Zuschauen und selbst spielen

  • Ich habe mich vor einiger Zeit mit einem Bekannten darüber unterhalten, ob man Videospiele, um sich ein richtiges Bild zu verschaffen, selbst gespielt haben muss oder ob es "genügt", zuzuschauen.
    Wir hatten da zwei sehr unterschiedliche Ansätze, was ich sehr interessant fand. Er war der Meinung, dass er ein Spiel erst richtig beurteilen kann, wenn er es selbst gespielt und in all seinen Facetten "durchlitten" hat. Er erlebt die meisten Spiele am liebsten eigenständig und es macht ihm nicht das geringste aus, den ganzen Abend allein vor der Konsole oder dem PC zu sitzen. So kann er sich am besten darauf konzentrieren und sich seine Meinung bilden.
    Für mich dagegen hat Spielen immer etwas Geselliges. Selbst Singleplayer-Games spiele ich am Liebsten, wenn noch jemand anders im Raum ist - völlig egal, ob diese Person gerade mit etwas ganz anderem beschäftigt ist. Im Umkehrschluss sehe ich anderen Menschen auch sehr gern beim Spielen zu.
    Bei mir hängt das auch damit zusammen, dass ich einige Genres wie klassische Shooter normalerweise nicht anrühre, weil ich vor Nervosität fast umkomme. Da sie mich dennoch sehr interessieren, hat das Zuschauen für mich hier einen ganz besonderen Reiz und ist für mich eine tolle Möglichkeit, trotzdem in den Genuss der Story zu kommen.
    Im Gegensatz zu meinem Bekannten habe ich nach dem Zuschauen einer vollständigen Spielstory das Gefühl, das Spiel beurteilen zu können und Reviews darüber zu schreiben, als hätte ich es selbst gespielt (mit Ausnahme besonderer Steuerungstechniken).


    Wie seht ihr das?
    Müsst ihr ein Spiel selbst gespielt haben, um euch ein genaues Bild darüber zu verschaffen?
    Seid ihr eher der Typ, der ein Spiel generell - oder zumindest erst mal - allein durchspielt? Oder habt ihr gern andere Menschen um euch herum, wenn ihr spielt?
    Kommt Zuschauen für euch persönlich in Frage? Damit ist das richtige, vollständige Zuschauen bei einem Spiel gemeint, nicht nur ein kurzes Zeigen, um darauf aufmerksam zu werden.

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    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit Darkshuttle123 -

  • Ein Thema, wie es besser nicht auf mich zugeschneidert sein könnte. :D


    Das "anderen Leuten beim Spielen zuschauen" spielt eine sehr große Rolle in meinem Auswahlverfahren, welche Spiele überhaupt für mich in Frage kommen oder nicht. Alle Spiele, die ich beispielsweise bisher für die PlayStation 3 besitze, und alle Spiele, von denen ich weiß, dass ich sie mir noch für diese Konsole kaufen werde, habe ich bereits ausreichend bei einem Freund begutachten können. Das Zuschauen gibt mir einen ziemlich genauen Eindruck darüber, ob mir ein Spiel sympathisch ist oder nicht, ob mir die Spielmechanik gefällt oder nicht.


    Fakt ist: wenn mir ein Spiel schon beim Zuschauen nicht sympathisch ist, wenn mir bei einem Spiel das gewisse "Etwas" fehlt, dann vermag ich mit großer Sicherheit sagen zu können, dass ich es mir nicht kaufen werde. Das ist ein Phänomen, welches mir bisher am stärksten bei "Assassin's Creed 3" und den "Mass Effect"-Spielen begegnet ist.


    Natürlich ist es ein Unterschied, ein Spiel nur gesehen oder auch selbst gespielt zu haben, jedoch glaube ich schon, dass man sich selbst nach dem Zuschauen ein Urteil über die Mechanik eines Spiels bilden kann.

    Le noir, ce mot désigne depuis un époque lointaine le nom du déstin.
    Les deux vierges règnent sur la mort.
    Les mains noires protègent la paix de nouveau-nés.

  • Natürlich ist es ein Unterschied, ein Spiel nur gesehen oder auch selbst gespielt zu haben, jedoch glaube ich schon, dass man sich selbst nach dem Zuschauen ein Urteil über die Mechanik eines Spiels bilden kann.

    Da schließe ich mich Aero an. Bisher haben Spiele die mir beim Anschauen schon nicht gefallen haben, auch beim Selbstspielen nicht gefallen. Jedoch ist es ganz klar was anderes wenn man ein Spiel selbst erlebt und nicht nur zuguckt. Man versetzt sich besser in den Protagonist hinein...


    Z.b. Guild Wars ein Online Spiel hatte ich mir bei einen Freund angesehen und es gefiel mir auf Anhieb. Als dann kurze Zeit später ein neuer Ableger herauskam habe ich mir zu der damaligen Zeit beide Teile gekauft. Das Spiel spiele ich bis heute noch mit großer Freude. Ebenso verhält es sich mit GTA San Andreas. Da muss ich aber hinzufügen das ich das gerne mit einem Freund zusammen spiele und dann einfach über irgendein Thema diskutiere während ich Missionen mache oder einfach nur durch die Gegend laufe..


    Ansonsten bei Spiele wie Zelda, Final Fantasy etc also Aventure-Einzelspiele bin ich doch lieber alleine im Zimmer und konzentriere mich auf das Spiel..

