Populäre Filme / Serien die man selbst nicht liebt und umgekehrt.

  • Ich war nicht ganz sicher wie ich das Thema nennen sollte, im Englischen ist das einfach deutlich weniger sperrig "Popular films you don't love".


    Jeder kennt es, ein Film wird total abgefeiert, das Meisterwerk schlecht hin, nur man selbst sieht es irgendwie nicht.


    Das muss nicht mal heißen das man dem Film nicht mag, sondern das man den Hype nicht nachempfinden kann.

    Deswegen benutze ich im Titel auch "lieben" und nicht "mögen". Es kann auch einfach sein das man aussergewöhnlich viel Lob durch die Allgmeinheit nicht nachvollziehen kann.


    Umgekehrt geht es natürlich genauso, man selbst feiert und liebt einen Film der aber in der Allgemeinheit eher lauwarm oder negativ aufgenommen wurde.


    Ist natürlich auch normal da jeder seinen Fokus bei Filmen anders legt und das ggf. bei jedem Film auch wieder aufs Neue tut.


    Warum das ganze? Ich lese einfach gerne Meinungen über Filme / Serien und spreche gerne drüber.


    Hier können wir drüber sprechen und diskutieren, anders als im unpopular opinion Thread aber spezifischer und es muss eine Erklärung dabei sein. Wir sind hier ja im zählenden Bereich.


    Ich mache mal den Anfang.


    The Dark Knight


    Ein guter Batman Film, vielleicht sogar der beste Batman Film. Wobei er da mit mir im Moment stark mit "the Batman" konkurriert.


    Jedoch wird der Film tatsächlich oft als einer der besten Actionfilme aller Zeiten geführt...und das kann ich nicht nachempfinden.


    Für mich hat der Film doch ziemlich starke pacing Probleme was Längen angeht, das liegt zum Teil an den manchmal etwas unnötigen Dialogen.

    Gerade wenn es um Harvey Dent geht wollte ich manchmal den Film anschreien, "ICH HAB ES KAPIERT! ZEIG ES MIR UND ERZÄHL ES MIR NICHT!".

    Dagegen stehen extrem gute Actionsequenzen wie z.B. die Trucksequenz.


    Die Joker Szenen sind durch die Bank alles Highlights des Films, leider wirken die Batman Szenen dagegen auf mich oft langweilig und banal.


    Die Sequenz in Hong Kong zieht sich und ist ziemlich unnötig, Waynes ewige Monologe über den weißen Ritter ermüdend.

    Die eher mittelprächtigen Nahkampfchoreografien mit der merkwürdigen Zoomerei der Kamera irritierend.


    Deswegen ist für mich the Dark Knight der beste Batman Film ggf., aber in Bezug auf Actionfilme - Crimedrama mix gesamt eher durchschnittlich.

    Die Anfangssequenz ist komplett von "Heat" inspiriert und überhaupt merkt man sehr stark den Einfluss von Manns Crimedrama / Actionepos.

    Die Konkurrenz ist einfach viel zu groß und auch einfach zu gut.

    Ein guter Film ohne Frage, ich kann aber das riesen Tamtam um den Film nicht emotional nachvollziehen, ausser das es halt Batman ist.

    Er würde aber ausserhalb der Comicblase bei mir sehr weit runter rutschen. In Genreübergreifenden Top 100 Listen taucht er jedoch relativ häufig auf und wird auch gerne als einer DER Actionfilme Crimedramen betitelt, sehe ich nicht.


    Wo wir bei Heat und bei Michael Mann waren...


    Miami Vice (2006)


    Mittlerweile hat der Film einen kleinen Kult um sich entwickelt aber als er damals anlief. Boy oh Boy hat er da Schelten kassiert.

    Ich finde den Film ziemlich gut, nicht Manns bester Film, aber interessant genug um im Actionthriller Genre hervorzustechen und natürlich sofort als Michael Mann film identifiziert zu werden.


    Miami Vice ist ein moderner Neo Noir Thriller mit leichten Buddy Cop Elementen. Diese sind aber kaum vorhanden da die beidem Protagonisten entfernt voneinander wirken und das tut dem Film unglaublich gut.

    Unglaublich schön geschossen und vor allen Dingen stimmungsvoll. Die hell - dunkel Kontraste die Mann hier inszeniert, mal mit Tageslicht, mal mit Neon Beleuchtung die so typisch für das Neo Noir Genre sind Wissen mich zu überzeugen.


    Die Geschichte ist hier eher Nebensache, es ist das Bild und die Stimmung die erzeugt wird leichte Melancholie, trotz dicker Karren, Sportboot und tollen Häusern.

    Mann experimentiert hier viel mit digitaler Kameratechnik, manche shootouts fühlen sich fast mehr wie eine gefilmte Doku an als ein Film, weil es durcheinander ist, die Kamera bei ein paar baddies über die Schulter guckt.

    Mann konzentriert sich weniger auf die Action als auf Stimmungsvolle Bilder die Atmosphäre ausstrahlen.


    Für mich über dem Durschnitt, aber bei weitem nicht Manns bester Film. Gefällt mir aber deutlich besser als der Allgemeinheit, jedenfalls laut den Stimmen die ich wahrgenommen habe.

