Monster Hunter Stories ist ein Rollenspiel von Capcom für Nintendo 3DS, Android und iOS (habs trotzdem in den Nintendo-Bereich gepackt, sonst bitte verschieben). Es erschien hierzulande 2017 für 3DS, stellt ein Spin-Off der namensgebenden Reihe dar und gilt als Geheimtipp für den Handheld. Die Android und iOS Versionen folgten ein Jahr später und bieten etwas bessere Grafik in HD. Dafür besitzt man eben keinen zweiten Bildschirm und lediglich eine Touch-Steuerung. Der Preis liegt hier bei gerade mal 22€, während man auf dem 3DS im Nintendo eShop wiederum 45€ und somit das Doppelte blechen muss. Ich selbst bevorzuge Games jedoch immer auf der Konsole anstelle meines Smartphones und konnte mir ein gebrauchtes 3DS Modul für knapp über 30€ ergattern, was es mir definitiv wert war.
Beide Plattformen bieten euch übrigens eine kostenlose Demo an, welche eine Spielzeit von 3 Stunden besitzt! In dieser Zeit erhält man einen super Einblick über die schnell lernbaren Mechaniken des Spiels und darf darüber hinaus seinen Fortschritt ins gekaufte Spiel übertragen. Dabei ist es auch völlig irrelevant, ob man auf dem 3DS ein Modul oder einen Download erworben hat, da in beiden Fällen der Spielstand der Demo erkannt wird, solange diese nicht wieder von der Konsole gelöscht wurde.
In der Handlung schlüpft man in die Rolle eines eigenen Charakters, welchen man mithilfe eines Editors kreiert. Zusammen mit seinen zwei Freunden Cheval und Lilia findet man ein Monsterei und brütet es aus. Das daraus geschlüpfte junge Rathalos erkennt einen als Vater an und versucht die Menschen sogar zu beschützen, als ihr Dorf Hakum von einem verfluchten Nargacuga Drachen attackiert wird. Um es nüchtern auszudrücken: Dabei entstehen schwere Personen- und Sachschäden. Erst ein Jahr später können die Reparaturen an den Häusern wieder fertiggestellt werden, nur die Opfer bleiben leider Geschichte. Man selbst wird also zum Rider ernannt und zieht in die Welt hinaus, um die Gefahr einzudämmen.
Im Verlauf des Spiels gelangt man durch zahlreiche Regionen des Landes und kann Monstereier aus Höhlen stehlen. Nach dem Ausbrüten fungieren die geschlüpften Monster als Begleiter und man kann bis zu fünf Stück in seinem Team mitführen, während der Rest von bis maximal 200 Stück im Dorf verweilt. Nicht nur deswegen darf sich Monster Hunter Stories einige Vergleiche zur Pokémon Reihe gefallen lassen, sondern auch das rundenbasierte Kampfsystem arbeitet mit Stärken und Schwächen nach simplen Schere-Stein-Papier-Prinzip. Kraftangriffe (Rot) sind stark gegen Technikangriffe (Grün), diese dann gegen Geschwindigkeitsangriffe (Blau) und diese wiederum gegen Kraftangriffe, womit sich der Kreis schließt. Der größte Unterschied zu Pokémon ist aber wohl, dass man selbst auch mit Schwert und Rüstung ausgestattet im Kampf mitmischt. Abgesehen davon lassen sich auf der Karte sehr viele Ressourcen abbauen und für Nebenquests verwenden. Manche Stellen erreicht man allerdings nur mit dem entsprechenden Monster als Begleitung, wodurch man auch später nochmal in anfängliche Gebiete zurückkehren sollte. Eine Schnellreise via Katzavan macht dies zur Bequemlichkeit, wobei der Einsatz leider nur begrenzt ist. Zum Glück darf man auf seinen Begleitern auch reiten, um sich schneller fortzubewegen.
Monster Hunter Stories ist zwar ein JRPG, das definitiv auf eine jüngere Zielgruppe ausgelegt ist und einen Cel-Shading Look statt realistischer Grafik verwendet, besitzt aber trotzdem ein paar Parallelen zur Hauptreihe. Obwohl man ein paar Monster nun als Verbündete ansieht, kämpft man immer noch sehr viel gegen andere. Es werden bekannte Soundtracks verwendet und besonders das Sammeln von Materialen für Quests dürfte Monster Hunter Fans gefallen. Alle paar Meter findet man etwas zu Mitnehmen und daran sollte man Gefallen finden, sonst wird es schnell repetitiv. Ebenfalls lassen sich im Kampf nicht alle Items verwenden, sondern maximal zehn verschiedene, die man im Objektbeutel festlegt. Dadurch ist man zum einen leicht eingeschränkt, es wird jedoch zum anderen etwas mehr Taktik ins Spiel gebracht.
Hier noch ein schönes Review, das einen kurzen Überblick gibt:
Nicht zu vergessen sind außerdem einige kostenfreie DLCs, darunter weitere Nebenquests oder auch Zelda-Kostüme:
Ich selbst habe letztes Wochenende voller Begeisterung die Demo gespielt. Ich war überrascht wie umfangreich sie doch war! Nach der ersten Spielstunde und dem ersten Bosskampf dachte ich noch "Ganz nette Demo, aber ist mir etwas zu simpel". Doch sie war noch nicht vorbei und es ging weiter. Nach zwei Spielstunden kam es dann zu einem wichtigen Storyereignis und ich dachte mir so "Jetzt ist es bestimmt vorbei, aber ich will wissen wie es weitergeht". Und es war immer noch nicht aus! Nach drei Spielstunden war ich dann bereits so sehr im Spielprinzip drin, dass mich der letzte Cliffhanger am Ende der Demo volle Kanne erwischt hatte. Deswegen hatte ich mir das Spiel umgehend gekauft und meinen Spielstand übertragen. Gestern konnte ich den nächsten Boss klatschen und ins Schneegebiet vordringen. Meine treuen Begleiter habe ich übrigens Hans-Peter, Klaus-Karl, Charles, Putt-Putt und Tutt-Frutt genannt. Fragt nicht, aber diese authentischen Spitznamen verleihen ihnen höchste Würde. Einziger Knackpunkt ist für mich leider, dass man seltsamerweise ebenfalls leichten Schaden kassiert, wenn man Gegner angreift. Den Grund dafür habe ich bislang noch nicht durchschaut. Ich habe nichtsdestotrotz echt viel Spaß am Spiel und kann es bislang sehr empfehlen. Schaut doch auch mal in die Demo rein, wenn ihr interessiert seid!
Habt Ihr Monster Hunter Stories gespielt und wie gefiel es euch?
Seid ihr generell Monster Hunter Fans oder kennt ihr die Hauptreihe nicht?
Was haltet ihr von den Pokémon-Parallelen beim Sammeln der Monster - sehr gut oder keine würdige Konkurrenz?
Welche waren eure liebsten Begleiter und freut ihr euch auf den kommenden Switch Nachfolger?