gegend staunten nicht schlecht über einen Deku in ihren Heimat, doch die Nachricht verbreitete sich schnell, wer dieser jenige in Wirklichkeit war.
„Link, Euer Ehren, Ihr müsst uns helfen!“, flehte ihn der Zora König an, „Wir haben diese Woche dem großen Lord Jabu Jabu zwei Kaninchen serviert, doch seitdem ist er nicht mehr der Alte“.
„Wie oft hab ich euch schon gesagt, ihr sollt nicht euren radioaktiven Sondermüll in ihm entsorgen? Aber ja, diesmal sind es wirklich die Hasen, und wir sind hier, um sie zu stoppen!“
„Ich danke Euch von ganzem Herzen, Ihr schafft das, davon bin ich überzeugt! Meine Tochter, Prinzessin Ruto, kennt Ihr ja bereits. Sie wird Euch begleiten und durch den Lord führen!“
Der König fing an, Platz zu machen, und rutschte beiseite. Es vergingen genau 365 Tage, sodass es gar nicht auffiel, da Weihnachten erneut vor der Tür stand. Doch aus Liebe gegenüber den Mitmenschen spielte er einfach die Hymne der Zeit und reiste ins vorherige Jahr, sodass exakt null Sekunden vergangen waren. Das Rüberrutschen übersprang er also einfach und das Abenteuer konnte fortgesetzt werden.

Prinzessin Ruto freute sich sehr, ihren Traumprinzen wieder zu sehen. Der Alpha äh Zora Saphir galt bei diesem Volk als Verlobungsring und Link hatte ihn damals benötigt, um sieben Jahre in die Zukunft zu reisen.
„Oh, das ist also mein Verlobter, schön dich wieder zu sehen, hihi!“
Sie strahlte förmlich, obwohl Link nicht mehr der Alte war, und konnte es kaum erwarten, erneut Lord Jabu Jabu zu betreten. Wer spaziert nicht gerne in den Gedärmen anderer herum, wenn einem langweilig ist? Auf der Stelle öffnete der Lord sein großes gieriges Maul und Ruto, Link sowie TomTom traten ein. Schon im zweiten Raum (man muss wissen, es gab Türen, Schalter, robuste Kühe und sogar Fahrstühle in Jabu Jabu) lagen halb verdaute Kaninchen am Boden herum, sie rührten sich nicht mehr.
„Ihre Augen sind schwarz!“, rief die Fee, welche eine wichtige Entdeckung gemacht hatte.
„Jabu Jabu scheint so aufgewühlt zu sein, weil die roten Stacheln noch in ihm stecken!“
In der Tat sorgten zwei vom Bösen besessene Geschwüre für kräftig Wind in der Bude. Sie bemerkten die Eindringlinge in „ihrem“ Reich und griffen sofort an. Sie sahen wie rote Klumpen aus, die scharfe Reißzähne hatten und sehr hoch springen konnten.
„Uh-oh...“, stutzte der kleine Deku, denn er befürchtete, dass er alleine keine Chance hatte.
Die Gegner sprangen hoch und landeten hinter den Freunden, Link griff direkt mit der Wirbelattacke und einigen Blasen an, aber es hatte keinen Zweck. TomTom stürzte sich mit aller Kraft ins Gefecht und kämpfte mit allem, was er hatte, also zwei Flügeln und einer Kugel, die sein Körper war.
„Ruto, JETZT!“, schrie er, nachdem die Geschwüre abgelenkt waren.
Die Zora Prinzessin warf mit einer Holzkiste nach den Bösen und trat fest gegen sie. Wie bei einem Dummy bildete sich eine große Delle in deren Körper und dann wurde es mit stärkerer Kraft zurückgeschleudert. Die Holzkiste traf Ruto mit voller Wucht und sie sackte am Boden zusammen.
„Nein, Prinzessin!“, heulte der Kleine und rannte zu ihr.
„Wir geben nicht auf!“
Einer der beiden Geschwüre hüpfte erneut nach oben und riss sein Maul weit auf. Mit einem Satz verschlang es die Fee, aber ihr Kumpel ließ das nicht zu. Ein heftiger Tritt an den Rücken und der Begleiter wurde wieder befreit, dafür musste der Lebensretter einen kräftigen Rückstoßschlag einstecken, der ihm das Bewusstsein raubte. TomTom konnte es nicht fassen, seine Freunde lagen beide hilflos da und die zwei Feinde konzentrierten sich nur noch auf ihn. Er wusste, dass er chancenlos war und eine Träne kullerte ihm den Körper hinab. Als sie am Boden aufschlug, zuckten die Geschwüre zusammen...Gefühle...
Mittlerweile fing er richtig an zu heulen, seine Augen waren dabei geschlossen und er bekam die Reaktion der Bösewichte gar nicht mit. Er wartete nur darauf, dass er für immer und ewig verschlungen werden würde, doch als nach einiger Zeit immer noch nichts geschah, öffnete er wieder die unsichtbaren Augen. Die Feinde flossen wie geschmolzene Schokolade auf dem wärmenden Kamin zur Weihnachtszeit einfach dahin, sie ertrugen den Anblick der Trauer einfach nicht. Zurück blieben nur noch die roten Stacheln, die die Fee ein für alle mal entsorgte.
„Das kam...unerwartet...“, dachte sie sich nur, „als wäre ich in einer Geschichte, bei der dem Autor die Ideen ausgegangen wären...“
So schnell wie möglich holte sie Hilfe und die zwei Bewusstlosen kamen in der Zora Höhle langsam wieder zurück, nicht wissend, was geschah.
„TomTom!“, sprach der König, „Saubere Arbeit! Ich schulde dir etwas, doch nun ist es wichtiger, dass es Link und meiner Tochter wieder gut geht“.
Die zwei Geschwächten kamen mit der Zeit wieder zu ihren alten Kräften zurück, Bewohner der Höhle hatten sie verpflegt.
„Machs gut Link und viel Erfolg auf deiner Reise!“, wünschte Ruto dem Helden und küsste dem kleinen Laubkerl auf die Wange.
„Hihihi...“
Das Dream Team verließ nach dem wohl kuriosesten Teil des Abenteuers die Höhle der Zoras.
„TomTom, was genau ist eigentlich mit den Gegner geschehen?“, fragte der Kleine neugierig.
„Oh, du musst wissen...he he...alleine beim Anblick meines Bizeps sind sie vor lauter Angst geflohen!“
„Haha, vermutlich...“, lachte der Deku und mit guter Laune spazierten sie zur Mittagssonne zurück in Richtung Steppe.

