Kakariko {Siedlung}


  • Ein Besuch ist immer ein sinnliches Erlebnis: Wenn man in Kakariko steht und einatmet, dann kann man den unverkennbaren Duft des Dorfes riechen: die Reetdächer, die Kürbisse, die Karotten und die Hühner. Sogar die Erde hat einen eigenen Duft - jedem Besucher fällt das sofort auf. Zudem klackern überall die Hyoshigi im Wind und erzeugen einen einmaligen Klang.
    Weil es in einem tiefen Tal im mittleren Osten Hyrules liegt, erreicht die Sonne das Dorf nur zum Teil; eine Seite liegt immer im Schatten. Alle Dorfbewohner sind ruhig und freundlich, aber leben zurückgezogen. Jeder hat seine Aufgabe und seinen Tagesablauf.
    Am Nordrand befindet sich ein alter Friedhof und ein großer alter Baum. Von dort kann man das Schloss sehen; es heißt, Impa die Weise verbringe dort viel Zeit zum Meditieren. Sie lebt in dem größten Haus des Dorfes, welches an den gewaltigen Wasserfällen steht. Am Dorfrand befindet sich ein kleines Wäldchen, aus dem manchmal ein Schluchzen zu hören ist. Die Dorfbewohner sagen, es würde von einer Fee stammen, aber niemand hat diese Fee jemals gesehen.

  • Geschafft! Seufzend setzte sich Daniela auf dem lederbezogenen Sessel in ihrer gemütlichen Küche. Ihr Frühstück war fertig. Es musste nur noch aufkochen und dann konnte sie die leckere Kartoffelsuppe, die sie mit Liebe zubereitet hatte, essen. Heute war ihr erster freier Tag nach dem anstrengenden aber schönen Schuljahr. Ihre Klasse hatte sie gestern verabschiedet und ihnen eine schöne Zeit gewünscht. Zur Feier der fünf erfolgreichen Jahre mit den kleinen Süßen, hatte Daniela sich etwas schönes ausgedacht: Eine kleine Wanderung durch die Gegend von Kakariko. Das war selbstverständlich auch mit den Eltern abgesprochen worden. Die Kinder hatten sehr viel Spaß und sie waren traurig, dass sie sie jetzt als Lehrerin zweier Fächer nicht mehr hatte. Daniela fühlte ähnlich, wie sie. Es waren allesamt brave, liebenswürdige und unschuldige Kinder, vor dessen Füßen wahrscheinlich eine glänzende Zukunft lag. Allesamt hatten mit guten Noten abgeschlossen und konnten nun mit gutem Gewissen in das 6. Schuljahr starten.


    Nun hatte sie endlich Ferien und sie konnte sich so richtig ausruhen und ihre freie Zeit genießen. Sie hatte sich vorgenommen die ersten paar Wochen vor die Haustür zu kommen, vielleicht wandern zu gehen und ihre Blumendekoration zu erweitern. Außerdem hatte sie vor den Autor ihrer liebsten Buchreihe zu sehen. Sie hörte, er würde sich in wenigen Wochen in Hateno aufhalten und sein neues Buch vorstellen. Daniela hatte ihn noch nie gesehen: Deswegen hieß es die Chance zu ergreifen. Ihr lagen viele Fragen auf der Zungenspitze, die sie klären wollte. Was hatte es mit seinen extrem verschiedenen Welten, die er beschrieb, auf sich? War er dort? Sie musste versuchen, es aus ihm herauszukriegen, weil er nie eine wirklich klare Antwort zu diesen Fragen gegeben hatte – laut anderen Lesern, die ihm ähnliche Frage gestellt hatten.


    Daniela hörte das blubbern im Kochtopf und sie packte dem Topf von Feuer weg und stellte ihn auf einer Eisenplatte. Der Duft von leckerer Sauce und den gut gewürzten Kartoffeln krochen in ihre Nase. Sie seufzte. Kartoffeln waren nicht nur energiereich, sondern auch gesund. Wenn man lange leben wollte, sollte man sich entsprechend ernähren. Daniela wollte unbedingt mindestens hundert Jahre alt werden. Ob sie das schaffen könnte? Als sie den kleinen Topf mit der Suppe auf dem Tisch stellte, nahm sie sich eine ordentliche Portion und aß sie genüsslich auf. Die mittlerweile 35-jährige Gerudo war schwer zufrieden, was ihren Kochkünsten anbelangte. Schade, dass sie ihr gutes Essen nicht teilen konnte.


    Als sie fertig war, zog sie sich ihre leichten Sandalen an – es war ein warmer Tag – und ging hinaus in das schöne Kakariko. Sie konnte sich noch an den Augenblick erinnern, als sie das erste Mal hier herkam. Das erste Mal eine so saftig grüne Landschaft zu sehen war so, als würde man ins Paradies hereinspazieren! Sie war so baff und überrascht sowie begeistert, dass sie für einige Minuten mit offenem Mund da stand und den Augenblick in sich saugte. Jetzt noch – nach all den Jahren – ist sie fasziniert von der Schönheit, was man von der kargen, kahlen Landschaft in ihrer Heimat nicht sagen kann, dieser Gebiete von Hyrule. Sie hatte sich fest vorgenommen für heute Abend leckeres Rührei zu kochen. Also schlenderte sie mit einem Korb durch das große Dorf und lauschte den Vögeln, die zwitscherten, den Grillen die zirpten... Ihr Herz machte einen Luftsprung vor Freude. Sie fühlte sich unglaublich wohl und ihr Leben war bis auf die sehr traurigen Verluste ihrer Familie einfach wunderbar. Sie war dankbar für die Möglichkeit, die Danielas Familie ihr gab. Dankbar für alles.


    Als sie am Hühnerstall angekommen war, fragte sie den Inhaber, ob sie vielleicht ein paar Eier kaufen könnte. „Ich habe da ein kleines Angebot für Sie, schöne Frau.“, sagte der Herr. „Wenn Sie zehn Eier kaufen, bekommen Sie 5 davon kostenlos. Na, möchten Sie es annehmen?“ Daniela lächelte und ihre Grübchen warfen tiefe Schatten an den Wangen. „Selbstverständlich. So ein Angebot kriegt man nicht jeden Tag. Ich danke Ihnen vielmals für diese Großzügigkeit!“ Der Mann gab ihr die zehn Eier und packte sie in Danielas mitgebrachten Körbchen und sie zahlte den Preis. „Unsere lieben Tiere haben uns die letzten Tage so viele Eier gebracht und heute ist so ein schöner, sonniger Tag – da muss man den ein oder anderen Einwohner doch eine kleine Freude bereiten.“, sagte er fröhlich und verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung von Daniela. „Einen schönen Tag noch!“ rief Daniela gut gelaunt, verbeugte sich ebenfalls und ging. Sie musste sich am Anfang, wo sie nach Kakariko gekommen ist, erst daran gewöhnen, dass man sich verbeugen sollte. Es war ein Ding der Höflichkeit und sie wollte sich dieser Kultur vollkommen anpassen. Dieser wirklich sehr schönen Kultur!

    Ich hasse jedes Wort von dem, was Sie sagen; aber werde bis zu meinem Ende dafür kämpfen, dass Sie es auch weiterhin sagen dürfen


    Wenn Du wissen willst, wer dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst
    — François-Marie Arout Voltaire.


    „Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen“
    — Georg Orwell.

  • Einstieg RPG: Lika


    Lika stand auf, wischte sich die Hände an ihren Hosen ab und betrachtete zufrieden ihr Werk. Das kleine Gemüsebeet sah wieder richtig proper aus. Die Karotten standen wie die Soldaten in Reih und Glied, kein (Un)kräutchen störte die Formation. Auch die Kürbisse waren von unwillkommenen Gästen befreit, bald würde man sie ernten können. Sie war froh, dass sie nicht verfault waren, nachdem es so lange geregnet hatte. Aber sie hatte im letzten Herbst schwer geschuftet, um Ablaufrinnen zu graben und die hatten ihren Zweck erfüllt: in diesem Jahr würde es keinen Mangel an Gemüse geben!


    Sie sammelte Hacken, Schaufeln und Eimer zusammen, trug sie in den kleinen Schuppen, der am Haus angebaut war, und ging zum Wassertrog, um sich zu waschen. Sie warf dem Beet noch einen Blick zu und ging ins Haus.


    "Na", fragte Sonya mit einem Lächeln, "alles noch da?" "Ja", antwortete Lika und lächelte zurück. "Nichts ist abgesoffen, das Unkraut ist auch weg und in ein paar Tagen werden wir leckere Kürbissuppe essen." "Ach ja?" fragte Sonya, "und wer wird die kochen?" "Du natürlich, liebste aller Schwägerinnen, und es gibt auch keine Ausreden, denn ich werde Mayor von den Kürbissen erzählen. Dann bleibt dir keine Wahl mehr." Sie grinsten sich an, dann wandte Sonya sich wieder ihrer Strickarbeit zu, während Lika auf ihr Zimmer ging.


    Sie war nun schon seit einiger Zeit wieder in Kakariko und fing an zappelig zu werden. Besonders die letzten Wochen, als wegen dem Dauerregen alle ans Haus gefesselt waren, hatten ihren Nerven zugesetzt. Lika liebte ihren Bruder, und Ihre Schwägerin Sonya war ihr wirklich ans Herz gewachsen, aber ständig eng aufeinander zu hocken war nichts, das Likas Laune heben konnte. Sie brauchte Bewegung und die Arbeit im Gemüsebeet heute hatte ihr sehr gut getan. Aber ihre Energie war noch lange nicht verbraucht und sie überlegte, noch einen kleinen Spaziergang dran zu hängen. Gedacht, getan. Sie zog sich um, nahm Schwert und Wurfmesser aus dem Schrank, sprang die Treppe hinunter und lief nach vorne in den Laden, wo ihr Bruder gerade einem Kunden einen Topf verkaufte. Sie winkte ihm zu und ging hinaus.


    Es waren viele Leute unterwegs, jeder war wohl froh, dass der Regen endlich aufgehört hatte und machte sich draußen zu schaffen. Leute standen vor den Geschäften und tratschten, am Gasthaus belud ein Händler seinen Esel und erstaunlich viele Kinder waren überall unterwegs. Ach ja, dachte Lika, die Ferien haben begonnen. Da werden einem die kleinen Monster wieder ständig zwischen den Füßen herum laufen.


    Sie zuckte die Schultern und lief los, den Berg hinauf zu dem Wäldchen, das über der Feenquelle lag. Feen! Lika schüttelte den Kopf, an was die Leute alles glaubten! Aber Feen oder nicht, an der Quelle hielt auch Lika sich gerne auf. Zwar führte sie kein Wasser mehr, doch man konnte noch sehen, wo einmal der kleine Teich gewesen war, der von der Quelle gespeist wurde und rundherum blühten die schönsten Blumen. Dort fühlte sie sich der Natur so nahe, wie an kaum einem anderen Ort.


    Aber heute wollte sie nicht zur Quelle. Sie ging zum Wäldchen, weil dort ein hohler Baum stand, in dem ihr Bruder Cantor oder einer seiner Kumpane ihr manchmal heimliche Nachrichten hinterließen. Heimlich, weil Sonya nicht wissen sollte, dass Cantor und Lika fast ständig in Kontakt waren. Sonya respektierte Likas und Mayors Liebe zu ihrem ältesten Bruder und kam auch ganz gut mit ihm aus, aber sie mochte die Yiga nicht. In Sonyas Augen waren sie Verbrecher!
    Nun ja, dachte Lika bei sich, so ganz unrecht hat sie ja nicht. Die wenigsten Yiga waren auf ehrenhaftes Handeln bedacht, wer kein Yiga war, war für sie der Feind und durfte belogen und betrogen werden. Cantor und Sonya hatten früher viel darüber diskutiert, kamen aber nie zusammen. Sie akzeptierten sich, weil sie beide Mayor liebten, aber das war es auch schon. Aber Cantor kam seine Familie ohnehin nur noch selten besuchen, lieber hinterließ er Nachrichten. Er wusste, dass Lika wissen wollte, wie es ihm ging. Sie griff in die Höhlung des Baumes, doch da war nichts. Das war enttäuschend, sie hatte schon seit mindestens 2 Monaten nichts mehr von Cantor gehört. Wäre ihm etwas passiert, hätte sie Nachricht bekommen, da war sie sicher, aber Sorgen machte sie sich allmählich schon.


    Einerlei, sie konnte doch nichts weiter tun, als zu warten. Wenn sich aber auch in den nächsten Tagen nichts tat, würde sie Erkundigungen einziehen.
    Sie blieb noch eine Weile im Wäldchen und übte mit ihrem Wurfmesser, dann stieg sie den Weg zur Feenquelle hinab. Sie würde ein paar Blumen pflücken, Sonya würde sich darüber freuen.

