Visual Novel – Ja, sind das denn überhaupt Spiele?

  • Visual Novelle, oder auch „Japanische Adventure“ (nicht zu verwechseln mit Ren’ai-Spielen / Dating-Sims) sind im Grunde so etwas wie Interaktive Romane.


    Das Spielprinzip ist meistens immer sehr ähnlich. Um voran zu kommen, klickt man sich durch einen Text (welchen man bei Interesse auch liest ;3) und hat hin und wieder die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Meistens in Form von „wo geht mein Charakter zunächst hin“ oder „in welcher Weise antwortet mein Charakter“. Je nachdem wie diese Entscheidungen ausfallen verändert sich der Spielfluss und man wird zu einem der unterschiedlichen Endings geführt. In manchen Fällen, kann man auch andere Interaktionen ausführen (was aber wirklich eher die Ausnahme ist, als die Regel), indem man zum Beispiel bestimmte Aufgaben meistern muss.


    Die Inhalte sind natürlich von Spiel zu Spiel unterschiedlich, so kann man Visual Novelle in so ziemlich vielen Kategorien finden (Mystery, Drama etc.), wobei meistens Romantik und auch Erotik eine sehr wichtige Rolle spielen.


    Die Visualisierung lässt sich auch zusammenfassend erklären: Pro Ort gibt es meistens einen Hintergrund und darauf platziert ist dann der Face/Upper-Body-Sprite (2D) von der Person bzw. den Personen mit denen man gerade interagiert. In Schlüsselszenen sieht man dann auch gerne mal ein Event-CG (zum Beispiel wie sich der Protagonist bzw. die Protagonistin und ein weiterer Charakter küssen).
    Musik ist natürlich vorhanden und die meisten Spiele kommen auch mit einer Synchronisation daher.


    Apropos Protagonist. Diese(r) bleibt in den meisten Fällen Gesichts- und Stimmlos. Selbst in besagten Event-CG sieht man zum Beispiel oft die Augenpartie nicht. Dies dient wohl dazu, dass man sich besser vorstellen kann, dass man selbst der Protagonist ist.


    Zu uns kommen nur in seltenen Fällen solche Spiele und wenn doch, dann welche, die mehr Inhalt haben (also Visual Novel-Elemente, aber auch „westliche Adventure-Elemente“), wie zum Beispiel Ace Attorny. Manche Werke sind hier jedoch dennoch bekannt, durch Anime-Umsetzungen, wie zum Beispiel Higurashi no Naku Koro Ni.


    Genug der langen Erklärungen, zur Not einfach bei Wikipedia / Google Genaueres nachfragen!


    Sind das „Spiele“?


    Der deutsche Markt (oder auch der Rest außerhalb Japans xD), scheint mit dem Spielprinzip noch nicht viel anfangen zu können. Zwar kommen immer wieder Portierungen auf Handhelds oder Konsole (erotische Darstellungen werden hier aber entfernt), doch dies auch nur in Amerika. Deutsche VN gibt es kaum. Ich nehme auch an, dass es trotz der „Animewelle“ schwer werden könnte, dieses (Sub-)Genre zu etablieren. Verständlich, aber auch sehr traurig. Oftmals hab ich Lust mich über einen VN zu unterhalten, doch leider findet sich dafür meistens nur in speziellen (nicht deutschen) Communities eine Möglichkeit.


    Für mich sind es Spiele. Zwar nicht welche, wo ich mich auf die Couch setzte und die Abenteuer mit dem meisten Nervenkitzel erlebe, aber ich würde die Mühe die dahinter steckt auf keinen Fall mindern. Vor allem: Wenn man schon singen und tanzen als Spiel werten kann, dann doch auch „lesen“. Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass es auch diese Form von Spiel gibt und liebe es zwischendurch mal einen anspruchsvollen VN zu spielen (kann man vorher nicht immer sagen, aber von manchen Firmen erwartet man einfach bestimmte Dinge).