Kapitel 14: Kleiner Kerl, großes Hirn!

„TomTom, der letzte Ort unseres Abenteuer steht bevor, dann haben wir Weihnachten gerettet!“
„So ist es. Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen werden. Möge das Glück stets mit uns sein!“
Das kleine Dorf Kakariko lag nahe Hyrule Stadt, die Freunde hatten tatsächlich in wenigen Tagen die komplette Steppe abgegrast. Sehr viele Treppenstufen aus Stein führten hinauf, bevor man dort war. Ein hölzernes Schild zwischen zwei Zäunen markierte den Eingang. Besonders Obdachlose waren hier willkommen, für diese Leute wurde Kakariko schließlich einst von Impa gegründet.
„Hier sieht es aus wie immer, ich frage mich, was die Kaninchen diesmal angestellt haben...“
Sie guckten sich ein wenig um, bis sie ein Haus erblickten, um das die zwei Tiere ständig liefen. Bestialisch kratzten sie an die Türen und versuchten Löcher in den Keller des Hauses zu buddeln. Sie hatten sogar die Kraft, nach mehreren Hieben die dünnen Fensterscheiben zu zerbrechen.
„Da sind sie, Link! Sie brechen in das Haus ein“.
Der erste Hase sprang durch das nun offene Fenster ins Gebäude und plötzlich war ein kräftiges „Nimm das!“ zu hören. Die Stimme klang sehr hoch und noch nach einem Kind, aber keineswegs ängstlich. Mit einer Wucht flog der Eindringling aus dem Fenster heraus und landete draußen an einer Mauer.
„WAS ZUM...?“, brüllte der Deku verwirrt und schaute durchs Fenster.
Ein kleiner Junge hatte Fallen gegen die Tiere gebaut und die unter dem Fensterbrett besaß eine Katapult-Wirkung. Er freute sich riesig und rannte sogleich die Treppe hinab. Der andere Störenfried hatte sich bereits ein tiefes Loch gegraben, der Stachel verlieh diesen beiden viel Durchhaltevermögen und Kraft, dafür waren sie nicht die Schnellsten. Das Loch führte in den Keller der Wohnung, wo der Junge den kompletten Boden eingerieben hatte, welcher nun spiegelglatt war.
„Ha ha!“, lachte er, als der Hase sich nicht mehr unter Kontrolle halten konnte und wild durch den Raum rutschte. Unaufhörlich prallte er gegen die Wand oder ein Regal, stand aber immer wieder auf. Dann bewarf er ihn mit sämtlichen Bällen und da dieser auf der glatten Oberfläche nicht schnell genug vom Fleck kam, erwischte es ihn richtig. Scheinbar hatte der Kleine alles unter Kontrolle, die Macht des Bösen war fast schon chancenlos.