  • 》》》 Kommt aus Hateno



    Milo war froh, als er in den Abendstunden endlich die Dächer Kakarikos sah. Eine schöne Stadt, das musste er zugeben. Ebenfalls musste er aber zugeben, dass die Reise wohl doch anstrengender war als erwartet. Also wollte er sich nicht überstrapazieren und landete auf einen Hügel nahe Kakariko und ging den Rest des Weges. Endlich in Kakariko angekommen, merkte Milo erst wie schön die Stadt eigentlich war. Und genau als die Sonne unterging, tauchten die ersten Glühwürmchen auf, und Lampen wurden angezündet. Diese Stadt war viel zu friedlich, als dass hier ein brutaler Raubzug oder Ähnliches stattfinden könne. Milo nahm sich aufgrund seiner Erschöpfung zwar ein Zimmer, doch bevir er schlafen ging, wollte er sich noch ein bisschen in Kakariko umsehen. Selbst die wenigen Kinder, die noch nicht schliefen, sahen glücklicher aus als gewöhnliche Kinder, und neben einem Wasserfall mit Fischen stand ein großes imposantes Haus. Zwei bewaffnete Männer bewachten das Haus, offenbar befand sich darin etwas oder jemand Besonderes. Doch als Milo die Fische im im kleinen Teich, der sich unter dem Wasserfall gebildet hatte, sah, merkte er, dass er bis auf die Äpfel fast gar nichts gegessen hatte. Also suchte er nach einem Gasthaus, doch er konnte nur einzelne Läden mit Lebensmitteln finden. Doch da unter denen auch Kürbisse zu finden waren, kaufte er einige davon und mithilfe einiger Gewürze und etwas Fleisch kochte Milo sich an einem nahe stehendem Kochtopf eine Kürbissuppe, die ihn schon gar nicht mehr müde wirken liess. Doch nach einigen weiteren Erkundungen wurde er dann doch wieder müde, sodass er sich erst einmal schlafen legte. Morgen würde er dann aufbrechen und den anderen davon berichten, wie abgemacht.

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    Dies war ein weiterer Beitrag von mir. :3

    Einmal editiert, zuletzt von Mioon () aus folgendem Grund: Danke Endy ;3

  • >>>> von West-Necluda kommend


    Nach einigen anstrengende Minuten erreichte Brom Kakariko. Er war so schnell gerollt wie er konnte. Auf den ersten Blick erschien alles friedlich, war er noch rechtzeitig gekommen? War es noch nicht zu spät? Dann konnte er die Dorfbewohner noch warnen.


    Er eilte zu einer Stadtwache und sprach sie sofort panisch an. IHR MÜSST SOFORT DIE WACHEN VERDOPPELN, ES IST EIN ANGRIFF GEPLANT, IHR SEIT IN GEFAHR. IHR... Die Wache war total überrumpelt und versuchte Brom vergeblich zu beruhigen. Was war nur in ihn gefahren. Er schien geradezu panisch. ES GAB EINEN KAMPF IN HATENO, IHR SEIT DAS NÄCHSTE ZIEL IHR MÜSSTE ETWAS UNTERNEHMEN. SONST WIRD ES NOCH MEHR TOTE GEBEN... Brom redete wie ein Wasserfall weiter. Doch die Geschehnisse und die Erschöpfung waren zuviel gewesen, so bekam er kurz darauf einen Nervenzusammenbruch und brach zusammen.




    Brom wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als er wieder zu Bewusstsein kam. Sein Kopf fühlte sich etwas benommen. Ganz in seiner Nähe hörte er Stimmen.


    ...es war gut das ihr ihn zu mir gebracht habt. Er scheint unter Schock zu stehen. Scheinbar ist etwas passiert was ihm sehr zu schaffen macht. Brom drehte seinen Kopf in Richtung der Stimme und erblickte dort die Stadtwache im Gespräch mit einer älteren Dame. Die Stadtwache bemerkte seinen Blick und deutete in seine Richtung. Die Dame drehte sich ebenfalls zu ihm. Oh, du bist wach, das ist gut. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht. Ich seit draußen zusammengeklappt und da hat die Stadtwache euch zu mir gebracht, damit ich nach euch schaue. Ihr scheint unter Schock zu stehen, ich habe euch daher etwas zur Beruhigung gegeben, daher sollte es euch jetzt etwas besser gehen. Aber erzähle doch jetzt erst einmal in Ruhe was passiert ist, das dich so aufgebracht hat.


    Brom erzählte ihr, immernoch benommen, was ihm die Gruppe erzählt hatte und was danach passiert war. Als er mit seiner Erzählung fertig war, dachte die Dame kurz über seine Geschichte nach und wendete sich dann an die Wache, die immernoch mit im Raum stand. Hauptmann, gebt den Befehl die Wachen zu verdoppeln und schickt zudem einen unserer besten Heiler zum Stall an den Zwillingsbergen. Er soll dort nach einer kranken rothaarigen Frau suchen und ihr helfen.


    Nachdem der Wachmann den Raum verlassen hatten, wendete sich die Dame wieder Brom zu. Wie ihr gehört habt, habe ich alles nötige veranlasst. Es ärgert mich das meine Wachen den Worten des Orni kürzlich nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet haben und er abgewiesen wurde. Da nun auch ihr mit der gleichen Geschichte kommt, scheint an der Sache doch etwas dran zu sein. Wir werden nun aufmerksam sein. Aber ihr solltet euch jetzt noch etwas ausruhen, damit ihr wieder zu Kräften kommt. Mit diesen Worten gab sie Brom aus einer Phiole zu trinken woraufhin er wieder in einen tiefen schlummer fiel.




    Oberhalb von Kakariko lag in der Zwischenzeit schon seit einiger Zeit Jeff auf der lauer. Er sollte Kakariko im Auge behalten, das Ziel ihrer Unternehmung. Er sollte sofort Meldung erstatten wenn sich etwas wichtiges tat. Aber das auffälligste was bisher passiert ist, war dieser Orni. Nachdem er sich in Ruhe eine Mahlzeit zubereitet hatte, war er kurz darauf zur Stadtwache und hatte sich einige Minuten mit diesem gestritten. Anschließend war er scheinbar erfolglos wieder davon geflogen, keine Ahnung was er gewollt hatte. Das einzige was ihm Sorgen bereitete, war das dieser in Richtung Lager davon geflogen war. Hoffentlich wird er dieses nicht entdecken und wenn doch würden seine Kameraden sich wohl um ihn kümmern.


    Einige Zeit später war hingegen ein Gorone erschienen und hatte sehr panisch auf die Stadtwache eingeredet. Als er kurz darauf ohnmächtig geworden war, wurde er ins Haus geschafft. Langsam machte sich Jeff doch Sorgen. Irgendwas stimmte nicht. Vor allem als nach einiger Zeit Bewegung ins Dorf kam. Die Wachen wurden verstärkt und ein Reiter verließ das Dorf. Was auch immer passiert war, er musste sofort im Lager bescheid sagen. Er zog sich zurück, sprang auf sein Pferd, das etwas abseits angebunden war, und riet eilig ins Lager.

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  • >>>>>> Sebariell, Malkus und Symin kommen von West-Necluda


    Malkus Sinne waren geschärft, als der Wagen polternt der Straße nach Kakariko folgte. Jeder Punkt am Horizont konnte einer dieser Schurken sein, die sich in Lauerstellung befanden, jeder Reiter, der ihnen entgegenkam konnte einer dieser vermaledeiten Halunken sein, der seine Gefährten warnen wollte. Es sollte ihnen nicht noch einmal passieren, dass jemand, wie das Wiesel ihnen unbemerkt in den Rücken fallen konnte. Malkus hätte ihn erkennen können, er war sich sicher. Das Wiesel musste sich bei den Reitern befunden haben, die ihnen entgegengekommen waren. Das hätte auch zu der Geschichte gepasst, die ihnen Brom erzählt hatte. War es Malkus' Schuld, dass das Wiesel unerkannt blieb und sich ihnen unerkannt nähern und Anya so schwer verletzen konnte? Anya... Malkus musste sich erst noch daran gewöhnen, dass dies ihr richtiger Name war. Die Rothaarige war sehr vorsichtig und schien nicht leichtfertig ihre wahre Identität preis zu geben. Dies bedeutet, dass sie Malkus und den anderen traute. Er war sich sicher, dass Zoltan sich gut um sie kümmern würde.


    Auf halbem Weg nach Kakariko kam ihnen ein Reiter entgegen. Malkus konnte ihn schon von weitem sehen. Seine Kleidung war die eines Shiekah. Er konnte ihn zwar nicht erkennen, aber war sich sicher, dass er aus Kakariko stammte. Dies verriet ihm die Farbgebung seines Mantels. Malkus schloss aus, dass es sich um einen der Schurken handelte, die sich womöglich verkleideten. Der Reitstil und wie sich der Shiekah auf seinem Ross bewegte, wie seine Bewegungen eins mit dem Tier wurden, das konnte nicht so einfach imitiert werden. Zumindest nicht, ohne jahrelanges Training. Symin vermochte so etwas zu tun, aber nicht irgendein dahergelaufener Halunke.


    Nach kurzer Zeit machte die Straße eine letzte Biegung und vor ihnen erstreckte sich das kleine Bergdörfchen. Sie waren endlich in Kakariko angekommen. Malkus war erschöpft, er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt erholsam geschlafen hatte, aber Adrenalin wurde in jede Faser seines Körpers gepumpt. Noch während ihr Pferd samt Wagen vor dem Eingang zum Dorf zum Stehen kam, sprang Malkus ab und hastete durch das Tor. Er wurde jäh von zwei Wachmännern aufgehalten. Malkus konnte sich nicht erinnern, dass es Wachen gab, als er das Dorf verlassen hatte, aber die Zeiten änderten sich und die aufkommenden Unruhen hatten wohl auch in Kakariko ihre Spuren hinterlassen. "Wohin des Wegs" fragte einer der Wachen grimmig. Er musterte Malkus und auch den Wagen mit seinen Begleitern. "Was habt ihr in Kakariko zu schaffen?" keifte er, während der Zweite den Speer fest umschloss. Malkus war erst etwas überrascht, damit hatte er nicht gerechnet. "Wir müssen dringend mit der Dorfältesten sprechen." sagte Malkus wahrheitsgemäß. "Lasst mich durch, es ist eine wichtige Angelegenheit. Ein Sohn Kakarikos wünscht Eintritt" fügte er hinzu. Die Wachmänner konnten ihn unmöglich kennen, zu lange war es her, dass er auszog. Andererseits zeigte ihm die strenge Kontrolle, dass noch alles in Ordnung schien. Noch bevor der Wachmann weitere Fragen stellen konnte, hörte Malkus eine vertraute Stimme. "Die gehören zu uns". Der Griff des Wachmanns um seinen Speer lockerte sich und auch der zweite Wachmann, welcher die Fragen stellte, entspannte sich etwas. Er drehte sich um und verneigte sich. "Sie sagen, dass sie zu euch wollen" sagte er, ohne den Kopf zu heben.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • >>>>>> Symin, Malkus und Sebariell kommen vom Stall der Zwillingsberge


    Symin war postiv überrascht von der Geschwindigkeit des Wagens. Symin's skeptischer Blick schweifte über die Weiten Hyrules, aber zum Glück erkannte er nichts ungewöhnliches. Doch nachdem sie sich dem Ort der Tragödie von Anya näherten, erkannte Symin einen Mann mit Kräuterbeutel, der ihnen entgegen kam. Wahrscheinlich war es ein Heiler. Symin war skeptisch, äußerst skeptisch. Überall könnten die Halunken rund um das Wiesel versteckt sein. Symin packte eine Hand an das Zanshin Kurzschwert und stellte sicher, dass das Messer an seinem Unterarm immer noch dort war. Symin war überrascht über die strengen Sicherheitsmaßnahmen am Eingang Kakarikos. Gerade Sebariell und Malkus wurden skeptisch betrachtet. Symin war ein Shiekah, er kam den Wachen wohl vertrauter vor. Doch auch die Wachen gaben nach, als jemand das Kommando gab. "Immerhin", dachte Symin,"zeugt das davon, dass das Dorf bereits gewarnt ist... Das muss Broms Werk sein..."