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Ich habe in meiner Kindheit hauptsächlich beim Spielen zugesehen, da für mich viele Spiele einfach noch zu kompliziert waren, trotzdem aber nicht inder interessant. Eigentlich habe ich Olf am öftesten zugesehen und mache das, wenn ich bei ihm in der Wohnung bin, auch immernoch recht häufig. Allerdings nicht, um mir ein Spiel bewusst anzusehen, um mich zu entscheiden, ob ich es denn auch noch spielen will, sondern weil ich es immerschon genossen habe, manchmal nicht selbst spielen zu "müssen" um das Spiel zu erleben. Ich kann mich auch noch an sehr viele Spielausschnitte aus meiner Kindheit erinnern, wenn ich so darüber nachdenke.
    Allerdings finde/fand ich immer nur Spiele auf der Konsole interessant und keine PC Spiele. Das hatte für mich eine Art Fernseh-Gefühl. Vorallem wenn es Spiele waren, die ich gern mochte, wie zB Zelda.


    Ein gewisses Spiel Gefühl geht beim Zusehen schon verloren, das gebe ich zu, aber es ist auch etwas entspannter, wenn man nicht spielt. Kann natürlich auch langweiliger sein, logisch. Für mich war es aber immer faszinierend und natürlich auch prägend. Vermutlich würde ich heute nicht so viel spielen, wenn ich früher nicht so viel zugeschaut hätte.


    Wenn ich selbst zocke mag ich es ziemlich gern, wenn jemand bei mir ist, aber nicht nur um mir zuzusehen, sondern eventuell nebenbei auch noch etwas anderes zu machen. Moro beispielsweise bearbeitet an meinem PC oft Videos und ich spiele nebenbei und wir führen eine Unterhaltung. Oder aber Olf ist bei uns zu Hause und sieht mir entweder stumm zu oder er versucht mich abzulenken. Was ich so gerne daran mag, wenn jemand bei mir ist, dass ich mich nicht so alleine fühle und meine Eindrücke zu dem Spiel, das ich gerade spiele, anderen aktiv mitteilen kann und Menschen um mich herum habe, die ich gern mag.


    Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, mir Let's Plays (für mich schon eine Art des Zusehens) zu Spielen anzusehen, die ich vermutlich nicht spielen will, das kam mir aber etwas zu "unpersönlich" vor, weswegen ich es schlussendlich gelassen habe. Da spiele ich lieber selbst.


    Open the pod bay doors, HAL

  • Beim Spielen zuschauen hat für mich schon immer einen interessanten und wichtigen Aspekt. Schon früher war ich oft bei Freunden, die Konsolen oder Spiele hatten, die ich nicht besaß, und da haben wir gemeinsam diverse Spiele durchgespielt. Damals wollte ich garnicht spielen, habe viel lieber die Rolle des Beobachters eingenommen, Tipps gegeben usw. Gerade an die Resident Evil Teile und die Silent Hill Teile erinnere ich mich da sehr positiv, die habe ich alle mit einem Kumpel durchgespielt.


    Heute ist es auch noch ab und zu der Fall, dass ich etwas durchspiele oder jemandem beim Spielen zuschaue, wir uns währenddessen unterhalten oder ich nebenher Gameboy etc. spiele.


    Man bekommt da einen recht guten Überblick über das Spiel. Selbst, wenn man die Steuerung selber nicht ausprobieren kann, sieht man ja dann doch irgendwie, wie es sich steuert, anhand der Schwierigkeiten, die der Spieler hat. Ich kenne viele Spiele nur vom Zuschauen, würde aber sagen, dass ich sie, wenn ich sie selber gespielt hätte, nicht besser kennen würde

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Hi silberregen,


    grundsätzlich teile ich Deine Meinung. Sicher kommt es auch darauf an, was man unter richtig beurteilen versteht. Einerseits: wie vollständig ist richtig? Andererseits: welche und wie viele Aspekte berücksichtigt der Begriff beurteilen? Ich habe selbst nachgedacht, ob ich das überhaupt erwähnen oder aufgrund mangelnder Relevanz weglassen soll, glaube aber, dass diese Begriffe, die so viel Deutungsspielraum lassen, eines der Gründe sein dürften, warum Meinungen so weit auseinandergehen können wie zwischen Dir und Deinem Bekannten. Wann ich etwas so richtig kenne und wann ich in der Lage bin, etwas zu beurteilen, liegt mir vielleicht nur sehr schwammig vor Augen und ist wohl eher eine Sache der Intuition. Manche Menschen maßen sich auch zu wenig Urteilskraft an, manche dagegen zu viel.


    Müsst ihr ein Spiel selbst gespielt haben, um euch ein genaues Bild darüber zu verschaffen?


    Hm... nehme ich mir jetzt ein, zwei Spiele vor und kontrolliere, ob ich sie gründlich durchspielen muss, und verteile meine Entscheidung auf alle Spiele, als gälte sie allein aus Prinzip für jedes, oder gehe ich da induktiv vor, für den Fall, dass es einige Ausreißer gibt?


