Midna ist nunmal die Herrscherin des Schattenreiches. Und dessen Bewohner sind alles ehemalige Verbrecher bzw. deren Nachfahren. Vielleicht auch ein paar unschuldig Verfolgte. Auf jeden Fall muss es aber im Schattenreich einen gewaltigen Hass auf die Bewohner der Lichtwelt gegeben haben. Vielleicht ähnlich, wie Sklaven früher ihre Herren gehasst haben müssen.
Und dieser unterschwellige Hass kommt bei Midna wunderbar zum Ausdruck. Die Verachtung für die Privilegierten aus Hyrule, während sie in einem hässlichen Dämmerland leben muss. Ihr ist es im Grunde völlig egal, was mit den Hylianern passiert, weil sie von deren Reichtum sowieso nichts hat. Im Gegenteil, mit der Ausdehnung des Schattenreiches auf die Lichtwelt wird auch ihr eigenes Territorium größer. Deshalb behandelt sie Link auch anfangs so herablassend, weil ihr erstmals ein wehrloser Hylianer in die Hände fällt, an dem sie gewissermaßen Vergeltung üben kann und ihn als Mittel zum Zweck benutzt. Denn Zanto will sie ja nicht töten, weil sie die Lichtwelt retten will, sondern weil sie ihr Land zurückerobern möchte.
Als sie dann aber Zeldas Güte spürt und Zelda ihr eigenes Leben für das von Midna opfert, da erkennt Midna, dass die Hylianer doch eine Berechtigung haben. Von da an ändert sie ja auch ihr Wesen völlig. Somit ist Midna für mich die tiefgründigste Gestalt im ganzen Zelda-Universum.