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Nachdem Brom einige Zeit Ruhe hatte, kam eine junge Dame zu ihm. Sie sollte sich seiner Sorgen annehmen, wurde ihr aufgetragen. Und so half sie ihm, seine Tat zu verarbeiten. Nach einiger Zeit fing Brom so sich an besser zu fühlen. Ja, er hatte ihn nicht mutwillig umgebracht und er wird auch in Zukunft niemanden absichtlich töten, er ist kein Mörder. Er hat nur seine Gruppe beschützen wollen, er hatte sich verteidigt nicht angegriffen. Brom war eine gute Seele.


    Nachdem die Dame ihn wieder allein gelassen hat, hielt es Brom auch nicht länger im Haus aus, und so machte er einen Spaziergang durch Kakariko. Alles sah friedlich aus, nur die aufmerksamen Wachen zeugten von der herannahenden Gefahr.


    Schließlich kam Brom an dem kleinen Teich vorbei, mit der Statue der Göttin. Er kniete nieder und betete für die Sicherheit des Dorfes und für die Genesung von Anya, auch wenn sie sich so abweisend ihm gegenüber verhalte hatte, war sie ihm doch nicht egal. Genauso die restliche Gruppe. Er fragte sich, wo sie wohl gerade waren.


    Just in diesen Moment hörte er eine Kutsche die sich dem Dorf näherte. Er blickte auf und erkannte auch aus der Ferne, daß es die Kutsche der Reisegruppe war. Sie wurde gerade von den Wachen angehalten. Brom stand auf und eilte in ihre Richtung und begegnete dabei der Dame die ihn zuvor empfangen hatte.


    Das sind wohl deine Reisegefährten, wie ich deiner Reaktion entnehme, es freut mich das auch sie zu uns stoßen. Dann will ich sie mal empfangen.


    Nach diesen Worten Schritt sie voran und empfing die Gruppe. Als die Gefährten ausgestiegen waren, merkte Brom das Anya und der grimmige Kerl fehlten. Seine Sorgen kamen zurück, hoffentlich konnten ihm die anderen sagen wie es ihr erging.


    Und anschließend mussten sie gemeinsam mit den Dorfältesten beraten, was sie weiter gegen die drohende Gefahr unternahmen.




    Derweil war Jeff im Lager angekommen. Schon von weitem hörte er aufgeregte Stimmen. Alle sprachen durcheinander. Was war denn hier geschehen, seit er das letzte Mal hier war. Er brauchte nicht lange um dies zu erfahren. Vor ein paar Stunden waren wohl die Brüder Billy und Willy mit der Nachricht eingetroffen, das Mylord in Hateno gefallen sein soll. Sie waren wohl am Stall dem Wiesel begegnet, oder das was von ihm übrig war. Diese Nachricht hatte für eine heiße Diskussion gesorgt. Dazu kam, dass der Orni, den Jeff beobachtet hatte, wohl tatsächlich das Lager entdeckt hatte. Man hatte zwar versucht ihn aufzuhalten, doch war er entkommen. Nun kam Jeff auch noch mit beunruhigenden Nachrichten aus Kakariko. Ihr ganzer Plan schien gefährdet. Alle sprachen durcheinander, es herrschte ein heiden Chaos. Doch dann kam mitten aus ihren Reihen eine gebieterische Stimme.


    RUHE! Was seit ihr nur für ein jämmerlicher Haufen, ich frage mich langsam ob ich mir die richtige Gruppe für diese Unternehmung ausgesucht habe. Wer braucht schon Mylord, dass schafft ihr auch ohne ihn.


    Die Stimme kam von einer unheimlich aussehenden Person und niemand hatte beobachtet das er das Lager betreten hatte, aber so war es immer wenn er kam, plötzlich war er da. Jeff und einige andere kannten die Person nur zu gut, schließlich war er es, der Mylord überhaupt erst zu diesem Angriff überredet hatte. Er war es, der ihnen geraten hatte dieses antike Juwel zu stehlen, das sich wohl im Besitz von Kakariko befand. Er hatte versprochen, mit Hilfe dieses Artefakts würden Sie Macht erlangen und ihren ehemaligen Herrn wiedererwecken. Nur darum wollten sie Kakariko überhaupt erst überfallen. Doch Jeff gefiel die Person nicht und noch weniger die Gruppierung der er angehörte, wie hießen sie doch gleich, Yoga oder so ähnlich. Auf jeden Fall eine Gruppierung mit der man sich nicht anlegen sollte.

  • Die Kutsche knarrte und ruckte ordentlich als Symin das Pferd vor einem hölzernen Torbogen zum Halten brachte. Der Handwerkskunst nach zu urteilen, die diesen schwungvollen Bogen angefertigt hatte und die Sebariell nicht geläufig war, schloss der Schmied, dass sie ihr Ziel wohl erreicht hatten. Kakariko. Malkus sprang fast sofort vom Wagen und eilte zum Tor. Auch Sebariell wollte direkt hinterher, doch als er aus der Kutsche stieg, spürte er erneut das schmerzvolle Stechen seiner noch immer frischen Wunde. Zugegeben, sie tat nicht mehr ganz so stark weh, doch wäre er ein Narr mit dieser Verletzung ein Schwert führen zu wollen.

    Doch genau das kam Sebariell jäh in den Sinn, als Malkus kaum durch das Tor geschritten war und direkt von zwei bewaffneten Männern gestoppt wurde. Mit der Hand am Griff eilte der Schmied so schnell es eben ging zu seinem Kameraden. Als er gerade bei ihm ankam, sah er eine Frau, die hinter den Wachen auftauchte. Sofort knieten die Männer nieder.

    "Sie sagen, dass sie zu Euch wollen", verkündete der eine Wächter, ohne den Kopf zu heben. Die Frau schritt an ihm vorbei, berührte dabei sanft seine Schulter und sagte mit ruhiger Stimme: "Erhebt euch bitte, ihr beiden. Mir gegenüber müsst ihr nicht so förmlich sein."

    Die Männer schauten einander an, die Köpfe nach wie vor gesenkt, dann standen sie zögernd auf. Derweil war die Frau auf Malkus zugegangen und sprach leise zu ihm. Sebariell konnte nicht verstehen, was sie sagte, doch dafür hatte er kurz die Gelegenheit die Frau näher zu betrachten. Sie war definitiv schon älter, doch ließ sich nur schwer einschätzen, wie alt. Sie konnte 40 sein oder vielleicht auch schon 50. Das silberne Haar, welches streng nach hinten zu einer Kugel gebunden war und die fast faltenfreie Haut, auf der Stirn war eine rote Augentätowierung zu sehen, machten es Sebariell schwer, genaueres zu sagen. Aber die rotbraunen Augen strahlten eine Weisheit und Erfahrung aus, die niemand haben konnte, der erst 30 oder jünger war...

    Die Frau schritt an Malkus vorbei und wandte sich dem Wagen und somit Sebariell und Symin zu. "Willkommen in Kakariko, werte Reisende. Ich nehme an, dass Ihr die Gefährten eines gewissen Goronen seid?" Während sie sprach zwinkerte sie die drei Männer kurz an.

    "Ihr meint sicher Brom, nicht wahr?", fragte Sebariell, der froh war, dass der Gorone wohlauf war und nicht einfach das Weite gesucht hatte.

    "Genau den. Nun, er kam vor Kurzem hier an und hat uns Kunde gebracht, die uns bereits zuvor von einem Orni übermittelt wurde. Leider waren wir ahnungslos genug, dem gefiederten Wohltäter nicht zu glauben. Ist er auch Euer Kamerad? Wisst Ihr wo er ist?"

    "Ja, er heißt Milo und ist derzeit am Stall der Zwillingsberge. Er hat das Versteck der Banditen ausmachen können, wurde dabei aber verletzt", berichtete Malkus. Er wirkte auf Sebariell unruhig, so als könne er es nicht erwarten im Dorf nach dem Rechten zu sehen. Verständlich!

    "Dann wünschen wir ihm eine gute Genesung. Der Heiler, den ich schicken ließ, um Eure vergiftete Gefährtin zu versorgen, wird sich sicher auch um den Orni kümmern."

    Sebariell horchte auf. "Ihr habt jemanden geschickt? Vielen Dank, äh... werte Dame!" Der Schmied hatte keine Ahnung mit wem er hier überhaupt sprach, aber er war froh zu hören, dass Anya Hilfe bekommen sollte. Wer war diese Frau nur? Vielleicht die Bürgermeisterin? Gab es hier so ein Amt wie in Hateno? Sebariell bemerkte, wie wenig er doch über die Bewohner Hyrules wusste. Wie ein Frosch im Teich, der noch die das Meer gesehen hatte...

    "Werte Dame? Ha, ha. Eine schmeichelhafte Umschreibung. Ich denke für eine angemessene Vorstellung bleibt nachher noch Zeit. Malkus, Sohn Kakarikos, und auch ihr anderen Gefährten von Brom. Ich möchte euch bitten, mir zu folgen. Im Dorfzentrum wird auch euer Gefährte warten! Ich denke, es gibt noch einiges zu besprechen." Mit diesen Worten drehte sich die Frau um und ging schnellen, aber vornehmen Schrittes davon. Die Wächter machten Platz und Malkus eilte los. Sebariell schaute kurz zu Symin. Dieser nickte knapp, stieg vom Wagen und schritt ebenfalls durchs Tor. Sebariell bildete den Schluss. Er war sehr gespannt auf das Dorf, welches er unbedingt erreichen wollte und hoffte dort auch endlich auf Robelo zu treffen...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • "Es ist lange her, dass ich euer Gesicht hier sah" die Dorfälteste erkannte Malkus sofort. "Du warst gerade so dem Dasein eines Jünglings entwachsen, als ich dir riet, auf Reisen zu gehen. Auch deiner Eltern willen." Malkus Gesicht hellte sich merklich auf. Die älteste lächelte. "Du hast sie vermisst, nicht wahr? Obwohl ihr euch nicht gerade im Guten getrennt hattet." Malkus Ausdruck sagte mehr, als tausend Worte. "Es geht ihnen gut, aber das Alter hat deinen Vater eingeholt. Er ist nicht mehr so stark und zäh, wie früher und deine Mutter sorgt sich immer, wenn er alleine mit dem Boot auf den Laternensee hinaus fährt." Malkus war erleichtert, dass es seinen Eltern gut ging, aber zugleich besorgt um seinen Vater. Es war viel zu lange her, dass er sie zuletzt sah.


    Brom, der hinter der alten Dame wirkte, wie ein Fels, neben einem brüchigen Ast, folgte der Dorfältesten. Er war wohlbehalten angekommen und hatte Kakariko rechtzeitig warnen können. Malkus hoffte, dass das Verstärken der Wachposten die Halunken abschrecken würde und sie von ihrem Vorhaben, Kakariko zu überfallen, ablassen würden. Er hoffte inständig, dass ihre Anwesenheit und Warnung ausreichte, um die Schurken zu vertreiben. Tief in seinem Herzen aber wusste er, dass dies nicht der Fall war. Er wusste, weswegen diese Übeltäter hier waren, wieso sie sich gerade Kakariko ausgesucht hatten und die Anwesenheit der Dorfältesten war auch der Grund für den Zeitpunkt ihrer Attacke. "Wo ist Impa" fragte Malkus die Dorfälteste, als sie sich zu ihrer Hütte begaben, die zugleich auch als Dorfzentrum diente, wenn es Versammlungen oder Treffen abzuhalten galt. "Dass ihr uns empfangt bedeutet, dass sie noch nicht zurückgekehrt ist?" Die Dorfälteste schüttelte den Kopf. "Aber sei unbesorgt, der Schatz unseres Dorfes ist sicher". Malkus wollte ihr glauben, aber der Kampf gegen Mylord, der ihn beinahe das Leben kostete und die heimtückische Attacke des Wiesels, der ihre Gefährtin schwer verwundete, ließ ihn zweifeln, dass diese Halunken vor einer Gruppe Abenteurern wie ihnen zurückschrecken würde. "Ich hoffe, ihr irrt euch nicht" sagte Malkus kleinlaut, als er der alten Frau in ihre Hütte folgte.


    Der Holzboden knarzte unter jedem von Broms Schritten und drohte nachzugeben, als dieser sich mit einer ruckartigen Bewegung niedersetzte. "Aber erstmal müsst ihr euch stärken. Etwas Tee gefällig?" fragte sie gütig, während sie in den Blicken ihrer Gäste ungeduld las. Abermals strahlte sie übers ganze Gesicht, als wäre dies ein beiläufiger Besuch alter Freunde. Sie wandte sich einer jungen, weißhaarigen Frau zu, die Malkus beim Betreten des Hauses garnicht bemerkt hatte. Sie war in die traditionellen Kleider des Dorfes gehüllt, ihre schloweißen Haare zu drei kleinen Kugeln geflochten, die auf ihrem Haupt zu schweben schienen. Das Mädchen verneigte sich und eilte in die Küche.