Währenddessen grub sich der erste Störenfried hinter dem Haus unter dem Zaun durch. Mit Leichtigkeit kletterte er durch die Katzenklappe an der Gartentür ins Haus. Gerade in diesem Moment, als er sich sicher fühlte, wurde er von Eiswasser überkippt. Die Öffnung der Klappe hatte eine Kettenreaktion ausgelöst, da sie Dominosteine umkippte, die ein Katapult mit einer Kugel auslösten. Diese wiederum flog in einen Behälter, der sich auf einer Waage befand und durch das zusätzliche Gewicht nach unten ging. Auf der anderen Seite stand eine gefüllte Dose, welche nun leichter war und nach oben ging, wo sie an ein Brett stieß, auf dem der Eimer mit Eiswasser stand. Der Inhalt floss nicht nur raus, sondern die gesamte Konstruktion krachte auf das Kaninchen. Es war nun völlig durchnässt und der schlaue Junge schickte es mit einer Schaufel wieder nach draußen ins kalte. Der eisige Wind ging durch das nasse Fell und das Tier konnte dies nicht ertragen. Verzweifelt wollte es zurück ins Warme, aber TomTom stoppte es, sodass der Deku ihm den Stacheln entziehen konnte. Es wurde wieder friedlich und das Duo betrat das Haus, wo der Bewohner sie bedrohlich anschaute.
„Raus hier! Verbündete der Kaninchen habe hier nichts zu suchen!“, rief er.
„Wir wollen dir helfen“, erklärte der Begleiter. „Diese Tiere haben einen roten Stachel im Fell stecken, der sie so bösartig veranlagt. Wir haben eins der beiden bereits gerettet, wo ist das andere?“
Um überzeugend zu klingen zeigte Link den roten Stachel und den Hasen mit nun wieder schwarzen Augen.
„Es ist im Keller!“
Die drei schritten hinab, der letzte Verbleibende kletterte gerade die Holztreppe hinauf, Stufe für Stufe, obwohl er so klein war.
„Hier ist Endstation“, fauchte das Kind und trat das Tier wieder auf den Kellerboden zurück.
„Es hat mich gebissen! Es wollte meine Wertsachen stehlen und das andere hat unsere Fenster zerstört! Ich habe nichts gemacht, ich war nur hier!“, erklärte er wütend und mit geballten Fäusten.
Das letzte Kaninchen war nun außer Gefecht, den Fall auf den glatten Boden konnte es nach den vielen Prellungen nicht wegstecken. Der Deku erlöste es von seinen Qualen und trug es nach oben.
„Wer bist du und wo sind deine Eltern?“, fragte TomTom.
Der Junge antwortete: „Ich bin Kevin. Meine Familie ist in den Urlaub gefahren, aber sie haben mich einfach hier zurückgelassen! Als ich aufgewacht bin, waren alle bereits weg, ich habe auch viele Brüder und Schwestern. Seitdem bin ich ganz alleine zu Hause und passe auf alles auf!“
„Du bist erstaunlich, junger Mann, ein wahrlich kluges Köpfchen. In dir sehe ich Potential, du kommst mal ganz groß raus!“, lobt die Fee ihn.
„Genau!“, bestätigte der Abenteurer, „du hast das Böse ganz alleine bezwungen. Hier sind durch ganz Hyrule gereist, um die Leute vor diesen Kaninchen zu retten, nur die Allerwenigsten konnten sie bezwingen und zu denen gehörst du!“
Kevin fühlte sich geehrt, so viele Komplimente hatte er noch nie auf einmal bekommen. Oft hatte er Streit mit seiner Familie, da er andere Ansichten hatte, besonders seine Mutter war sehr oft sauer auf ihn.
„Also, Kevin, pass gut auf dich auf, ich weiß, du kannst das! Deine Familie kommt sicherlich bald, wir haben sie nämlich am Hylia See getroffen und sie waren sehr besorgt um dich. Selbst wenn nicht immer die beste Stimmung ist, im Inneren lieben sie sich sehr und das solltest du auch tun, du hast ihnen einiges zu verdanken!“
„Ja, ich weiß. Aber es ist nicht immer einfach, ich verstehe sie oft nicht“, murmelte der Junge.
„Glaub mir...“
„Das tue ich. Achso, ähm, bevor ich’s vergesse: Könnt ihr mir beim Aufräumen helfen? Meine Eltern bringen mich noch um!“
Die Rabbitbusters lachten über diese Formulierung und gemeinsam brachten sie schnell das Haus wieder auf Vordermann, nur die kaputte Fensterscheibe war nicht so leicht zu ersetzen, daher verdeckten sie die offenen Stelle.
„Man sieht sich, Kevin!“, sagte Link, als er das Gebäude verließ.
„Machs gut!“
„Tschüss Leute, danke für die Hilfe!“, rief er den zweien noch hinterher und winkte.

Als sie wieder die Steppe betraten, färbte sich der Himmel rötlich, der Sonnenuntergang nahm seinen Lauf.
„Herrlich...so hört eine Reise auf. Sie hatte zwar so ihre Höhen und Tiefen, aber sie war gut!“, erzählte der Held.
„Ja, das war sie wirklich. Du scheinst dich ja ziemlich an dein neues Äußeres gewöhnt zu haben!“
„NEEEEEIIIN!“, brüllte der Deku, „DAS HAB ICH JA GANZ VERGESSEN!“
Ein hämisches Gelächter ertönte und im fernen Nebel erschien eine Figur, die immer näher trat.
„Mein Junge, ich kann dich zurück verwandeln, wenn du willst!“, sagte sie.
„Ja, bitte!“
„Nicht so hastig!“
Die Person trat näher und die Stimme klang plötzlich gar nicht mehr freundlich. Es war der Maskenhändler, welcher nun brüllte:
„DU HAST MEINE KANINCHEN ÜBERWÄLTIGT! Jahrelange Arbeit habe ich in diese Stacheln gesteckt und DU...DUUUUU ruinierst mir das innerhalb von wenigen Tagen, dafür sollst du in der Hölle schmoren!!!“
„Du verwandelst ihn auf der Stelle zurück, wenn wir dich niedermetzeln!“, forderte TomTom.
„Abgemacht!“, sprach der Händler, „aber wenn ich euch besiege, wird er für immer ein Deku bleiben. Wir haben einen Deal, hehehe...“
Link stockte der Atem. „Für immer....?“

