Sind Videospiele Kunst?

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    Dieser Artikel hat mich ein wenig zum nachdenken gebracht.
    Natülich gibt es Games die etwas mehr das Gefühl vermitteln das dahinter wirklich viel harte Arbeit und kreative Ideen stecken, aber ich denke das die meisten Spiele eben deswegen entwickelt worden sind um sich möglichst oft zu verkaufen.
    Heute ist es aber keine Seltenheit mehr das bekannte Komponisten und Orchester angeheuert werden und unzählige Stunden damit verbracht werden Cutscenes so zu schneiden das es wirklich gut rüberkommt womit die bereits anerkannten Kunstformen Musik und Film fester Bestandteil der meisten Spiele sind


    Wie denkt ihr darüber?

  • Videospiele sind mindestens genausosehr Kunst, wie Filme, Bücher oder Bilder. In Spielen stecken Kreativität und Personen verwirklichen sich dadurch. Außerdem unterhalten sie, regen zum Nachdenken an, übermitteln eine Botschaft. Aber nicht alle Spiele sind Kunst, wie auch nicht alle Bilder Kunst sind. Wenn jemand auf ein Stück Leinwand kackt, hat das meiner Meinung nach nichts mit Kunst zu tun, egal, was manche Leute da reininterpretieren wollen, um klüger zu wirken.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es gibt auch Filme, Bilder und Bücher, die nur hergestellt werden, um das große Geld daran zu verdienen. Und es gibt auch Spiele, die nicht mit dem Ziel entwickelt wurden, möglichst viel davon zu verkaufen, sondern weil der/die Entwickler viel Herzblut reingesteckt haben. Also ja, ich denke, dass Videospiele als Kunst zählen dürfen.

  • Kann mich meinen Vorgängern nur anschließen. Videospiele sind ein Medium wie jedes andere, weshalb sie natürlich auch künstlerische gestaltet sein können. Kommt natürlch auf das individuelle Spiel an, inwiefern man da wirklich von Kunst sprechen kann. Ich für meinen Teil habe einige Spiele, bei denen ich einige Inhalte als kunstvoll ansehe.
    Nach meiner Meinung können auch in Bezug auf Anspruch und Gehalt einige Spiele durchaus mit Büchern, Filmen o.ä. verglichen werden.

  • aber kla sind videospiele eine art von kunst, es gibt die künstler und ihre musen. ich muss Riipalein recht geben mit den geldmacher spielen...
    nur gibt es nicht in jeder branche menschen die nur geld machen wollen?! also ist die videospielbranche mit 2 seiten zu betrachten... eine seite die wirklich super tolle kunstwerke entwickeln und den spieler in den bann ziehen, andere die einfach nur geld machen wollen (COD, BF3 (ich mag kriegsspiele nicht so sehr))
    es gibt aber noch etwas was keine kunst mehr ist: wenn die storys ausgeluscht sind, wie bei pokemon... es gibt einfach zuviele teile, zuviele pokemon...

  • Das ist ein sehr interessantes Thema, wie ich finde.


    Film, Literatur, Musik und auch Bilder sind anerkannte Kunstformen.
    Da Videospiele diese Elemente Miteinander verbinden, sollten sie auch als Kunstform anerkannt werden.... Auch Spiele wie COD, Battlefield und jedes noch so lieblose oder schlechte Spiel, würden damit zur Kunst gehören. Schliesslich gibt es auch bei Literatur, Filme, etc auch schlechtere und bessere Werke...Welten, die auf reiner Fantasie basieren, oder einen realistischen, gar historischen Hintergrund haben, oder diese eben nur als Inspiration nutzen...
    Die Tatsache, dass viele Spiele, insbes. Shooter sich gerne mal ähneln, kann man auch bei anderen Kunstformen erkennen. Wie viel Landschaftsmalerei soll es noch geben ;) ?
    Und über Kunst lässt sich streiten, denn Geschmäcker sind verschieden, das gilt sowohl bei Film, Musik, Literatur als auch bei Videospielen.