    Die Alte ließ sich auf einen unbequem aussehenden Holzsessel nieder und befeuchtete schmatzend ihre Lippen, bevor diese die nächsten Worte formten. Sie wirkte auf einmal um zwanzig Jahre gealtert, als sie im fahlen Licht der Öllampen saß, die Sonne schien zwar noch von draußen herein, aber die wenigen Fenster der Hütte sorgten für zu wenig Licht. "Ihr seid uns also zu Hilfe geeilt, nicht wahr?" sagte sie. "Ein suppe schlürfender Vogel, ein schüchterner Gorone, ein verletzter Schmied und Kakarikos einziger Bewohner, der es je geschafft hat, mich übers Ohr zu hauen." Sie musterte die drei, die sichtlich ratlos einander anschauen. Ein vierter, den die Älteste vorerst aussparte, befand sich etwas abseits sitzend. Sie musterte ihn kurz. "Verwundert?" fragte sie. "Euer Vogelfreund hatte mir von euch erzählt." Sie blickte Malkus und Sebariell an. "Und auch ich habe Augen und Ohren jenseits der Grenzen von Kakariko." Malkus wusste, dass die Shiekah voller Geheimnisse steckten und einige ihres Volkes zu den besten Spionen Hyrule zählten, aber, dass Mutter Maruho wusste, wer zu ihrer Rettung kommen würde, überraschte ihn. "Ich gebe zu, diejenigen, die uns angreifen wollten, konnten unbemerkt ihr Lager außerhalb des Dorfes errichten, getarnt als Händler. Und die Worte des Orni schienen wenig glaubhaft, vor allem, da er sich scheinbar um seinen vollen Magen mehr sorgte, als um seine Gefährten". wieder lächelte sie und strich sich beiläufig über ihren Bauch, um das Gesagte zu demonstrieren. "Aber als dieser Gorone da" sie blickte zu Brom "mir von einem Angriff erzählte, und dass seine Gefährten auf dem Weg sind, wusste ich, dass ich die Lage falsch einschätzte." ihr Blick wurde auf einmal ganz ernst. "Es tut gut, euch dich wieder zu sehen, Malkus und ich bin froh über euer kommen, doch bezweifle ich, dass ihr in einem direkten Kampf von großem Nutzen sein werdet." Malkus wollte protestieren und auch Sebariell lehnte sich etwas nach vorne, um etwas zu sagen, jedoch, wie, als würde sie ihm sagen wollen, dass die Alte recht hat, meldete sich seine frische Verletzung. "Der einzige, der im direkten Kampf bestehen könnte, ist er". sie wandte sich an Brom. "Aber ich sehe in seinen Augen, dass es nicht seine Bestimmung ist, zu kämpfen." sie machte eine Pause. "Obwohl... ihr schon Erfahrung habt, im Töten, nicht wahr?" ihr Blick wurde ernst. "Das Mädchen in den Stallungen ist in großer Gefahr. Wenn die Schurken erfahren, dass sie zu euch gehört, werden sie das Werk des Meuchelmörders vollenden oder noch schlimmer, sie als Geisel nehmen und selbst euer kampferprobter Freund dort wird alleine nichts ausrichten können." Malkus Innereien wirkten, wie mit einem dicken Seil verschnürt. Mutter Maruho hatte recht. Aber noch viel schlimmer. Doch zugleich irrte sie sich, denn die Schurken waren schon längst nicht mehr nur vor den Toren Kakarikos.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Symin war skeptisch. Würde man sie überhaupt durchlassen? Doch diese Sorge endete bald, da rasch eine Frau ankam, die anscheinend den beiden Wachen vorgesetzt war. Sie selbst schien aber recht bescheiden zu sein, denn sie bat die Wachen, sich wieder zu erheben. Und dann kam die Frau auf die Gefährten zu, um sie in Empfang nehmen. Nach einem Gespräch zwischen Sebariell, Malkus und der Dame, von dem Symin nur mitgekriegt hatte, dass Anya anscheinend Hilfe erwarten durfte und das Brom im Zentrum des Dorfes wartete, ging es dann auch endlich durch das Tor Kakarikos. Symin fühlte sich irgendwie nicht gut dabei. Er betrat nicht nur feindliches Terrain, sondern befand sich auch nocb in Gefahr, dadurch, dass die Shiekah sich wohl am besten mit den Yiga auskannten. Dann stellte Symin mit einem kurzen Blick auf das eigene Gepäck sicher, dass der Dämonenring nicht sichtbar war. Das war er, also konnte er unbesorgt das Tor durchschreiten und Kakariko das allererste Mal als Freund betreten. Natürlich war er trotzdem nicht unbesorgt, das war er wohl nie. Aber auch diese Sorgen wurden von dem schönen Anblick Kakarikos in den Schatten gestellt, den Symin jetzt das erste Mal richtig genießen konnte. Kakariko war wundervoll anzusehen, gerade wie sich das schöne Abendlicht der Sonne im Teich gespiegelt hatte, sagte Symin sehr zu. Aber Symin war zu verträumt gewesen, also hatte er ein bisschen was aufzuholen. Er beeilte sich ein wenig und holte die Gruppe dann letztendlich ein. Auf dem Weg in Richtung Brom begannen die Frau jmd Malkus mit einem Privatgespräch. Es ging um Malkus und seine Eltern. Anscheinend hatten er und seine Eltern sich mal zerstritten oder so, auf jeden Fall hatten sie sich getrennt. Malkus schien sich dennoch um sie zu sorgen, es konnte also nicht allzu heftiges gewesen sein. Oder Malkus war einfach eine schnell vergebende Person. Symin musste sich aber, abermals, selbst unterbrechen, er dachte, wie immer, viel zu viel darüber nach. Jetzt trafen sie auch auf Brom, der sich dann ohne viel Gerede an die Gruppe anschloss. Er wirkte in der Abendsonne wie ein Fels in der Brandung. Aber, genau wie ein Fels, redete er nicht übermäßig viel und war nicht aufdringlich. Nun standen sie auch schon vor der Hütte der Dorfältesten, die die Gefährten empfing. Malkus und die Dame, die also anscheinend die Dorfälteste war, redeten weiter ein wenig miteinander, während sie sich in die Hütte begaben. Aus dem Gespräch der beiden entnahm Symin, dass Impa wohl nicht mehr da war. Gut, da das Dorf in Gefahr war. Beim Betreten der Holzhütte hörte man jeden Schritt, den Brom tat. Die Dorfälteste sagte dann:"Aber erstmal müsst ihr euch stärken. Etwas Tee gefällig?". Symin antwortete zwar nicht, aber er nahm den Tee gerne entgegen. Die Dame, die anscheinend sehr gönnerhaft und fröhlich war, hatte Recht damit, dass sie sich erstmal stärken müssten. Anschließend zählte sie fast in sarkastischer Haltung die Gefährten Symin's auf:"Ihr seid uns also zu Hilfe geeilt, nicht wahr? Ein Suppe schlürfender Vogel, ein schüchterner Gorone, ein verletzter Schmied und Kakarikos einziger Bewohner, der es je geschafft hat, mich übers Ohr zu hauen." Symin überraschte es nicht, dass sie ihn nicht aufgezählt und nicht beachtet hatte. Im Gegenteil, er wusste, dass er so unauffällig war. Die Dorfälteste erzählte dann etwas über Milo, der anscheinend seinem Hunger nachgegeben und widersprüchliche Aussagen gemacht hatte. Dann redete sie über Broms Ankunft, wie erwartet hatte er also die Reaktion der Wachen ausgelöst. Dann wandte sie sich erneut an Malkus, über dessen Wiederkehr sie sich wohl freute. Aber sie brachte auch zum Ausdruck, dass er nicht wirklich kampffähig war. Bei diesem Thema sprach sie dann auch zu Brom, denn sie zwar körperlich für kampfbereit hielt, aber auch sah, dass er wohl kein Kämpfer war. Schwer zu erkennen war das ehrlicherweise nicht, wenn man ihn ein wenig kannte. Doch dann sprach sie einen bedeutsamen Punkt an, nämlich Anya. Sie war als Mörderin Mylords genauso wenig sicher wie Kakariko es wohl gerade war. Und gleichzeitig schien sie das erste Mal Symin zu erwähnen, wenn auch nur als "kampferprobten Freund". Jetzt erhielg Symin auch den Tee, den die Dorfälteste wohl bei ihrer jungen Assistentin in Auftrag gegeben hatte. Der Tee schmeckte sehr gut, doch auch er konnte Symin nicht beruhigen. Sie hatten keine Ahnung, wann, wie oder ob die Räuber Kakariko angreifen wollten. Symin konnte die Sorge um das Dorf, sowie die Sorge um Anya nicht länger vor sicb selbst verstecken. Auch, wenn er auf eine bestimmte Art und Weise beides hasste.


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    Eine starke Unruhe bestand im Hauptquartier der Räuber. Beim Essen kam es zu äußerst angeregten Diskussionen und die natürliche Essens-Unruhe bestand. Nur einer aß nicht, der Yiga am oberen Ende des Tisches. Er saß dort und musterte die Räuber, die er befehligte. Doch als einer von ihnen fertig gegessen hatte, wurde die Unruhe durchbrochen. Dieser riesige, extrem breite Räuber mit der Statur eines Hinoxes schlug einmal so hart mit beiden Fäusten auf den Tisch, dass alle Teller und Gläser vom Tisch fielen. Alle Diskussionen endeten abrupt und es war ein Wunder, dass der Tisch nicht zusammenbrach. Auf einmal sahen alle den Riesen an. Langsam, aber mit einem gehörigem Beben nach jedem Schritt, trottete der Riese in Richtung des Yigas, an das andere Ende des Tisches. Der Yiga erhob sich nun auch aus seinem Stuhl. Als der Riese dann bei ihm ankam, packte er ihn am Kragen und hebte ihn in die Luft. Doch der Yiga bewahrte Haltung, als würde er auf dem Boden stehen. "Du... Warum solltest du uns anführen? Du gehörst nicht einmal zu uns, du Pimpf." sagte der Riese, mit der wohl tiefsten Stimme Hyrules, zu dem Yiga. "Wollen wir das... In einem Kampf austragen?" antwortete der Yiga. "Was sollst du mir schon antun, du Zwerg." antwortete der Riese provokant dem gewöhnlich großen Yiga. Der Riese zog ein Messer und holte aus. Der Yiga, den er immernoch am Kragen hielt, zeigte keinerlei Reaktion. Erst, als das Messer in Richtung seines Körpers schnellte, verschwand der Yiga und tauchte, mit gezückter Windklinge, wieder hinter dem Riese auf. Der Riese konnte in der Zeit, in der ihn der Yiga bereits mit Windklinge vor dem Hals bedrohen und so ungefährlich machen konnte, nicht einmal verarbeiten, was passiert ist. Der Yiga wandte sich, mit dem Riesen unter Kontrolle, nun den anderen zu. "Ich bin nicht nur unser fähigster Krieger, ich besitze auch Fähigkeiten, die ihr euch nicht einmal vorstellen könnt. Gemeinsam werden wir diesen Hexenmeister erwecken und ganz Hyrule einnehmen. Selbst die Verheerung Ganon werden wir besiegen und ich werde als neuer Meister Koga Hyrule regieren. Alle, die sich uns in den wegstellen, werden wir vernichten, ganz gleich ob Yiga oder Orni, ob Hylianer oder Shiekah. Schließt ihr euch mir an?", sagte er und hörte als Antwort darauf nur ein lautes "JAAA!" aus der Menge. Der Yiga fühlte sich bestätigt. Seine Gier nach Macht hatte ihn die Räuber rekrutieren und schließlich auch diese Sätze sagen lassen. Ein treuer Yiga würde niemals Koga stürzen wollen.

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Nachdem die Gruppe am Tor freundlich empfangen wurde, hatten sich alle zusammen in eine Versammlungshalle zurückgezogen, wo kurz der aktuelle Stand der Informationen zusammengefasst wurde. Scheinbar wusste man hier im Dorf bereits mehr, als Brom bisher mitgeteilt wurde. Selbst über Brom wusste man scheinbar mehr als ihn bewusst war. Scheinbar besaß das Dorf ein ausgedehntes Informationsnetzwerk über ganz Hyrule. Brom war überrascht.


    Doch plötzlich wurde von außen die Tür aufgerissen und ein ältere Dame stürmte herein. Mein Sohn, mein Sohn, ich habe erfahren mein Sohn soll nach Hause zurückgekehrt sein, wo ist er, wo ist mein Malkus? Alle waren überrascht, außer einem, der gleich zu ihr eilte. Mutter Es war das Mitglied der Gruppe das schon bei ihrer Ankunft im Dorf ein vertrauliches Gespräch mit der Ältesten geführt hatte. Kam er aus Kakariko, Brom konnte es nicht genau sagen.


