Physischer und digitaler Besitz von Videospielen

  • Ausgelöst durch die jüngste Diskussion im Nintendo-Newsthread, zu der sich insbesondere Megaolf sehr ausführlich geäußert hatte, wollte ich mich nochmal näher mit dem Thema beschäftigen und habe hierfür tatsächlich keinen eigenen Thread gefunden, weshalb ich hiermit eine offene Diskussion mit gegenseitigem Respekt eröffnen möchte. Was früher noch eine reine Frage hinsichtlich Bequemlichkeit war, hat sich nun immer mehr zum äußerst sensiblen Thema innerhalb der Gaming-Community entwickelt. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch und alles hat sowohl Vor- als auch Nachteile, insbesondere die persönlichen Präferenzen betreffend. Daher vorab meine Bitte an euch: seid offen für die Meinungen anderer und teilt euer Hintergrundwissen aus der Gaming-Branche in freundlichem statt vorwurfsvollen Ton. Besten Dank und Los geht's! :thumup2:


    Digitale Spiele besitzt man doch gar nicht richtig!

    Für Sammler nur schwer zu verdauen. Nicht nur fehlt der schöne Anblick im vollen Regal, sondern man hat auch noch Bedenken, dass irgendwann keine Downloads mehr möglich sind. Da Spiele immer mehr Speicherplatz verbrauchen, ist es bei modernen Konsolen auch absolut utopisch oder gar unmöglich alle gekauften Titel gleichzeitig auf der SD-Card oder Festplatte gespeichert zu haben. Sollte es dazu kommen, würde zwangsweise ein Teil wegfallen, sofern man sich nicht mehrere externe Datenträger zulegt und alles darauf abspeichert.


    Ich wollte das eh nur einmal spielen!

    Warum besitzen, wenn ich es später nie wieder anrühren sollte? Ich will meine Games gar nicht dauerhaft besitzen! Bei Retail kann man weiterverkaufen oder etwas physisch ausleihen, z.B. in Stadtbibliotheken. Digital gibt es hierfür Abo-Dienste, mit denen man temporär Zugriff auf diverse Spiele bekommt. Komplizierter wird es nur bei digitalen Käufen in Hinblick auf die...


    Rückgabe

    "Macht mir keinen Spaß" oder "Funktioniert nicht auf meinem PC". Retail kann man das Game schnell mal verkaufen, aber digital wird das ganze schon schwerer. Steam und Epic sind beispielsweise kulant und lassen Rückgaben binnen 14 Tagen bei maximal zwei Stunden Spielzeit zu. Andere Firmen tendieren eher zum Rückgaberecht, bevor der Download gestartet wurde, was leider komplett sinnfrei ist, sofern man zunächst die Leistungsfähigkeit auf der eigenen Hardware überprüfen möchte. Auf Konsolen muss man sich hier glücklicherweise weniger Sorgen machen, da die Spiele im besten Fall optimiert wurden und/oder nachgepatched werden. Andernfalls werden hin und wieder auch Massenerstattungen genehmigt, wenn Games für alle gleichermaßen unspielbar sind.


    Ich zahle für das Erlebnis, nicht für den Besitz!

    Es gibt so viele Dinge auf der Welt, für deren Erlebnis ich Geld zahle, ohne dass ich sie hinterher besitze. Mit Videospielen habe ich zeitlich gesehen sogar überdurchschnittlich viel Spaß im Vergleich zu Kino, Konzerten, etc. dann war es mir das Geld definitiv wert und ich wäre nicht enttäuscht, wenn ich irgendwann den Zugriff auf die Spiele verliere, solange meine Erinnerungen daran es nicht gleichtun.


    Wo soll das alles hin? Hilfe!

    Das zehnte BILLY- oder KALLAX-Regal ist voll und eure Kaufsucht noch nicht gestillt? Euch fehlt der Platz oder ihr wollt nicht noch mehr Miete für pure Regal-Quadratmeter zahlen? Bei Retail im Laufe der Jahre nicht unüblich.


    Preiskontrolle

    Spiele, die ausschließlich digital angeboten werden, unterliegen der vollen Preiskontrolle seitens der Firmen. Hier gibt es keinen Einzelhandel, der einen roten 5 €-Aufkleber auf dem Cover anbringen kann. Es gibt keinen Gebrauchtmarkt und schon gar nicht mehr "ich leih dir das Spiel mal aus" bzw. "schenk ich dir, ich brauche es nicht mehr". Digitale Geschenke sind natürlich möglich, jedoch nicht in Form von Weitergabe, sondern einem zusätzlichen Kauf.


    Sales! Sales! Sales!

    Schon faszinierend, was ein paar kleine Prozentzahlen mit dem menschlichen Gehirn anstellen können. Rabatte sind digital weitaus häufiger und meist extremer als im Einzelhandel zu finden, kleine Ausnahmen gibt es selbstverständlich immer.


    Abgelaufene Lizenzen

    Sport- und Rennspiele, aber auch Umsetzungen berühmter Filme und Serien unterliegen Lizenzen, die den Entwicklern und Publishern nur in einem begrenzten Zeitrahmen zur Verfügung stehen. Die Games verschwinden teilweise schon nach zwei Jahren aus allen Stores und können höchstens noch Retail auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden. Digitale Zusatzinhalte sind komplett unerreichbar, sofern sie nicht auf die Discs draufgepackt werden, was tendenziell selten der Fall ist.


    Internetpflicht bei der physischen Installation

    Spiel einlegen und direkt losspielen? Wer sich noch an diese Zeiten erinnert hat bestimmt schon graue Haare. Irgendetwas wird doch vorher immer noch gedownloaded oder installiert. Im besten Fall sind das nur optionale Patches, im Worst Case jedoch auch teilweise das eigentliche Spiel. Da hat man dann zwar etwas im Regal, aber die Disc ist letztendlich auch nur die externe Lizenz zum Download. Mit zunehmender Größe der Videospiele leider zukünftig immer mehr ein Thema.


    Ich mags bequem

    Aufstehen und die Disc oder das Modul wechseln? Buh! Ach, und jetzt muss ich auch noch extra bis zum Regal laufen und da die entsprechende Hülle holen? Genug Schritte für heute! Unterwegs alle Spiele mitschleppen? Argh, mein Rücken, Reha, Reha!


    Ich will Unreal Tournament spielen!

    Alle spielen schon den neuesten, heißesten Shit (insbesondere wenn sie 30 € für verbuggten 3-Tage-Vorabzugang gezahlt haben), nur du Loser mal wieder nicht? Jetzt kannst du gar nicht bei Social Media mitlästern? Die Post hat es mal wieder nicht pünktlich geschafft? Der Warenversand zickt wieder herum? Digital gibt's eben die Garantie pünktlich zu starten, aber auch nicht das Glück einer verfrühten Lieferung.


    Der Bestand ist leider leer, kommen Sie doch nächste Woche wieder vorbei!