Kapitel 15: Wandlungskunst

„Das wird nie geschehen, wir machen dich platt!“
TomTom ermutigte seinen Kumpel und gemeinsam mit einer guten Taktik würden sie es sicher schaffen.
„Auf geht’s Link, zeig ihm dein Können!“
Der Begleiter schwirrte rasend schnell um den Maskenhändler, welcher wild mit den Armen fuchtelte und die Nervensäge wegschlug. Schnell wurden Blasen von Link abgefeuert, die dem finalen Boss ins Gesicht flogen und dort platzten.
„MEINE AUGEN!“, schrie dieser, „na wartet, jetzt leg ich los!“
Er kramte die Fels Maske aus seiner Tasche und setzte diese auf. Nun war er unsichtbar wie ein Stein und das Duo konnte seine Bewegungen nicht mehr sehen.
„Verdammt, wo ist er hin? TomTom, Analyse!“
„Er trägt die Fels Maske, wir können seine Bewegungen nicht mehr sehen. Doch nur einer unserer vier Sinne ist nun blockiert, es ist noch lange nichts verloren!“
Der Händler griff den Deku von hinten mit einem kräftigen Hieb an.
„Hehehehe...“, lachte er und rannte um ihn herum.
Der Held nahm sofort die Deku Pfeifen zur Hand und blies mit voller Kraft hinein, sodass es wahnsinnig lauter und schiefer Ton entstand.
„ARGH!“, schrie der Bösewicht und hielt sich die Ohren zu.
„Jetzt geht’s dir an den Kragen!“, rief der Begleiter, welcher durch den Schrei die Position analysiert hatte. Er wollte ihm an den Kopf fliegen, traf aber den Hals, genau den Kehlkopf, also auch einen Kopf. Das war eindeutig Glück, denn dieser griff sich an den Hals vor Schmerzen und die Maske fiel ab, der Deku zerbrach sie.
„NEIN...“, schrie der Gauner entsetzt, als eines seiner wertvollsten Stücke zerstört wurde.
Ohne hinzugucken griff er eine neue Maske aus seinem Beutel und setzte sie auf, es war Kamaros Maske. Plötzlich fing er an zu tanzen und geheimnisvolle Musik erklang.
„Verdammt! Falsche Maske!“, rutschte ihm wütend heraus und nun trug er die Hasenohren, welche seine Geschwindigkeit im Kampf deutlich erhöhte.
„Link, er hat sehr an Schnelligkeit gewonnen, wir müssen wieder taktisch handeln!“
Nun sah der Übeltäter sogar richtig ulkig aus. Gelbe Hasenohren, orangene kurze Haare, lilane Kleidung und ein großer brauer Rucksack auf dem Rücken, an dem weitere Masken befestigt waren.
„Spürt die Kraft der Wildnis!“
Link prahlte: „Pah, wir haben genug Hasen aufgehalten!“
Nur der Händler war diesmal deutlich schneller als der Deku und selbst die Fee hatte so ihre Probleme, mithalten zu können. Der Grünbemützte setzte nun auf seine Kreiselbewegungen und nahm nicht an Tempo zu, sondern attackierte auch gleichzeitig damit. Direkt wurde er mit einem großen Satz angegriffen, doch die Drehung im richtigen Moment konterte.
„TomTom, deine Chance!“
Dieser stieß dem Maskenhändler die Hasenohren vom Kopf und der Deku warf sie in den Fluss.
„HÖR AUF, STÄNDIG MEINE MASKEN ZU VERNICHTEN!“
Der Zorn des Gegners wuchs und wuchs mit jeder Kampfphase, er glühte schon richtig rot im Gesicht, das wunderbar zu seiner Haarfarbe passte.

„Nun spürt ihr meine gewaltige Kraft, die Goronen Haut!“
Die Goronen Haut war eine spezielle Maske, welche komplett Einfluss auf den Übeltäter nahm und ihn in einen Goronen verwandelte, mit orangenem Haar.
„HAAAR!“, brüllte er, „MEINE SCHLÄGE KÖNNT IHR NICHT AUSHALTEN!“
Er rollte sich zusammen und stampfte mit großer Kraft auf den Boden, sodass der Umkreis erzitterte. Mit einer Art Quieken fiel Deku Link um und kam nicht so wieder schnell hoch.
„Gratulation, du bist der erste Deku, der fliegen kann!“, sprach der Feind und die Power des Goronen reichte locker flockig gegen einen kleinen Laubkerl aus, welcher zwanzig Meter über die Steppe flog und mitten im Dreck landete. Er schürfte sich sein kleines Holzgesicht an einem Stein auf, sodass eine dicke Kerbe über seine Wange verlief, es schmerzte sehr. Der Nachteil des Bergvolkes war die Geschwindigkeit, welche sie lediglich mit Rollen ausgleichen konnten.
„Du kriegst mich nicht, du kriegst mich nicht!“, lachte die Fee und schwebte immer über seinem Kopf. Weder das Erdbeben, noch Schläge in der Luft konnten sie treffen.
„Was willst du jetzt tun, hmm?“
Sie provozierte schon richtig, es stand in dieser Situation unentschieden, keine konnte etwas dem anderen antun.
„Dann kümmere ich mich halt um deinen Freund, blöde Fee!“, brummte der böse Gorone und rollte auf den kleinen Deku zu.
„Wirst du nicht!“, rief eine Frauenstimme entschlossen, es war Zelda. Augenblicklich feuerte sie einen Lichtpfeil auf den Maskenhändler, welcher in sich zusammenzuckte und wieder seine gewöhnliche Form annahm.
„Prinzessin!“, rief TomTom voller Freude.
„Habt ihr mich vermisst? Hihi!“
Ihre Haare wurden vom Wind etwas in ihr Gesicht geweht, doch das störte sie nicht, der Fokus lag auf dem Kampf.
„Da komm ich ja genau richtig, aber wo ist Link?“
Die Prinzessin war sehr besorgt um ihren Kindheitsfreund, als dessen Begleiter zu dem kleinen Deku flog, der angeschlagen am Boden verweilte. Zelda erschrak, so hatte sie ihn noch nicht gesehen.
„Armer Link...“, trauerte sie, doch ihre Laune schwang schnell um. Sie wendete sich an den Feind: „DUUU...“
„Ihr werdet mich nicht besiegen!“, antwortete dieser energisch und setzte sich die Kabumm-Maske auf. Auf dieser war ein Totenkopf abgebildet und plötzlich sprengte er sich selbst in die Luft. Die Reichweite war gigantisch und alle vier am Kampf Beteiligten wurden von der Explosion getroffen. Auch der Händler selbst musste den Rückstoßschaden mit davontragen, doch diese unerwartete Aktion war ein offensichtlicher Vorteil. Die Fee lag bewusstlos am Boden, ihr winziger Körper konnte nicht stand halten. Zelda und Link waren noch geistig anwesend, aber verletzt. Der Feind rappelte sich langsam auf.
„Nehmt Abschied von eurem kleinen Freund!“
Mit seinen großen Stiefeln trat er TomTom dem Erdboden gleich.

