Resident Evil (Netflix)

Constantin Film; welche auch für die (Live-Action) „Resident Evil“-Filme zuständig sind; haben Deadline nun verraten, dass es zum populären Horror-Franchise in Zukunft eine Netflix Serie geben soll.

Der Rest ist nur „Hörensagen“, wie man so schön sagt: Die Serie soll die bestehende Mythologie vertiefen und als Basis die Geschichte der Videospielreihe nutzen. Man munkelt, dass es eine Drama-Serie wird, welche sich auf die inneren Kreise der Umbrella Corp. und die Welt beim Ausbruch des T-Virus fokussiert.

Noch scheint die Serie in einem sehr frühen Stadium, doch man versuche alle bekannten Elemente der Reihe einzubauen, wie zum Beispiel die rasanten Action-Sequenzen, sowie etliche „Easter Eggs“.

Letzten Monat hat Constantin Film dann Johannes Roberts eingestellt, um das Skript zu schreiben und die Filme in Form einer Serie und mit einem neuen Cast wiederzubeleben.

Das Thema habe ich mal aufgemacht, weil sich das „Resident Evil“-Franchise in diesem Forum ja besonderer Beliebtheit erfreut und ich mir vorstellen kann, dass einige User hierzu vielleicht eine Meinung haben.

Was haltet ihr davon?

Persönlich bin ich skeptisch und werde keine Erwartungen in Constantin Film und Johannes Roberts legen, da mir der Schreiber irgendwie nicht viel sagt und ich denke, dass man hier eher versucht auf den (zumindest finanziellen) Erfolg der Action-Filme aufspringen will – nicht zwingend, weil man den Fans der Spiele einen Gefallen tun möchte.

Am Ende des Tages:

Ich habe Netflix (und werde es wahrscheinlich auch dann haben), weshalb ich definitiv mal reinschauen werde, aber ich zweifele sehr daran, dass es mich umhauen wird.

Jetzt gibt es erste, konkrete Informationen zu der Serie von einem der offiziellen Netflix Twitter-Accounts:

Zitat

When the Wesker kids move to New Raccoon City, the secrets they uncover might just be the end of everything. Resident Evil, a new live action series based on Capcom’s legendary survival horror franchise, is coming to Netflix.

Die erste Staffel wird 8 Episoden mit je 60-Minuten Laufzeit haben und die ersten zwei Episoden sind von haben Bronwen Hughes (The Walking Dead) als Direktor, während die Serie generell von Andrew Dabb (Supernatural) geschrieben ist.

Auf Hollywood Reporter stehen noch ein paar mehr Informationen:

Zitat

The Netflix series will tell its new story across two timelines. In the first, 14-year-old sisters Jade and Billie Wesker are moved to New Raccoon City. A manufactured, corporate town, forced on them right as adolescence is in full swing. But the more time they spend there, the more they come to realize that the town is more than it seems and their father may be concealing dark secrets. Secrets that could destroy the world. The second, more than a decade into the future sees less than 15 million people left on Earth. And more than 6 billion monsters — people and animals infected with the T-virus. Jade, now 30, struggles to survive in this new world, while the secrets from her past — about her sister, her father and herself — continue to haunt her.

Auf Instagram wurde nun die ersten bewegten Bilder gezeigt (via Twitter, da ich bei Instagram irgendwie nicht direkt das Video verlinken kann).

Soweit man es bei einem Inta/Twitter-Video sagen kann , sehen die Effekte schon 3.000x besser aus, als bei dem Trash Reboot, welches gerade im Kino läuft. Deswegen habe ich jetzt natürlich noch keine megamäßigen Erwartungen, aber schlechter als Welcome to Racoon City kann es eigentlich auch gar nicht werden. Hoffe ich.

Die Serie wird am 14. Juli starten.

In den Kommentaren beschweren sich viele, dass sie sich lieber eine Adaption der Spiele wünschen, aber ehrlich gesagt: Das haben die ja bereits mit dem letzten Film versucht und sind miserabel gescheitert und den Trailer zur Serie finde ich jetzt nicht schlecht gemacht (wenn er auch typische Tropes erfüllt).

Im Grunde wird es vermutlich nur eine Zombie-Show die halt Resident Evil heißt, aber dies muss ja nicht zwingend etwas Schlechtes sein.

Okay... der zweite Teaser gefällt mir irgendwie nicht so, da es für mich klingt, als hätte Umbrella (?) eigentlich geplant ein Anti-Depressiva o.ä. zu machen und dann einfach gesagt „Fuck it, ist ja nicht so schlimm, wenn in dem Medikament auch er T-Virus ist, der Menschen zu Monstern macht!“.