  • Tatsächlich schaue ich gerne Filme die auch hagelweise Kritik bekommen oder vielleicht nicht so ganz die breite Masse ansprechen. Im Gegenzug gibt es ganze Filmreihen die ich nicht schaue, weil sie mich absolut nicht interessieren. Unter anderem zählen dazu halt auch alle Marvel und Superhelden Filme. Zwar kenne ich die Spiderman Filme mit Tobey Maguire und auch andere Superhelden sind mir nicht fremd. Allerdings interessieren sich mich nicht die Bohne. Was schon oft (gerade online) dazu geführt hat, dass mich die Leute ungläubig gefragt haben warum denn? Ich weiß auch nicht. Mich interessiert dieses ganze Action Gedöns (wie ich es liebevoll nenne) einfach nicht. xD


    Im Gegenzug werden sich manche denken wie ich mir so Filme wie bspw. "Verrückt nach Fixi" anschauen kann. Das ist ein absoluter Teenagerfilm und man könnte sagen 'nicht meiner Altersklasse entsprechend' mit meinen fast 30 Jahren. Aber irgendwie schaue ich mir solche seichten Liebes- und Comedyfilme voll gerne an. x'D


    Und ich schaue auch gerne französische Filme. Die sind ja auch nicht jedermanns Sache. Nur finde ich viele davon sehr qualitativ. Auch wenn die Trailer (leider) meist nicht ganz so gut sind. Ich gehöre aber auch zu dem Typ Mensch der A. sich nicht immer vom Trailer abschrecken (gibt sogar große Blockbuster Filme die teilweise so lala Trailer haben) und B. ist mein Geschmack wahrscheinlich auch etwas eigen. :biggrin:


    Wie beliebt die Filme heutzutage noch sind weiß ich nicht, aber ich war früher schon ein Weirdo weil ich Highschool Musical total gefeiert habe. Singe jetzt noch gerne bei den Liedern mit. :smile:

  • The 6th Day



    Einer der späteren Schwarzenegger Filme hat der Film richtig Schelten kassiert bei Veröffentlichung.

    Nicht unbegründet.

    Zum einen ist dies ein PG13 Vehikel für Arnold den man eigentlich eher aus Rated R Actionern kennt, in Deutschland macht das von der Wertung kaum unterschied, ist wie Predator FSK 16. Aber deutlich blutärmer als der erstgenannte Predator.

    Die Idee ist ganz nett, in der Zukunft gehört klonen zum Alltag und so werden reiche und berühmte Menschen ewig leben. Naja nicht so ganz, man kann all das wissen und Erinnerungen übertragen und technisch ist ein Klon ein anderer Mensch mit deinen Erinnerungen.


    Diese bekommen unscheinbare Merkmale die für Wissende ausfindig gemacht werden können.


    Das ganze versucht sich etwas an, "spiele nicht Gott moral" verpackt in einen Actionfilm mit viel Humor. Der Humor unterwandert die message komplett und der Film weiß tonal manchmal nicht so viel mit sich anzufangen.


    Nichtsdestotrotz mag ich den Streifen, als no-brainer actioner mit kleinem Twist und nettem Setting, ausserdem habe ich einen soft-spot für Arnie Action. Keine Offenbarung und niemals in einer Liga wie T1 &2 oder Predator, aber ein netter Actionfilm den ich allemal besser finde als Eraser.


    Einer meiner "mag keiner ausser ich" Filme.

  • Dagegen stehen extrem gute Actionsequenzen wie z.B. die Trucksequenz.

    The Dark Knight ist ein toller Film was vermutlich vor allem an der Jokerdarstellung liegt der einfach nur Chaos verbreiten will und den Leuten angeblich immer eine Wahl lässt obwohl sie dann doch gar keine haben, siehe die Szene mit Harvey Dent und den Revolver.

    Aber die Actionszenen empfinde ich eigentlich gar nciht gut, vor allem die Truckszene ist halt typisch modernes Actionkino, unübersichtlich, unlogisch aufgebaut und ständiger Seitenwechsel von Figuren, Autos die auftauchen und im nächsten Schnitt wieder weg sind. Gibt ganze Abhandlungen warum das eine besonders schlechte Actionszene ist.
    Ich bin eigentlich der Meinung das Christopher Nolan zwar ziemlich coole Ideen hat und seine Filme meistens auch recht gut sind aber seine Action immer extrem unübersichtlich und meist auch unlogisch ist.

    Aber nun zu meinen Filmen:

    Grad in den 80er gab es einen Haufen Filme die gefloppt sind, dazu gehören Filme wie "Die Legende", "Reise ins Labyrinth" oder auch "The dark Crystal". Ich habe diese Filme schon immer geliebt aber in den 80ern kamen die einfach nicht gut an beim Publikum. Seltsamerweise gelten alle drei Filme heute als Kultfilme.

    Alle drei Filme sind besonders phantastisch und haben ihren ganz eigenen phantastischen Look auch bedingt das es alles drei Filme sind die nur im Studio gedreht wurden. Eventuell kam das nicht sonderlich gut an, dieser extrem märchenhafte Look, der mich aber so sehr in die Filme zieht und es bis heute noch tut. Auch die Handlung ist jeweils sehr märchenhaft und weit weg von realistischen Fantasy ala GoT.
    Ich find es ja extrem schade das solche Filme scheinbar nur in den 80ern gemacht wurden und heute nicht mehr. Aber eventuell gab und gibt es für solche Filme einfach nicht genug Publikum.
    Also ganz stimmt es nicht, den Netflix hat zu "Dark Crytal" eine Serie gemacht die den Film eigentlich sogar schlägt. Aber auch die Serie hatte (trotz sehr guter Kritik) nicht genug Publikum weswegen sie keine zweite Staffel erhalten hat. Für mich ist sie aber eine der besten Fantasyserien überhaupt.