Kapitel 16: Außer Kontrolle

„NEEEEEIIINNNNN!“, brüllte der Held voller Entsetzen, er konnte nicht glauben, was seine Augen gerade gesehen hatte.
„DUUU...DU MÖRDER!“
Seine Wut überwältigte ihn, dennoch kamen ihm die Tränen ins Gesicht.
„DU HAST MEINEN BESTEN FREUND UMGEBRACHT, DU ELENDES SCHWEIN!“
Zelda war geschockt. Nach kurzer Erholungszeit in dieser Kampfpause, bei der alle geschwächt waren, versuchte sie ihren Freund zu trösten, doch es hatte keinen Zweck. Er rannte zu seinem Begleiter hin, doch er fand nur noch ein geplättetes, regungsloses Wesen, das zerknickte und zerrissene Flügel hatte. Vor lauter Trauer nahm er es in seine Hände, dann überkam es ihn total, er hielt dem Druck nicht mehr stand. Tausende Tränen verließen seine Drüsen, er weinte lautstark um seinen besten Kumpel.
„Und jetzt, der Moment, auf den ich so lange gewartet habe...der Todestoß!“, lachte der Maskenhändler und zog eine Maske auf, die von vollkommener Bosheit ummantelt wurde...Majoras Maske. Diese hat ein komplette Eigenleben und übernahm sofort Kontrolle über den Träger, um ihre eigenen gefährlichen Pläne umzusetzen. Ein schriller Schrei fuhr aus dem Hylianer, bevor er sein Bewusstsein verlor und seine Maske sich an sein Gehirn koppelte.
„Du Narr...“, sprach sie, „du hast doch keine Chance! Kämpfe gefälligst wie ein Mann!“
Mit den Kräften des Maskenhändlers gab sie dem Helden seine ursprüngliche Gestalt wieder zurück, die Deku Schale fiel vor ihm auf den Boden. Beeindruckt betrachtete Link sich selbst: Seine Beine, seine Hände, sein Oberkörper, er tastete sogar sein Gesicht ab. Tatsächlich...er war wieder der Alte, bestens ausgerüstet. In einem kleinen Tuch wickelte er seinen verstorbene Freund ein und legte ihn behutsam in seine Tasche. Sie mussten zuerst einen Kampf gewinnen, bevor sie sich ihm zuwenden konnten. Sein alter Körper gab Link neues Selbstvertrauen und neue Kraft. Er gab ihm neue Möglichkeiten, seinen Feind zu bezwingen und pure Konzentration auf Majoras Maske, welche am Händler quasi festklebte. Sofort kam ein glühend heißer Feuerstrahl aus ihr heraus, nur im letzten Moment konnte sich der Grünbemützte hinter seinem robusten Hylia Schild schützen. Der Strahl wandte sich von ihm ab und ging auf Zelda los, welche darauf vorbeireitet war. Dank Nayru’s Umarmung bildete sie einen blauen Kristall um sich herum, der im richtig eingesetzten Moment das Feuer reflektierte und auf den Anwender zurückschoss. Ein entsetzlicher Schrei fuhr aus der Maske heraus und sie bildete zwei Arme, die am Kopf der Marionette saßen. Nun hatte sie gleich doppelt so viele Anwendungsmöglichkeiten und in jeder Handfläche bildete sich eine leuchtende Kugel, die immer größer und größer wurde. Bei einem Durchmesser von zehn Zentimetern wurden sie alle auf die Freunde abgefeuert, aber nicht direkt auf ihre Körper. Die Geschosse schlugen unmittelbar vor ihnen auf dem Boden ein und lösten eine enorme Druckwelle aus, die sowohl Link, als auch Zelda, richtig aus den Socken haute. Die verrückte Maske packte die Prinzessin am Kragen und hielt sie in die Luft.
„Link, Hilfe!“