    Nicht alles wird wie AAA-Titel in millionenfacher Höhe produziert und ausgeliefert. Da kann ein Spiel durchaus mal zwischenzeitlich oder irgendwann komplett vergriffen sein. Nicht selten führt das dann auch zu einer Preisexplosion auf dem Gebrauchtmarkt, die durchaus weit über die ursprüngliche Preisempfehlung hinausgehen kann. Frühere Spiele, die es gar nicht digital zu erwerben gab, waren gerne davon betroffen. Heute würde man in solchen Fällen einfach zur digitalen Variante greifen, wenn man den finanziellen Kompromiss nicht eingehen möchte.


    Der Umwelt zuliebe!

    Hüllen, die die Größe der Disc oder des Moduls bei Weitem überschreiten, verbrauchen mehr Plastik als nötig. Dicke Spieleanleitungen aus Papier gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Der Versand durch die ganze Welt trägt zu Emissionen bei. Der Betrieb von Online-Servern bzw. generell des Internets natürlich auch. Wie man es macht, macht man es falsch? Würde man die Emissionen des Internets nur auf Gaming reduzieren und die des Transportverkehrs nur auf Videospiele, dann kämen ganz andere Werte raus. Ist das messbar? Ich weiß es nicht und kann es mir aktuell nur schwer vorstellen, wie man so etwas berechnen könnte.


    Huch, ich Tollpatsch!

    Jetzt ist mir die Disc runtergefallen. Oh nein, da sind zu viele Kratzer auf der Disc. Der Hund hat mein Modul gefressen! Das kennen digitale Gamer nicht, höchstens "Der Hund hat meine Konsole gefressen".


    Mein Account wurde gehackt!

    Jetzt sind eure gekauften Spiele leider alle weg, sofern ihr mittels Kundenservice euren Account nicht zurückholen könnt. Hättet ihr die Spiele doch lieber im Regal gehabt oder bessere Sicherheitsmaßnahmen für euer Konto ergriffen, wäre das nicht passiert! Nehmt Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung ernst!


    Digitale Plattformen

    Der PC-Markt ist zu 99 % Digital Only und es ist für alle mittlerweile das Normalste auf der Welt geworden, was zum Start von Half-Life 2 vor knapp zwanzig Jahren noch für Aufschreie gesorgt hatte. Es gibt ebenfalls wenige Digital-Only-Konsolen und die Prognose zeigt: der Trend wird nach aktuellem Stand fortgesetzt und eventuell zum neuen Standard. Hier müssten zusätzlich externe Disc-Laufwerke erworben werden, falls diese überhaupt zur Verfügung stehen.


    Alles steht im Wandel

    Die Welt verändert sich konstant und das ist normal. Manchmal rudert man zurück und manchmal sind die Dinge im Nachhinein besser, als man erwartet hätte.




    Ich hoffe ich konnte einige interessante Aspekte in dieser Grunddiskussion nennen. Falls mir nachträglich noch welche einfallen oder von euch genannt werden, könnte ich sie hier oben ergänzen. Nun seid ihr an der Reihe:


    Was bevorzugt ihr und noch wichtiger: Unter welchen Bedingungen seid ihr kompromissbereit? Unterscheidet sich eure Präferenz je nach Gaming-Plattform?


    Ich freue mich auf eure Beiträge und werde natürlich ebenfalls drauf eingehen.

  • Selbst bin ich ein Retail-Baby, da ich die Vorteile einfach persönlich mehr zu schätzen weiß und auch viele der Nachteile aus eigenen Erfahrungen nicht teilen kann. Natürlich ist der Startpost etwas überspitzt ausgedrückt; ist mir natürlich klar; aber mir ist in den 100 Jahren als Gamer noch niemals ein Spiel kaputtgegangen und bei Konsolen habe ich auch ziemliches Glück. Wenn es Wehwehchen sind, dann welche, die nicht so schlimm sind (z.B. geht bei meiner PSOne der Knopf zum Öffnen des Fachs nicht mehr so einfach, sodass man fester drücken muss) oder sie fallen in die Kinderkrankheit, die mit Garantie schnellstmöglich behoben werden kann (Ring of Death bei Xbox und Drift bei einer meiner Switch Lites).


    Auch der Punkt „Ich zahle für das Erlebnis, nicht für den Besitz“ trifft bei mir überhaupt nicht zu. Ich zahle persönlich tatsächlich für den Besitz, denn ich habe ZIG Spiele, die ich nur aus Gründen der Sammelleidenschaft habe und nicht, weil ich ein Spiel (nochmal) spielen möchte. Ist für mich nichts Anderes als Briefmarken oder Spielzeugzüge zu sammeln. Für mich ist es auch nicht mit Konzerten o.ä. vergleichbar… wie will ich ein Konzert für immer besitzen? Soll ich die Band entführen und mit nach Hause nehmen?

    Ein Konzert würde ich; auf die Spielebranche gemünzt; eher mit einem Meet- and Greet mit Entwicklern vergleichen und nicht mit dem Besitz eines Spiels. Von der Band kann ich schließlich auch noch eine CD, ggf. DVD- und Blu-ray kaufen. Gleiches gilt natürlich für einen Kino-Besuch: sollte mir der Film gefallen, habe ich einige Monate danach in den meisten Fällen die Option mir dieses Kinoerlebnis nach Hause zu holen.


    Trotzdem ist dieser Punkt natürlich nicht irgendwie invalide, denn es gibt ja durchaus Sachen, bei denen man nur für das Erlebnis zahlen KANN ohne, dass es hinterher die Möglichkeit gibt dieses Erlebnis physikalisch zu besitzen. Dinge, bei denen es „nur“ um die Erinnerungen geht. Aber es ist eben eine Frage, für was man selbst sein Erspartes ausgeben möchte.

    Ich bin z.B. von der Sorte, dass ich für „Erinnerungen“ manchmal tatsächlich zu knauserig bin. Ich gehe echt nicht auf viele Konzerte, weil sie mir; für das was ich bekomme; teilweise einfach zu teuer sind. Gleiches gilt für irgendwelche Conventions. Ja, irgendwie wäre es cool auf der der Connichi zu sein, aber wenn ich mir die Preise anschaue, dann denke ich mir auch „Neee“. Da stimmt, für meine persönlichen Bedürfnisse, einfach das Preisleistungsverhältnis nicht mehr.


    Preisleistungsverhältnis ist auch ein Ding, welches ich übrigens bei digitalen Angeboten oft nicht ansprechend finde. Wie kann es sein, dass ich bei einer digitalen Version entweder den gleichen Preis bezahle, nur marginal weniger ODER gar mehr als bei einer Retail-Version? Dies gilt vor allem für Neuerscheinungen, aber für mich geht diese Rechnung einfach nicht auf. Also, auf logischer Ebene. Hinfällig, ob ein Kunde nun digital mehr mag oder nicht: HOW? Ich bezahle sehr, sehr gerne für neue Spiele einen Vollpreis, aber hier will die Rechnung einfach nicht in meinen Kopf.