    Ich weiß es nicht. Ein wenig kommt es sogar auf das Spiel an, wann ich meine, es genau zu kennen. Spiele wie Ocarina of Time und Twilight Princess, die mir besonders im Herzen liegen, möchte ich sehr gut kennen, um mich als Kenner des jeweiligen Spiels preisen zu dürfen, während ich den Maßstab bei Spielen, die mir weniger gefallen haben, niedriger setze. Und es kommt darauf an, wie gut die Menschen im Umfeld diese Spiele kennen: für Menschen, die nie zocken, bin ich vielleicht ein Experte, im Forum bin ich vielleicht im Durchschnitt ohne besonders nennenswerte Kenntnisse und für Freaks bin ich nur jemand, der ein paar Sachen über Zelda weiß. Wenn ein Mathematikprofessor eine Künstlerin fragt, wie gut sie in Mathematik sei, wird er unmöglich erwarten, dass sie sauschlecht sagt, nur weil sie im Gegensatz zu ihm nichts von Höherer Mathematik weiß. Selbst seine Tochter, die in die fünfte Klasse geht, darf zurecht sagen: Ich bin sehr gut, ich hab eine Zwei Plus im Test bekommen!


    Deine Frage beantworte ich eher mit Nein. Vieles kann man auch durch bloßes Zuschauen erfahren, nur nicht alles. Aber wer sagt schon, dass mein Spielkamerad auf jeden Fall mehr erfährt - wenn er wenig vom Spielen weiß, bin ich vielleicht sogar derjenige, der durch's Zuschauen mehr mitnimmt, als er durch's Spielen. Um ein Spiel gut zu kennen, muss man es also auch mit einer gewissen Portion Leidenschaft spielen, sonst hat man sich zwar alles angeguckt, aber ist genauso blöd geblieben wie vorher - kennt man ja irgendwie auch von der Schule, oder?


    Seid ihr eher der Typ, der ein Spiel generell - oder zumindest erst mal - allein durchspielt? Oder habt ihr gern andere Menschen um euch herum, wenn ihr spielt?


    Hier kommt es tatsächlich darauf an, um welches Spiel es sich handelt. Bei den meisten Spielen bin ich sowohl allein als auch mit Gesellschaft erfreut. Ob ich Gesellschaft haben möchte, dürfte sicher auch von meiner Stimmung abhängen, sodass ich gar nicht sagen kann, dass ich dieses grundsätzlich ohne, jenes aber grundsätzlich mit Gesellschaft spiele. Ein paar wenige Spiele, mit denen ich mich, ich sage mal, intim verbunden fühle, spiele ich meistens lieber allein - nur manchmal nicht - und das ist zum Beispiel Twilight Princess. Dieses Spiel ist für mich nicht nur inhaltlich toll, ich fühle mich auch emotional mit ihm verbunden, es berührt Aspekte meiner intimen Privatsphäre. Kurzum, es gibt Spiele, die ich liebengelernt habe und deswegen oft widerwillig bin, dieses Spezielle zwischen uns mit anderen zu teilen. Und ich denke nicht, dass sich das so fremd anhört. Ich hoffe es jedenfalls. :D


    Ein wenig kommt es auch darauf an, um welche Gesellschaft es sich handelt. Familie und Freunde auf jeden Fall, in der Regel Gleichaltrige (Jugendliche, Heranwachsende), ob Zocker oder nicht. Wenn sich ein Erwachsener mit dem Herz eines Zockers zu mir gesellen würde, würde ich innerlich wohl in die Decke springen. Aber wenn ein Erwachsener hinter mir steht, der irgendwo zwischen Gleichgültigkeit und Ablehnung irgendwelche Fragen oder Kommentare mitteilt, die eines Zockers nicht würdig sind (ich lasse diese schlappe Formulierung mal so), verdirbt mir das eher den Spaß. Glücklicherweise gibt es davon aber nur wenige, die mir einfallen:


    „Ich fand Mario besser als diese Ballerspiele von heute...“
    „MeTRoID IsT kEiN bALlErSPiEeeL!!“ *sich persönlich angegriffen fühlt*


    Kommt Zuschauen für euch persönlich in Frage?


    Da ich Geschwister habe und wir schon sehr viel entweder zu dritt, zu zweit oder eben allein gespielt haben (ich denke nur an Secret of Mana, wo es drei Protagonisten gibt, wir aber immer nur zwei SNES-Controller hatten, oder an Super Mario Kart), war oft einer von uns auch schon gezwungen, zuzusehen. Aber das war dann meistens eher eine Mischung aus Zusehen und Mitspielen. Als dann irgendwann die Nintendo 64 erschien, gab es diesen Zwang jedenfalls nicht mehr, weil es drei Controller gab (das gleiche auch mit der Wii), aber bei Einspieler- oder Spielen, bei denen ich mal keine Lust hatte, schaute ich hin und wieder auch mal lieber zu. Oft schaue ich auch dann zu, wenn ich das Spiel selbst schonmal durchgespielt habe. Tatsächlich schaue ich generell gern zu, es sei denn, ich warte nur darauf, endlich selbst zu spielen. Und während ich das hier schreibe, sitzt mein Bruder wieder mal seit Stunden hinter mir auf meinem Bett und zockt Super Smash Bros. Brawl - da habe ich oft auch gar keine andere Möglichkeit, als zuzuschauen oder zumindest zuzuhören, wenn ich nicht mitspielen will oder für heute genug habe. :doofy:

  • Ein sehr interessantes Thema!