Der Abenteurer stand entschlossen auf und packte sein Masterschwert. Mit großem Gebrüll rannte er auf den Feind zu, welcher mit dem anderen Arm am Kopf ihn aufhalten wollte, doch zu spät. Das Schwert durchtrennte den Arm und schon waren es nur noch drei. Schmerzen durchfuhren den gesamten Körper und die Maske stieß einen schrillen und hohen Schrei aus, sie war ganz außer sich. Nun bildete sie einen zweiten Kopf, der schaurig aussah, große spitze Zähne und keine Augen hatte, noch extremer als die Magier-Form von Majora. Die Maske, die am Händler saß, trennte ihren neuen Kopf ab, der durch die Lüfte schwebe.
„Wow...wowowowowo...“, stammelte der Hylianer, als er die neue Form sah.
„Wir schaffen das!“, sprach Zelda und zielte mit ihrem lichterfüllten Bogen auf den Händler.
„Kümmere du dich um den Kopf!“, befahl sie.
Dieser griff nun zum ersten mal an mit einer Sturzflug- und Beißattacke sowie einem ekelerregenden Geräusch. Link blockte ihn mit seinem Schild, doch die Zähne waren stabiler als erwartet und bissen Kerben in diesen.
„WAS?“
Auf der Stelle zog er seinen Schutz zurück und attackierte mit dem Schwert. Der Kopf wurde in zwei Teile gespalten und die Hälften lagen einfach da.
„Das wäre erledigt. Zelda, ich komme!“
Von wegen! Die zwei Hälfte setzten sich ganz unbemerkt wieder zusammen, anschließend schwebten sie langsam auf den Grünbemützten zu. Dieser betäubte die eigentlich Form von Majora mit seinem Enterhaken und attackierte mit dem Schwert. Zelda schoss noch einen Lichtpfeil auf den Feind und dieser sackte in sich zusammen, die Maske fiel vom Kopf des Händlers ab. Auf einmal griff der übriggebliebene Kopf an und biss Link kräftig in den Hals. Die spitzen Zähne bohrten sich richtig in die Haut und das Blut quellte richtig heraus.
„AAAAAARRRR...“, schrie er nur hielt sich die Wunde fest.
Ein Lichtpfeil durchbohrte Majoras Kopf und da sein eigentlich Körper ausgeschaltet worden war, verlor auch dieser seine Kraft.
„Link...Link...“, rief Zelda besorgt und stürmte zu ihm. Dieser blutete immer und immer weiter. Ihr Held hatte keine Kraft mehr zum Reden, ihm fielen langsam die Augen zu.
„NEIN, LINK!“
Sie konnte Verband in dessen Beutel auftreiben und wickelte die Wunde sorgfältig ein. Die Bandage verfärbte sich relativ schnell und wurde sogleich wieder ausgetauscht. Es hörte nicht wirklich auf, es war ein tiefes Loch, aber glücklicherweise wurde die Halsschlagader nicht erwischt.
„Komm schon, Link, komm schon. Ich weiß, du packst es...“
Auch ihr liefen nun ein paar Tränen die Wangen hinab, als sie ihren Freund pflegte, welcher nicht antworten konnte. Der Maskenhändler kam innerlich schwer verletzt wieder zu sich, er hechelte und hustete lautstark.
„Ein...ein Ass hab ich noch im Ärmel...“
Er bekam kaum noch Luft und griff in seine Tasche, aus der er das Gesicht der grimmigen Gottheit holte.
„Jetzt geht’s erst richtig los...“
Er drückte sie sich aufs Gesicht und verwandelte sich in seine Oni Form, die deutlich stärkere Variante seinerseits. Seine Stimme vertiefte sich enorm und er spürte die Kraft in sich.
„Macht euch auf was gefasst!!!“