    Persönlich bin ich „Team Retail“ und ich bin froh, dass vor allem japanische Studios oftmals auf Digital-Only verzichten oder gar Retail-Versionen zu Spielen rausbringen, die bei uns nur digital kommen. Mir ist es aber relativ egal, was andere Leute machen – nur eine Sache finde ich unschön: wenn Leute darüber bestimmen wollen, wie andere ihre Spiele konsumieren zu haben.


    Die Wahl ist doch das Tolle und das Kundenfreundliche. Und als Kunde möchte ich gerne die Wahl haben. So, wie ich mir im Supermarkt unterschiedliche Dinge aussuchen kann und nicht dies oder jenes kaufen muss.

  • Auch ich gehöre zu der Fraktion, die Spiele physisch kauft.

    Ich habe zum Beispiel immer noch meinen GameBoy hier mit ein paar Spielen. Jaaa, dieser wunderschöne graue Kasten, in den man vier AAA-Batterien reinstecken muss. Er ist ein Relikt aus meiner Kindheit. Gleich daneben liegen die Spiele. Und weil ich das sehe, wenn ich ins Regal schaue, erinnere mich auch oft daran und vor allem erinnere mich an die Spiele. Ich habe hin und wieder das Bedürfnis, den GameBoy in die Hand zu nehmen und eines der Spiele zu zocken.


    Ich glaube nicht, dass es mir so gehen würde, wenn ich die Spiele nur digital hätte. Bestimmt würde ich nicht mal mehr an sie denken, von einigen Ausnahmen wie eben zum Beispiel Link´s Awakening abgesehen.

    Hätte es diese Spiele damals schon in digitaler Form gegeben und ich sie mir eben digital gekauft, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich sie jetzt nicht mehr spielen könnte, da die Lizenz jetzt schon 30 Jahre gültig sein müsste und auch die Server noch existieren müssten. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.


    Und weil das so ist, kaufe ich mir Spiele immer als Retailversion. Keine Ahnung, ob meine Switch zum Beispiel auch noch in 30 Jahren funktioniert, aber sollte sie es tun, werde ich mit 70 immer noch Xenoblade Chronicles, TLOZ, Metroid und wie sie alle heißen zocken können. Dass mein schöner grauer GameBoy-Kasten auch noch weitere drei Jahrzehnte schafft, daran besteht für mich kein Zweifel. Und das ist doch einfach nur ein schöner Gedanke - jedenfalls für mich.

  • Team Retail!


    Spiele anfassen, Spiele ausleihen, Spiele verkaufen, Spiele in Sondereditionen, Spiele auch nach Shutdown eines Shops noch besitzen zu können... ich kann mir nicht vorstellen, Spiele nur digital zu besitzen. Mein Sammlerherz schlägt höher, wenn ich die Games im Regal sehen kann. Es gibt für mich viele Gründe, spiele in "echt" zu besitzen und kaum welche, sie digital zu erwerben.


    Und Hyros Point fasst es gut zusammen: ich kann auch noch in 20 Jahren meine Games zocken, die ich im Regal habe, aber wird das für digitale Spielen auch gelten? Wohl eher nicht...

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Also, fernab davon, dass es für mich nichts ist und ich es eben auch schön finde, wenn ich meine Spiele in ggf. 20 Jahren noch zocken kann, bin ich in anderen Bereichen nicht so. Für viele ja auch mega „verpönt“, aber ich bin bei Büchern z.B. mittlerweile auf digital umgestiegen, mit wenigen Ausnahmen (z.B. Stephen King-Bücher).


    Ich kann hier also schon nachvollziehen, warum man es macht: denn Bücher lese ich eigentlich niemals mehrmals, sodass es nicht so schlimm ist, sollten die Bücher irgendwann nicht mehr verfügbar sein, wegen irgendwelcher Umstände.


    Ist halt immer die Frage was man priorisiert. Mir bedeuten physikalische Spiele eben etwas, Bücher nicht so (auch wenn ich gerne lese, sehe ich in Büchern selbst keinen Sammelwert), bei anderen ist es ja so, dass sie durch das Öffnen eines neuen Buchs Schmetterlinge im Bauch haben – so ist’s bei mir, wenn ich ein Spiel mit der Post erwarte und es dann öffnen kann.


    Also, per se: nix für mich, aber man merkt – ich habe den Ansatz verstanden und in einem anderen Lebensbereich übernommen. Auch bei Musik kaufe ich eigentlich gar keine CDs, es sei denn es sind Gaming-OSTs, aber muss sagen… da war ich noch nie SO KRASS, da ich tatsächlich Musik meist über Youtube höre. :x


    Ausnahmen und Kompromisse mache ich nur dann, wenn es nicht (in absehbarer Zeit) anders geht. Kaufe dann aber teils sogar doppelt… Digital um am Release-Tag zu spielen, Retail, wenn es die Version dank Import erst Tage (oder gar Wochen) später zu mir schaffen würde.



    Aber sonst… immer und soweit es geht Retail.

  • Kommt drauf an!

    Wenn ein spiel nur digital verfügbar ist hab ich keine wahl!

    Aber so ein Zelda oder Kirby Spiel will ich schon gerne physisch besitzen!

    Dann wiederum sind manche spiele inkomplett ohne einen digitalen download Z.B. Kirby Star allies das spiel ist nur halb so gut ohne die kostenlosen updates! Es Wird von einer 10 zu einer 6,5! ist zwar ne tolle 6,5 aber andere kirby spiele sind dann trotzdem ne bessere wahl!

    Ich denke zwar nicht das Physische spiele komplett aussterben aber sie werden irgendwann vieleicht nur noch als collectors edition verfügbar sein!

  • Zunächst einmal möchte ich mich für eure zügigen Antworten und natürlich die unglaublich positive Resonanz zum Thread bedanken. Mir war es wichtig das Thema umfangreich und mit etwas Humor anzusprechen. Außerdem wollte ich jeden herzlich zur Diskussion einladen und daher nicht direkt mit meiner subjektiven Meinung um die Ecke kommen, die wohlgemerkt weitaus komplizierter als bei euch ausfallen wird. Dass hier im Forum direkt Retail gantwortet wird überrascht mich selbstverständlich nicht und genau daher habe ich in euren Posts zum Teil folgende Frage etwas vermisst, die ich erneut betonen möchte:

    und noch wichtiger: Unter welchen Bedingungen seid ihr kompromissbereit?

    Mit anderen Worten: Würdet ihr euch als Digital-Only-Fan dennoch eure fünf Lieblingsspiele ins Regal stellen bzw. als Retail-Fan zu Spielen XY auch digital greifen? Was muss dafür gegeben sein, dass ihr so handelt oder boykottiert ihr das jeweils andere komplett nach Schwarz/Weiß-Prinzip?


