Was ist besser? TotK oder BotW? Und ergibt es überhaupt Sinn, diese Frage zu stellen?

  • Und Sammelquests gab es eigentlich auch immer schon. Denke da mit Schaudern

    an die Skulltulas aus OOT.

    Ich respektiere, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben und will auch niemanden bekehren. Ist doch schön, wenn jemand anderes Freude an BotW und TotK hat.


    Aber zu diesem Punkt muss ich trotzdem etwas sagen, weil ich ihn als Gegenargument zu (meiner) Kritik an vor allem TotK merkwürdig finde.


    Natürlich hatten auch schon ältere Zelda-Teile Sammelquests (Ich glaube, die erste war in LA?).

    Das würde wohl niemand bestreiten.


    Und Sammelquests sind an sich auch nichts Schlechtes.

    Die Meimei-Quest in ALbW hab ich z.B. super gern gemacht, weil die Viecher unglaublich niedlich und die Belohnungen nützlich waren.


    Aber es ist ein großer Unterschied, ob ein Spiel EINE Sammelquest hat und ansonsten reichlich anderen Inhalt bietet oder ob der Content eines Spiels größtenteils aus Sammelaufgaben besteht - vor allem, wenn man sogar auf diese angewiesen ist, um stärker zu werden und sich den Herausforderungen des Spiels stellen zu können (Schreine + Krogs).


    Meine Kritik richtet sich also gegen die Quantität der Sammelquests bzw dem Verhältnis dieser zu anderen Inhalten und gegen den Stellenwert, den sie einnehmen.


    Ich hab mich in OoT nie drum geschert, Skultullas zu sammeln, ohne je deswegen ein Problem zu haben.

    Aber versuch mal BotW/TotK durchzuspielen, ohne Schreine und Krogs zu sammeln... So ein Pro-Gamer bin ich jedenfalls nicht.


    Aber, wie gesagt: Wen das nicht stört oder sogar Spaß daran hat, dem kann meine Kritik ja egal sein.

    ZF-Signatur-2.jpg

    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Meine Kritik richtet sich also gegen die Quantität der Sammelquests bzw dem Verhältnis dieser zu anderen Inhalten und gegen den Stellenwert, den sie einnehmen.


    Ja, das denke ich, kann ich so unterschreiben. Der andere Vergleich war

    auch etwas doof.


    In BOTW hat man Krogs gesammelt, Schreine gemacht und vielleicht

    noch versucht, alle Fotos zu sammeln.


    In TOTK muss man Schreine, Türme, Wurzeln, Krogs, Geoglyphen, Dumsda

    Schilder balancieren, Krogs transportieren und noch so viel mehr.


    Das ist auch alles derart zeitfressend gestaltet, dass man sich wirklich

    vorkommt, als würde man arbeiten und nicht spielen.

    Masken in Öffentlichkeit? Ja. Masken auf der Arbeit? Eventuell. Masken in der Schule? Nein!

  • Denn das TP bessere Grafik und technisch ausgearbeiteter ist, ist halt einfach Fakt.

    Da habe ich ja aber gegen argumentiert, dass OoT eine komplette Technik in der Spieleindustrie etabliert hat. Das gehört auch zur Programmiertechnik. Du sagst einfach, dass es ein Fakt ist, aber nur weil man sagt, dass es ein Fakt ist, heißt es nicht, dass es ein Fakt ist - insbesondere, da man es immer im Rahmen des Erscheinungsdatums sehen müsste. Nimmt man diesen Aspekt nämlich komplett weg, dann würde TP; wie bereits von Darkshuttle123 angemerkt; auch nicht unbedingt einen Blumetopf gewinnen, da der Look nicht sonderlich gut gealtert ist. Dies liegt vor allem an der Farbpalette, die das Spiel auf heutigen Bildschirmen aussehen lässt, wie einen Haufen Matsch - dadurch wird auch die Readability des Spiels stark beinträchtigt.

    Genauso gut lässt sich sagen, dass beispielsweise die OoT Räume wie insbesondere der Marktplatz dadurch, dass man keine Röhrenfernseher mehr hat, EXTREM verpixelt wirken, wie generell das ganze Spiel. OoT läuft mit einer deutlich geringeren Auflösung. Außerdem kann man unabhängig davon die Framerate von OoT kritisieren. Die liegt bei 20, in TP bei 30 soweit ich weiß. Und das merkt man richtig. Ich finde, dass das aufzeigt, dass wir beide gute Argumente haben für unsere Position. Denn deine sind ebenfalls gut.