    Es werden Welten, gar ganze Universen, tiefe Charaktere, Emotionale Momente erschaffen, die dazu fähig sind, viele Menschen in ihren Bann ziehen. Viele Spieler (zumindest Ich) können sich mit einem Charakter, einer Geschichte oder einer Welt in einem Game besser intentifizieren, als bei Filmen oder Litratur, weil man dieses eben selbst kontrolliert...wenn ich ein Game durchgezockt habe, und damit eine Welt gerettet habe, fühle ich mich irgendwie einfach als Sieger. Ein Film schafft sowas nicht. Generell denke ich, dass Videospiele viel stärker die Emotionen des Konsumenten stimuliert...wer ist noch nie wütend, enttäuscht oder gar traurig gewesen, wenn man in einer Stelle in einem Game nicht weiterkommt? ;)


    Leider sind die Videospiele noch nicht so ganz in der Gesellschaft akzeptiert, auch wenn wir uns da auf einem guten Weg befinden.
    Wer einen Horror-roman liest, wird gelobt: er liest schliesslich.
    Es ist vollkommen normal und anerkannt, sich einen Actionfilm anzusehen, in denen es an Schießereien, Verfolgungsjagden, Schlägereien und anderen bösen Dingen nicht mangelt,... denn das ist ja Kultur. Und Kunst!


    Wer jedoch ein Horrorgame oder ein Actiongame zockt, wird da schon eher schief angesehen....(Das konnte ich zB gut bei meinem Vater beobachten: ein totaler Fan von Actionfilmen, je mehr geballert wird, desto besser...aber beim Zocken ist sowas "krank und abartig")


    Noch dazu kommt, insbes. bei älteren Games: Aus Pixeln, also einem haufen Quadrate, Charaktere und Welten zu erschaffen, mit technisch stark begrenzten Möglichkeiten gute Melodien zu erschaffen...das ist doch schon fast eine Kunst für sich.


    Lange Rede, kurzer Sinn....Videospiele sind Kunst!


    _____ _____ _____ _____


    Platsch & Blubb!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von PsyChaoZ ()

  • Zitat

    Original von PsyChaoZ
    Es ist vollkommen normal und anerkannt, sich einen Actionfilm anzusehen, in denen es an Schießereien, Verfolgungsjagden, Schlägereien und anderen bösen Dingen nicht mangelt,... denn das ist ja Kultur. Und Kunst!


    Wer jedoch ein Horrorgame oder ein Actiongame zockt, wird da schon eher schief angesehen....(Das konnte ich zB gut bei meinem Vater beobachten: ein totaler Fan von Actionfilmen, je mehr geballert wird, desto besser...aber beim Zocken ist sowas "krank und abartig")


    Ich finde, da musst du deutlicher differenzieren. Wer ein Ballerspiel zockt, ist aktiv am Geschehen beteiligt und führt die Aktion selbst aus. In einem Buch oder einem Film bist du Zuschauer.
    Das ist nun mal eine unbestreitbare Tatsache, und für mich macht das die Argumentation deines Vaters zumindest nachvollziehbar.



    Zitat

    Original von Riipalein
    Den Aberglauben, dass sich Virtualität schlecht auf Kinder auswirkt, oder generell schlecht ist, gibt es in vielen Familien.


    Ich fühle mich an deine Beiträge im Spielezensur-Thread erinnert, vermutlich, weil ich sie ähnlich übertrieben fand. Dass sich Virtualität schlecht auf Kinder auswirkt, ist nicht immer ein Aberglaube.
    Auch ich bin kein Anhänger der Einstellung "wer Ballerspiele zockt, wird zum Amokläufer". Das ist meines Erachtens Unsinn, aber dennoch kann regelmäßige Ballerspielerfahrung dazu beitragen, dass so etwas geschieht. Vielleicht, weil ein Kind das Gefühl, eine Waffe in der Hand zu halten, und das Gefühl der damit verbundenen Macht, bereits virtuell erfahren hat und gewissermaßen eine Hemmschwelle überschreitet. Man kann es nicht ausschließen.
    Es gibt auch andere Bereiche, in denen Virtualität die Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen kann. Hast du schon einmal zwei siebenjährige Jungs, die völlig unterschiedlich aufgewachsen sind (einer mit 3DS und PC, seit er denken kann, und einer nur mit gelegentlich abends eine halbe Stunde fernsehen), direkt miteinander vergleichen können? Das Sozialverhalten und die Wahrnehmung des ersten Kindes leiden erheblich.
    Wie gesagt, Virtualität in der heutigen Zeit hat erwiesene positive Effekte auf Kinder, aber sie kann sich auch negativ auswirken, z.B. in zu hohem Maße oder mit falschen Inhalten. Das ist eben nicht nur ein Aberglaube.