    Ich würde nie sagen "ich beurteile ein Spiel absolut, ohne es selbst gespielt zu haben", aber ich würde sagen "mir ist ein Spiel sympathisch/ unsympathisch" oder "ein Spiel macht auf mich den Eindruck XY/ hat mir beim Zuschauen gefallen/ nicht gefallen". Letztendlich ist das Spielgefühl vielleicht doch noch mal ein anderes, als der bloße Eindruck, den man beim Zuschauen hat. Insofern würde ich nicht sagen, dass Phirone schon recht hat, wenn er generell darauf aufmerksam macht, dass es auch eine Definitionssache ist, zu sagen "ab wann kann ich ein Spiel objektiv burteilen oder mir ein Bild davon verschaffen". Vermutlich legt das Jeder anders aus. So richtig objektiv geht das ja nie, aber darum geht es ja auch nicht, sondern scheinbar eher um die Frage, ob man für sich selbst eine Meinung zu einem Spiel haben kann und eine Vorstellung davon, auch wenn man nur zugesehen hat und selbst nicht gespielt hat.
    Ich finde schon, dass das so ist. Es gibt viele Spiele, bei denen ich früher oder auch heute nur zugesehen habe und mir währenddessen schon eine ziemlich genaue Meinung davon gemacht habe. Natürlich habe ich dann auch für mich entschieden, ob ich das Spiel selbst einmal spielen möchte oder nicht. Ich würde also sagen, dass es vermutlich immer noch mal ein anderes Spielgefühl ist, wenn man ein Spiel selbst spielt, aber ich denke, dass man sich als Zuschauer ein ebenso gutes Bild davon verschaffen kann. Letztendlich sieht man ja auch genau das Gleiche, wie der Spieler und nimmt alle Eindrücke war, nur dass man sie selbst nicht auslöst
    Wenn ich also in der Vergangenheit bei einem Spiel zugeschaut habe, hat es mich meist ebenso mitgerissen, als wenn ich selbst spielen würde. Teilweise habe ich in Gedanken selbst die Knöpfe gedrückt, wenn ich das Spiel kannte. Vielleicht kennt das einer von euch.^^


    Ich finde, dass es eine tolle und spaßige Sache ist, beim Spielen zuzuschauen und ich habe es als Kind schon gerne getan und tue es heute noch. Alleine spielen macht Spaß und man ist sehr konzentriert, aber für mich hat das Spielen sehr viel an Attraktivität gewonnen, indem ich es mit anderen Leuten teilen konnte. Sich gemeinsam über die Spieleindrücke zu unterhalten ist beispielsweise etwas, was mir unheimlich viel Spaß macht und dann ist es auch egal, wer gerade am Zug ist, da man sich immer gut in den anderen hineinversetzen kann. Das mag für Leute, die niemals oder selten selbst spielen sondern meist nur zugucken nochmal ein anderes Gefühl sein. Aber ich glaube, hier im Forum gibt es die Sorte nicht so. ;)
    Ansonsten kann ich mich der Meinung einiger Leute hier auch anschließen und sagen, dass ich es auch sehr gerne habe, wenn noch Jemand im Zimmer ist, wenn ich selbst etwas spiele. Derjenige muss auch nicht unbedingt alles verfolgen, was ich tue, sondern kann auch gerne etwas anderes machen. Einfach die Tatsache, dass man sich austauschen kann und irgendwie nicht alleine ist, während man spielt, erhöht den Spaß daran interessanterweise sehr.
    Gleichzeitig habe ich es auch gerne, wenn ich etwas anderes mache und Jemand im Zimmer etwas spielt. Man kann ab und zu mal zuschauen und sich einen Eindruck machen und es ist einfach eine entspannte Atmosphäre. Lieber noch spiele ich dann aber selbst oder spiele mit. :P


    Natürlich gibt es Spiele, bei denen ich lieber alleine oder lieber zu zweit spiele. Manche Spiele machen zu zweit einfach mehr Spaß und man kann sich auch besser darüber unterhalten, wie Multiplayer-Spiele à la Mario Kart etc. RPGs oder Action-Adventure-Spiele aber beispielsweise spiele ich auch gerne alleine und dann gefällt es mir, wenn noch Jemand anders da ist und quasi ab und zu ein paar interessante Dialoge der Spiele mitbekommt oder interessante Kämpfe.


    Spielen ist einfach etwas Geselliges und auch wenn es alleine Spaß macht und man sich so sehr fokussiert sein kann, erhöht es für mich den Spielspaß, wenn noch andere Leute involviert sind. Es sollten aber schon Leute sein, die sich in irgendeiner Weise auch ein bisschen damit auskennen und am liebsten natürlich Leute, die das auch zu schätzen wissen und interessiert sind. Ansonsten fände ich es eher unangenehm, wenn sie dabei sind. Das hat Phirone ja auch ganz gut beschrieben. Spiele, die mir also aus irgendeinem Grund besonders wichtig sind, spiele ich lieber alleine oder mit Leuten/ Zuschauern, bei denen ich weiß, dass sie es irgendwie respektieren und auch eine Begeisterung dafür entwickeln können.