    Ich finde, du kannst nicht objektiv entscheiden, ob BotW oder TotK besser ist.

    Hier bin ich mir eben nicht sicher, ob ich zustimmen würde. Ich sage aber nicht, dass meine Ansicht 100% korrekt ist, für mich ist TotK aber halt wirklich BotW 2.0 und obwohl ich BotW "besser" empfand (hatte ja begründet wieso), glaube ich nicht, dass es objektiv besser ist. Objektiv tendiere ich dazu, dass TotK besser ist und sich die Spiele vor allem extrem gut vergleichen und aufwiegen lassen.

    Ja, deine Ansicht ist womöglich genauso angreifbar wie meine. Ich hatte ja auch begründet, warum eben die Spiele auch teilweise nicht so gut miteinander vergleichbar sind. Habe mir deine Argumente zu Herzen genommen und auch hier kann ich sagen, dass wir einfach beide gute Argumente haben :D


    Da stimme ich dir zu und muss meine Position teilweise revidieren. Auf den letzten Abschnitt kann ich jedoch entgegen, dass die womöglich differenzierteste Lösung darin besteht, zeitgenössische UND retrospektive Betrachtungsweisen gleichermaßen hinzuzuziehen. Gebe dir aber Recht, dass wir alte Perlen honorieren müssen und sie nicht aufgrund der erhöhten technischen Standards alle über den Haufen werfen dürfen. Trotzdem darf und muss Kritik angebracht werden, aus einer retrospektiven Sicht, damit man daraus lernt und die Entwicklung von beispielsweise einer Reihe besser einfangen kann. Eben beides!


    Ich kann deine Punkte absolut nachvollzieren, bis auf den Punkt mit der Story. Da fand ich die zum Beispiel wegen der Cross Spoilers ziemlich anstrengend, hat für mich persönlich nicht so sehr ins freie Gameplay gepasst.

    Das ist aber auch nur meine subjektive Meinung. Würde wohl eher wieder zu TotK greifen als BotW, weil mir jetzt alleine durch die ganzen neuen Features vieles in BotW fehlen würde. Ich liebe die Höhlen, die es in BotW nicht gab, den Untergrund, der auch für sich ein paar Quests bereit hielt und fand das Zusammenspiel aus Story und Gameplay einfach schöner.

    Same! Nintendo hat mit TotK im Gameplay durchaus ein angenehmeres Zelda geboten. Es ist wohl (jetzt von der Analogie rein auf die Steuerung bezogen) so ähnlich wie mit Mario 64 und Odyssey: Man möchte die Möglichkeiten mit Cappy und die runde Steuerung usw. nicht mehr missen. :)


    In TOTK muss man Schreine, Türme, Wurzeln, Krogs, Geoglyphen, Dumsda

    Schilder balancieren, Krogs transportieren und noch so viel mehr.


    Das ist auch alles derart zeitfressend gestaltet, dass man sich wirklich

    vorkommt, als würde man arbeiten und nicht spielen.

    Je mehr Argumente ich lese von beiden Seiten, desto unschlüssiger werde ich haha
    Ja, das war in TotK manchmal doch krass. Also Anfängern empfehle ich tatsächlich auch aus diesem Grund erstmal BotW und dann TotK. Wenn du direkt mit TotK startest, dann kann es doch sehr wahrscheinlich überfordern.

    Einmal editiert, zuletzt von Sylph () aus folgendem Grund: 2 Beiträge von BossModeStreaming mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich hab irgendwie ein Deja vu, weil ich das hier irgendwo alles schon mal geschrieben habe, aber ich mach es gern nochmal.


    Es gelingt mir nicht, beide Spiele miteinander zu vergleichen in dem Sinne, um für mich herauszufinden, welches der beiden nun das bessere wäre. Daher macht die Frage für mich keinen Sinn, um den Threadtitel zu beantworten :D


    BotW hat den besseren "Unterbau". Es gibt nur ne dünngestrichene Story anhand von ~20 Cutscenes, die Erinnerungen aus den letzten 100 Jahren sind? Pustekuchen. Es gibt da sooo vieles mehr und das war für mich einfach damals und zum Teil bis heute noch eine krasse Erfahrung und Entdeckung. Wieso isn Link so wie er ist? Wieso gibt es eigentlich ne Festung in Akkala und wieso steht sie genau dort? Wieso ist Sidon eigentlich so ein krasser Krieger und warum zum Geier hat die Hebra-Spitze ein Loch in der Flanke?