    ---
    Zum Thema:
    Ich finde durchaus, dass Videospiele mit Kunst zu tun haben. Die Gestaltung und die erdachten Charaktere stehen hinter jedem Spiel, und das sollte genau so gewürdigt werden wie ein guter Film oder ein Buch. Viele Spiele sind von einer so tiefgründigen und großartigen Story gezeichnet - davon können einige Bücher nur träumen. Das Paradebeispiel schlechthin wäre natürlich Majora's Mask. Für mich ist das Spiel absolute Kunst, vom Beginn des Prologs bis zum Abschlussbild. Die hervorragende In-Szene-Setzung kommt noch dazu.

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    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit Darkshuttle123 -

  • Im Herbst 2003 war ich im Londoner Design-Museum, auf der im Rahmen der Verleihung zum "Designer of The Year" neben vielerlei Dingen wie Elektronik, Schmuck und Möbeln überraschenderweise auch GTA Vice City ausgestellt wurde. Infos zur Ausstellung hier: http://www.studio-international.co.uk/reports/designer.asp
    Im Frühjar 2011 war ich wiederum mit einigen anderen Personen aus dem Forum im Berliner Computerspielemuseum.


    Diese beiden Ausstellungen kann man beispielhaft als Indiz zu sehen, dass Computer- und Videospiele nicht nur aus der Popkultur kaum noch wegzudenken sind, sondern sogar in der Kunstszene außerhalb des Nerdtums angekommen sind.


    EDIT: Offtopic entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von Fly ()

  • Na klar sind Videospiele Kunst, wenn auch nicht alle auf dem selben Niveau. Man bezeichnet ja gute Videospiele nicht umsonst als "Kunstwerk". Die Charaktermodelle, die "Architektonik", die Dialoge, die Musik - all das ist doch Kunst. Dazu ein Zitat aus Wikipedia:


    Zitat

    Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.


    Wieso sollten Videospiele also keine Kunst sein? Für mich erübrigt sich die Diskussion.


  • ---
    Die Frage, was Leute, die nicht regelmäßig zocken, über Videospiele im Sinne von Kunst denken, ist interessant. Kann da eigentlich nur an meine Großeltern denken, die immer, wenn sie ein Spiel gesehen haben, doch recht begeistert waren. Nicht nur von der Gestaltung, dem Spielprinzip, oder der Idee, die darin steckte. Jedes Mal kam die Frage auf "wie viel Arbeit muss dahinter stehen?" und Aussagen wie "Das ist ja eine richtige, eigene Kunst, sowas zu erschaffen" zeigen ja eine gewisse Begeisterung.
    Da spielt aber sicher auch das allgemeine Technikverständnis eine Rolle, und leider lässt sich ihre Einstellung ja nicht auf jeden Mitmenschen übertragen.

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    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit Darkshuttle123 -

  • Einmal editiert, zuletzt von Riipalein ()

  • Videospiele sind schon Kunst. Heute wird schließlich ziemlich viel als Kunst gewertet, was ich nicht vollkommen nachvollziehen kann. Gibt Leute die benutzten ihren Hausmüll und eröffnen dann eine Ausstellung – also warum nicht auch Spiele?
    Findet man eine ergreifende Geschichte, so hat man literarische Kunst; bei einem formidablen Score ist es auditive Kunst und bei einer schönen Gestaltung natürlich Kunst der visuellen Natur.


    Um mal ein konkretes Beispiel für Kunst zu nennen: Okami.


    Ob man das als Nicht-Zocker auch so sehen kann, ist natürlich die Frage, wie man im Allgemeinen dazu steht. Es gibt Leute die verteufeln Spiele im Allgemeinen und sind diesbezüglich wahrscheinlich auch weniger offen.
    Aber selbst die Leute im Kulturrat Deutschlands haben sich ja dazu ausgesprochen, dass man die Spielentwicklung auch als eine Form der Kunst ansieht.


    tl;tr
    Ja.