    Ich glaube das ist ein guter Zeitpunkt, um unsere Unterredung zu unterbrechen. Sagte sie Älteste in diesem Moment. Euer junger Freund hat sicher eine ganze Menge mit seiner Familie zu bereden und auch ihr anderen habt etwas Ruhe verdient, es ist schließlich schon späte Nacht und bald geht schon wieder die Sonne auf. Die Verletzen unter euch, sollten vielleicht kurz unsere professionellen Heiler aufsuchen, dann sind sie sicher bald wieder fit, und dann sollten wir uns alle ein wenig Ruhe erlauben, bevor wir morgen ausgeruht alles weitere besprechen. Schließlich habt ihr alle eine lange und beschwerlichen Reise hinter euch.


    Dieser Vorschlag fand allgemeinen Beifall, schließlich waren die anderen schon seit fast 24 Stunden durchgehend auf den Beinen gewesen. Von Brom mal abgesehen der ein paar wenige Stunden schon hatte liegen können. So zog sich Malkus mit seiner Mutter zurück, er würde vermutlich bei ihnen bleiben, und auch für die anderen wurden Schlafmöglichkeiten hergerichtet. Und so kamen alle etwas zur Ruhe.




    Brom war sich nicht sicher, wie lange er geschlafen hatte, die Sonne war gerade am Horizont aufgegangen, als er von einigen Tumult aufgeschreckt wurde. Was war das für ein Lärm aus Richtung des Dorfeingangs. Hatte es bereits begonnen, griefen die Räuber an? Brom und die anderen sprangen auf und eilten nach draußen. Auch Malkus kam ihnen vom anderen Ende des Dorfes entgegen, vermutlich war auch er durch den Lärm geweckt wurden.


    Am Tor angekommen, bemerkten sie eine kleine Gruppe aus vielleicht 5-6 Mann, die verzweifelt versuchten Einlass zu bekommen. So lasst uns doch ein, wir haben wichtige Informationen für euch, ihr werdet angegriffen und das schon bald. Wir wollen euch warnen. Wer waren diese Leute?


    In diesem Moment kam auch die Älteste dazu, und verlangte zu erfahren was der morgendliche Aufruhr soll. Die Männer sollten erklären wer sie überhaupt waren.


    Mein Name ist Jeff. Ich und die anderen hier sind diese Nacht aus dem Lager einer Räuberbande geschlichen, das hier in der Nähe versteckt ist. Dort plant man einen Überfall auf euer Dorf. Zugegeben, wir waren vor wenigen Stunden noch Teil dieser Gruppierung, doch wegen jüngster Entwicklungen bekamen wir es mit der Angst zu tun, drum beschlossen wir die Seiten zu wechseln und euch zu warnen. Ihr seit alle in Gefahr.


    Die Älteste unbrach ihn und gab der Wache den Befehl die Männer in Gewahrsam zu nehmen. Erst einmal, wir wissen schon lange von eurem geplanten Angriff, nicht zuletzt durch diese Gruppe hier, die mit eurem Anführer in Hateno aneinander geraten ist.. Jeff erschrak, waren das tatsächlich die Männer die Mylord getötet hatten. Er hätte es wissen müssen. Der Gorone unter ihnen, das war der von letzter Nacht, wobei dieser eher harmlos aussah. Des weiteren, wer sagt uns das eure Geschichte stimmt, vielleicht seit ihr ja nur Spione oder gar ein Ablenkungsmanöver. Nicht destotrotz glaube ich nicht, dass wir das Gespräch hier fortsetzen solltet. Ihr, Jeff war doch euer Name, begleitet uns. Deine Männer werden in der Zwischenzeit woanders untergebracht. Und dann kannst du uns nochmals genauer erläutern, warum wir euren Worten glauben schenken sollten.


    Mit diesen Worten machte sich die Gruppe erneut auf und versammelten sich in der Halle. Dort sollte Jeff dann ausführlicher erklären, was passiert war. Und was er erzählte klang grauenvoll. Scheinbar hatte ein wahnsinnige Yiga, der sich selbst Koga nannte, die Kontrolle über die Räuberbande übernommen und kontrollierte diese mit roher Gewalt. Gegen ihn war Mylord noch harmlos gewesen. Darum hatten Jeff und seine Männer wohl aus Angst das weite gesucht. Die Räuberbande wollte scheinbar noch heute angreifen. Soweit schien seine Geschichte glaubhaft. Anschließend wurde er abgeführt und zu seinen Männern gebracht.


    Die Dorfälteste dachte kurz über das gehörte nach. Scheinbar haben wir alle die Situation unterschätzt. Wenn wirklich ein Yiga dahinter steckt, ist es kein Wunder das wir das Ziel sind. Aber Meister Koga, mmmh, laut unseren Informationen ist er gerade in ganz anderen Teilen von Hyrule unterwegs, aber nicht hier, es kann sich also nicht wirklich um ihn handeln. Aber wer weiß das schon. Auf der anderen Seite wüsste ich da jemanden der uns dazu vielleicht näheres erzählen könnte.


    Es ist nämlich so, dass ich seit eurem Eintreffen ein Mitglied eurer Gruppe besonders im Auge behalten habe. Unter normalen Umständen hätte ich diesem niemals erlaubt das Dorf zu betreten, aber da er zu eurer Gruppe gehörte und sich bisher nicht auffällig verhalten hatte, haben ich vorerst nichts unternommen. Und auch jetzt droht ihm keine unmittelbare Gefahr von uns, solange er sich benimmt. Aber nachdem wir jetzt erfahren haben, dass die Yiga involviert sind, kann ich nicht mehr ganz außer Acht lassen, dass sich ein solcher eben genau unter uns befindet. Ich möchte ihm die Gelegenheit geben sich selbst zu offenbaren. Also, wie sieht es aus.


    Nach diesen Worten ließ sie den Blick über die Gruppe schweifen und wartete. Alle Anwesenden waren sprachlos. Sollte sich tatsächlich ein Yiga in ihren Reihen befinden. Und wer war es? Brom konnte es nicht sagen, schließlich kannte er die anderen kaum. Wer würde als erstes die Stille unterbrechen.

  • Das Dorf war wunderschön! Friedlich schmiegten sich die Häuser einen sanften Hang hinunter. Zwischen den Häusern mit den abgerundeten und moosbedeckten Dächern (war es Moos? Sebariell konnte es beim Vorbeigehen und in der noch herrschenden Dunkelheit nur schwer erkennen) lagen kleine Felder auf denen Karotten und Kürbisse angebaut wurden. Inzwischen war auch Brom zu ihnen gestoßen. Der Weg, dem die Gruppe folgte, schlängelte sich zwischen den Häusern hindurch, ebenso ein Bach mit klarem Wasser.

    Bis auf bewaffnete Leute, war sonst niemand zu sehen. Da bemerkte Sebariell eine Frau mit kurzgeschnittenen, silberweißen Haar, die ähnliche Kleidung trug wie die Wachen. Sie schaute die Gruppe argwöhnisch an und folgte ihr mit einigem Abstand. Was das wohl bedeutete?

    Der Weg mündete in einem großen, offenen Platz, an dem ein Teich samt Hylia-Statue sowie mehrere Häuser grenzten. Das größte dieser Häuser stand in einem kleinen See, eine hohe Felswand im Rücken. Dieses imposante Gebäude musste der Wohnsitz der Dorfältesten sein. Jedoch ging sie daran vorbei und betrat ein unauffälligeres, kleineres Haus gegenüber. Verwundert folgte Sebariell der Frau in dieses Haus, nachdem auch die anderen das taten.

    Drinnen offenbarte die Dorfälteste, dass sie mehr über die Gruppe wusste als erwartet. Scheinbar verfügten die Shiekah über Kontakte, die sich weit über das Dorf hinaus erstreckten. Sebariell war beeindruckt, wie gut organisiert dieses Dorf doch war, gerade im Vergleich zu den weit verstreuten Hylianern...

    Doch die Befürchtung der Ältesten, dass Anya im Stall in Gefahr sein könnte, beunruhigte Sebariell. Er war drauf un dran aufzuspringen, um... um was? Was konnte er tun? Anya hatte den besten Schutz, den sie im Moment haben konnte. Zoltan würde schon auf sie Acht geben. Und Milo war kein Feigling, so viel hatte der Orni zumindest bewiesen. Er würde ihr auch helfen. Also setzte sich der ohnehin noch angeschlagene Schmied wieder.

    Inmitten der Unterhaltung kam plötzlich eine Frau dazu, die auf Malkus zustürmte. Sie umarmte ihn und er entgegnete diese Umarmung recht zögerlich. Die Frau schien seine Mutter zu sein. Ohne ein weiteres Wort verließen die zwei den Versammlungsraum, oder was das hier auch war. Als sie weg waren, beendete die Älteste ihre Ausführungen und bot Sebariell, Symin und Brom Unterkunft und medizinische Versorgung an.

    Die drei verließen das Haus. Dabei folgten sie einer Wache, die sie zum hiesigen Gasthaus brachte. Wieder bemerkte Sebariell die kurzhaarige Frau mit dem mürrischen Blick.

    "Sie folgt uns bereits seit wir das Tor passierten", meinte da plötzlich Symin. "Wir sind wohl nicht so vertrauenswürdig, wie die Älteste uns weismachen wollte."

    Der Schmied nickte, dann traten sie ins Gasthaus ein. Auch hier gab es einen Schankraum samt Tresen. Doch war er viel kleiner als beim alten Hogbert. Es gab auch nur wenige Tische. Genau genommen nur drei Stück, rund und mit je vier Stühlen versehen. Bis auf ein Tisch, waren alle noch frei. Der besetzte Tisch stand recht mittig im Raum. An ihm saß ein breitschultriger Mann mit langem Mantel und einer markanten Narbe, die ihm quer über das Gesicht lief. Er war in Begleitung einer hochgewachsenen Frau mit roten Haaren und einer langen, wenn auch schön geformten Nase. Sie trug ebenfalls einen langen Mantel und auf ihrer Stirn ruhte ein Kopfschmuck mit auffällig großem Edelstein, der in einem tiefdunklen Violett erstrahlte. Als Sebariell und die anderen am Tisch vorbeibringen, erwartete er fast schon einen feindseligen Blick. Doch sowohl der Mann mit der Narbe als auch die Frau lächelten sie kurz freundlich an und wandten sich dann wieder ihrem Gespräch zu. Es ging wohl um eine Händlerroute, die derzeit nicht passierbar war, so wie Sebariell kurz aufschnappte.

    Nach einer knappen Verabschiedung gingen die drei ungleichen Gefährten in die von der Wirtin, eine rundliche Frau mit roten Wangen und gütigem Lächeln, zugewiesenen Zimmer. Kaum hatte Sebariell sich auf das Bett gesetzt, da klopfte es an der Tür. Hinein kam ein weiterer Shiekah, der eine Arnzeitasche bei sich trug. Er untersuchte Sebariell, versorgte die Wunde und erklärte dem Schmied, dass der Heiler, der ihm geholfen hatte, gute Arbeit geleistet hatte. "Die Wunde sieht gut versorgt aus. Ich habe sie nochmals gereinigt. Nehmt diese Blätter hier. Sie sind zum Kauen gedacht und mildern den Schmerz."

    "Habt Dank." Nickend nahm Sebariell ein Säckchen mit den Blättern entgegen und griff mit den Fingerspitzen danach. Er steckte es in den Mund und begann zu kauen. Derweil verabschiedete sich der Heilkundige und ließ den Schmied allein zurück. Dieser sank auf sein Bett und ehe er es überhaupt realisiert hatte, war er eingeschlafen...


    Doch viel zu schnell wurde Sebariell aus seinem recht tiefen Schlaf gerissen. Ein unmöglicher Radau, der durch sein offenes Fenster drang, hatte ihn geweckt. Verdutzt schaute er sich um. Er hatte nicht lange geschlafen. So wie der Himmel aussah, der irgendwo im Osten im Begriff war zu dämmern, konnte es nicht mehr als eine oder vielleicht zwei Stunden gewesen sein. Schwerfällig kam er hoch, doch bemerkte er, dass die Behandlung zuvor definitiv etwas geholfen hatte. Dank der Blätter schmerzte die Wunde weniger. Dennoch war Sebariell noch ziemlich behäbig.