    Dieses Hyrule damals zu entdecken und nach und nach die Geheimnisse und teilweise gutversteckten und den zum Teil unterschwellig genialen Weltenaufbau zu erkunden, war einfach einmalig.


    Das konnte mir TotK bislang so nicht bieten, wenn es eben auch mit einigen AHA!-Momenten um die Ecke kam (ich sag nur Darunia-See). Und dennoch ist es emotional fesselnder für mich gewesen, denn da kamen schon ein paar Tränchen gekullert. Auch der Enbosskampf war endlich mal wieder ein Highlight, weil ich diesen sweet motherf... Ganondorf einfach vermisst habe und ich ihn echt gut integriert fand.


    Aber TotK steht für mich irgendwie für sich allein und hat nur bedingt etwas mit BotW für mich zu tun, was ich auch schade finden kann. Es ist ein klares Sequel, aber es bietet komplett anderes Feeling für mich, als BotW. Von daher... ich hab keine Ahnung, welches nun besser oder schlechter ist. Ich vergleich auch nicht Link´s Awakening mit Skyward Sword, oder Elden Ring mit Sekiro.


    Beide Spiele haben in mir etwas positives ausgelöst, auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Und das ist das wichtigste.

  • BossModeStreaming

    Das ist ja eben subjektiv, wie man die Story empfindet. Ich fand den Aufbau gut, wenngleich ich mir für einen späteren Teil dann doch eine Geschichte wünsche, deren Handlung sich aktiv mit Link entwickelt. Aber mich störte nicht, wenn man die Visionen in beliebiger Reihenfolge sah, es machte die Sache für mich eigentlich nur interessanter.


    Beide Spiele haben in mir etwas positives ausgelöst, auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Und das ist das wichtigste.

    Dem kann ich nur zustimmen! Beide Spiele gaben mir so viel und ich tauche absolut gerne in dieses Hyrule ein.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • BossModeStreaming

    Das ist ja eben subjektiv, wie man die Story empfindet. Ich fand den Aufbau gut, wenngleich ich mir für einen späteren Teil dann doch eine Geschichte wünsche, deren Handlung sich aktiv mit Link entwickelt. Aber mich störte nicht, wenn man die Visionen in beliebiger Reihenfolge sah, es machte die Sache für mich eigentlich nur interessanter.

    Was hat dich daran genau gereizt? Mir hat gefallen, dass die Story deutlich diverser oder komplexer war als in BotW. Problematisch war für mich nur, dass ich beispielsweise eine der letzten Szenen als zweites oder drittes gesehen habe. Da habe ich gar nicht gerafft, um was es da ging, bis ich 2-3 Szenen später realisiert habe, dass ich von Spiel gespoilert wurde. Da war dann auch die Spannung weg und der Plot vorhersehbar, weil ich ihn literally vorher gesehen habe. Ich hoffe, man kann nachvollziehen was ich meine, und mich würde interessieren, wie dein Spiellauf beim ersten Mal war :)


    Hyrokkin absolute Zustimmung. Fühle deinen Beitrag komplett!


    Und übrigens finde ich cool, dass ich direkt einen Nerv getroffen habe und hier so viele ihre Meinung unter dieses Thema gepostet haben, obwohl ich sehr neu bin. Danke!

  • BossModeStreaming

    Tatsächlich mag ich diese nicht-lineare Erzählweise. Zum Beispiel habe ich zuerst die Szene gesehen, in der

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Alleine das Z-Targeting wurde durch das Spiel etabliert (war doch so, oder Donatello ?)

    Das ist korrekt, zusätzlich war es das erste Spiel was die Anzeige für kontextsensitive Knöpfe eingeführt hat.

    Grafisch damals eine absolute Bombe und konnte sogar mit einigen PC spielen aus der Zeit mithalten was Effekte angeht.


    Genauso gut lässt sich sagen, dass beispielsweise die OoT Räume wie insbesondere der Marktplatz dadurch, dass man keine Röhrenfernseher mehr hat, EXTREM verpixelt wirken, wie generell das ganze Spiel.

    Da das trifft auch auf TP zu.