    Es gibt da sicher noch ein paar solche Filme die ich grandios fand aber sonst nicht gut ankamen. Muss aber noch ein bissi drüber nachdenken.

    "Ich war die Welt in der ich wandelte und was ich sah und hörte und fühlte kam nur durch mich selbst!"

    "Vielleicht werde ich ewig Leben oder vielleicht ist das auch nur ein allerletzter Traum vor dem ewigen Tod!"

  • Aber die Actionszenen empfinde ich eigentlich gar nciht gut, vor allem die Truckszene ist halt typisch modernes Actionkino, unübersichtlich, unlogisch aufgebaut und ständiger Seitenwechsel von Figuren, Autos die auftauchen und im nächsten Schnitt wieder weg sind. Gibt ganze Abhandlungen warum das eine besonders schlechte Actionszene ist.
    Ich bin eigentlich der Meinung das Christopher Nolan zwar ziemlich coole Ideen hat und seine Filme meistens auch recht gut sind aber seine Action immer extrem unübersichtlich und meist auch unlogisch ist.

    Diese Schnitzer ziehen sich leider etwas durch den Film.

    Die Truckszene ist für mich aber tatsächlich gut aufgrund von 2 Dingen. Zum einen habe ich da echt ein Welches Herz für Actionsequenzen die echten Kram verschrotten, das merkt man der Szene auch an, das es echte Fahrzeuge sind.

    Das making off dazu ist auch sehr gut.

    Das zweite ist der Höhepunkt der Szene, der Truck der Kopfüber geht, das ist der Moment wo ich über vieles weg sehe. Da holt mich der Film wieder rein. Die Einstellung hat massig Wucht und war im Kino wirklich so ein "ooooohhhhh shit" Moment (hab ihn damals im Imax gesehen)


    Ein anderer Moment ist der wo Joker Waynes Party crashed.

    Ich mag den Joker dort unheimlich gerne, toller Monolog, geil gemacht. Aaaber was darauf folgt fand ich im Kino noch ganz okay, aber der 2ten Sichtung stört mich das schon fast.

    Die Nahkampfchoreo ist überall nur nicht fokussiert, ganz übles gezoome und Cut, Cut, Cut. Wahrscheinlich um die nicht ganz so gute Choreo zu verschleiern, war ja starke Kritik bei Batman Begins.

    Das andere was mich da massiv stört ist Batmans auftritt.

    Er sagt zum Joker "dann wirst du mich lieben" und steht mitten im Raum, fast neben ihm.

    Auch wenn er Batman ist, ergibt das 0 Sinn, hat er auf die Line gewartet? Warum merkt der Joker nichts? Warum merken die Leute umrum nichts? Warum merken Jokers Schergen nichts? Bei der ersten Sichtung witzig, ab Sichtung 2 eher so "what?!?".

    Ist aber tatsächlich bei Nolan ein Problem was ich öfter sehe, Action nie ganz on point und viiiiieeeel Exposition Dialoge die zum überstrapazieren neigen und Dinge mehrfach erklären oder versuchen über Dialoge einem was einzuhämmern was man eigentlich auch zeigen könnte. Z.B. Warum Harvey der White Knight ist, wir sehen davon 0 (okay eine Gerichtsszene, in die ne Waffe geschmuggelt wird), bekommen es aber ständig erklärt.

  • SuperMario82

    Stimmt Nolan setzt so viel es geht auf praktische Effekte, das finde ich auch sehr gut und das merkt man seinen Filmen auch an. : )
    Das machen heutzutage viel zu wenige Filmemacher mehr!

    Gerade ist mir ein Film eingefallen die ich wirklich sehr gerne mag und den vermutlich kaum wer kennt:

    SILENT TRIGGER

    Silent Trigger (1996) DEUTSCH TRAILER [HD 1080p] - YouTube


    Ich weiß zwar nicht wie damals die Rezensionen zu dem Film waren aber ich weiß das den eigentlich fast niemand kennt. Er gehört wohl (aus meiner Sicht) zu den besseren Filmen mit Dolph Lundgren. Der Film spielt fast nur in einem Hochhaus das gerade fertiggestellt wird (bis auf ein paar Rückblenden). dabei ist der Film ziemlich ruhig und extrem Stimmungsvoll wie ich finde.
    Dolph Lundgren spielt einen Scharfschützen der in diesem Hochhaus auf sein Ziel wartet, unterstützt wird er dabei von seiner Partnerin und beide gehören zu einer ominösen Organisation die beide immer wieder mal erwähnen. Über den größten Teil des Filmes ist der einzige "Gegner" den die beiden haben zwei Securityleute die auf das Haus aufpassen wovon einer ein koksender Psycho ist.
    Und obwohl eigentlich insgesamt nicht viel passiert im Film fand ich den einfach ziemlich gut. Er hat einfach so eine ruhige Stimmung die man kaum in Filmen findet, vor allem heutzutage nicht. Von der Stimmung würde ich ihn vielleicht mit dem ersten Blade Runner vergleichen.
    Zum Trailer sei noch gesagt das er eigentlich den Film nicht wieder gibt und einen falschen Eindruck vermittelt, vor allem weil der zu Hälfte aus den wenigen Rückblenden im Film besteht.