    Ich finde auch, dass man sich eine sehr gute Meinung bilden kann über ein Spiel, da ja bis auf das selbst steuern eigentlich alle Eindrücke die gleichen sind und man sich als eingefleischter Zocker ohnehin immer sehr gut in die Lage versetzen kann und quasi mit dabei ist, auch wenn ein anderer spielt.
    Ich selbst schaue anderen Leuten gerne bei Spielen zu, die ich gar nicht kenne und vielleicht sonst auch verpassen würde und mache mir einen Eindruck. Darüber hinaus schaue ich aber auch besonders gerne bei Spielen zu, die ich sehr gerne mag oder wo mich einfach die Reaktionen der Anderen interessieren, wenn sie es zum ersten mal spielen. Insofern erlebe ich so ein Spiel dann gerne nochmal durch Jemand anderen und beobachte, wie er/sie darauf reagiert und ob es ihm/ ihr auch so gefällt wie mir oder ob man an den gleichen Stellen Schwierigkeiten hat und all das.

  • Also unser Haushalt gehört eindeutig ebenfalls zur zweiteren Kategorie.
    Hier wird ALLES in Beisein eines Zweiten, oder sogar Dritten gespielt.
    Das hat mehrere Gründe:


    1. unsere WG besteht aus drei Leuten. Kauf einer ein neues Spiel, wollen die anderen auch sofort wissen, um was es geht, weswegen der Käufiger nicht drum rum kommt das Spiel entweder nur zu spielen, wenn die anderen zusehen, oder hinterher detailgenau erzählen um was es geht.


    2. Jede Person in unserer WG kann bestimmte Genres besonders gut spielen (und tut das auch) und andere eben nicht. Mitbewohnerin ist für Alternatives und ComputerGaming da, meine Partnerin spiel Rollenspiele und ich sämtliche Shooter und Horrorgames.


    3. Wir spielen auch Ein-Spieler-Spiele als Team. Das bedeutet, dass wir unser gesamtes Wissen bündeln, um das größte Spielerlebnis zu haben. Das läuft, dann so: Ich: "In dem Kühlhaus ist ein roter Knopf!", Freundin: "Ahhh, nicht drücken! Rote Knöpfe sind nie gut!", Mitbewohner: "Nur weil du feige bist...! Los drück ihn!", Ich: "Ok!" (der Knopf wird gedrückt, Zombie wird aufgetaut) Freundin: (murmelt) "Ich habs euch doch gesagt!" -> Ohne diese Kommunikation fände ich die meisten Spiele glaube ich sehr langweilig...


    Zum Thema Beurteilung der Spiele:
    Obwohl wir alle drei sehr unterschiedliche Spieler sind (Partnerin die Übervorsichtige, Mitbewohnerin die "Durchschnittliche" und ich die blutrünstige Hektikerin), lassen wir uns alle drei auf die Spielprinzipien der anderen ein und spielen die Spiele so durch, dass jeder seine Spielart darin wiederfindet. Ich könnte verstehen, wenn meine Freundin sagen würde: "Ich kann das Spiel, bei dem ich dir gerade zusehe nicht bewerten, weil du garnicht alle Landschaften anguckst!", aber das ist eben nicht der Fall, weil ich das für sie schon mache. Wir vertrauen außerdem auf die Meinungen der Anderen, weil wir wissen, dass sie gute Geschmäcker haben!


    Aus diesem Grund bin ich der Meinung die Spiele, denen ich nur als Zuschauer beigewohnt habe fast genauso gut bewerten zu können, wie die die ich selbst gespielt habe. Diese Bewertung wird dann natürlich die Grundlage dafür, ob man das Spiel selbst spielt, oder einem das Beisein schon gereicht hat ^^


    Interessant finde ich, dass es wohl Menschen gibt (meine Partnerin zb.), die bei Spielen zusieht und es fast als Film betrachtet. Sie ist zb. begeisterte LetsPlay-Guckerin und kauf oft auf Grundlage eines solchen Videos ein Spiel um es auszuprobieren. Da würde mir persönlich die Kommunikation fehlen!


    :P Danke an alle die mich gewählt haben für diesen unerwarteten Platz! :P

  • Ich finde es gibt einen Unterschied zwischen nur zuschauen und selbst spielen. Der liegt nicht darin, dass man bei einem die Story und die Umgebung anders wahrnimmt sondern im Gefühl das was man beim zusehen selbst erreicht hat und man sich erinnert aah die Stelle kenne ich noch.
    Früher habe ich beim guten Kumpel bspw. MGS 1 auf PSOne immer gerne zugesehen, weil es wie ein guter Film war. Nur deswegen hatte ich mir Jahre später das Remake gekauft und kam dann selbst intensiv in den Genuss das Game zu spielen.
    Gesellschaft beim spielen ist im Grunde eine tolle Sache, weil man sich nebenbei noch unterhalten kann oder bei Rätseln, wenn man nicht weiter weiss ein anderer auf eine Idee kommt auf die man selbst nicht kam. Blöd ist es nur, wenn man als Gesellschaft einen hat der wirklich alles bis aufs kleinste Detail hinterfragt. Warum schießt der nicht dahin? Warum kommt das Monster da nicht durch? Wieso sind da Tentakel drin? Warum wirfst den Menschen vom Haus? Das kann ganz schön nerven.
    Ich glaube aber man kann der Story gut folgen und bekommt auch was vom Spielgefühl mit, wenn man von Beginn bis zum Ende dabei zusieht.