    OoT läuft mit einer deutlich geringeren Auflösung. A

    Vanilla TP auf dem GameCube und auch OOT laufen mit 576i in der PAL Region die Auflösung ist die selbe, was an Fernsehformaten lag. Beide Spiele unterstützen die Möglichkeiten der jeweiligen Konsole nicht vollends, da beide Konsolen die Möglichkeiten für 480p bzw 576p in Europa (Teil der PAL Region) hatten, wenn man einen dementsprechenden teuren Röhrenfernseher besaß. Ist aber hinfällig da beide Spiele diese Formate auf den Konsolen gar nicht unterstützten.

    Der Wii Port von TP unterstützt 480p und widescreen für HD / HD Ready Fernseher von Haus aus. Aber hat dafür z.B. keine frei bewegbare Kamera mehr usw. und eine nach meinem Empfinden furchtbare Steuerung.


    Das OOT pixeliger aussieht als TP liegt an den Texturen, nicht der Auflösung in der die Spiele laufen.

    Aber auch die GameCube Texturen leiden sehr stark wenn man sie auf einem HD Fernseher wiedergibt.

    Deshalb wurden für die HD Variante auch einige Texturen getauscht oder überarbeitet.


    Ich gehe da komplett mit Yuffie mit, vieles ist rein subjektiv, selbst Grafik betrifft das mitunter.

    Die Polygonanzahl ist z.B. in TP deutlich höher, die Texturen sind mitunter von höherer Qualität (das kommt drauf an wie man hinschaut). Ich mag aber die 40 Shades of brown nicht, oder wie man damals gewitzelt hat "realistic brown". Die Bloom Effekte, die damals so gerne eingesetzt wurden mag ich auch lieber etwas spärlicher eingesetzt.


    Wobei für mich ein direkter Technik Vergleich hier wenig Sinn macht, TP ist eine Konsolengeneration später und auch noch am Ende des Lebenszyklus der Konsole.

    Ich betrachte in Reviews dann lieber die Grafik / überhaupt die Technik aus Sicht der Zeit in der sie entstanden ist, auch die Tricks mit rein genommen wurden um spiele besser aussehen zu lassen als sie auf der jeweiligen Konsole überhaupt hätten aussehen dürfen.

    Das auch alte Grafiken ihrem Charm für eine Anhängerschaft hat sehen wir ja auch bei vielen Projekten die sich an Old school Grafiken halten.


    Zum Glück haben viele Journalisten diese Sichtweise mittlerweile übernommen, in dem 90ern war man da noch deutlich mehr auf die Technik fixiert und es gab immer mal wieder Abwertungen und Verisse aufgrund von "veralteter Grafik".


    Zum Thema:


    Sehr schwierig für mich vergleichbar.

    Ich hatte mit beiden Spielen meinen Spass, beide Spiele werden aber niemals zu meinen Lieblingszeldas gehören.


    Dafür fühlen sich beide für mich zu sehr nach Baukasten an, was eher nicht mein Genre ist, da würde ich mir für beide Spiele eine Rückkehr zu älterer Erzählweise oder aber das Nintendo sich gerne bei anderen Open World Spielen etwas die Erzählweise und Missionsstruktur anguckt.


    Meiner Meinung nach löst BotW, den Aspekt mit der Story besser als TotK das tut, dafür fühlt sie sich für mich deutlich mehr in den Hintergrund gerückt an.


    Das man sie in TotK weiter nach vorn geholt hat fand ich erst richtig gut, dann kamen leider die Probleme der Implementierung. Es schien storytechnisch Sinn zu machen bestimmte Stränge erst zu machen, aber man hat es nicht strukturiert und damit die Main Quest "geschützt". Das hat mir doch einiges verhagelt.

    Das Bauen war halt da, catcht mich aber nicht so, ich baue nur wenn es nötig ist.


    Geil wiederum fand ich den Deckensprung, eine super Erfindung durch die Welt zu kommen und mir teilweises unnötiges backtracking zu ersparen. Ich liebe die Mechanik.


    BotW hat dafür ein einzigartiges Feeling gehabt als man es das erste Mal angeschmissen hat und mich unglaublich an das erste LoZ erinnert.


    Schwierig, ein Vergleich ist für mich da gar nicht so machbar. Manche Dinge gefallen mir in BotW andere wieder in TotK besser. Spass hatte ich aber mit beiden.