  • Also ich hab mich noch kaum mit dem Thema befasst, weiß aber, dass solche Spiele vor allen in Japan existieren. Ich kenne nur Sim Dating Games, die gefallen mir aber nicht so. Ich bin noch nicht in den Genuss einer Visual Novel gekommen, aber ich glaube nicht, dass mir das gefallen würde. Ich mags nicht so gern, längere Texte am Bildschirm lesen zu müssen. Kann mir aber vorstellen, dass diese Art von Spiel ihren Reiz hat. Ich glaube aber, dass, auch wenn Animes und Mangas hier eine relativ hohe Popularität genießen, es sich nie durchsetzen wird. Das ist halt so ein Japan-Ding.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Mit Visual Novels hatte ich bisher noch nicht viel am Hut. Ich habe bereits einige Adaptionen in Anime- oder Mangaform geschaut/gelesen. VN selbst habe ich afaik nur Umineko in mein Besitz. Gelesen habe ich es noch nicht, da mich der immense Umfang zeitlich einfach abschreckt. Generell beanspruchen viele VNs viel Zeit, wenn man wirklich alle Routen lesen will.

    Finde die Idee, aber Novels audiovisuell darstellen zu können, ziemlich clever. Als Games würde ich es nicht per se sehen bzw. auch nicht sagen, dass ich eine VN zocke, sondern einfach lese. Es gibt wenige Ausnahmen die auch Gameplay Elemente besitzen, aber der Fokus liegt ja nicht auf diese.


    Ein paar bekannte VNs sind gerade auf Steam im Sale:

    https://store.steampowered.com/sale/spike-chunsoft/

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Seit meiner letzten Antwort hatte ich meinen fair share an Visual Novels gespielt. Eigentlich nicht so ganz meine Kragenweite mag ich ein paar Derivate davon eigentlich schon ganz gern, sofern mich das Thema und das übrige Gameplay anspricht. Reine Visual Novels, wo man nur Antworten durchklickt, sind immer noch nicht so mein Fall, aber zB. Spiele wie Zanki Zero oder Phoenix Wright, die sehr Text-lastig sind, aber dennoch ein gewisses Maß an Gameplay enthalten, sind absolut ok und können meinen Geschmack auch mal treffen, wobei dann eben die Story schon sehr interessant und die Dialoge nicht aufdringlich sein müssen. Je weniger Gameplay in einem Spiel, desto wichtiger werden klarerweise Präsentation und Verlauf der Story an sich und wenn die Schwächen da sonst durch cooles Gameplay ausgeglichen werden, ist es halt bei Visual Novels schnell mal so, dass, wenn die Story und Charaktere langweilig sind, das ganze Spiel einfach langweilig ist.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

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  • Schwer zu sagen, wenn man bisher lediglich eine einzige Visual Novel kennt, aber grundsätzlich behaupte ich schon. Sofern man selbst eingreifen muss, selbst wenn es nur Klicken ist, und sogar Entscheidungen besitzt, kann man meines Erachtens von Spielen sprechen. Letztendlich sind es aber nicht nur die verzweigten Geschichten, sondern auch die Bilder und der beigefügte Soundtrack, die hier eine klare Unterscheidung zu gewöhnlichen Romanen darstellen. Zumindest kam bei mir ein komplett anderes Lesegefühl auf, das ich mit nichts anderem großartig vergleichen konnte. Demnach bin ich offen für mehr, wobei die Priorität nicht die höchste ist.


    Gespielt habe bisher lediglich das kostenlose Doki Doki Literature Club, welches ein Mix aus Horror und Dating ist. Gab mir super einen Einblick in die Welt der VNs und war mit seinen wenigen Stunden Spielzeit kurz und knackig. Hat mir sehr gefallen und war kreativ.


    Es steht sowieso außer Frage, dass ich mir die Higurashi VNs gönnen werde. Als riesiger Fan der Mangas und auch des Anime ist das für mich Pflichtprogramm. Vor wenigen Wochen erschien die siebte von insgesamt acht Episoden bei Steam und ich rechne gegen Herbst 2020 mit dem Release des Finales, wenn ich mir den Erscheinungsrhythmus anschaue. Dann schlage ich zu und lasse mich überraschen :D


    An anderen VNs als Higurashi habe ich derzeit kein Interesse. Des Weiteren muss ich betonen, dass ich in anderen Videogames wie beispielsweise Blazblue den VN-Erzählstil schrecklich fand. Kann aber genauso am Inhalt gelegen haben, der hier wahrlich nicht gut war. Verlange ich bei einem Beat'em'up allerdings auch nicht.