    Als er draußen auf der Straße war und auf den Platz lief, kam ihm bereits eine Gruppe von Leuten entgegen. Hauptsächlich handelte es sich um Wachen, aber auch die Älteste, Brom, Malkus und Symin sowie die kurzhaarige Frau waren dabei. Zwischen zwei Wachen wurde ein Mann hergeschleift, den Sebariell noch nicht kannte. Seine Freunde, die Älteste sowie der Fremde gingen wieder in das kleine Haus, in welchem sie zuvor miteinander gesprochen hatten. Zögernd folgte Sebariell. Er hatte keine Ahnung, was hier los war. Diese Unwissenheit wurde noch verstärkt, als der Fremde von den Yiga und von einem Mann namens Koga sprach. Von den Yiga hatte Sebariell schon gehört. Eine Bande von gefährlichen Wegelagerern, die sogar zur Verheerung beteten. Diese Leute konnten nichts Gutes verheißen. Und scheinbar hatte dieser Mann, namens Koga, sich mit Mylords Leuten verbündet. Langsam drehte sich alles in Sebariells Kopf. Wo war er hier hineingeraten? Er hatte doch nur Eren und den anderen in Akkala eine Hilfe sein wollen...

    In seiner Verwirrung bekam Sebariell nicht alles mit, doch plötzlich hörte er die Älteste sagen: "Aber nachdem wir jetzt erfahren haben, dass die Yiga involviert sind, kann ich nicht mehr ganz außer Acht lassen, dass sich ein solcher eben genau unter uns befindet. Ich möchte ihm die Gelegenheit geben sich selbst zu offenbaren. Also, wie sieht es aus."

    Was sollte das denn jetzt wieder heißen? Ein Yiga unter ihnen? Etwa unter Sebariells Gruppe? War das möglich? Von plötzlichem Misstrauen gepackt, schaute sich Sebariell im Versammlungsraum um. Wie von selbst suchte seine Hand den Griff seines Schwerts...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Malkus Herz übersprang einen Schlag, als eine Frau, die er sehr wohl kannte, in die Hütte von Mutter Maruho stürmte. Durch die aufgerissenen Türen drang das orange Licht der Abendsonne herein und die Flammen der Öllampen zitterten und tanzten, als die schwere Holztür widerstandslos an die Wand polterte.


    Mutter sagte Malkus. Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort und all die Zweifel und Sorgen der letzten Tage waren wie weggewaschen. Wie lange war es her, dass er seine Mutter zuletzt gesehen hatte? Vergessen waren die Streiche und der Schabernack, dern Malkus getrieben hatte und der Kummer, den er seinen Eltern bereitet hatte. Ihr Sohn war wohlbehalten zurückgekehrt, das war nun alles, was zählte. Malkus und Samela umarmten sich. Sie sah im Licht der Öllampen um viele Jahre älter aus und unter ihre blonden Haare hatten sich graue Strähnen gemischt, aber ihr Gesicht, wenn auch um ein paar Grübchen und Fältchen reicher, war immer noch bildhübsch. Komm, mein Sohn, dein Vater kann es kaum erwarten, dich zu sehen. Malkus folgte seiner Mutter zu ihrem kleinen Häuschen am Rande des Dorfs. Als wir gehört hatten, dass Besucher in das Dorf kamen und einer von ihnen aussehen solle, wie mein Sohn, konnte ich es kaum glauben. fügte sie freudig hinzu. Geht es Vater gut? fragte Malkus. Die Frage danach dämpfte seine Stimmung etwas, denn er kannte die Antwort darauf schon, Mutter Maruho hatte es ihm bereits erzählt. Samela nickt. Er ist kein junger Hüpfer mehr und muss sich erst daran gewöhnen, dass er nicht mehr der junge Fischer ist, der einst um meine Hand anhielt, aber es geht ihm gut, sei unbesorgt. antwortete sie, als sie die Stirnfalten auf Malkus' gesicht sah. Auch, wenn es Jahre her war, dass er sie zuletzt sah, konnte er seiner Mutter immer noch nichts vormachen.


    Malkus verbrachte den restlichen Abend mit seinen Eltern. Samela kochte eine ihrer Spezialitäten, eine köstliche Fischsuppe mit frischem Gemüse, Eiern und leckerem Krustenbrot, die immer noch so schmeckte, wie Malkus sie in erinnerung hatte und er redete mit seinen Eltern über seine Reisen, als wäre kein Tag vergangen, seit er das Dorf verlassen hatte. Malkus war an diesem Tag wahrlich wieder nach Hause gekommen, aber er wusste zugleich, dass diese Idylle nicht von dauer war. Er schlief so gut, wie schon lange nicht mehr und träumte von jener Maid aus Hateno, welche ihm sein Wamms verkauft hatte. Er konnte sich aber nicht mehr genau an ihr Gesicht erinnern. Als er frühmorgens aufwachte, flüsterte er ihren Namen. Lilly


    Am nächsten Tag ging es bereits geschäftig zu, als Malkus aufwachte. Der Morgen dämmerte noch, als er kurz Frühstück zu sich nahm und sich von seiner Mutter mit einem Kuss verabschiedete. Er müsse so früh los, seine Freunde und Mutter Maruho würden warten, aber man würde sich bald wiedersehen. Samela wusste, dass etwas im Dorf nicht stimmte. Mutter Maruho hatte in ihren Träumen düstere Wolken am Horizont gesehen und die Dorfbewohner waren in Sorge, auch, wenn die Älteste alle zur Ruhe ermahnt hatte. Jemand hatte etwas von einem Angriff aufgeschnappt und die Gerüchte darüber hatten sich verbreitet, wie ein Lauffeuer. Samela ließ ihren Sohn ungern wieder gehen, aber Malkus versicherte ihr, dass er noch für ein paar Tage im Dorf bleiben würde. Und der nächste Abschied wäre mit Sicherheit nicht von so langer Dauer, wie der letzte. Malvins Bein schmerzte an diesem Tag kaum, weswegen er vors Haus ging, und seinem Sohn zunickte, als er sich noch einmal kurz umdrehte, bevor Malkus zu seinen Freunden zurückkehrte. Beide sorgten sich um ihren Sohn. Er war älter und reifer geworden und nicht mehr der Junge, der das Dorf einst verlassen hatte, aber dennoch spürte seine Mutter großen Kummer, wenn sie daran dachte, welchen Gefahren sich Malkus stellen würde. Er ist kein Kämpfer sagte sie zu Malvin, der noch vor dem Haus stand. Er ist nicht kräftig und ein Raufbold, wie du es warst. sagte sie. Aber er wird seinen Weg machen erwiderte Malvin. Sorge dich nicht, unser Malkus ist jetzt erwachsen.


    Etwas war geschehen. Die Stimmung im Versammlungsraum war unruhig, als Malkus die Hütte betrat und einige der Anwesenden schauten nervös zu ihm, wandten sich aber wieder Mutter Maruho zu, als sie Malkus erkannten. Mutter Maruho sah mit stechendem Blick in ihre Runde. Malkus' gute Laune war schnell wie weggewaschen. Was war geschehen? fragte er sich. Einige der Leute murmelten durcheinander, andere schauten wild umher. Malkus wandte sich an Sebariell, der noch etwas verschlafen wirkte. Ist etwas passiert? flüsterte er ihm zu. Die Situation wirkte unwirklich. Plötzlich wurde Malkus' Miene ernst. Sebariell beachtete ihn nicht und Malkus bemerkte, dass dessen Hand sich auf sein Schwert gelegt hatte und den Griff umfasst hielt.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Das knartschende Geräusch einer Tür, die gerade aufgerissen wurde, sorgte für neugierige Blicke von der gesamten Gruppe, sowie der Dorfältesten. Anscheinend war gerade Malkus' Mutter eingetreten und hatte viel mit ihrem Sohn zu bereden. Sie wirkte unheimlich aufgeregt, aber im positiven Sinne. Sie hatten sich wohl lange nicht mehr gesehen. Damit unterbrach die Dorfälteste auch diese Zusammenkunft und schickte dem Rest der Gruppe in ein paar Zimmer, in denen sie sich ausruhen sollte. Eine Wache sollte sie dorthin bringen. Symin, Sebariell und Brom folgten der Wache, doch Symin bemerkte, wie sie von einer Spionin beschattet wurden. Anscheinend war das Vertrauen der Dorfältesten in die drei geringer als angenommen, da sie seitdem sie hier im Dorf ankamen verfolgt wurden. Leise teilte er das dann auch seinen beiden Freunden mit. Dann waren die drei am Gasthaus des Dorfes angekommen und eingetreten. Die Wache drehte sich jetzt um und ließ die drei allein. Ganz allein waren sie aber auch nicht, denn an einem der Tische saßen Gäste. Ein breitgebauter Mann und eine Gerudo. Als er die Gerudo sah, stieg aus Symin direkt wieder sein Hass empor. Er zog sich schnell eine Kapuze über, nur, für den Fall, dass sie ihn, woher auch immer, kannte. Sie schien aber harmlos zu sein, denn es ging um eine blockierte Handelsroute. Dort trieben sich wohl Bokblins herum, die mittlerweile sogar ein Lager absichtlich dort errichtet haben, weil sie merkten, dass ihnen einige Händler ins Netz gingen. Es handelte sich um eine Straße in einer Schlucht, man konnte ihnen also nicht ausweichen. Doch dann bekamen selbst Symins gute Ohren nichts mehr mit und er ließ sich von der Wirtin auf sein Zimmer bringen. Nach einer kurzen Verabschiedung von Sebariell und Brom legte sich Symin auch schon ins Bett. Er schlief ein und genoss den sehr tiefen Schlaf, in dem keine Träume aufkamen. Das war bei Symin ziemlich selten der Fall. Dann stand er auf und bemerkte auch gleich, warum er aufgewacht war. Aus der Richtung des Dorfeingangs war Lärm zu hören. Symin nahm sich kurz sein Schwert, die Wurfmesser und das Amulett seiner Mutter und rannte dann sofort raus. Dann erst viel Symin auf, wie schön die Dämmerung war. Und als Symin dann dem Rest der Gruppe, also Malkus, Sebariell und Brom begegnete, merkte er erneut, dass die Spionin wieder da war. Die Unruhen waren aber durch einen Mann entstanden, der Einlass ins Dorf forderte. Sein Name war wohl Jeff. Zur genaueren Untersuchung des Falls begaben sie sich dann in das Haus der Dorfältesten. Die Wachen luden ihn dort ab und er wurde verhört. Er sagte etwas über einen Yiga, der die Räuberbande half namens "Koga". Erst war Symin überrascht, dann fast amüsiert. Das konnte natürlich nie und nimmer Koga sein. Doch wenn ein Yiga seine Finger im Spiel hatte, mussten sie vorsichtig sein. Zwar war dieser Yiga, auch aus Sicht des Yiga Clans, in diesem Fall im Unrecht, weil er sich einfach mit einer unbekannten Gruppierung zusammenschloss, dennoch war dies wahrscheinlich ein sehr starker Gegner. Symin plante, dem Kollegen kurz weißzumachen, dass er im Unrecht war und ihn dann zu bekämpfen, wenn er sich dann nicht umentschieden hatte. Aber dann sagte die Dorfälteste etwas, womit Symin nie gerechnet hatte: "Aber nachdem wir jetzt erfahren haben, dass die Yiga involviert sind, kann ich nicht mehr ganz außer Acht lassen, dass sich ein solcher eben genau unter uns befindet. Ich möchte ihm die Gelegenheit geben sich selbst zu offenbaren. Also, wie sieht es aus." Zunächst war Symin übermannt von dieser Nachricht. Wie? Nun wurde die Panik in ihm immer größer. Woher wusste sie das nur? Und viel wichtiger, was sollte er jetzt machen? Da er letztere Frage nicht beantworten konnte und die Sekunden der unangehnem Stille ohne einen Monolog mit sich selbst kaum auszuhalten waren, ging er lieber die letzten Jahre durch und suchte nach Fehlern, die er begangen haben könnte. Als er die Jahre dann so durchging, merkte er, dass er in ständiger Angst lebte. Soziale Kontakte waren für Symin sofort mit der Angst verbunden, aufzufliegen und sie deshalb töten zu müssen. Er dachte daran, dass immer Angst hatte vor Gesprächen und nie wirklich viel mit jemandem reden konnte. Er dachte an die Menschen, die für seine Fehler starben. Er merkte, wie aus der anfänglichen Panik Trauer erwuchs. Aus Symin's Auge floss nun eine Träne seine Wange hinunter, bis sie von seinem Kinn auf den Boden tropfte. Es blieb aber dieser einen Träne. Symin hatte diese Sekunden äußerlich nur da gestanden und die Wand angestarrt, sonst war nichts an ihm zu sehen. Er war sehr gut darin, Gefühle zu verstecken. Normalerweise zumindest, die Träne war eine Ausnahme. Jetzt war Symin sich in einer Entscheidung sicher. Die Dorfälteste sagte dann: "Nein? Scha-" "Ich bin ein Yiga." unterbrach Symin sie. Ein "Was?" kam zurück, dass wohl eher aus aus Überraschung, als aus Unverständnis kam. Trotzdem wiederholte Symin sich etwas lauter: "Ich bin ein Yiga." Ein wenig Ungewissheit kam in Symin auf, da er nicht wusste, wie es jetzt weitergehen sollte, aber die Erleichterung war deutlich stärker. Jetzt blieb es bei der merkwürdigen Stille, doch zum Glück nur kurz, da die Dorfälteste wieder etwas zu sagen hatte: "Doch wie du sicher schon bemerkt hast, hatte ich nicht vor, dich jetzt festzuhalten."