    Wir befinden uns in einem Forum und sind alle dadurch bereits eine Nische in der Gaming-Community. Hier sind einfach weitaus mehr leidenschaftliche Herzblut-Gamer, denen Sammeln weitaus mehr bedeutet als dem Gelegenheitsspieler von Nebenan.

    ich kann auch noch in 20 Jahren meine Games zocken, die ich im Regal habe, aber wird das für digitale Spielen auch gelten? Wohl eher nicht...

    Hätte es diese Spiele damals schon in digitaler Form gegeben und ich sie mir eben digital gekauft, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich sie jetzt nicht mehr spielen könnte, da die Lizenz jetzt schon 30 Jahre gültig sein müsste und auch die Server noch existieren müssten. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

    Steam ist letztes Jahr 20 Jahre alt geworden, Half-Life kann man immer noch spielen und wird es voraussichtlich in den nächsten Jahren weiterhin können, sofern zukünftige Betriebssysteme da keine Komplikationen mit sich bringen. Wir können vorerst nur spekulieren.

    Mit den Lizenzen im Startpost war auch nicht jedes Spiel gemeint, sondern das bezog sich auf Inhalte, die explizit nur gegen Lizenzgebühren verwendet werden dürfen (Echte Personen, Marken, Musik, etc.). Hätte es ein Super Mario Land auf dem GameBoy damals schon digital gegeben, hätte man es heute auch noch rechtlich downloaden dürfen, da Nintendo nicht Lizenzgebühren an sich selbst bezahlt. Hier müssten die Download-Server abgeschaltet werden und auch da kommt der Punkt ins Spiel, dass man die Games ja dann auf SD-Cards/Festplatten gedownloadet haben kann.

    Bei Games mit Servern zum Spielen sieht das natürlich anders aus. MMORPGs sind hier ein wichtiges Beispiel. Egal ob Download oder mit einer Collectors Edition im Schrank, sind die Server weg, könnt ihr nicht mehr spielen. Dessen sollte man sich natürlich bewusst sein.




    Nun möchte ich zu meiner eigenen Meinung kommen und dafür etwas weiter ausholen. Ich bin gemischter Meinung und muss ganz klar sagen: Bei Musik ist es mir weitaus wichtiger die Dinge zu besitzen. Die wenigsten Spiele zocke ich mehrfach und am Ende wäre ich höchstwahrscheinlich auch glücklich, wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch meine zwanzig Lieblingsspiele im Regal hätte und nix anderes mehr zocken könnte. Musikalben dagegen höre ich im dreistelligen Bereich oft, weil ich mich da ewig festbeißen kann. Es muss nicht unbedingt eine CD sein, zumal kleinere Bands meist keine physischen Datenträger veröffentlichen, doch wenigstens ein digitaler Kauf ist Pflicht für mich und ich finds etwas enttäuschend, dass ich hierfür fast ausschließlich auf Amazon Music zurückgreifen kann, da die Konkurrenz sich aus Vertrieb zurückgezogen hat. Spotify, Amazon Music Streaming und YouTube Premium erfüllen nicht meine Musikbedürfnisse!


    Beim Gaming sehe ich das ganze etwas entspannter und erkenne bei meiner eigenen Haltung eine gewisse Wandlung in den letzten Jahren, weshalb ich hier meinen Werdegang chronologisch auflisten möchte.


    Aufgewachsen bin ich als Kind mit Retail. DS und GameCube, aber auch physische PC-Spiele waren mein Gaming-Alltag. Später den Wii-Shop-Kanal zu nutzen fühlte sich plötzlich anders an, stellte mich für jedoch nichts Negatives dar. Majoras Mask besitze ich bis heute nur als VC auf der Wii, obwohl es zu meinen Top 5 Games aller Zeiten gehört. Nicht mal das 3DS Remake habe ich bislang gekauft. Ich werde das Spiel niemals von meiner Konsole löschen und selbst wenn, Downloads wären bis heute zum Glück möglich. Spiele einlegen und direkt loszocken, das war schon geil, auch wenn ich tatsächlich zu den Leuten gehört habe, die vorher brav mindestens 15 Minuten, manchmal auch stundenlang die Anleitung gelesen haben.


    Mit dem Kauf der PS3 und später PS4 stolperte ich immer mehr über Indie-Spiele, die ich zuvor nicht kannte. Ich habe zunächst nicht verstanden, dass ich manche Games nur zu horrenden Preisen oder gar nicht physisch kaufen konnt, als ich im Laden oder online danach gesucht habe. Ich hab mir anschließend nicht viel dabei gedacht und einfach digital zugeschlagen, ähnlich zur VC bei Wii und 2DS. Auch die Existenz von Sales wurde mir erstmals bewusst, sodass ich mit Tales of Xillia und Dead or Alive 5 Ultimate damals zwei "größere" Spiele nur digital gekauft habe, weil ich dadurch massig Geld sparen konnte. Aber die Festplatte meiner PS3 Slim ist nicht die Größte und zu dieser Zeit habe ich gerade mal mit 1 GB pro Stunde downloaden können. Eine Geduldsprobe, die manchmal seinesgleichen suchte. Für zukünftige Spiele war ich anschließend wieder bereit maximal 10-15 € mehr zu zahlen, sofern ich dafür Retail bekommen und mir den ewig langen Download ersparen würde. Jahrelang habe ich es also gelebt, dass ich nur kleinere Spiele (gemessen am Speicherplatz) digital kaufen würde.


    In den letzten drei Jahren haben wir dann endlich Glasfaser bekommen. Nachdem ich Monster Hunter World über zwei Nächte hinweg downloaden musste war es ein absoluter Traum, dass plötzlich 100 GB pro Stunde möglich waren. Meine Einstellung, die ich zuvor lange gelebt hatte, verlor dadurch ihr Grundgerüst. Mein größter Kritikpunkt war wie weggeblasen. Tief im Inneren lebe ich zwar weithin nach diesem Prinzip, dass ich mir größere Downloads tendenziell immer noch ersparen möchte, doch insbesondere mein "PC-Masterrace-Freundeskreis" bringt mich immer mal wieder dazu Games ohne Crossplay digital am Rechner zu kaufen, obwohl ich mir persönlich lieber die Retail-Fassung ins Regal gestellt hätte. Hier spielt also auch der soziale Aspekt eine Rolle.


    Für GameCube, 2DS und PS4 habe ich die meisten Retail-Spiele. Nur diese drei Konsolen zusammen ergeben schon über 70 Games. Auch die Switch-Sammlung wird noch in den nächsten Jahren wachsen, während die anderen drei langsam zum Stillstand gekommen sind. Doch vor allem meine PS4-Titel sind in der TV-Schrank-Schublade und damit nicht weniger aus den Augen & aus dem Sinn als meine digitalen Käufe. Nur meine Spiele, die in offenen Regalen stehen, nehme ich regelmäßig bewusst wahr. Aber ja, ich liebe den Anblick meiner Sammlung.