Kapitel 17: Ein Kampf jenseits des Normalen

„Link, LINK, wach auf, WACH AUF!“
Zelda rüttelte wie wild an ihm und versuchte immer noch, die Blutung zu stillen, aber vergebens, sie musste selbst einschreiten. Der Maskenhändler hatte in seiner neuen Gestalt weiße Haare und Kriegsbemalung auf dem Gesicht. Seine bunte Kleidung verfärbte sich ebenfalls weiß, in ihm schlummerten magische Kräfte, die endlich nach draußen wollten. Mit einem lauten Kampfschrei begann er das Duell, die Prinzessin hielt ihren Bogen bereit und schoss einen Pfeil ab. Der Händler erstellte eine magische Barriere vor sich, der Pfeil drang nicht durch sie hindurch.
„Ha...ha...ha...glaubst du es wäre so einfach?“
Er verkrampfte seine Hände und hielt sie gen Himmel. Das schöne Sonnenuntergangsrot verflüchtigte sich und alles wurde von dunklen Wolken überzogen, aus denen die Blitze nur so herausschossen. Starke Windböen kamen herbei und Zelda’s Haare hingen ihr so stark im Gesicht, dass sie sich schnell einen Pferdeschwanz machte.
„Spüre meine wahre Macht!“, sagte die Oni Form und deutete mit dem linken Zeigefinger auf Link’s Freundin. Ein greller, weißer Blitz schoss heraus, den Nayru’s Umarmung nicht reflektieren, sondern ausschließlich einstecken konnte, denn die Kraft der dunklen Magie war zu stark.
„Das wird dich nicht lange schützen...“, lachte der Feind.
Weiterhin beschoss er Zelda mit diesen Blitzen und der Kristall um sie wurde rissig, bis er nach wenigen Augenblicken in viele Splitter zersprang. Link war weiterhin bewusstlos, immerhin ließ die Wunde ein wenig nach, der Verband war reichlich dick gewickelt und übten optimalen Druck aus.
„Link...ich brauche dich...“, flehte die Prinzessin, „ich brauche dich...“
„Das kannst du dir abschminken, Puppe!“, grölte der Oni Maskenhändler, der schon etwas Magie verbraucht hatte, dieser konnte nicht ewig angreifen. Darum erstellte er ein Magiefeld am Boden, um seinen Attacken für den gleichen Verbrauch mehr Wirkung zu geben, allerdings vergaß er, dass die Wirkung alle Beteiligten betraf. Die Lichtpfeile waren ebenfalls auf Magie ausgerichtet und leuchteten nun heller denn je in Zelda’s Köcher. Sofort registrierte sie die Aktion des Bösewichts und schoss einen gezielten Pfeil auf sein Bein, welcher die bereits gesetzte Barriere durchbrach, nur eine neue hätte mehr Energie gehabt.
Der Händler war überrascht: „Wie kann das sein?“, fragte er sich und plötzlich merkte man ihm leichtere Unsicherheit an. Ein zweiter Pfeil folgte, diesmal ins andere Bein.
„ARGH...“
Der Feind sackte auf den Boden und setzte einen magischen Heilzauber ein, um seine Beine zu regenerieren. Die Energie fuhr durch das ganze Feld und drang ebenfalls in den verwundeten Abenteurer ein, dessen Wunde sich schloss. Langsam erwachte er wieder, aber auch der Gegner stand wieder fest auf dem Boden.
„LINK, dir geht es gut!“, rief Zelda voller Freude.
„Ja, aber was ist passiert?“, ächzte er leicht.
„Unwichtig, erst kämpfen wir!“
Nun waren die Freunde wieder in der Überzahl, die Taktik des Oni Maskenhändler ging nach hinten los.
„Nein, niemals werdet ihr mich bezwingen...“, keuchte er fassungslos, „Niemals!“

Der Kampf wurde nun eine Stufe heftiger und das Böse wurde durch die Unterzahl etwas in die Ecke gedrängt. Die Prinzessin schoss einen Pfeil nach dem anderen gezielt auf die verschiedenen Körperteile des Händlers, Link dagegen versuche sich mit dem starken Masterschwert im Nahkampf. Immer wieder wurde eine Barriere gebildet, die einige Hiebe einstecken konnte, doch die Magie war nicht dauerhaft vorhanden. Der Feind verlor an Kraft, aber gab sich nicht geschlagen. Er streckte die Faust senkrecht nach oben und deutete anschließend auf den Helden. Schnurstracks schoss ein Blitz aus dem Himmel und schlug zwei Meter neben Link ein. Die Energie wurde vom Magiefeld aufgenommen und gleichmäßig verteilt, sodass alle kurzfristig unter Strom gesetzt, aber nicht tödlich verletzt wurden.
„Was ist passiert? Warum geschieht ihm nichts?“, fragte Zelda ihren Freund.
„Das kann ich dir beantworten, Puppe!“, rief der Oni Maskenhändler persönlich.
„Meine Ausrüstung ist speziell für diese Attacke gefertigt worden und dagegen immun!“
Link zappelte wie ein Fisch an Land herum, so viel Elektrizität vertrug er nicht auf einen Schlag, zumal er bereits geschwächt war. Seine Wunde am Hals öffnete sich wieder, Blut strömte heraus.
„NICHT DOCH, LINK!“, schrie die Prinzessin verzweifelt, doch der Verband befand sich weiterhin an der gleichen Stelle.
Sie rannte zu ihm und bildete Nayru’s Umarmung rund um ihn herum, sodass er geschützt wurde.
„Din, geb mir deine Kraft!“, rief sie in den Himmel und ein Strahl kam zwischen den Wolken hervor, er ging in Zelda hinein. Plötzlich entfachte sie ein gewaltiges Inferno, gegen das sich der Gegner mit einer kleinen Barriere vor sich nicht schützen konnte. Der Kristall um Link zerbrach, ließ diesen jedoch unverletzt, was der Sinn der Aktion war.
„Farore, steh mir bei!“
Die Prinzessin wurde von einer grünen Hülle umgeben, die Ähnlichkeiten mit einem Wirbelsturm hatte. Im Nu war sie verschwunden und tauchte hinter dem Oni Maskenhändler wieder auf, die Teleportation war erfolgreich, doch ihre Magie neigte sich dem Ende. Mit letzter Kraft feuerte sie Lichtpfeile auf das Böse und dieser brach zusammen, vollkommen aus dem Hinterhalt überrumpelt.
„Link, halt ihn auf!“, befahl sie und der Abenteuer versuchte, sich zu erheben, aber seine Kräfte reichten nicht aus.
„Nun gut, dann hab ich es wohl selbst in der Hand...“, murmelte sie vor sich hin und zog dem Händler die Maske vom Gesicht, dieser wurde wieder normal.