    Symin nickte und sagte kurz "Ich weiß." Da Symin erst jetzt wieder wirklich in der realen Welt angekommen war, merkte er erst jetzt, dass die Wachen sich ihm genähert und die Spionin vor der Tür das Schwert gezogen hatte. Sie steckte ihr Schwert zurück und auch die Wachen gingen in eine entspanntere Haltung. Dann blickte Symin einmal kurz in die Runde und sah, dass die drei alle sehr überrascht schienen. Sebariell hatte seine Hand noch am Schwert, doch sah nicht so aus, als würde er es noch ziehen. Malkus musste es ebenfalls hart treffen, schließlich hatte Symin ihm vor nichtmal 24 Stunden das Leben gerettet. Die Dorfälteste fuhr nun fort: "Lasst uns bitte allein." Sebariell, Brom, Malkus und Jeff wurden freundlich rausgeleitet, die Wachen blieben aber erstmal an der Tür stehen. "Auch ihr." sagte die Dorfälteste dann. Dieser Befehl sorgte für Überraschung, aber es war ein Befehl und sie mussten gehorchen. Nun kam die Dorfälteste auf Symin zu und begann erneut zu sprechen: "Ich weiß, dass du mit der Absicht gekommen bist, unser Dorf zu retten. Doch ich muss, zum Wohle aller, wissen, was es mit diesem Yiga auf sich hat." "Er handelt auf jeden Fall nicht für den Yiga Clan. Wir haben keine Mission dort autorisiert." antwortete Symin. "Gut." ,entgegnete die Dorfälteste. "Doch, Dorfälteste, wie soll es danach weitergehen?" fragte Symin. "Ich weiß nicht, Symin. Aber du darfst mich Maruho nennen." antwortete die Dorfälteste. "Nun geh," fuhr sie fort, "geh und versuch, deine Freunde aufzuklären." Mit einem Lächeln im Gesicht verließ Symin das Haus Maruhos. Er hatte sich bei ihr geborgen gefühlt, er hatte ihr vertraut und von ihr Vertrauen bekommen. All das sorgte bei Symin für Gefühle, die er lange nicht mehr gefühlt hatte. Seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr.

    Maroni ist die Mehrzahl von Maronus. Esst meine Brüder nicht !

  • Als Brom mit den anderen vor die Tür trat, war er sprachlos. Mitten in ihrer Gruppe gab es tatsächlich einen Yiga und das hier in Kakariko, wo man am wenigsten einen erwartet. Entweder war der kleine Kerl, Symin hieß er wohl, mutig oder dumm, dass er sich in die Höhle des Löwen gewagt hat. Aber was wusste Brom schon von ihm, er kennt ihn ja nicht einmal 24 Stunden und in der Zeit war er überwiegend stumm geblieben.


    Doch da dachte Brom an den Angriff zurück, als Symin Anya vor der Gefahr gerettet hatte. Das würde ein Yiga doch niemals tun, wenn man der allgemeinen Meinung glauben durfte. Da galten Yiga eher als kaltblütige Killer die die Verheerung anbeteten. Und Symin sollte ein solcher sein. Das passte nicht.


    Aber sollte man wirklich alle Yiga über einen Kamm scheren? Die Ereignisse der letzten Stunden zeigten doch, daß es Überall gute wie auch schlechte Menschen gibt.


    Malkus wurde auf Grund seines Verhaltens aus Kakariko verstoßen, doch trotzdem ist er zurückgekehrt um es zu retten, im Grunde seines Herzens war er ein guter Mensch.


    Ebenso dieser Jeff. Er wollte Kakariko zunächst gemeinsam mit seiner Bände angreiffen, eher Begriff das es falsch ist und er die Bewohner warnte. Auch er war im Grunde seines Herzens nicht böse.


    Also warum sollte Symin böse sein, nur weil er ein Yiga war. Er könnte doch dieser Gruppe angehören ohne gleich böse zu sein. In jeder Herde gibt es schwarze Schafe, also wieso sollte es nicht auch weise Schafe geben.


    Brom vertraute somit Symin nicht weniger, nur weil er sich als ein Yiga herausstellte. Es gab keinen Grund ihm zu Misstrauen, sondern viel eher sollte sein Geständnis zeigen, dass man ihm vertrauen kann.


    Mit diesem Entschluss ging Brom freundlich auf Symin zu, als dieser zusammen mit der Dorfältesten aus dem Haus trat und schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. Vielleicht etwas kräftiger als er gewollt hatte, aber er war sich sicher, dass seine Geste verstanden wurde. Er hoffe, die anderen würde auch weiter hinter Symin stehen.

  • Als die Dorfälteste offenbarte, dass sich ein Yiga in der Gruppe befand, war Sebariells Hand augenblicklich zu seinem Schwert gewandert. Dort blieb sie auch noch, als Symin die danach aufgekommene Stille mit seinem Geständnis durchbrochen hatte und alle, bis auf Symin, den Versammlungsraum verlassen mussten.

    Jetzt standen Sebariell, Malkus und Brom vor dem Haus der Ältesten und schwiegen sich an. Zuerst starrte der Schmied nur auf seine Füße und all die Geschichten, die er von den Yiga gehört hatte, gingen ihm durch den Kopf. Und es gab viele Geschichten! Mal waren die Yiga eine Räuberbande aus der Wüste, ein andern mal hieß es, sie wären von der Verheerung Ganon besessen oder die von den Gerudo-Kriegerinnen verstoßenen Männer, die sich in der Wüste zusammengerauft hatten. Manche sagten ihnen magische Kräfte nach. In den meisten Geschichten waren sie jedoch Mörder und eine Gefahr für Hyrule. Was davon alles wahr war, konnte Sebariell nicht sagen, war er doch nie so weit gereist, um selbst einen Yiga zu treffen. Er wollte es auch gar nicht. Doch nun hatte er Seite an Seite mit einem gekämpft! Leider hatte er keine Ahnung, was er davon halten sollte...

    Hilfesuchend sah der Schmied zu Malkus und Brom, doch konnte er in beider Gesichtsausdrücken nichts herauslesen. Zu sehr waren die beiden wohl selbst mit den Geschehnissen beschäftigt.

    Sebariell seufzte und dachte weiter nach. Was bedeutete es, dass Symin ein Yiga war? War er damit automatisch ein Feind? Warum hatte er dann so beherzt mit ihnen gegen Mylord gekämpft? Er hatte sogar Malkus gerettet. Das durfte einfach nicht vergessen werden! Doch was, wenn das alles Tarnung war? Aber wozu? Sebariell und die anderen waren doch keine nennenswerten Ziele... allmählich merkte Sebariell, wie ihm der Kopf brummte! Dann fiel ihm etwas ein, eine Kleinigkeit, die aber Bedeutung haben konnte! Als Symin in Hogberts Schänke erstmals Zoltan bemerkt hatte, waren beide hinausgegangen und sahen danach ziemlich rampuniert aus. Was Sebariell damals als kleine Rauferei abgetan hatte, konnte mehr bedeuten. Hatte Zoltan, dieser eigentlich völlig Fremde, etwas mit den Yiga zu tun? Und was war mit Anya? Von plötzlichem Misstrauen überrumpelt, wusste Sebariell nicht mehr, was er glauben oder gar denken sollte.

    "Verfluchter Mist!", knurrte er laut. Dann atmete er tief ein und aus. Er wusste nicht genug über diese Yiga, um sich ein klares Urteil zu bilden. Aber er wusste, dass er Symin bisher vertraut hatte. Sie hatten gemeinsam gekämpft und Blut vergossen. Außerdem hatte er Anya versucht vor dem Wiesel zu schützen, den Mann, den Sebariell zu töten versäumt hatte, was schließlich zu Anyas Verwundung geführt hatte.

    Plötzlich kamen Symin und die Älteste aus dem Haus spaziert. Symin wirkte irgendwie entspannter, vielleicht sogar befreiter? Was sollte Sebariell sagen? Er spürte Anspannung und musste gegen den Impuls ankämpfen, sein Schwert zu ziehen.

    Noch während er mit sich haderte, ging auf einmal Brom auf Symin zu. Er klopfte dem jungen Mann auf die Schultern und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Symin wirkte überrascht und Sebariell kam sich plötzlich so dumm vor! Dieser Gorone, der Symin noch weniger kannte als Sebariell, schenkte dem Yiga sein Vertrauen. Sebariell, der mit Symin gekämpft und gemeinsam Blut vergossen hatte, zögerte indes. Wie erbärmlich. Er wollte in die Fußstapfen der glorreichen und ehrenvollen Ritter Hyrules treten, von denen sein Großvater stets erzählt hatte? Wie wollte er das, wenn er nicht einmal einem Kameraden Vertrauen entgegenbringen konnte? Der Schmied schüttelte den Kopf, ärgerlich über sich selbst. Dann ging er auf Symin zu. Als er vor ihm stehen blieb, streckte er ihm die Hand entgegen. Symin schaute den Schmied an, zögerte noch einen Moment, nahm aber dann die Hand und drückte kameradschaftlich zu. Sebariell wusste, dass es im Moment keine Worte brauchte. Doch wenn alles vorbei war, dann mussten sie miteinander reden!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Malkus konnte nicht begreifen, wer Symin in Wirklichkeit war. Und es war ihm einerlei. Für ihn war er ein Gefährte, der Malkus tapfer vor dem sicheren Tod bewahrte und in dessen Schuld er stand. Jemand, der nicht gezögert hatte, sich zwischen Anya und dem vergifteten Dolch des Wiesels zu werfen, um das Leben der Frau zu schützen.


    Yiga waren kaltherzige Diebe, Schurken und Meuchelmörder, die auf ihrer Suche nach Macht und der Auferstehung des Dämonenlords vor den schrecklichsten Schandtaten nicht zurückschreckten. Zumindest hatte man ihm dies von Kindesalter an übern den Stamm der verstoßenen Shiekah erzählt, die sich vom Triforce abgewandt hatten in ihrer Gier nach Stärke. Symin war ein tapferer Kämpfer und ohne ihn würde die Gruppe heute nicht hier vor Mutter Maruho stehen. Egal, wie Maruhos Urteil lauten würde, Malkus würde dafür sorgen, dass Symin Gnade erfährt. Malkus' Leben für das Seinige. Als Maruho und Symin jedoch das Haus der Alten wieder verließen, taten sie das mit dem Gesichtsausdruck zweier Leute, die sich lange kennen. In Symins Ausdruck, der sonst so ernst wirkte, lag ehrliche Erleichterung. Und sah Malkus da sogar ein Lächeln in seinen Mundwinkeln? Die Wachen warteten auf Maruhos Befehl, doch sie machte nur eine kurze Handbewegung und Malkus wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Egal, was Symin war, Malkus wusste eines. Er war ein Freund und würde das auch so lange bleiben, so lange er ihm nicht das Gegenteil bewies. Ganz gleich, ob er den Yiga angehört, seine Eltern Mobilns waren oder seine Verlobte ein Oktorok ist. Symin ist Symin.


    Malkus stimmte in die freundschaftlichen Gesten seiner Mitstreiter ein und lächelte. Es gab viel zu besprechen und noch viel mehr vorzubereiten. "Wenn das hier alles vorbei ist" lächelte Malkus zu Symin "musst du mir zeigen, wie man sich in einen Baumstamm verwandelt und einfach so verschwinden kann. Das würde mir sicherlich ein paar peinliche Momente frühmorgens in fremden Betten ersparen" scherzte er, während Mutter Maruho die Augen verdrehte und den Kopf schüttelte, als wollte sie sagen, dass Malkus sich doch nicht so sehr verändert hatte.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • << Anyanka und Zoltan kommen vom Stall der Zwillingsberge >>


    Der Ritt nach Kakariko dauerte tatsächlich nicht sehr lang. Seven schien im wahrsten Sinne erleichtert zu sein, dass sie keine Kutsche mehr ziehen musste. Zoltan hatte sich kurz vor dem Dorfeingang entschieden, die restlichen paar Meter zu Fuß zu gehen. Reiten gehörte immer noch nicht zu seiner Lieblingsbeschäftigung, aber er hatte das tapfer über sich ergehen lassen.