  • Diese Woche habe ich meine zweite Visual Novel gelesen, die genau wie Doki Doki Literature Club kostenfrei auf Steam erhältlich und ca. drei Stunden lang ist. Es handelt sich um Six Days of Snow, ein ruhiges Drama, in welchem ein Schriftsteller mittleren Alters sich ein paar Tage zurückziehen und auf neue Ideen kommen möchte, indem er in ein kleines verschneites Gasthaus in den Bergen reist. Die Geschichte ist von einem alten Roman inspiriert, sehr emotional und wirkt genauso noch hinterher. Entscheidungen gibt es im Verlauf keine, man liest schlicht von Anfang bis Ende. Doch dank des detaillierten Schreibstils wird man problemlos in die verschneite Handlung hineingezogen. Dazu tragen außerdem wunderschön gezeichnete Landschaften und Figuren sowie der stimmige Soundtrack bei. Die Atmosphäre ist schlicht, ruhig und isoliert, sodass ich jetzt im Winter teilweise beim Lesen die Kälte am eigenen Körper gespürt habe. Aber genau das macht den Reiz von Six Days of Snow aus und verstärkt zudem den Fokus auf die Hauptpersonen. Ein wirklich sehr schönes Werk!


    Abgesehen von Higurashi, wo die letzte Episode hoffentlich nächstes Jahr veröffentlicht wird, überlege ich außerdem noch das hochgelobte und ebenfalls kostenlose Everlasting Summer zu lesen.

  • Ich hab mittlerweile zwei weitere Visual Novel gelesen und heute bereits mit der nächsten namens "Everlasting Summer" begonnen. Besonders die eine beinhaltete quasi keine Entscheidungen und hat sich nicht mehr im Geringsten wie ein Spiel angefühlt. Das war tatsächlich nur ein Buch mit Bildern und Musik. Auf der anderen Seite hab ich letztens ein Game namens Disturbed gespielt. Von der Aufmachung sah es genau wie eine Visual Novel aus, nur musste man ununterbrochen auswählen, welchen Weg man einschlägt. Letztendlich hat sich das dann viel mehr wie ein Point&Click Adventure anstatt einer VN angefühlt. Meines Erachtens ist der Grat sehr schmal, wann eine VN sich bereits wie ein Spiel anfühlt, aber noch nicht in den Point&Click Bereich fällt. Letztendlich lese ich jedoch keine VNs, um das gleiche Gefühl wie beim Zocken zu haben.


    Jedenfalls hier meine Meinung zu den anderen beiden:


    Cateau war eine kurze und kostenfreie VN, die in Frankreich gespielt hat. Der Protagonist hat in der Stadt drei verschiedene Katzen getroffen, denen man sich auf unterschiedliche Arten annähern konnte. Je nach Entscheidung waren die Katzen mal mehr und mal weniger begeistert. Jede hatte ihre eigene Persönlichkeit und musste auf eine andere Art und Weise erobert werden. Gute Idee, aber als großer Katzenfan hätte ich erwartet, dass es mich mehr vom Hocker haut bzw. zum Schmelzen bringt. Dies war leider nicht der Fall. Insbesondere was es mit der stillen Mitbewohnerin noch auf sich hatte hab ich überhaupt nicht verstanden und den Lesefluss für mich mehr gestört. Am meisten ging mir jedoch die Hintergrundmusik auf den Keks. Im Nachhinein gesehen hätte ich sie einfach ausstellen sollen. Kann man zwar mal reingucken, hat aber nichts verpasst.


