Ist „Level Scaling“ eine gute Gameplay-Mechanik? 9
Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.
Zunächst einmal zur Erklärung: Level Scaling (manchmal auch Enemy Scaling) bezeichnet ein Gameplay-Konzept (oft in RPGs, aber nicht ausschließlich), bei dem die Schwierigkeit mit dem Level und/oder Fortschritt des eigenen Charakters ansteigt. Meist zeichnet sich dies aus, dass die Erfahrungsstufe der Gegner auch einfach steigt und sie stärkere Basiswerte haben.
Die Idee hinter dieser Mechanik ist, dass das Spiel dem Spieler so stets eine gewisse Herausforderung bietet und sich in seinem Schwierigkeitsgrad relativ konsistent anfühlt und man nicht mit der „Brute Force“-Taktik; dem ewigen Grinding; durch alle Lagen im Game kommt.
Beispiele für diese Mechanik wären Final Fantasy VIII, The Elder Scrolls IV: Oblivion oder auch jüngst Assassin’s Creed: Valhalla und Genshin Impact, wobei ich die Liste natürlich noch eine ganze Weile weiterspinnen könnten und mir die Beispiele wohl nicht so schnell ausgehen würden.
Ist „Level Scaling“ eine gute Gameplay-Mechanik?
Es gibt sicherlich Ausnahmen; für mich zum Beispiel Final Fantasy VIII oder auch Genshin Impact; bei denen dieses Prinzip gut funktioniert, tendenziell neige ich aber dazu, Mechaniken dieser Art eher als sub-optimal zu empfinden, weil mir persönlich ein bisschen das Gefühl des „Fortschritts“ fehlt.
Ist die Skalierung nämlich nicht gut eingebunden, können selbst die einfachsten Gegner zu einer Pest werden und es ist eher frustrierend, wenn man gegen die Kanalratte aus dem ersten Dungeon auf einmal fünf Minuten braucht, weil sie jetzt Level 99 hat und einfach nur mehr Schläge frisst, ohne eine interessante Bereicherung für das Spielgefühl darzustellen.
Warum ich Final Fantasy VIII hier mag, sind folgende zwei Punkte:
1. Einfache Gegner bleiben einfache Gegner. Ein Beißkäfer hält nicht plötzlich zig Schläge aus, sondern wird weiterhin mit einem Schlag zu bezwingen.
2. Die Gegner selbst machen noch immer nicht allzu viel Schaden. Um beim Beißkäfer zu bleiben: Auch auf Level 100 kann dieser dich nicht besiegen, aber er hat neue Fähigkeiten.
Großteilig liegt dies daran, dass für die Gegner hier nicht einfach nur ein Multiplikator für die Werte herangezogen wurde, sondern die Kreaturen nun eher bessere Materialien einbringen, sodass es sich manchmal lohnt zu einem späteren Zeitpunkt gewisse Orte aufzusuchen und dort Zauber zu ziehen oder Gegenstände zu sammeln.
Das „Farmen“, welches oft durch das Skalieren hinfällig wird, erhält hier eher einen zusätzlichen Faktor, den man bei seinem Training mit einbeziehen kann und sollte.
Da dies aber; für die Spiele, die ich so selbst zocke; eher die Seltenheit ist und ich mich z.B. daran erinnere, dass in Oblivion selbst die schwächsten Gegner auf einmal nervig waren, geht meine Stimme an „Gutes Konzept, stark verbesserungswürdig“.
Wie sehen denn eure Erfahrungen damit so aus? Die Stimme in der Umfrage kann nach Belieben geändert werden.