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  • The Beach


    Viele mögen diesen Film nicht oder empfinden ihn als Durchschnitt. Ich werde diesen Film sehr gerne bis an mein Lebensende verteidigen. Guckt man sich die Wertung z.B. auf Letterboxd an, dort hat der Film aktuell 3.1 von 5.0. Das ist rein von den Wertungen genau die Definition von Durschnitt.

    Für mich hat der Film so viele Erinnerungen und Gefühle bei mir hervorgerufen, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Alleine wo und wie ich ihn das erste Mal gesehen habe weiß ich noch, da es nämlich in einer seltsamen Lebensphase war und ich den Film damals im Krankenhaus gesehen hatte. Sehr spät in der Nacht. Der Film hatte so eine starke Sog-Wirkung auf mich. DiCaprio zählte schon damals ohnehin zu einer meiner liebsten Schauspieler, der Soundtrack und die traumhafte Kulisse von Thailand und die kleine Gemeinschaft auf der Insel, welche dann mit der Zeit verbricht. Hat mich einfach gefangen. Das Buch, welches als Vorlage dient, aber ich leider immer noch nicht gelesen.. shame on me.

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Viele mögen diesen Film nicht oder empfinden ihn als Durchschnitt. Ich werde diesen Film sehr gerne bis an mein Lebensende verteidigen. Guckt man sich die Wertung z.B. auf Letterboxd an, dort hat der Film aktuell 3.1 von 5.0. Das ist rein von den Wertungen genau die Definition von Durschnitt

    Dem kann ich nur zustimmen! Ich mag The Beach sehr und kann nicht wirklich verstehen was an dem Film so unglaublich schwach sein soll, zumindest nicht in dem Ausmaß, dass dieser immer abbekommt. Ich verbinde mit dem FIlm vor allem Nächte in denen ich länger aufblieb als ich hätte sollen und dann kam dieser im Fernsehen. Ich glaube ich habe 2-3 Anläufe gebraucht bis ich ihn mir ganz ansehen konnte. Ich finde der Film hat eine ganz besonderer Machart, was vermutlich an der Zeit anliegt in der er produziert wurde. Er versprüht irgendwie so tolle Gefühle bei denen ich nicht erwarten kann was mich im Leben noch alles erwartet, falls ich mal Hunger auf Abenteuer haben sollte... und gibt dabei einfach unglaubliches Fernweh heutzutage.

    Welchen ich auch gerne verteidige ist Annihilation von Alex Garland, der zufälligerweise auch das Drehbuch von The Beach geschrieben hat. Ich finde den Film fast bedingungslos toll und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass dieser sehr viel Kritik einstecken musste und grundsätzlich einen sehr unglücklichen Launch hatte. Ich habe das Gefühl, dass Empfinden hat sich da mittlerweile bisschen geändert und gerade auf Letterboxd sieht die Wertung ganz okay aus, aber auf IMDB & co. ist das Bild noch etwas anderes.



    Wenn es um Filme geht die populär sind und ich kann mit ihnen überhaupt nichts anfangen, dann wäre das ganz sicher der Großteil an Disney- und Marvel-Werke. Allerdings will ich mich da gar nicht so drauf konzentrieren.


    Was mir als nächstes einfällt ist A Quiet Place (2018). Der Film ist ja echt sehr beliebt und ist als Horror-Thriller im Mainstream angekommen. Und ich hab so überhaupt nicht verstanden wieso. Mein Problem ist überhaupt nicht, dass die Geschichte nichts besonderes ist und keine verrückte Wendungen hat oder so. Ich finde gerade Horrorfilme müssen das nicht und können auch einfach mit einer guten Erzählweise und toller Atmosphäre punkten. Allerdings ist die gesamte Prämisse des Films, dass man keine Geräusche machen darf und wie das den Alltag der Überlebenden in der zivilisationsfreien Welt formt.


    Aber leider könnte die Umsetzung dieser Prämisse wohl kaum inkonsequenter sein. Zwar gibt es im Film immer mal wieder nette Details (zum Beispiel werden Chips nicht aus Supermärkten geplündert weil sie ja so laut sind), aber ständig werden die eigenen Regeln vergessen und der Plot entscheidet völlig willkürlich wann etwas ein Problem darstellt und wann nicht, je nachdem was man in einer gegeben Situation eben braucht. Das hat mir sämtliche Spannung und Immersion genommen. Für mich waren die Dinge so offensichtlich, dass das soweit ging, dass ich mich nur noch über den Film lustig machen konnte. Ich war wirklich sehr enttäuscht, da Wertungen und die Popularität unglaublich hoch sind.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.

  • STRANGE DAYS


    Ein Film der damals mehr als nur gefloppt ist und das völlig ungerechtfertigt wie ich finde.
    Er spielt kurz vor Sylvester der Jahtausendwende und endet mehr oder weniger zur Sylvesterfeier.

