Harvest Moon: A Wonderful Life erschien 2003 (JP) bzw. 2004 (EU) auf dem GameCube, eine erweiterte PlayStation 2-Version folgte im November 2005. Der Re-Release im PSN (PS4) fand dann im Rahmen des Jubiläums am 28. März 2017 statt – obwohl es ein simpler Port ist, sind hier die katastrophalen Ladezeiten und Lags der PS2-Version nicht mehr vorhanden.
Abgesehen davon erschien später das Game Harvest Moon: Another Wonderful Life, welches aber niemals nach Europa kam.
Ohne Direktion in seinem Leben und mit wenig Ahnung von Farmarbeit, scheint die Entscheidung des jungen Bauernsohns etwas merkwürdig – doch nachdem sein Vater leider gestorben ist und dessen Freund ihm Mut zuspricht, entscheidet er trotzdem, dass er das Farmland übernehmen möchte.
Obwohl die Versionen (GB, PS2 und Another) prinzipiell dasselbe Spiel darstellen, gibt es einige Unterschiede. Bei der PlayStation 2-Version gibt es mit Lumine eine Heiratskandidaten mehr, man kann auch eine Tochter anstelle eines Sohns bekommen, die Klamotten des Spielers verändern sich für jede Saison passend und man schaltet nach der Geschichte einen „Free Play“-Modus frei.
Und in der „Another Wonderful Life“-Edition spielt man ein Mädchen, anstelle eines Jungen.
Ansonsten teilt sich das Game viele Eigenschaften mit Harvest Moon: Save the Homeland – zwar spielt man hier nicht nur ein Spiel-Jahr, sondern mehrere, aber deine Progression ist trotzdem fix. So ist man zum Beispiel gezwungen, dass man am Ende des ersten Jahres einen Heiratskandidaten ehelicht. Wenn man selbst nicht den Antrag gemacht hat, kommt das Mädchen mit der meisten Zuneigung und fragt (oder Celia, als Default) und dann muss man annehmen, da das Spiel sonst „Game Over“ ist.
Das Spiel schreitet außerdem in festgelegten Kapiteln voran und umfasst gesamt sechs Kapitel, wobei nicht alle nur ein Jahr umfassen. Allerdings geht ein Jahr hier auch nicht sehr lange… anstatt der gewöhnlichen 30 Tage, hat ein Monat nur 10 Tage und ein Jahr somit nur 40 Tage. Das längste Kapitel geht somit 120 Tage (was in anderen Titeln einem Spieljahr entspricht).
In der Special Edition kann man jedoch nach dem Abschluss der Story weiterspielen, was in den regulären Spielen nicht geht.
Neben den üblichen Aufgaben auf der Farm (Tiere versorgen, Felder bestellen), kann man diesmal auch sein Kind aufziehen, welches tatsächlich unterschiedliche Laufbahnen nehmen kann. Abgesehen davon, sieht es je nach Ehefrau anders auch und hat auch andere Stärken – Muffys Kind ist zum Beispiel schlecht darin mit Tieren umzugehen, dafür aber gut in Musik. Die Stärken eines Kindes stimmen auch nicht immer mit ihren Interessen überein, weshalb der Werdegang stark von der Erziehung beeinflusst werden kann.
Erziehung läuft im Stadium ab, in dem man das Kind mit sich tragen kann (Kapitel 2). Dort muss man es dann an verschiedene Orte bringen, um es in die richtige Richtung zu schubsen. Ob man hier nach Interessen oder Stärken geht, bleibt dem Spieler selbst überlassen. Es gibt in dem Sinne kein „Richtig“ oder „Falsch“.
Kennt jemand diesen doch recht populären Ableger der Reihe?
Mir persönlich hat das Spiel nicht so gefallen – ich mache einfach alles lieber in meinem eigenen Tempo und hier war man doch sehr eingeschränkt. Zwar wurde dies mit der PS2-Version dann schon ausgemerzt, die hatte dafür krasse Ladezeiten und Ruckler. Die sind bei der PSN-Version zwar nicht mehr vorhanden, aber das hat mir damals halt auch nicht viel gebracht…
Abgesehen von den zeitlichen Vorschriften, mochte ich auch den Look nie. Leider hatte GC und PS2 oftmals sehr dunkle Spiele und gerade bei HM (bzw. nun SoS), geällt mir dieser farbenfrohe und fröhliche Flair.
Getoppt wurde das Ganze dann noch davon, dass ich echt kein Fan der Heiratskandidaten bin… und die in der Mädchen-Version sind ehrlich gesagt noch schlimmer.
Ich finde es, per se, ziemlich toll, dass hier etwas Neues probiert wurde und vor allem das Konzept mit dem Kind könnte man gerne wieder zurückholen, aber dann in Kombination mit der offenen Zeit, ohne Kapitel – wobei so „Etappen“ auch nicht das Problem sind. Nur möchte ich eben Etappen haben, die sich nicht so einschränkend anfühlen.
Ein Jahr (40 Tage) ist außerdem auch nicht wirklich etwas für mich. Trotzdem: Das Spiel hat viele Stärken! Es ist zum Beispiel viel stärker Story-Fokussiert und in manchen Bereichen; wie z.B. die Aufzucht des Kindes; komplexer, als viele andere Titel der Reihe.
Demnach würde ich nicht behaupten, dass das Spiel schlecht ist. Es hat nur einfach in vielen Teilen nicht meinen persönlichen Geschmack getroffen.