  • SuperMario82

    Danke, dass du dein technisches Knowledge mit uns teilst. Dann revidiere ich natürlich meine Aussagen, du hast mich schon überzeugt. :) Ich denke aber dennoch, dass beide Sichtweisen darzulegen, ein diverseres Bild abgibt, als sich wirklich nur auf zeitgenössische oder nur auf retrospektive Perspektiven zu konzentrieren. Man kann ja behaupten, dass die Grafik veraltet ist und in selben Atemzug ja sagen, dass sie für damalige Verhältnisse bahnbrechend war. Das eine schließt das andere ja nicht aus, oder?


    Zu dem Thema an sich kann ich dir eigentlich nur zustimmen, sind ja auch einige Punkte dabei die ich genannt hatte, aber auch 1-2 neue. Der Deckensprung ist wirklich super.

  • Mir geht es ein wenig wie Hyro. Ich habe zu diesem Thema bestimmt schon zig Beiträge in anderen Unterforen geschrieben. Darum möchte ich mich da etwas kürzer fassen und nicht zu sehr auf einzelne Aspekte eingehen.


    Für mich war Tears of the Kingdom aus technischer und spiererlischer Sicht gesehen eigentlich das bessere Spiel. Die Spielbarkeit in ihrer Gesamtheit ist meiner Meinung nach verbessert und hat dank der Ultrahand im Open World Aspekt des Spiels eine vielseitige Neuerung bekommen. Auch an anderen Dingen, wie der Geschichte und den Dungeons wurde gearbeitet. Mir geht es da aber wie Yuffie, es ist ein Breath of the Wild 2.0. Ich würde mal sagen, bis auf die Aspekte, welche die neuen Fähigkeiten im Kontext der offenen Welt betrifft, bekommt der Spieler einfach mehr von dem, was man aus dem Vorgänger kannte. More of the same wäre hier wohl ein passender Ausdruck. Bisher spiegelte sich das auch in sehr vielen Beiträgen wieder, die ich las, deswegen gehe ich davon aus, dass auch Leute, denen beide Spiele sehr gut gefielen, es ähnlich sehen. Tears of the Kingdom wäre also theoretisch das bessere Breath of the Wild, weil es eben bestimmte Dinge verbessert und besser ausarbeitet.


    Mir hat dennoch Breath of the Wild besser gefallen, wenn ich so darüber nachdenke. Es war einfach zuerst da und für mich macht das an bestimmten Tagen den Unterschied aus. Es gibt viele Spieleserien, bei denen das der Fall ist, was das Gameplay betrifft. Bei Breath of the Wild und Tears of the Kingdom fand ich aber, dass es nicht bloß das Gameplay, sondern alles betrifft, also auch Musik, Feeling, Inhalt. Deswegen kann ich mich mit Tears of the Kingdom weniger anfreunden, weil es vom Feeling her und dem Inhalt für mich auf der Stelle trat. Die Präsentation ist beinahe ident, ebenso der Fluss des Spiels. Das, nehme ich mal an, ist von den Entwicklern auch so gewünscht und man darf auch nicht vergessen, dass Tears of the Kingdom aus der Idee eines DLCs für Breath of the Wild heraus entstand.


    Jedenfalls wirkte Breath of the Wild - trotz all der Dinge, die ich nicht mochte (bis heute) - viel charmanter auf mich und es hatte mehr Wirkung, also die offene Welt, wie Link damit interagieren kann, die nonlineare Struktur und das Wesen des Spiels, alles erkunden zu können. Weil Breath of the Wild das eben vorher alles schon etabliert hat und Tears of the Kingdom in meinen Augen alles zwar besser, aber letztendlich nur nachmacht, verliert es für mich presönlich den direkten Vergleich.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Für mich ist BotW das bessere Spiel und hat auch den höheren Wiederspielwert für mich.


    Ich bewerte dabei eher die Idee, den Inhalt und das Gefühl während des Spielens. Die Idee hinter BotW war ganz klar das Gefühl, in einer fremden Welt ausgesetzt zu sein. Link lag 100 Jahre im Tiefschlaf, sodass selbst ihm bekannte Orte verändert sind. Die Welt war nicht mehr die, die er aus seiner Zeit kannte. Dementsprechend kannte er auch keine lebenden Menschen mehr - nur ein paar der langlebigen Zoras und die mochten ihn nicht sonderlich. Somit war Link tatsächlich auf sich gestellt und das fühlt man während des Spielens. Das Konzept war also in sich rund und schlüssig.