    Unterwegs schleppe ich natürlich nicht alle Spiele mit, sondern beschränke mich auf 1-2 Retail-Games, die ich in meine 2DS- oder Switch-Tasche packe. Reisen ist für mich kein Grund auf Retail zu verzichten, zumal beide Konsolen ja auch ein paar digitale Games anbieten. Meinem Rücken geht's prima, Reha ist hoffentlich noch weit weg.


    Retail-Spiele sind mir persönlich noch nie kaputtgegangen, da ich echt sorgsam damit umgehe. Nur als Kind hab ich mal eines verloren und ausgerechnet noch das tolle Ford Racing 2!!! Doch leider gilt das nicht für alle Menschen und da ich gerne ältere Games auf dem Gebrauchtmarkt erwerbe, habe ich immer Adleraugen für den Zustand. Ich hab schon alles Mögliche zu Gesicht bekommen und zum Glück nicht gekauft. Nur zweimal hatte ich kaputte Discs in der Hand. Einmal Horizon Zero Dawn aus der Bibliothek, das hab ich einfach wieder zurückgegeben mit dem Hinweis, dass es defekt ist. Zum anderen aber in meiner Jugend Paper Mario 2 für GameCube. Ich hatte das Spiel beim GameStop zum super Preis gekauft und die Disc im Laden betrachtet. Die glänzende Seite sah perfekt aus, also daheim gleich reingeworfen und nicht mal bis ins Hauptmenü gekommen. Was stimmte nicht? Der innere Ring, der nicht glänzt, war mit einer Million Kratzern versehen. Seitdem prüfe ich Discs immer zweimal auf ihren Zustand. Generell hab ich schon bei Bekannten oft genug gesehen, dass Discs einfach irgendwo lose im Raum lagen, egal mit welcher Seite nach unten. Ich hab eine Disc noch nie in meinem Leben irgendwo abgelegt und es hat seinen Grund, weshalb sie nach über zehn Jahren weiterhin neuwertig aussehen. Auch vereinzelte DS-Module sind erst nach mehrfachen Anläufen lesbar und mich bedrückt diese physische Halbwertszeit.


    Auf der Xbox kommt es zunehmend vor, dass die Retail-Discs die Spiele gar nicht mehr beinhalten, sondern auch nur noch die physische Download-Lizenz darstellen. Da sich die digitale Series S auch weitaus besser als die X mit Laufwerk verkauft, schlägt Microsoft guten Gewissens immer weiter in die Digital-Only-Sparte ein. Aber eines muss man dem Angebot gelassen: Play Anywhere. Sehr viele Spiele kann man nach dem Kauf sowohl am PC, als auch der Konsole downloaden. Spielstände werden via Cloud mitgenommen. Diese Wahl, auf welcher Plattform ich jetzt zocken möchte, nutze ich häufiger als anfangs vermutet. Solo überwiegt die Konsole, bei Multiplayer war es lange Zeit der PC. Mittlerweile kann ich aber auch Discord inklusive Streaming über die Xbox betreiben, weshalb ich theoretisch auch weiterhin auf Xbox-Retail bestehen könnte, ohne den Kontakt zu meinen Freunden zu verlieren. Jedenfalls besitze ich mein Nr. 1 Game überhaupt nur digital, nämlich Forza Horizon 4. Ich hab damals auf dem PC gespielt und finds mega, dass ich nun im Besitz einer Xbox auch einfach dort in besserer Performance weiterzocken kann, wenn ich irgendwann mal wieder aus Nostalgie zum Spiel zurückkehren sollte. Es stört mich nicht, dass ich es nicht im Regal habe und daran merke ich, dass ich zwar ein großer Retail-Fan bin, jedoch keine Notwendigkeit mehr darin sehe. Ich bin immer noch dankbar, dass es Retail gibt und halte dies für wichtig, denn nur so kann ich noch die älteren Forza Horizon 1-3 Ableger oder generell einen Haufen Rennspiele nachholen, die aufgrund von Fahrzeug-Lizenzen digital nicht mehr erhältlich sind.


    Mein Fazit ist also: Ich bin Retail-Fan, kaufe jedoch mittlerweile mehr digital. Einerseits hat sich mein Spielverhalten eher auf Indie statt AAA-Titel verlagert, die meist gar nicht mehr physisch erscheinen. Meine Spiele des Jahres 2023 waren nicht Zelda TotK, Spider-Man 2, Baldurs Gate 3, etc. sondern Planet of Lana, COCOON und Landnáma. Andererseits bringt mich eben der soziale Multiplayer-Druck noch stellenweise dazu, Games für PC zu kaufen. Daher bin ich absoluter Verfechter von (optionalem) Crossplay und -save für so viele Spiele wie möglich. Ich habe kein Problem damit für jede Firma einen Account zu erstellen, wenn ich dafür dieses Benefit bekomme. Danke!


    Zum Abschluss möchte ich nochmal betonen, dass ich von Keinem die Meinung ändern möchte o.ä. sondern einfach das Thema für alle bewusster werden lassen möchte, damit man ggf. auch mehr Verständnis für die Gegenseite entwickeln kann. Das würde mich freuen :thumup2:

    Und nun allen viel Spaß beim Zocken am Wochenende!

  • Steam ist letztes Jahr 20 Jahre alt geworden, Half-Life kann man immer noch spielen und wird es voraussichtlich in den nächsten Jahren weiterhin können, sofern zukünftige Betriebssysteme da keine Komplikationen mit sich bringen.

    Und vielleicht kann man Half-Life auch noch in 50 Jahren spielen. Aber es ist abhängig von externen Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann.

    Was ist, wenn vielleicht mal ein krasser Skandal über Steam geben wird (ich will nichts unterstellen, sondern rein theoretisch mal drüber nachdenken) und die Plattform wenn auch nur temporär über einige Monate hinweg geschlossen wird, weil Staatsanwaltschaften ermitteln müssen? Was ist dann?

    Oder wenn es in der Zukunft irgendwelche technischen Entwicklungen gibt, die eine Streamingplattform wie Steam in den Schatten stellt und plötzlich alle Kunden in Massen von der Plattform abwandern?

    Was ist, wenn irgendwann jemand entscheidet, dass es sich ausgeHALF-LIFEd hat und das Spiel vom Servern nimmt?


    Kaufe ich ein Spiel digital, bin ich Besitzer, aber kein Eigentümer. Habe ich das Spiel Zuhause stehen, kann es mir niemand mehr wegnehmen, nur weil er der Meinung ist, dass es jetzt an der Zeit ist. Es ist mein Eigentum und ich kann es nach Belieben nutzen. Selbst dann, wenn ich es 20 Jahre lang nicht angerührt habe. Natürlich muss die Hardware, sprich die Konsole, auch mitmachen, da ist die Schwachstelle. Das gebe ich zu. Doch abgesehen davon habe ich stets Zugriff auf meinen Besitz und mein Eigentum.

    Unter welchen Bedingungen seid ihr kompromissbereit?