    Die zweite ist fault: milestone one. Eine lineare Visual Novel, die in meinen Augen einfach nur unvollständig ist. Zu Beginn werden die Prinzessin Selphine und ihre Leibgarde Ritona von vier Angreifern aus ihrem Schloss vertrieben. Drei davon tauchen dann wohlgemerkt für den Rest der Geschichte nie wieder auf und die vierte lediglich kurz. Währenddessen landen die zwei Hauptfiguren in einer Stadt, in der sie auf das Mädchen Rune treffen. Ein Großteil der Geschichte dreht sich um den Hintergrund dieses Mädchen, denn es entstammt aus einer Familie, die in Besitz einer Fabrik ist. Dieser Teil war wirklich sehr gut und hat beim Lesen gefesselt. Obwohl es auf den Screenshots nicht ganz rüberkommt, so spielen hier auch mehrere männliche Charaktere eine Rolle. Jedenfalls haben die Kapitel 4-7 einen außerordentlich guten Job erfüllt. Die ersten drei sowie das Letzte dagegen nicht. Das Ende ist absolut plötzlich, extrem offen und mehr als fragwürdig. Hier wollte man wohl mit aller Gewalt die Leser zum Kauf des zweiten Teils bewegen, aber diesen werde ich mir garantiert nicht kaufen. Bereits den ersten hier habe ich lediglich geschenkt bekommen und bei einer Lesedauer von nicht mal vier Stunden sollte man definitiv auch keine 15€ ausgeben, denn das ist es schlicht nicht wert.


    Hinzu kommt, dass das Universum von verschiedenen sogenannten "Kravtern" spricht und diese vorstellt. Doch dieser Aspekt wird maximal vereinzelt aufgegriffen und spielt eigentlich überhaupt keine Rolle, um die Geschichte zu verstehen. Sie stellt lediglich eine unnütze und unnötig komplizierte Informationsmenge dar, welche man einfach beim Lesen herausfiltern sollte. Vor allem wird man direkt in Kapitel 1 sehr viel damit konfrontiert und eher abgeschreckt, anstatt dass die Geschichte gut eingeleitet wird. Des Weiteren existiert eine einzige Entscheidung in der Story, die ausschließlich einzelne Sätze, aber nichts an der Handlung ändert. Hätte man sich eigentlich gleich sparen können.


    Positiv hervorheben möchte ich den Soundtrack, denn der war richtig gut. Genauso haben sich die Zeichnungen wirklich gut sehen lassen! In den Optionen stehen sehr viele Sprachen zur Auswahl. Trotz vereinzelten Rechtschreibfehlern habe ich komplett auf Deutsch gelesen. Wem das ein Dorn im Auge sein sollte, der kann einfach auf Englisch wechseln. Insgesamt hinterlässt fault: milestone one eher Enttäuschung zurück. Trotz vier guter Kapitel reichte es aufgrund der anderen vier einfach nicht für ein gutes Gesamtbild. Den Kauf sollte man sich wirklich zweimal überlegen und dabei sowieso auf einen Sale warten.

  • Nach ein paar Monaten hab ich mal wieder eine VN gelesen, doch nicht am PC, sondern auf dem 3DS! Ganz richtig, es gibt vereinzelte VNs auf dem Handheld. Während sich der obere Bildschirm der Optik widmet, sind die Texte komplett auf dem unteren abgebildet. Passt super und ich konnte es mir dabei auf der Couch bequem machen! Es handelte sich um Petit Novel Series - Harvest December. Das erste von insgesamt 13 Kapiteln ist kostenlos lesbar und hat mich ca. 2½ Stunden in seinen Bann gezogen. Die Handlung startete im Dezember und kam, passend zu den eisigen Temperaturen diese Woche, mit einer schönen kühlen Atmosphäre daher. Jedes der nachfolgenden Kapitel spielt dann im jeweils darauffolgenden Monat, sodass das finale 13. Kapitel wieder auf den Dezember fällt.