    Er hat Cyberpunkelemente denn es gibt schon ein Gerät mit denen man die Erinnerungen anderer Menschen erleben kann. Davon können manche Menschen auch süchtig werden, so auch die Hauptperson. Dieser hängt einer verflossenen Liebe nach über die er nicht hinweg kommt weil er sich immer und immer wieder die Erinnerungen mit dieser Liebe ansieht. Dabei übersieht er dann welche Personen ihn tatsächlich mögen und sich auch für ihn einsetzen.
    Nebenbei geht es noch um eine einer Erinnerung die quasi ein Snuffvideo ist weil die entsprechende Person während sie diese Erinnerungen aufzeichnet ermordet wird. Als der Mörder bemerkt das er quasi aufgezeichnet wurde ist er hinter dieser Erinnerung her.

    Ich finde das Strange Days ein wirklich guter Thriller ist mit unglaublich sympathischen und nachvollziehbaren Charakteren. Regie führte Kathryn Bigelow, Exfrau von James Cameron, von dem auch das Drehbuch zu dem Film stammt.


    Grad die weiblichen Charaktere, vor allem die female Lead, sind sehr starke Persönlichkeiten, quasi sehr feministisch ohne aber mit dem Holzhammer zu kommen was ich extrem sympathisch finde.

    Ich finde die Filme von Kathryn Bigelow allgemein ziemlich gut und finde es schade das sie kaum die entsprechende Anerkennung dafür bekommt.

    STRANGE DAYS - Trailer ( 1995 ) - YouTube

    "Ich war die Welt in der ich wandelte und was ich sah und hörte und fühlte kam nur durch mich selbst!"

    "Vielleicht werde ich ewig Leben oder vielleicht ist das auch nur ein allerletzter Traum vor dem ewigen Tod!"

  • SuperMario82

    Hat den Titel des Themas von „Populäre Filme / Serien mit die man selbst nicht liebt und umgekehrt.“ zu „Populäre Filme / Serien die man selbst nicht liebt und umgekehrt.“ geändert.
  • Alien Resurrection / aka Alien 4


    Alien 4 wurde zerrissen, zurecht, hat er doch mit dem genannten Franchise unheimlich wenig zu tun was den Ton angeht.

    Wir haben ne zusammengewürfelte Truppe, ja, aber Alien 4 besteht zumeist aus dummen one linern und over the top Action. Die Spannung ist im Endeeffekt gleich 0, ganz anders als bei Alien 1 z.b.

    Was ist jetzt so besonderes daran, dass ich es hier erwähnen sollte wenn ich den Film eh nur Bashe?

    Ich mag den Film, ja ehrlich.

    Ich mag Alien 4 als komplett humoristischen no-brainer der eher als Parodie auf das Alien Franchise funktioniert, als als Fortsetzung.


    Meiner Meinung nach ist Alien 4 extrem unterhaltsam was oneliner Dichte und kills angeht und hat sich mit diesem doch ziemlich stumpfen, mit Holzhammerhumorgespicktem Actionvehikel in mein Herz katapultiert.


    Alleine das Ende wie das Alien Mischwesen in ein Loch gesaugt wird und das ganze Gekröse dann im Weltall landet. Das ist Gold wert, pures Entertainment. Hirn aus, Alien 4 an. Läuft. Allemal besser als Alien 5.


    Dann kommen wir zum Gegenteil, über das ich schon im dazugehörigen Thread gesprochen habe.

    Joker von 2019.

    Ich habe ihn mir im rewatch gegeben nachdem ich mal wieder Taxi Driver und King of Comedy geschaut habe.


    Ich mag diesen Film tatsächlich überhaupt nicht, kein bißchen. Für mich ist das Oscarbait wie er im Buche steht gekoppelt mit nem üblen Cashgrab mit dem Joker Namen und dabei noch völlig belanglos und sich selbst für viel zu wichtig und ernstnehmend. Das macht den kompletten Streifen für mich unsympatisch.


    Aber fangen wir von vorne an, zum einen wurde auch seitens des Studios und Regisseurs bestätigt, dass der Film Taxi Driver, King of Comedy als Inspiration hatte.

    Ich mochte hier noch den grandiosen Dog Day Afternoon nennen, der doch, auch wenn er selten genannt wird, als klare Inspirationsquelle genannt werden sollte.


    Ist im ersten Moment nicjt weoter schlimm, das Problem dabei ist, diese Filme machen es deutlich besser und damit wirkt Joker wie eine billige verwässert Kopie dessen was sein könnte.


    Ja aber Don, King of Comedy und Taxi Driver sind grosse Scorsese Werke, der Vergleich ist unfair.

    Ist er das?

    Bedingt.

    Zum einen hat Regisseur Todd Phillips immer wieder durchblicken lassen, dass Joker kein Comicbuch Film ist, nein es ist ein "real movie" den er durch den Joker Namen durch das Studio geschleust hat.

    Okay, wenn er das sagt, dann betrachte ich Joker genau durch diese Linse...und er säuft ab.


    Dafür ist der Film zu flach geschrieben, auch wenn Phillips in nem Interview sagt er hätte einem cleveren Trick benutzt um Arthur für uns sympatiach zu machen.

    Sorry ähh, das ist nicht clever. Es ist eher extrem offensichtlich.