    Nur dann, wenn das Spiel nicht in physischer Form existiert. Ich habe noch nie Hollow Knight oder Stardew Valley als Retail irgendwo rumstehen sehen (möglich ist aber, dass es sie auch habtisch gibt).

    Dann habe ich schlicht keine Wahl. Mir würde ansonsten kein einziger Grund einfallen, wieso ich mich für die digitale Variante entscheide.... Hm... Vielleicht dann, wenn ich total hyped auf ein Spiel bin, mir die Retail vorbestellt habe und sich die Lieferung jetzt aus irgendwelchen Gründen um Tage verzögert. Ich könnte mir vorstellen, dass ich das Spiel dann auch noch zusätzlich digital ziehe, damit ich es endlich spielen kann. Sowas würde ich aber nur bei wenigen Games machen.

  • Für mich hat das Physische hier auch eine sehr große Priorität. Natürlich "besitze" ich auch digitale Spiele. Es gibt einfach welche wo es mir ehrlich gesagt auch nicht wert wäre diese physisch zu kaufen. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber es tut mir jetzt nicht weh, dass ich bspw. Baba is you, Gris, Rollercoaster Tycoon, usw. nicht physisch auf der Switch besitze. Etwas weh tut es mir maximal bei den zwei Harvey-Spielen. Wobei ich nicht weiß ob ich die nach einem einmaligen Run jemals wieder spiele. Da fand ich es natürlich schon schöner, dass bpsw. die Deponia Reihe komplett physisch für die PS4 erschienen ist. Ich bevorzuge aber fast überall die physische Variante. Ausgeschlossen von ein paar nur digitalen Filmen/Serien/Anime.


    Der Großteil hier von uns ist aber physisch. Wir haben auch sehr gut gefüllte Bücherregale, da ich halt lieber ein Buch in der Hand halte. Ich mag den Geruch und das Gefühl dabei wenn ich ein Buch lese. Und ich lese zwar auch digital (alleine schon wegen der ganzen kostenlosen Geschichten und Fanfiktion), aber das ist dann doch eher selten der Fall. Bevorzugt dann halt doch das Haptische.


    Wir haben hier auch eine Videospielsammlung, die schon längst über die 500 Spiele hat. Und das für fast jede Konsole, jede Generation und manches ja sogar doppelt (was sogar Letztens noch das Thema war). Manches ist natürlich nur noch aus reiner Nostalgie/Sammlerwert. Doch das spielt keine Rolle. Ich finde es schön wenn ich in den Hobbyraum gehe und die alten N64/Gameboy Originalverpackungen sehe. Selbst manche First 4 Figures Verpackungen haben wir im Keller aufbewahrt (inklusive der dazu passenden Idenfikationsnummer). Ich mag es wenn ich die Dinge direkt vor mir habe. Zumal ich dann auch nicht so schnell den Überblick verliere wie viel ich besitze. Da ist die Wertschätzung einfach größer.


    Natürlich wird auch da über die Sinnhaftigkeit diskutiert. Ich hatte auch schon oft hören müssen, dass wir ja so penibel auf die Umwelt achten, aber dann besitzen wir so viele Plastikhüllen, die teils sogar leer sind, da wir unsere Spiele ja separat in Sammelhüllen aufbewahren. Allerdings weiß ich nicht ob digitale Spiele so viel umweltfreundlicher sind. Da kann man mich gerne korrigieren, aber sind nicht gerade auch Server sehr starke Umweltverschmutzer? Und selbst wenn es irgendwo einfach nur fürs Auge ist und ich damit nicht gerade was Gutes für meinen Fußabdruck mache ziehe ich die physische Version vor.


    Um ein anderes Beispiel zu bringen. Ich hab hier unzählige alte Filme/CD's, usw. die ich natürlich teils durch die eigene Digitalisierung mir immer wieder anschauen und anhören kann. Klassiker wie die DK64 Musik, aber auch Anime Hits (dank meines Mannes). Und das ist toll. Damit haben wir das wirklich für die Ewigkeit. Anders als wenn wir uns nur etwas leihen oder besser gesagt mieten würden. So wie man das heutzutage auch beim NSO Dienst von Nintendo macht. Auf diesen will ich keinesfalls verzichten und ich hoffe die Switch 2 wird ebenfalls davon Gebrauch nehmen. Doch in unserem Haushalt heißt es wohl eher 75% physisch und der Rest digital. Vielleicht sogar 80-90% physisch. Ich kanns nicht genau sagen, aber ich weiß, dass das hier sehr groß priorisiert wird.


    Inständig hoffe ich, dass wir Sammler immer eine große Kaufkraft ausmachen. Ich finde es toll, dass wir dank Physischen auch Mal die Spiele des anderen Spielen können. Bspw. hat mein Mann Cuphead gekauft. Das interessiert mich aktuell nicht so. Nur wenn sich das doch Mal ändert kann ich einfach die Cartridge in meine Switch stecken. Dadurch bin ich einfach unabhängiger. Und ich liebe das. Auch bei der PS4 haben wir beide eigene Sony Accounts. Da wir einfach unsere eigenen Trophäen sammeln. Und diese Unabhängigkeit würde ich gerne behalten. Ebenso die Möglichkeit, dass wir halt nicht 2x zahlen müssen (außer wir wollen es wie bei Story of Seasons, Zelda, Pokémon, usw.). Das würde aber wegfallen wenn es ausschließlich digitale Medien gäbe. Und deswegen versuchen wir so oft es geht ausschließlich Retail zu kaufen, da das für uns auch die günstigere Option ist. Die wenigen Ausnahmen die wir hier digital haben überwiegen halt nicht die physischen Käufe.


    Mal schauen wie sich das weiter entwickelt. Ich hoffe einfach gut für Käufer wie meinen Mann und mich, die gerne bei Retail-Only bleiben wollen. :)

  • Ich bin tatsächlich ein Mix aus beiden.


    Ich besitze sehr gerne Retail Versionen, das hat tatsächlich mit dem hier oft genannten Eigentum zu tun.

    Aber, trotzdem greife ich relativ häufig auch zu digitalen Varianten.


    Duke Nukem 3D z.B. habe ich in der original CD Rom Version von 1996, aber gar kein CD Rom Laufwerk mehr :grin: , und mehrfach in Digitalen Ausführungen, z.B. auf Steam, Nintendo Switch und PS4. Max Payne 1 und 2 genauso.

    Das hat zum Teil mit Bequemlichkeit zu tun und Preisen, Duke Nukem 3D World Tour ist mir als limitierte Retail Version einfach zu teuer.


    Bei Alan Wake 2 gab es nur einem digitalen Release, dort habe ich tatsächlich trotzdem zugeschlagen. Es stört mich dann nicht soo sehr, das ich rechtlich nicht Eigentümer bin, da ist mir die Erfahrung die mir das Spiel bietet wichtiger gewesen.