    TotK will das wiederholen, scheitert aber daran. Es ist eben nicht mehr der Link, der aus dem 100jährigen Schlaf erwacht ist. Es ist nun der Link, der bereits die Welt bereist und gerettet hat. Er ist der engste Vertraute einer anfangs anwesenden Prinzessin; de facto ein Fürst. Trotzdem versucht das Spiel, ihn wieder in das vorherige Setting zu pressen. Frühere Begegnungen mit bekannten Charakteren werden geleugnet, als hätten sie nicht stattgefunden, indem sie sich nicht mehr an Link erinnern. Das führt zu vielen inhaltlichen Fehlern im Storytelling, über die ich nicht hinwegsehen kann.


    In BotW hatte man noch das rechte Maß gefunden, was die Balance zwischen den Spielelementen angeht. TotK ist dagegen total überladen mit Sammelquests und sinnlosen Nebenquests mit magerer Belohnung. Das ist einfach too much und zu viel Zeitverschwendung. Das betrifft auch Verbrauchsmaterial: Bomben sind bei mir immer knapp und auch das Sonanium für die Auto-Bau-Funktion muss ich erst langwierig zusammensammeln. In TotK hatte man bei entsprechendem Spielfortschritt keine Probleme mehr mit nervigen Materialengpässen.


    Das abschließende Kriterium ist für mich: Wenn ich etwas abgeschlossen habe (und das kann ein Buch oder ein Game oder was auch immer sein), hätte ich gern mehr davon gehabt oder war es mir zu viel? Als ich die Hauptstory von BotW abgeschlossen habe, war ich traurig, dass es zu Ende ist. Bei TotK habe ich das Spiel noch nicht abgeschlossen und es nervt mich jetzt schon nur noch. Damit muss BotW das um Längen bessere Spiel sein.

  • Ich kann es kaum glauben... TotK nutzt die Technik, die meisten Inhalte und den Großteil der Overworld des Vorgängers und hat somit das enorme Potenzial, einfach alles besser zu machen als sein Vorgänger. Ich war vor dem Release richtig überzeugt davon, dass BotW mit dem Release von TotK obsolet gemacht wird. Ich hätte mir sogar vorstellen können, dass darauf das beste Zelda überhaupt folgen könnte, mit dem ich auch warm werden kann. Denn wieso denn auch nicht? Nintendo hat sich doch nochmal 6-7 Jahre(!) Zeit gelassen um die Formel zu verfeinern und die Schwächen des Vorgängers (vorallem Content-Diversität) auszubügeln. Ich dachte sämtliche Kritik die ich am Spiel ausüben werde, wird damit begründet sein, dass es zu viele Ähnlichkeiten zum Vorgänger aufweist, in dem ich schon hunderte Stunden reingefressen habe und nicht mit warm geworden bin. Also könnte ich jedem der BotW noch nicht angerührt hatte einfach TotK empfehlen oder? Ist doch einfach das bessere BotW. Das dachte ich auch noch nach den ersten paar Spielstunden. Tja, und wie sehr konnte ich mich bloß irren...


    Nur sehr wenige Schwächen konnte TotK ausbügeln. Mehr oder weniger hat es einfach nur auf die populäre Kritik der gleichaussehenden Hauptdungeons reagiert, ein paar Sandbox-Ideen weitergedacht, die Overworld ein wenig erweitert und nochmal eine ähnliche Geschichte aufgetischt. Hier und da gibt es tatsächlich den Feinschliff den ich mir vorgestellt hatte, aber tatsächlich ist das sehr sehr übersichtlich und die Auswirkungen dieser Änderungen nicht so groß wie ich es mir erhofft hatte. Aber was noch viel schlimmer ist, TotK hat für mich einige brandneue Schwächen aufzuweisen die im Vorgänger einfach noch nicht da waren und das betrifft vor allem den Plot, das Story-Telling und die große Anzahl an Filler.


    Wenn ich jetzt völlig kontextlos TotK und BotW miteinander vergleichen wollte, würde ich mehr oder weniger zum Schluss kommen, dass ich sie etwa gleichwertig behandeln würde. So gesehen haben sie beide ihre Schwächen und Stärken in unterschiedlichen Bereichen. Allerdings kann ich das nicht, denn TotK besteht zur Hälfte aus reiner DNA des Vorgängers, es kam viele Jahre später heraus und ist absolut nicht mehr so frisch und neu wie es damals das erste Open World Zelda war. Angesichts dessen ist TotK im Vergleich zu BotW ein echtes Armutszeugnis. Die Antwort auf die Frage ergibt sich mir daraus.

    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Signatur zu lesen. Diese Signatur liebt sie.