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    Zitat

    Original von Megaolf


    "Extrablatt - Zufälliger Zelda Forum User fühlt sich durch Megaolf provoziert"

  • Also ich habe als Kind gerne meinem Bruder zugesehen, wenn er am PC ein Spiel gespielt hat und ich würde sagen, dass ich mir von den Spielen einen recht genauen Einblick verschaffen konnte. Zumal ich manchmal von Anfang bis Ende dabei war. Auch später noch machte es mir viel Spaß, anderen beim Spielen zuzusehen. Heutzutage sehe ich mir teilweise Ausschnitte von "Lets play"s an. Ich finde das sehr reizvoll. Das hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass ich selbst nicht mehr so viel Zeit zum Spielen habe und so ein Lets play kann man ja so "nebenher" laufen lassen. Andererseits würde ich das ja nicht machen, wenn mir das reine zuschauen zu langweilig wäre.


    Kürzlich sah ich ein Lets play von einer Spielreihe, die ich sehr gemocht habe und von der ich selbst zwei Teile besitze. Da es mich interessierte, wie die Handlung weitergeht, ohne mir das Spiel kaufen zu müssen, sah ich mir ein Video an. Ich stellte dann fest, dass der dritte Teil tatsächlich so schlecht war, wie ich bereits gelesen hatte.


    Nichtsdestotrotz spiele ich auch gerne selbst. Auch Spiele, bei denen ich schon zugesehen habe. Nur weil ich ein Spiel schon "kenne", tut das dem Spielspaß keinen Abbruch. Zumal ich manche Spiele auch bereits mehrfach gespielt habe und sie dadurch ja auch kenne.

  • Also ich gucke ja sehr gerne bei einem Freund zu, um mir erst einmal einen Ersteindruck bilden zu können. Wenn dieser positiv ist, hole ich mir das Spiel auch. Man kein Spiel bewerten, nur weil man mal bei einem Kumpel oder einem Geschwisterteil zugeschaut hat. Um sich eine richtige Meinung über das Spiel bilden zu können, muss man es von Anfang bis Ende spielen.^^

  • Also ich vermeide es, mir einen Ersteindruck von Spielen zu verschaffen. Da ich nicht gespoilert werden will.


    Würd eich jemanden über die schulter schauen bekomme ich zwangsläufig auch etwas mit. Selbst wenn es nur der erste Level oder die ersten 20 Minuten sind. Diese Zeit macht beim selber spielen dann keinen Spass mehr, da man es ja schon kennt.


    Deswegen schaue ich auch keine Trailer etc..


    Let'S Plays schaue ich erst, wenn ich besagtes Spiel durch habe. Zudem ich zocke auch neue Games erstmal alleine, da ich das lieber genießen will.^^ Gesellschaft würde mich da mehr ablenken.^^

  • Ah, in anderen Foren wurde meine Meinung schon oft niedergeschlagen, da ich persönlich ein spiel nicht selbst gezockt haben muss, um eine Meinung darüber zu haben. Gewisse Leute konnten das nie glauben und meinten dann mich niederpöpeln zu müssen, weil ich kein Fan von einem ihrer lieblingsspiele war und ich es ja mal erst selbst zocken sollte :neutral2:
    Deswegen nenne ich jetzt keine gezielten spiele


    Ich habe beim Zuschauen genauso viel spaß wie beim selbstzocken, manchmal frage ich meine Nachbarin, ob sie Zelda TP zocken will, dann kann ich zugucken und helfen ^^ auch auf Youtube schaue ich mir gerne Games an, meistens aber immer nur die, die ich nicht besitze und meistens mir auch gar nicht kaufen kann, das betrifft z.b. WiiU und 3DS Titel. Klar ist es schön, ein Game auch selbst zu zocken, besonders wenn ich es mir auch kaufen kann, ist dann eine große Vorfreude da.
    Ich kann mir durchaus eine Meinung bilden, nur auf die Steuerung kann ich dann lediglich nicht eingehen, das ist allerdings auch nur einer von hunderten Punkten, der da ist, um ein spiel zu bewerten. Zahlreiche Let's Plays oder Walkthroughs haben mich schon so an den PC gefesselt, wie es manche Leute selbst beim Zocken an TV zieht, also auch der spaß alleine beim gucken ist bei mir vorhanden.

  • Ich bin eher der Typ, der die Spiele zuerst selbst spielt und das meistens alleine. Besonders wenn es ein neues Spiel ist. Früher habe ich meinem Vater immer beim Zocken zugesehen und heute mache ich das auch hin und wieder bei Freunden, dann aber meistens bei Spiele, die ich kenne. "Unbekannte" Spiele habe ich mir bis jetzt nur übers Internet angeschaut, als Let's Plays-Fan habe ich mir da schon wirklich viel angesehen. Das ein oder andere Mal konnte mich ein LP sogar so begeistern, dass ich mir das Spiel danach kaufen wollte (z.B.: Alan Wake, Rayman Origins).


    Das mir wer zusieht beim Spielen, war bis jetzt noch nie der Fall (außer meiner kleinen Cousine und meinem kleinen Cousin, die mich mit ihren Knopfaugen und betteln dazu zwingen, dass ich ihnen Super Mario Galaxy 2 vorspiele. Sie lieben Yoshi. :D). Ich möchte am Anfang von den meisten Spielen einfach in aller Ruhe in die Welt eintauchen, ein bisschen die Steuerung "üben", vielleicht auch mal stehenbleiben und der Musik lauschen... Wenn ich da wen neben mir hätte, ich weiß nicht. Vielleicht sind nur meine Freunde so, aber wenn ich stehen bleibe und der Musik lauschen will, würde bestimmt: "Was stehst du denn da so rum, mach doch weiter, hier schau mal, da geht's lang! NA LOS!" kommen. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert, vielleicht tu ich ihnen auch Unrecht jetzt, hehe.