    Zumal es dauern wird, bis es digital eventuell nicht mehr verfügbar ist.

    Bis dahin gibt es vielleicht eine Retail Version, die ich mir definitiv kaufen würde.


    Etwas aufgestockt habe ich im digital only Bereich bei PS5 durch die Upgrade Funktion und damit vergünstigten PS5 Versionen die man bekommt.

    Der Preis macht bei mir dann doch oft einen Unterschied mit dem man mich dazu bewegen kann digital zu kaufen.


    Im Bereich Film schaue ich bevorzugt auf Disc, aber nutze auch Streaming Flats und kaufe auch digitale Filme.

    Zum einen weil Filme digital frühere Veröffentlichungen bekommen und Bequemlichkeit die Filme überall im Haus oder unterwegs gucken zu können.


    Wünschen würde ich mir, dass man es etwas handhabt wie Amazon das mit Musik macht.

    Man kauft eine CD und bekommt dazu die digitale Version oben drauf.

    Das wäre doch ein faires Angebot.


    Ich setze aber auch bei meinem liebsten Filmen und Serien auf physisches Medium, da es immer noch besser auf Disc aussieht. Die Übertragungsraten sind da noch nicht ganz optimiert und Full HD / UHD Discs sehen Beinzeiten besser aus (liegt natürlich auch an dem Netz Zuhause).

    Ich habe immer mehrere Sprachoptionen, ist bei mir auch nötig. Ich bin o-Ton gucker, notfalls mit Subs, meine Frau guckt aber ausschließlich deutsch synchronisiert.

    Das heißt bei digitalen Käufen manchmal komischerweise 2 mal kaufen, sehe ich aber nicht ein :grin: .


    Was bevorzugt ihr und noch wichtiger: Unter welchen Bedingungen seid ihr kompromissbereit? Unterscheidet sich eure Präferenz je nach Gaming-Plattform?

    Ich bevorzuge Retail, bin ber gerne kompromissbereit.

    Zum einen wenn der Preis stimmt, Bequemlichkeit spielt eine Rolle, sowie Verfügbarkeit.

  • Ich besitze Spiele gern, digitale Releases haben für mich einen eher praktischen Nutzen, das heißt, ich schlage bei digitalen Releases zu, wenn sie irgendwie spottbillig zu haben sind oder es sich um monatliche Gratisspiele handelt. In allen anderen Fällen oder in etwa 95% der restlichen Fälle kaufe ich das Spiel und bezahle dafür auch mal mehr, das trifft vor allem für Releasetitel zu.


    Die Argumente für und gegen Retail bzw. Digital habe ich schon im anderen Thread geschrieben und was mir noch dazu eingefallen wäre, wurde schon von anderen Nutzern geschrieben. Für mich bietet Retail mehr Vorteile und ich bin dazu auch noch gerne Sammler. Ich bin kein so krasser Sammler, wie bspw. Yuffie aber ich möchte Spiele lieber besitzen, als sie eben nur in Abos ausleihen zu dürfen. Selbst, wenn ich manche Spiele nie wieder zocken werde, ist es rein dieses Gefühl, dass ich es jederzeit könnte.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Kinder, ihr seid allesamt Influencer, wisst ihr das? :ugly:


    Ich hab die letzten Tage nochmal vertieft über das Thema nachgedacht und letztendlich Panik bekommen. Sowohl Amazon, als auch Sony haben diverse Filme aus ihrem Katalog nehmen müssen, nachdem die Lizenzen ausgelaufen sind. Käufer der digitalen Filme hatten keinerlei Möglichkeiten mehr auf ihren Besitz zuzugreifen und wurden teils nicht mal davor gewarnt.


    Steht so etwas unseren Spielen bevor? Vermutlich nicht ganz so extrem und ich möchte nicht den Rest meines Lebens jetzt in Angst oder so leben, vor allem nicht wenn es "nur" um ein Hobby geht, während in anderen Ländern Krieg herrscht. Trotzdem hat es mich nachdenklich gemacht. GRID 2019 ist in den letzten Monaten hinter meinem Rücken aus allen Stores verschwunden, obwohl ich es noch spielen wollte. Hab dann einfach den Nachfolger GRID: Legends angeworfen und recherchiert, dass dieser größtenteils ähnlich ist und mehr Umfang bietet. Damit war ich dann zufrieden. Project Cars 2 ist schon vor knapp 1½ Jahren aus den Stores geflogen und bis heute die einzige mir bekannte Rennsimulation, in der man diverse Strecken wie die Nordschleife im Schnee befahren kann. Alleine dafür hatte ich mir das Game mal auf Steam gekauft. Nur nutze ich mein Lenkrad nicht gerne am PC, da die Bedienung viel unhandlicher als an der Xbox ist. Ich hab jetzt angefangen mir diverse Rennspiele physisch für Xbox zu kaufen, die bereits aus den Stores verschwunden sind oder es bald werden. Auch mein Lieblingsspiel Nr. 1 habe ich jetzt doppelt im Besitz, einmal davon physisch: Forza Horizon 4. Als Rennspiel-Fan hat man es nicht leicht, besonders die guten F1 Games fliegen schon nach zwei Jahren aus allen Stores.


    Trotzdem ist mir halt bewusst geworden, dass immer mehr Spiele von ihren DLCs leben und diese nur äußerst selten auf den Discs drauf sind. Werden irgendwann die Downloads eingestellt, dann hat man halt nur ein unvollständiges Spiel auf der Disc. auch irgendwie blöd, aber natürlich besser als nichts.


    Nach ca. einer Woche in meinem "Retail-Hype" kann ich jetzt schon sagen: es macht keinen Spaß. Ich sehe teilweise die Preise und falle aus allen Wolken, besonders bei eher japanischen Games in geringer Auflage. Ace Attorney hat zwei Trilogien + Chronicles, alles zusammen kostet bei Netgames 150 €. Die erste Trilogie + Chronicles hab ich bereits digital und bei der zweiten Trilogie besitze ich zumindest Apollo Justice hier für DS als Modul. 60 € für zwei mir unbekannte Spiele bzw. 150 € nur damit ichs im Regal hab, irgendwo sagt mein Geldbeutel Nein. Danganronpa Decadence mit 4 Spielen für 45 € ist leider auch ausverkauft und überall nur noch zu viel zu hohen Preisen vorhanden. Auch hier besitze ich bereits Teil 1+2 digital und extra 45 € oder mehr auszugeben, nur um es nochmal im Regal stehen zu haben, will ich irgendwie nicht. Dann lieber digital für 15 € Teil 3 kaufen. Bei Ghost Trick schwanke ich, ob mir das Game digital 20 € wert ist. Physisch sehe ich nichts unter 40 €, scheidet für mich direkt aus. AI: The Sominum Files ist fast komplett vergriffen und der Nachfolger Nirvana initiative noch für ca. 35 € physisch zu bekommen. Ersteres muss ich also digital kaufen. Master Detective Archives: RAIN CODE ist Switch-exklusiv und wird digital kaum Sales anbieten, zumal es bislang nie welche gab. Ich hab mir daher für 45 € die physische Variante gekauft, welche bereits nach einem halben Jahr auf ebay und Co. mehr als die UVP kostet. Diese Knappheit und FOMO bei solchen Retail-Spielen finde ich furchtbar, da ich nicht alles zum Release kaufen kann und möchte.