„Es wird Zeit...“
Sie setzte sich die Maske der grimmigen Gottheit selbst auf und durchlief die gleiche Verwandlung. Ihre Haare und ihr Kleid färbten sich in ein göttliches weiß, ihr Bogen wuchs und die Lichtpfeile wurden verstärkt.
„Sag schon mal gute Nacht...“
Auf eine provokante Art und Weise näherte sie sich dem nun hoffnungslosen Fall von Händler, welcher auf allen Vieren versuchte, zurück zu krabbeln.
„...Puppe!“, sprach sie noch und schoss den Pfeil ab, welcher das Böse durchbohrte und dort stecken blieben. Das war das Ende des Feindes, welcher am Boden verblutete. Er krümmte sich noch ein wenig und ächzte leise, bis sein Körper versagte. Das von ihm ausgelöste Gewitter beruhigte sich und Zelda legte die Maske wieder ab.
„Diese Maske...sie muss ein für alle mal aus dieser Welt genommen werden!“
Mit letzter Kraft zerbrach sie sie in Stücke und verbrannte sie mit einem kleinen Feuer, das über Din’s Kraft entfachte wurde.
„Link...“, flüsterte sie und strich ihm durch sein Haar, „es ist vollbracht...“.

Kapitel 18: Schöne Bescherung

Über Nacht verbrachte der Held auf der Krankenstation, seine Freundin blieb durchgängig bei ihm und konnte nicht einschlafen vor lauter Besorgnis. Sie saß auf einem hölzernen Stuhl neben seinem Bett und blieb wachsam. Erst als es bereits morgen wurde, es war Weihnachten, und sie sich zu Link gelehnt hatte, schlief sie mit dem Kopf auf dem Kissen neben ihm ein. Der Arzt prüfte kurz die gesundheitlichen Werte des Verwundeten und ließ sie dann weiterhin in Ruhe.
„Frohe Weihnachten und eine gute Besserung“, flüsterte er leise und schaute nach den anderen Patienten.

Mittags gingen Link’s Augen auf, er hatte starke Schmerzen am Hals.
„Argh...tut das weh...“, ächzte er und fasste sich an den Verband. Seine Bewegungen weckten ebenfalls Zelda, die zur einen Hälfte auf dem Bett lag, zur anderen aber noch auf dem Stuhl saß, eine sicherlich unbequeme Haltung.
„Link...du musst dich ausruhen...“, erklärte sie völlig verschlafen.
„Zelda...“, mehr brachte er nicht heraus.
Eine Krankenschwester brachte eine Mahlzeit, um die beiden wieder zu stärken, besonders der Grünbemützte musste dringend etwas essen.
„Herr Link!“, sprach der Arzt, „Ihr habt Besuch, soll ich ihn hereinbitten?“
„Ja bitte...“, flüsterte der Verletzte.
Plötzlich kamen ganz viele Bekannte ins Zimmer. Die Anführerin der Gerudos, Salia, Kevin, Ruto, der Zora König sowie Malon und Talon. Auch Zelda’s Vater betrat im Anschluss das Krankenzimmer, um nach seiner Tochter zu sehen. Der furiose Kampf hatte sich überall herum gesprochen und ganz viele, die die Freunde auf ihrem Abenteuer getroffen hatte, kamen mit Geschenken zu Besuch.
„Frohes Fest!“, riefen alle gleichzeitig und stellten ihre Geschenke auf den Tisch am Fenster, auf welchem zuvor nur eine Blumenvase stand.
„Sieh nur Link!“, rief der kleine Kevin begeistert, „es schneit draußen, ist das nicht klasse?“
„Natürlich...“
Auch wenn er nicht viel reden konnte und seinen Hals schonen musste, lächelte er und war überglücklich, seine Freunde zu sehen. Er stand auf und begrüßte jeden nochmal persönlich und bedankte sich für das schöne Geschenk.
„Wo ist TomTom?“, fragte Salia verwundert.
Plötzlich ging dies Link durch den Kopf. Ohne einen Ton zu sagen verließ er das Krankenzimmer und auch seine Geschenke nahm er nicht mit. Alle waren sehr verwundert, doch als Zelda ihn aufhalten wollte, war dieser bereits gegangen. Mit einem dicken Schal und seine warmen Kleidung ging er zurück nach Hause in den Kokiri Wald, der Marsch dauerte eine Weile. Er kletterte in sein Haus, wo ein geschmückter Weihnachtsbaum stand. An ihm hingen Kugeln mit Abbildungen vom Triforce, der heiligen drei Steine und von verschiedenen Landschaften in Hyrule. Des Weiteren hingen aus Holz geschnitzte Figuren an den Ästen, sie stellten ein Pferd, eine Okarina und Link dar. Oben auf der Spitze war glitzernder Stern platziert worden, alles in allem sah es traumhaft aus.
„Malons Geschenk...“, dachte er sich nur, „es ist wunderschön...“

Draußen wollte er seine Ruhe haben. Hinter dem Haus grub er ein kleines Loch und legte seinen verstorbenen Begleiter hinein, den er die ganze Zeit behutsam bei sich trug. Während der Schweigeminute liefen ihm wieder die Tränen über die Wangen, anschließend begrub er seinen besten Kumpel und schmückte das Grab mit den schönsten Blumen, die er finden konnte.
„Frohe Weihnachten, TomTom, frohe Weihnachten...“