    Harvest December scheint laut Kritiken nicht mehr als eine herkömmliche und durchschnittliche VN zu sein, welche das Rad nicht neu erfindet. Entscheidungen gibt es keine, sie ist konstant linear. Im ersten Kapitel war der Protagonist noch zwischen zwei Frauen hin- und hergerissen, was durchaus zu interessanten oder guten Momenten geführt hat. Leider bewegten sich beide Frauen mit ihrer Persönlichkeit weit fernab von der Realität, weswegen einzelne Stellen einfach mehr richtung Comedy statt Drama gingen. Doch der Trailer lässt darauf schließen, dass sich die Geschichte zu einem Harem entwickeln wird, bei dem wohl noch mehrere Mädels von Bedeutung sein könnten. Anscheinend ist jedes Kapitel eine in sich abgeschlossene Geschichte und mehrere Stränge werden dann zu einem Finale zusammengeführt. Vom Prinzip her klingt das toll, insbesondere da jede Jahreszeit abgedeckt wird und das erste Kapitel mir trotz klischeehafter Standards super gefallen hat, doch der Harem schreckt mich ab. Ich bin etwas zwiegespalten, ob ich mir die VN wirklich kaufen soll. 12€ wäre sie mir nicht Wert, doch anscheinend gab es in der Vergangenheit sehr regelmäßig Sales auf 6€ oder gar 3€ hinab, wo ich wiederum nicht viel falsch machen würde. Hat jemand von euch zufällig Harvest December gelesen? Oder hab ich wiederum bei euch ein wenig die Neuigierde geweckt und ihr lest mal die erste Geschichte? :smile:

  • Ich finde die Frage ob ein Visual Novel ein Spiel ist oder nicht unwichtig. Mal abgesehen davon ist das Konzept nichts neues und Spielbücher gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Dass die Umsetzung über einen Computer recht selten und japanisch geprägt ist, wundert mich eigentlich sehr. Anscheinend ist auch Kadath aus dem Jahr 1979 das erste Videospiel dieser Art und kommt nicht aus Japan. Ich frage mich womit der Boom aus Japan und die Vernachlässigung des Genres im Westen begründet wird. Irgendwie auch schade, dass dadurch das Genre mit Anime assoziiert wird.

    Ich persönlich habe kein so großes Interesse am Genre. Würde auch behaupten, dass der grundsätzliche Tenor der in diesem Genre heutzutage vorgegeben wird, so absolut nicht mein ist und wiederum Teile davon ähnliche Probleme aufweisen die ich z.B. mit Hololive habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich das Genre ablehne oder so. Grundsätzlich bin ich auch offen und vielleicht gibt es sogar etwas was mich zu 100% anspricht. Ein paar VNs habe ich schließlich auch schon mal ausprobiert.

    Ich kann gleich mal mit einer Emfehlung weitermachen: Cateau ist ein nettes visual Novel. Hier begleitet man die Protagonistin durch Paris um sich mit fremden Katzen zu befreunden. Wirklich sehr charmant und gemütlich. Und das ganze sogar kostenlos.


    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • Grundsätzlich steht das für mich außer Frage. Also es ist definitiv ein Spielgenre für mich. Welches ich bisher noch nicht so krass erlebt habe, da es nicht mein Hauptgenre ist. Dennoch finde ich, dass das Genre (nicht nur zwingend in Japan) deutlich an Beliebtheit zugenommen hat. Zumindest ist seitdem ich die Switch habe und kenne dort imo ein Zuwachs zu spüren. Der eShop hat ja hier auch den ein oder anderen VN.


    Es ist bei mir nicht zu 100% ausgeschlossen, dass ich mir ein VN mal anschaue. Ich finde hier vom Vorteil, dass das mit einem OSt untermalt ist, das macht das lesen sicherlich um einiges angenehmer. Aber unterm Strich spiele ich natürlich lieber.

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    Leben ist, wenn man trotzdem lacht.

  • Gänzlich abgeneigt bin ich VN auch nicht. Hatte vor einigen Monaten das Sword Art Online Spiel gekauft und gespielt. War im Grunde stumpfes Hack & Slay in einer MMORPG ähnlichen Umgebung (es liefen in den Gebieten npc Gruppen random herum, die andere Spieler simulieren sollten). Das wenige an Story zwischendurch wurde hingegen fast ausschließlich im VN Style abgehandelt. Die Gesprächspartner standen vor netten Hintergründen und unterhielten sich per Text miteinander mit Manga typischen Emotionreaktionen. Wirkte dadurch leider etwas leblos. Zumal man sich nur an Geräuschen vorstellen konnte was da eigentlich passiert.