    Ich mache die Welt um meinem Charakter, der dann irgendwie einen Bösewicht darstellen soll, so unsympatisch und lasse ihn leiden, dass man gar nicht anders kann als mit ihm zu symptisieren.

    Welcher Film macht das noch? Spider-Man 2!


    Hört auf Popcorn zu schmeißen! Ist so!


    Joker ist so ziemlich die Anfangssequenz von Spider-Man 2 wo Peter nur Mist passiert, weil die Welt ein Arschloch zu Peter ist, nur halt in ernst gemeint.


    Ja aber! Joker macht auf psychische Erkrankungen aufmerksam!

    Geht so, zum einen werden Therapien kurz am Anfang erwähnt, zeigen aber keine wirklich Wirkung Und wirken fast sinnlos.

    Das psychische Erkrankungen scheisse sind braucht mir ein Film nicht wirklich erzählen.


    Besonders wenn er die üblichen Klischees bedient, zum einen verhält sich Arthur Umgebung extrem unrealistisch ihm gegenüber damit wir Sympathien für ihn entwickeln.

    Zum anderen kann ich die Botschaft eines Filmes nicht ernst nehmen, wenn, laut Audiokommentaren, der Hauptdarsteller freie Hand hat und mit Absicht keine Diagnose für die Figur hat. Phoenix wollte sich schauspielerisch austoben und wollte nicht durch sowas wie realistische Darstellung der Figur eingeschränkt werden. Deswegen spielt er den Joker "Hollywood psychotisch".

    Damit läuft Joker in die üblichen Klischees, psychisch Erkrankter ist Gewalttäter, auch wenn das statistisch Blödsinn ist, da psychisch Erkrankte eher Opfer von Gewalt sind als sie auszuüben und der Film wurde auch von Fachmagazinen dafür gerügt.


    Soweit so gut, dadurch das der Film durchgehend vermittelt Welt = Arschloch und es so dermassen unrealistisch überspitzt darstellt, regt mich Joker dann eher auf als das er mich berührt.

    Er lässt die Person Arthur fast komplett aussenvor, er ist mehr Plot device als alles andere weil ihm passieren Dinge.


    Man kopiert ganze Einstellungen, plotpoints von King of Comedy und Taxi Driver und schafft es dann einfach so viel flacher zu sein als die Vorbilder.


    Dazu kommt auch, deswegen Cashgrab, ohne Joker name wäre der Film als ernstzunehmendes Drama abgesoffen an der Kasse.

    Er macht einfach soviel schlechter als die Vorbilder und dabei sei noch gesagt die Vorbilder Szene so aus weil es die Zeit und der Zeitgeist war, Joker emuliert das nur um bei einer Zielgruppe zu Punkten.


    Phillips hat behauptet Joker wäre ein Film über Empathie. Die gleiche Empathie die du für die Staristen hattest die Du stundenlang in einen Wagon eingesperrt hast und selbst Toilettengänge verweigert hast. Die selbe Empathie wo Du dann bei der Pressetour die Organisation die sich für diese Statisten eingesetzt hat und dich gezwungen hat bessere Konditionen zu bieten zur sau gemacht hast?

    Sorry, nope.


    Dieser eingebaute Monolog am Ende, das Ende das sich sehr an King of Comedy hält, der gegen "Cancel Culture" geht, wie Phillips auf der Pressetour zum Film auch. "Buhu ich kann keine Comedy mehr machen wegen Ultralinken und woke culture".

    Sorry, nein. Hangover 1 war noch lustig, den hat Philipps aber gar nicht geschrieben.

    Die Leute hatten keinen Bock mehr auf Hangover, weil 2 ein Abklatsch von 1 war und 3 einfach nicht lustig.

    Es gibt übrigens noch massig edgy comedy, dave Chapelle, Gervais usw..

    Dieser Monolog am Ende ist super cringe und das I-tüpfelchen. Und da wunder sich irgendwer das die neue Rechte in den USA Joker für sich vereinnahmt.


    Für den Comicbuchfilm Bereich hätte der Film was reißen können, der Regisseur sieht aber Joker nicht in der Liga sondern darüber.

    Damit säuft er aber komplett ab, weil er Comicbuchwelten, Probleme und Lösungen liefert, einfaches Problem, einfache Lösung.

    Plus Kritik an Reichen und der Elite durch einen Superreichen Regisseur nice. Ich wittere Cashgrab um dem Publikum nach dem Mund zu reden.


    Joker macht es sich Comicbuch leicht, möchte aber gerne in einer anderen Liga spielen die er mit dem Skript, "hommage einstellungen" und mangelnder Tiefe nicht erreichen kann.

    Ansich ein guter Film, nur verdammt unsympatisch. Schade um Phoenix extrem gutes Schauspiel.


    Mein Lieblingszitat eines Joker reviews:

    "if you haven't seen the ocean a swimming pool seems deep."


    Mir sind Filme deutlich lieber die sind was sie sind und nicht vorgeben etwas zu sein.

    Cashgrab der dem Joker Namen für Aufmerksamkeit benutzt, die Optik von Scorsese aber nie dessen Tiefe erreicht, aber behauptet in der selben Liga zu spielen.


    Könnte deutlich mehr für den Comicbuchfilm tun, möchte aber damit nicht assoziiert werden.