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    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Früher wo ich noch so 5-9 wahr hat mein Vater so ein Spiel auf dem PC gehabt, ich weiß nicht mehr wie es hieß, aber es ging um so nen persischen Prinzen der die Prinzessin retten musste. Da ich damals vor den vielen Fallen und soweiter Angst hatte, musste mein Vater spielen während ich Zugesehen habe, was ich schon damals sehr gerne getan habe. Ich glaube dieses Ereigniss war ziemlich ausschlaggebend dafür das ich auch heute noch sehr gerne zusehe wenn andere spielen und gerne Leute um mich herum habe wenn ich spiele.
    Dabei habe ich aber das Problem das alle meine Freunde es abgrundtief hassen anderen Leuten beim Spielen zuzusehen. Vorallem wenn ich die Steuerung dann schon so behersche das ich fast keine Unfälle mehr baue, über die sie eventuell lachen könnten. So bin ich meistens dann doch alleine beim spielen.
    Für mich reicht es eigentlich aus wenn ich jemand anderen beim Spielen zugesehen habe um mir ein Bild davon zu machen und zu entscheiden ob ich es selber spielen- oder sogar kaufen möchte. Bei einen Freund habe ich mir z.B. Mass Effect 3 angeshen, welches ich auch immer ein wenig zocke wenn ich bei ihm bin. Doch selber kaufen würde ich es dann doch nicht.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Hallo Lupa:,


    Früher wo ich noch so 5-9 war hat mein Vater so ein Spiel auf dem PC gehabt, ich weiß nicht mehr wie es hieß, aber es ging um so nen persischen Prinzen der die Prinzessin retten musste. Da ich damals vor den vielen Fallen und soweiter Angst hatte, musste mein Vater spielen während ich Zugesehen habe, was ich schon damals sehr gerne getan habe.

    ich gehe stark davon aus das du hier von Price of Persia I redest. :D


    Dabei habe ich aber das Problem das alle meine Freunde es abgrundtief hassen anderen Leuten beim Spielen zuzusehen.


    Da hacke ich gerne nach und würde wissen, wieso sie so empfinden. Ist es (wie von dir geschildert) das du z.B. bei GTA kein Unfall baust und somit keine Lacher entstehen oder einfach weil sie es als fad empfinden? Spielen sie lieber das Spiel? Was mich doch interessieren würde (vor allem nachdem du es geschildert hast) wieso dich deine Freunde dich zusehen lassen wenn sie es selbst langweilig finden. Wenn sie lieber alleine spielen - könnte man daher ein Sinn sehen.

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  • Ja genau es war das Prince of Persia. ^^


    Noa: Ja ich glaube, dass es die meisten einfach als Fad empfinden wenn ich Zielstrebig von Punkt zu Punkt laufe, ich verzichte dabei auch oft darauf die Umgebung näher auszukuntschaften, da ich ja wenn ich es schon einmal durchgespielt habe, weis wo es Sachen zu finden gibt und wie die Story weitergeht. Ich habe zwar in meinen Bekanntenkreis nie direkt Nachgefragt, aber ich glaube das die meisten einfach lieber selber den Controler in der Hand haben als zuzusehen, oder es wird sich einfach nicht dafür Interessiert was ich gerade Spiele. Ich weis auch nicht warum genau sie es nicht mögen, aber das ist auf jedenfall meine Meinung.

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  • Früher habe ich oft bei Bekannten zugesehen, wenn sie auf dem Nintendo gespielt haben. Einen eigenen PC hatten wir damals noch nicht.
    Es hat schon beim Zusehen immer in den Fingern gezuckt, denn beim Zusehen gehts einem immer durch den Kopf wie man es besser/anders machen könnte.....
    Leider mußte ich schon sehr schnell ein Problem feststellen.
    Keine Frage, man bekommt große Lust aufs Selber spielen. Nur leider kann ich die wirklich guten Spiele nicht spielen. Diese sind alle in 3D und mehr oder weniger schnell. Bei mir löst das Übelkeit und Kopfschmerz aus. ;(
    Da ich dieses Problem schon beim Zusehen festgestellt habe, habe ich auch erst gar nicht solche Spiele gekauft und gespart.
    So bin ich heute auf Logik- und Geschicklichkeitsspiele umgestiegen.
    Ich habe hier eine Seite gefunden, die ich so auch nutzen kann.
    Skat ist dabei mein Lieblingsspiel. Es geht ruhig und gemütlich zu, kein schnelles 3D, der Bildschirm dreht sich nicht.... für mich ist das genau richtig. Zudem muss ich meinen Grips anstrengen und das macht auch Laune. Ich spiele gegen die Maschine und muss nicht warten bis meine Kumpels Zeit haben. :D :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Wastionews1 ()

  • Als kleines Geschwisterkind war es eigentlich unumgänglich, dass ich schon recht früh mit Zuschauen anfing. Ich habe meinem Bruder immer beim Zocken zugesehen, ob es nun an der Heimkonsole am Fernseher oder sogar am Gameboy war. Zwar wollte ich immer mal wieder auch selbst probieren, habe es mir dann aber meist doch nicht zugetraut und bin zumindest bei den “komplexeren” Spielen (z.B. Ocarina of Time oder auch Kingdom Hearts) dabei geblieben und habe zugeschaut. Bei Mario Kart oder auch Mario Party war ich dann eher mit einem Controller in der Hand dabei.