    Das Spiel war dadurch schnell langweilig. Entweder eine vernünftige MMORPG Simulation oder ein Visual Novel, aber nicht diese ungesunde Mischung.

  • Ich hab mittlerweile weitere, ausschließlich kostenlose Visual Novels gelesen und möchte mal wieder meine Meinungen abgeben.


    Zuerst Everlasting Summer, was jetzt leider schon extrem lange bei mir her ist und ich hätte schwören können, dass ich schon ein Review dazu geschrieben habe. Jedenfalls war die Handlung sehr interessant und es gab extrem viele Entscheidungen bzw. Routen, die man einschlagen konnte. Nach ca. sieben Stunden war ich bei den Credits und hatte das gute Ende mit mir selbst im Fokus. Damit hätte ich eines von 13 verfügbaren Enden erledigt, he he. Ich hatte es erst mal bei diesem einen Durchgang belassen, eben weil man die Geschichte nicht mal eben in einer einzelnen Sitzung durchgelesen hat. An vielen Momenten war die Stimmung im Camp sehr heiter, aber im letzten Drittel gab es einen erstaunlich düsteren Twist. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Handlungsstränge bei den anderen Routen große Unterschiede mit sich bringen und irgendwann werde ich hier definitiv einen weiteren Durchgang wagen und mal bewusst eine andere Richtung einschlagen, ergo eine der Figuren präferieren. Das Selbst-Ende hatte ich vermutlich eben deshalb erreicht, weil ich mit allen Figuren möglichst gleich viel etwas unternehmen wollte, um sie besser kennenzulernen.


    Dann habe ich noch Carpe Diem gelesen, welches wiederum mit 5-10 Minuten Lesezeit extrem kurz ist. Es gibt zwar drei Routen, aber alle überschneiden sich bei gewissen Passagen ein wenig, auch wenn sie jeweils einzigartige Konversationen mit sich bringen. Die Stimmung ist jedenfalls charmant und es ist ein netter Spaß für ne Viertelstunde und 100% Achievements auf Steam, he he.


    Wirklich super fand ich außerdem Tiny Bunny: Prologue. Es handelt sich um das erste Kapitel der Horror-VN, die restlichen müssten für 8,19 € nachgekauft werden. Ich weiß noch nicht, ob ich dem nachgehen werde, aber ich behalte es im Hinterkopf. Tiny Bunny war zwar nur schwarz-weiß, aber konnte den Figuren dennoch einiges an Leben einhauchen. Es gab einzelne Animationen und der überragende Soundtrack haben für eine extrem beklemmende Stimmung gesorgt. Genau das liebe ich an Horror-VN so gegenüber normalen Romen: den Soundtrack. Die Geschichte war größtenteils linear, lediglich zweimal durfte man sich zwischen zwei Optionen entscheiden, was geringfügige Auswirkungen auf den Verlauf hatte. Ein weiteres Mal konnte man sich in Pont & Click Manier frei zwischen zwei Räumen hin- und herbewegen, doch auch das war lediglich für geschätzt drei Minuten der Fall. Definitiv einen Blick wert.


    Zuletzt Sanator: Chronicles of Reustadt, besser bekannt als Demo zu Sanator: Scarlet Scarf. Auf die VN bin ich lediglich aufmerksam geworden, weil ein Seuchendoktor in der Hauptrolle steht, welcher seit einigen Wochen mein neues Steam-Profilbild ziert. Allerdings war mir die Geschichte zu mystisch und verworren, als dass ich Spaß beim Lesen hätte empfinden können. Schade, denn die grundsätzliche Handlung mit dem Ausbruch der Pest klang interessant. Doch wenn ich schon die Geschehnisse in den Tagen vor dem Unglück nicht verstanden habe, muss ich mir die Vollversion erst gar nicht kaufen. Womöglich kommt jemand von euch besser damit zurecht.