    Übrigens: Wer hat sich bei der Switch die Leerhüllen mit Download-Code ausgedacht? Finde ich kompletten Käse und der einzige Vorteil ist, dass die Leerhülle ggf. günstiger als der digitale eShop Preis sein kann. Bei Cruis'n Blast habe ich die amerikanische Modul-Version bestellt, da ich mir die Option vorbehalten wollte, das ich es bei Nichtgefallen wieder verkaufen kann. Auch hier hab ich vermutlich mindestens 10-15 € mehr ausgegeben, als der Spaß es am Ende wert sein wird, aber ich freue mich aufs Zocken.

  • Für mich persönlich hängt es von verschiedenen Faktoren ab, ob ich einen digitalen oder doch einen physischen Erwerb meiner Spiele präferiere. Da ich lange Zeit keine Möglichkeit hatte, mir Videospiele digital zu kaufen habe ich mehr physische Spiele bei mir Zuhause, als ich eigentlich verstauen kann. Ich habe deswegen mit der Zeit eine Vorliebe für digitale Videospiele entwickelt, um Platz zu sparen. Allerdings sind die Optionen beim digitalen Erwerb für mich bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt, da ich es bevorzuge, wenn meine Spiele nicht an irgendwelche Clients gebunden sind. Meine Auswahl ist also auf Spiele beschränkt, die bei DRM-freien Anbietern verfügbar sind (GOG, Humble, Zoom Platform usw.) oder bei Steam auch ohne Client funktionieren. Wenn diese Verfügbarkeit nicht gegeben ist, es jedoch eine physische Version des Spiels auf einem Datenträger zu kaufen gibt, welcher keinen zusätzlichen Download benötigt, werde ich mich dazu überwinden, diese trotz des benötigten Stauraums zu erwerben. Diese Abwägung muss ich aber gar nicht so oft treffen, da es häufig vorkommt, dass ohnehin nur eine der beiden Optionen existiert.


    Diese Präferenz bezieht sich jedoch nicht nur auf Spiele sondern auf sämtliche Unterhaltungsmedien. Ich bevorzuge auch Bücher im PDF Format. Leider sind viele Bücher auf diesem Weg nicht erhältlich. In diesen Fällen kaufe ich dann eben ein richtiges Buch.

    Weisheit zu erlangen fällt dem am schwersten, der mit Klugheit gesegnet ist.

  • Ich bin eigentlich auch Team Retail !

    Ich habe gern nach dem Kauf etwas in den "Händen". Am liebsten direkt vor Ort im Store aber auch ein Paket, welches zugeliefert wird, wird von mir mit gierigen Augen in Empfang genommen. Man kauft ja nicht die Plastikschatulle und auch nicht diese olle Plastikscheibe mit Aluminiumglasur ( :tongue: ). Man erwirbt ja das Recht der Nutzung des Inhalts. Aber die Verpackung suggeriert einem halt, den Erwerb in physischer Form.


    Aber so langsam komme ich auch an den Punkt, wo ich mir einfach den Download hole und gut ist. Von den nachträglichen Retailkäufen von Hollow Knight und MP Remastered habe ich bis jetzt Abstand genommen. Ich habe eh keinen Platz, die Spiele noch so unterzubringen, dass ich mal so unbedarft einen Blick drauf werfen kann. Meine Masters of the Universe Sammlung nimmt schon zu viel Platz ein.


    Ich wäre mittlerweile fast bereit auf den kompletten digitalen Markt umzusteigen. Bei der Musik habe ich es schon getan.


    Es gibt aber einfach noch zu viele Dinge, die mich stören und die ich nicht so ganz nachvollziehen kann.


    Preis:


    Der Absatzmarkt ist ja sehr viel einfacher, finde ich. Es muss nichts gepresst und nichts gedruckt werden. Gewinnzuschläge für den Groß und Einzelhandel fallen doch weg, weil ja der Absatz direkt über den Store vonstatten geht. Gut man hat halt den Store an sich aber trotzdem. Da kann ich es einfach nicht nachvollziehen, dass die Preise zum Teil teuerer als im Einzelhandel sind. Wo ich direkt im Store 79,99 berappen muss, bekomme ich das Spiel im Media Markt nach Release teilweise für 59,99. Kapiere ich nicht.


    Demoversionen:


    Alan Wake 2 ist gerade ein Paradebeispiel. Ich brauche zwar eine Playstation Plus Mitgliedschaft, kann ansonsten aber das Game drei Stunden kostenlos antesten. Genial !

    Das gib es aber viel zu selten. Meiner Meinung nach müsste das mit ausnahmslos jedem Spiel möglich sein. Mein Gott man latzt so viel Kohle in ein Spiel nur um dann im Zweifel festzustellen, dass es einem keinen Spaß macht.

    Das das mit der Rückgabe aus dem Kaufvertrag nicht so einfach ist, das sehe ich ein. Aber wieso kann ich nicht das Spiel kostenlos testen (2-3 Stunden) um dann zu entscheiden, ob ich es mir hole oder aber nicht?


    Tauschhandel:


    Vielleicht schwierig umzusetzen aber warum kann ich meine Nutzungsrecht für ein Spiel nicht auf einen anderen Spieler übertragen. Das Ganze soll ja entgeltlich machbar sein, also ich übertrage die Rechte für den Betrag X. Der Store kann ja einen Happen davon bekommen aber so einen Gebrauchtwarenmarkt (Nicht Gebrauchtwagenmarkt) würde die ganze Sache an sich doch viel attraktiver machen !!!!


    Preisrabatte:


    Ich rede nicht von den Rabatten aus den Stores. Vielmehr könnte es einen Preisnachlass geben, wenn ich das Spielerecht bei unter 10 Spielstunden wieder abtrete. Oder ich bekomme Gutschriften, wenn ich Spielern das Spiel empfehle und die das Spiel dann erwerben. So oder so ähnlich. Oder aber auch Rabatte in Form von Sammelbestellungen oder wenn das System erkennt, dass ich beispielsweise Resident Evil 7, 8 und 4 Remake bereits gekauft habe, dann bekomme ich den neunten Teil für 15 Euro weniger oder so.



    Irgendwie ist dieser Absatzmarkt noch sehr starr und wenig kundenorientiert, was ich sehr schade finde. Am schlimmsten finde ich aber das fehlende Rückgaberecht bzw. die Möglichkeit die Ware erstmal antesten zu dürfen. Gibt es ja nur für eine begrenzte Auswahl und dann wird das jedesmal gefeiert wie der Rutsch ins neue Jahr.