  • Spiele haben, im Gegensatz zu einigen Musikern, Schreibern und Malern, leider alle das Problem, dass man sie entweder in Old-School- oder "Billig"-Grafik darstellt und sich auf den Inhalt konzentriert, oder dick in Optik und Sound investiert - aber diesen finanziellen Aufwand dann auch durch verkauf wieder reinholen will, anstatt das Werk einfach kostenlos anzubieten. Da ist es halt vor allem bei Games eine Gratwanderung, wie viel Kunst das Spiel sein darf, dass es von einer ausreichenden Zahl Leute geschluckt und gekauft wird.
    Grundsätzlich sehe ich jedes Spiel mit einer Story, die nachvollziehbare Wendungen und Charaktere hat, als Kunst. Spiele, die den Spieler für voll nehmen und nicht wirken, wie vom Reißbrett, so wie zum Beispiel Skyward Sword, das ganz nette Wendungen hat, bei dem aber zum Beispiel Groose - immerhin eine zentrale Figur - die Charaktertiefe eines Fünfjährigen mit dem IQ einer Scheibe Brot verbindet.
    In jeder Art von Geschichte, aber vor allem in Videospielen halte ich die Charaktere - und als Spieler die Möglichkeiten, mit ihnen umzugehen - für essentiell wichtig für das Spielerlebnis. Klar macht es Spaß, stundenlang den Multiplayer eines COD, Halo, natürlich auch Beat 'em ups wie Smash zu zocken und den Skill zu testen, aber muss ich mich für so ne Spielerei wirklich bei Tag ins dunkle Kämmerchen verkriechen, anstatt mich mit Freunden zu treffen und gutes Wetter zu genießen?
    Was jetzt nicht heißen soll, dass auf Multiplayer oder auf Skill ausgelegte Spiele schlecht seien, es gibt auch Tage, an denen außer Zocken nichts läuft. Aber solche brauchen dann einfach Innovationen, die sie aus dem Einheitsbrei herausstechen lassen, um wirklich künstlerischen Wert zu haben, zum Beispiel komplexe Combolisten, Techniken, die man sich nur mit viel Übung oder vielleicht auch nur mit Experimenten aneignen kann (Melees advanced techniques lassen grüßen).
    Eine wirklich künstlerische Ebene bekommen Spiele, wenn sie Emotionen vermitteln, die nicht nur wie zum Beispiel in einer Werbung künstlich erzeugt werden, sondern die jeder Spieler für sich selbst finden muss. Gefühle von Einsamkeit in Horrorspielen, das "trippy" Gefühl in der Welt von FEZ, Schlachtenatmosphäre in Fire Emblem, Command & Conquer oder auch Halo. Games, die einen Beziehungen zu vielschichtigen, nachvollziehbaren Charakteren aufbauen lassen. Eine nachvollziehbare Charakterentwicklung, die auch richtige Hämmer beinhält, wie bei Kefka oder Magus. Offene Spielwelten, die auch tatsächlich Details haben und nicht nur wie willkürlich zusammengesetzte Polygonhäufen wirken.
    Es darf sich einfach nicht wie vom Reißbrett anfühlen, wie eine zum hundersten Mal ausgeschlachtete Cash Cow mit bunt wuselnden JRPG-Charakteren oder eiskalten, aber profillosen Woods'. Spiele, die Magie vermitteln, so wie zum Beispiel Journey, das mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine bombastische Atmosphäre erzeugt, das ist Kunst.


    Gerade jetzt, in Zeiten, wo jede gute Konsole Zugang zum Internet hat, ist die Zeit für wirklich künstlerische Spiele gekommen, die umgerechnet nur zehn euro kosten und bei denen junge, kreative Entwicklerstudios einen vom Hocker hauen können, ohne wirklich herbe Verluste zu erwarten. So kann man endlich kleine, aber feine Ideen verwirklichen, ohne bei Vollpreisspielen an den Kosten einer für unsere verwöhnten Augen notwendigen Grafik zu scheitern und deswegen lieber auf Stereotypen zu setzen, damit die Masse noch schnell zugreift.
    Ich fänds auch cool, wenn z.B. Elv hier mal Erfahrungsberichte bringen würde, wie weit Gamedesigner heute mit ihren Ideen gehen können, wenn er erstmal Berufserfahrung gesammelt hat. (Du hast da doch mal sowas in der Richtung geschrieben, oder?)

    Nohr does what Hoshidon't.

  • Natürlich sind Videospiele Kunst, man beachte die Liebe zum Detail bei SM3DL.

  • Oh, was für ein schönes Thema^^


    Meiner Meinung nach sind Videospiele NATÜRLICH Kunst. Filme, Bücher, Musik, Bilder all das ist für mich Kunst. Alles was Kreativität verlangt und fordert, aus dem dann etwas erschaffen werden kann, könnte man als Kunst definieren.


    Das Wort Kunst ist sowieso ein sehr weitgedehnter Begriff. Bei den Bildern z.B. gibt es viele Leute, die meinen, dass sie auf einem Bild nur drei Striche sehen und sie verstehen nicht, wie man das als Kunst sehen kann. Ich finde gerade das macht die Kunst aus. Nur weil sie mehr Raum für subjektive Einschätzung bietet, muss sie nicht zwangsweise weniger Wert sein.


    Demnach ist auch das Schaffen von Videospielen eine Kunst.

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -