Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Diskussion zu einer Verteidigung von Dark Souls verkommen ist, anstatt sich mit Yuffie 's eigentlicher These bzw. Frage auseinanderzusetzen: Warum scheint es für Spiele wie DS akzeptabel zu sein, eine zu Grunde liegende Philosophie zu haben, die bestimmte Spieler ausschließt, während anderen Spielen dieses nicht zugestanden wird? Warum scheint es in Ordnung zu sein, als Spieler von fordernden Games auf Konsumenten von leichteren Spielen herabzusehen, anstatt einfach zu akzeptieren, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben?
Ich selbst habe Spiele wie DS nie gespielt, weil mich die das Spiel ausmachende Philosophie nicht anspricht. Ich spiele zur Entspannung und um vom Alltag abschalten zu können, nicht um mir Befriedigung zu holen, indem ich mir virtuelle Herausforderungen stelle. Aber ich kann den Reiz nachvollziehen, den sowas ausmacht. Und in meinen Augen haben solche Spiele natürlich genauso eine Daseinsberechtigung wie die Games, die ich gerne konsumiere.
Müssen Spiele wie DS einen variablen Schwierigkeitsgrad einbauen? Nein, natürlich nicht. Es ist mMn vollkommen legitim, sich als Entwickler dafür zu entscheiden, nur ein bestimmtes Klientel ansprechen zu wollen und allen anderen die Tür vor der Nase zuzuschlagen - das ist schließlich künstlerische Freiheit.
Darf ich mich als Spieler über eine solche Herangehensweise ärgern? Natürlich darf ich es schade finden, dass ein Spiel, das mich ansonsten vom Setting etc. total ansprechen würde, auf Grund des Gameplays nichts für mich ist. Aber ich habe, so meine Meinung, definitiv nicht das Recht, irgendetwas vom Entwickler zu fordern oder Konsumenten dieser Spiele dafür ans Bein zu pinkeln, dass sie sich über derartige Games freuen und sich für ihre hart erkämpften Errungenschaften feiern.
Müssen andersherum Spiele wie Pokemon einen variablen Schwierigkeitsgrad einbauen? Nein, natürlich auch nicht. Genauso wie es in Ordnung ist, wenn sich der Entwickler dafür entscheidet, Spiele für Herausforderungshungrige zu machen, ist es ebenfalls sein gutes Recht, Spiele zu machen, die derart idiotensicher sind, dass auch kleine Kinder oder Erwachsene im Halbschlaf sie problemlos durchspielen können. Auch hier ist es wieder eine Design-Entscheidung und damit künstlerische Freiheit.
Darf ich als Spieler über den fehlenden Schwierigkeitsregler enttäuscht sein? Ja, klar. Insbesondere bei Pokemon, das viele in der Kindheit liebgewonnen haben, kann ich schon nachvollziehen, dass es Personen gibt, die Probleme damit haben, dass ihre Lieblingsspielreihe und sie sich auseinander gelebt haben. Aber auch das gibt mir als Spieler nicht das Recht, irgendetwas vom Entwickler einzufordern. Ich kann mir einige Dinge wünschen, klar, aber in Hate und Rage zu verfallen, wenn ich diese nicht kriege, ist einfach nur schlechter Stil - vor allem, wenn man dann auch noch Spieler angreift, die das Spiel so wie es ist mögen.
Kurzum: Leben und leben lassen...