    Irgendwann hat sich das dann geändert, als ich älter wurde und auch mal selbst “richtig” mit dem Spielen anfing.


    Mittlerweile mache ich beides gern. Ich spiele selbst gerne, auch mal für mich, schaue aber ebenfalls gerne zu, wenn jemand ein Spiel ausprobiert oder spielt. Besonders, wenn ich das Spiel bereits kenne, bin ich dann meistens auf die Reaktion desjenigen gespannt, ob ihm das Spiel genauso gut gefällt wie mir oder ob derjenige eventuell das gleiche Spielverhalten wie ich an den Tag legt. Erst kürzlich wieder habe ich einem Freund dabei zugeschaut, wie er Breath of the Wild angetestet hat. Was habe ich mich gefreut, als er in den ersten Spielminuten genau wie ich erst einmal nur Unsinn gemacht hat, statt dem Spielverlauf zu folgen, haha. Aber auch so habe ich Spaß daran, mich gemütlich zurückzulehnen und jemand anderes spielen zu lassen und das Spiel dann "passiv" mitzuerleben.


    Ich lasse mir aber auch gerne beim Spielen zuschauen, wobei das auch immer ein wenig von der jeweiligen Person abhängt und wie sie zu Spielen steht. Wenn sie einen ähnlichen Spielegeschmack wie ich hat, dann kann das mitunter schon großen Spaß machen, vor allem, weil man sich dann auch gut über das Spiel austauschen kann oder sich gegenseitig Tipps geben kann, wenn man einmal nicht weiterkommt (das trifft dann auch auf das Zuschauen zu). Oder man kann den Controller weitergeben.
    Wenn das Spiel dann aber eine tiefgründige Geschichte hat, ist es mitunter auch einfacher für mich, wenn ich für mich bin, dann kann ich mich auch besser in das Spiel hineinversetzen und es miterleben. Das ist also auch immer ein wenig auch von dem Spiel abhängig, besonders, wenn ich das Spiel gerade zum ersten Mal spiele. Aber beispielsweise erinnere ich mich gerne daran, wie ich während meines Auslandsjahres Deponia gespielt habe (zum ersten Mal) und dann per Bildschirmübertragung fast schon eine Art Let’s Play für meinen Bruder gemacht habe. Das war witzig! Oder auch Witcher III habe ich zum ersten Mal bei ihm ausprobiert und da hat er mir zugeschaut. Ich habe mich zwar noch sehr ungeschickt angestellt am Anfang, aber Gelegenheit zum Lachen war auch so genug da.


    Auch Coop-Spiele spiele ich ganz gerne mit anderen, oder auch klassische Multiplayer-Spiele wie Super Smash Bros. oder Mario Kart, wobei sich das wohl von selbst verstehen sollte.


    Nur mit Let’s Plays über Youtube kann ich irgendwie nicht so viel anfangen. Ich habe ab und zu mal in welche reingeschaltet, aber wirklich begeistern konnte mich keines auf längere Sicht. Vielleicht, weil es so “unpersönlich” wirkt? Ich weiß es nicht.

  • Mittlerweile schaue ich deutlich mehr zu, als dass ich selbst spiele. Früher konnte ich tagelang bei Spielen wie Sims oder League Of Legends versumpfen, aber heutzutage chatched mich leider nur noch sehr wenig. Breath of the Wild war das erste Spiel, das mich seit langer, langer Zeit wieder längere Zeit bei der Stange halten konnte und bei dem ich es teilweise wirklich kaum erwarten konnte, mich zurück von der Arbeit daheim wieder an die Konsole zu setzen. Aber auch das ist inzwischen leider abgeflaut.


    Als ich kürzlich zwei Wochen Urlaub hatte, reizte es mich die ganze Zeit über, Sims 3 mal wieder anzuwerfen. Ich konnte mich aber nicht durchringen, weil ich Sorge hatte, es dann wieder total zu übertreiben und den Sommerurlaub komplett zu verzocken. Vergangenen Freitag habe ich endlich mal wieder reingeschaut, nach dem ersten Spielabsturz hatte ich dann aber schon keinen Bock mehr. Scheiß Spiel! :ugly:


    In den vergangenen Jahren bin ich daher mehr und mehr dazu übergegangen, mich an Let's Plays zu amüsieren. Ich muss allerdings dazu sagen, dass, wenn ich mal ein Let's Play von Anfang bis Ende durchschaue, ausschließlich Horrorspiele auf der Agenda stehen, die ich selbst ohnehin nicht spielen würde, weil ich mir dabei selbst in die Hosen scheiße. Zuschauen ist für eine Memme wie mich schon Nervenkitzel genug. Dabei muss der Let's Player aber gut ausgewählt sein, denn ich kann es nicht ertragen, wenn beim Zocken einer hysterisch rumbrüllt, die ganze Zeit labert oder sonst irgendwie die Stimmung killt. Ich orientiere mich daher immer an demjenigen, der beim Zocken am besten die Fresse hält. :evilgrin:


    That's when you know you've found somebody really special, when you can just shut the fuck up for a minute and comfortably share a silence.