    Wobei Joker da wahrscheinlich nicht mehr tun könnte als Dark knight mit seinen Michael Mann anleihen schon getan hat.

    2tes grosses Manko, nimmt sich selbst zu ernst, hat aber gravierende Mängel in der Tiefe und ist dabei komplett unsympatisch was alles hinter den Kulissen angeht.


    Fazit:

    "Ich bin kein Comicbuchfilm, aber benutze den Joker Namen um Buzz zu generieren" und wäre als "Arthur" oder "Fleck" wahrscheinlich gnadenlos an der Kasse abgesoffen.

    Zu Recht, da für ernstzunehmendes Drama der ganze Film zu offensichtlich konstruiert ist.

    Schade um Phoenix.

  • Shoutout an Ashes die diesen Film auch gerne schaut.


    Alone in the Dark


    Ein echtes Bollwerk und nichts was ich empfehlen würde.

    Uwe Boll ist ja bekannt dafür das er unterirsdische Filme abliefert, besonders wenn es um Videospielverfilmungen geht.


    Alone in the Dark ist da keine Ausnahme, der Film ist voll von unlogischen Momenten, schlechter Inszenierung und schlechtem CGI.


    Alone in the Dark ist einfach Comedy Gold!

    Wir haben eine komplett unschlüssig Anfangssequenz am Anfang auf einem Boot, wo man sich gleich fragt wie eine Person es schafft aus einer geschlossenen Tür zu kommen und das zieht sich weiter durch den Film.


    Die offensichtlichen Fehler sind aber so idiotisch das sie einfach zum Lachen sind.

    Am Anfang gibt es eine Verfolgungssequenz mit einem unstoppbarem Baddie, dem man sich, obwohl er am Anfang sogar mir Kugeln durchsiebt wird, dann total billig entledigt.


    Oder wer könnte die grandiosen Einstellungen vergessen wo doe Charaktere im Dunkeln ballern, der Zuschauer nix sieht weil es dunkel ist und man immer nur mal wieder durch das flackernde Licht der Maschinenpistolen was von den schlechten CGI Monstern sieht.


    So macht man schlechte Filme, aber ich liebe den Film. Einfach unglaublich unterhaltsam.

    Ich kann aber verstehen, dass sich die Allgmeinheit diesen Film nicht mehrfach ansehen möchte.

  • Besonders wenn er die üblichen Klischees bedient, zum einen verhält sich Arthur Umgebung extrem unrealistisch ihm gegenüber damit wir Sympathien für ihn entwickeln.

    Zum anderen kann ich die Botschaft eines Filmes nicht ernst nehmen, wenn, laut Audiokommentaren, der Hauptdarsteller freie Hand hat und mit Absicht keine Diagnose für die Figur hat. Phoenix wollte sich schauspielerisch austoben und wollte nicht durch sowas wie realistische Darstellung der Figur eingeschränkt werden. Deswegen spielt er den Joker "Hollywood psychotisch".

    Damit läuft Joker in die üblichen Klischees, psychisch Erkrankter ist Gewalttäter, auch wenn das statistisch Blödsinn ist, da psychisch Erkrankte eher Opfer von Gewalt sind als sie auszuüben und der Film wurde auch von Fachmagazinen dafür gerügt.

    Ja....? Joker ist eine Comicfigur. Gotham ist eine Comicstadt. Deswegen auch unrealistisch. Das ist kein echtes Lebensdrama, was du hier siehst, sondern eine mit Absicht überzeichnete Geschichte. Sie ist aber in sich stimmig, funktioniert nach künstlichen Regeln, die aber in dieser künstlichen Welt Sinn ergeben.

    Ja, es ist überzeichnet, dass ein psychisch völlig vereinsamter Mensch täglich zusammengeschlagen wird und dafür verantwortlich gemacht wird ... ... hm... sowas passiert natürlich nicht im echten Leben.... joa. Aber gut, selbst wenn das so stimmen würde: Der Film wollte nie echtes Leben zeigen. Es ist und bleibt Comic.

    Da ich aber schon glaube, dass Menschen, die am Boden liegen, nur noch mehr Tritte abbekommen und dass sich darunter auch mal welche befinden könnten, die irgendwann durchdrehen, denke ich schon, dass dieser Joker hier näher an der Realität dran ist, als jener von Jack Nickelson, der durch Chemikalien entstellt wurde.


    Und jaaaa, ich hab es in deinem Beitrag gelesen, dass der Regisseur anderer Meinung ist und seinen Film eben nicht als Comicfilm sieht, bla. Ist es aber trotzdem. Der Joker ist seit jeher eine Figur (ich denke, du wirst das auch ohne mich wissen), die eben keinem Standard mehr folgt, die komplett anarchistisch ist, hochintelligent, psychopathisch und gefährlich. Arthur Fleck ist das in diesem Kontext dieses Gotham-Citys und dieser Welt, in der er sich vorher befand.

    Ich verstehe hier nicht, was daran Kritik ist. Was ist Kritik daran, wenn ein Film durch andere inspiriert ist? Ist das jetzt schlimm? Oder erwartest du nur einfach deshalb, dass er genauso ist wie Taxi Driver etc? Ist es deine Erwartungshaltung, die hier enttäuscht wurde oder monierst du hier einfach nur die Tatsache, dass er der Film Inspirationen hat?