Ich meine, vielleicht ist es in der Serie dann auch, um biologische Waffen herzustellen und die Anti-Depressiva bzw. Drogen (oder was auch immer es ist) sind nur ein Deckmantel. Der Trailer hat für mich aber einfach noch weniger Resident Evil-DNA.

Ach so. Die Serie soll also in der Zukunft spielen? Dann ergibt es schon etwas mehr Sinn, dass die Gründe für Umbrella so komplett losgelöst sind. Ich finde noch immer, dass die Trailer wenig RE-Feeling haben und mehr Zombie-Slasher. Daraus kann jetzt etwas super generisches werden, aber vielleicht wird es auch ganz unterhaltsam? Anschauen werde ich es und mir dann ein eigenes Bild machen.

Nein, es ist nicht die Hautfarbe die mich stört (da die Serie anscheinend in der Zukunft spielt, müssen die Charaktere mit dem Nachnamen ja nicht mehr so aussehen wie in den Games etabliert), aber ich frage mich, warum dieser ikonische Name überhaupt genutzt wird, wenn man nicht einmal versucht irgendeine Brücke zu schlagen? Hätten sie ihm nicht wenigstens einen Trenchcoat und eine lächerliche Sonnenbrille geben können...?

Megaolf

Aus dem vorherigen Video geht hervor, dass es in der Zukunft spielt. Dieser Wesker sollte also ein ferner Nachfahre sein. Aber trotzdem frage ich mich eben, warum überhaupt Namen verwenden ihm dann nicht mal IRGENDEIN Erkennungsmerkmal geben?

Ich bin mit niedrigen, aber definitiv fairen Erwartungen an diese Adaption gegangen, obwohl bereits bei den Trailern ein bitterer Beigeschmack im Mund hatte – doch alles Wohlwollen konnte mir leider nicht dabei helfen, über die fundamentale Scheiße hinwegzusehen, die über acht Episode verteilt über meinen Bildschirm geflimmert ist.

Zunächst einmal lässt mich das gezeigte Material irgendwie vermuten, als hätte ein Schreiber eine Idee zu einem Zombie-Flick gehabt. Damit aber Netflix das Geld gibt und auch gewisse Zuschauerzahlen eingefahren werden, hat man im Nachhinein entschieden den Resident Evil-Stempel draufzudrücken.

Es hat ganz wenig von dem, was die Spiele bei den Fans so beliebt macht und stützt sich einfach auf Zombie-Tropes, die schon in zig anderen Filmen verballert wurden. Manchmal kann man als aufmerksamer Fan mal ein Häkchen setzen; „AH, die Anspielung habe ich verstanden!“; aber unterm Strich bleibt wenig von der beliebten DNA bestehen.

Das Witzigste an der ganzen Sache ist: Resident Evil ist nicht mal eine Vorlage, die sich so super ernst nimmt und mit genug unlogischem Mist um die Ecke kommt – aber diese Netflix-Adaption setzt dem Ganzen noch eine Krone auf, was u.A. auch daran liegt, dass die Episoden tonal nicht wissen, wo sie hinwollen.

Mal ist es ein Familien-Drama, dann haben wir Splatter-Action oder soll es vielleicht doch lieber eine (unlustige) Komödie sein? Der Humor ist natürlich subjektiv, aber zeitgenössische und sehr spezifische Memes einzuwerfen, ist nicht unbedingt klug. Natürlich ist jedes Medium irgendwie Produkt seiner Zeit, allerdings ist die Meme-Kultur extrem schnelllebig. Die Erwähnung „Zootopia Porn“ war bereits jetzt bei der Ausstrahlung veraltet.

Die stetigen Zeitsprünge, die vor allem zu Beginn der Show stark genutzt wurden, haben der erzählerischen Struktur auch keinen Gefallen getan, sodass ich mich einen großen Teil der Laufzeit einfach nur gefragt habe, welchen roten Faden die Serie verfolgt oder ob sie überhaupt einem folgt.

Nebenbei war die schauspielerische Leistung schlicht und ergreifend nicht gut, wobei mir hier insbesondere die Bösewichte ins Auge gefallen sind, die ich zu keinem Zeitpunkt ernst nehmen konnte. Beim Ende und einem großen Twist musste ich wirklich lachen, weil es so unsinnig war, dass ich einfach nicht glauben konnte, dass ich davon gerade Zeuge geworden bin.

Selbst, wenn man den Namen des Franchise ausklammert und es einfach nur als Zombie-Reihe betrachtet, finde ich, dass es ein miserables Werk ist. Es bietet nichts Neues und alles was es bietet, präsentiert es in einem sehr standardisierten Gewand, weshalb es nicht positiv herausstechen kann. Gegebenenfalls ist es etwas für Teenager, die weder andere Zombie-Medien kennen, noch mit den Spielen vertraut sind, aber nicht einmal da wäre ich mir sicher.

Keinerlei Empfehlung meinerseits.