    Der Dorfeingang war bereits in Sichtweite. Anya konnte sehen, wie zwei Männer am Dorfeingang standen. Sie hielten Waffen bei sich und betrachten die Neuankömmlinge. Nun stieg auch Anya vom Pferd ab und ging die letzten paar Schritte bis zum Eingang zu Fuß, gefolgt von Zoltan und Seven. Sie war schon mal in Kakariko, sogar schon öfter, aber Wachen am Dorfeingang waren neu. Das musste sicher mit der lauernden Gefahr zu tun haben.


    Anya mochte Kakariko. Die Bewohner waren immer stets freundlich und zurvorkommend gewesen. Schon öfter war sie hier eingekehrt und hatte immer das Treiben der Shiekah beobachtet. Es war ihr stets ein Rätsel, wie man den ganzen Tag so genügsam sein konnte. Die Tagesabläufe waren durchgeplant, jeder hatte eine Aufgabe und alles fügte sich passgenau ineinander, ohne dass sie je Absprachen mitbekam. Jeder im Dorf schien eine Aufgabe zu haben und füllte diese immer mit voller Hingabe aus, egal ob es das Bewachen des großen Hauses in der Dorfmitte war, das Bearbeiten der kleinen Beete, Boden wischen oder Warenverkauf. Niemand schien Langeweile zu haben oder war genervt von seiner Tätigkeit, alles lief scheinbar ohne Diskussionen ab.


    Hallo, wir bitten höflich um Einlass. Wir kommen gerade vom Stall der Zwillingsberge und davor waren wir in Hateno. Wir sind hier, weil wir... weil wir... Ja, weswegen eigentlich?! Um Kakariko zu retten? Naja, also das wäre natürlich perfekt, aber selbstverständlich war sie auch nur eine ehemalige Händlerin und Zoltan war zwar ein Söldner und konnte mit Waffen umgehen, aber er war auch nur Zoltan. Also, wir wissen, dass Kakariko in Gefahr ist und wir möchten gern dabei helfen, es zu beschützen. Gewährt Ihr uns Einlass?

    Anya lächelte. Es war schon erstaunlich, wie entspannt sie war. Das wunderte selbst sie. In Hateno war sie ständig nur gereizt, und auch bei der Abreise war sie übelgelaunt, doch seit dem Aufenthalt am Stall ging es ihr so viel besser. Der Umgang mit den freundlichen Leuten dort hatte ihr sehr gut getan. Doch trotzdem hätte sie angespannt sein müssen, schließlich hatte jemand versucht sie umzubringen. Und dann war da noch die Unsicherheit über das, was in den nächsten Stunden hier auf sie warten würde.


    Die Wachen blieben zunächst ungerührt. Es war etwas untypisches für dieses sonst so gastfreundliche Dorf, doch angesichts der Situation verstand Anya das sofort.

    Unsere Freunde sind vor uns hier angekommen, das muss heute Nacht gewesen sein. Wir gehören eigentlich zu ihnen, doch musste ich einen unfreiwilligen Stopp am Stall einlegen. Mein Freund Zoltan hier - sie zeigte auf ihn - blieb bei mir und so kommen wir eben erst jetzt an.

    Ah, ihr seid das Mädchen, das verletzt wurde, sagte schließlich einer von ihnen. Wir haben davon gehört. Tragt ihr Waffen bei Euch?

    Sicher tu ich das, bemerkte Zoltan mit etwas sehr dunkler Stimme. Anya vermutete, dass ihm das Gerede hier am Tor zu lange dauerte und er deswegen so knartschig war. Er zeigte den Wachen sein Schwert, welches eher ein zerbeultes Stück Stahl war. Es hatte seine besten Zeiten schon lange hinter sich. Vielleicht gibt es hier in Kakariko ja die Möglichkeit, ein besseres Schwert zu erhalten?


    Beide Männer tauschten einen kurzen Blick aus, nickten einander zu und traten zur Seite. Anya nickt ebenfalls und schritt voran. Glücklicherweise musste sie den Dolch nicht zeigen, den sie hinter ihrem Hosenbund versteckt hatte. Sie hatte diese Waffe seit ihrer Begegnung mit dem Yiga-Offizier und sie stammte ganz offensichtlich von diesem. Würde sie hier nun mit einer Waffe dieses Clans erwischt werden, wüsste sie nicht, wie sie das erklären sollte. Aber es war ja nochmal gutgegangen.


    Kakariko war immer noch genauso friedlich, wie sie es in Erinnerung hatte. Die Sonne schien, doch durch die hohen Berge drumherum fiel das Sonnenlicht nur vereinzelt in das Dorf. Doch trotzdem strahlte es so voller Wärme und Ruhe.

    Anya und Zoltan gingen den Weg durch das Dorf entlang. Nichts sah bedrohlich oder anders aus. Die Hühner gackerten und Schmetterlinge flogen umher. Es war einfach nur idyllisch.


    Die Kutsche stand vor dem großen Haus am Wegesrand. Doch von ihren Freunden war nichts zu sehen. Etwas ratlos standen Anya und Zoltan nun da, während Seven zum Wasser lief und sich dort am Wasser gütlich tat. Sie wussten nicht so genau, was sie jetzt tun sollten. Es war zwar eine echte Erleichterung das Dorf unversehrt vorzufinden, aber dass es hier so ruhig war, war schon unerwartet.

    Hier drüben, rief ihnen plötzlich jemand zu und winkte. Es war stand vor dem Eingang zum großen Haus. Ich erkenne diese Robe. Kommt näher! Ihr seid die beiden, die am Stall waren. Wir haben euch bereits erwartet. Kommt und tretet ein. Eure Freunde sind auch hier. Dann öffnete er die großen Flügeltüren des Hauses.


    Dort waren alle versammelt: Sebariell, Brom, Malkus und Symin. Und eine sehr alte Frau, Mutter Maruho. Anya kannte sie bereits, wenn auch nur sehr flüchtig. Bei ihrem letzten Besuch in Kakariko vor längerer Zeit hatte sie diese mal gesehen, wie sie neben dem Friedhof zum fernen Schloss blickte und dort meditierte.


    Anya lächelte abermals, nickte und stieg die Treppen hinauf.

  • Das hat ja hier ziemlich offizielle Ausmaße angenommen, dachte Zoltan, als er in den Raum trat und dort seine neuen Bekannten sowie Symin in trauter Runde mit einer alten Bekannten erblickte - Mutter Maruho. Hier mussten ja große Wellen geschlagen worden sein, wenn Impas Stellvertreterin höchstselbst sie empfing, und nicht etwa die Stadtwache die Botschaft übermittelte. Bei einer kurzen Musterung der Gefährten kam Zoltan nicht umhin, eine angespannte Stimmung zu registrieren. Der Gorone, der sich ihnen so dreist aufgeworfen hatte, konnte seine Nervosität am wenigsten verhehlen. Ständig huschten seine Augen kurz zu Symin. Auch Sebariell und Malkus wirkten ein wenig peinlich berührt und standen etwas weiter von dem Yiga weg als nötig gewesen wäre. Anyas Erscheinen jedoch schien das Eis zu brechen, mit großem Hallo wurde sie von den Männern empfangen - nicht verwunderlich, denn nach allem, was sie wussten, müsste sie normalerweise tot sein. Ihm selbst jedoch blieb für diese kleine Feierlichkeit keine Zeit: Mutter Maruho war an ihn herangetreten.


    Guten Tag, Zoltan. Es ist wahrlich erstaunlich, dich hier einmal wieder begrüßen zu dürfen. Ich machte mir Sorgen. Es gibt Gerüchte, die besagen... Sie ließ die Worte im Raum stehen und blickte ihn prüfend an. Ich erwiedere Euren Gruß, Mutter. Ich würde nicht viel auf Gerüchte geben an Eurer Stelle. Eine vernünftige Person wie sie ist sicherlich in der Lage, ein Gerücht von den Tatsachen zu unterscheiden... Der Blick der Oberen wurde noch etwas bohrender. Nach endlosen Sekunden schließlich nickte sie mit zusammengekniffenen Lippen.

    Wenn du das so sagst, bin ich geneigt, die zu glauben. Wie auch immer... du gehörst nun also zu diesen jungen Männern hier, die uns dabei helfen wollen, ein Unheil vom Dorf abzuwenden? Mittlerweile hatte sich der Jubel um Anyas unverhofftes Auftauchen gelegt, interessiert verfolgten sie und die Männer den Wortwechsel zwischen Zoltan und Maruho. Ich schätze, ja. Der Heiler, den ihr geschickt habt, kam ein wenig zu spät. Das Schlimmste war bereits überstanden als er eintraf, jemand anderes hat sich der Vergiftung meiner Begleiterin angenommen. Ich möchte dennoch meinen Dank für Eure Mühen aussprechen und... denke als Zeichen meiner Ehrerbietung über einen Preisnachlass nach. Mutter Maruho kniff die Augen zusammen. Preisnachlass? Wofür? Willst du hier Ware verkaufen? Nun, gewiss wäre ich einem Rabatt nicht abgeneigt, aber wir befinden uns gerade in einer heiklen Lage, und... Zoltan winkte ab. Keine Ware. Dienstleistungen. Die Gerüchteküche hat euch anscheinend nicht darüber informiert, dass ich dieser Tage mein Brot als Söldner verdiene. Mein Schwert gegen Eure Rubine, so sieht der Handel aus.

    BUMM! Alle Anwesenden sahen ihn an, als hätte er soeben verkündet, ihm wäre ein dritter Arm gewachsen. Er hatte anscheinend ihnen gegenüber vergessen zu erwähnen, dass er die Rettung Kakarikos mit dem Geschäftlichen zu verknüpfen gedachte. Nun, es gab viel Aufbruchstreß und nicht viel Zeit für große Erklärungen, oder? Es war das Mütterchen, die als Erstes ihre Fassung wiedererlangte. Rubine! Deine Gefährten hier sind bereit, dem Dorf ehrenamtlich zu helfen, und du willst Rubine! Ist die Welt dort draußen ein so schlechter Ort geworden, dass du nicht aus Mitgefühl handeln kannst? Zoltan zuckte leicht mit den Schultern. Allerdings, das ist sie. Deshalb steht für mich eine Menge auf dem Spiel, wenn ich Leuten dabei helfe, üble Gestalten loszuwerden - im äußersten Fall mein Leben. Glaubt mir, ich habe einen Vorgeschmack auf diese Bande erhalten, die Euer Dorf zu überfallen gedenkt. Und ich kann Euch sagen, die loszuwerden, ist alles Geld wert. Wie ich schon sagte, ihr wart ohne zu zögern bereit, meiner Freundin zu helfen. Daher verlange ich nicht mehr als 200. Und diese werde ich noch brüderlich mit diesen ehrenwerten Herren und der Dame teilen. Solltet Ihr nicht zahlen wollen, werde ich Euch dennoch unterstützen, allein diesen Leuten dort drüben zuliebe. Allerdings würde ich in meiner Zunft die Kunde machen, dass die Einwohner Kakarikos der Ansicht sind, man würde ihnen für eine Blechmedaille und ein Küsschen auf die Wange helfen...

    Er ignorierte die entsetzten Gesichter seiner Mitstreiter ob dieser Respektlosigkeiten. Es schmerzte ihn, dass nun auch Anya diese Seite an ihm kennenlernte - aber er hoffte, sie würde darüber hinwegkommen. Anya war intelligent, und als intelligente Frau würde sie sich ohnehin denken können, dass ein wenig Halsabschneiderei zu seinem Geschäft gehörte. Und Symin? Na, der brauchte ihm ja nichts von Moral zu erzählen, oder? Mutter Maruho fand endlich ihre Sprache wieder. Es bekümmert mich zu sehen, zu was für einer verschlagenen Seele du geworden bist, Zoltan. Doch wenn du darauf bestehst - und glaube nicht, dass deine Taten vor diesem Hintergrund gerühmt werden! - sollen 200 Rubine nicht zuviel verlangt sein, um den Schutz unseres geliebten Dorfes zu gewährleisten. Doch mögest du eines Tages an den Punkt kommen, an dem du merkst, dass es noblere Dinge auf der Welt gibt, als auf gaunerhafte Art zu Geld zu kommen...

    Und so besiegelten sie das "Geschäft" per Handschlag.