  • Hyrokkin

    Die Intention die dahinter steht ist tatsächlich das was mir den Film komplett madig macht.

    Die Intention und auch die meisten Stimmen der Fans zum Film sind jene, dass der Film deutlich mehr ist als ein Comicbuchfilm.

    Damit betrachte ich ihn für mich durch diese Linse und da kommt er nicht sonderlich gut weg, sondern regt mich tatsächlich auf.

    Weil er es sich so verdammt einfach macht und komplett vorhersehbar ist.

    Eventuell hätte da schon geholfen den Joker Namen rauszulassen und dadurch die Vorhersehbarkeit rauszunehmen.


    Ich mag es nicht sonderlich wenn ein Film und deren Macher mir was vorgaukeln und das nimmt mir dann persönlich sehr stark den Genuss am Film.


    Ist das ein subjektives Empfinden? Absolut! Ist bei einem Medium wie Film unvermeidbar sobald wir nicht nur von der Technik ausgehen.


    Der Erfolg gibt Joker dahingegend recht, dass es genau das ist was ein Grossteil des Publikums sehen will.

    Ich verstehe hier nicht, was daran Kritik ist. Was ist Kritik daran, wenn ein Film durch andere inspiriert ist? Ist das jetzt schlimm? Oder erwartest du nur einfach deshalb, dass er genauso ist wie Taxi Driver etc? Ist es deine Erwartungshaltung, die hier enttäuscht wurde oder monierst du hier einfach nur die Tatsache, dass er der Film Inspirationen hat?

    The Dark Knight z.B. ist stark von Heat inspiriert, funktioniert an sich aber als eigenständiger Film Und kopiert nicht komplette Storystränge oder Einstellungen.

    Joker macht genau das, da er dann auch noch deutlich flacher ist als die vorher genannten Filme gibt das einen extrem Faden Beigeschmack.

    Der Charakter den Arthur Fleck darstellt ist eine Mischung aus der Charaktere aus Taxi Driver und King of Comedy.

    Es wird sich nicht nur an Referenzen gehalten sondern wie gesagt ganze Story Stränge und Kameraeinstellungen werden kopiert um das 70er/ 80er Scorcese feeling aufkommen zu lassen, erreicht aber nie dessen Tiefe was Charaktere oder die Welt angeht.

  • Ich mag es nicht sonderlich wenn ein Film und deren Macher mir was vorgaukeln und das nimmt mir dann persönlich sehr stark den Genuss am Film.

    Ja, sowas kommt mir bekannt vor. Ich kenn das durchaus auch (kleines Beispiel: "Die Ringe der Macht", die sich als vollwertigen Teil der echten HdR-Welt sieht, es aber definitiv nicht ist - schon deshalb, weil der Regisseur in nem Interview wiederholt erwähnte, Galadriel jage Morgoth... dabei jagt sie Sauron. Da dreht sich bei mir auch so ziemlich alles um^^). Da leidet dann mal fix die Glaubwürdigkeit ganz massiv.


    Ich bin wahrscheinlich kein großer Fan von Batman und Joker, wobei ich natürlich die Nolan-Trilogie sehr gut fand, aber ich häng da jetzt nicht dran. Deswegen konnte ich den Film "Joker" auch einfach als eine ganz normale weitere Interpretation betrachten, schlicht als Comicfilm betrachten und nicht als realistisch. Das hat mir denke ich ganz gut getan, denn so konnte ich mich besser drauf einlassen.


    Es gab da diese eine Szene, die mich so stark berührte: Arthur Fleck klettert in das Kühlfach seines Kühlschranks, weil er so viel Leid fühlt, dass er keinen anderen Ort weiß, wo er jetzt hin soll. Ich mag es, wenn mich Charaktere berühren, wenn mich ihre Schicksale fesseln. Allein für solche Dinge liebe ich solche Geschichten. Naja, ich hab es eben auch aus einer neutralen Position heraus geschaut.

  • Dieses Video, dass von Noa im Berserk-Thema geteilt wurde, hat mich wieder auf etwas gebracht, was denke ich gut in diesen Thread passt. Die Video-Erstellerin erzählt, dass sie Berserk nicht mag, ohne dass es dafür einen tieferen Grund gibt. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen, obwohl sie fest davon ausgegangen ist, dass sie es lieben würde.


    Genau so ging und geht es mir mit Game of Thrones und den zugehörigen Buchvorlagen. Ich hab vor einiger Zeit den ersten (deutschen) Band gelesen, ich hab ein paar Folgen der ersten Staffel gesehen und ich weiß relativ viel über die Geschichte an sich, aber wirklich "drin" war ich nie in der Welt. Was schade ist, da rein äußerlich alles perfekt passen würde.

    Und ich kann, ähnlich wie die Erstellerin des Videos keinen Grund festmachen. Es ist nicht so, dass mich ein Charakter stört, den ich eigentlich mögen müsste oder dass es eine bestimmte Szene gab, die mich abgeschreckt hätte. Und völlig egal ist mir die Geschichte auch nicht, sonst würde ich nicht so relativ viel darüber wissen. Vielleicht gebe ich dem ganzen nochmal eine Chance, aber nachdem das Ende ja nicht unbedingt gut ankam, ist meine Motivation doch nochmal ein Stück gesunken.