  • Ich hab vor einigen Wochen mal wieder eine kostenlose VN gelesen, nämlich Find Love or Die Trying. Eine charmante, kostenlose Visual Novel mit einer gelungenen Mischung aus Krimi und Romanze. Ihr befindet euch inmitten einer Reality-TV-Show, in der es selbstverständlich um nichts anderes als die Zuschauerquoten geht! Die Zuschauer lieben euch? Klasse, dann dürft ihr auch am nächsten Tag noch aufstehen! Ansonsten heißt es nämlich Adios Amigos und ihr gebt den Löffel ab. Obwohl diese Prämisse sehr verlockend und spannend klingt, steckt letztendlich leider weniger hinter ihr, als ich erwartet hatte. Insbesondere gegen Ende der Show wird es zwar nochmal spannend und dramatisch, doch erreicht die VN nicht mal ansatzweise die düstere Atmosphäre und den Nervenkitzel eines Everlasting Summer. Vielleicht ist es auch nicht ganz fair von mir, die beiden Werke miteinander zu vergleichen, doch ich möchte nur sicherstellen, dass ihr wisst, worauf ihr euch einlasst.


    Find Love or Die Trying ist weitaus seichter und punktet vielmehr mit der einen oder anderen humorvollen Stelle. Die lockere Geschichte rund um das Kennenlernen der fünf Mädels, die allesamt persönlich und äußerlich die unterschiedlichsten Klischees bedienen, bot einige abwechslungsreiche Momente. Die Insel als großer Ort des Geschehens dagegen bildet stets den mysteriösen Kontrast hierzu. Des Weiteren sind die Hintergrundzeichnungen wunderschön und der Soundtrack sehr entspannend. Die eigenen Entscheidungen bestimmen wohlgemerkt ausschließlich die Reihenfolge der Geschehnisse, wodurch die VN deutlich linearer ist, als sie zunächst erscheint. Um alle Enden freizuspielen, ist ein Speicherpunkt kurz zuvor völlig ausreichend.


    Keine überragende, aber dennoch definitiv eine empfehlenswerte VN! Für ein kostenloses Erlebnis bekommt man hier wirklich gute Qualität geboten, von der sich andere eine Scheibe abschneiden können. Falls ihr auf der Suche nach etwas zum Entspannen, Lachen und Mitfiebern seid, dann lest doch einfach mal rein! Viel Spaß ... und bleibt am Leben ;)

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    Ich habe noch einen ganzen Berg an Visual Novels vor mir, die ich mir mal gegönnt habe, um das Genre zu unterstützen und weil ich per se Bock darauf habe, aber irgendwie kam ich in den letzten Monaten Jahren nicht wirklich dazu diese ausgiebig zu spielen. Jetzt hat mich irgendwie die Lust gepackt und ich habe mich an Slow Damage gesetzt.


    Dabei handelt es sich um einen Boys Love Visual Novel von Nitro+Chiral, welche für ihre relativ düsteren (und teils auch „Edgy“) Werke bekannt sind – das Bekannteste von ihnen dürfte wohl DRAMAtical Murder sein, welches sogar eine Anime-Adaption bekommen hat (die aber natürlich extrem beschnitten war).


    Da es nur ~20€ gekostet hat, finde ich den Preis in Ordnung. Ich weiß natürlich, dass es per se unfair ist, dass ich für VN keinen „Vollpreis“ zahlen möchte (also min. 40€), aber irgendwie tue ich mir da immer schwer.


    Wirklich weit bin ich noch nicht gekommen, aber auch dieser VN verfolgt den Trend, immer mehr „Gameification“ ins Spiel einfließen zu lassen. So gibt es nicht nur diverse Routen, sondern auch kleine Segmente in denen man Deduktionen machen muss, die wiederum schwerer oder leichter fallen, je nachdem, welche Informationen man vorher gesammelt hat. Das frischt das Gameplay ein bisschen auf, auch wenn ich per se nichts dagegen habe „nur“ zu lesen.